[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verstellung einer Nockenwelle einer Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung in Bezug auf das sie antreibende Antriebsrad, mit einem hydraulischen
Verstellelement, das einerseits mit einem das Antriebsrad tragenden Bauteil und andererseits
mit einem mit der Nockenwelle fest verbundenen Bauteil in Verbindung steht.
[0002] Um in verschiedenen Bereichen des Motorkennfeldes optimale Verbrauchs- und Abgaswerte
zu erzielen, ist es erforderlich, die Ventilsteuerzeiten in Abhängigkeit verschiedener
Betriebsparameter zu verändern. Eine solche Veränderung der Steuerzeiten kann in eleganter
Weise durch eine Verdrehung der Nockenwelle in Bezug auf das sie antreibende Rad bewirkt
werden. Die Nockenwelle einer Brennkraftmaschine wird üblicherweise durch ein Kettenrad,
das mit der Kurbelwelle über eine Antriebskette verbunden ist, oder ein als Riemenscheibe
ausgebildetes Antriebsrad, das über einen Zahnriemen mit der Kurbelwelle in Verbindung
steht, angetrieben.
[0003] Aus der US 4 091 776 A ist eine Nockenwellenantriebsvorrichtung bekannt, bei der
die Nokkenwelle durch Einpressen von Öl in den Zwischenraum zwischen zwei Drehkolben
verstellt werden kann. Bei der Verstellung muß jedoch das gesamte Antriebsmoment der
Nockenwelle überwunden werden, was eine starke Belastung des Ölkreislaufs darstellt.
Um eine sichere Schmierölversorgung der Brennkraftmaschine in allen Betreibsbedingungen
zu gewährleisten, muß die Ölpumpe in einem außerordentlich großen Ausmaß verstärkt
werden, was aufwendig ist und den Kraftstoffverbrauch erhöht.
[0004] Ähnliches gilt auch für Vorrichtungen, wie sie aus der EP 0 781 899 A oder der US
3 103 209 A bekannt sind.
[0005] Aus der DE 41 10 088 C1 und aus der DE 39 29 619 A1 sind Verstelleinrichtungen bekannt,
bei denen zwischen einem mit der Nockenwelle in Verbindung stehenden Bauteil und einem
mit dem Antriebsrad in Verbindung stehenden Bauteil ein Verstellelement vorgesehen
ist, das zwei Schrägverzahnungen aufweist, die mit entsprechenden Verzahnungen der
Nockenwelle bzw. des Antriebsrades in Eingriff stehen. Durch eine Axialverschiebung
dieses Verstellelementes kann eine Verdrehung der Nockenwelle gegenüber dem Antriebsrad
bewirkt werden. Eine Möglichkeit der Axialverschiebung des Verstellelementes ist dabei
die Betätigung durch einen Hydraulikkolben, der in Abhängigkeit von der erforderlichen
Verstellung aktiviert wird.
[0006] Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß zur Erzielung der erforderlichen Kräfte ein
relativ großer Hydraulikkolben erforderlich ist, was einen großen baulichen Aufwand
darstellt.
[0007] Weiters ist aus der DE 41 01 676 A1 eine elektrische Verstellvorrichtung bekannt,
bei der ein Elektromotor vorgesehen ist, der über ein Gewindespiel das Verstellelement
verschiebt. Da sich jedoch das Verstellelement im wesentlichen mit Nockenwellendrehzahl
dreht, muß zwischen dem Elektromotor und dem Vertellelement ein Axialdrucklager vorgesehen
sein, das die relativbewegung zwischen dem vertriebfesten und dem sieh drehenden Bauteil
aufnimmt. Dieses Axialdrucklager ist bei der bekannten Lösung praktisch während des
gesamten Motorbetriebes belastet, da durch die zwischen Antriebsrad und Nockenwelle
wirkenden Torsionsmomente stets eine in Axialrichtung wirkende Kraft auf das Verstellelement
ausgeübt wird. Dieses Axialdrucklager ist daher ein kritischer Bauteil, der die Lebensdauer
des Motors einschränkt.
[0008] Sowohl die bekannten hydraulischen, als auch die elektrischen Vertelleinrichtungen
haben den Nachteil, daß eine externe Energiequelle - sei es in Form einer Hydraulikpumpe
oder in Forme eines Elektromotors - erforderlich ist. Dies erhöht die Herstellungskosten,
vergrößert das Bauvolumen und verschlechtert den Gesamtwirkungsgrad der Brennkraftmaschine.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile zu vermeiden und eine einfache,
zuverlässige und kompakte Vorrichtung zur Verstellung der Nockenwelle zu schaffen.
