[0001] Die Erfindung betrifft einen Stoff sowie eine Schutzjacke, wie sie in den Oberbegriffen
der Ansprüche 1 und 12 beschrieben sind.
[0002] Es sind bereits flammhemmende Schutzjacken bekannt, die aus einem flammhemmenden
Oberstoff und einem Innenfutter gebildet werden. Der Oberstoff ist dabei über einen
Reißverschluß mit dem Innenfutter verbunden. Nachteilig ist hierbei jedoch, daß ein
zuverlässiger Schutz des Feuerwehrmannes bei Stichflammen nicht erzielt werden kann.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stoff sowie eine Schutzjacke
zu schaffen, bei dem bzw. bei der das Risiko einer Entzündung der Schutzjacke stark
herabgesetzt und trotzdem ein hoher Tragekomfort erreicht wird.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhaft ist hierbei, daß durch eine derartige Ausbildung des Stoffes
außergewöhnlich feine Fasern und Gewebe für den Stoff erzielt werden und somit eine
äußerst glatte und gleichmäßige Oberfläche des Stoffes zustande kommt, wodurch ein
außergewöhnlicher Tragekomfort für einen derartigen Stoff bzw. eine derartige Schutzjacke
erreicht wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß aufgrund der glatten und gleichmäßigen
Oberfläche eine hohe Schmutzabweisung, insbesondere gegen Öl und Wasser, erreicht
wird, sodaß für einen derartigen Stoff bzw. für eine derartige Schutzjacke ein geringer
Pflegeaufwand vonnöten ist.
[0005] Von Vorteil ist auch eine Ausbildung nach den Ansprüchen 2 bis 11, da dadurch ein
hoher Hitze- und Flammschutz sowie eine hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit erreicht
wird.
[0006] Weiters umfaßt die vorliegende Erfindung eine Schutzjacke, wie sie im Oberbegriff
des Anspruches 12 beschrieben ist.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruches
12 gelöst. Vorteilhaft ist hierbei, daß aufgrund der flammhemmenden Ausbildung des
Oberstoffes und des Innenfutters die Schutzjacke bei Berührung oder bei Eindringen
von Flammen in den Innenraum der Schutzjacke nicht entzündet werden kann, sodaß der
Feuerwehrmann beim Bekämpfen eines Brandes bestmöglich geschützt wird.
[0008] Ein gravierender Vorteil liegt in der Ausführungsform nach Anspruch 13, da durch
dieses Gewebe bzw. durch diese Stoffqualität eine Hochtemperaturbeständigkeit mit
einer permanenten Flammhemmung gegeben ist. Außerdem ist dieses Material nicht nachglimmend.
[0009] Es ist aber auch eine Ausbildung nach den Ansprüchen 14 und 15 von Vorteil, da durch
die Anordnung einer Klimamembran der Benutzer von äußeren Einflüssen, wie beispielsweise
Wind, Wasser und Flammen, geschützt wird, wobei jedoch der vom Benutzer abgegebene
Wasserdampf vom Innenraum der Schutzjacke nach außen über die Klimamembran entweichen
kann, sodaß ein Hitzestau im Inneren der Schutzjacke verhindert wird.
[0010] Vorteilhaft ist auch die Weiterbildung nach den Ansprüchen 16 bis 19, da dadurch
ein überaus kompaktes Gewebe erreicht wird, wobei die Sicherheit des Benutzers im
Vordergrund steht.
[0011] Vorteilhaft ist auch eine weitere Ausführungsform nach Anspruch 20, da dadurch ein
Eindringen von Wasser bzw. Flammen durch die Innennaht in den Innenraum der Schutzjacke
verhindert wird.
[0012] Vorteilhaft ist weiters eine Ausbildung nach Anspruch 21, da dadurch verhindert wird,
daß der Feuerwehrmann zu schwitzen beginnt.
[0013] Durch die Ausbildung nach Anspruch 22 ist es möglich, daß eine hohe Zündtemperatur
des Oberstoffes der Schutzjacke erreicht wird.
[0014] Schließlich ist auch eine Ausführungsvariante nach den Ansprüchen 23 bis 28 von Vorteil,
da dadurch das Eindringen von heißen Gegenständen bzw. Flammen in den Innenraum der
Schutzjacke verhindert wird.
