[0001] Die Erfindung betrifft eine Kassettenprofiltafel aus Metall mit verbesserter Stabilität
für den Einsatz als Bauelement in Dach- und Wandkonstruktionen im Metalleichtbau.
[0002] Für den Einsatz im Metalleichtbau sind verschiedenartig ausgebildete Kassettenprofiltafeln
bekannt. In der Regel werden diese Profiltafeln auf kontinuierlich arbeitenden Profilieranlagen
hergestellt, bei dem das bandförmige Ausgangsmaterial die einzelnen Profilierungsabschnitte
durchläuft und anschließend auf die entsprechende Länge geschnitten wird.
[0003] Der Einsatz derartiger Bauteile im Metalleichtbau unterliegt strengen Zulassungsbestimmungen,
um die erforderliche Sicherheit der Bauwerke zu gewährleisten.
[0004] Je nach Verwendung und Belastung sind diese Bauelemente unterschiedlich profiliert.
Insbesondere der Untergurt einer Kassettenprofiltafel ist zur Erhöhung der Stabilität
mit einem Trapezprofil oder anderen, in Längsrichtung der Kassettentafel verlaufenden
sickenförmigen Profilierungen, versehen.
[0005] Es ist weiterhin bekannt die Untergurte derartiger Bauelemente durch das Aufbringen
von Strukturen, wie z. B. Beulstrukturen gemäß einem Verfahren nach DE-OS 44 37 986,
zu verbessern.
[0006] Insbesondere Planheitsfehler des Ausgangsmaterials sowie mögliche Montagefehler führen
zu Zug- und/oder Druckspannungen im Untergurt, die auf die angrenzenden Stege übertragen
werden und zu einem Ausfall des Bauteils durch ein vorzeitiges Einknicken des Kassettensteges
führen. Die Erfüllung der bauaufsichtlichen Zulassungsbestimmungen ist mit derartigen
Kassettenprofiltafeln nicht möglich.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, die Stabilität von aus Blechen oder Bändern hergestellten
Kassettenprofiltafeln, insbesondere von im Bereich des Untergurtes profilierten und/oder
strukturierten Kassettenprofiltafeln zu verbessern.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gemäß den Ansprüchen 1 bis 6 gelöst.
[0009] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung ermöglicht eine elastische Trennung von
Untergurt und den zwei beidseitig des Untergurts angeordneten Stegen, wodurch eine
Übertragung von Spannungen, resultierend aus Ebenheitsfehlern des Ausgangsmaterials
oder Montagefehlern einer Kassettenprofiltafel, auf die angrenzenden Stege vermieden
und somit ein vorzeitiges Ausknicken bei Belastung verhindert wird.
[0010] Dieser Vorteil tritt insbesondere an solchen Kassettenprofiltafeln auf, bei denen
der Untergurt zur Verbesserung seiner Steifigkeit profiliert oder mit einer Struktur,
z.B. einer Beulstruktur, versehen ist.
[0011] Mit dem Einformen der Federelemente in den Stegbereich einer Kassettenprofiltafel
ist gleichzeitig eine Möglichkeit für eine verbesserte Montage der Kassettenprofiltafeln
gegeben.
[0012] Die gefundenen Ausgestaltungen der Federelemente im Stegbereich weisen weiterhin
den Vorteil auf,daß eine bessere Abdichtung der Längsfuge zwischen zwei benachbarten
Kassettenprofiltafeln eintritt und bisher notwendiges Dichtungsband nicht mehr erforderlich
ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Lösung soll nachfolgend an drei Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. In den dazugehörenden Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- Kassettenprofiltafel mit im Stegbereich nach innen geformten Federelementen
- Fig. 2:
- zwei Kassettenprofiltafeln gemäß Fig. 1 im montierten Zustand
- Fig. 3:
- Kassettenprofiltafel mit im Stegbereich nach innen und außen geformten Federelementen
- Fig. 4:
- zwei Kassettenprofiltafeln gemäß Fig. 3 im montierten Zustand
- Fig. 5:
- Kassettenprofiltafel mit im Untergurt nach innen geformten Federelementen
Beispiel A
[0014] Die

