[0001] Technische Etiketten werden in vielen Bereichen für hochwertige Anwendungen eingesetzt,
so als Typenschilder für Fahrzeuge, Maschinen, elektrische und elektronische Geräte,
als Steueretiketten für Prozeßabläufe sowie als Garantie- und Prüfplaketten. Vielfach
beinhalten diese Anwendungen inhärent die Anforderung nach einem mehr oder minder
ausgeprägten Maß an Fälschungssicherheit. Diese Fälschungssicherheit gilt vordergründig
für den Zeitraum der Anbringung und die gesamte Nutzungsdauer auf dem zu kennzeichnenden
Teil: eine Entfernung oder Manipulation soll nur unter Zerstörung oder sichtbarer,
irreversibler Veränderung möglich sein. In besonders sensitiven Anwendungsfeldern
muß eine Sicherheitsstufe auch für die Herstellung der Etiketten gelten: eine zu leichte
Beschaffung und Kennzeichnung derartiger Etiketten sowie die Herstellung von Plagiaten
würde Unbefugten die nicht authorisierte Verbreitung von Artikeln ermöglichen.
[0002] Für die rationelle und variable Herstellung hochwertiger Etiketten setzt sich speziell
in technisch-industriellen Anwendungen die Laserkennzeichnung von geeignetem Basismaterial
immer stärker durch. Mit DE G 81 30 861.2 wird ein mehrschichtiges Etikett beschrieben,
bei dem eine andersfarbige Deckschicht durch den Laserstrahl entfernt wird und somit
der farbliche Kontrast zur nächsten Schicht Beschriftungen hoher Güte und Lesbarkeit
ermöglicht. Bei dieser Beschriftung handelt es sich um eine Art von Gravur, womit
Manipulationsmöglichkeiten wie bei traditionellen Bedruckungen mit Farben und Tinten
entfallen. Bei
DE G 81 30 861.2 ist die Etikettenfolie durch die eingesetzten Rohstoffe und den Herstellungsprozeß
derart spröde eingestellt, daß eine Entfernung der verklebten Etiketten von den Haftuntergründen
nur unter Zerstörung möglich ist.
[0003] Eine zusätzliche Sicherheitsstufe wird in dem Einschichtlaseretikett nach DE G 94
21 868 beschrieben: zusätzlich zu den vorteilhaften Eigenschaften von DE G 81 30 861.2
wird hier die Beschriftung nicht durch Gravur in der Deckschicht, sondern durch eine
Farbveränderung in der Kunststoffschicht selbst bewirkt, was spätere Manipulationen
an den Beschriftungen weitestgehend verhindert.
[0004] Als potentielle Lücke in der Sicherheitskette stellt sich somit nur noch dar, daß
derartige Ein- und Mehrschichtetiketten für Laserbeschriftung frei zugänglich sind
- für entsprechend hochwertige Güter könnte somit die Beschaffung der Etiketten und
Beschriftung selbst mit kostspieligen Laseraggregaten als möglich und lohnend anzusehen
sein.
[0005] Um hier Abhilfe zu schaffen, war es Ziel der Entwicklung, das Etikettenvormaterial
für die spätere Beschriftung so auszugestalten, daß es jederzeit als authentisches
Originalmaterial mit geringem Aufwand sowie zerstörungsfrei zu identifizieren ist.
Für die bereits benannten Laseretiketten ist eine nachträgliche Identifizierung zwar
prinzipiell auch möglich, jedoch mit unakzeptablem analytischem Aufwand und nicht
zerstörungsfrei.
[0006] Bekannt für besonders sicherheitsrelevante Güter wie Geldscheine, Schecks, Scheck-
und Personalidentifizierungskarten u.ä. sind diverse Verfahren, um Fälschungssicherheit
zu gewährleisten. Neben Wasserzeichen, Bedruckung mit filigranen Mustern, Aufbringen
von Hologrammen werden vereinzelt auch

unsichtbare" Kennzeichnungen genutzt.
