(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 911 240 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
28.04.1999 Patentblatt 1999/17 |
(22) |
Anmeldetag: 13.10.1998 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
|
Benannte Erstreckungsstaaten: |
|
AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
23.10.1997 DE 19746794
|
(71) |
Anmelder: DUEWAG AKTIENGESELLSCHAFT |
|
47829 Krefeld (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Wehling, Ludwig
46325 Borken (DE)
|
|
|
|
(54) |
Verbindung von Wagenkasten und Fahrwerk eines Schienenfahrzeuges, insbesondere eines
Niederflurfahrzeuges |
(57) Zum Verbinden von Wagenkasten und Fahrwerk eines Schienenfahrzeuges, insbesondere
eines Niederflurfahrzeuges, greift zumindest eine in Fahrzeuglängsachse verlaufende
Anlenkung einerseits am Wagenkasten (1) und andererseits am Fahrwerk (2) an. Diese
Anlenkung erfolgt durch zwei mit Querabstand und symmetrisch zur Fahrzeuglängsmitte
angeordnete Hydraulikelemente (3), die in Längsrichtung eine hohe Steifigkeit aufweisen,
wobei die Hydraulikelemente (3) durch Leitungen (4) miteinander gekoppelt sind, um
bei Schwenkbewegungen des Fahrwerks (2) um dessen Hochachse Flüssigkeit von einem
Hydraulikelement in das andere zu verlagern.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft die Verbindung von Wagenkasten und Fahrwerk eines Schienenfahrzeuges,
insbesondere eines Niederflurfahrzeuges, durch zumindest eine in Fahrzeuglängsachse
verlaufende Anlenkung, die einerseits am Wagenkasten und andererseits am Fahrwerk
angreift.
[0002] Durch die Druckschrift DE-U-6 803 615 (siehe Fig. 1 und 2) ist es bekannt, zur Übertragung
der Längskräfte zwischen Wagenkasten und Fahrwerk eine Anlenkung in Gestalt einer
Anlenkstange vorzusehen. Diese Anlenkstange ist in der Längsmittenebene oberhalb des
Fahrwerks angeordnet und beansprucht dadurch einen relativ großen Bauraum, der vor
allem bei Niederflurfahrzeugen mit tiefliegendem Fußboden in der Regel nicht zur Verfügung
steht.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung der gattungsgemäßen Art
durch möglichst einfache Mittel platzsparend und im Sinne einer Entkoppelung der Schwenkbewegungen
des Fahrwerks relativ zum Wagenkasten auszubilden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anlenkung durch zwei mit
Querabstand und symmetrisch zur Fahrzeuglängsmitte angeordnete Hydraulikelemente erfolgt,
die in Längsrichtung eine hohe Steifigkeit aufweisen, wobei die Hydraulikelemente
durch Leitungen miteinander gekoppelt sind, um bei Schwenkbewegungen des Fahrwerks
um dessen Hochachse Flüssigkeit von einem Hydraulikelement in das andere zu verlagern.
[0005] Durch die beiden Hydraulikelemente werden in Längsrichtung alle Kräfte zwischen Wagenkasten
und Fahrwerk übertragen; dabei findet keine Verlagerung von Hydraulikflüssigkeit von
einem Element in das andere statt. Eine solche Verlagerung erfolgt nur bei Schwenkbewegungen
des Fahrwerks um dessen Hochachse, wodurch eine Selbsteinstellung erreicht bzw. ein
Verzwängen vermieden wird. Auf diese Weise werden keine bei bestimmten Trassierungen
mögliche Schwingungen des Fahrwerks, die schlingernde Bewegungen hervorrufen können,
auf den Wagenkasten übertragen.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Im weiteren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben,
das in der Zeichnung schematisch dargestellt ist.
[0008] Der Wagenkasten 1 und das Fahrwerk 2, das um die Hochachse einen Freiheitsgrad von
beispielsweise nur 2° haben kann, sind durch eine Anlenkung miteinander verbunden,
die aus zwei Hydraulikelementen 3 besteht. Die Hydraulikelemente 3 sind mit Querabstand
und symmetrisch zur Fahrzeuglängsmitte angeordnet. Sie sind jeweils einerseits außen
am Fahrwerk 2 und andererseits an Festpunkten des Wagenkastens 1 gelenkig befestigt.
[0009] Die Hydraulikelemente 3 sind durch Leitungen 4 miteinander gekoppelt. Bei Schwenkbewegungen
des Fahrwerks 2 um dessen Hochachse wird Flüssigkeit von einem Hydraulikelement in
das andere verlagert. Den Leitungen 4 können hier nicht gezeichnete Drosseln zugeordnet
sein, die als Dämpfer wirken.
1. Verbindung von Wagenkasten (1) und Fahrwerk (2) eines Schienenfahrzeuges, insbesondere
eines Niederflurfahrzeuges, durch zumindest eine in Fahrzeuglängsachse verlaufende
Anlenkung, die einerseits am Wagenkasten (1) und andererseits am Fahrwerk (2) angreift,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkung durch zwei mit Querabstand und symmetrisch
zur Fahrzeuglängsmitte angeordnete Hydraulikelemente (3) erfolgt, die in Längsrichtung
eine hohe Steifigkeit aufweisen, wobei die Hydraulikelemente (3) durch Leitungen (4)
miteinander gekoppelt sind, um bei Schwenkbewegungen des Fahrwerks (2) um dessen Hochachse
Flüssigkeit von einem Hydraulikelement in das andere zu verlagern.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikelemente (3)
jeweils außen am Fahrwerk (2) befestigt sind.
3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Leitungen (4) als
Dämpfer wirksame Drosseln zugeordnet sind.