[0001] Die Erfindung betrifft eine Temperierungsanordnung zur Temperierung eines Feuchtmittels
und/oder ausgewählter Walzen einer Druckmaschine gemäss dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bekannte Anordnungen der gattungsgemässen Art, wie sie z.B. in den Druckschriften
DE-U-296 08 054, DE-A-44 26 083, EP-A-693372 beschrieben sind, weisen für das Feuchtmittel-
und das Kühlmittelumlaufsystem je einen separaten Wärmetauscher auf. Die Wärmetauscher
werden entweder einzeln mit Kälteenergie von einer Kälteerzeugungseinrichtung versorgt,
oder es erfolgt eine derartige Versorgung nur eines Wärmetauschers, indem das direkt
gekühlte Feuchtmittel als Kälteenergieüberträger zum weiteren Wärmetauscher des Kühlmittelumlaufsystems
herangezogen wird. Die bekannten Bauarten von Temperierungsanordnungen sind wegen
des baulichen Aufwandes für die Erzielung der gewünschten Wärmetauschfunktion verhältnismässig
teuer, sowohl in der Anschaffung als auch was die Betriebs- und Unterhaltskosten betrifft.
Ausserdem können die Temperierungsanordnungen nur in den durch die vorgegebene unveränderbare
Wärmetauschfunktion bestimmten Betriebsweisen betrieben werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Temperierungsanordnung zu schaffen,
die in preisgünstiger Weise hergestellt und für verschiedene Wärmetauschfunktionen
eingerichtet werden kann. Insbesondere soll eine Umstellung von einer Wärmetauschfunktion
auf eine andere unter ansonsten unverändertem Aufbau der Temperierungsanordnung möglich
sein.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
Anspruches 1 gelöst. Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemässen Temperierungsanordnung
ist das Vorsehen einer einzigen Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung anstelle von mehreren
separaten Wärmetauschern. Dies ermöglicht es, die Strömungsmittel sämtlicher Umlaufsysteme
in verschiedene wärmetauschende Beziehung zueinander zu bringen, so dass eine Vielzahl
von Wärmetauschfunktionen realisiert werden kann. Dadurch lässt sich die Erfindung
leicht an unterschiedliche Anwendungsfälle anpassen. Trotz der hohen Flexibilität
und Anpassbarkeit sind die für die Bereitstellung der Erfindung erforderlichen Kosten
geringer als bei Anlagen der bekannten Art, da eine Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung
nach der Erfindung nur geringfügig teuerer als ein einziger herkömmlicher Wärmetauscher
sein braucht. Ferner braucht der Basisaufbau der Temperierungsanordnung bei verschiedenen
Wärmetauschfunktionen nicht geändert zu werden. Es ist lediglich eine Umrüstung der
einzigen Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung erforderlich. Hierzu braucht nur deren
auf eine Wärmentauschfunktion ausgelegte Verteilereinrichtung durch eine andere Verteilereinrichtung
bei ansonsten unverändertem Grundaufbau der Wärmetauscheinrichtung umgerüstet werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0005] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführungsform und der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 als Schemabild eine erfindungsgemäss aufgebaute Temperierungsanordnung,
Fig. 2 in Detailansicht eine Wärmetauscheinrichtung für die Temperierungsanordnung
nach Fig. 1 in Endansicht von einem Stirnende,
Fig. 3 die Wärmetauscheinrichtung nach Fig. 2 in Seitenansicht,
Fig. 4A und 4B geschnittene schematisierte Ansichten längs der Schnittlinien IV-IV
bzw. V-V in Fig. 2 mit Darstellung der Wärmetauscheinrichtung in einer ersten Wärmetauschfunktion,
Fig. 5A und 5B geschnittene Ansichten ähnlich Fig. 4A und 4B mit Darstellung der Wärmetauscheinrichtung
in einer zweiten Wärmetauschfunktion, und
Fig. 6A und 6B geschnittene Ansichten ähnlich Fig. 4A und 4B mit Darstellung der Wärmetauscheinrichtung
in einer dritten Wärmetauschfunktion.