[0007] In
JP 08/328474 wird ein textiles Kleidungsetikett beschrieben, welches oberseitig mit einer transparenten,
fluoreszierender Farbe bedruckt wird, wobei gewebtes Design und Druckbild annähernd
deckungsgleich sein sollen. Eine ähnliche oberflächliche Bedruckung mit UV-aktiven,
photochromatischen Farben wird in WO 8801288 beschrieben; zum Schutz der Chemikalien
dieser Farbschicht ist jedoch eine zusätzliche Schutzschicht gegen Sauerstoff und
Wasser notwendig.
[0008] In
FR 2734655 wird eine Sicherheitskennzeichnung bei Schecks dadurch erreicht, daß partiell die
Bedruckung unter einer nur IR-durchlässigen Schicht unsichtbar im sichtbaren Wellenlängenbereich
ist, jedoch mit speziellem IR-Licht maschinenlesbar/-identifizierbar ist.
[0009] In
EP 727316 wird eine verdeckte Fälschungssicherheit dadurch erreicht, daß in einer Extraschicht
speziell auf Papier zwei reaktive Komponenten vorhanden sind, die unter Druck eine
Farbreaktion ergeben - diese ist jedoch irreversibel.
[0010] Die Verwendung von elektrisch-leitfähigen bzw. magnetischen Farben zur Bedruckung
auf der Oberfläche werden in
JP 08/054825 und
CN 1088239 beschrieben. Derartige Systeme sind für Etikettenanwendungen auf komplexen Metallteilen
wie z.B. Fahrzeug- und Maschinenteilen nur stark eingeschränkt einsatzfähig.
[0011] Die in
JP 07/164 760 beschriebenen Farbbänder mit fluoreszierenden Partikeln, die IR-anregbar sind, werden
mit Thermotransferdruckern durch Hitze übertragen. Die Drucke beinhalten zwar eine
verdeckte Originalitätskennung, die Bedruckung ist jedoch oberflächlich aufgebracht
sowohl mit Lösemitteln, Wärme als auch mechanisch entfern- oder veränderbar.
[0012] In
DE 4231800 werden Etiketten beschrieben, die zur Fälschungssicherheit unentfernbare Spuren mittels
Sublimationsfarben oder korrosiven Substanzen auf den Haftuntergründen hinterlassen
- zu identifizieren sind die Spuren jedoch erst nach Entfernung des Etiketts, was
vielfach nicht wünschenswert oder unmöglich ist.
[0013] In
EP 453131 wird für hochgesicherte Papiere wie Pässe, Aktien, Geldscheine etc. beschrieben,
daß in eine Zwischenschicht zwischen zwei permanent verklebten Lagen Papier mit dem
Kaschierkleber fluoreszierende, speziell UV-fluoreszierende Indikatoren inkorporiert
werden, die nur detektierbar sind bei Transmission von Licht geeigneter Wellenlänge
durch das Laminat, nicht jedoch durch Reflektion in Auflicht. Dieses System ist für
Anwendungen, bei denen eine Transmission von Licht durch das verklebte Etikett nicht
möglich ist, sowie für die völlig lichtundurchlässigen Laseretiketten ungeeignet.
[0014] Alle diese Methoden werden oberflächlich aufgebracht bzw. sind oberflächlich wirksam
und somit nicht oder nur stark eingeschränkt für die bekannten Laseretiketten nutzbar,
da hier die für z.B. Typenschildanwendungen optisch hochwertige und extrem widerstandsfähige
Oberfläche verändert und verschlechtert würde. Besonders störend würde eine derartige
Modifikation bei den als technischen Standard für Typenschilder anzusehenden Zweischicht-Etiketten
mit hochglänzender schwarzer Deckschicht und weißer Basisschicht auffallen. Außerdem
beinhalten die nach Stand der Technik bekannten nachträglich oberflächlich aufgebrachten
Fälschungssicherheiten das Potential, mechanisch oder unter Anwendung von Wärme, Chemikalien
etc. Manipulationen durchzuführen.
