(19)
(11) EP 0 913 141 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.05.1999  Patentblatt  1999/18

(21) Anmeldenummer: 98119085.3

(22) Anmeldetag:  09.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A61H 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.10.1997 DE 19747933

(71) Anmelder: Flaum, Johann
58509 Lüdenscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Flaum, Johann
    58509 Lüdenscheid (DE)

(74) Vertreter: Hassler, Werner, Dr. 
Asenberg 62
58507 Lüdenscheid
58507 Lüdenscheid (DE)

   


(54) Unterdruckschale zur Behandlung von Körperpartien


(57) Eine Unterdruckschale zur Behandlung von Körperpartien, wobei ein Stutzen zum Anschluß einer Unterdruckquelle vorgesehen ist. Das technische Problem ist eine effektive und wirksame Sensibilisierung des Wachstums menschlicher Körperpartien. Die Innenfläche der steifen Unterdruckschale (2) ist der Form der zu behandelnden Körperpartie angepaßt und mit dünnen Nadeln (8) besetzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterdruckschale zur Behandlung von Körperpartien, wobei ein Stutzen zum Anschluß einer Unterdruckquelle vorgesehen ist.

[0002] Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Sensibilisierung des Wachstums spezieller Körperpartien zur Behandlung amputierter Körperpartien und die Vergrößerung von Körperpartien wie die Brüste weiblicher Personen

[0003] Aufgabe der Erfindung ist eine effektive und wirksame Sensibilisierung des Wachstums menschlicher Körperpartien.

[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Innenfläche der steifen Unterdruckschale der Form der zu behandelnden Körperpartie angepaßt und mit dünnen Nadeln besetzt ist.

[0005] Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als eine kombinierte Vakuumbehandlung bzw. Unterdruckbehandlung sowie eine Nadelbehandlung eine hochgradige Sensibilisierung der behandelten Körperpartie bewirkt.

[0006] Der Unterdruck kommt dadurch voll zur Wirkung, daß zwischen den Spitzen der Nadeln und der Haut der zu behandelnden Körperpartie ein Spalt freibleibt

[0007] Bei einem Amputationsstumpf ergibt sich dadurch eine gleichmäßige Sensibilisierung, daß die Unterdruckschale eine Manschette zum Aufsetzen auf einen Amputationsstumpf aufweist.

[0008] Die Abdichtung der Unterdruckschale wird dadurch verbessert, daß ein die Manschette abschließender Dichtkragen vorgesehen ist.

[0009] Zur Vergrößerung der Brüste schlägt die Erfindung vor, daß zwei Unterdruckschalen in ein um den Oberkörper zu legendes Band eingesetzt sind. Das Band mit den Unterdruckschalen wird ähnlich wie ein Büstenhalter angelegt. Durch die Unterdruckwirkung wird die Haut an die Nadeln angesaugt, so daß eine Sensibilisierung der Brüste erfolgt. Damit läßt sich eine Vergrößerung derselben erzielen.

[0010] Ausführungsbeispiele werden anhand der Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:

Fig. 1 eine Unterdruckschale zur Behandlung eines Amputationsstumpfes,

Fig. 2 die Innenseite der Unterdruckschale,

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Unterdruckschale,

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer nadelbesetzten Manschette,

Fig. 5 einen Schnitt durch ein Gerät zur Behandlung der Brüste,

Fig. 6 eine Ansicht dieses Geräts und

Fig. 7 eine Einzelansicht zur Erläuterung der Wirkungsweise.