[0015] Die Erfindung wird im nachfolgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schaubild eines Feuerwehrmannes mit der erfindungsgemäßen Schutzjacke in vereinfachter
Darstellung;
- Fig. 2
- eine Detailansicht der Schutzjacke in vereinfachter, schematischer Darstellung;
- Fig. 3
- einen Teil der erfindungsgemäßen Schutzjacke, geschnitten und in vereinfachter, schematischer
Darstellung.
[0017] Einführend sei festgehalten, daß in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel gleiche
Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden,
wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche
Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden
können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten,
seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und
sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters können
auch Einzelmerkmale aus dem gezeigten Ausführungsbeispiel für sich eigenständige,
erfindungsgemäße Lösungen bilden.
[0018] In Fig. 1 ist ein Feuerwehrmann 1 gezeigt, der als persönliche Schutzausrüstung einen
Schutzhelm 2 und eine Atemschutzmaske 3 eines Atemschutzgerätes 4 trägt, zu welchem
auch Flaschen 5, in welchen unter hohem Druck die Atemluft gespeichert ist, gehören.
Die persönliche Schutzausrüstung des Feuerwehrmannes 1 dient dazu, ihn von der Umluft
unabhängig zu machen, sodaß - wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel gezeigt - die
Bekämpfung eines Brandes mit einem Strahlrohr 6 auch in einer mit Giftgas bzw. mit
Rauchgas angereicherten und gegebenenfalls auch sauerstoffarmen Atmosphäre möglich
wird.
[0019] Weiters weist der Feuerwehrmann 1 eine Schutzbekleidung 7 auf, die aus einer Schutzjacke
8, einer Schutzhose 9 sowie Schutzstiefeln 10 gebildet wird.
[0020] Die Schutzbekleidung 7 ist dabei flammhemmend ausgebildet, d.h., daß beim Bekämpfen
eines Brandes der Feuerwehrmann 1 mit seiner persönlichen Schutzbekleidung 7 in den
Innenraum eines Hauses eindringen kann, ohne daß dabei die Schutzbekleidung 7 bei
Berührung mit Feuer sofort zu brennen beginnt.
[0021] In den Fig. 2 und 3 ist ein Teil der Schutzbekleidung 7, nämlich die Schutzjacke
8 des Feuerwehrmannes 1 gezeigt, wobei die Schutzjacke 8 aus zwei Frontteilen 11,
12, einem Rückenteil 13 und zwei Ärmeln 14, 15 gebildet wird. Die einzelnen Teile
der Schutzjacke 8 werden über innenliegende Innennähte miteinander verbunden. Weiters
werden die einzelnen Teile im Randbereich mit Säumen versehen. Die Fäden, die für
die Innennähte sowie für die Säume verwendet werden, werden aus nicht brennbarem Material
gebildet. Für die Herstellung der Innennähte zum Verbinden der einzelnen Teile der
Schutzjacke 8 wird ein Teilbereich jedes Teiles umgeschlagen und dieser Teilbereich
miteinander verbunden, sodaß eine innenliegende Naht gebildet wird.
[0022] Die Schutzjacke 8 wird aus einem Oberstoff 16 und einem Innenfutter 17 gebildet,
wobei sowohl der Oberstoff 16 als auch das Innenfutter 17 aus mehreren Schichten 18,
19 gebildet sein kann. Das Innenfutter 17 ist mit dem Oberstoff 16 über flammhemmende
Nähte verbunden. Selbstverständlich ist es möglich, daß das Innenfutter 17 über einen
Reißverschluß 20 mit dem Oberstoff 16 verbunden sein kann, wodurch für Reinigungszwecke
das Innenfutter 17 von dem Oberstoff 16 getrennt werden kann. Darüber hinaus weist
das Innenfutter 17 Ärmelbündel auf.
[0023] Weiters weist die Schutzjacke 8 einen Umlegekragen 21 auf, der über ein am Umlegekragen
21 angeordnetes Klettband 22, das wiederum aus einem flammhemmenden Material gebildet
ist, verschlossen werden kann.
[0024] Die Schutzjacke 8 weist weiters zumindest zwei in den Oberstoff 16 eingearbeitete
Taschen 23, 24 auf. Für die Taschen 23, 24 ist eine Abdeckvorrichtung 25, 26 vorgesehen,
um damit den Tascheneingriff 27, 28 verschließen zu können. Dabei ist es möglich,
daß auf dem Oberstoff 16 und auf den Abdeckvorrichtungen 25, 26 wiederum ein Klettband
angeordnet ist, um eine Fixierung der Abdeckvorrichtungen 25, 26 mit einer Außenfläche
29 des Oberstoffes 16 zu erreichen. Dies hat den Vorteil, daß beim Bekämpfen eines
Brandes keine heißen Gegenstände in den Innenraum der Taschen 23, 24 gelangen können.
