[0001] Die Erfindung betrifft eine verschleißfreie programmierbare elektronische Schließvorrichtung,
insbesondere für Türen mit wechselnder Schließberechtigung.
[0002] Gemäß dem Stand der Technik sind für Türen mit wechselnder Schließberechtigung, beispielsweise
für Türen von Schwimmbadschränken, Schlösser mit fest zugeordneten Schlüsseln vorgesehen,
wobei die Schlüssel bei nicht benutzten Schränken in Warteposition in den Schlössern
stecken. Wird ein Schrank belegt, wird das Schloß betätigt, und der Bediener nimmt
den Schlüssel mit.
[0003] Diese zum Stand der Technik gehörenden Schließvorrichtungen haben den Nachteil, daß
jedem Schloß ein bestimmter Schlüssel zugeordnet ist, wobei die Zuordnung nicht veränderbar
ist. Kommt ein Schlüssel beispielsweise abhanden, muß das gesamte Schloß ausgewechselt
werden, oder es muß zu jedem Schloß ein Ersatzschlüssel vorhanden sein.
[0004] Da diese Schließvorrichtungen auf mechanischer Basis arbeiten, sind diese auch nicht
verschleißfrei, und die Schlösser und Schlüssel müssen von Zeit zu Zeit ausgetauscht
werden, was mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden ist.
[0005] Bei den heute üblichen und weitverbreiteten mechanischen und elektronischen Schließvorrichtungen
besteht, wie schon ausgeführt, eine dauerhafte Zuordnung zwischen Schloß und Schlüssel.
Hierzu wird ein Schlüssel meist einmalig so codiert, daß er zu einem Schloß oder einer
bestimmten Gruppe von Schlössern paßt. Rein mechanisch arbeitende Schließvorrichtungen
haben den Nachteil, daß der Vorgang der Codierung jeweils nur einmal durchgeführt
werden kann, und eine nachträgliche Änderung der Codierung an Schlüssel oder Schloß
dabei nicht möglich ist. Bei den bekannten elektronischen Schließsystemen ist eine
Änderung der Codierung zwar möglich, jedoch unterliegen diese Systeme wegen ihrer
kontaktbehafteten Übertragung der Codierung vom Schlüssel zum Schloß zum einen einem
gewissen Verschleiß an den Kontaktflächen und zum anderen der Gefahr der Korrosion
an den Kontaktflächen und gewährleisten somit, insbesondere unter rauhen Umgebungsbedingungen
wie beispielsweise feuchter aggressiver Atmosphäre, keine dauerhaft sichere Schließung.
[0006] Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, eine Schließvorrichtung
anzugeben, bei der die Zuordnung zwischen Schlüssel und Schloß während oder unmittelbar
vor dem eigentlichen Schließvorgang erfolgt, wobei eine freie Auswahl zwischen den
zu betätigenden Schlössern gewährleistet sein soll, und bei der die Zuordnung der
Schließberechtigung der Schlösser unabhängig voneinander und unabhängig von einer
Zentraleinheit erfolgt. Darüber hinaus soll eine verschleißfreie Schließvorrichtung
angegeben werden.
[0007] Dieses technische Problem wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß dem
Anspruch 1 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung besteht aus einem elektronischen schreib-/lesbaren
Schlüssel und einem elektronischen programmierbaren Schloß. Diese Schließvorrichtung
basiert auf dem Prinzip der berührungslosen, elektromagnetischen Code- und Schließdatenübertragung
zwischen einem passiven elektronischen Schlüssel und einem aktiven elektronischen
Schloß. Dabei haben das elektronische Schloß und der elektronische Schlüssel nicht
notwendigerweise eine dauerhaft einander zugeordnete Schließberechtigung, da die Zuordnung
der Schließberechtigung zwischen elektronischem Schloß und elektronischem Schlüssel
erst in dem Moment des Schließvorganges mittels der berührungslosen bidirektionalen
Datenübertragung zwischen aktivem elektronischen Schloß und passivem elektronischen
Schlüssel festgelegt wird.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung werden die nachteiligen Punkte der bekannten
Systeme, nämlich neben der beschriebenen nur einmaligen dauerhaften Codierbarkeit
auch der Verschleiß und die Korrosion der Kontakte, durch das Prinzip der berührungslosen,
elektromagnetischen Code- und Schließdatenübertragung zwischen dem elektronischen
passiven Schlüssel und dem aktiven elektronischen Schloß und dem Verfahren der freien
Zuordnung der Schließberechtigung des passiven elektronischen Schlüssels zum aktiven
elektronischen Schloß im Moment des Schließvorganges unterbunden.