[0015] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, eine weitgehend

unsichtbare" zusätzliche Sicherheitsstufe in das Etikettenvormaterial einzubauen,
so daß mit möglichst geringem Aufwand schnell und zerstörungsfrei der Nachweis der
Originalität geführt werden kann. Diese Erfindung wurde beispielhaft für die laserbeschriftbaren
Etiketten durchgeführt, ist aber für den Fachmann ohne weiteres für ähnliche Problemfälle
wie bedruckte Etiketten, Selbstklebebänder u.ä. nutzbar.
[0016] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Laseretikett, wie dies im einzelnen in den Ansprüchen
näher gekennzeichnet ist.
[0017] Als sowohl verfahrenstechnisch günstige als auch preiswerte Problemlösungen ergibt
sich die Möglichkeit, die sich gegenüber dem Stand der Technik dadurch abhebt, daß
weder die hochwertige Oberflächenbeschaffenheit der Deckschicht noch die Deckschicht
selber verändert wird; geringfügige Eingriffe finden nur in der Basisschicht statt.
Somit werden weder der optische Gesamteindruck noch die für mechanische, chemische
und physikalische Widerstandsfähigkeit des Etikettes maßgebliche Deckschicht verändert.
Desweitern läßt sich auf einfache Art und Weise eine kundenspezifische Markierung
herstellen, was die unbefugte Beschaffung und Verwendung von Etiketten zusätzlich
erschwert.
[0018] Bei den Zwei- und Mehrschichtetiketten kann somit in die für die Schritt maßgebliche
Basisschicht ein geeignetes Additiv eingearbeitet werden. Die Deckschicht selber für
die z.B. hochglänzenden Typenschilder bleibt somit unverändert, erst bei der Lasergravur
wird die Basisschicht partiell an den Stellen der Beschriftung freigelegt. Befinden
sich in der hier beispielsweise weißen Basisschicht Farbpigmente, Farbpartikel, farbige
Fasern u.ä., so werden diese an den gravierten Stellen sichtbar. Werden der Rezeptur
der Basisschicht unterschiedliche Partikel (verschieden in Farbe, Form und/oder Größe)
in definierten Verhältnissen zugesetzt und homogen verteilt, so kann eine derartige
Verteilung in der Etikettenbasisschicht als

Fingerabdruck" dienen, der kundenspezifisch hergestellt und vertrieben werden kann.
Bei den farbgebenden Partikeln kann es sich um feine Farbpigmente handeln oder aber
auch bevorzugt um sichtbare Partikel in der Größenordnung von 0,1 - 5 mm. Bei Verwendung
feingemahlener Farbpigmente wird eine leichte Farbtonveränderung der Schriftzüge erzeugt,
mit den sichtbaren Partikeln ein charakteristisches Farbmosaik. Bei Einsatz von Tageslichtleuchtfarben
ist ohne Hilfsmittel der

Fingerabdruck" zu erkennen, was häufig unerwünscht ist. Bevorzugt werden deshalb Farbpigmente
oder Partikel eingesetzt, die im Bereich des sichtbaren Lichtes nicht absorbieren
und somit im Normalfall unsichtbar sind - erst bei Beleuchtung des Etikettes mit einer
Lampe geeigneter Wellenlänge werden die Farbpigmente angeregt und leuchten charakteristisch.
Neben durch IR-Strahlung angeregten Farbpigmenten kommen hauptsächlich UV-aktive Systeme
zum Einsatz. Prinzipiell geeignet sind auch Leuchtstoffe, die durch Elektronenstrahlen,
Röntgenstrahlen u.ä. angeregt werden sowie thermochrome Pigmente, die sich bei Temperaturänderung
reversibel umfärben - jedoch ist in diesen Fällen die Durchführung der Identifizierung
am verklebten Etikett in Praxis umständlich und aufwendiger als die Sichtbarmachung
mittels Licht geeigneter Wellenlänge. Bei der Auswahl der Farbpigmente ist darauf
zu achten, daß sie für den Herstellprozeß der Etiketten (Folienherstellung, Kleberbeschichtung)
ausreichend stabil sind und sich nicht irreversibel bei den Prozeßbedingungen (ggf.
