[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Feststeller für in unterschiedliche Winkelstellungen
schwenkbar an einer festen Basis angelenkte, mit dieser zusätzlich über ein Halteglied
verbundene Bauteile, der elektromechanische Mittel mm stufenlosen Feststellen der
Schwenkstellungen aufweist, die eine mechanische Feststellanordnung mit zwei Bremsbacken,
die in einen spannenden Wirkeingriff mit dem Halteglied bringbar sind, und einen abhängig
von einer Schwenkbewegung des Bauteils über eine elektronische Auswerteeinheit mittels
eines Bewegungssensors elektrisch aktivierbaren Aktuator zum Betätigen der mechanischen
Feststellanordnung aufweisen.
[0002] In verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens besteht die Notwendigkeit, Bauteile,
die in unterschiedlichen Winkelstellungen schwenkbar an einer festen Basis angelenkt
sind, in einer vorgegebenen Schwenkstellung festzustellen. Beispiele dafür sind das
Feststellen von Türen und Fenstern in Häusern und Gebäuden und insbesondere das Feststellen
von Türen, Hauben oder Heckklappen von Kraftfahrzeugen.
[0003] Der Stand der Technik zeigt hierzu bereits mehrere typische Lösungen, die anhand
von Feststellern für Kraftfahrzeug-Bauteile beschrieben werden sollen, die aber entsprechend
angepaßt auch für das Feststellen von schwenkbaren Bauteilen in anderen technischen
Bereichen verwendet werden können.
[0004] Fahrzeugtüren von Kraftfahrzeugen weisen typischerweise einen sogenannten Türfeststeller
auf, der es ermöglicht, daß die Fahrzeugtür in bestimmten Winkelstellungen gegen Eigenbewegungen
festgestellt ist, was insbesondere das Aus- und Einsteigen der Kraftfahrzeug-Insassen
erleichtert. Überwiegend werden derzeit mechanisch arbeitende Türfeststeller eingesetzt,
die ein Feststellglied in Form eines Haltegliedes, auch Feststellarm oder Haltestange
bzw. -band genannt, aufweisen. Dieses Halteglied ist an seinem einen Ende gelenkig
mit dem Türrahmen verbunden, und zwar derart, daß ihr Drehpunkt außerhalb der durch
die Scharnierachsen vorgegebenen Schwenkachse der Tür liegt. Das Halteglied ragt über
eine Öffnung in der Seitenkante des Türblattes in diese hinein; aufgrund seiner exzentrischen
Anlenkung am Türrahmen vollführt das Halteglied beim Bewegen der Tür Ausfahr- und
Einfahrbewegungen relativ zum Türblatt. Im Türblatt ist eine Feststellvorrichtung
zum Feststellen und Führen des Haltegliedes befestigt. Diese Feststellvorrichtung
weist typischerweise Feststellorgane bzw. Spannelemente in Form von federbelasteten
Gleit- oder Rollkörpern auf, die mit der Kraft der Federn gegen das Halteglied andrücken.
Das Halteglied ist mit mehreren Rastausnehmungen versehen, in die die Feststellorgane
einrasten können. Da die Feststellvorrichtung in Erstreckung des Haltegliedes starr
am Türblatt befestigt ist, gelangen die Rastausnehmungen des Haltegliedes beim Öden
der Tür in eine den Feststellorganen gegenüberliegende Position, in der die Feststellorgane
zum Feststellen der Tür gegen unbeabsichtigte Bewegungen in die Rastausnehmungen eintauchen.
An dem Halteglied sind für gewöhnlich zwei voneinander beabstandete Rastausnehmungen
oder zwei voneinander beabstandete Gruppen von Rastausnehmungen ausgebildet, um die
Kraftfahrzeug-Tür in zwei Öffnungsstellungen gegen unbeabsichtigte Bewegungen zu sichern.
Erst nach Überwindung einer durch die Konstruktion der Feststellvorrichtung und des
Haltegliedes bedingten Mindestandrückkraft läßt sich die Tür bewegen.
[0005] Ein derartiger Türfeststeller ist beispielsweise durch die US-A-2,032,600 bekannt
geworden.
[0006] Ein prinzipbedingter Nachteil des bekannten Türfeststeller-Typs besteht darin, daß
die Öffnungsstellungen, in denen die Tür festlegbar ist, konstruktiv vorgegeben sind.
