(19)
(11) EP 0 911 466 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.04.1999  Patentblatt  1999/17

(21) Anmeldenummer: 98119014.3

(22) Anmeldetag:  08.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05B 49/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.10.1997 DE 29718319 U

(71) Anmelder: feig electronic Gesellschaft mit beschränkter Haftung
35781 Weilburg-Waldhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Feig, Wolfgang Dipl.-Ing
    35781 Weilburg-Hasselbach (DE)

(74) Vertreter: Knefel, Cordula, Dipl.-Phys. 
Patentanwälte Knefel & Knefel Postfach 19 24
35529 Wetzlar
35529 Wetzlar (DE)

   


(54) Verschliessfreie programmierbare elektronische Schliessvorrichtung


(57) Die Erfindung betrifft eine verschleißfreie, programmierbare elektronische Schließvorrichtung (1), insbesondere für Türen mit wechselnder Schließberechtigung, wobei die Schließvorrichtung wenigstens einen passiven elektronischen Schlüssel (3) und wenigstens ein aktives elektronisches Schloß (2) umfaßt. Schlüssel und Schloß können miteinander in einen bidirektionalen berührungslosen Kontakt gebracht werden, derart, daß während des Schließ- und/oder Öffnungsvorganges Schließzustandsdaten ausgetauscht und abgespeichert werden. Die Zuordnung der Schließberechtigung zwischen Schlüssel und Schloß für den späteren Öffnungsvorgang erfolgt vor und/oder während des Schließvorganges.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine verschleißfreie programmierbare elektronische Schließvorrichtung, insbesondere für Türen mit wechselnder Schließberechtigung.

[0002] Gemäß dem Stand der Technik sind für Türen mit wechselnder Schließberechtigung, beispielsweise für Türen von Schwimmbadschränken, Schlösser mit fest zugeordneten Schlüsseln vorgesehen, wobei die Schlüssel bei nicht benutzten Schränken in Warteposition in den Schlössern stecken. Wird ein Schrank belegt, wird das Schloß betätigt, und der Bediener nimmt den Schlüssel mit.

[0003] Diese zum Stand der Technik gehörenden Schließvorrichtungen haben den Nachteil, daß jedem Schloß ein bestimmter Schlüssel zugeordnet ist, wobei die Zuordnung nicht veränderbar ist. Kommt ein Schlüssel beispielsweise abhanden, muß das gesamte Schloß ausgewechselt werden, oder es muß zu jedem Schloß ein Ersatzschlüssel vorhanden sein.

[0004] Da diese Schließvorrichtungen auf mechanischer Basis arbeiten, sind diese auch nicht verschleißfrei, und die Schlösser und Schlüssel müssen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden, was mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden ist.

[0005] Bei den heute üblichen und weitverbreiteten mechanischen und elektronischen Schließvorrichtungen besteht, wie schon ausgeführt, eine dauerhafte Zuordnung zwischen Schloß und Schlüssel. Hierzu wird ein Schlüssel meist einmalig so codiert, daß er zu einem Schloß oder einer bestimmten Gruppe von Schlössern paßt. Rein mechanisch arbeitende Schließvorrichtungen haben den Nachteil, daß der Vorgang der Codierung jeweils nur einmal durchgeführt werden kann, und eine nachträgliche Änderung der Codierung an Schlüssel oder Schloß dabei nicht möglich ist. Bei den bekannten elektronischen Schließsystemen ist eine Änderung der Codierung zwar möglich, jedoch unterliegen diese Systeme wegen ihrer kontaktbehafteten Übertragung der Codierung vom Schlüssel zum Schloß zum einen einem gewissen Verschleiß an den Kontaktflächen und zum anderen der Gefahr der Korrosion an den Kontaktflächen und gewährleisten somit, insbesondere unter rauhen Umgebungsbedingungen wie beispielsweise feuchter aggressiver Atmosphäre, keine dauerhaft sichere Schließung.

[0006] Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, eine Schließvorrichtung anzugeben, bei der die Zuordnung zwischen Schlüssel und Schloß während oder unmittelbar vor dem eigentlichen Schließvorgang erfolgt, wobei eine freie Auswahl zwischen den zu betätigenden Schlössern gewährleistet sein soll, und bei der die Zuordnung der Schließberechtigung der Schlösser unabhängig voneinander und unabhängig von einer Zentraleinheit erfolgt. Darüber hinaus soll eine verschleißfreie Schließvorrichtung angegeben werden.