-förmig ausgebildete und aus beschichtetem Stahlblech gefertigte Kassettenprofiltafel
besteht aus einem Untergurt 3, zwei sich in einem rechten Winkel zu diesem Untergurt
angeordneten Stegen 2 mit Federelementen 1 sowie wiederum im rechten Winkel zu den
Stegen 2 angeordneten Obergurten 4. Der zwischen den beiden Stegen 2 befindliche Untergurt
3 ist mit einer Beulstruktur versehen, mit der seine Steifigkeit wesentlich erhöht
wird.
[0015] Die Stege 2 weisen gemäß Fig. 1 in einem dem Untergurt 3 naheliegenden Bereich jeweils
ein nach innen eingeformtes Federelement 1 auf. Diese Federelemente 1 befinden sich
im gleichen Abstand zum Untergurt 3 und sind so dimensioniert, daß eine Übertragung
von Zug-und/ oder Druckspannungen vom Untergurt 3 auf den gesamten Stegbereich vermieden
wird.
[0016] Das Verhältnis der Breite a des Federelements 1 zur Tiefe b ist dabei 1:3. Eine vorteilhaffe
Ausbildung der Federelemente 1 ist in Fig. 1 dargestellt, jedoch sind auch andere,
den Anforderungen genügende Ausgestaltungen der Federelemente 1, denkbar.
[0017] In der Fig. 2 sind zwei montierte Kassettenprofiltafeln dargestellt. In den durch
zwei nach innen geformten Federelementen 1 gebildeten rechteckigem Hohlraum der benachbarten
Kassettenprofiltafeln ist ein Riegel 5 eingelagert.
[0018] Der Riegel 5 ist in Höhe der Berührungsflächen zweier benachbarter Kassettenprofiltafeln
keilförmig verjüngt, um bei Belastung eine zusätzliche Stabilität der Kassettenprofiltafeln
durch das Eindrücken und Festsetzen der Stege in diese keilförmigen, beidseitig des
Riegels 5 eingearbeiteten Vertiefungen, zu erreichen.
[0019] Darüber hinaus gewährleistet der Riegel neben der Funktion einer Montagehilfe auch
eine Abdichtung der Längsfuge zwischen den Kassettenprofiltafeln.
Beispiel B
[0020] Eine weitere Ausführungsform einer Kassettenprofiltafel ist in Fig. 3 dargestellt.
In seinem Grundaufbau entspricht diese Kassettenprofiltafel dem Beispiel A.
[0021] Abweichend davon sind die an den beiden Stegen 2 ausgebildeten Federelemente 1 jeweils
einmal nach innen und einmal nach außen geformt. Die Breite a beider Federelemente
1 weicht dabei um die doppelte Materialstärke des Tafelmaterials voneinander ab, um
ein Einfügen des nach außen geformten Federelementes in das nach innen geformte Federelement
bei der Montage der einzelnen Kassettenprofiltafeln zu gewährleisten.
[0022] Die Tiefe b ist so bemessen, daß die Federelemente 1 ein planparalleles und dichtes
Aneinanderfügen der einzelnen Kassettenprofiltafeln ermöglichen. Die Federelemente
1 sind gemäß dieser Ausführung keilförmig ausgebildet.
[0023] In Fig. 4 ist diese Ausführungsform im montierten Zustand dargestellt. Durch die
wechselseitige, nach innen und außen vorgenommene Einformung der Federelemente 1 tritt
der Vorteil ein, daß zur Abdichtung der Längsfuge zwischen zwei Kassettenprofiltafeln
kein Riegel 5 erforderlich ist.
Beispiel C
[0024] In Fig. 5 ist eine Ausführungsform einer

-förmigen Kassettenprofiltafel dargestellt bei der die erfindungsgemäßen Federelemente
1 im Untergurt 3 nahe der Stege 2 eingeformt sind. Die Federelemente 1 sind dabei
keilförmig ausgebildet, wobei das Verhältnis von Breite a zur Tiefe b ca. 1:4 ist.
Bei dieser Ausführung werden die möglichen auftretenden Spannungen bereits durch die
im Untergurt 3 angeordneten Federelemente 1 abgebaut, so daß eine Übertragung auf
die Stege 2 verhindert und somit ein vorzeitiges Einknicken vermieden wird.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0025]
- 1
- Federelement
- 2
- Steg
- 3
- Untergurt
- 4
- Obergurt
- 5
- Riegel
1. Kassettenprofiltafel aus Metall, welche durch Profilierung eines Bandes oder Bleches
zu einem

-förmigen Bauteil verformt wurde, dadurch gekennzeichnet, daß in die beiden Stege
(2) und/oder eines Untergurtes (3) einer Kassettenprofiltafel mindestens jeweils ein
Federelement (1) eingeformt ist.
2. Kassettenprofiltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente
(1) wechselseitig nach innen und außen, beidseitig nach innen oder beidseitig nach
außen in die Stege (2) einer Kassettenprofiltafel eingeformt sind.
3. Kassettenprofiltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente
(1) wechselseitig nach innen und außen, beidseitig nach innen oder beidseitig nach
außen in den Untergurt (3) einer Kassettenprofiltafel eingeformt sind.
4. Kassettenprofiltafel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis der Breite (a) zur Tiefe (b) eines Federelementes (1) wesentlich kleiner
als 1, vorzugsweise kleiner als 0.5, ist.
5. Kassettenprofiltafel nach den Ansprüchen 1,2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federelemente (1) vorzugsweise in dem, dem Untergurt (3) der Kassettenprofiltafel
angrenzenden Stegbereich angeordnet sind.
6. Kassettenprofiltafel nach den Ansprüchen 1,2,4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
in den von zwei Federelementen (1) benachbarter Kassettenprofiltafeln gebildeten Hohlraum
ein Riegel (5) eingelagert ist, der beidseitig in Höhe der Berührungsfläche zweier
benachbarter Kassettenprofiltafeln keilförmig verjüngt ist.