[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schmiermittel auf Basis von sekundären Aminen
und/oder Amiden und gegebenenfalls üblichen Verdünnungsmitteln oder Hilfs- bzw. Zusatzstoffen.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung derartiger Schmiermittel als Kettengleitmittel
insbesondere in der Lebensmittelindustrie. Insbesondere finden die erfindungsgemäßen
Schmiermittel Anwendung zum Schmieren, Reinigen und Desinfizieren von automatischen
Ketten- und Bandschmieranlagen, die beim Abfüllen von Lebensmitteln, vorzugsweise
Getränken, in Glas- und Kunststoffflaschen, Dosen, Gläsern, Fässern, Getränkecontainern,
Papier-, Pappbehälter und dergleichen eingesetzt werden.
[0002] Bei der Abfüllung von Lebensmitteln müssen die Gefäße an den Abfüllort transportiert
und von dort zu den Verpackungsstationen gebracht werden. Die Gefäße werden hierbei
in der Regel mit Hilfe von Transportbändern, insbesondere Flaschentransportbändern
bewegt. Solche Transportbänder bestehen in der Regel aus Edelstahl und werden mit
einem Kettengleitmittel, das auch Bandschmiermittel genannt wird, geschmiert.
[0003] Es sind Bandschmiermittel von unterschiedlicher Zusammensetzung bekannt, so z.B.
auf Basis von Seifen (Salze von Fettsäuren), auf Basis carboxylierter Notenside (Ethercarbonsäuren),
auf Aminbasis, d.h. mit primären, sekundären, tertiären Aminen und Kombinationen davon,
wobei die Amine auch als Salze vorliegen können. Weiterhin sind Bandschmiermittel
auf Basis von Diaminen, insbesondere Dipropionaminen, sowie auf Basis von phosphatierten
Alkanolethoxylaten bekannt.
[0004] Die oben erwähnten Wirksubstanzen werden u.a. in folgenden Literaturstellen erwähnt:
[0005] Mit den oben erwähnten Aktivsubstanzen, allein oder in Kombination untereinander,
und ggfs. mit dem Zusatz von Hilfsmitteln und Additiven (Lösungsmitteln, Komplexierungsmitteln,
thresholdaktive Substanzen, Hydrotrope, Harnstoff, Biozide, spezielle organische Säuren
u.a.m) kann man vielfältige Bandschmiermittel formulieren.
[0006] Typische Bandschmiermittelformulierungen enthalten wenigstens ein Alkyldiamin bzw.
dessen Salz, überschüssige Säuren und wenigstens eine Ethercarbonsäure.
[0007] DE-PS 36 31 953 beschreibt ein Verfahren zum Schmieren und Reinigen von Flaschentransportbändern,
wobei als Schmiermittel ein mit Essigsäure neutralisiertes Gemisch aus primären Fettaminen
eingesetzt wird, das auch ethoxylierte Fettalkohole, ethoxylierte Fettamine oder ethoxyliertes
Nonylphenol, Triethanolamin, Isopropanol und Wasser enthalten kann.
[0008] DE-OS 39 05 584 betrifft ebenfalls Schmiermittel auf der Basis von Aminen, wobei die Salze von sekundären
und/oder tertiären Aminen eingesetzt werden. In dieser Literaturstelle wird bevorzugt
als Anion der Amine das Acetat verwendet. Der Einsatz von Ethercarbonsäuren wird in
dieser Literaturstelle nicht gelehrt.
[0009] In der
US-PS 5,062,978 wird die Verwendung von Alkyldiaminen und organischen Säuren in wäßrigen Schmiermittellösungen
offenbart.
[0010] WO 92/13050 offenbart Schmiermittelzusammensetzungen, die Diaminacetat enthalten. Außerdem können
diese Zusammensetzungen einen Alkohol oder auch ein nichtionisches, oberflächenaktives
Mittel umfassen.
