[0001] Die Erfindung betrifft ein Belagelement zur Erstellung eines Oberflächenbelags, insbesondere
eines Bodenbelags.
[0002] Bei der Erstellung eines Oberflächenbelags in Form eines Bodenbelags oder dergleichen
sind in der Regel mehrere, einander widersprechende Anforderungen zu erfüllen. Zum
einen sind eine gute Geräuschdämpfung und Wärmeisolierung, zum anderen eine hohe Strapazierfähigkeit
erwünscht. Diese einander widersprechenden Anforderungen können bisher nur im Wege
eines Kompromisses mehr oder weniger erfüllt werden. Wo die Geräuschdampfung und Wärmeisolierung
im Vordergrund stehen, finden bisher vielfach als aus stoßelastischem Material wie
Kunststoff oder Kork etc. bestehende Platten ausgebildete Belagelemente Verwendung.
Diese besitzen zwar gute Dämpfungs- und Isolierungseigenschaften, erweisen sich aber
oft als sehr empfindlich und nicht strapazierfähig genug. Es wird daher vielfach versucht,
diesen Mangel durch eine spezielle Oberflächenbehandlung abzuschwächen. Abgesehen
von dem damit verbundenen Aufwand führt dies dazu, daß auch die an sich erwünschte
Natur der Belagoberfläche verlorengeht.
[0003] Wo die Strapazierfähigkeit im Vordergrund steht, findet härterer Werkstoff, wie Holz,
beispielsweise in Form von Parkett, oder Hart-Kunststoff Verwendung. Diese Werkstoffe
erweisen sich zwar als strapazierfähiger als weiches Material wie Kork etc., sind
dem gegenüber jedoch hinsichtlich der Laufruhe unterlegen. Außerdem besteht die Gefahr,
daß sich in Folge von Dehnungen bzw. Schwund bei Holz Verwerfungen und/oder offene
Fugen ergeben können.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Belagelement
zur Erstellung eines Oberflächenbelags, insbesondere eines Bodenbelags, zu schaffen,
das nicht nur eine hohe Laufruhe und Geräuschdämpfung ergibt, sondern auch gute Dämmeigenschaften
und eine hohe Strapazierfähigkeit aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Maßnahmen des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäß
aufgebaute Belagelement enthält einen plattenförmigen, aus stoßelastischem Werkstoff
bestehenden Basiskörper, der mit über seine Fläche verteilten Ausnehmungen versehen
ist, die durch zugeordnete, aus gegenüber dem Material des Basiskörpers härterem Holz
bestehende Füllkörper ausgefüllt sind.
[0006] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergeben einen Verbundkörper mit hoher Lebensdauer
und hohem Komfort, da hier die besonderen Vorteile von Holz genutzt werden können,
ohne dessen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Holz ist ein natürlicher Werkstoff
mit guten Trag-, Verschleiß- und Dämmeigenschaften. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen
führen somit zu einer natürlichen, warmen und dennoch verschleißfesten Belagoberfläche,
durch die auf die Verwendung von Holz abzielende baubiologische und architektonische
Anforderungen erfüllbar sind.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben. So können die Ausnehmungen des Basiskörpers
zweckmäßig als nach unten geschlossene Taschenausnehmungen ausgebildet sein. Die in
diese eingesetzten Füllkörper bekommen daher keinen direkten Kontakt zum tragenden
Untergrund, sondern sind von dämpfendem Material unterfaßt.
[0008] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme besteht darin, daß die Ausnehmungen von vergleichsweise
schmalen Stegen umgeben sind. Diese aus stoßelastischem Material bestehenden Stege
können ein Dehnen bzw. Schrumpfen der Füllkörper ausgleichen, so daß offene Spalte
bzw. Verwerfungen vermieden werden. Andererseits werden die schmalen Stege durch die
Füllköroper gegen zu starke Beanspruchung von oben geschützt, da die auftretende Belastung
in der Regel als Flächenlast auftritt und damit in erster Linie von den Füllkörpern
aufgenommen wird.
[0009] Vorteilhaft kann der Basiskörper aus Kork bestehen. Kork ist ein natürlicher Werkstoff
mit guten Dämpfungs- und Dämmeigenschaften. Natürliche Werkstoffe hier vorliegender
Art werden insbesondere im Wohnbereich aus medizinischen, hygienischen und ästhetischen
Gründen besonders bevorzugt. Kork ist auch gut mit Holz kombinierbar. Die Füllkörper
aus Holz ergeben zusammen mit einem aus Kork bestehenden Basiskörper ein insgesamt
aus natürlichen, gut kombinierbaren Werkstoffen bestehendes Belagelement, wobei die
Vorzüge jedes Werkstoffs zum Tragen kommen.