In der Praxis zeigt sich jedoch, daß es oft wünschenswert ist, daß die Tür in beliebigen,
frei vorgebbaren Positionen feststellbar ist. Dies ist beispielsweise bei engen Parkplätzen
der Fall. Ferner hat der bekannte Türfeststeller den Nachteil, daß die Tür am Ende
einer Öffnungsbewegung zum Teil selbsttätig in die durch die Rastausnehmungen bestimmte
Öffnungsstellungen verschwenkt wird; in gleicher Weise kann bei Stellungen in labilen
Zwischenpositionen die Tür durch geringste Einwirkung von Wind oder Anstoßen selbständig
auf- oder zufallen. Bei diesen ungewollten Türbewegungen kann es zu Lackschäden am
eigenen oder Nachbarfahrzeug kommen, da die Türkante an benachbarte Fahrzeuge oder
an Garagenwände oder dergleichen anstoßen kann; ferner kann es beim Zufallen, wenn
auch zu leichten, Verletzungen von Personen kommen. Beim Öffnen der Tür im steilen
Gelände kann es vorkommen, daß die Rückstellkraft der Tür größter ist als die "Rastkraft",
so daß eine Feststellung nicht möglich ist.
[0007] Bei Hauben- und Heckklappen von Kraftfahrzeugen existieren typischerweise nur die
Positionen "geschlossen" und "voll geöffnet". Speziell bei Heckklappen lassen es jedoch
teilweise die Deckenhöhen von Garagen oder Parkhäusern nicht zu, die Klappen voll
zu öffnen. Es könnte dann zu Schäden kommen, da die Klappen bei zunächst teilweiser
Öffnung über typischerweise eingebaute Gasdruckfedern automatisch in die Endposition
gedrückt werden.
[0008] Zur Vermeidung vorgenannter Nachteile sind auch Feststeller für in unterschiedliche
Winkelstellungen schwenkbar an einer festen Basis angelenkte Bauteile bekannt geworden,
bei denen das Bauteil in jeder beliebigen Schwenkstellung gesteuert automatisch festgestellt
und gelöst werden kann. So ist neben stufenlosen Türfeststellern mit hydraulischen
Mitteln gemäß der DE-PS 1459/182 und DE 3 519 203 C2 durch die DE 40 25 510 A1 ein
Türfeststeller für Kraftfahrzeugtüren bekannt geworden, bei dem das Türhalteglied
als flaches Türhalteband ausgebildet ist und der zwei an je einer Flachseite des Türhaltebandes
angreifende Feststellbacken aufweist, von denen der eine als festes Widerlager und
der andere mit einem Elektromagneten verbunden ist, der mittels Stellungsfühler in
Abhängigkeit von der Türbetätigung durch den Fahrzeug-Benutzer aktivierbar ist. Je
ein Stellungsfühler ist im Innen- und Außentürgriff angeordnet, wobei weitere Sensoren
für eine vom Fahrzeugbenutzer auf die Fahrzeugtür ausgeübte Druck- oder Zugkraft innerhalb
der an der Türinnenverkleidung angebrachten Armlehne vorgesehen sein können.
[0009] Dieser bekannte Türfeststeller arbeitet zwar stufenlos, d.h. die Tür des Kraftfahrzeuges
kann in einer beliebigen Türstellung festgestellt werden, er weist jedoch die folgenden
Nachteile auf:
[0010] Der Elektromagnet für die Betätigung der Feststellbacken arbeitet in nur zwei Positionen.
Ist er ausgeschaltet, dann sind die Feststellbacken außer Wirkeingriff mit dem Türhalteband.
Ist er durch einen Stellungsmelder aktiviert, dann ist er im vollen Wirkeingriff mit
dem Türhalteband. Zwischenstellungen sind nicht möglich. Dadurch arbeitet der bekannte
Türfeststeller sehr abrupt, was beim Betätigen der Tür als sehr unangenehm empfunden
wird. Ferner ist nachteilig, daß der Türfeststeller nur anspricht, wenn gezielt die
Türgriffe oder die Armlehne manuell betätigt werden, so daß die Tür nicht an beliebigen
Stellen geöffnet bzw, geschlossen werden kann, z.B. typischerweise durch Anfassen
der Türkante.