[0006] Mit Bezug auf Fig. 1 umfasst eine Temperierungsanordnung nach der Erfindung ein Feuchtmittel-Umlaufsystem
U
I, ein Kühlmittel-Umlaufsystem U
II und ein Kältemittel-Umlaufsystem U
III.
[0007] Das Feuchtmittel-Umlaufsystem U
I ist als offenes System ausgebildet und enthält einen Pufferspeicher 30 zur Bevorratung
einer geeigneten Feuchtmittelmenge. An einer Stelle abstromseitig des Pufferspeichers
30 sind hintereinander eine Pumpe 34 und ein Temperatursensor 35 vorgesehen. Eine
Leitung 33 zweigt abstromseitig des Temperatursensors 35 vom Hauptkreis ab, um eine
Teilmenge des im Hauptkreis U
I zirkulierenden Feuchtmittels zu einem Vorratsbehälter 32 einer Feuchtmittel-Auftragseinrichtung
zu führen. Aus dem Vorratsbehälter 32 kann das Feuchtmittel über eine Leitung 31 zurück
in den Pufferbehälter 30 strömen. Geeignete Einrichtungen, z.B. in Gestalt einer Drossel
35, sind in der Abzweigleitung 33 vorgesehen, um sicherzustellen, dass die abgezweigte
Menge an Feuchtmittel stets kleiner als die Menge ist, die im Hauptkreis zirkuliert.
[0008] Das im Umlaufsystem U
I zirkulierende Feuchtmittel wird ferner durch eine Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung
geführt, die in Fig. 1 das allgemeine Bezugszeichen 1 trägt und auf die nachfolgend
noch näher eingegangen wird.
[0009] Das vorzugsweise als geschlossenes System ausgebildete Kühlmittel-Umlaufsystem U
II enthält aufstromseitig einer Walzenkühleinrichtung (nicht gezeigt) ein Regelventil
40 und eine Pumpe 41 sowie abstromseitig der Walzenkühleinrichtung einen Temperatursensor
42. Das im Umlaufsystem U
II zirkulierende Kühlmittel wird ebenfalls durch die Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung
1 geführt. Abstromseitig des Regelventiles 40 ist eine Bypassleitung 43 vorgesehen,
die eine Durchflussbegrenzungsdrossel 44 sowie eine Heizeinrichtung 45 enthält.
[0010] Das Kältemittel-Umlaufsystem U
III ist Teil einer Kälteerzeugungseinrichtung, die in an sich bekannter Weise besteht
aus wenigstens einem Verdichter 20, einem Kondensator 21, einem Sammelbehälter 22,
einem Stellventil 23, vorzugsweise in Gestalt eines Magnetventils, einem Trockner
24, einem Schauglas 25 sowie einem Expansionsventil 26. Ausserdem wird der Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung
1 vom Kältemittel beaufschalgt, indem dieser in das Kältemittel-Umlaufsystem U
III wie die beiden anderen Umlaufsysteme U
I und U
II integriert ist. Das Kältemittel-Umlaufsystem U
III ist als geschlossenes System ausgebildet.
[0011] Eine Steuereinrichtung 50 ist vorgesehen, um durch Ein- bzw. Abschalten der Pumpen
34 bzw. 41 des Feuchtmittel- bzw. Kühlmittel-Umlaufsystems U
I bzw. U
II jedes derartige System unabhängig vom anderen oder gemeinsam zu betreiben und mit
Kälteenergie aus dem Kältemittel-Umlaufsystem U
III zu versorgen, je nachdem in welcher Wärmetauschfunktion die Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung
1 betrieben wird, worauf nachfolgend näher eingegangen wird. Die Steuereinrichtung
50 steuert ferner den Betrieb des Kältemittel-Umlaufsystems U
III und kann die Temperatur des Feuchtmittel- und Kühlmittel-Umlaufsystems U
I bzw. U
II überwachen.