[0010] Zweckmäßig können die Füllkörper aus Hartholz bestehen und vorzugsweise als Stirnholz-Fliesen
ausgebildet sein. Hierbei ergeben sich eine besonders gute Tragfähigkeit und Verschleißfestigkeit.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0012] In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Belagelement,
- Figur 2
- einen Schnitt entlang der Linie II/II in Figur 1 und
- Figur 3
- eine perspektivische Explosionsdarstellung zur Verdeutlichung der Herstellung.
[0013] Das den Figuren 1 und 2 zugrundeliegende Belagelement besteht aus einem plattenförmigen
Basiskörper 1, der mit gleichmäßig über seine Fläche verteilten Ausnehmungen 2 versehen
ist, und aus in die Ausnehmungen 2 eingesetzten, diese ausfüllenden Füllkörpern 3.
Der Basiskörper 1 besteht aus korkelastischem Material, zweckmäßig aus natürlichem
Kork in Form einer plattenförmigen Korkfliese. Zur Bildung der Füllkörper 3 sind plättchenförmige
Fliesen mit der Konfiguration der Ausnehmungen 3 entsprechender Konfiguration vorgesehen.
Die die Füllkörper 3 bildenden Plättchen bestehen hier aus Holz, zweckmäßig aus Hartholz.
Die in die zugeordneten Ausnehmungen 2 eingesetzten Füllkörper 3 sind durch eine Leimverbindung
fest mit dem Füllkörper 1 verbunden.
[0014] Die Werkstoffkombination von stoßelastischem Kork zur Bildung des Basiskörpers 1
und vergleichsweise hartem Holz zur Bildung der Füllkörper 3 ergibt insgesamt ein
Belagelement, das gute Dämpfungs- und Dämmeigenschaften aufweist und dennoch eine
feste, stapazierfähige Oberfläche besitzt. Es wäre zwar denkbar, zur Bildung des erfindungsgemäßen
Belagelements auch andere stoßelastische Werkstoffe und demgegenüber härtere Werkstoffe
miteinander zu kombinieren. Die Verwendung von Kork und Holz ergibt jedoch ein insgesamt
aus natürlichen Werkstoffen bestehendes Belagelement, was baubiologisch wertvoll ist.
[0015] Die Ausnehmungen 2 des Füllkörpers 1 sind, wie am besten aus Figur 2 enrkennbar ist,
als nach unten geschlossene Taschenausnehmungen ausgebildet, so daß die Füllkörper
3 vom Material des Basiskörpers unterfaßt sind. Die Tiefe der Ausnehmungen 2 entspricht
etwa der halben Dicke des Basiskörpers 1, so daß auch der die Füllkörper 3 unterfassende
Bereich des Basiskörpers 1 eine genügende Schichtdicke besitzt. Die Ausnehmungen 2
sind so über die Fläche des Basiskörpers 1 verteilt, daß sie nur durch vergleichsweise
schmale, sie umgebende Stege 4 voneinander getrennt sind. Die Breite dieser Stege
4 ist so gewählt, daß das nicht vermeidbare Schwund- und Dehnungsverhalten des die
Füllkörper 3 bildenden Holzes aufgenommen werden kann. Erfahrungsgemäß genügt eine
Stegbreite in der Größenordnung der Dicke des Basiskörpers 1.
[0016] Die zur Bildung der Füllkörper 3 vorgesehenen Holzfliesen sind zweckmäßig, wie in
Figur 1 durch Jahresringe angedeutet ist, als Stirnholzfliesen ausgebildet. Die Stirnseite
von Holz ist besonders verschleißfest. Die genannten Stirnholzfliesen können einfach
als Abschnitte eines entsprechend profilierten Balkens hergestellt werden. Dieser
kann zweckmäßig als aus mehreren, miteinander verleimten Leisten bestehender Leimbinder
ausgebildet sein, so daß sich aus mehreren Teilflächen zusammensetzende Holzfliese
ergeben, wie in Figur 1 weiter angedeutet ist. Dies ergibt eine besonders hohe Festigkeit
und vermeidet insbesondere eine Rißgefahr. Zusätzlich ergibt sich hierdurch auch ein
ansprechendes, ästhetisches Aussehen.
[0017] Der Basiskörper 1 besitzt eine umfangsseitige Randprofilierung 5, wobei zwei aneinander
anschließende Randkanten mit nach oben offenen Nuten und zwei aneinander anschließende
Randkanten mit nach unten offenen Nuten versehen sind. Dies führt zu einer bezüglich
einer Diagonalen spiegelbildlichen Ausgestaltung der Randprofilierung 5, was eine
einfache Verlegung aneinander anschließender Belagelemente mit gegenseitigem Falz
ermöglicht.
