[0001] Die Erfindung betrifft ein Vakuumspannsystem mit einer Auflagebasis und einem auf
eine Auflagefläche der Auflagebasis aufsetzbaren Blocksauger, auf welchen das zu spannende
Werkstück auflegbar sind, wobei die Auflagefläche der Auflagebasis mit Absperrventilen
versehen ist, über welche Luft absaugbar ist und dadurch der Blocksauger und/oder
das Werkstück gespannt wird, und der Blocksauger auf seiner auf der Auflagefläche
aufliegenden Unterseite eine wenigstens ein Absperrventil umgrenzende Dichtung aufweist,
durch welche ein abgeschlossener Raum gebildet wird, welcher über das Absperrventil
evakuierbar ist.
[0002] Insbesondere bei Holzbearbeitungsmaschinen sind Spannbalken bekannt, auf welche Blocksauger
aufgesetzt werden, welche zum Spannen des zu bearbeitenden Werkstücks, zum Beispiel
Holzplatten oder dergleichen, dienen. Nach dem Aufsetzen der Blocksauger auf die Spannbalken
werden diese an den Spannbalken festgesaugt, so dass sie fixiert sind. Dies erfolgt
dadurch, dass ein oder mehrere in einem ersten Unterdruckkreis vorgesehene Absperrventile
geöffnet werden, über welche ein an der Unterseite des Blocksaugers vorgesehener abgeschlossener
Raum mit dem ersten Unterdruckkreis verbunden wird. Nach dem Auflegen des Werkstücks
auf die Blocksauger wird an einem zweiten Unterdruckkreis ein Unterdruck angelegt
und dadurch das Werkstück vom Blocksauger angesaugt. Dies erfolgt dadurch, dass an
der Oberseite des Blocksaugers ein Spannraum vorgesehen ist, welcher über eine durch
den Blocksauger hindurchgehende Verbindungsleitung mit der Unterseite des Blocksaugers
verbunden ist und aus dem dort vorgesehenen Raum zum Spannen des Blocksaugers am Spannbalken
ausmündet. Diese Verbindungsleitung ist mit dem zweiten Unterdruckkreis verbunden.
Zum Spannen des werkstücks wird zunächst der Blocksauger positioniert und dann das
Werkstück gespannt. Diese Spannsysteme haben den wesentlichen Vorteil, dass die Blocksauger
zentral gespannt und über die Blocksauger die Werkstücke zentral angesaugt werden
können. Es bedarf also keiner Schlauchverbindung zu jedem einzelnen Blocksauger, die
sich oftmals als störend auswirken. Das Werkstück kann also gelöst werden, ohne dass
der Blocksauger gelöst wird.
[0003] Es hat sich jedoch auch gezeigt, dass die Spannbalken relativ aufwendig sind, da
sie mit zwei Unterdruckkreisen versehen werden müssen. Außerdem müssen die Spannbalken
an den von Blocksaugern nicht belegten Stellen mit jeweils zwei Absperrventilen versehen
sein, so dass die beiden Unterdruckkreise dort verschlossen werden können. Außerdem
können die Blocksauger auf den Spannbalken nur linear, dass heißt in einer Richtung
verschoben werden, welche der Längsrichtung des Spannbalkens entspricht. In Querrichtung
hierzu müssen die Spannbalken zueinander verschoben werden. Sollen nacheinander unterschiedliche
Werkstücke bearbeitet werden, so kann dies u.U. zu einem erheblichen Einstellaufwand
führen. Außerdem können die Blocksauger in der Regel nicht gedreht werden.
[0004] Es sind auch Spanntische bekannt, auf welche die Blocksauger beliebig aufsetzbar
sind. Dies hat den Vorteil, dass die Lage der einzelnen Blocksauger exakt an die Form
des Werkstücks angepasst werden kann. Außerdem sind Lageveränderungen der Blocksauger
relativ einfach möglich.