[0007] Dieses technische Problem wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß dem Anspruch 1 gelöst.

[0008] Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung besteht aus einem elektronischen schreib-/lesbaren Schlüssel und einem elektronischen programmierbaren Schloß. Diese Schließvorrichtung basiert auf dem Prinzip der berührungslosen, elektromagnetischen Code- und Schließdatenübertragung zwischen einem passiven elektronischen Schlüssel und einem aktiven elektronischen Schloß. Dabei haben das elektronische Schloß und der elektronische Schlüssel nicht notwendigerweise eine dauerhaft einander zugeordnete Schließberechtigung, da die Zuordnung der Schließberechtigung zwischen elektronischem Schloß und elektronischem Schlüssel erst in dem Moment des Schließvorganges mittels der berührungslosen bidirektionalen Datenübertragung zwischen aktivem elektronischen Schloß und passivem elektronischen Schlüssel festgelegt wird.

[0009] Bei der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung werden die nachteiligen Punkte der bekannten Systeme, nämlich neben der beschriebenen nur einmaligen dauerhaften Codierbarkeit auch der Verschleiß und die Korrosion der Kontakte, durch das Prinzip der berührungslosen, elektromagnetischen Code- und Schließdatenübertragung zwischen dem elektronischen passiven Schlüssel und dem aktiven elektronischen Schloß und dem Verfahren der freien Zuordnung der Schließberechtigung des passiven elektronischen Schlüssels zum aktiven elektronischen Schloß im Moment des Schließvorganges unterbunden.

[0010] Einsatzgebiete der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung finden sich überall dort, wo ein häufiger Wechsel der Schließberechtigung erfolgen muß, wie dies beispielsweise bei Hoteltüren und Spindtüren in Freizeitanlagen der Fall ist.

[0011] Die Schlösser der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung arbeiten unabhängig voneinander und unabhängig von einer Zentraleinheit, das heißt, die Schlösser arbeiten vollkommen autark. Die Schlösser werden jeweils mit dem Schlüssel, beispielsweise einer Schließkarte betätigt und parametrisiert, ohne daß die Schlösser untereinander in Kontakt stehen oder von einer Zentraleinheit gesteuert werden.

[0012] Dadurch, daß keine vorbestimmte, feste Zuordnung zwischen Schloß und Schlüssel festgelegt ist, kann mit einem beliebigen Schlüssel ein Schloß gewählt werden, welches noch nicht verschlossen ist.

[0013] Unmittelbar vor oder während des Schließvorganges, bei dem Schlüssel und Schloß in berührungslosen, bidirektionalen Kontakt gebracht werden, werden zwischen Schlüssel und Schloß Schließzustandsdaten ausgetauscht. Hierbei wird seitens des Schlosses die Schließberechtigungskennung und der Schließstatus des Schlüssels angefragt. Anschließend wird eine Überprüfung des vom Schlüssel empfangenen Schließstatus durchgeführt und entschieden, ob es sich um einen berechtigten Schlüssel handelt, der noch kein weiteres Schloß verschlossen hat. Ist die Berechtigung des Schlüssels sichergestellt, erfolgt die Schließung. Nachdem die Schließung durchgeführt ist, wird der Schließstatus und die Kennung des Schlosses vom Schloß zum Schlüssel übertragen. Dort werden die Daten im Datenspeicher abgelegt. Gleichzeitig wird die Schließberechtigungskennung des Schlüssels und der Schließstatus im Datenspeicher des Schlosses gespeichert.

[0014] Mit dem Schlüssel ist es nun nicht mehr möglich, ein weiteres Schloß zu betätigen, das heißt zu verschließen.

[0015] Beim Öffnungsvorgang wird der Schlüssel wieder in bidirektionalen, berührungslosen Kontakt mit dem Schloß gebracht. Das Schloß fragt die Schließberechtigungskennung und den Schließstatus des Schlüssels ab. Anschließend wird eine Überprüfung der Schließberechtigungskennung und des Schließstatus des Schlüssels durchgeführt und entschieden, ob es sich um den Schlüssel handelt, der zuletzt das betroffene Schloß verschlossen hat.

[0016] Anschließend erfolgt die Entriegelung des Schlosses. Nach der Öffnung wird der Schließstatus des Schlosses vom Schloß zum Schlüssel übertragen und im Schlüssel geprüft. Bei positivem Prüfungsergebnis werden die Daten im Datenspeicher des Schlüssels gelöscht. Gleichzeitig wird die Schließberechtigungskennung des Schlüssels im Datenspeicher des Schlosses gelöscht.