[0011] Durch die DE 41 30 782 C2 ist ein weiterer stufenloser Türfeststeller für Kraftfahrzeugtüren
bekannt geworden, bei dem das Türhalteglied als Rundstange, geführt in einer kreisrunden
Bohrung eines Führungskörpers, ausgebildet ist, und der zwei mit je einer halbkreisförmigen
Ausnehmung für einen gleitenden Durchgang der Türhaltestange ausgebildete Feststellorgane
aufweist. Diese Feststellorgane sind in Bezug auf die Türhaltestange gegenüberliegend
angeordnet und weisen eine Schraubendruckfeder auf, die die beiden Feststellorgane
voneinander weg vorspannt. Es ist ferner ein beiden Feststellorganen zugeordneter
Bolzen vorgesehen, der durch einen Elektromagneten betätigbar ist, derart, daß der
Bolzen bei einer Aktivierung des Magneten in diesen hineingezogen wird und die beiden
Feststellorgane unter Festklemmen der Türhaltestangen zusammenzieht. Bei der Deaktivierung
des Magneten fällt der Bolzen ab und die Schraubendruckfeder treibt die beiden Feststellorgane
wieder auseinander.
[0012] Auch bei diesem bekannten System sind durch die Betätigung mittels eines Elektromagneten
mit Nachteil nur abrupte Schließ- und Öffnungsvorgänge möglich. Ferner ist der bekannte
Türfeststeller sehr aufwendig konstruiert und weist auch nur aufwendig herzustellende
Teile auf, so daß eine Realisierung im Kraftfahrzeug-Bereich, mit dem großen Preisdruck
bei den Zulielerteilen, praktisch nicht möglich ist. Weiterhin muß der Elektromagnet,
um die notwendigen Feststellkräfte aufzubringen, so großvolumig dimensioniert werden,
daß er kaum in dem begrenzten Bauraum einer Kraftfahrzeug-Tür untergebracht werden
kann.
[0013] Von einem derartigen, auch eingangs bezeichneten, Feststeller geht die Erfindung
aus.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Feststeller für in unterschiedliche
Winkelstellungen schwenkbar an einer festen Basis angelenkte, mit dieser zusätzlich
über ein Halteglied verbundene Bauteile, der elektromechanische Mittel zum stufenlosen
Feststellen der Schwenkstellungen aufweist, die eine mechanische Feststellanordnung
mit zwei Bremsbacken, die in einen spannenden Wirkeingriff mit dem Halteglied bringbar
sind, und einen abhängig von einer Schwenkbewegung des Bauteils über eine elektronische
Auswerteeinheit mittels eines Bewegungssensors elektrisch aktivierbaren Aktuator zum
Betätigen der mechanischen Feststellanordnung aufweisen, derart auszubilden, daß eine
"sanfte" Feststellung des Bauteiles unabhängig davon, wie das Bauteil verschwenkt
wird, möglich ist.
[0015] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der Aktuator ein Elektromotor
mit nachgeschaltetem Getriebe ist, dessen Abtriebswelle mit mindestens einem beweglich
gehalterten Bremsbacken der Bremsanordnung mechanisch verbunden ist.
[0016] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen gegenüber den bekannten Rast-Feststellern
darin, daß statt fest vorgegebener Rasten das System an jeder beliebigen Stelle festgesetzt
werden kann. Insbesondere liegt der Vorteil bei Türen darin, daß diese, wenn sie nicht
in einer Raste bei herkömmlichen Feststellern fixiert sind, sich nicht mehr durch
geringste Einflüsse verselbständigen können, sei es ein ungewolltes Öffnen oder Zufallen,
was zu Beschädigungen oder Verletzungen führen kann.
[0017] Gegenüber den stufeniosen Türfeststellern mittels einer durch einen elektrischen
Aktuator betätigten mechanischen Bremse besteht der Vorteil der Erfindung darin, daß
der eingesetzte Elektromotor Klein gehalten werden kann, da durch seine Getriebe-Übersetzung
die zur Bremswirkung erforderliche Kraft auch mittels eines Kleineren Elektromotors
erreichbar ist. Ferner erfolgt die Feststellung nicht abrupt, sondern "sanft" durch
einen entsprechenden Aufbau der Bremskraft durch den Elektromotor und einer darauf
abgestimmten Elektronik.