thermische Trocknung, Elektronenstrahl- oder UV-Härtung, u.ä.) verändern. Vorteilhaft
für Daueranwendungen der Etiketten ist, daß diese meist empfindlichen Leuchtstoffe
in einer Polymermatrix eingebettet und durch die Deckschicht zusätzlich geschützt
sind. Weitergehende Maßnahmen gegen mechanischen Abrieb sowie Schutz vor direkten
Sauerstoff- und Wasserkontakt sind nicht notwendig.
[0019] Für die erfindungsgemäße Anwendung können unterschiedliche Farbpigmente und -stoffe
zum Einsatz kommen. Am weitesten verbreitet sind langnachleuchtende (phosphorizierende)
oder fluoreszierende Pigmente, die nur oder überwiegend durch UV-Strahlung angeregt
werden und im sichtbaren Bereich des Spektrums emittieren (als Übersicht s. z.B. Ullmanns
Enzyklopädie der technischen Chemie, 4.Auflage, 1979, Verlag Chemie). Bekannt sind
aber auch IR-aktive Leuchtpigmente. Beispiele für Systeme mit UV-Fluoreszenz sind
Xanthene, Cumarine, Naphthalimide usw., die teilweise unter dem Oberbegriff 'organische
Leuchtstoffe' oder 'optische Aufheller' in der Literatur geführt werden. Die Zugabe
von einigen Prozenten der betreffenden Leuchtstoffe ist ausreichend, wobei besonders
die Einbindung in eine feste Polymermatrix günstig ist in Bezug auf Leuchtkraft und
Stabilität. Eingesetzt werden können beispielsweise Rezepturen mit RADGLO®-Pigmenten
der Fa. Radiant Color N.V./Holland oder Lumilux® CD-Pigmente von Fa. Riedel-de-Haen.
Auch anorganische Leuchtstoffe sind geeignet; als langnachleuchtende Stoffe, besonders
mit Emission von Licht im gelben Bereich, haben sich Metallsulfide und -oxide, meist
in Verbindung mit geeigneten Aktivatoren, als günstig erwiesen. Diese sind beispielsweise
unter dem Handelsnamen Lumilux® N oder als bezüglich Stabiltät, Leuchtkraft und Nachleuchtdauer
verbesserte Leuchtpigmente unter dem Handelsnamen LumiNova® von Fa. Nemoto/Japan erhältlich.
[0020] Diese exemplarisch aufgeführten Farbstoffe/-pigmente werden in die Rezeptur der Basisschicht
in Mengen von 0,1 - 50 %, bevorzugt mit 1-25% eingearbeitet und beschichtet. Nach
der abschließenden Kleberbeschichtung der Basisschicht und ggf. Eindeckung mit Trennpapier
oder Trennfolie liegt das Etikettenvormaterial für die kundenspezifische Nutzung vor.
Nach Stanzen/Laserschneiden der gewünschten Etikettengeometrien sowie der abschließenden
Beschriftung mittels Laserstrahl mit Schriftzügen, Barcodes, Logos etc. liegt das
Etikett in seiner Endform vor. Bei Inkorporation von z.B. langnachleuchtenden Pigmenten
in die Basisschicht weist das Etikett nach entsprechender Anregung der Leuchtpigmente
ein charakteristisches Nachleuchten im Bereich der Laserbeschriftung und an den Rändern
auf, was eine leichte und schnelle Identifizierung als Originaletikett erlaubt. Außer
der speziellen Lichtquelle und ggf. einem Sichtschutz gegen störendes Umgebungslicht
ist kein weiteres aufwendiges Equipment notwenig - nach der Prüfung verbleibt das
Etikett unverändert zurück.
