[0001] Die Erfindung betrifft einen Zykloidalpropeller mit einem Rotor, wobei die Propellerflügel
des Rotors zyklisch schwenkbar gelagert sind, die Rotordrehachse und die Flügelschwenkachsen
im Betrieb parallel zueinander und senkrecht verlaufen und am freien Ende der Propellerflügel
eine Schutzplatte vorgesehen ist, die in Fahrtrichtung vorne stark profiliert ist.
[0002] Eine Beschreibung eines solchen Propellers findet sich in Sonderdruck aus HANSA Nr.
16/1965, S. 1543 - 1548 sowie der Druckschrift der Firma Voith: Voith-Schneider-Propeller,
2500 B65, S. 15. In diesen Druckschriften ist jeweil ein Zykloidalpropeller dargestellt,
der für Wassertrecker benutzt wird und mit einer in Fahrtrichtung vorne profilierten
Schutzplatte für die Propellerflügel aufweist.
[0003] Von einem Wassertrecker wird heute gefordert, daß in beiden Fahrtrichtungen - also
für Fahrt voraus und Fahrt zurück - ein gleicher Trossenzug erreicht wird. Während
des Umlaufs der Flügel werden an deren Profil die höchsten Schubkräfte im Bereich
des Steuerpunktes erzeugt. Demgemäß entwickeln sich auch die höchsten Sogkräfte und
Austrittsgeschwindigkeiten in diesem Bereich. Bei Nebeneinanderanordnung der Propeller
liegen die Steuerpunkte des Propellers jeweils bei Schubrichtung voraus außen. In
Rückwärtsrichtung liegen sie dagegen innen. Die Profilerung der Schutzplatte, wie
sie aus dem oben genannten Stand der Technik hervorgeht, kann diesen Anforderungen
nicht entsprechen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schutzplatte hinsichtlich der auftretenden
starken Sogkräfte und eines entsprechend den geforderten Trossenzügen für Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt entsprechend guten Gütegrad zu gestalten.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Demgemäß wird das Schutzplattenprofil so gestaltet, daß in Vorausrichtung eine starke
Profilierung vorne, in Schubrichtung vor dem Propeller im Bereich des Steuerpunktes
für Voraus liegt und in Rückwärtsrichtung hinter dem Propeller im Bereich des Steuerpunktes
für Rückwärtsfahrt.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand den Figuren der Zeichnung erläutert.
[0008] Dabei stellen im einzelnen dar:
Fig. 1 eine Teilansicht des Schiffsrumpfs,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Schutzplatte und
Fig. 3 im wesentlichen Schnitte durch die Schutzplatte in verschiedenen Ebenen derselben.
[0009] In Fig. 1 ist 12 der Bug eines Schiffes, z.B. eines Wassertreckers, und 13 der Schiffsboden,
an welchem mittels Streben 9 die Schutzplatte 2 befestigt ist. Sie schirmt damit die
einzelnen Propellerflügel 1, 1' gegen z.B. Bodenberührung oder Berührung durch andere
Fremdkörper ab. Die Schutzplatte 2 ist in Fig. 2 noch einmal dargestellt, wobei hier
der Flügelkreis 8 bzw. 8' der Propellerflügel eingezeichnet ist, der zu jedem der
hier nebeneinander - bezogen auf die Fahrtrichtung - angeordneten beiden Propeller
gehört. Die Extremlagen der Steuerpunkte für Vorausfahrt S und Rückwärtsfahrt S' und
die zugehörigen Exzentrizitäten e
v (für Vorwärtsfahrt) und e
r (für Rückwärtsfahrt) sind auch angegeben. Ferner sind auch die Strömungsprofile für
Voraus- und Rückwärtsfahrt durch die Pfeile angedeutet.