[0012] Nachfolgend wird auf die Fig. 2 und folgende Bezug genommen, die die Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung
1 zeigen. Dabei beziehen sich die Begriffe "oben" und "unten" auf die Lage der Aufbauteile
der Wärmetauscheinrichtung 1, wie sie in der Zeichnung gezeigt ist. Die Erfindung
ist jedoch auf eine derartige Verwendungslage der Wärmetauscheinrichtung 1 nicht beschränkt.
[0013] Wie in Fig. 2 und 3 gezeigt ist, kann die Wärmetauscheinrichtung 1 vorzugsweise in
Form eines Plattentauschers ausgebildet sein, bestehend aus einer Vielzahl von Seite
an Seite hintereinander angeordneten Platten 2, z.B. den Platten 2
1, 2
2, 2
3 ... 2
n, in deren jeweiligen Oberflächen komplementäre Nuten oder Rillen eingebracht sind,
so dass nach Montage zwischen benachbarten Plattenoberflächen Strömungskanäle 10,
insbesondere 10
1, 10
2, 10
3 ....10
n mit je einem Ein- und Auslaufende gebildet werden, vgl. z.B. Fig. 4A und 4B. Ein
Strömungsmittel, z.B. Wasser, kann über eine Verteilereinrichtung in einen betreffenden
Strömungskanal 10 ein- und nach Strömung durch den Strömungskanal 10 nach aussen wieder
abgeführt werden. Die Strömungskanäle 10 sind gegeneinander hermetisch abgedichtet
und können jeweils mäanderförmig oder in anderer geeigneter Weise über den Plattenoberflächen
verteilt sein.
[0014] Die Verteilereinrichtung umfasst eine Zweikammer-Verteileranordnung 3 für die getrennte
Zu- und Abfuhr des aus den Umlaufsystemen U
I und U
II stammenden Feuchtmittels bzw. Kühlmittels und eine Einkammer-Verteileranordnung 6
für die Zu- und Abfuhr des Kältemittels aus dem Umlaufsystem U
III, jeweils in die betreffenden Strömungskanäle 10. Jede Zweikammer-Verteileranordnung
und Einkammer-Verteileranordnung 3, 6 umfasst ein Verteilerrohr nahe den oberen Enden
der Strömungskanäle 10 und ein Verteilerrohr nahe deren unteren Enden. Die Verteilerrohre
durchsetzen den Plattentauscher axial und sind in zueinander ausgerichteten Aufnahmebohrungen
in den Platten 2 aufgenommen. Sie erstrecken sich ausserdem vorzugsweise parallel
zueinander.
[0015] Jedes Verteilerrohr der Zweikammer-Verteileranordnung 3 umfasst eine obere longitudinale
Kammer 4 und eine untere longitudinale Kammer 5, die durch eine zwischenliegende Trennwand
hermetisch gegeneinander abgedichtet sind. Die obere Kammer 4 hat ein offenes und
ein geschlossenes axiales Ende 4a bzw. 4b, und ebenso hat die untere Kammer 5 ein
offenes und ein geschlossenes axiales Ende 5a bzw. 5b. Ein offenes axiales Ende 4a
der oberen Kammer 4 liegt benachbart einem geschlossenen axialen Ende 5b der unteren
Kammer 5, und umgekehrt liegt ein geschlossenes axiales Ende 4b der oberen Kammer
4 benachbart einem offenen axialen Ende 5a der unteren Kammer 5. Diese Anordnung erleichtert
den Anschluss des betreffenden Verteilerrohres an das jeweilige Umlaufsystem U
I, U
II, U
III.
[0016] Die Einkammer-Verteileranordnung 6 umfasst, wie Fig. 4B zeigt, je ein oberes und
ein unteres einfaches Verteilerrohr mit jeweils einem offenen axialen Ende 6a zur
Zu- bzw. Abfuhr des Kältemittels und einem gegenüberliegenden geschlossenen axialen
Ende.
