Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung für ein elektrisches Gerät mit den im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Derartige Kontaktanordnungen werden beispielsweise in elektrischen Geräten benutzt,
in denen Kontaktmatten zur Kontaktgabe eingesetzt werden. So ist beispielsweise aus
der Druckschrift G 92 14 793 eine Kontaktmatte bekannt, welche eine Vielzahl von Hubbälgen
aufweist, die jeweils aus einem Kontaktstößel und einem davon abstehenden Flansch
aus elastisch verformbaren Material bestehen. Eine Kontaktfläche des Kontaktstößels
überbrückt beim Niederdrücken der Hubbälge zwei auf einer Leiterplatte angeordnete
Kontaktstellen. Nachteilig dabei ist, daß die Hubbälge in der Kontaktmatte integriert
sind. Bei der Montage der Anordnung wird deshalb zunächst die Kontaktmatte an der
Leiterplatte befestigt und die Leiterplatte mit der daran festgelegten Kontaktmatte
in das betreffende elektrische Gerät eingesetzt. Anschließend müssen dann noch von
außen betätigbare, auf die Hubbälge einwirkende Tasten in einer Gerätewand angeordnet
werden. Die gesamte Anordnung erfordert einen sehr hohen Montageaufwand und komplizierte
Montagetechniken und ist insbesondere dann sehr unwirtschaftlich, wenn an dem Gerät
nur wenige Tasten benötigt werden.
Vorteile der Erfindung
[0003] Durch die erfindungsgemäße Kontaktanordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 wird der Montageaufwand der Kontaktanordnung stark reduziert. Vorteilhaft
wird der Hubbalg zunächst auf einfache Weise an einem Trägerteil festgelegt, so daß
Hubbalg und Trägerteil eine vorgefertigte Baueinheit bilden, die einfach und preisgünstig
zu fertigen und flexibel einsetzbar ist. Eine gesonderte Taste zur Betätigung des
Hubbalgs ist nicht erforderlich, da ein dem Kontaktstößel gegenüberliegender Abschnitt
des Hubbalgs zugleich die Funktion der Taste übernimmt. Die vorgefertigte Baueinheit
kann einfach in eine dafür vorgesehene Ausnehmung, welche in einer der Leiterplatte
gegenüberliegenden Gerätewand vorgesehen ist, eingesetzt und darin befestigt werden.
Besonders vorteilhaft dabei ist, daß die erfindungsgemäße Kontaktanordnung vor oder
nach dem Einbau und der Montage der übrigen Gerätekomponenten an dem Gerätegehäuse
befestigt werden kann.
[0004] Weitere vorteilhafte Ausbildungen und Weiterentwicklungen der Erfindung werden durch
die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen ermöglicht.
[0005] Durch den von dem radialen Ende des Flansches abstehenden umlaufenden Kragen wird
erreicht, daß der Hubbalg in einfacher Weise an dem Trägerteil vormontiert werden
kann. Der aus einem weichelastischen Material gefertigte Flansch des Hubbalgs wird
hierzu einfach über einen radial vorstehenden Rand des Trägerteils gestülpt und ist
dadurch an dem Trägerteil festgelegt.
[0006] Vorteilhaft ist weiterhin, Rastmittel zur Befestigung der aus Trägerteil und Hubbalg
bestehenden Baueinheit vorzusehen, welche an dem Trägerteil und/oder an dem Gerätegehäuse
angeordnet sind und eine einfache Befestigung der Baueinheit an der dafür vorgesehenen
Ausnehmung der Gehäusewand ermöglichen.
[0007] Besonders vorteilhaft ist, wenn bei der Festlegung des Trägerteils an der Gehäusewand
ein den radial vorstehenden Rand des Trägerteils hinterfassender Abschnitt des Flanschkragens
zwischen Trägerteil und Gehäusewand eingeklemmt wird und dadurch beim Einrasten der
Rastmittel das Trägerteil unter Vorspannung an der Gehäusewand befestigbar ist. Durch
das Einklemmen des Flanschkragens wird erreicht, daß der Hubbalg nach der Festlegung
des Trägerteils an der Gehäusewand vor einem versehentlichen Lösen vom Tragerteil
geschützt ist. Gleichzeitig wird das Tragerteil unter Vorspannung an der Gehäusewand
befestigt. Außerdem wird erreicht, daß die in der Gehäusewand vorgesehene Ausnehmung
durch die darin befestigte, aus Trägerteil und Hubbalg bestehende Baueinheit abgedichtet
wird. So kann beispielsweise das Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit verhindert
werden.