Insbesonders soll die Verstellung mit einer minimalen Zufuhr von Fremdenergie möglich
sein.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das hydraulische Verstellelement
einen hydraulischen, durch das Antriebsrad angetriebenen Pumpteil und einen hydraulisch
durch den Pumpteil angetriebenen, mit der Nockenwelle verbunden Treibteil aufweist,
wobei die Ausgangsseite des Pumpteiles mit der Eingangsseite des Treibteiles strömungsverbunden
ist und die Durchflußmenge und/oder der Druck des vom Pumpteil zum Treibteil geförderten
Arbeitsfluids steuerbar ist. Die Relativverdrehung der Nockenwelle in Bezug auf das
Antriebsrad erfolgt dabei durch die vom Treibteil an die Nockenwelle abgegebene Arbeit,
wobei der Treibteil hydraulisch durch ein vom Pumpteil gefördertes Arbeitsfluid angetrieben
wird. Der Antrieb des Pumpteiles erfolgt dabei über das Antribsrad der Nockenwelle.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß der Pumpteil und der
Treibteil als Verdrängungsmaschinen ausgebildet sind. Daneben ist es auch denkbar,
den Pumpteil und den Treibteil als Strömungsmaschinen auszubilden.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Verdrängungsmaschinen ist
vorgesehen, daß sowohl der Pumpteil als auch der Treibteil jeweils ein zur Nockenwellenachse
koaxiales, in einem vorzugsweise gemeinsamen Gehäuse drehbares Flügelzellenlaufrad
aufweist. Dies ermöglicht eine sehr kompakte, zuverlässige Bauweise, wobei die Flügelzellenlaufräder
in axialer Richtung nebeneinander angeordnet sein können.
[0013] Eine besonders einfache Steuerung der Relativverdrehung der Nockenwelle bezüglich
des Antriebsrades ist zu erreichen, wenn die Steuerung der Durchflußmenge und/oder
des Druckes des vom Pumpteil zum Treibteil geförderten Arbeitsfluids durch geradliniges
Verschieben des gemeinsamen Gehäuses quer zur Richtung der Nockenwellenachse erfolgt.
Durch die Verschiebung des Gehäuses werden die Verdrängungsvolumina im Pumpteil und
im Treibteil zueinander vergrößert oder verkleinert, wodurch eine Phasenverschiebung
zwischen der Nockenwelle und dem Antriebsrad erfolgt. Die maximale Phasenverschiebung
wird durch einen Verdrehanschlag zwischen Antriebsrad und Nockenwelle begrenzt.
[0014] In einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, daß das hydraulische
Verstellelement ein Gehäuse aufweist, in dem als Pumpteil ein zur Nockenwelle koaxiales
Flügelzellenlaufrad angeordnet ist, das ein ebenfalls mi der Nockenwelle koaxiales
Flügelzellenlaufrad als Treibteil hydraulisch antreibt, wobei die Ausgangsseite des
Pumpteils mit der Eingangsseite des Treibteils strömungsverbunden ist, und die Durchflußmenge
und/oder der Druck des vom Pumpteil zum Treibteil geförderten Arbeitsfluids steuerbar
ist, und daß die Steuerung der Durchflußmenge und/oder des Drucks des vom Pumpteil
zum Treibteil geförderten Arbeitsfluids durch Verdrehung des gemeinsamen Gehäuses
um eine zu der Achse der Nockenwelle parallele Achse erfolgt. Durch die Verdrehung
kann ein analoger Effekt wie bei der linearen Verschiebung erreicht werden. Der Antrieb
des Gehäuses in Drehrichtung ist jedoch in manchen Fällen einfacher darstellbar.
[0015] Durch die exzentrische Verdrehung des Gehäuses um eine zu der Nockenwellenachse parallele,
jedoch von ihr im Abstand angeordnete Achse wird erreicht, daß sich das Gehäuse entlang
eines Kreisbogens verdreht. Je nach Ausbildung der Überströmöffnungen kann auf diese
Weise erreicht werden, daß das vom Antriebsrad auf die Nockenwelle übertragene Moment
ein kleines Moment auf das Gehäuse ausübt, um dieses in eine bestimmte Richtung zu
verdrehen. Dieser Effekt kann ausgenützt werden, um etwaige Reibungskräfte und -momente
zu kompensieren, oder um die Nockenwellenverstellung in eine bestimmte Richtung zu
erleichtern und dadurch zu beschleunigen. Gegebenenfalls kann dieser Effekt durch
ein Federelement, das als Torsionsfeder ausgebildet ist, verstärkt oder abgeschwächt
werden.