[0017] Mit dem Schlüssel ist es nun möglich, das gleiche Schloß wieder oder ein beliebiges anderes Schloß zu verschließen. Ebenfalls kann das Schloß nun mit einem anderen beliebigen Schlüssel wieder verschlossen werden.

[0018] Vorteilhaft ist in dem Schloß eine Uhr angeordnet, vorzugsweise mit Datum und Uhrzeit. Die Uhr kann aber auch in der Art einer Stoppuhr ausgebildet sein. Während des Schließvorganges wird die Uhrzeit und/oder das Datum im Datenspeicher des Schlosses abgespeichert. Nach einem vorbestimmten Zeitraum, beispielsweise wenn die Aufenthaltszeit in der Freizeitanlage überschritten ist, läßt sich mit dem bei dem Schließvorgang zugeordneten Schlüssel das Schloß nicht mehr betätigen.

[0019] Ist die Uhr in der Art einer Stoppuhr ausgebildet, so wird die Stoppuhr während des Schließvorganges in Gang gesetzt. Ein Öffnungsvorgang mit dem zugeordneten Schlüssel ist dann ebenfalls nur in einem vorbestimmten Zeitraum, beispielsweise innerhalb von zwei oder drei Stunden erlaubt.

[0020] Erfindungsgemäß ist der vorbestimmte Zeitraum im Schlüssel gespeichert. Während des Schließvorganges wird der Zeitraum mit den anderen Daten auf das Schloß übertragen, wobei sich das Schloß, wie schon ausgeführt, nach diesem Zeitraum nicht mehr betätigen läßt.

[0021] Hierdurch gewinnt die erfindungsgemäße Schließvorrichtung an Sicherheit, da im Falle des Entwendens eines Schlüssels das betreffende Schloß nicht über einen bestimmten Zeitraum hinaus geöffnet werden kann. Andererseits werden Besucher, beispielsweise eines Schwimmbades, hierdurch veranlaßt, die Nutzungszeit des Schwimmbades nicht zu überschreiten, ohne beispielsweise eine Nachzahlung leisten zu müssen.

[0022] Vorteilhaft sind die Schlösser und/oder die Schlüssel batteriebetrieben. Sie weisen einen oder mehrere Akkumulatoren auf. Da die Schlösser erfindungsgemäß unabhängig voneinander und unabhängig von einer Zentraleinheit arbeiten, kann es vorkommen, daß die Batterie oder der Akkumulator leer sind, so daß das Schloß keine Stromversorgung mehr aufweist und nicht betätigt werden kann. Aus diesem Grund weist die erfindungsgemäße Schließvorrichtung eine Notenergieversorgung auf. Die Notenergieversorgung ist derart ausgebildet, daß über die Sende- und Empfangseinrichtung des Schlosses eine induktive Stromversorgung des Schlosses von dem Schlüssel erfolgen kann, damit das Schloß zumindest einmal betätigt, beispielsweise aufgeschlossen werden kann.

[0023] Die Schlüssel können vorteilhaft ebenfalls mit der induktiven Stromversorgung versehen sein.

[0024] Weitere Einzelheiten der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.

[0025] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1
ein schematisches Blockschaltbild der Schließvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2
ein Blockschaltbild einer Schließanordnung mit Kryptographie-Einheiten;
Fig. 3
ein Blockschaltbild einer Schließanordnung mit einer Uhr;
Fig. 4
eine Schließvorrichtung mit drei Schlössern.


[0026] Fig. 1 zeigt eine Schließvorrichtung (1) mit einem aktiven elektronischen Schloß (2) und einem passiven elektronischen Schlüssel (3).

[0027] Das aktive elektronische Schloß (2) besteht aus den Komponenten Datenspeicher (4), in welchem die Schließdaten und der oder die Schließberechtigungskennungen abgelegt sind, der Sende- und Empfangsvorrichtung (5) mit angeschlossener Sende- und Empfangsantenne (6), deren Aufgabe es ist, die berührungslose Kommunikation mit dem passiven elektronischen Schlüssel (3) durchzuführen, und der Steuervorrichtung (7), welche die über die Sende- und Empfangsvorrichtung (5) empfangenen Daten auf Plausibilität und Richtigkeit überprüft und bei positivem Prüfungsergebnis in den Datenspeicher (4) ablegt, Antwortdaten an die Sende- und Empfangsvorrichtung (5) übergibt, um sie an den elektronischen Schlüssel (3) zu senden und Befehle an eine Ein-/Ausgabeeinheit (8) übermittelt. Aufgabe der Ein-/Ausgabeeinheit (8) ist die Steuerung der digitalen Ausgaben, Signalisierung von Betriebszuständen, die Ansteuerung eines Stellgliedes (nicht dargestellt) zum Schließen und Öffnen einer durch die Schließvorrichtung (1) verschlossenen Tür (nicht dargestellt) sowie das Einlesen digitaler Eingänge zur Ermittlung des aktuellen Schließzustandes.