[0011] Als nachteilig hat sich bei den bekannten Schmiermitteln u.a. herausgestellt, daß
die Schmierwirkung in der Praxis oftmals nicht ausreichend ist, d.h. daß die Reinigungswirkung
im betrieblichen Einsatz häufig Mängel aufweist, daß z.T. mit überhöhten Konzentrationen
an Schmiermitteln gearbeitet werden muß und daß Gleitmittellösungen herkömmlichen
Typs im Leitungs- und Dosiersystem Ablagerungen verursachen können. Letztere können
zu Verstopfungen der in der Regel automatisch arbeitenden Schmiermittelvorrichtung
führen, was zur Folge hat, daß der Betrieb der automatischen Flaschentransportanlagen
gestört wird. Dies tritt insbesondere nach Unterbrechungen des Betriebes, vor allem
nach Wochenenden, auf.
[0012] Ein Schmiermittel für Flaschentransportbänder, das eine Kombination verschiedener
Bestandteile aufweist, sowie ein Verfahren zum Schmieren von Flaschentransportbändern
und die Verwendung des Schmiermittels in der Lebensmittelindustrie, vor allem im Bereich
der Getränkeindustrie, wird in
DE-PS 42 44 536 beschrieben. Die für Flaschentransportbänder eingesetzten Schmiermittel gemäß
DE 42 44 536 enthalten wenigstens ein Alkyldiamin bzw. dessen Salz, das durch Umsetzung mit wenigstens
einer organischen Säure entsteht sowie gegebenenfalls nicht umgesetzte organische
Säuren und wenigstens eine Ethercarbonsäure. Die eingesetzten Alkyldiamine weisen
die allgemeine Formel H
2n+1C
n-NH-(CH
2)
x-NHR auf, wobei n eine Zahl zwischen 8 und 20 sein kann und x eine Zahl zwischen 1
und 5, bevorzugt 3, und R ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
ist. Die Alkyldiamine Oleyl-1,3-diaminopropan oder Lauryl-1,3-diaminopropan werden
bevorzugt eingesetzt. Bei den organischen Säuren handelt es sich bevorzugt um Äpfelsäure,
Acrylsäure, Polyacrylsäure, Maleinsäure, Methacrylsäure, Zitronensäure und besonders
bevorzugt um Milchsäure.
[0013] Die eingesetzten Ethercarbonsäuren weisen die allgemeine Formel H
2n+1C
n-(O-C
2H
4)
x-O-(CH
2)
y-COOH auf, wobei n eine Zahl zwischen 10 und 20, bevorzugt zwischen 12 und 18 und
besonders bevorzugt zwischen 16 und 18 darstellt, x eine Zahl zwischen 1 und 20, bevorzugt
zwischen 5 und 15 und besonders bevorzugt zwischen 7 und 10 darstellt und, wobei y
eine Zahl zwischen 0 und 5, bevorzugt 1 darstellt. Besonders bevorzugt wird die Alkyl(C
16-C
18)-polyethylenglykolether (9 EO)-essigsäure eingesetzt.
[0014] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäß
DE 42 44 536 weisen diese Schmiermittel auch Alkylpolyethylenglykolether auf. Bevorzugte Beispiele
dieser Verbindungen sind Alkyl(C
13)polyethylenglykolether mit folgenden Ethoxylierungsgraden: 2-13 Mol EO, 10-16 Mol
EO, 5-6 Mol EO, 12 Mol EO, insbesondere Alkyl(C
13)-polyethylenglykolether (12 Mol EO). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weisen die beschriebenen Schmiermittel mehrere Alkylpolyethylenglykolether auf.
[0015] Die Schmiermittel werden auf wäßriger Basis hergestellt, d.h. die Schmiermittel enthalten
etwa 60 bis 90 Gew.% Wasser.
[0016] Ein bevorzugtes Schmiermittel weist folgende Zusammensetzungen auf:
|
(Gew.%) |
Milchsäure (80%ig) |
2-10 |
N-Oleyl-1,3-diaminopropan |
3-15 |
N-Lauryl-1,3-diaminopropan |
0,5-4,5 |
Alkyl(C16-C18)polyethylenglykolether(9EO)-essigsäure |
0,5-4,5 |
Alkyl(C13)-polyethylenglykolether (6 Mol EO) |
0,5-3,0 |
Alkyl(C13)-polyethylenglykolether (12 Mol EO) |
0,5-3,0 |
Rest Wasser (destilliert, enthärtet) |
[0017] Die Schmiermittelzusammensetzung kann auch Hilfs- und/oder Zusatzstoffe enthalten.