[0008] Weiterhin ist vorteilhaft, die Rastmittel zur Festlegung der Baueinheit in Form von
Rasthaken vorzusehen, welche von der von dem Flansch abgewandten Seite des Trägerteils
zur Leiterplatte hin abstehen und bei der Befestigung des Trägerteils an der Gehäusewand
den Rand der Ausnehmung hinterfassen. Bei dieser Vorgehensweise sind keine weiteren
Befestigungsmittel an der Gehäusewand erforderlich, so daß keine Abänderungen am Herstellungsverfahrens
des Gehäuses nötig sind. Zur Festlegung des Trägerteil ist nur eine einfache Ausnehmung
in einer Gehäusewand erforderlich, die mit sehr einfachen Mitteln hergestellt werden
kann.
[0009] Vorteilhaft ist weiterhin, an der dem Flansch abgewandten Seite des Trägerteils eine
Fuhrung für den Kontaktstößel vorzusehen, in welcher der Kontaktstößel axial beweglich
gelagert ist. Durch die Führung wird erreicht, daß bei einer Betätigung des Hubbalgs
beispielsweise durch Fingerdruck auf den Hubbalg in einer von der axialen Richtung
abweichenden Richtung der Hubbalg nicht verkantet und die Kontaktstellen auf der Leiterplatte
zuverlässig kontaktiert werden.
[0010] Vorteilhaft ist weiterhin, wenn der Kontaktstößel des Hubbalgs an seinem in der Führung
geführten Abschnitt mit einer Gleithülse versehen ist, die ein zuverlässiges Gleiten
in der Führung ermöglicht.
Zeichnung
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch
eine Teilansicht eines elektrischen Gerätes mit der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0012] Fig. 1 zeigt ein elektrisches Gerät das beispielsweise die lokale Feststation eines
schnurlosen Telefons sein kann. In der Feststation ist eine Kontakteinrichtung vorgesehen,
welche zum Beispiel bei Betätigung die Emission eines akustischen Signaltons durch
das schnurlose Telefon auslöst und dadurch das Wiederauffinden desselben ermöglicht.
Das Gehäuse 22 der in Fig. 1 gezeigten Feststation ist ein Spritzgußgehäuse. Die elektrischen
und mechanischen Baukomponenten des Gehäuses werden in Richtung des Pfeiles a in Fig.
1 in das Gerät eingesetzt. Diese Richtung stimmt mit der Entformrichtung des Spritzgußteils
überein. Eine von der Gehäusewand 9 des Gehäuses 22 aus betätigbare Kontakteinrichtung
muß in einer von der Entformrichtung des Spritzgußteiles abweichenden Richtung in
das Gehäuse eingesetzt werden. Zu diesem Zweck ist in der Gehäusewand 9 eine kreisförmige
Ausnehmung 6 vorgesehen, in der ein auf ein Trägerteil 3 aufmontierter Hubbalg 1 einsetzbar
ist, wobei Hubbalg und Trägerteil eine vormontierbare Baueinheit bilden. Wie in Fig.
1 erkennbar ist, weist der Hubbalg 1 einen Kontaktstößel 4 und einen davon seitlich
abstehenden Flansch 5 aus weichelastischem Material auf. In dem hier gezeigten Beispiel
sind Kontaktstößel 4 und Flansch 4 einstückig aus elastisch verformbaren Silikon gefertigt.