[0028] Der passive elektronische Schlüssel (3) besteht aus den Komponenten Datenspeicher (9), in welchem neben den Schließdaten auch die variable Schließberechtigungskennung abgelegt ist, der Sende- und Empfangsvorrichtung (10) mit angeschlossener Sende- und Empfangsantenne (11) und angekoppeltem Energiespeicher (12), deren Aufgabe die berührungslose Kommunikation mit dem elektronischen aktiven Schloß (2) ist, und der Steuervorrichtung (13), welche die über die Sende- und Empfangsvorrichtung (10) empfangenen Daten auf Plausibilität und Richtigkeit überprüft und bei positivem Prüfungsergebnis in den Datenspeicher (9) ablegt oder Antwortdaten an die Sende- und Empfangsvorrichtung (10) übergibt, um sie an das elektronische Schloß (2) zu senden.

[0029] Das Verfahren eines Schließvorganges und die dabei notwendigerweise erforderlichen Kommunikationsschritte werden im folgenden schrittweise beschrieben und veranschaulicht. Dabei muß zwischen dem Vorgang des Aufschließens und dem Vorgang des Abschließens unterschieden werden.

[0030] Zunächst wird der Vorgang des Abschließens mit der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung (1) beschrieben:

a) Gelangt der passive elektronische Schlüssel (3) in das lokale elektromagnetische Antennenfeld des aktiven elektronischen Schlosses (2), wird seitens des Schlosses (2) die Schließberechtigungskennung und der Schließstatus des Schlüssels (3) über die Sende- und Empfangseinheiten (5, 6; 10, 11) angefragt und vom Schlüssel (3) zum Schloß (2) über diese übertragen. Im Anschluß daran wird von der Steuereinheit (7) eine Überprüfung des vom Schlüssel (3) empfangenen Schließstatus durchgeführt und entschieden, ob es sich um einen berechtigten Schlüssel handelt, der noch kein weiteres Schloß verschlossen hat, und eine für das betroffene Schloß gültige Schließberechtigungskennung gesendet hat.

b) Ist die Berechtigung des Schlüssels (3) sichergestellt, werden über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) die digitalen Eingänge zur Feststellung des Schließstatus eingelesen und an die Steuereinheit (7) übermittelt. Wird von der Steuereinheit (7) erkannt, daß das Schloß (2) unverschlossen ist, geht die Schließvorrichtung in einen Wartezustand, bis von der Ein-/Ausgabeeinheit (8) die Information über die erfolgte Schließung an die Steuereinheit (7) übermittelt wurde.

c) Nachdem die Schließung erfolgt ist, wird der Schließstatus und die Kennung des Schlosses (2) vom aktiven elektronischen Schloß (2) zum passiven elektronischen Schlüssel (3) übertragen. Dort werden die Daten von der Steuereinheit (13) überprüft und nach positivem Prüfungsergebnis im Datenspeicher (9) des Schlüssels (3) abgelegt. Gleichzeitig wird die Schließberechtigungskennung des Schlüssels (3) und der Schließstatus im Datenspeicher (4) des Schlosses (2) gespeichert und über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) der digitale Ausgang zum Verriegeln des Schlosses gesetzt.



[0031] Der Vorgang zum Aufschließen der Schließvorrichtung (1) gestaltet sich wie folgt:

a) Gelangt der passive elektronische Schlüssel (3) in das lokale elektromagnetische Antennenfeld des aktiven elektronischen Schlosses (2), wird seitens des Schlosses (2) die Schließberechtigungskennung und der Schließstatus des Schlüssels (3) über die Sende- und Empfangseinheiten (5, 6; 10, 11) angefragt und vom Schlüssel (3) zum Schloß (2) über diese übertragen. Im Anschluß daran wird von der Steuereinheit (7) eine Überprüfung der vom Schlüssel (3) empfangenen Schließberechtigungskennung und des Schließstatus durchgeführt und entschieden, ob es sich um den Schlüssel handelt, der zuletzt das betroffene Schloß (2) verschlossen hat.

