[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe mit einer Schneideinrichtung zum Fördern eines
Fördermediums, das durch Verunreinigungen, Dickstoffe u. dgl. belastet ist, mit einem
in einem Pumpengehäuse drehgelagerten und abgedichtet geführten, rotierenden Pumpenlaufrad,
an dem ein oder mehrere Schneidmesser der Schneideinrichtung angeordnet sind, Schneidmesser
und Pumpenlaufrad zusammen angetrieben sind und das Pumpenlaufrad einen hohl geformten,
im Inneren die Medienströmung führenden, nach außen in das Medium hineinragenden rotationsförmig
symmetrischen Aufbau aufweist, an dem oder in dem die mitrotierenden Schneidmesser
angebracht sind.
[0002] Eine derartige Pumpe (DE 44 38 841 C1) gestattet, die Zerkleinerung von Stückgut
oder die Verdünnung von zähe Stoffe enthaltenden Flüssigkeiten schon am Eintritt.
Das oder die rotierenden Schneidmesser sind formschlüssig oder kraftschlüssig mit
dem Pumpenlaufrad verbunden und können als Fortbildung des Pumpenlaufrad-Einlaufes
verstanden werden. Der Antrieb und die Drehgeschwindigkeit des Pumpenlaufrades und
der Schneidmesser sind somit gleich. Hierbei treten keine Verengungen im Pumpenlaufrad-Zulauf
auf und es besteht kein störender Einfluß durch eine Antriebswelle. Das Fördergut
bzw. Fördermedium kann hinter dem rotierenden Schneidmesser ungehindert dem Pumpenlaufrad
zuströmen und eine Umschlingung einer Welle oder einer verlängerten Pumpenlaufradnabe
entfällt.
[0003] Dennoch ist die Anordnung, die Wirkung und die Wartung der Schneideinrichtung Voraussetzung
für einen störungsfreien Lauf der Pumpe.
[0004] Es ist ferner bekannt ( CH - 423 489), einem in Strömungsrichtung mit Schneidkanälen
versehenen Pumpenlaufrad ein Schneidstück vorzuordnen, das federnd angedrückt wird
und damit bei einem ungünstig zu schneidenden Stückgut ausweichen kann. Die Schneidkanäle
lassen jedoch eine größtmögliche Strömung nicht zu und das vorgeordnete Schneidstück
deckt die Öffnungen der Schneidkanäle nur noch weiter ab und trägt nicht zu einer
Vergrößerung der Volumenströme bei.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Pumpenlaufrad, das einen in das
anzusaugende Medium ragenden Aufbau besitzt, die Anordnung, die Wirkung und die Wartung
der Schneideinrichtung zu verbessern.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird bei der eingangs zugrundegelegten Ausbildung dadurch gelöst,
daß die in der kegelförmigen Fläche der feststehenden Gegenmesserhaube liegenden Gegenschneidmesser
durch radial auf der Konusfläche verlaufende Ausnehmungen in der kegelförmigen Gegenmesserhaube
gebildet sind und daß die Schneidmesser am Pumpenlaufrad unter einem Winkel zur Drehrichtung
und mit zunehmendem Radialabstand vom Zentrum nach außen, in Drehrichtung zurückbleibend
geformt sind. Ein Hauptvorteil dieser Ausbildung besteht in der Nachschleifmöglichkeit
von Schneidmesser und Gegenschneidmesser ohne eine nachteilige Schneidspaltvergrößerung.
Sodann wird durch die innenliegenden Messerschneiden die Saugwirkung des Pumpeneinlaufs
verstärkt. Ferner wird um die Schneideinrichtung eine rotierende Strömung bewirkt,
die zu einer Verwirbelung des Fördergutes führt, was sich positiv auf das Aufbrechen
einer vorhandenen Schwimmschlammdecke, z.B. in Hebeanlagen, auswirkt.
[0007] Eine dem Volumenstrom entgegenkommende Vergrößerung des Pumpeneinlaufs wird nach
weiteren Merkmalen dadurch erzielt, daß die Ausnehmungen etwa rechteckförmig sind
und konisch zur Richtung der Mittellängsachse der Pumpe verlaufen.
[0008] Ferner können Breite und Länge der Ausnehmungen auf die Größe des entstehenden Schneidgutes
abgestimmt sein. Die Ausbildung des Pumpenlaufrades als nach außen in das Medium ragenden
Aufbau bietet hierzu einen Spielraum, der bei bekannten Schneideinrichtungen nicht
vorhanden ist.
[0009] Zusätzlich ist vorgesehen, daß Breite und Länge bzw. Form der Ausnehmungen auf die
angestrebte Strömungsgeschwindigkeit abgestimmt sind.
[0010] Nach eingehenden Versuchen wurde ermittelt, daß der Winkel der Schneidmesser am Pumpenlaufrad
gemessen an einer Tangente und der Schneidkante einer Ausnehmung etwa 18 - 40° beträgt
und damit günstige Werte für die Strömungsführung, den Volumenstrom und die Zerkleinerung
von Stückgut erbringt.