[0010] Aus Fig. 3 erkennt man durch die zu den einzelnen Schnitten a und c angegebenen Formen
der Schutzplatte deren Profilierung. Man erkennt die parabelförmige Profilierung jeweils
hauptsächlich im Bereich zwischen der entsprechenden Kante und dem Flügelkreis. Im
Mittelbereich zwischen den Schnittebenen durch die Extremlagen des Steuerpunktes (Schnitt
b) erkennt man den Übergangsbereich der Schutzplatte, in welchem keine Profilierung
vorhanden ist.
[0011] Man erkennt ferner, daß im an sich profilierten Bereich der Schutzplatte jeweils
hin zur gegenüberliegenden Kante sich die Schutzplatte verjüngt. Die Kanten der Schutzplatte,
wo keine Profilierung vorhanden ist, sind auch zumindest leicht abgerundet. Der Verjüngungsgrad
der Schutzplatte beträgt etwa zwischen 40 und 60 % der maximalen Dicke derselben,
wobei die maximale Dicke der Schutzplatte etwa 15% des Durchmessers des Flügelkreises
betragen kann. Es ist noch anzumerken, daß die Profilierung natürlich nicht genau
nach einer Parabel verlaufen muß.
[0012] Es ist natürlich klar und muß nicht extra erwähnt werden, daß die Profilierung in
dem Bereich der Platte erfolgt bzw. auf der Seite derselben, die den Flügeln zugewandt
ist. In Fig. 3 sind diese Abrundungsbereiche in Parabelform mit 5 - für Vorwärtsfahrt
- bzw. 6 - für Rückwärtsfahrt - bezeichnet. Der mittlere Bereich bzw. Übergangsbereich
mit wenig Profilierung entspricht dem Schnitt b.
[0013] Durch diese Ausführungsart der Schutzplatte wird eine gute Anpassung der Platte hinsichtlich
Gütegrad an die Strömungsbedingungen bei Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahrt erzielt. Die
Verbesserung des Gütegrades beträgt etwa 10 % gegenüber einer normal ausgeführten
Platte.
1. Zykloidalpropeller mit einem Rotor;
1.1 die Propellerflügel des Rotors sind zyklisch schwenkbar gelagert;
1.2 die Rotordrehachse und die Flügelschwenkachsen verlaufen im Betrieb parallel zueinander
und senkrecht;
1.3 am freien Ende der Propellerflügel (1) ist eine Schutzplatte (2) vorgesehen;
1.4 die Schutzplatte (2) weist - in Schnitten senkrecht zur Achse zwischen den Extremlagen
des Steuerpunktes (S, S') - im Bereich um die Schnittebene durch die Extremlage (ev) des Steuerpunktes für Vorausfahrt in Fahrtrichtung vorn eine starke Profilierung
auf;
1.5 die Schutzplatte (2) weist im Bereich um die Schnittebene durch die Extremlage
(er) des Steuerpunktes für Rückwärtsfahrt in Rückwärtsfahrtrichtung vorn eine starke
Profilierung von etwa gleicher Größe auf.
2. Zykloidalpropeller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mitte zwischen
den Ebenen durch die Endlagen der Steuerpunkte die Schutzplatte (2) wenig profiliert
ist.
3. Zykloidalpropeller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung
von der entsprechenden Kante der Schutzplatte (2) im Bereich zwischen den Ebenen durch
die Extremlagen des Steuerpunktes maximal jeweils etwa bis zum Flügelkreis (8) durchgeführt
ist und im weiteren Bereich der Schutzplatte, also ihren - bezogen auf die Schiffslängsachse
- seitlichen Rändern zu, höchstens etwa nur die maximal im anderen Bereich demgemäß
sich ergebende Profilierung vorgesehen ist.
4. Zykloidalpropeller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Profilierung nach einer Parabel verläuft.
5. Zykloidalpropeller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Schutzplatte in dem Bereich, wo keine Profilierung vorhanden ist, sich in Richtung
von ihrer Kante, von der Profilierung ihren Ausgang nimmt, bis zu ihrer gegenüberliegenden
Kante in ihrem Querschnitt verjüngt.
6. Zykloidalpropeller nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verjüngungsgrad
zwischen 40° und 60° beträgt.