[0011] Nach Fig. 1 ist auf einen Amputationsstumpf 1 eines Beines 6 eine im Schnitt dargestellte, steife, formstabile Unterdruckschale 2 aufgesetzt. Der Stirnrand der Unterdruckschale 2 ist durch ein muffenartiges Teil 3 mit einer einteiligen oder in Umfangsrichtung aus mehreren Abschnitten bestehenden Manschette 4 verbunden, die den Amputationsstumpf 1 umgibt. Die Manschette 4 ist durch einen Dichtkragen 5 abgeschlossen. Die Unterdruckschale 2 besteht aus Metall oder einem formstabilen Kunststoff. Die Innenfläche der Unterdruckschale 2 ist mit feinen spitzen Nadeln einer Länge von etwa 2 mm und einem gegenseitigen Abstand von ebenfalls etwa 2 mm besetzt. Die Innenfläche der Unterdruckschale 2 ist der Form des Amputationsstumpfes 1 derart angepaßt, daß ein schmaler Spalt 9 zwischen der Haut des Amputationsstumpfes 1 und der Innenfläche der Unterdruckschale 2 bzw. den Spitzen der Nadeln 7 frei bleibt. Auch die Innenfläche der Manschette 4 ist mit Nadeln 8 besetzt. Die Manschette 4 wird um das Bein 6 gespannt und ist durch Verschlüsse 11 zusammengehalten. Ein Stutzen 10 der Unterdruckschale 2 dient zum Anschluß einer Unterdruckquelle.

[0012] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht aufdie Unterdruckschale 2, aufdie auseinandergeklappten Abschnitte der Manschette 4 sowie den Dichtkragen 5. Die Teile werden in der aus Fig 1 ersichtlichen Weise an dem Amputationsstumpf 1 befestigt, wobei der Dichtkragen 5 einen dichten Abschluß um das Bein 6 sicherstellt. Die Nadeln 8 der Manschette 4 sensibilisieren den Amputationsstumpf 1. Durch den Stutzen 10 wird Luft abgesaugt, so daß ein Vakuum erzeugt wird. Man kann hierzu einen Staubsauger verwenden. Durch den Vakuumeffekt wird die Haut gegen die Innenfläche der Unterdruckschale 2 und in den Wirkungsbereich der Nadeln 8 gesaugt. Hierdurch werden in dem Amputationstumpf 1 Wachstumszentren angeregt.

[0013] Eine erhöhte Wirkung erzielt man durch Warmluftstrahlen 12 im Bereich des Dichtkragens 5. Die Warmluft soll eine Temperatur von mindestens 36 °C haben. Die Unterdruck- und Sensibilisierungsbehandlung ist ohne zeitliche Beschränkung anwendbar.

[0014] Die Fig. 5 und 6 zeigen ein Band 13 mit eingesetzten Unterdruckschalen 14. Die Unterdruckschalen 14 sind über Stutzen 15 und eine Leitung 16 an eine Unterdruckquelle angeschlossen. Die Unterdruckschalen 14 und das Band 13 sind mit Nadeln 18, 19 in der beschriebenen Weise bestückt.

[0015] Das Band 13 wird um den Oberkörper gelegt, so daß die Unterdruckschalen 14 auf den Brüsten sitzen. Durch Anlegen eines Unterdrucks erfolgt eine Aktivierung und Sensibilisierung zur Vergrößerung der Brüste.


Ansprüche

1. Unterdruckschale zur Behandlung von Körperpartien, wobei ein Stutzen zum Anschluß einer Unterdruckquelle vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche der steifen Unterdruckschale (2) der Form der zu behandelnden Körperpartie angepaßt und mit dünnen Nadeln (8) besetzt ist.
 
2. Unterdruckschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Spitzen der Nadeln (8) und der Haut der zu behandelnden Körperpartie ein Spalt (9) freibleibt
 
3. Unterdruckschale nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckschale (2) eine Manschette (4) zum Aufsetzen auf einen Amputationsstumpf (1) aufweist.
 
4. Unterdruckschale nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Manschette (4) abschließender Dichtkragen (5) vorgesehen ist.
 
5. Unterdruckschale nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Unterdruckschalen (14) in ein um den Oberkörper zu legendes Band (13) eingesetzt sind.
 




Zeichnung