[0017] Längs jedes Verteilerrohres der Zweikammer-Verteileranordnung 3 sind in ausgewählten
axialen Abständen voneinander Öffnungen 7, 8 vorgesehen, die das Innere der betreffenden
Kammer 4 bzw. 5 mit ausgewählten Strömungskanälen 10 verbinden, so dass nur die ausgewählten
Strömungskanäle 10 mit dem Strömungsmittel beaufschlagt werden, das in die betreffende
Kammer 4 bzw. 5 eingeführt wurde. In ebensolcher Weise sind längs jedes Verteilerrohres
der Einkammer-Verteileranordnung 6 in ausgewählten axialen Abständen voneinander Öffnungen
9 vorgesehen, um das in der Einkammer-Verteileranordnung 6 eingeführte Kältemittel
in ausgewählte Strömungskanäle 10 weiterzuleiten. Dadurch kann erreicht werden, dass
angrenzende Strömungskanäle 10 mit unterschiedlichen Strömungsmitteln beaufschlagt
werden und diese in wärmeübertragender Beziehung miteinander gelangen.
[0018] Je nach Abfolge der Beaufschlagung der Strömungskanäle 10 können unterschiedliche
Wärmetauschfunktionen erhalten werden, worauf nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Fig. 4A, 4B; 5A, 5B und 6A, 6B näher eingegangen wird.
Erste Wärmetauschfunktion
[0019] Die erste Wärmetauschfunktion ist in Fig. 4A und 4B gezeigt und zeichnet sich dadurch
aus, dass das Kältemittel über die mit dem Umlaufsystem U
III verbundene Einkammer-Verteileranordnung 6 und die darin ausgebildeten Öffnungen 9
in die Folge von Strömungskanälen 10
2, 10
6, 10
10, 10
14 usw. eingeführt wird, die in Fig. 4A und 4B durch kreuzgestrichelte Linien angedeutet
sind. Jedes obere und untere Verteilerrohr hat demzufolge Öffnungen 9, die in einem
axialen Abstand längs des Verteilerrohres liegen, der der Folge von vier hintereinander
angeordneten Strömungskanälen 10 entspricht.
[0020] An jedem Verteilerrohr der Zweikammer-Verteileranordnung 3 sind Öffnungen 7 vorgesehen,
die die obere, mit dem Kühlmittel-Umlaufsystem U
II verbundene Kammer 4 mit den Strömungskanälen 10
4, 10
8, 10
12 usw. verbinden. Das in die Kammer 4 eingeführte Kühlmittel des Umlaufsystems U
II gelangt daher nur in diese ausgewählten Strömungskanäle, wie dies in Fig. 4A und
4B durch nicht-schraffierte Bereiche gezeigt ist. Die Folge der Öffnungen 8 der unteren
mit dem Feuchtmittel-Umlaufsystem U
I verbundenen Kammer 5 der Zweikammer-Verteileranordnung 3 ist so, dass nur die Strömungskanäle
10
1, 10
3, 10
5 usw. mit dem Feuchtmittel beaufschlagt werden, das im Umlaufsystem U
I zirkuliert, wie dies in Fig. 4A und 4B schraffiert dargestellt ist.
[0021] Auf diese Weise wird erreicht, dass jeweils ein Strömungskanal, z.B. 10
2, für das Kältemittel zwischen einem Paar Strömungskanälen, z.B. 10
1, 10
3 für das Feuchtmittel und ein Strömungskanal, z.B. 10
4, für das Kühlmittel zwischen einem Paar Strömungskanälen, z.B. 10
3, 10
5, für das Feuchtittel zu liegen kommt. Es kann somit Kälteenergie direkt vom Kältemittel
auf das Feuchtmittel übertragen werden, nicht jedoch unmittelbar auf das Kühlmittel.
Vielmehr wird das Kühlmittel Kälteenergie nur mittelbar über das Feuchtmittel beziehen
können.
[0022] Die erste Wärmetauschfunktion ermöglicht daher eine primäre Übertragung von Kälteenergie
auf das Feuchtmittel-Umlaufsystem U
I. Übermässige Kälteenergie kann im Pufferspeicher 30 gespeichert und bei Bedarf via
der Wärmetauscheinrichtung 1 auch an das Kühlmittel-Umlaufsystem U
II weitergegeben werden.