b) Ist die Berechtigung des Schlüssels (3) sichergestellt, wird über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) des Schlosses (2) der digitale Ausgang zum Verriegeln des Schlosses zurückgesetzt, worauf die Schließvorrichtung (1) in einen Wartezustand wechselt, bis von der Ein-/Ausgabeeinheit (8) die Information über die erfolgte Öffnung des Schlosses (2) an die Steuereinheit (7) übermittelt wurde.

c) Nachdem die Öffnung erfolgt ist, wird der Schließstatus des Schlosses (2) vom aktiven elektronischen Schloß (2) zum passiven elektronischen Schlüssel (3) übertragen. Dort werden die Daten von der Steuereinheit (13) überprüft und nach positivem Prüfungsergebnis im Datenspeicher (9) des Schlüssels (3) gelöscht. Gleichzeitig wird die Schließberechtigungskennung des Schlüssels (3) im Datenspeicher (4) des Schlosses (2) gelöscht.



[0032] Gemäß Fig. 2 ist zur Absicherung des Datenverkehrs zwischen dem aktiven elektronischen Schloß (2) und dem passiven elektronischen Schlüssel (3) gegen Nachmachen, Verfälschen oder Kopieren sämtlicher für den Schließvorgang relevanter Daten im Schloß (2) sowie im Schlüssel (3) je eine Kryptographie-Einheit (14, 15) vorgesehen.

[0033] Gemäß Fig. 3 weist das elektronische Schloß (2) eine Uhr (16) auf. In der Steuervorrichtung (13) des Schlüssels (3) ist ein bestimmter Zeitraum, beispielsweise von zwei Stunden gespeichert. Dieser Zeitraum wird beim Schließvorgang auf das Schloß (2) übertragen. Im Datenspeicher (4) des Schlosses (2) wird die Uhrzeit gespeichert, ab der der im Schlüssel (3) gespeicherte Zeitraum überschritten ist.

[0034] Beim Öffnungsvorgang werden dann nicht nur die Schließberechtigungskennung und der Schließstatus des Schlüssels (3) überprüft, sondern auch, ob die im Datenspeicher (4) gespeicherte Uhrzeit überschritten ist. Ist diese Uhrzeit überschritten, läßt sich das Schloß (2) nicht mehr durch den Schlüssel (3) betätigen.

[0035] Fig. 4 zeigt drei elektronische Schlösser (17, 18, 19) sowie zwei elektronische Schlüssel (20, 21), wobei die elektronischen Schlösser (17, 18, 19) nicht in Verbindung untereinander oder zu einer übergeordneten Einheit stehen.

[0036] Die Schlösser (17, 18, 19) befinden sich in nicht verschlossenem Zustand. Mit dem Schlüssel (20) kann eines der Schlösser (17, 18, 19) beispielsweise je einer Spindtür im Schwimmbad ausgewählt werden, um mit dem Schlüssel (20) das ausgewählte Schloß zu verschließen.

[0037] Wird mit dem Schlüssel (20) das Schloß (17) ausgewählt, werden die Schließzustandsdaten ausgetauscht, derart, daß mit dem Schlüssel (20) nach dem Schließvorgang kein weiteres Schloß (18, 19) verschlossen werden kann. Es kann auch mit dem weiteren Schlüssel (21) das Schloß (17) nicht betätigt werden, solange die Zuordnung zwischen dem Schlüssel (20) und dem Schloß (17) besteht. Mit dem Schlüssel (21) kann nur noch eine Auswahl zwischen den Schlössern (18, 19) getroffen werden.

[0038] Nach Aufheben der Zuordnung zwischen dem Schlüssel (20) und dem Schloß (17) kann mit dem Schlüssel (20) das Schloß (17) entweder erneut verschlossen werden, oder es kann mit dem Schlüssel (20) ein weiteres nicht verschlossenes Schloß (18, 19) ausgewählt werden.