[0025] Weiters weist die Schutzjacke 8 einen Frontreißverschluß 30 auf, der die Frontteile
11, 12 der Schutzjacke 8 miteinander verbindet. Der Frontreißverschluß 30 ist flammhemmend
und wasserdicht ausgeführt, sodaß bei Berührung des Frontreißverschlusses 30 mit Feuer
dieses nicht durch den Frontreißverschluß 30 in einen Innenraum 31 der Schutzjacke
8 eindringen kann. Beispielsweise ist es möglich, daß auf dem Frontteil 11 eine Abdeckleiste
32 vorgesehen ist, mit der der Frontreißverschluß 30 überdeckt werden kann. An der
Abdeckleiste 32 ist durchlaufend oder in Teilbereichen bis zum Umlegekragen 21 ein
Klettverschluß 33 angeordnet. Am Frontteil 12 ist der zweite Teil des Klettverschlusses
33 angeordnet, sodaß die Abdeckleiste 32 mit dem Frontteil 12 verbunden werden kann
und somit ein fester Sitz der Abdeckleiste 32 gewährleistet ist. Der Klettverschluß
33 ist wiederum aus einem flammhemmenden Material gebildet, sodaß bei offenem Frontreißverschluß
30 und bei Berührung der Schutzjacke 8 mit Feuer dieses nicht in den Innenraum 31
der Schutzjacke 8 eindringen kann.
[0026] Selbstverständlich ist es möglich, daß die Abdeckleiste 32 auf dem Frontteil 12 der
Schutzjacke 8 angeordnet sein kann. Weiters ist es möglich, daß durch die Ausbildung
der Abdeckleiste 32 auf einem der beiden Frontteile 11, 12 der darunterliegende Frontreißverschluß
30 nicht flammhemmend ausgebildet sein muß, da durch die Anbringung der Abdeckleiste
32 der Frontreißverschluß 30 vollständig überdeckt wird, sodaß ein Eindringen des
Feuers durch die Abdeckleiste 32 verhindert wird. Es ist auch möglich, daß anstelle
des Frontreißverschlusses 30 bzw. anstelle des Klettverschlusses 33 jede beliebige,
aus dem Stand der Technik bekannte Verschlußvorrichtung, wie beispielsweise Knöpfe,
Nieten usw., verwendet werden kann.
[0027] Weiters sind alle Nähte bzw. Innennähte, die die einzelnen Teile, insbesondere die
Frontteile 11, 12, den Rückenteil 13 und die Ärmel 14, 15 der Schutzjacke 8 verbinden,
mit einer aus dem Stand der Technik bekannten flammhemmenden Saugsperre bzw. Schutzschichte
ausgestattet, d.h., daß im Bereich der Innennähte diese über die Schutzschichte, die
beispielsweise durch eine nicht brennbare und wasserdichte Folie gebildet ist und
durch Aufbügeln befestigt wird, abgedeckt sind, wodurch ein Eindringen von Wasser
bzw. bei Berührung der Schutzjacke 8 mit Feuer ein Eindringen des Feuers in den Innenraum
31 verhindert wird.
[0028] Wie nun besser aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist ein Teilbereich des Schichtaufbaus
der einzelnen Schichten 18, 19 der Schutzjacke 8 gezeigt. Hieraus ist ersichtlich,
daß der Oberstoff 16 nur über den Reißverschluß 18 mit dem Innenfutter 17, wie in
Fig. 2 dargestellt, verbunden wird, sodaß zwischen dem Oberstoff 16 und dem Innenfutter
17 ein Luftpolster 34 geschaffen wird. Durch die Anordnung des Luftpolsters 34 wird
ein Wärmeschutz für den Innenraum 31 der Schutzjacke 8 erreicht, da aufgrund der Hitzeeinwirkung
auf den Oberstoff 16 kein direktes Weiterleiten der erwärmten Oberfläche bzw. Außenfläche
29 des Oberstoffes 16 auf das Innenfutter 17 gegeben ist.