Aber auch andere Materialien können verwandt werden. Der Kontaktstößel 4 weist im
wesentlichen die Form eines Zylinders auf, an dessen einem Ende eine kreisförmige
Kontaktfläche 8 aus einem elektrisch leitenden Material angeordnet ist. Die Kontaktfläche
8 kann beispielsweise durch Bedrucken des Kontaktstößels hergestellt sein. Das andere
Ende des Kontaktstößels 4, welches der Kontaktfläche 8 gegenüberliegt, ist mit dem
von dem Kontaktstößel abstehenden Flansch 5 versehen. Der Flansch 5 weist eine kreisringförmige
Struktur auf, in dessen Mitte ein der Kontaktfläche 8 gegenüberliegender Tastenbuckel
25 ausgebildet ist. Die Wandstärke des elastisch verformbaren Flansches 5 ist so bemessen,
daß der Hubbalg 1 eine vorbestimmte Kraft-Weg-Charakteristik aufweist. wodurch eine
taktile Rückmeldung erreicht werden kann. Weiterhin ist ein aus Kunststoff gefertigtes
Trägerteil 3 für den Hubbalg 1 vorgesehen. Das Trägerteil 3 weist einen scheibenartigen
Grundkörper mit einer Oberseite 11 und einer Unterseite 12 auf. In der Mitte des Grundkörpers
ist eine Öffnung 10 vorgesehen, die durch eine von der Unterseite 12 abstehende, kegelstumpfförmige
Wand 13 und eine sich daran anschließende zylindrische Wand 14 begrenzt wird. Durch
die Wände 13 und 14 weist das Trägerteil 3 die Form eines sich zur Öffnung 10 hin
erstreckenden Trichters auf. Die Unterseite 12 des Trägerteils 1 ist mit mehreren
senkrecht davon abstehenden Rasthaken 20 versehen. Weiterhin ist der Seitenrand des
scheibenartigen Grundkörpers des Trägerteils 3 mit einem kreisringfömigen, umlaufenden,
rippenartigen Vorsprung 16 versehen. Der Flansch 5 des Hubbalgs 1 ist an seinem von
dem Kontaktstößel 4 abstehenden Rand mit einem Kragen 15 versehen, welcher in Richtung
des Kontaktstößels 4 absteht.
[0013] Bei der Montage der Baueinheit aus Hubbalg 1 und Trägerteil 3 wird folgendermaßen
verfahren. Der Hubbalg wird auf die Oberseite 11 des Trägerteils 3 aufgelegt, wobei
der Kontaktstößel 4 von der Oberseite 11 aus in die zylinderwandförmige Führung 14
eingeführt wird, bis die Kontaktfläche 8 nahezu durch die Öffnung 10 hindurchgeführt
ist. Beim Eindringen des Kontaktstößels 4 in die Führung 14 gelangt der Flansch 5
an der Oberseite 11 des Trägerteils 3 zur Anlage. Der elastisch verformbare Kragen
15 des Flansches 5 wird dabei über den rippenartigen Vorsprung 16 des Trägerteils
3 gestülpt und hinterfaßt diesen Vorsprung mit einem Abschnitt 17, der etwas von der
Unterseite 12 des Trägerteils 3 absteht. Die Baueinheit aus Trägerteil und Hubbalg
ist nun vormontiert. Der in der zylinderförmigen Wand 14 geführte Abschnitt des Kontaktstößels
4 ist außerdem mit einer hohlzylinderförmigen Gleithülse 18 aus Kunststoff versehen.
Bei Druck auf den Tastenbuckel 25 des Hubbalgs 1, bewegt sich der Kontaktstößel 4
in der Führung 14 in axialer Richtung und durchgreift dabei die Öffnung 10. Der Hubbalg
1 mit der Kontakthülse 18 kann z.B. einstückig durch Kaltverpressen oder durch Spritzgußtechnik
hergestellt werden.
[0014] Die vorgefertigte Baueinheit wird in Richtung des Pfeils b in die Ausnehmung 6 der
Gehäusewand 9 eingesetzt. Der Innenrand der Ausnehmung 6 ist mit einer ringförmigen
Abstufung 24 versehen, deren Innenrand 19 den Durchmesser der Ausnehmung 6 begrenzt.
Weiterhin befindet sich im Inneren des Gehäuses 22 eine der Gehäusewand 9 gegenüberliegende
Leiterplatte 2 mit zwei paarweise angeordneten Kontaktstellen 7, die durch die Ausnehmung
6 von außen zugänglich sind. Das Trägerteil 3 wird mit der von dem Flansch 5 abgewandten
Unterseite 12 auf die Ringfläche der Abstufung 24 aufgesetzt, wobei der Abschnitt
17 des Flanschkragens 15 unmittelbar auf der Oberseite der Ringfläche zur Anlage gelangt.
Die federelastischen Rasthaken 20 gleiten dabei am Rand 19 der Ausnehmung 6 entlang.
Zur Festlegung des Trägerteils wird ein geringfügiger Druck auf den Rand des Hubbalgs
ausgeübt, damit der elastische Abschnitt 17 des Flanschkragens 5 zusammengedrückt
wird und die Rasthaken federelastisch hinter dem Rand 19 der Ausnehmung aufspreizen.