Zweite Wärmetauschfunktion
[0023] Die zweite Wärmetauschfunktion ist in Fig. 5A und 5B gezeigt und zeichnet sich dadurch
aus, dass analog zu der vorbeschriebenen Funktionsweise die Öffnungen 9 der Einkammer-Verteileranordnung
6 so beabstandet sind, dass die Folge von Strömungskanälen 10
2, 10
4, 10
6 usw. mit dem Kältemittel beaufschlagt wird. Dagegen sind die Öffnungen 7, 8 der Zweikammer-Verteileranordnung
3 so vorgesehen, dass die Strömungskanäle 10
3, 10
6, 10
9 usw. mit dem Feuchtmittel und die Strömungskanäle 10
1, 10
5, 10
9, 10
13 usw. mit dem Kühlmittel versorgt werden. Dies bedeutet, dass das Kältemittel in direkter
wärmeaustauschender Beziehung mit den beiden anderen Strömungsmitteln steht, ohne
dass diese untereinander in unmittelbarer wärmeaustauschender Beziehung zueinander
stehen.
[0024] Mit der zweiten Wärmetauschfunktion wird erreicht, dass das Feuchtmittel und Kühlmittel
auf im wesentlichen die gleiche Temperatur gekühlt werden können, ohne sich gegenseitig
zu beeinflussen.
Dritte Wärmetauschfunktion
[0025] Die dritte Wärmetauschfunktion ist in Fig. 6A und 6B gezeigt und zeichnet sich dadurch
aus, dass das Kältemittel die Strömungskanäle 10
3, 10
6, 10
9 usw. beaufschlagt, während die Öffnungen 7, 8 der Zweikammer-Verteileranordnung 3
so angeordnet sind, dass das Feuchtmittel die Strömungspassagen 10
2, 10
5, 10
8, 10
11 usw. und das Kühlmittel die Strömungspassagen 10
1, 10
4, 10
7, 10
10 usw. beaufschlagt.
[0026] Hierdurch wird erreicht, dass das Kältemittel in direkter wärmeübertragender Beziehung
mit beiden anderen Strömungsmittel ähnlich wie bei der zweiten Wärmetauschfunktion
steht, jedoch ausserdem die beiden anderen Strömungsmittel auch unmittelbar untereinander
in wärmeaustauschender Beziehung stehen. Bei der dritten Wärmetauschfunktion ist daher
eine unmittelbare wärmeaustauschende Beziehung unter sämtlichen Strömungsmitteln gegeben.
Dies ermöglicht die Integration eines Pufferspeichers ähnlich dem Pufferspeicher 30
in beiden Umlaufsystemen U
I und U
II.
[0027] Weitere Wärmetauschfunktionen sind ebenfalls möglich. Vorzugsweise findet der Wärmeaustausch
zwischen benachbarten Strömungskanälen 10 im Gegenstrom statt, indem diese in entgegengesetzten
Richtungen vom jeweiligen Strömungsmittel durchflossen werden.
[0028] Jede Öffnung 7, 8, 9 der Verteilerrohre der Zweikammer-Verteileranordnung 3 oder
Einkammer-Verteileranordnung 6 kann mit dem betreffenden Strömungskanal 10 entsprechend
der gewünschten Wärmetauschfunktion verlötet oder in anderer Weise hermetisch dicht
verbunden sein. Dabei kann ein Plattentauscher mit grundsätzlich unverändertem Basisaufbau
herangezogen werden. Die Verteilerrohre 3, 6 könnten auch austauschbar angeordnet
werden, um eine Wärmetauscheinrichtung nach der Erfindung durch blosses Auswechseln
der Zweikammer-Verteileranordnung 3 und/oder Einkammer-Verteileranordnung 6 für eine
andere Wärmetauschfunktion umrüsten zu können. Schliesslich könnten anstelle einer
Zweikammer-Verteileranordnung auch getrennte Einkammer-Verteileranordnungen für jedes
Strömungsmittel vorgesehen werden.
[0029] Nachfolgend wird mit Bezug auf Fig. 1 der Betrieb der Temperierungsanordnung nach
der Erfindung mit der Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung 1 in der ersten Wärmetauschfunktion
beschrieben.