[0018] Die Randprofilierung 5 kann eingefräst sein. Es ist aber auch, wie in Figur 3 angedeutet
ist, möglich, zur Bildung des Basiskörpers 1 zwei Platten 1a, 1b mit der Randprofilierung
entsprechendem Versatz aufeinander anzubringen, beispielsweise durch eine Leimverbindung
fest miteinander zu verbinden. Die untere Platte 1a ist ausnehmungslos. Die Ausnehmungen
2 sind ausschließlich in der oberen Platte 1b vorgesehen. Diese ist hierzu mit Durchgangsausnehmungen
versehen, die anschließend durch die Platte 1a von unten verschlossen werden. Die
genannten Durchgangsausnehmungen können durch einen einfachen Randschnitt ausgeschnitten
werden, wodurch sich die Zerspanungsarbeit auf den umlaufenden Schnitt reduziert.
Dabei wäre es auch denkbar, zur Erzielung einer formschlüssigen Anordnung der Füllstücke
3 diese und die Ausnehmungen 2 nach oben zu verjüngen. Die verjüngten Formstücke 3
können vor Anbringung der unteren Platte 1a von unten in die zugeordneten Ausnehmungen
2 eingesetzt werden.
[0019] Die Unterseite des erfindungsgemäßen Belagelements ist zweckmäßig verlegefertig hergerichtet.
Hierzu kann die Unterseite mit einer selbstklebenden Beschichtung 6 versehen sein,
die, wie in Figur 2 angedeutet ist, durch eine Abziehfolie 7 geschützt ist. Bei der
Verlegung ist lediglich die Abziehfolie 7 abzuziehen. Die Oberseite des erfindungsgemäßen
Belagelements kann so hergerichtet sein, daß nach der Verlegung keine weitere Endbearbeitung
erforderlich ist. Zweckmäßig ist daher eine geschliffene Oberfläche 8 vorgesehen,
die geölt oder gewachst sein kann.
[0020] Vorstehend ist zwar ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert, ohne daß jedoch hiermit eine Beschränkung verbinden sein soll. Vielmehr
stehen dem Fachman eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, um den allgemeinen
Gedanken der vorliegenden Erfindung an die Verhältnisse des Einzelfalls anzupassen.
Dies gilt sowohl für die zur Verwendung kommenden Materialien als auch für die Konfiguration
des Basiskörpers 1 und / oder der Füllkörper 3. So können diese ohne weiteres auch
von der Rechteckform abweichende Formen aufweisen. Wichtig ist nur, daß sich eine
Anordnung nach Art eines Pflasters ergibt, wobei vergleichsweise harte Fliesen in
ein vergleichsweise elastisches Bett eingelegt sind.
1. Belagelement zur Erstellung eines Oberflächenbelags, insbesondere Bodenbelags, mit
einem plattenförmigen, aus stoßelastischem Werkstoff bestehenden Basiskörper (1),
der mit über seine Fläche verteilten Ausnehmungen (2) versehen ist, die durch zugeordnete,
aus gegenüber dem Material des Basiskörpers (1) härterem Holz bestehende Füllkörper
(3) ausgefüllt sind.
2. Belagelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (2) als nach unten geschlossene Taschenausnehmungen ausgbildet sind,
deren Tiefe vorzugsweise etwa der halben Dicke des Basiskörpers (1) entspricht.
3. Belagelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (2) von vergleichsweise schmalen Stegen (4) umgeben sind, deren
Breite zumindest der Dicke der Füllkörper (3) vorzugsweise der des Baisskörpers (1)
entspricht.
4. Belagelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Basiskörper (1) aus korkelastischem Werkstoff, vorzugsweise Kork, besteht.
5. Belagelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkörper (3) zumindest teilweise aus Hartholz bestehen.
6. Belagelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkörper (3) zumindest teilweise als Stirnholz-FIiesen ausgebildet sind, die
vorzugsweise durch Abschnitte eines aus miteinander verleimten Leisten bestehenden
Balkens gebildet werden.
7. Belagelement nach einem der vorhergehenden Ansrpüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkörper (3) in den zugeordneten Ausnehmungen (2) befestigt, vorzugsweise durch
eine Leimverbindung mit dem Basiskörper (1) verbunden sind.
8. Belagelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine plangeschliffene Oberfläche (8) vorgesehen ist, die vorzugsweise geölt oder
gewachst ist.
9. Belagelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite eine mittels einer Abziehfolie (7) geschützte, selbstklebende Beschichtung
(6) vorgesehen ist.
10. Belagelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine zu einer Diagonalen spiegelbildliche Randprofilierung (5) vorgesehen ist, die
vorzugsweise dadurch gebildet wird, daß der Basiskörper (1) aus zwei versetzt aufeinander angebrachten Platten (1a,b) besteht,
von denen die untere ausnehmungslos und die obere mit durchgehenden Ausnehmungen (2)
versehen ist.