Hierdurch wird erreicht, daß das Trägerteil unter Vorspannung an der Gehäusewand 9
befestigt wird und zugleich die Ausnehmung 6 durch die aus Kragen 15, Flansch 5 und
Tastenbuckel 25 gebildete geschlossene Oberfläche des Hubbalgs 1 abgedichtet wird.
Nach dem Einsetzen des Trägerteils liegt die elektrische leitende Kontaktfläche 8
des in der Führung 14 angeordneten Kontaktstößels 4 den paarweise angeordneten Kontaktstellen
7 auf der Leiterplatte 2 gegenüber. Bei einem Druck auf den Tastenbuckel 25 gleitet
der Kontaktstößel in der Führung 14 in Richtung des Pfeils b durch die Öffnung 10
auf die Leiterplatte zu, bis die Kontaktfläche 8 die beiden Kontaktstellen 7 elektrisch
überbrückt bzw. kurzschließt, wodurch ein elektrischer Schalter betätigt wird. Die
Rückstellung des Hubbalgs erfolgt durch die innere Materialspannung des Flansches
5 beim Loslassen des Tastenbuckels 25.
[0015] Anders als in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel können auch mehrere Hubbälge
in dem Trägerteil angeordnet sein. Das Tragerteil muß dann mit mehreren Führungen
und Öffnungen für die Kontaktstößel der Hubbälge versehen sein. Auch in diesem Fall
bilden die Flansche und Tastenbuckel der Hubbälge eine einheitliche, abdichtende Oberfläche,
welche mit einem umlaufenden Kragen den Rand des gemeinsamen Trägerteils umfaßt.
1. Kontaktanordnung für ein elektrisches Gerät mit wenigstens einem an dem Gerät festlegbaren
Hubbalg (1), welcher einen Kontaktstößel (4) und einen von dem Kontaktstößel abstehenden
Flansch (5) aus weichelastischen Material umfaßt, wobei eine Kontaktfläche (8) des
Kontaktstößels (4) im niedergedrückten Zustand des Hubbalgs (1) mit paarweise angeordneten
Kontaktstellen (7) einer in dem Gerätegehäuse (22) angeordneten Leiterplatte (2) kontaktierbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Hubbalg (1) mit dem von dem Kontaktstößel (4) abstehenden
Flansch (5) an einem Trägerteil (3) festgelegt ist, das mit dem Hubbalg eine vormontierte
Baueinheit bildet, wobei der Kontaktstößel (4) des Hubbalgs (1) eine in dem Trägerteil
(3) vorgesehene Öffnung (10) durchgreift, und daß das Trägerteil (3) mit seiner von
dem Flansch (5) abgewandten Seite (12) in eine Ausnehmung (6), welche in einer der
Leiterplatte (2) gegenüberliegenden Gehäusewand (9) des Gerätes vorgesehen ist, einsetzbar
und darin befestigbar ist.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem radialen Ende des Flansches (5) ein von dem Flansch abstehender umlaufender
Kragen (15) angeformt ist, der zur Festlegung des Hubbalgs (1) an dem Trägerteil (3)
einen radial vorstehenden Rand (16) des Trägerteils umgreift.
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (3) mit Rastmitteln (20) an der die Ausnehmung (6) aufweisenden
Gehäusewand (9) befestigbar ist.
4. Kontaktanordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Festlegung des Trägerteils (3) an der Gehäusewand (9) ein den radial
vorstehenden Rand (16) des Trägerteils hinterfassender Abschnitt (17) des Kragens
(15) zwischen Trägerteil (3) und Gehäusewand (9) zusammengedrückt wird und dadurch
beim Einrasten der Rastmittel (20) das Trägerteil unter Vorspannung an der Gehäusewand
(9) befestigbar ist.
5. Kontaktanordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastmittel (20) als elastisch verformbare Rasthaken ausgebildet sind, welche
von der von dem Flansch (5) abgewandten Seite (12) des Trägerteils (3) zur Leiterplatte
(2) hin abstehen und bei der Befestigung des Trägerteils (3) an der Gehäusewand (9)
den Rand (19) der Ausnehmung (6) hinterfassen.
6. Kontaktanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der von dem Flansch (5) abgewandte Seite (12) des Trägerteils (1) eine Führung
(14) für den Kontaktstößel (4) vorgesehen ist, in welcher der Kontaktstößel axial
beweglich gelagert ist.
7. Kontaktanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstößel (4) an seinem an der Führung (14) anliegenden Abschnitt mit
einer Gleithülse (18) versehen ist.