[0016] Um das maximale Drehmoment zwischen Antriebsrad und Nockenwelle zu begrenzen ist
weiters vorgesehen, daß die Strömungsverbindung zwischen Pumpteil und Treibteil über
ein Überdruckventil mit einer Leckölleitung verbunden ist.
[0017] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung entfällt die bei in axialer Richtung wirkenden
Verstellvorrichtungen erforderliche Schrägverzahnung, wodurch sich der Herstellungsaufwand
verringert. Die Verstellenergie wird durch den Nockenwellenantrieb selbst bereitgestellt,
wodurch externe Energiequellen, wie zusätzliche Elektromotoren oder Hydraulikpumpen
entfallen. Die Steuerung der Verstellung kann mit einfachsten Mitteln beispielsweise
mechanisch oder elektrisch, mit äußerst kleinen Verstellkräften erfolgen. Ein weiterer
Vorteil ist, daß die Verstellvorrichtung universell auch bei Motoren verschiedener
Größe und Leistung eingesetzt werden kann. Dies verringert den Herstellungsaufwand
entscheidend.
[0018] Besonders bevorzugt ist es, wenn in dem Gehäuse ein Arbeitsraum für den Pumpteil
und ein Arbeitsraum für den Treibteil vorgesehen ist, welche Arbeitsräume gegenüber
der Nockenwellenachse gegensinnig versetzt angeordnet sind. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, wenn die Strömungsverbindung zwischen Pumpenteil und Treibteil durch
Öffnungen in einer Trennwand zwischen Pumpe und Treibteil gebildet ist. In einer Neutralstellung
des Gehäuses wird dabei pro Umdrehung der Nockenwelle der Pumpteil über die eine Öffnung
eine vorbestimmte Ölmenge in den Treibteil fördern, und gleichzeitig über die andere
Öffnung die gleiche Ölmenge aus dem Treibteil ansaugen. Beim Treibteil liegen die
Verhältnisse genau umgekehrt, wobei die durchgesetzte Ölmenge gleich ist. Pumpteil
und Treibteil werden sich daher mit der gleichen Drehzahl drehen. Es findet kein Verstellvorgang
statt. Bei einer Verschiebung aus der Neutralstellung ändern sich die Verhältnisse
insofern, als die im Pumpteil pro Umdrehung durchgesetzte Ölmenge im Ausmaß der Verschiebung
verändert, während sich die im Treibteil durchgesetzte Menge gegenläufig dazu verändert.
Auf diese Weise wird eine Relativbewegung zwischen Pumpteil und Treibteil bewirkt,
was zu einer Veränderung der Phasenlage der Nockenwelle führt. Diese Ausführungsvariante
hat gegenüber eine theoretisch möglichen vereinfachten Ausführungsvariante, bei der
in einer Neutralstellung die Arbeitsräume vom Pumpenteil und Treibteil konzentrisch
mit der Nockenwellenachse sind, den Vorteil, daß geringere Druckspitzen auftreten.
Weiters ist die Ölführung zwischen Pumpteil und Treibteil besonders einfach, und es
wird eine gleichmäßigere Wärmeverteilung bewirkt.
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Ausführungsvariante, die den grundsätzlichen Aufbau der Erfindung
zeigt,
- Fig. 2
- einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1 und
- Fig. 3
- zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung.
[0021] In der Fig. 1 ist eine Nockenwelle 1 schematisch teilweise dargestellt. Über eine
Ölversorgung 2 wird eine Bohrung 3 im Inneren der Nockenwelle 1 mit Schmieröl versorgt.
Ein Antriebsrad 4 sitzt in Axialrichtung fixiert jedoch verdrehbar auf der Nockenwelle
1, wobei das Antriebsrad 4 eine Verzahnung 5 aufweist, um etwa über einen nicht dargestellten
Kettentrieb angetrieben zu werden.