[0010] Einsatzgebiete der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung finden sich überall dort,
wo ein häufiger Wechsel der Schließberechtigung erfolgen muß, wie dies beispielsweise
bei Hoteltüren und Spindtüren in Freizeitanlagen der Fall ist.
[0011] Die Schlösser der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung arbeiten unabhängig voneinander
und unabhängig von einer Zentraleinheit, das heißt, die Schlösser arbeiten vollkommen
autark. Die Schlösser werden jeweils mit dem Schlüssel, beispielsweise einer Schließkarte
betätigt und parametrisiert, ohne daß die Schlösser untereinander in Kontakt stehen
oder von einer Zentraleinheit gesteuert werden.
[0012] Dadurch, daß keine vorbestimmte, feste Zuordnung zwischen Schloß und Schlüssel festgelegt
ist, kann mit einem beliebigen Schlüssel ein Schloß gewählt werden, welches noch nicht
verschlossen ist.
[0013] Unmittelbar vor oder während des Schließvorganges, bei dem Schlüssel und Schloß in
berührungslosen, bidirektionalen Kontakt gebracht werden, werden zwischen Schlüssel
und Schloß Schließzustandsdaten ausgetauscht. Hierbei wird seitens des Schlosses die
Schließberechtigungskennung und der Schließstatus des Schlüssels angefragt. Anschließend
wird eine Überprüfung des vom Schlüssel empfangenen Schließstatus durchgeführt und
entschieden, ob es sich um einen berechtigten Schlüssel handelt, der noch kein weiteres
Schloß verschlossen hat. Ist die Berechtigung des Schlüssels sichergestellt, erfolgt
die Schließung. Nachdem die Schließung durchgeführt ist, wird der Schließstatus und
die Kennung des Schlosses vom Schloß zum Schlüssel übertragen. Dort werden die Daten
im Datenspeicher abgelegt. Gleichzeitig wird die Schließberechtigungskennung des Schlüssels
und der Schließstatus im Datenspeicher des Schlosses gespeichert.
[0014] Mit dem Schlüssel ist es nun nicht mehr möglich, ein weiteres Schloß zu betätigen,
das heißt zu verschließen.
[0015] Beim Öffnungsvorgang wird der Schlüssel wieder in bidirektionalen, berührungslosen
Kontakt mit dem Schloß gebracht. Das Schloß fragt die Schließberechtigungskennung
und den Schließstatus des Schlüssels ab. Anschließend wird eine Überprüfung der Schließberechtigungskennung
und des Schließstatus des Schlüssels durchgeführt und entschieden, ob es sich um den
Schlüssel handelt, der zuletzt das betroffene Schloß verschlossen hat.
[0016] Anschließend erfolgt die Entriegelung des Schlosses. Nach der Öffnung wird der Schließstatus
des Schlosses vom Schloß zum Schlüssel übertragen und im Schlüssel geprüft. Bei positivem
Prüfungsergebnis werden die Daten im Datenspeicher des Schlüssels gelöscht. Gleichzeitig
wird die Schließberechtigungskennung des Schlüssels im Datenspeicher des Schlosses
gelöscht.
[0017] Mit dem Schlüssel ist es nun möglich, das gleiche Schloß wieder oder ein beliebiges
anderes Schloß zu verschließen. Ebenfalls kann das Schloß nun mit einem anderen beliebigen
Schlüssel wieder verschlossen werden.
[0018] Vorteilhaft ist in dem Schloß eine Uhr angeordnet, vorzugsweise mit Datum und Uhrzeit.
Die Uhr kann aber auch in der Art einer Stoppuhr ausgebildet sein. Während des Schließvorganges
wird die Uhrzeit und/oder das Datum im Datenspeicher des Schlosses abgespeichert.
Nach einem vorbestimmten Zeitraum, beispielsweise wenn die Aufenthaltszeit in der
Freizeitanlage überschritten ist, läßt sich mit dem bei dem Schließvorgang zugeordneten
Schlüssel das Schloß nicht mehr betätigen.