In Betracht kommen hierbei insbesondere Lösungsvermittler wie Alkohole, Polyalkohole,
Ether oder Polyether, insbesondere Isopropanol, Butylglykol, Butyldiglykol oder Ethylenglykolether.
Die Menge des zu verwendenden Lösungsvermittlers hängt im allgemeinen von dem eingesetzten
Amin ab.
[0018] Der pH-Wert der einsatzbereiten Schmiermittel liegt bevorzugt zwischen etwa 6,5 und
7,0.
[0019] Bei der Anwendung der oben beschriebenen Bandschmiermittel können verschiedene Probleme
entstehen, welche bis heute nicht oder nur teilweise gelöst worden sind:
- Eine hohe Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Ionen, welche sich im Betriebswasser
befinden können, wie z.B. Carbonat- und Hydrogencarbonationen, Sulfat- und Erdalkalimetallionen,
welche Ausfällungen verursachen können. Dadurch können Ausfällungen oder Trübungen
stattfinden, welche zur Verstopfung der Sprühdüsen führen können.
- Eine ungenügende biozide Wirkung, so daß die Transportbänder von Mikroorganismen befallen
werden können.
- Eine zu starke biozide Wirkung mit der Gefahr, daß die angeschlossenen Kläranlagen
in ihrer Funktion gestört werden.
- Eine zu starke Schaumentwicklung, welche die Flaschenkontrolle an den Lichtschranken
stört.
[0020] Die Aufgabe der Erfindung bestand nun darin, eine neue Schmiermittelzubereitung,
insbesondere als Kettengleitmittel, bereitzustellen, das die Nachteile des oben genannten
Standes der Technik nicht aufweist, d.h. derartige Schmiermittel sollen sowohl eine
guten Reibwert, also eine ausgezeichnete Schmierwirkung, ein geringes Schaumverhalten,
eine gute Reinigungswirkung und eine gute Mikrobiozidwirkung aufweisen.
[0021] Die Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Schmiermittel gemäß Anspruch 1, das mindestens
ein sekundäres Amin der Formel und/oder mindestens ein Salz eines derartigen Amins
und/oder mindestens ein Amid der Formeln II und/oder III bzw. deren Salze enthält,
gelöst.
[0022] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung enthalten.
[0023] Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Schmiermittel nicht die Nachteile,
die mit den Schmiermitteln auf Basis primärer Fettamine verbunden sind. Dies ist um
so unerwarteter, als schon geringe Mengen der sekundären Amine gemäß der Formel I
bzw. deren Salze eine hervorragende Gleitwirkung besitzen.
[0024] Weiterhin war zudem überraschend, daß auch das Schmiermittel auf Basis mindestens
eines Amids der Formel II und/oder der Formel III schon in geringen Mengen, d.h. bei
50 bis 100 ppm eine hervorragende Gleitwirkung besitzt.
[0025] Die sekundären Amine der Erfindung besitzen die folgende allgemeine Formel:
R
1-NH-R
2 (I)
wobei die Reste R
1 und R
2 jeweils unabhängig voneinander nachstehende Bedeutung haben:
- R1:
- - ein Alkylrest mit C8 bis C22 Atomen, gesättigt oder einfach oder mehrfach ungesättigt, linear oder verzweigt,
substituiert oder unsubstituiert oder
- ein substituierter oder unsubstituierter Arylrest ist, der als Substituenten einen
Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen aufweist, und
- R2:
- eine Polyglykoletherkette -[(CH2)n-O]m- ist, die durch Anlagerung von 2 bis 20 Mol (m = 2 bis 20) Ethylen-und/oder Propylenglykol
(n = 2 oder 3) entsteht. Die Länge einer Polyethylenglykolkette kann auch durch die
Anzahl der von Ethylenoxid (EO) ableitbaren Einheiten charakterisiert werden, so daß
z.B. im Fall von 9 Ethylenglykoleinheiten (m = 9) die Schreibweise "9EO" üblich ist.
Die Polyglykoletherkette kann ferner unsubstituiert oder substituiert sein, und kann
insbesondere mit folgenden Gruppen substituiert sein: -PO3H2, -SO3H,-Aryl.