[0005] Als Nachteil wird bei diesen Spanntischen jedoch angesehen, dass die einzelnen Blocksauger
über Schlauchleitungen mit dem Unterdruckversorgern verbunden werden müssen. Diese
Schlauchleitungen wirken sich jedoch bei der Bearbeitung des Werkstücks als störend
aus, da sie zum einen neben den Blocksaugern auf dem Spanntisch liegen und vom Bearbeitungsabfall
zugedeckt werden. Außerdem können derartige Schlauchleitungen sehr leicht beschädigt
werden.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die zuvor geschilderten Nachteile
zu eliminieren und/oder ein Vakuumspannsystem bereitzustellen, welches relativ einfach
aufgebaut ist und eine flexiblere Handhabung zulässt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Abstand zweier Absperrventile
oder der Abstand derer Strömungsquerschnitte in der Aufsetzebene der Auflagebasis
kleiner oder gleich groß ist, wie der Abstand zweier einander gegenüber liegender,
die Absperrventile umgrenzenden Dichtungen oder zumindest zweier einander gegenüber
liegender Dichtkanten der Dichtungen des Blocksaugers.
[0008] Auf diese Weise ist sichergestellt, dass beim Aufsetzen des Blocksaugers auf die
Auflagebasis der von der Dichtung umgrenzte Raum an der Unterseite des Blocksaugers
auf jeden Fall auf einem Absperrventil aufsitzt, so dass dieser Raum mit Unterdruck
versorgt werden kann.
[0009] Das Spannen des Werkstücks erfolgt also über den Raum, welcher zum Spannen des Blocksaugers
dient. Diese erfindungsgemäße Lösung hat den wesentlichen Vorteil, dass zum Spannen
des Blocksaugers und zum Spannen des Werkstücks lediglich ein einziger Unterdruckkreis
benötigt wird. Somit ist auch der Aufbau der Auflagebasis, zum Beispiel eines Spannbalkens,
wesentlich einfacher als bei Systemen mit zwei Unterdruckkreisen.
[0010] Da lediglich ein einziger Unterdruckkreis benötigt wird, bedarf es auch lediglich
eines Absperrventils für die Ansaugöffnungen der Auflagebasis, so dass die Anzahl
der Absperrventile gegenüber bekannten Ausführungsformen halbiert ist. Außerdem muss
der Blocksauger beim erfindungsgemäßen Vakuumspannsystem nicht in einer bestimmten
Ausrichtung auf die Auflagebasis aufgesetzt werden. Beim Stand der Technik muss der
Blocksauger stets so aufgesetzt werden, dass die eine Ansaugöffnung mit dem Raum zum
Ansaugen des Blocksaugers und die andere Ansaugöffnung mit der Verbindungsleitung
zum Spannraum kommuniziert. Wird der Blocksauger gedreht aufgesetzt, falls überhaupt
möglich, kann dies zu Fehlfunktionen führen. Da der Blocksauger jedoch nur in einer
bestimmten Position bzw. Aufstellung aufgesetzt werden kann, sind die Anwendungsmöglichkeiten
bei den bekannten Spannsystemen eingeschränkt. Beim erfindungsgemäßen Spannsystem
wird mit einer einzigen Ansaugöffnung in der Auflagebasis sowohl der Blocksauger als
auch das Werkstück gespannt. Daher kann der Blocksauger auch jede gewünschte Position
auf der Auflagebasis einnehmen, da der Raum zum Spannen des Blocksaugers mit einer
Ansaugöffnung der Auflagebasis kommuniziert.
[0011] Vorteilhaft ist die das Absperrventil umgrenzende Dichtung des Blocksaugers breiter
als der Querschnitt der Strömungsöffnung des Absperrventils. Auf diese Weise werden
Leckagen vermieden durch lediglich teilweise vom Blocksauger überdeckte Absperrventile,
was zu Fehlfunktionen, dass heißt mangelhaftes Ansaugen des Blocksaugers führen könnte.
Wird der Blocksauger in der Art auf die Auflagebasis aufgesetzt, dass die Dichtung
auf einem Absperrventil aufsitzt, so ist dieses vollständig verschlossen. Wird dieses
Absperrventil dennoch betätigt, dass heißt geöffnet werden, dann wird ein Durchströmen
von der Dichtung verhindert. Befindet sich das Absperrventil innerhalb des Raumes
und wird teilweise von der Dichtung überdeckt, dann wird der Raum zum Spannen des
Blocksaugers dennoch zuverlässig mit Unterdruck versorgt. Ragt das Absperrventil jedoch
teilweise ins Freie und wird teilweise von der Dichtung abgedeckt, dann wird dass
Absperrventil nicht geschaltet. Aufgrund der breiten Dichtung wird aber der Raum zum
Spannen des Blocksaugers nicht über das Absperrventil mit der Außenseite, dass heißt
mit der Umgebung verbunden.