[0018] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Feststeller so aufgebaut, daß die
Bremsanordnung aus einer feststehenden Bremsbacke und einer beweglich gehalterten
Bremsbacke besteht.
Dadurch kann eine Feststellkraft unabhängig von der Abnutzung der Bremsbeläge erzielt
werden.
[0019] Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird ein selbsthemmendes Getriebe
oder ein selbsthemmender Elektromotor verwendet. Dadurch ist es mit Vorteil möglich,
mit einfachen Mitteln nach Erreichen des Feststellzustandes den Motor abzuschalten,
d.h. das Gesamtsystem in den stromlosen Zustand zu bringen.
[0020] Eine gleichbleibende Feststellkraft läßt sich erzielen, wenn gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung die elektronische Auswerteeinheit so aufgebaut ist, daß nach Erreichen
eines vorgegebenen Stromes der Elektromotor abgeschaltet wird. Der Motor drückt dann
die bewegliche Bremsbacke mit konstantem Druck auf das Halteglied mit der festen Bremsbacke
als Widerlager.
[0021] Um ein heftiges Auffliegen des angelenkten Bauteiles in die Endlage zu verhindern,
ist der Feststeller gemäß einer Weiterbildung der Erfindung so aufgebaut, daß das
Halteglied eine vom Bewegungssensor erkennbare Endmarke zur Selbstauslösung eines
Brems-Feststellvorganges aufweist.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer prinzipiellen Darstellung die Anbringung eines erfindungsgemäßen Feststellers
in einer Tür eines Kraftfahrzeuges, und
- Fig. 2
- einen bevorzugten Aufbau des erfindungsgemaßen Feststellers.
[0024] Der Feststeller besitzt ein bandförmiges Halteglied 1, das bei dem Türfeststeller
nach Fig. 1 mit seinem einen Ende über einen Lagerbock 2 an der A- oder B-Säule 3
der Fahrzeugkarosserie angelenkt ist. Das Halteglied 1 kann dabei auch ein stangenförmiger
oder scheibenförmiger Körper oder dergleichen sein.
[0025] Mit seinem freien Ende ragt das Halteglied 1 in das Türblatt 4 hinein, welches über
Schanniere 5, 6 in üblicher Weise an der Säule 3 drehbar angelenkt ist.
[0026] Im Innern des Türblattes 4 ist der erfindungsgemäße Feststeller angeordnet. Er besteht
aus einer mechanischen Feststellanordnung, die zwei Bremsbacken 7, 8 aufweist, zwischen
denen das Halteglied 1 längsverschiebbar geführt ist, und die in einen beidseitigen
Wirkeingriff mit dem Halteglied 1 bringbar sind, wobei die Bremsbacke 7 antreibbar
geführt ist und die Bremsbacke 8 feststeht, sowie aus einem mit der Feststellanordnung
verbundenen Elektromotor 9, der über die Klemmen 10 aktivierbar ist. Durch diesen
Aufbau der Feststellanordnung kann mit Vorteil eine gleichmäßige Feststellkraft im
Feststellsystem unabhängig von der Abnutzung der Bremsbeläge erzielt werden.
[0027] Im Beispiel nach Fig. 1 ist das Halteglied 1 an der A- oder B-Säule 3 der Fahrzeugkarosserie
angelenkt und die Feststelleinrichtung im Türblatt 4 untergebracht. Es kann jedoch
auch umgekehrt sein, d.h. das Halteglied 1 ist an dem zu verschwenkenden Bauteil angelenkt
und die Feststelleinrichtung ist in der Fahrzeugkarosserie in einem entsprechenden
Raum untergebracht.
[0028] Wie in Fig. 2 dargestellt, ist die Antriebswelle des Motors 9 mit einem selbsthemmenden
Getriebe 11 verbunden, das seinerseits über ein entsprechendes Angriffselement im
Wirkeingriff mit der Bremsbacke 7 steht. Der Elektromotor 9, das Getriebe 11 und die
Bremsbacken 7, 8 sind in einem Gehäuse 12 eingebaut, das in Fig. 1 der besseren Übersicht
halber nicht dargestellt ist.