[0011] Hierbei ist es weiter vorteilhaft, daß die auf dem Kegelmantel des Pumpenlaufrades
liegenden Schneidmesser gebogen geformt sind. Diese Maßnahme trägt ebenfalls zu einem
Drehimpuls auf die Strömung bei, wodurch die Saugwirkung des Pumpenlaufrades verstärkt
wird und die um die Schneideinrichtung rotierende Strömung entstehen läßt.
[0012] Die angestrebte Rotationswirkung in der Strömung wird z.B. dadurch erzeugt, daß die
Bogenform der Schneidmesser etwa dem Verlauf von Zähnen bei Spiralkegelrädern entspricht.
[0013] Um eine völlig gleichbleibende Schneidbewegung der Messer zu vermeiden, ist weiterhin
vorgesehen, daß der Abstand am Umfang aufeinanderfolgender Schneidmesser ungleich
groß ist.
[0014] Eine ungleiche Schneidabstandszeit, die in Takten wirkt, wird außerdem dadurch erzielt,
indem jeweils zwei oder mehr aufeinanderfolgende Schneidmesser eine Gruppe bilden,
die einen kleineren Abstand unter sich einhalten als der Abstand zur nächsten Gruppe
beträgt.
[0015] Die Bildung einer für den Schneidvorgang geeigneten Führung für die Strömung kann
ferner dadurch verbessert werden, daß bei einem nach unten ragenden Pumpenlaufrad
und einer nach unten ragenden, feststehenden Gegenmesserhaube an dem Pumpengehäuse
eine Schneidglocke mit Befestigungsflansch für eine Anschlußrohrleitung vorgesehen
ist, die die feststehende Gegenmesserhaube umgibt und einen strömungsgünstigen Einlauf
an der Gegenmesserhaube bildet.
[0016] In Weiterbildung ist der Befestigungsflansch Teil eines geschlossenen Rohrleitungssystems.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen axialen Querschnitt durch eine Pumpe mit Schneideinrichtung und
- Fig. 2
- eine Abwicklung einer Kegelmantelfläche mit feststehender Gegenmesserhaube und rotierenden,
innen liegenden Gegenschneidmessern.
[0019] In einem Pumpengehäuse 1 ist im Innern 2a ein rotierendes Pumpenlaufrad 2 drehgelagert
und abgedichtet geführt. Eine Schneideinrichtung 3 besteht aus am Pumpenlaufrad 2
befestigten Schneidmessern 4, deren Gegenschneidmesser 5 an einer feststehenden Gegenmesserhaube
6 gebildet sind.
[0020] Die Schneidmesser 4 und das Pumpenlaufrad 2 sind gemeinsam über eine Welle 7 angetrieben.
Das Pumpenlaufrad 2 sowie die feststehende Gegenmesserhaube 6 bilden mit einem inneren
Schneidspaltabstand einen hohl geformten, im Inneren 2a die Medienströmung führenden,
nach außen in das Medium hineinragenden rotationsförmig symmetrischen Aufbau 8.
[0021] In der kegelförmigen Fläche 6a der feststehenden Gegenmesserhaube 6 sind Gegenschneidmesser
5 durch radial auf der Konusfläche 6a verlaufende Ausnehmungen 9 in der Wanddicke
der kegelförmigen Gegenmesserhaube 6 gebildet und die Schneidmesser 4 sind am Pumpenlaufrad
2 unter einem Winkel 10 zur Drehrichtung 11 und mit zunehmendem Radialabstand 12 vom
Zentrum 13 nach außen, in Drehrichtung 11 zurückbleibend geformt. Die Ausnehmungen
9 sind etwa rechteckförmig ausgeschnitten und verlaufen konisch zur Richtung der Mittellängsachse
14. Die Breite 15 und die Länge 16 der Ausnehmungen, sowie ihre äußere Form, sind
auf die Größe des entstehenden Schneidgutes abgestimmt. Ebenso sind Breite 15, Länge
16 bzw. die Form der Ausnehmungen 9 auf die angestrebte Strömungsgeschwindigkeit abgestimmt.
[0022] Der Winkel 10 der Schneidmesser 4 am Pumpenlaufrad 2 beträgt gemessen zwischen einer
Tangente 17 und der Schneidkante 9a einer Ausnehmung 9 etwa 18 bis 40°.
[0023] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die auf dem Kegelmantel 2b des Pumpenlaufrades
2 liegenden Schneidmesser 4 gebogen geformt, d.h. sie weisen eine Bogenform 18 auf,
die z.B. etwa dem Verlauf von Zähnen bei Spiralkegelzahnrädern entsprechen könnte.
Der Abstand 19 am Umfang aufeinanderfolgender Schneidmesser 4 ist ersichtlich ungleich
groß. Jeweils zwei oder mehr aufeinanderfolgende Schneidmesser 4 bilden eine Gruppe
20 und halten einen kleineren Abstand 19 unter sich ein als der Abstand 21 zur nächsten
Gruppe 23 beträgt.