Nur Feuchtmittelkühlung
[0030] Bei eingeschalteter Kälteerzeugungseinrichtung und damit Beaufschlagung der Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung
1 mit Kältemittel wird die Pumpe 34 in Betrieb gesetzt, während die Pumpe 41 des Kühlmittel-Umlaufsystems
U
II ausser Betrieb steht. Der Pufferspeicher 30 wird damit kontinuierlich mit gekühltem
Feuchtmittel versorgt. Eine Teilmenge des im Umlaufsystem U
II durch die Pumpe 34 zirkulierten Feuchtmittels zirkuliert über die Abzweigleitung
33 in den Vorratsbeälter 32 zur weiteren Verarbeitung durch die Feuchtmittel-Auftragseinrichtung.
Die Pumpe 35 ist so dimensioniert, dass stets ein ausreichender Volumenstrom an Feuchtmittel
die Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung 1 durchsetzt. Die Kühlung des Feuchtmittels
in der Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung 1 erfolgt in Abhängigkeit von der durch den
Temperatursensor 35 ermittelten Feuchtmitteltemperatur abstromseitig des Pufferspeichers
30.
Feuchtmittel- und Kühlmittelkühlung
[0031] Die Pumpen 34 und 41 sind in Betrieb, so dass bei eingeschalteter Kälteerzeugungseinrichtung
die Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung 1 von sämtlichen drei Strömungsmitteln durchsetzt
wird. Das durch die Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung 1 strömende Kühlmittel entzieht
dem in Folge direkten Wärmetausches mit dem Kältemittel gekühlten Feuchtmittel Kälteenergie,
wobei der Pufferspreicher 30 sicherstellt, dass stets eine ausreichende Feuchtmittelmenge
zur Kühlung des Kühlmittels zur Verfügung steht Unterstützt kann dies ferner dadurch
werden, dass die Temperatur des Feuchtmittels im Umlaufsystem U
I vorzugsweise auf einen ausreichend niedrigen Wert eingestellt wird.
[0032] Die Einstellung einer für die Walzenauftragseinrichtung geeigneten Temperatur des
Kühlmittels erfolgt mit Hilfe des in Abhängigkeit von der am abstromseitigen Temperatursensor
42 gemessenen Temperatur gesteuerten Regelventils 40. Bei zu niedriger Kühlmitteltemperatur
kann die Heizeinrichtung 45 in der Bypassleitung 43 in Betrieb gesetzt werden, um
die durch die Bypassleitung 43 ständig strömende Kühlmittel-Teilmenge zu erwärmen.
Nur Kühlmittelkühlung
[0033] Diese Betriebsart entspricht im wesentlichen der vorbeschriebenen mit der Ausnahme,
dass die Kälteerzeugungseinrichtung nur bei Bedarf in Betrieb gesetzt wird, indem
die für die Kühlung des Kühlmittels erforderliche Kälteenergie in erster Linie der
im Pufferspeicher 30 bevorrateten Feuchtmittelmenge entzogen wird. Ein Energieverlust
durch Zirkulation von Feuchtmittel durch den Nebenkreis ist, da die Feuchtmittel-Auftragseinrichtung
ausser Betrieb gesetzt ist, vernachlässigbar gering. Gegebenenfalls könnte in der
Abzweigleitung 33 auch ein Absperrventil angeordnet werden, um eine Strömung des Feuchtmittels
durch den Nebenkreis gänzlich auszuschalten.
[0034] Obschon dies im einzelnen nicht beschrieben ist, versteht es sich, dass entsprechend
der eingerichteten Wärmetauschfunktion der Dreimedien-Wärmetauscheinrichtung 1 verschiedenen
andere Betriebsweisen der Temperierungsanordnung realisiert werden können. Insbesondere
in der zweiten oder dritten Wärmetauschfunktion kann eine unmittelbare Übertragung
von Kälteenergie vom Kältemittel des Kältemittel-Umlaufsystems U
III auf die beiden anderen Strömungsmittel erhalten werden, was bei einem hohen Kälteenergiebedarf
der durch das Kühlmittel-Umlaufsystem U
II gespeisten Walzenkühleinrichtung vorteilhaft sein kann.