[0026] Die in dem erfindungsgemäßen Schmiermittel in einer alternativen Ausführungsform
eingesetzten Amide können solche Verbindungen der Formeln II und/oder III sein:

wobei R
1, R
2, R
3, R
4 und R
5 jeweils unabhängig voneinander die nachstehende Bedeutung aufweisen:
- R1:
- - ein Alkylrest mit C8 bis C22 Atomen, gesättigt oder einfach oder mehrfach ungesättigt, linear oder verzweigt,
substituiert oder unsubstituiert, ist,
- R2 - R5:
- - H oder ein Alkylrest mit C1 bis C3 Atomen, substituiert oder unsubstituiert, linear oder verzweigt sind, wobei der Alkylrest
gegebenenfalls mit folgenden Gruppen substituiert sein kann:
-COOH, -NH2,
und n=3-4 ist.
[0027] Die Verbindungen der Formeln I, II und III bzw. deren Salze können entweder allein
oder in Kombination miteinander in dem erfindungsgemäßen Schmiermittel vorliegen.
[0028] In einer besonderen Ausführungsform ist das Amid der Formel II 9-Octadecenamid-N'-[3[(3'-aminopropyl)amino]propyl]alias3-Oleylamino-3'-amino-dipropylamin
(CAS Nr. 36254-28-1) und das Amid der Formel III 9-Octadecenamid-N,N-bis(3-aminopropyl)
(CAS Nr. 138249-75-9).
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Schmiermittel in Form
einer Paste vorliegen und einen Schmelzbereich von 25 bis 40°C aufweisen.
[0030] Aminopolyglykolether werden von verschiedenen Herstellern angeboten, z.B. Marlazin-Typen
von Hüls AG, Genamin-Typen von HOECHST AG; Ethomeen-Marken von AKZO. Sie werden hauptsächlich
als Emulgatoren und als Korrosionsinhibitoren eingesetzt. Diese Handelsprodukte bestehen
jedoch hauptsächlich (in einigen Fällen ausschließlich) aus tertiären Aminen. Die
Bildung der sekundären Isomere wird durch geeignete Maßnahmen soweit wie möglich unterbunden,
weil sie für die bekannten industriellen Anwendungen dieser Gruppe von Produkten unerwünscht
bzw. weniger leistungsfähig als die entsprechenden tertiären Aminopolyglykolether
sind.
[0031] AKZO, bezeichnet ETHOMEEN S/12, ein sehr wichtiges Produkt aus der Gamme der Fettaminethoxylate,
eindeutig als "Oleylalkyldi(2-hydroxyethyl)amin" (ein tertiäres Amin), CAS-Nr. 25307-17-9.
In den entsprechenden Unterlagen wird der Anteil an primären und sekundären Aminen
darin ausdrücklich mit < 3% angegeben. Eine Analyse von einer repräsentativen Anzahl
von Mustern von verschiedenen Fettaminethoxylaten aus heutiger Produktion und von
verschiedenen Herstellern hat ähnliche Werte ergeben.
[0032] EP 0 372 628 B1 erwähnt tertiäre Fettaminpolyglykolether als geeignete Additive (Dispergatoren) in
Bandschmiermitteln. Die entsprechenden sekundären Aminopolyglykolether werden dagegen
nicht erwähnt.
[0033] Die vorliegende Erfindung soll nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert
werden.
Beispiele
[0034] Die Beispiele sollen die Leistung der erfindungsgemäßen sekundären Amine der allgemeinen
Formel I (Beispiele 1 bis 3) bzw. der erfindungsgemäßen Amide der Formeln II und/oder
III (Beispiele 5 bis 7) im Vergleich zur Leistung von handelsüblichen Formulierungen
in unterschiedlichen Konstellationen (Vergleichsbeispiele 1 bis 6) zeigen. Die Tests
wurden sowohl mit enthärtetem Wasser (Beispiele der A-Reihe, 3°dH) als auch mit Hartwasser
(Beispiele der B-Reihe, 18°dH) durchgeführt.