[0029] Der Elektromotor ist vorzugsweise so verschaltet, daß seine Stromaufnahme auf einen
vorgegebenen Wert begrenzt ist. Dadurch wird stets eine konstante Druckkraft über
das Getriebe 11 auf die antreibbare Bremsbacke 7 ausgeübt, wobei die feststehende
Bremsbacke 8 als Widerlager dient. Das Getriebe dient dazu, die Drehzahl unter Erhöhung
des Drehmomentes herabzusetzen.
[0030] Der Feststeller weist ferner einen Bewegungssensor 13 auf, der im Gehäuse 12 benachbart
dem Halteglied 1 angeordnet ist, der die Bewegung oder das Stehenbleiben des Haltegliedes
und damit der Tür 4 erkennt und an eine intelligente Elektronik 14 meldet.
[0031] Das Halteglied 1 weist dabei eine für den Sensor 13 erkennbare Markierung auf. Es
besteht aus einem maguetisierbaren Material und besitzt eine Oberflächenstrukturierung,
die beim Bewegen des Haltegliedes vom Sensor erkannt wird, z.B. eine Verzahnung.
[0032] Der Sensor 13 zur Bewegungserkennung kann beispielsweise als Hall-Sensor oder als
ein Potentiometer ausgeführt sein. Der Hall-Sensor hat den Vorteil der Schmutzunempfindlichkeit
und der geringen Kosten. Die Erkennung der Bewegung mittels Potentiometer ist eine
technisch elegante Lösung, da jede Stellung des Haltegliedes erkannt werden kann;
sie erfordert jedoch einen höheren Aufwand.
[0033] Die Bewegung des Haltegliedes kann auch über einen darauf angebrachten Strichcode
in Verbindung mit einer Reflex-Lichtschranke erkannt werden.
[0034] Die intelligente Elektronik, die vorzugsweise einen Mikropozressor enthält, verarbeitet
die Signale des Bewegungssensors 13 und steuert ausgangsseitig entsprechend den Elektromotor
9 über dessen Anschlüsse 10 zum Schließen und Öffnen der Feststellanordnung 7, 8 unter
Begrenzung der Stromaufnahme des Motors 9.
[0035] Damit in dem Zustand, bei dem das Halteglied 1 zwischen den Bremsbacken 7, 8 eingespannt
ist, das System stromlos arbeiten kann, um die Fahrzeug-Batterie, aber auch den Elektromotor
nicht unnötigerweise zu beanspruchen, ist das Getriebe 11 als selbsthemmendes Getriebe
ausgebildet, das den angesteuerten mechanischen Spannzustand hält, obwohl von der
Elektronik 14 der Motor 9 nach Erreichen des Spannzustandes deaktiviert wird. Dadurch
ist der Feststeller in der Funktionsstellung unabhängig von der Batterie. Bei einem
Ausfall der Batterie kann die Tür auf jeden Fall, wenn sie noch geschlossen ist, kraftlos
geöffnet werden, oder aus einer geöffneten Position durch Aufbringen einer geringen
Kraft, wie sie schon heute zum Überwinden der Rastkräfte bei bekannten Feststellern
erforderlich ist, geöffnet oder geschlossen werden.
[0036] Die Selbsthemmung kann anstelle eines selbsthemmenden Getriebes auch mittels eines
selbsthemmenden Motors durchgeführt werden.
[0037] Der Feststeller gemäß der Erfindung arbeitet wie folgt:
[0038] In der geschlossenen Position der Kraftfahrzeugtür 4 ist die mechanische Feststellanordnung
7, 8 geöffnet; der Elektromotor 9 ist stromlos. Die Tür 4 kann frei geöffnet werden.
[0039] Durch das Öffnen der Tür 4 wird der Türfeststeller aktiviert, beispielsweise durch
das Signal des Türkontaktschalters, der die Innenbeleuchtung des Kraftfahrzeuges einschaltet.