[0012] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Unterseite des
Blocksaugers im abgeschlossenen Raum ein ferromagnetisches Element aufweist. Auf diese
Weise wird bereits durch das Aufsetzen des Blocksaugers auf die Auflagebasis die unter
dem ferromagnetischen Element sich befindenden Absperrventile geöffnet. Das ferromagnetische
Element ist derart innerhalb des von der Dichtung umgrenzenden Raumes vorgesehen,
dass alle die innerhalb dieses Raumes sich befindenden Absperrventile geöffent werden.
[0013] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Blocksauger modular aufgebaut
und weist austauschbare Oberteile für unterschiedliche Werkstückgrößen auf. Dies hat
den wesentlichen Vorteil, das für bestimmte Werkstücke, z.B. sehr schmale Werkstücke,
Werkstücke mit schwierig festzusaugenden Obeflächen usw. nicht jeweils ein spezieller
Blocksauger bereitgestellt werden muss, sondern lediglich der Blocksauger mit einem
speziellen Aufsatz versehen werden muss.
[0014] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung des Vakuumspannsystems kann die Auflagebasis
ein Spannbalken oder ein Spanntisch sein, wobei der Spanntisch von mehreren miteinander
koppelbaren Spannmodulen aufgebaut sein kann. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
kann der Blocksauger an einer beliebigen Position des Spanntisches aufgesetzt werden,
wobei es keiner exakten Ausrichtung des Blocksaugers bedarf. Durch ein geeignetes
Maschinenprogramm kann zum Beispiel die erforderliche Anzahl von Blocksaugern errechnet
und es können die optimalen Positionen der Blocksauger auf dem Spanntisch zum Spannen
des Werkstücks bestimmt werden. Diese Positionen können zum Beispiel mittels eines
Laserstrahls auf dem Spanntisch angezeigt werden, so dass dort die Blocksauger positioniert
werden können. Auf diese Weise können die Werkstücke zum einen optimal gehalten, zum
anderen optimal unterstützt werden, so dass Schwingungen beim Bearbeiten der Werkstücke
weitestgehend vermieden werden.
[0015] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im einzelnen beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten und in der Beschreibung sowie in den Ansprüchen
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch einen Blocksauger sowie die Auflagebasis gemäß der Erfindung;
- Figur 2
- eine Ansicht auf die Unterseite des Blocksaugers; und
- Figur 3
- eine Draufsicht auf eine als Spanntisch ausgebildete Auflagebasis.
[0016] In der Figur 1 ist der obere Teil einer insgesamt mit 1 bezeichneten Auflagebasis
dargestellt, in welchem ein Absperrventil 2 angeordnet ist. Über dieses Absperrventil
2, welches in der Figur 1 seine Schließlage einnimmt, wird ein Strömungskanal 3 geöffnet,
bzw. verschlossen. Oberhalb des Absperrventils 2 befindet sich ein insgesamt mit 4
bezeichneter Blocksauger, über welchen ein Werkstück 5, zum Beispiel eine Spanplatte
oder dergleichen, angesaugt und festgehalten werden kann. Der Blocksauger 4 besitzt
an seiner Unterseite 6 eine umlaufende Dichtung 7, welche einen Raum 8 abgrenzt. Innerhalb
dieses Raumes 8 ist an der Unterseite 6 eine aus ferromagnetischem Material bestehende
Platte 9, zum Beispiel eine Stahlplatte, festgeschraubt. Diese Platte 9 weist eine
zentrale Öffnung 10 auf, welche mit einem Strömungskanal 11 fluchtet. Unmittelbar
hinter der Öffnung 10 befindet sich ein Sieb 12. Die Dichtung 7 und die Platte 9 befinden
sich an einem Unterteil 13 des Blocksaugers 4. Auf dieses Unterteil 13 ist ein Oberteil
14 aufgeschraubt, auf dessen Oberseite 15 das Werkstück 5 aufgelegt wird.