[0035] Allgemeine Versuchsbedingungen:
- Flaschentransportgeschwindigkeit: ca. 1 m/s
- 5 mit Wasser gefüllte Flaschen für ein Totalgewicht von 3,6 kg
- Sprühzyklus: 20 s Sprühen, 20 s Pause
- Sprühmenge: 5 l/h pro Segmentreihe
- pH der besprühten Lösung: 6,5 (falls nötig mit Essigsäure eingestellt)
[0036] Der Reibungswiderstands-Koeffizient "µ" wird als der Quotient des gemessenen Druckes
[g] zum Gewicht der Flaschen [3600 g] errechnet.
[0037] Das Schaumverhalten wurde wie folgt beurteilt:
0 = kein Schaum auf dem Band
1 = Bildung eines "Schaumbartes" am Bandaustritt von der Flasche = optimal
2 = wie 2 aber mit Schaumstreifen auf dem ganzen Band; viel jedoch noch nicht störender
Schaum
3 = zu viel Schaum, störend.
Beispiel 1A:
[0038]
50 ppm Oleylamin 2EO-Acetat (gemäß allgemeiner Formel I)
Reibungskoeffizient "µ" = 0,11
Schaumverhalten = 1
Beispiel 1 B:
[0039]
50 ppm Oleylamin 2EO-Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,09
Schaumverhalten = 1
Beispiel 2A:
[0040]
100 ppm Oleylamin 2EO-Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,09
Schaumverhalten = 1- 2
Beispiel 2B:
[0041]
100 ppm Oleylamin 2EO-Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,09
Schaumverhalten = 1
Beispiel 3A:
[0042]
200 ppm Oleylamin 2EO-Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,07
Schaumverhalten = 2
Beispiel 3B:
[0043]
200 ppm Oleylamin 2EO-Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,08
Schaumverhalten = 1- 2
Beispiel 4A:
[0044]
50 ppm eines Gemischs aus 9-Octadecenamid-N'-[3[(3'-aminopropyl)amino]propyl] und
9-Octadecenamid-N,N-bis(3-aminopropyl)
Reibungskoeffizient "µ" = 0,14
Schaumverhalten = 1
Bandbenetzung: perfekt (jedoch langsamer als bei Beispiel 6A).
Beispiel 4B:
[0045]
50 ppm eines Gemischs aus 9-Octadecenamid-N'-[3[(3'-aminopropyl)amino]propyl] und
9-Octadecenamid-N,N-bis(3-aminopropyl)
Reibungskoeffizient "µ" = 0,14
Schaumverhalten = 1
Bandbenetzung: perfekt (jedoch langsamer als bei Beispiel 6B).
Beispiel 5A:
[0046]
50 ppm eines Gemischs aus 9-Octadecenamid-N'-[3[(3'-aminopropyl)amino]propyl] und
9-Octadecenamid-N, N-bis(3-aminopropyl)
5 ppm Kokosamin-N-bis-(2-carboxyethyl)
Reibungskoeffizient "µ" = 0,13
Schaumverhalten = 1
Bandbenetzung: perfekt.
Beispiel 5B:
[0047]
150 ppm eines Gemischs aus 9-Octadecenamid-N'-[3[(3'-aminopropyl)amino]propyl] und
9-Octadecenamid-N,N-bis(3-aminopropyl)
15 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
Reibungskoeffizient "µ" = 0,09-0,1
Schaumverhalten = 1
Bandbenetzung: perfekt.
Beispiel 6A:
[0048]
50 ppm eines Gemischs aus 9-Octadecenamid-N'-[3[(3'-aminopropyl)amino]propyl] und
9-Octadecenamid-N,N-bis(3-aminopropyl)
5 ppm Oleylamin 2EO-Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,13
Schaumverhalten = 1
Bandbenetzung: perfekt.
Beispiel 6B:
[0049]
150 ppm eines Gemischs aus 9-Octadecenamid-N'-[3[(3'-aminopropyl)amino]propyl] und
9-Octadecenamid-N,N-bis(3-aminopropyl)
15 ppm Oleylamin 2EO-Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,09-0,1
Schaumverhalten = 1
Bandbenetzung: perfekt.