[0021] Derartige Etiketten, die in der Basisschicht Leuchtstoffe, speziell die nur nach
UV- oder IR-Anregung im sichtbaren Wellenlängenbereich emittierenden, enthalten, eignen
sich auch für eine passergenaue Fertigung (Bedrucken, Stanzen, Applizieren etc.).
Anstelle von gesondert aufzubringende Druck- oder Steuermarkierungen kann bei der
Verarbeitung die Lichtemission der Basisschicht dafür genutzt werden: insbesondere
nach dem Beschriften und Schneiden der Etiketten mittels Laserstrahl aus ungestanztem
Rollenmaterial kann in einer nachgeschalteten Steuereinheit an einer definierten Stelle
des Etiketts die Anregung und Emission mit geeignetem Equipment als Steuermarke für
weitere Verarbeitungsschritte bzw. für die Herstellung des nächsten Etiketts genutzt
werden.
[0022] Eine Alternative zur Verwendung von Leuchtstoffen ist der Einbau von Substanzen in
die Basisschicht, die sich magnetisch oder elektrisch detektieren lassen. Magnetfeldänderungen
wie bei Alarmetiketten für z.B. Kleidungsstücke sind prinzipiell möglich, jedoch für
die Anwendungsfelder (Kennzeichnung von Maschinen- und Autoteilen überwiegend aus
Metall) nicht prädestiniert. Dagegen bietet sich als verdeckte Sicherheitsstufe an,
in die Basisschicht Substanzen zuzugeben, die zu einer elektrischen Leitfähigkeit
der Schicht führen. Mit geeigneten Meßgeräten, welche transportabel, leicht zu bedienen
und preisgünstig zu beschaffen sind, und geeigneten Elektroden kann an dem verklebten
Etikett direkt die Leitfähigkeit der Basisschicht ermittelt werden. Die Elektroden
werden an zwei unterschiedliche Punkte A und B der Basisschicht angehalten und eine
Spannung angelegt. Bei Vorhandensein einer durchgängigen elektrischen Leitfähigkeit
zwischen A und B kann ein Stromfluß gemessen werden, der je nach Art und Menge des
verwendeten Additivs einen charakteristischen Wert aufweisen kann. Da selbst bei Verwendung
des Etikettes direkt auf Metallen die Basischicht durch die elektrisch isolierende
Klebemassenschicht von dem leitfähigem Metall getrennt ist, sind keine fehlerhaften
Messungen zu befürchten.
[0023] Eine Fälschung durch nachträgliche Manipulation wird besonders dadurch ausgeschlossen,
daß die Leitfähigkeitsmessung nicht nur von Rand zu Rand der Etiketten, sondern zwischen
beliebigen, durch Belaserung freigelegte Punkten erfolgen kann: damit hier eine Leitfähigkeit
detektiert werden kann, muß die komplette Basisschicht durchgängig dreidimensional
leitfähig sein, was sich nur im Rahmen des ursprünglichen Herstellprozeßes gewährleisten
läßt. Ein derartiges laserbeschriftbares Etikett läßt sich herstellen, indem in die
Rezeptur der Basisschicht elektrisch leitfähige Substanzen zugegeben werden; dies
kann zusätzlich zu den bisherigen Pigmenten oder aber auch zumindest teilweise im
Ersatz der vorhandenen Pigmente geschehen, um die guten Verarbeitungseigenschaften
der Lackpasten beizubehalten. Als leitfähige Additive sind prinzipiell elektrisch
leitfähige metallische, organische, polymere und anorganische Substanzen geeignet,
wobei die Verwendung von Metallen bevorzugt ist. Speziell für weiße oder helle Basisschichten
ist für die Auswahl die Eigenfarbe des leitfähigen Additvs zu berücksichtigen. Leitfähiger
Ruß ist ebenfalls geeignet, jedoch nur für schwarze bzw. dunkle Basisschichten.