[0017] Die Figur 2 zeigt die Unterseite 6 des Unterteils 13 des Blocksaugers und insbesondere
die Platte 9, die mittels vier Schrauben 34 am Unterteil 13 befestigt ist. In der
Mitte befindet sich die zentrale Öffnung 10. Um die Platte 9 umlaufend befindet sich
die Dichtung 7, die eine gewisse Breite B aufweist.
[0018] Die Figur 3 zeigt einen Spanntisch 42 als Ausführungsform der Auflagebasis 1. Dieser
Spanntisch 42 wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel von drei Modulen 43 bis 45
aufgebaut, die mit ihren Längsseiten aneinandergesteckt werden können. Die Module
sind mit in Längsrichtung verlaufenden Strömungskanälen 46 versehen, in welche die
Strömungskanäle 3 einmünden. Die Stirnseiten 47 der Module 43 bis 45 sind an ein Sammelmodul
48 angeschlossen, über welches zentral alle Strömungskanäle 46 mit Unterdruck versorgt
werden können. Auf diese Weise können Spanntische 42 mit nahezu beliebiger Größe aufgebaut
werden.
[0019] Die Strömungskanäle 3 weisen eine Breite b auf. Außerdem ist der größte Abstand a
zweier benachbarter Absperrventile 2 kleiner als der kleinste Abstand A einander gegenüberliegender
Dichtungen 7 an der Unterseite des Blocksauger 4 (Figur 2). Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass beim Aufsetzen eines Blocksaugers 4 auf einen Spanntisch 42 der Raum 8 auf jeden
Fall über einem Absperrventil 2 liegt, so dass dieser auf jeden Fall mit Unterdruck
versorgt werden kann. Als Absperrventil 2 kann auch ein Tastventil oder ein Strömungsventil,
welches z.B. auch einen Bypass aufweisen kann, verwendet werden.
1. Vakuumspannsystem mit einer Auflagebasis (1) und einem auf eine Auflagefläche der
Auflagebasis (1) aufsetzbaren Blocksauger (4) auf welchen zu spannende Werkstücke
(5) auflegbar sind, wobei die Auflagebasis (1) mit Absperrventilen (2) versehen ist,
über welche Luft absaugbar ist und dadurch der Blocksauger (4) und/oder das Werkstück
(5) gespannt wird, und der Blocksauger (4) auf seiner auf der Auflagefläche aufliegenden
Unterseite (6) eine wenigstens ein Absperrventil (2) umgrenzende Dichtung (7) aufweist,
durch welche ein abgeschlossener Raum (8) gebildet wird, welcher über das Absperrventil
(2) evakuierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) zweier Absperrventile (2) oder der Abstand (a) derer Strömungsquerschnitte
in der Aufsetzebene der Auflagebasis (1) kleiner oder gleich groß ist, wie der Abstand
(A) zweier einander gegenüber liegender, die Absperrventile (2) umgrenzender Dichtungen
(7) oder zumindest zweier einander gegenüber liegender Dichtkanten der Dichtungen
(7) des Blocksaugers (4).
2. Vakuumspannsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die das Absperrventil
(2) umgrenzende Dichtung (7) des Blocksaugers (4) breiter ist (Breite B) als der Strömungsquerschnitt
des Absperrventils (2) (Breite b).
3. Vakuumspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterseite (6) des Blocksauger (4) insbesondere im abgeschlossenen Raum (8)
ein ferromagnetisches Element (Platte 9) aufweist.
4. Vakuumspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Blocksauger (4) modular aufgebaut ist und austauschbare Oberteile (14) für
unterschiedliche Werkstückgrößen aufweist.
5. Vakuumspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Auflagebasis (1) ein Spannbalken oder ein Spanntisch (42) ist, welcher insbesondere
von einem oder mehreren koppelbaren Spannmodulen (43, 44, 45) gebildet wird.
6. Vakuumspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Position mehrerer Blocksauger (4) abhängig von der Form des Werkstücks (5)
über ein Maschinenprogramm bestimmbar ist und insbesondere die Position z.B. über
einen Laser auf der Auflagebasis (1) anzeigbar ist.
7. Vakuumspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die, Unterdruckversorgung des Blocksaugers schlauchlos erfolgt.
8. Vakuumspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Absperrventil (2) ein elektromagnetisch oder durch Laserstrahl betätigbares
Ventil, ein Strömungsventil oder ein Tastventil ist.