Bezugszeichen



[0039] 
1
Schließvorrichtung
2
Schloß
3
Schlüssel
4
Datenspeicher
5
Sende- und Empfangsvorrichtung
6
Sende- und Empfangsantenne
7
Steuervorrichtung
8
Ein-/Ausgabeeinheit
9
Datenspeicher
10
Sende- und Empfangsvorrichtung
11
Sende- und Empfangsantenne
12
Energiespeicher
13
Steuervorrichtung
14
Kryptographie-Einheit
15
Kryptographie-Einheit
16
Uhr
17, 18, 19
Schlösser
20, 21
Schlüssel



Ansprüche

1. Verschleißfreie programmierbare elektronische Schließvorrichtung, insbesondere für Türen mit wechselnder Schließberechtigung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließvorrichtung (1)

- wenigstens einen passiven elektronischen Schlüssel (3) und

- wenigstens ein aktives elektronisches Schloß (2) aufweist,

wobei Schlüssel und Schloß miteinander in einen bidirektionalen berührungslosen Kontakt bringbar sind, derart, daß während des Schließ- und/oder Öffnungsvorganges Schließzustandsdaten ausgetauscht und abgespeichert werden, und daß die Zuordnung der Schließberechtigung für den späteren Öffnungsvorgang vor und/oder während des Schließvorganges zwischen Schloß (2) und Schlüssel (3) und/oder im Schloß (2) und/oder im Schlüssel (3) erfolgt.
 
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnung der Schließberechtigung für den späteren Öffnungsvorgang jeweils unmittelbar vor dem Schließvorgang erfolgt.
 
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnung der Schließberechtigung beim Öffnungsvorgang aufgehoben wird.
 
4. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Schlösser (2, 17, 18, 19) ein Schließsystem bilden, daß die Schlösser (2, 17, 18, 19) unabhängig voneinander und unabhängig von einer Zentraleinheit ausgebildet sind, daß die Schlösser (2, 17, 18, 19) unabhängig voneinander mit den elektronischen Schlüsseln (3, 20, 21) betätigbar ausgebildet sind, und daß die Zuordnung der Schließberechtigung eines Schlüssels (3, 20, 21) zu einem beliebigen, nicht verschlossenen Schloß (2, 17, 18, 19) unmittelbar vor dem Schließvorgang und/oder während des Schließvorganges erfolgt.
 
5. Schließvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß während und/oder nach dem Öffnungsvorgang die Zuordnung der Schließberechtigung des Schlüssels (3, 20, 21) zu dem Schloß (2, 17, 18, 19) aufgehoben wird, und daß mit dem Schlüssel (3, 20, 21) bei einem erneuten Schließvorgang eines anderen oder des gleichen nicht verschlossenen Schlosses (2, 17, 18, 19) eine neue Zuordnung der Schließberechtigung zwischen Schlüssel (3, 20, 21) und Schloß (2, 17, 18, 19) erfolgt.
 
6. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund der in dem Schlüssel (3, 20, 21) abgespeicherten Zustandsdaten nach einem Schließvorgang der Schlüssel (3, 20, 21) als ein für weitere Schließvorgänge gesperrter Schlüssel ausgebildet ist.
 
7. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (2) wenigstens eine Uhr (16) aufweist, wobei Uhrzeit und/oder Datum der Uhr (16) bei einem Schließvorgang im Schloß (2) und/oder Schlüssel (3) gespeichert werden.
 
8. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (2) wenigstens eine Uhr (16) aufweist, welche in der Art einer Stoppuhr ausgebildet ist, und daß die Uhr (16) bei einem Schließvorgang gestartet wird.
 
9. Schließvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (2) derart ausgebildet ist, daß das Schloß (2) nach einem vorbestimmten Zeitraum für den ihm zugeordneten Schlüssel (3) gesperrt ist.
 
10. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (2, 17, 18, 19) wenigstens einen Datenspeicher (4), eine Sende- und Empfangsvorrichtung (5) und eine Ein-/Ausgabeeinheit (8) aufweist, und daß der Schlüssel (3, 20, 21) wenigstens einen Datenspeicher (9), eine Sende- und Empfangsvorrichtung (10), einen Energiespeicher (12) und eine Steuervorrichtung (13) aufweist.
 
11. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schloß (2, 17, 18, 19) und/oder in dem Schlüssel (3, 20, 21) jeweils wenigstens eine Kryptographie-Einheit (14, 15) vorgesehen ist, die die zu übertragenden Daten verschlüsselt.
 
12. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Schloß (2, 17, 18, 19) und/oder der wenigstens eine Schlüssel (3, 20, 21) batteriebetrieben ausgebildet ist.
 
13. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (2, 17, 18, 19) und/oder der Schlüssel (3, 20, 21) als ein über die Sende- und Empfangsvorrichtung (5) über Induktion eine Stromversorgung erhaltendes Schloß (2, 17, 18, 19) oder Schlüssel (3, 20, 21) ausgebildet ist.
 




Zeichnung