[0019] Ist die Uhr in der Art einer Stoppuhr ausgebildet, so wird die Stoppuhr während des
Schließvorganges in Gang gesetzt. Ein Öffnungsvorgang mit dem zugeordneten Schlüssel
ist dann ebenfalls nur in einem vorbestimmten Zeitraum, beispielsweise innerhalb von
zwei oder drei Stunden erlaubt.
[0020] Erfindungsgemäß ist der vorbestimmte Zeitraum im Schlüssel gespeichert. Während des
Schließvorganges wird der Zeitraum mit den anderen Daten auf das Schloß übertragen,
wobei sich das Schloß, wie schon ausgeführt, nach diesem Zeitraum nicht mehr betätigen
läßt.
[0021] Hierdurch gewinnt die erfindungsgemäße Schließvorrichtung an Sicherheit, da im Falle
des Entwendens eines Schlüssels das betreffende Schloß nicht über einen bestimmten
Zeitraum hinaus geöffnet werden kann. Andererseits werden Besucher, beispielsweise
eines Schwimmbades, hierdurch veranlaßt, die Nutzungszeit des Schwimmbades nicht zu
überschreiten, ohne beispielsweise eine Nachzahlung leisten zu müssen.
[0022] Vorteilhaft sind die Schlösser und/oder die Schlüssel batteriebetrieben. Sie weisen
einen oder mehrere Akkumulatoren auf. Da die Schlösser erfindungsgemäß unabhängig
voneinander und unabhängig von einer Zentraleinheit arbeiten, kann es vorkommen, daß
die Batterie oder der Akkumulator leer sind, so daß das Schloß keine Stromversorgung
mehr aufweist und nicht betätigt werden kann. Aus diesem Grund weist die erfindungsgemäße
Schließvorrichtung eine Notenergieversorgung auf. Die Notenergieversorgung ist derart
ausgebildet, daß über die Sende- und Empfangseinrichtung des Schlosses eine induktive
Stromversorgung des Schlosses von dem Schlüssel erfolgen kann, damit das Schloß zumindest
einmal betätigt, beispielsweise aufgeschlossen werden kann.
[0023] Die Schlüssel können vorteilhaft ebenfalls mit der induktiven Stromversorgung versehen
sein.
[0024] Weitere Einzelheiten der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
[0025] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar
zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Blockschaltbild der Schließvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild einer Schließanordnung mit Kryptographie-Einheiten;
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild einer Schließanordnung mit einer Uhr;
- Fig. 4
- eine Schließvorrichtung mit drei Schlössern.
[0026] Fig. 1 zeigt eine Schließvorrichtung (1) mit einem aktiven elektronischen Schloß
(2) und einem passiven elektronischen Schlüssel (3).
[0027] Das aktive elektronische Schloß (2) besteht aus den Komponenten Datenspeicher (4),
in welchem die Schließdaten und der oder die Schließberechtigungskennungen abgelegt
sind, der Sende- und Empfangsvorrichtung (5) mit angeschlossener Sende- und Empfangsantenne
(6), deren Aufgabe es ist, die berührungslose Kommunikation mit dem passiven elektronischen
Schlüssel (3) durchzuführen, und der Steuervorrichtung (7), welche die über die Sende-
und Empfangsvorrichtung (5) empfangenen Daten auf Plausibilität und Richtigkeit überprüft
und bei positivem Prüfungsergebnis in den Datenspeicher (4) ablegt, Antwortdaten an
die Sende- und Empfangsvorrichtung (5) übergibt, um sie an den elektronischen Schlüssel
(3) zu senden und Befehle an eine Ein-/Ausgabeeinheit (8) übermittelt. Aufgabe der
Ein-/Ausgabeeinheit (8) ist die Steuerung der digitalen Ausgaben, Signalisierung von
Betriebszuständen, die Ansteuerung eines Stellgliedes (nicht dargestellt) zum Schließen
und Öffnen einer durch die Schließvorrichtung (1) verschlossenen Tür (nicht dargestellt)
sowie das Einlesen digitaler Eingänge zur Ermittlung des aktuellen Schließzustandes.