[0024] Um eine gute Leitfähigkeit zu gewährleisten, sollte eine minimale Grenzkonzentration
an Additiv sichergestellt sein, so daß ausreichend Partikel in der Basisschicht vorhanden
sind, um sich zu berühren und Kontakt miteinander zu haben. Bei Unterschreitung dieser
Grenzkonzentration ist in dem dreidimensionalen Gefüge der Basisschicht ein leitfähiger
Weg von A nach B nicht mehr sichergestellt. Bevorzugt werden deshalb metallische Partikel
eingesetzt, wobei Fasern mit einem hohen Längen- zu Querschnittsverhältnis bevorzugt
werden, da hierbei mit geringeren Konzentrationen eine dreidimensionale Leitfähigkeit
sichergestellt werden kann als mit sphärischen Partikeln; außerdem fällt die Farbveränderung
der Basisschicht mit den Fasern geringer aus. Als Metalle werden bevorzugt aus Kosten-Nutzen-Erwägungen
Kupfer, Eisen, Aluminium und Stahl sowie deren Legierungen eingesetzt, jedoch sind
auch teure, hochleitfähige Metalle wie Silber, Gold geeignet. Die Faserdimensionen
sind 0,1 - 50 mm Länge und Querschnitte mit 1 - 100 µm, wobei bevorzugt Metallfasern
mit einem Durchmesser von 2 - 20 µm bei einem Querschnitts- zu Längenverhältnis von
ca 1 : 100 bis 1 : 1000 zum Einsatz kommen. Derartige Fasern werden mit 0,5 - 25 %,
bevorzugt mit 2 - 10 % in die bekannte Rezeptur homogen eingearbeitet und gem. DE
G 81 30 861.2 beschichtet und ausgehärtet. Nach Kleberbeschichtung und Eindeckung
mit Trennpapier steht Etikettenmaterial zur Verfügung, welches sich mittels Laserstrahl
beschriften läßt. Durch das Entfernen der oberen Deckschicht werden im Bereich der
Laserbeschriftung die Schriftzüge der Basisschicht freigelegt - bei Anlegen einer
Spannung über geeignete Elektrodenkontakte an zwei unterschiedlichen Stellen A und
B dieser Schriftzüge wird ein Leitfähigkeit gemessen, die charakteristisch für die
Basisschicht ist und u.a. durch Menge und Art des leitfähigen Additivs bestimmt wird.
Somit besteht die Möglichkeit, über definierte Rezepturen kundenspezifisches Etikettenvormaterial
herzustellen.
[0025] Beide genannten Alternativmöglichkeiten, die Basisschicht eines Zwei- oder Mehrschichtetiketts
zu modifizieren, um zusätzliche Fälschungssicherheit in das Etikettenvormaterial einzubauen,
können in abgewandelter Form auch für ein Einschichtetikett angewandt werden, wobei
jedoch die Vorteile der Erfindung zum Teil nicht in vollem Umfang zum Tragen kommen.
Beispiel A
[0026] Wie ausführlich in DE G 81 30 861.2 beschrieben, besteht ein patentgemäßes Zweischichtlaseretikett
aus z.B. einer dünnen schwarzen Deckschicht und einer dicken weißen Basisschicht.
Die Grundrezeptur für die jeweilige Lackpaste besteht aus 90% eines handelsüblichen
aliphatischen Polyurethanacrylats sowie 10% Hexandiolacrylat. Die Schwarzpaste wird
wie bekannt mit Ruß, die Weißpaste mit Titandioxid als Farbpigment hergestellt.
- Schwarzpaste:
- 10 % Ruß, Viskosität ca. 15 dPas.
- Weißpaste:
- 20 % Titandioxid,
10 % Pigment Lumilux® ROT CD 105 FF von Firma Riedel de Haen mit zusätzlich 10% Reaktivverdünner
zur Einstellung einer geeigneten Verarbeitungsviskosität.