Vergleichsbeispiel 1A:
[0050]
50 ppm N,N-Dipropyl-N-laurylamin
5 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
5 ppm Laurylalkohol-6EO
Reibungskoeffizient "µ" = 0,45
Schaumverhalten = 0
Vergleichsbeispiel 1B:
[0051]
50 ppm N,N-Dipropyl-N-laurylamin
5 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
5 ppm Laurylalkohol-6EO
Reibungskoeffizient "µ" = 0,55
Schaumverhalten = 0
Die Flotte wird nach kurzer Zeit trüb. Gefahr von Düsenverstopfung.
Vergleichsbeispiel 2A:
[0052]
150 ppm N,N-Dipropyl-N-laurylamin
10 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
10 ppm Laurylalkohol-6EO
Reibungskoeffizient "µ" = 0,14
Schaumverhalten = 1
Beispiel 2B:
[0053]
150 ppm N,N-Dipropyl-N-laurylamin
10 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
10 ppm Laurylalkohol-6EO
Reibungskoeffizient "µ" = 0,25
Schaumverhalten = 0 - 1
Die Flotte wird nach kurzer Zeit trüb. Gefahr von Düsenverstopfung.
Vergleichsbeispiel 3A:
[0054]
50 ppm N,N-Dipropyl-N-oleylamin
5 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
5 ppm Laurylalkohol-6EO
Reibungskoeffizient "µ" = 0,35
Schaumverhalten = 1 - 2
Vergleichsbeispiel 3B:
[0055]
50 ppm N,N-Dipropyl-N-oleylamin
5 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
5 ppm Laurylalkohol-6EO
Reibungskoeffizient "µ" = 0,45
Schaumverhalten = 0
Die Flotte wird nach kurzer Zeit trüb. Gefahr von Düsenverstopfung.
Vergleichsbeispiel 4A:
[0056]
300 ppm N,N-Dipropyl-N-oleylamin
20 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
12 ppm Laurylalkohol-6EO
Reibungskoeffizient "µ" = 0,10
Schaumverhalten = 1 - 2
Beispiel 4B:
[0057]
300 ppm N,N-Dipropyl-N-oleylamin
20 ppm Kokosamin-N-bis(2-carboxyethyl)
12 ppm Laurylalkohol-6EO
Reibungskoeffizient "µ" = 0,15
Schaumverhalten = 1 - 2
Die Flotte wird nach kurzer Zeit trüb. Gefahr von Düsenverstopfung.
Vergleichsbeispiel 5A:
[0058]
50 ppm Oleyl-NH[(CH2)3]2-NH2 Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,30
Schaumverhalten = 0
Vergleichsbeispiel 5B:
[0059]
50 ppm Oleyl-NH[(CH2)3]2-NH2 Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,30
Schaumverhalten = 0
Vergleichsbeispiel 6A:
[0060]
100 ppm Oleyl-NH[(CH2)3]2-NH2 Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,15
Schaumverhalten = 0 - 1
Vergleichsbeispiel 6B:
[0061]
100 ppm Oleyl-NH[(CH2)3]3-NH2 Acetat
Reibungskoeffizient "µ" = 0,15
Schaumverhalten = 0 - 1
[0062] Interpretation der in den Beispielen aufgeführten Werte:
[0063] Die nachfolgende Tabelle 1 zeigt die gemessenen Werte für Beispiele und Vergleichsbeispiele
im Vergleich.