Wird die Tür 4 danach in einer bestimmten Stellung angehalten, so wird über den Bewegungssensor
13 der Stillstand der Tür 4 erkannt. Die Elektronik 14, der das Ausgangssignal des
Bewegungssensors 13 zugeführt ist, setzt den Elektromotor 9 in Bewegung, der über
seine Antriebsspindel bzw. die Abtriebswelle des vorzugsweise in ihm integrierten
Getriebes 11 den Bremsbelag 7 auf das Halteglied 1 drückt, das sich wiederum auf dem
feststehenden Bremsbelag 8 abstützt. Damit ist die Tür 4 in der vom Fahrer oder Beifahrer
angehaltenen Position eingespannt. Das System ist so abgestimmt, daß die Bremsbeläge
7 und 8 auf das Halteglied 1 eine festgelegte Kraft ausüben, vorgegeben durch die
Strombegrenzung im Elektromotor 9, um so über den Hebelarm ein gewünschtes konstantes
Öffnungs- bzw. Schließmoment an der Tür 4 zu erzeugen.
[0040] Wird dieses Moment durch ein manuelles Weiterdrehen der Tür überwunden, so erkennt
der Bewegungssensor 13 die Bewegung, meldet dies über ein Signal an die Elektronik
14, die den Motor zurückdreht, wodurch die Bremsbacken 7, 8 das Halteglied 1 wieder
freigeben. Die Tür kann dann wieder frei bewegt werden bis zum nächsten Anhalten der
Tür durch den Fahrzeuginsassen.
[0041] Damit die Tür 4 nicht vom geschlossenen Zustand in den Endanschlag fliegen kann,
erhält das Halteglied 1 mindestens eine Vorhalt-Endmarkierung, die vom Bewegungssensor
13 erkannt wird und über die Elektronik 14 zum Abbremsen der Tür an dieser Stelle
führt. Ebenso kann das Überschreiten einer maximalen Geschwindigkeit durch die Elektronik
erkannt werden und den Motor einschalten, um die Tür bei zu schnellem Öffnen abzubremsen.
Bei einer Schließbewegung der Tür ist diese Begrenzung in der Elektronik nicht eingeschaltet.
Die Größe der Geschwindigkeit und die Türbewegungsrichtung laßt sich elektronisch
aus dem Signalverlauf des Bewegungssensors 13 erkennen.
[0042] Der stufenlos verstellbare Feststeller nach Fig. 2 kann auch für andere schwenkbare
Bauteile, beispielsweise für Hauben und Klappen von Fahrzeugen, Verwendung finden,
die in unterschiedlichen Winkelstellungen schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie fahrzeugfest
angelenkt sind.
1. Feststeller für in unterschiedliche Winkelstellungen schwenkbar an einer festen Basis
angelenkte, mit dieser zusätzlich über ein Halteglied verbundene Bauteile, der elektromechanische
Mittel zum stufenlosen Feststellen der Schwenkstellungen aufweist, die eine mechanische
Feststellanordnung mit zwei Bremsbacken (7, 8), die in einen spannenden Wirkeingriff
mit dem Halteglied (1) bringbar sind, und einen abhängig von einer Schwenkbewegung
des Bauteils über eine elektronische Auswerteeinheit (14) mittels eines Bewegungssensors
(13) elektrisch aktivierbaren Aktuator zum Betätigen der mechanischen Feststellanordnung
(7, 8) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktuator ein Elektromotor (9) mit nachgeschaltetem Getriebe (11) ist, dessen
Abtriebswelle mit mindestens einem beweglich gehalterten Bremsbacken (7) der Bremsanordnung
mechanisch verbunden ist.
2. Feststeller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsanordnung aus einer feststehenden Bremsbacke (8) und einer beweglich
gehalterten Bremsbacke (7) besteht.
3. Feststeller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (9) oder das Getriebe (11) selbsthemmend ausgeführt sind.
4. Feststeller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Auswerteeinheit (14) so aufgebaut ist, daß nach Erreichen eines
vorgegebenen Stromwertes der Elektromotor (9) abgeschaltet wird.
5. Feststeller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteglied (1) eine vom Bewegungssensor (13) erkennbare Endmarke zur Selbstauslösung
eines Bremsfeststellvorganges aufweist.
6. Feststeller nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteglied (1) eine vom Bewegungssensor (13) erkennbare Markierung trägt.
7. Feststeller nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Auswerteeinheit (14) so aufgebaut ist, daß sie aus den Signalen
des Bewegungssensors (13) die Höhe und Richtung der Schwerkbewegung erkennt.
8. Feststeller nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteglied (1) stangen-, band-, oder scheibenförmig ausgebildet ist.
9. Feststeller nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungssensor einen Hall-Sensor enthält.