[0027] Die Schwarzpaste wird gleichmäßig mit 13 g/m
2 auf eine hochglänzende, biaxial gereckte Polyesterfolie von 50 µm ausgestrichen und
mit EB-Strahlung [4 kGy] anvernetzt; nach Beschichtung mit der Weißpaste auf die schwarze
Deckschicht mit 100 g/m
2 erfolgt mit 80 kGy die komplette Durchvernetzung. Beschichtung mit einer Polyacrylathaftklebemasse
von 25 g/m
2 und Eindeckung mit einem handelsüblichen Silikonpapier ergeben das Etikettenvormaterial
für weitere kundenspezifische Verwendungen.
[0028] Nach Belaserung des Zweischichtetiketts mit Logos, Schriftzügen, Barcodes etc. ist
bei normalen Tageslicht keine Veränderung gegenüber dem bisherigen Etikett zu erkennen,
erst bei Bestrahlung des Etiketts mit einer starken Lichtquelle im nahen UV-Bereich
[Wellenlängenmaximum bei ca. 360 nm] leuchtet der belaserte Schriftbereich sowie die
Ränder des Etiketts im Bereich der weißen Basisschicht rot-violett. Hilfreich für
eine deutliche Erkennung ist ein Sichtschutz zum Abdunkeln des Etikettenbereiches
vor Umgebungslicht.
Beispiel B
[0029] Analog zu Beispiel A, jedoch anstelle des Leuchtstoffs Luminlux CD, wird in die Weißpaste
das langnachleuchtende Pigment Luninova® G 300 M der Fa. Nemoto/Japan mit 20% eingearbeitet.
[0030] Nach geeigneter Abdunkelung gegenüber Umgebungslicht wird hier ein charakteristisches
Nachleuchten in der Farbe Gelb zum einen durch eine wie in Beispiel A beschriebene
UV-Lampe erzielt, aber auch durch eine starke, im sichtbaren Wellenlängenbereich emittierende
Lichtquelle. Im Gegensatz zu A ist dieses Leuchten nicht mit Ausschalten der Lichtquelle
verschwunden, sondern bleibt noch minutenlang erkennbar.
1. Laseretikett aus mindestens einer Schicht aus Kunststoff, die einseitig mit einer
Selbstklebemasse beschichtet ist, welche ggf. mit einem Trennpapier oder einer Trennfolie
abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kunststoff ein zur optischen, magnetischen
oder elektrischen Kennzeichnung geeignetes Additiv eingearbeitet ist.
2. Laseretikett nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv zur optischen
Kennzeichnung mittels Elektronenstrahlen, Röntgenstrahlen, insbesondere durch sichtbares
Licht, ganz besonders durch IR- oder UV-Strahlen erkennbar, insbesondere sichtbar
gemacht wird.
3. Laseretikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv aus Farbpigmenten,
Farbpartikeln und/oder farbigen Fasern besteht.
4. Laseretikett nach Ansprch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv in Form verschiedener
Additive in definierten Verhältnissen als Muster oder dergleichen in dem Kunststoff
angeordnet ist, wie in Form eines Fingerabdrucks.
5. Laseretikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv aus Farbpigmenten
mit Partikelgrößen von 0,1 - 5 mm besteht.
6. Laseretikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv in Mengen von
0,1 - 50 Gew.-%, insbesondere 1-25 Gew.-% in dem Kunststoff vorhanden ist.
7. Laseretikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein weiteres
Additiv enthält, das unter Laser-Bestrahlung einen Farbumschlag zeigt.
8. Laseretikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kunststoff elektrisch
leitfähige Substanzen vorhanden sind.
9. Laseretikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Selbstklebemasse
abgewandten Seite des Kunststoffs eine weitere Schicht aus einem Kunststoff aufgebracht
ist, die mittels Laser-Strahlung partiell entfernbar ist, wobei diese weitere Schicht
insbesondere aus einer 1 - 20 µm starken, elektronenstrahlgehärteten Lackschicht besteht,
und zu der darunterliegenden Schicht einen Farbkontrast aufweist.
10. Verwendung eines Laseretiketts nach einem der Ansprüche 1 - 9 zum fälschungssicheren
Kennzeichnen.