[0022] Ein hydraulisches Verstellelement ist allgemein mit 6 bezeichnet. Das Verstellelement
6 besteht aus einem Pumpteil 7 und einem Treibteil 8. In dem Pumpteil 7 ist ein Flügelzellenrad
9 angeordnet, das fest mit dem Antriebsrad 4 in Verbindung steht. In dem Treibteil
8 ist ein analoges Flügelzellenrad 10 vorgesehen, das mit der Nockenwelle 1 fest verbunden
ist. Pumpteil 7 und Treibteil 8 besitzen ein gemeinsames Gehäuse 11, das nicht drehbar
ist, jedoch quer zur Drehachse hin und her beweglich angeordnet ist. Das Gehäuse 11
besitzt eine Trennwand 12, die den Pumpteil 7 von dem Treibteil 8 trennt. Überströmöffnungen
13a, 13b verbinden den Pumpteil 7 mit dem Treibteil 8. Die Ölversorgung für das Verstellelement
6 erfolgt über eine Bohrung 14, die mit der Längsbohrung 3 der Nockenwelle in Verbindung
steht. Ein Schraubteil 15 sichert mechanisch das Verstellelement 6 auf der Nockenwelle
1. In einer Bohrung 16 des Gehäuses 11 des Verstellelementes 6 ist ein Stift 17 eingesetzt,
der mit einer Betätigungsstange 18 in Verbindung steht, um das Gehäuse 11 in der Richtung
des Doppelpfeiles 19 hin und her zu bewegen. Die Verstellung erfolgt dabei durch ein
nicht dargestelltes Verstellelement, das elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch
betätigt werden kann. Die erforderlichen Verstellkräfte sind dabei sehr gering, da
im wesentlichen nur Reibungskräfte überwunden werden müssen. Die eigentliche Verstellenergie
wird aus dem über das Antriebsrad 4 übertragenen Moment gewonnen.
[0023] Um den möglichen Verstellbereich zu begrenzen, und um einen sicheren Betrieb auch
dann zu ermöglichen, wenn das Verstellelement 6 nach einem Kaltstart noch nicht vollständig
mit Öl gefüllt ist, ist am Pumpteil 7 ein Mitnehmer 20 vorgesehen, der in eine entsprechende
Ausnehmung 21 am Treibteil 8 eingreift. Durch das Spiel zwischen Mitnehmer 20 und
Ausrichmung 21 wird der Verstellbereich der Nockenwelle 1 definiert.
[0024] In der Folge wird der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung erklärt werden. In
der Fig. 2 ist ein Schnitt durch den Treibteil 8 dargestellt. In den Gehäuse 11 ist
dabei exzentrisch zu dem Flügelzellenrad 10 des Treibteils 8 ein Arbeitsraum 22 ausgebildet.
Schieber 23 des Flügelzellenrades 10 gleiten an der inneren Umfangsfläche 22a des
Arbeitsraumes 22. Zur Vereinfachung der Darstellung sind in der Fig. 2 nur zwei Schieber
23 dargestellt. Tatsächlich ist eine Vielzahl von Schiebern in gleichen Umfangsabständen
an dem Flügelrad 10 ausgebildet. Der Arbeitsraum 22 besitzt die Form eines Kreiszylinders,
wobei die Achse 22m des Arbeitsraumes 22 gegenüber der Achse 10m des Flügelzellenrades
10, die gleichzeitig die Achse der Nockenwelle 1 ist, einen Abstand aufweist. Die
Drehrichtung der Nockenwelle ist durch den Pfeil 24 bezeichnet. Bei dieser Drehrichtung
wird aus dem Arbeitsraum 22 des Flügelzellenrades 10 durch die Öffnung 13a Öl abgesaugt,
während durch die Öffnung 13b Öl in den Arbeitsraum 22 eingepreßt wird. Dadurch wird
das Flügelzellenrad 10 in Drehlung versetzt. Das Flügelzellenrad 9 des Pumpteils 7
ist koaxial mit dem Flügelzellenrad 10 des Treibteils 8 angeordnet und in der Fig.
2 nicht sichtbar. Ein Arbeitsraum 25 des Pumpteils 7 ist mit einer unterbrochenen
Linie in der Fig. 2 dargestellt. Der Arbeitsraum 25 is gegenüber dem Flügelzellenrad
9 versetzt, wobei seine Achse 25m in der Neutralstellung des Gehäuses 11 den gleichen
Abstand gegenüber der Achse 10m aufweist, wie die Achse 22m des Arbeitsraumes 22.