[0028] Der passive elektronische Schlüssel (3) besteht aus den Komponenten Datenspeicher
(9), in welchem neben den Schließdaten auch die variable Schließberechtigungskennung
abgelegt ist, der Sende- und Empfangsvorrichtung (10) mit angeschlossener Sende- und
Empfangsantenne (11) und angekoppeltem Energiespeicher (12), deren Aufgabe die berührungslose
Kommunikation mit dem elektronischen aktiven Schloß (2) ist, und der Steuervorrichtung
(13), welche die über die Sende- und Empfangsvorrichtung (10) empfangenen Daten auf
Plausibilität und Richtigkeit überprüft und bei positivem Prüfungsergebnis in den
Datenspeicher (9) ablegt oder Antwortdaten an die Sende- und Empfangsvorrichtung (10)
übergibt, um sie an das elektronische Schloß (2) zu senden.
[0029] Das Verfahren eines Schließvorganges und die dabei notwendigerweise erforderlichen
Kommunikationsschritte werden im folgenden schrittweise beschrieben und veranschaulicht.
Dabei muß zwischen dem Vorgang des Aufschließens und dem Vorgang des Abschließens
unterschieden werden.
[0030] Zunächst wird der Vorgang des Abschließens mit der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
(1) beschrieben:
a) Gelangt der passive elektronische Schlüssel (3) in das lokale elektromagnetische
Antennenfeld des aktiven elektronischen Schlosses (2), wird seitens des Schlosses
(2) die Schließberechtigungskennung und der Schließstatus des Schlüssels (3) über
die Sende- und Empfangseinheiten (5, 6; 10, 11) angefragt und vom Schlüssel (3) zum
Schloß (2) über diese übertragen. Im Anschluß daran wird von der Steuereinheit (7)
eine Überprüfung des vom Schlüssel (3) empfangenen Schließstatus durchgeführt und
entschieden, ob es sich um einen berechtigten Schlüssel handelt, der noch kein weiteres
Schloß verschlossen hat, und eine für das betroffene Schloß gültige Schließberechtigungskennung
gesendet hat.
b) Ist die Berechtigung des Schlüssels (3) sichergestellt, werden über die Ein-/Ausgabeeinheit
(8) die digitalen Eingänge zur Feststellung des Schließstatus eingelesen und an die
Steuereinheit (7) übermittelt. Wird von der Steuereinheit (7) erkannt, daß das Schloß
(2) unverschlossen ist, geht die Schließvorrichtung in einen Wartezustand, bis von
der Ein-/Ausgabeeinheit (8) die Information über die erfolgte Schließung an die Steuereinheit
(7) übermittelt wurde.
c) Nachdem die Schließung erfolgt ist, wird der Schließstatus und die Kennung des
Schlosses (2) vom aktiven elektronischen Schloß (2) zum passiven elektronischen Schlüssel
(3) übertragen. Dort werden die Daten von der Steuereinheit (13) überprüft und nach
positivem Prüfungsergebnis im Datenspeicher (9) des Schlüssels (3) abgelegt. Gleichzeitig
wird die Schließberechtigungskennung des Schlüssels (3) und der Schließstatus im Datenspeicher
(4) des Schlosses (2) gespeichert und über die Ein-/Ausgabeeinheit (8) der digitale
Ausgang zum Verriegeln des Schlosses gesetzt.
[0031] Der Vorgang zum Aufschließen der Schließvorrichtung (1) gestaltet sich wie folgt:
a) Gelangt der passive elektronische Schlüssel (3) in das lokale elektromagnetische
Antennenfeld des aktiven elektronischen Schlosses (2), wird seitens des Schlosses
(2) die Schließberechtigungskennung und der Schließstatus des Schlüssels (3) über
die Sende- und Empfangseinheiten (5, 6; 10, 11) angefragt und vom Schlüssel (3) zum
Schloß (2) über diese übertragen. Im Anschluß daran wird von der Steuereinheit (7)
eine Überprüfung der vom Schlüssel (3) empfangenen Schließberechtigungskennung und
des Schließstatus durchgeführt und entschieden, ob es sich um den Schlüssel handelt,
der zuletzt das betroffene Schloß (2) verschlossen hat.
b) Ist die Berechtigung des Schlüssels (3) sichergestellt, wird über die Ein-/Ausgabeeinheit
(8) des Schlosses (2) der digitale Ausgang zum Verriegeln des Schlosses zurückgesetzt,
worauf die Schließvorrichtung (1) in einen Wartezustand wechselt, bis von der Ein-/Ausgabeeinheit
(8) die Information über die erfolgte Öffnung des Schlosses (2) an die Steuereinheit
(7) übermittelt wurde.
c) Nachdem die Öffnung erfolgt ist, wird der Schließstatus des Schlosses (2) vom aktiven
elektronischen Schloß (2) zum passiven elektronischen Schlüssel (3) übertragen. Dort
werden die Daten von der Steuereinheit (13) überprüft und nach positivem Prüfungsergebnis
im Datenspeicher (9) des Schlüssels (3) gelöscht. Gleichzeitig wird die Schließberechtigungskennung
des Schlüssels (3) im Datenspeicher (4) des Schlosses (2) gelöscht.