Tabelle 1
|
Konzentration von Schmiermittel + Additive [ppm] |
"µ" |
Schaumverhalten |
Bandbenetzung |
Bsp. 1A |
50 |
0,11 |
1 |
|
Bsp. 1B |
50 |
0,09 |
1 |
|
Bsp. 2A |
100 |
0,09 |
1-2 |
|
Bsp. 2B |
100 |
0,09 |
1 |
|
Bsp. 3A |
200 |
0,07 |
2 |
|
Bsp. 3B |
200 |
0,08 |
1-2 |
|
Bsp. 4A |
50 |
0,14 |
1 |
perfekt1) |
Bsp. 4B |
50 |
0,14 |
1 |
perfekt1) |
Bsp. 5A |
55 |
0,13 |
1 |
perfekt |
Bsp. 5B |
165 |
0,09-0,1 |
1 |
perfekt |
Bsp. 6A |
55 |
0,13 |
1 |
perfekt |
Bsp. 6B |
165 |
0,09-0,1 |
1 |
perfekt |
Vergl.-Bsp. 1A |
60 |
0,45 |
0 |
|
Vergl.-Bsp. 1B2) |
60 |
0,55 |
0 |
|
Vergl.-Bsp. 2A |
170 |
0,14 |
1 |
|
Vergl.-Bsp. 2B2) |
170 |
0,25 |
0-1 |
|
Vergl.-Bsp. 3A |
60 |
0,35 |
0-1 |
|
Vergl.-Bsp. 3B2) |
60 |
0,45 |
0 |
|
Vergl.-Bsp. 4A |
332 |
0,10 |
1-2 |
|
Vergl.-Bsp. 4B2) |
332 |
0,15 |
1-2 |
|
Vergl.-Bsp. 5A |
50 |
0,30 |
0 |
|
Vergl.-Bsp. 5B |
50 |
0,30 |
0 |
|
Vergl.-Bsp. 6A |
100 |
0,15 |
0-1 |
|
Vergl.-Bsp. 6B |
100 |
0,15 |
0-1 |
|
Anmerkungen:
1) jedoch langsamer als bei Beispiel 6A bzw. 6B
2) Die Flotte wird nach kurzer Zeit trüb. Gefahr von Düsenverstopfung. |
[0064] Aus der Praxis ist bekannt, daß Reibungskoeffizienten von ≤ 0,16 für den Betrieb
von Hochleistungsflaschen-transportbändern ausreichend sind.
[0065] Die erfindungsgemäßen Beispiele zeigen deshalb, daß Amine der allgemeinen Formel
I und/oder Amide der allgemeinen Formeln II und III schon in Konzentrationen von nur
50 ppm eine ausreichende Wirkung bei optimalem Schaumverhalten aufweisen. Die erfindungsgemäßen
Amine bzw. Amide sind zudem wasserhärteunempfindlich, sowohl bezüglich Wirksamkeit
als auch Löslichkeit und Schaumverhalten.
[0066] Die aufgeführten, handelsüblichen Schmiermittel (Vergleichsversuche 1 bis 4) wirken
dagegen erst ab einer Konzentration von 150 ppm und nur bei Weichwasser (z.B. Vergl.-Bsp.
2A, Reibungskoeffizient 0,14).
[0067] Die Schmierwirkung von Aminen gemäß
DE 43 15 271 A1 (Vergl.-Bsp. 5 und 6) in einer Konzentration von 50 ppm ist zwar besser als diejenige
der in den anderen Vergleichsbeispielen verwendeten Formulierungen derselben Konzentration
(Vergleichsbeispiele 8A-8B und 9A-9B. Reibungskoeffizienten = 0,55 - 0,35), allerdings
reichen derartige Amine für die Anwendung auf Hochleistungsförderbändern (Reibungskoeffizient
= 0,30) in dieser Konzentration nicht aus.
1. Schmiermittel auf Basis von Amiden und gegebenenfalls üblichen Verdünnungsmitteln
oder Hilfs- bzw. Zusatzstoffen
dadurch gekennzeichnet, daß es ein Amid der Formel II und/oder der Formel III und/oder ein Salz derartiger Amide
von organischen und/oder anorganischen Säuren, enthält:

wobei R
1, R
2, R
3, R
4 und R
5 jeweils unabhängig voneinander die nachstehende Bedeutung aufweisen:
R1 ein Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, gesättigt oder einfach oder mehrfach
ungesättigt, linear oder verzweigt, substituiert oder unsubstituiert ist,
R2 bis R5 -H oder ein Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, substituiert oder unsubstituiert,
linear oder verzweigt sind, wobei der Alkylrest gegebenenfalls mit folgenden Gruppen
substituiert sein kann:-COOH, -NH2,
und n = 3 oder 4 ist.
2. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch der Amide der Formeln II und III bzw. deren Salze verwendet wird, wobei
insbesondere das Amid nach Formel II 9-Octadecenamid-N'-[3[(3'-aminopropyl)amino]propyl]
(CAS Nr. 36254-28-1) und das Amid nach Formel III, 9-Octadecenamid-N,N-bis(3-aminopropyl)
(GAS Nr. 138249-76-9) ist.