1. Temperierungsanordnung zur Temperierung eines Feuchtmittels und/oder ausgewählter
Walzen einer Druckmaschine, mit einem Feuchtmittel-Umlaufsystem (UI) zur Versorgung einer Feuchtmittel-Auftragseinrichtung mit einem Feuchtmittel, einem
Kühlmittel-Umlaufsystem (UII) zur Versorgung einer Walzenkühleinrichtung mit einem Kühlmittel, einer Kälteerzeugungseinrichtung
mit einem mit wenigstens einem der Feuchtmittel- und Kühlmittel-Umlaufsysteme in wärmetauschender
Beziehung stehenden Kältemittel-Umlaufsystem (UIII), und einer Einrichtung zum wahlweisen Betrieb eines oder gleichzeitig mehrerer der
Umlaufsysteme, dadurch gekennzeichnet, dass den Umlaufsystemen (UI,UII,UIII) eine gemeinsame Wärmetauscheinrichtung (1) zugeordnet ist, welche eine Vielzahl
von in wärmeübertragender Beziehung zueinander angeordneten Strömungspassagen (10)
und eine Verteilereinrichtung (3,6) zur Verbindung jeweils des Feuchtmittel-Umlaufsystems
(UI), Kühlmittel-Umlaufsystems (UII) und Kältemittel-Umlaufsystems (UIII) mit einer ausgewählten Folge von Strömungspassagen umfasst, wobei angrenzende Strömungspassagen
mit einem unterschiedlichen Umlaufsystem verbunden sind.
2. Temperierungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine
Strömungspassage (10) für das Kältemittel zwischen einem Paar angrenzender Strömungspassagen
für das Feuchtmittel angeordnet ist, und dass an jede Strömungspassage für das Feuchtmittel
eine Strömungspassage für das Kühlmittel angrenzt.
3. Temperierungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine
Strömungspassage (10) für das Kältemittel zwischen angrenzenden Strömungspassagen
für das Feucht- bzw. Kühlmittel angeordnet ist.
4. Temperierungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass angrenzende Strömungspassagen
(10) für das Feuchtmittel bzw. Kühlmittel zwischen je einem Paar benachbarter Strömungspassagen
für das Kältemittel angeordnet sind.
5. Temperierungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verteilereinrichtung eine Mehrkammer-Verteilerrohranordnung (3) zur Verbindung
mit dem Feuchtmittel-Umlaufsystem (UI) bzw. Kühlmittel-Umlaufsystem (UII) mit zu den Strömungspassagen der ausgewählten Folge ausgerichteten Austritts-/Eintrittsöffnungen
(7,8) umfasst.
6. Temperierungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuchtmittel-Umlaufsystem
(UI) als offenes Umlaufsystem ausgebildet ist.
7. Temperierungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuchtmittel-Umlaufsystem
(UI) einen Feuchtmittel-Pufferspeicher (30) umfasst.
8. Temperierungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuchtmittel-Umlaufsystem
(UI) einen den Pufferspeicher (30) enthaltenden Neben-Umlauf (31,33) zur Versorgung der
Feuchtmittel-Auftragseinrichtung (32) umfasst, der vom Haupt-Umlauf abgezweigt ist,
wobei die im Neben-Umlauf fliessende Feuchtmittelmenge kleiner als die im Haupt-Umlauf
fliessende Feuchtmittelmenge ist.
9. Temperierungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Steuereinrichtung (50), um die Temperatur des Feuchtmittels des Feuchtmittel-Umlaufsytems
(UI) unterhalb der des Kühlmittels des Kühlmittel-Umlaufsystems (UII) zu halten.
10. Temperierungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmittel-Umlaufsystem ein Regelventil (40) zur Regelung des Volumenstromes
an Kühlmittel in Abhängigkeit von dessen Temperatur am Ausgang der Walzenkühleinrichtung
umfasst.