[0032] Gemäß Fig. 2 ist zur Absicherung des Datenverkehrs zwischen dem aktiven elektronischen
Schloß (2) und dem passiven elektronischen Schlüssel (3) gegen Nachmachen, Verfälschen
oder Kopieren sämtlicher für den Schließvorgang relevanter Daten im Schloß (2) sowie
im Schlüssel (3) je eine Kryptographie-Einheit (14, 15) vorgesehen.
[0033] Gemäß Fig. 3 weist das elektronische Schloß (2) eine Uhr (16) auf. In der Steuervorrichtung
(13) des Schlüssels (3) ist ein bestimmter Zeitraum, beispielsweise von zwei Stunden
gespeichert. Dieser Zeitraum wird beim Schließvorgang auf das Schloß (2) übertragen.
Im Datenspeicher (4) des Schlosses (2) wird die Uhrzeit gespeichert, ab der der im
Schlüssel (3) gespeicherte Zeitraum überschritten ist.
[0034] Beim Öffnungsvorgang werden dann nicht nur die Schließberechtigungskennung und der
Schließstatus des Schlüssels (3) überprüft, sondern auch, ob die im Datenspeicher
(4) gespeicherte Uhrzeit überschritten ist. Ist diese Uhrzeit überschritten, läßt
sich das Schloß (2) nicht mehr durch den Schlüssel (3) betätigen.
[0035] Fig. 4 zeigt drei elektronische Schlösser (17, 18, 19) sowie zwei elektronische Schlüssel
(20, 21), wobei die elektronischen Schlösser (17, 18, 19) nicht in Verbindung untereinander
oder zu einer übergeordneten Einheit stehen.
[0036] Die Schlösser (17, 18, 19) befinden sich in nicht verschlossenem Zustand. Mit dem
Schlüssel (20) kann eines der Schlösser (17, 18, 19) beispielsweise je einer Spindtür
im Schwimmbad ausgewählt werden, um mit dem Schlüssel (20) das ausgewählte Schloß
zu verschließen.
[0037] Wird mit dem Schlüssel (20) das Schloß (17) ausgewählt, werden die Schließzustandsdaten
ausgetauscht, derart, daß mit dem Schlüssel (20) nach dem Schließvorgang kein weiteres
Schloß (18, 19) verschlossen werden kann. Es kann auch mit dem weiteren Schlüssel
(21) das Schloß (17) nicht betätigt werden, solange die Zuordnung zwischen dem Schlüssel
(20) und dem Schloß (17) besteht. Mit dem Schlüssel (21) kann nur noch eine Auswahl
zwischen den Schlössern (18, 19) getroffen werden.
[0038] Nach Aufheben der Zuordnung zwischen dem Schlüssel (20) und dem Schloß (17) kann
mit dem Schlüssel (20) das Schloß (17) entweder erneut verschlossen werden, oder es
kann mit dem Schlüssel (20) ein weiteres nicht verschlossenes Schloß (18, 19) ausgewählt
werden.