Die Richtung der Versetzung ist jedoch entgegengesetzt. Durch die Drehung des Flügelzellenrades
9 des Pumpteils 7 entsprechend der Richtung des Pfeiles 24, wird der Ölstrom durch
die Öffnung 13a vom Pumpteil 7 in den Treibteil 8 sowie der Ansaugstrom durch die
Öffnung 13b aus dem Treibteil 8 in den Pumpteil 7 herorgerufen. In der Neutralstellung
des Gehäuses 11 herrscht dabei ein Gleichgewichtszustand, wenn die Drehzahl vom Pumpteil
7 und Treibteil 8 gleich sind. Es findet daher in dieser Stellung keine Verstellung
der Nockenwelle 1 gegenüber dem Antriebsrad 4 statt. Nach einem Kaltstart kann man
daher davon ausgehen, daß die Nockenwelle 1 im wesentlichen durch den Vorsprung 20
mitgenommen wird, der an einer Flanke der Ausnehmung 21 anliegt. Die Ventilverstellung
ist daher auf "spät" eingestellt. Wird nun das Gehäuse 11 aus der neutralen Stellung
nach unten bewegt, dann erhöht sich die Exzentrizität des Pumpteils 7, so daß die
Pumpwirkung pro Umdrehung gesteigert wird. Gleichzeitig wird die Ölaufnahme im Treibteil
8 pro Umdrehung verringert. Dadurch wird eine vorauseilende Bewegung des Treibteils
8 gegenüber dem Pumpteil 7 bewirkt, so daß eine Vorverstellung der Nockenwelle 1 gegenüber
dem Antriebsrad 4 stattfindet. Eine Beendigung der Vorverstellung wird dadurch erreicht,
daß das Gehäuse 11 wieder in die Neutrallage zurückgeführt wird. Es ist wesentlich,
daß auch das Gehäuse 11 in der Verstellrichtung im wesentlichen keine Kräfte einwirken,
so daß für die Verstellung nur minimale Kräfte erforderlich sind.
[0025] Der jeweilige Verstellzustand der Nockenwelle 1 gegenüber dem Antriebsrad 4 kann
in an sich bekannter Weise durch ein Hallelement erfaßt werden, so daß auch bei Vorliegen
verschiedener Ungenauigkeiten eine genaue Einstellung des Verstellwinkels möglich
ist.
[0026] In der Fig. 3 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung dargestellt,
wobei gleiche Bauteile oder funktionell ähnliche Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet sind.
[0027] Auf der Nockenwelle 1a ist koaxial, jedoch verdrehbar, ein Antriebsrad 4a angeordnet,
das eine Verzahnung 5 aufweist. Das Antriebsrad 4a ist mit einer Verschraubung 15a
in Axialrichtung gesichert. In dem Gehäuse 11a des hydraulischen Verstellelements
6a ist analog zur oben beschriebenen Ausführungsvariante ein Flügelzellenrad 9, das
mit dem Antriebsrad 4a fest verbunden ist, und ein Flügelzellenrad 10, das mit der
Nockenwelle 1a fest verbunden ist, angeordnet. Die Flügelzellenräder 9, 10 bilden
die wesentlichen Elemente für den Pumpteil 7 bzw. den Treibteil 8. Das Gehäuse 11a
ist exzentrisch durch ein Wälzlager 30 über Halteelemente 31 am Zylinderkopf einer
Brennkraftmaschine befestigt, der mit 32 nur grob angedeutet ist. Die Achse 30a des
Wälzlagers 30 ist parallel zur Achse 1b der Nockenwelle 1a jedoch um einen Abstand
d versetzt. Auf diese Weise kann durch Verdrehen des Gehäuses 11a das hydraulische
Verstellelement 6a aus der in der Fig. 3 dargestellten Neutralstellung herausbewegt
werden. In Abhängigkeit von der Wegstrecke, um die das Gehäuse 11a aus der Neutralstellung
herausbewegt wird, wird somit eine Relativbewegung zwischen den Flügelzellenrädern
9 und 10 bewirkt, was eine Verstellung der Nockecnwelle 1a zur Folge hat.
[0028] Der Winkel, um den das Gehäuse 11a um die Achse 30a verdreht wird, kann je nach Ausführungsvariante
und Größe der Exzentrizität d zwischen 60 und 240 Grad betragen. Der Antrieb in Drehrichtung
kann durch verschiedene Mittel erfolgen, bevorzugt sind ein elektrischer Schrittmotor
oder eine hydraulische Verstellung durch eine Verstellelement, das durch den Druck
von Motoröl angetrieben wird. Bei einem elektrischen Antrieb ist es besonders bevorzugt,
wenn das Gehäuse 11a fest mit dem Rotor eines nicht dargestellten elektromotors verbunden
ist oder einstückig mit diesem ausgebildet ist. Auf diese Weise ist eine besonders
einfache und robuste Konstruktion möglich.