3. Schmiermittel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es ferner mindestens ein sekundäres Amin der folgenden allgemeinen Formel I und/oder
ein Salz eines derartigen Amins von organischen und/oder anorganischen Säuren enthält:
R
1-NH-R
2 (I),
wobei R
1 und R
2 jeweils unabhängig voneinander die nachstehende Bedeutung aufweisen:
R1 ein Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, gesättigt oder einfach oder mehrfach
ungesättigt, linear oder verzweigt, substituiert oder unsubstituiert oder ein substituierter
oder unsubstituierter Arylrest ist, der als Substituenten einen Alkylrest mit 1 bis
20 C-Atomen aufweist, und
R2 eine Polyglykoletherkette ist, die durch Anlagerung von 2 bis 20 Mol Ethylen- und/oder
Propylenglykol entsteht, wobei die Polyglykoletherkette unsubstituiert, insbesondere
mit folgenden Gruppen substituiert sein kann: -PO3H2, -SO3H, -Aryl, wobei die Substitution sowohl entlang der Kette als auch endständig vorliegen
kann
4. Schmiermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der organischen Säure um Essigsäure, Äpfelsäure, Glykolsäure, Glukonsäure,
Maleinsäure, Acrylsäure, Ameisensäure, Milchsäure, Zitronensäure, Methacrylsäure und
bei der anorganischen Säure um Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Salzsäure
handelt.
5. Schmiermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Amine und/oder der Amide an der Gesamtformulierung 40 bis 300 mg/kg,
insbesondere 50 bis 150 mg/kg beträgt.
6. Schmiermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es einen pH-Wert von 5,5 bis 8, insbesondere von 6,0 bis 7,5 aufweist.
7. Schmiermittel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Reibungskoeffizienten im Bereich von 0,07 bis 0,30 aufweist.
8. Schmiermittel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es übliche Hilfs- und/oder Zusatzstoffe und 60 bis 95 Gew.% Wasser enthält.
9. Schmiermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es weitere Additive wie Phosphonsäuren, Phosphorsäureester, Polycarbonsäuren, Polyglykolethercarbonsäuren,
Polyglykoletherschwefelsäureester, Phosphorsäureester, Amphotenside, Niotenside wie
Polyglykolether, anionische Tenside wie Ethercarbonsäuren, hydrotrope Lösungsmittel
wie Alkohol, Glykole, Ether, tertiäre Fettaminpolyglykolether und deren Salze, thresholdaktive
Substanzen, Biozide, Komplexierungsmittel, freie organische Säuren und/oder anorganische
Säuren enthält.
10. Schmiermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Paste vorliegt und einen Schmelzbereich von 25 bis 40°C aufweist.
11. Verwendung des Schmiermittels nach einem der Ansprüche 1 bis 10 als Kettengleitmittel,
insbesondere für automatische Ketten- und Bandschmieranlagen.
12. Verwendung nach Anspruch 11 für automatische Ketten- und Bandschmieranlagen in der
Lebensmittelindustrie.
13. Verfahren zur Herstellung eines Schmiermittels für automatische Ketten- und Bandschmieranlagen
auf Basis von Aminen und gegebenenfalls üblichen Verdünnungsmitteln oder Hilfs- bzw.
Zusatzstoffen
dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein sekundäres Amin der folgenden allgemeinen Formel I und/oder ein
Salz eines derartigen Amins von organischen und/oder anorganischen Säuren enthält:
R
1-NH-R
2 (I),
wobei R
1 und R
2 jeweils unabhängig voneinander die nachstehende Bedeutung aufweisen:
R1 ein Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, gesättigt oder einfach oder mehrfach
ungesättigt, linear oder verzweigt, substituiert oder unsubstituiert oder ein substituierter
oder unsubstituierter Arylrest ist, der als Substituenten einen Alkylrest mit 1 bis
20 C-Atomen aufweist, und
R2 eine Polyglykoletherkette ist, die durch Anlagerung von 2 bis 20 Mol Ethylen- und/oder
Propylenglykol entsteht, wobei die Polyglykoletherkette unsubstituiert, insbesondere
mit folgenden Gruppen substituiert sein kann: -PO3H2, -SO3H, -Aryl, wobei die Substitution sowohl entlang der Kette als auch endständig vorliegen
kann.