Bezugszeichen
[0039]
- 1
- Schließvorrichtung
- 2
- Schloß
- 3
- Schlüssel
- 4
- Datenspeicher
- 5
- Sende- und Empfangsvorrichtung
- 6
- Sende- und Empfangsantenne
- 7
- Steuervorrichtung
- 8
- Ein-/Ausgabeeinheit
- 9
- Datenspeicher
- 10
- Sende- und Empfangsvorrichtung
- 11
- Sende- und Empfangsantenne
- 12
- Energiespeicher
- 13
- Steuervorrichtung
- 14
- Kryptographie-Einheit
- 15
- Kryptographie-Einheit
- 16
- Uhr
- 17, 18, 19
- Schlösser
- 20, 21
- Schlüssel
1. Verschleißfreie programmierbare elektronische Schließvorrichtung, insbesondere für
Türen mit wechselnder Schließberechtigung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließvorrichtung (1)
- wenigstens einen passiven elektronischen Schlüssel (3) und
- wenigstens ein aktives elektronisches Schloß (2) aufweist,
wobei Schlüssel und Schloß miteinander in einen bidirektionalen berührungslosen Kontakt
bringbar sind, derart, daß während des Schließ- und/oder Öffnungsvorganges Schließzustandsdaten
ausgetauscht und abgespeichert werden, und daß die Zuordnung der Schließberechtigung
für den späteren Öffnungsvorgang vor und/oder während des Schließvorganges zwischen
Schloß (2) und Schlüssel (3) und/oder im Schloß (2) und/oder im Schlüssel (3) erfolgt.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnung der
Schließberechtigung für den späteren Öffnungsvorgang jeweils unmittelbar vor dem Schließvorgang
erfolgt.
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnung der
Schließberechtigung beim Öffnungsvorgang aufgehoben wird.
4. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Schlösser
(2, 17, 18, 19) ein Schließsystem bilden, daß die Schlösser (2, 17, 18, 19) unabhängig
voneinander und unabhängig von einer Zentraleinheit ausgebildet sind, daß die Schlösser
(2, 17, 18, 19) unabhängig voneinander mit den elektronischen Schlüsseln (3, 20, 21)
betätigbar ausgebildet sind, und daß die Zuordnung der Schließberechtigung eines Schlüssels
(3, 20, 21) zu einem beliebigen, nicht verschlossenen Schloß (2, 17, 18, 19) unmittelbar
vor dem Schließvorgang und/oder während des Schließvorganges erfolgt.
5. Schließvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß während und/oder nach
dem Öffnungsvorgang die Zuordnung der Schließberechtigung des Schlüssels (3, 20, 21)
zu dem Schloß (2, 17, 18, 19) aufgehoben wird, und daß mit dem Schlüssel (3, 20, 21)
bei einem erneuten Schließvorgang eines anderen oder des gleichen nicht verschlossenen
Schlosses (2, 17, 18, 19) eine neue Zuordnung der Schließberechtigung zwischen Schlüssel
(3, 20, 21) und Schloß (2, 17, 18, 19) erfolgt.
6. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund der
in dem Schlüssel (3, 20, 21) abgespeicherten Zustandsdaten nach einem Schließvorgang
der Schlüssel (3, 20, 21) als ein für weitere Schließvorgänge gesperrter Schlüssel
ausgebildet ist.
7. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (2) wenigstens
eine Uhr (16) aufweist, wobei Uhrzeit und/oder Datum der Uhr (16) bei einem Schließvorgang
im Schloß (2) und/oder Schlüssel (3) gespeichert werden.
8. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (2) wenigstens
eine Uhr (16) aufweist, welche in der Art einer Stoppuhr ausgebildet ist, und daß
die Uhr (16) bei einem Schließvorgang gestartet wird.
9. Schließvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß
(2) derart ausgebildet ist, daß das Schloß (2) nach einem vorbestimmten Zeitraum für
den ihm zugeordneten Schlüssel (3) gesperrt ist.
10. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (2, 17,
18, 19) wenigstens einen Datenspeicher (4), eine Sende- und Empfangsvorrichtung (5)
und eine Ein-/Ausgabeeinheit (8) aufweist, und daß der Schlüssel (3, 20, 21) wenigstens
einen Datenspeicher (9), eine Sende- und Empfangsvorrichtung (10), einen Energiespeicher
(12) und eine Steuervorrichtung (13) aufweist.
11. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Schloß (2, 17, 18, 19) und/oder in dem Schlüssel (3, 20, 21) jeweils wenigstens
eine Kryptographie-Einheit (14, 15) vorgesehen ist, die die zu übertragenden Daten
verschlüsselt.
12. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Schloß (2, 17, 18, 19) und/oder der wenigstens eine Schlüssel
(3, 20, 21) batteriebetrieben ausgebildet ist.
13. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schloß (2, 17, 18, 19) und/oder der Schlüssel (3, 20, 21) als ein über die
Sende- und Empfangsvorrichtung (5) über Induktion eine Stromversorgung erhaltendes
Schloß (2, 17, 18, 19) oder Schlüssel (3, 20, 21) ausgebildet ist.