[0029] Der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Antriebsenergie
zur Verstellung der Nockenwelle durch den Nockenwellenantrieb selbst bereitgestellt
wird. Die extern aufzubringenden Verstellkräfte sind daher minimal, so daß kleine
und leistungsschwache Verstellglieder eingesetzt werden können, die einen geringen
Platzbedarf aufweisen und kostengünstig herstellbar sind.
1. Vorrichtung zur Verstellung einer Nockenwelle (1, 1a) einer Brennkraftmaschine mit
innerer Verbrennung in Bezug auf das sie antreibende Antriebsrad (4), mit einem hydraulischen
Verstellelement (6), das einerseits mit einem das Antriebsrad (4) tragenden Bauteil
und anderseits mit einem mit der nockenwelle (1, 1a) fest verbundenen Bauteil in Verbindung
steht, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Verstellelement (6) einen hydraulischen, durch das Antriebsrad
angetriebenen Pumpteil (7) und einen hydraulisch durch den Pumpteil (7) angetriebenen,
mit der Nockenwelle (1, 1a) verbunden Treibteil (8) aufweist, wobei die Ausgangsseite
des Pumpteiles (7) mit der Eingangsseite des Treibteiles (8) strömungsverbunden ist
und die Durchflußmenge und/oder der Druck des vom Pumpteil (7) zum Treibteil (8) geförderten
Arbeitsfluids steuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpteil (7) und der Treibteil (8) als Verdrängungsmaschinen ausgebildet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Pumpteil (7) als auch der Treibteil (8) jeweils ein zur Nockenwellenachse
koaxiales, in einem vorzugsweise gemeinsamen Gehäuse drehbares Flügelzellenlaufrad
(9, 10) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Durchflußmenge und/oder des Druckes des vom Pumpteil (7) zum
Treibteil (8) geförderten Arbeitsfiuids durch geradliniges Verschieben des gemeinsamen
Gehäuses (11) quer zur Achse (10m) der Nockenwelle (1) erfolgt.
5. Vorrichtung zur Verstellung einer Nockenwelle (1) einer Brennkraftmaschine mit innerer
Verbrennung in Bezug auf das sie antreibende Antriebsrad (4), mit einem hydraulischen
Verstellelement (6), das einerseits mit einem das Antriebsrad (4) tragenden Bauteil
und andererseits mit einem mit der nockenwelle (1) fest verbundenen Bauteil in Verbindung
steht, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Verstellelement (6a) ein Gehäuse aufweist in dem als Pumpteil
(7) ein zur Nockenwelle koaxiales Flügelzellenlaufrad (9) angeordnet ist, das ein
ebenfalls mit der Nockenwelle koaxiales Flügelzellenlaufrad (10) als Treibteil (8)
hydraulisch antreibt, wobei die Ausgangsseite des Pumpteils (7) mit der Eingangsseite
des Treibteils (8) strömungsverbunden ist, und die Durchflußmenge und/oder der Druck
des vom Pumpteil (7) zum Treibteil (8) geförderten Arbeitsfluids steuerbar ist, und
daß die Steuerung der Durchflußmenge und/oder des Drucks des vom Pumpteil (7) zum
Treibteil (8) geförderten Arbeitsfluids durch Verdrehung des gemeinsamen Gehäuses
(11a) um eine zu der Achse (1b) der Nockenwelle (1a) parallele Achse (30a) erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Federelement vorgesehen ist, das das Gehäuse (11a) in Drehrichtung vorspannt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsverbindung zwischen Pumpteil (7)und Treibteil (8) über ein Überdruckventil
mit einer Leckölleitung verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (11) ein Arbeitsraum (25) für den Pumpteil (7) und ein Arbeitsraum
(22) für den Treibteil (8) vorgesehen ist, welche Arbeitsräume (25, 22) gegenüber
der Nockenwellenachse (10m) gegensinnig versetzt angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsverbindung zwischen Pumpenteil (7) und Treibteil (8) durch Öffnungen
(13a, 13b) in einer Trennwand (12) zwischen Pumpe (7) und Treibteil (8) gebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Verschiebung bzw. Verdrehung des gemeinsamen Gehäuses (11a)
elektrisch, vorzugsweise durch einen Schrittmotor erfolgt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11a) fest mit dem Rotor eines Elektromotors verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Verschiebung bzw. Verdrehung des gemeinsamen Gehäuses (11a)
hydraulisch, vorzugsweise durch Motoröl erfolgt.