[0024] Bei einem nach unten ragenden Pumpenlaufrad 2 (Fig. 1) und einer nach unten ragenden,
feststehenden Gegenmesserhaube 6 ist an dem Pumpengehäuse 1 eine Schneidglocke 24
mit Befestigungsflansch 25 für eine Anschlußrohrleitung 26 vorgesehen, die die feststehende
Gegenmesserhaube 6 umgibt und damit einen strömungsgünstigen Einlauf 27 an der Gegenmesserhaube
6 bildet.
[0025] Der Befestigungsflansch 25 kann Teil eines geschlossenen Rohrleitungssystems (nicht
dargestellt) sein.
Bezugszeichenliste:
[0026]
- 1
- Pumpengehäuse
- 2
- Pumpenlaufrad
- 2a
- Pumpenlaufrad-Inneres
- 2b
- Kegelmantel
- 3
- Schneideinrichtung
- 4
- Schneidmesser
- 5
- Gegenschneidmesser
- 6
- Gegenmesserhaube
- 6a
- kegelförmige Fläche
- 7
- Welle
- 8
- Aufbau
- 9
- Ausnehmungen
- 9a
- Schneidkante
- 10
- Winkel
- 11
- Drehrichtung
- 12
- Radialabstand
- 13
- Zentrum
- 14
- Mittellängsachse
- 15
- Breite
- 16
- Länge
- 17
- Tangente
- 18
- Bogenform
- 19
- Abstand
- 20
- Gruppe
- 21
- Abstand
- 22
- --
- 23
- nächste Gruppe
- 24
- Schneidglocke
- 25
- Befestigungsflansch
- 26
- Anschlußrohrleitung
- 27
- Einlauf
1. Pumpe mit einer Schneideinrichtung zum Fördern eines Fördermediums, das durch Verunreinigungen,
Dickstoffe u. dgl. belastet ist, mit einem in einem Pumpengehäuse drehgelagerten und
abgedichtet geführten, rotierenden Pumpenlaufrad, an dem ein oder mehrere Schneidmesser
der Schneideinrichtung angeordnet sind, Schneidmesser und Pumpenlaufrad zusammen angetrieben
sind und das Pumpenlaufrad einen hohl geformten, im Inneren die Medienströmung führenden,
nach außen in das Medium hineinragenden rotationsförmig symmetrischen Aufbau aufweist,
an dem oder in dem die mitrotierenden Schneidmesser angebracht sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der kegelförmigen Fläche (6a) der feststehenden Gegenmesserhaube (6) liegenden
Gegenschneidmesser (5) durch radial auf der Konusfläche (6a) verlaufende Ausnehmungen
(9) in der kegelförmigen Gegenmesserhaube (6) gebildet sind und daß die Schneidmesser
(4) am Pumpenlaufrad (2) unter einem Winkel (10) zur Drehrichtung (11) und mit zunehmendem
Radialabstand (12) vom Zentrum (13) nach außen, in Drehrichtung (11) zurückbleibend
geformt sind.
2. Pumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (9) etwa rechteckförmig sind und konisch zur Richtung der Mittellängsachse
(14) der Pumpe verlaufen.
3. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Breite (15) und Länge (16) der Ausnehmungen (9) auf die Größe des entstehenden
Schneidgutes abgestimmt sind.
4. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Breite (15) und Länge (16) bzw. Form der Ausnehmungen (9) auf die angestrebte
Strömungsgeschwindigkeit abgestimmt sind.
5. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel (10) der Schneidmesser (4) am Pumpenlaufrad (2) gemessen an einer Tangente
(17) und der Schneidkante (9a) einer Ausnehmung (9) etwa 18-40° beträgt.
6. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf dem Kegelmantel (2b) des Pumpenlaufrades (2) liegenden Schneidmesser (4)
gebogen geformt sind.
7. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenform (18) der Schneidmesser (4) etwa dem Verlauf von Zähnen bei Spiralkegelzahnrädern
entspricht.
8. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (19) am Umfang aufeinanderfolgender Schneidmesser (4) ungleich groß
ist.
9. Pumpe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei oder mehr aufeinanderfolgende Schneidmesser (4) eine Gruppe (20)
bilden, die einen kleineren Abstand (19) unter sich einhalten als der Abstand (21)
zur nächsten Gruppe (23) beträgt.
10. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem nach unten ragenden Pumpenlaufrad (2) und einer nach unten ragenden
feststehenden Gegenmesserhaube (6) an dem Pumpengehäuse (1) eine Schneidglocke (24)
mit Befestigungsflansch (25) für eine Anschlußrohrleitung (26) vorgesehen ist, die
die feststehende Gegenmesserhaube (6) umgibt und einen strömungsgünstigen Einlauf
(27) an der Gegenmesserhaube (6) bildet.
11. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Befestigungsflansch (25) Teil eines geschlossenen Rohrleitungssystems ist.