[0029] Selbstverständlich ist es möglich, daß der Oberstoff 16 nicht, wie zuvor beschrieben,
mit dem Innenfutter 17 über den Reißverschluß 20 verbunden wird, sondern daß das Innenfutter
17 mit dem Oberstoff 16, wie aus dem Stand der Technik bekannt, abgesteppt ist, d.h.,
daß das Innenfutter 17 über mehrere Nähte mit dem Oberstoff 16 verbunden wird, wobei
zwischen den einzelnen Nähten der Luftpolster 34 geschaffen wird und somit wiederum
ein Weiterleiten der Hitzeeinwirkung auf den Oberstoff 16 verhindert wird.
[0030] Bei einer Ausbildung, bei der der Oberstoff 16 mit dem Innenfutter 17 abgesteppt
ist, wird das Innenfutter 17 umlaufend an den einzelnen Teilen der Schutzjacke 8 mit
dem Oberstoff 16 vernäht, sodaß ein fester Sitz und ein Verrutschen des Innenfutters
17 verhindert wird.
[0031] Hierbei ist es möglich, daß die Nähte zum Absteppen aus einem flammhemmenden Faden
gebildet werden, sodaß bei Berührung mit Feuer das Feuer nicht über die Nähte in den
Innenraum 31 der Schutzjacke 8 eindringen kann. Würde nämlich ein Faden aus einem
nicht flammhemmenden Material verwendet, so würde eine Art Dochtwirkung entstehen,
d.h., daß sich der Faden an der Außenflächen 29 des Oberstoffes 16 entzünden und anschließend
in den Innenraum 31 weiterglimmen kann, sodaß sich die Bekleidung, die der Benutzer
unterhalb der Schutzjacke 8 trägt, entflammen kann. Es ist auch möglich, daß die Nähte,
wie zuvor beschrieben, über eine Schutzschichte abgedeckt werden, sodaß wiederum ein
Durchbrennen des Feuers über die Fäden verhindert wird, da die Folie, die über die
Nähte angebracht wird, aus einem flammhemmenden Material gebildet ist.
[0032] Weiters wird durch die Anordnung des Luftpolsters 34 erreicht, daß die Wärmeabstrahlung
des Innenfutters 17 durch den dazwischen angeordneten Luftpolster 34 an den Oberstoff
16 verringert wird, wodurch ein Abkühlen des Innenraumes 31 der Schutzjacke 8 bei
großer Kälte stark reduziert wird.
[0033] Der Oberstoff 16 wird aus einer Trägerschichte 35 gebildet, wobei die Trägerschichte
35 aus einem Stoff 36 besteht und dieser aus einem flammhemmenden Material gebildet
ist. Der Stoff 36 ist durch ein Gewebe 37, wie schematisch dargestellt, in Garnart
gebildet, wobei das Gewebe 37 in Kette und Schuß einen Kammgarn aufweist. Das Garn
des Stoffes ist durch 100 % Aramidfasern 38 gebildet. Die Trägerschichte 35 kann auch
aus Aramid-Wirkware mit der Bezeichnung NOMEX III gebildet werden.
[0034] Die Aramidfasern 38 für den Stoff 36 der Trägerschichte 35 werden im Rohzustand in
eine Richtung gekämmt, wodurch erreicht wird, daß diese vorzugsweise noppenfrei und
mit gerichteten Krinkelungen ausgerichtet sind. Weiters weisen die Aramidfasern 38
eine einheitliche Länge von 50 mm bis 80 mm, bevorzugt 60 mm bis 75 mm, auf. Damit
die Schutzjacke 8 mit unterschiedlichen Farben hergestellt werden kann, werden die
Aramidfasern 38 spinndüsengefärbt.
[0035] Der Stoff 36 ist ein aus Kett- und Schußfäden bestehendes Gewebe 37, wobei der Faden
aus 75 % bis 90 %, vorzugsweise 85 %, Spinnfasern, wie Teijinconex, Nomex od. dgl.
und 10 % bis 25 %, vorzugsweise 15 %, Paraaramid, wie beispielsweise Technova od.
dgl., besteht. Darüber weist der Faden eine Faserfeinheit von etwa 2,2 dtex auf. Das
Gewebe 37 weist als Garnart in Kette und Schuß Kammgarn auf und die Garnfeinheit beträgt
Nm 34/1. Auch ist eine Reißfestigkeit von etwa 8 cN/tex gegeben. Das Gewebe 37 hat
eine Gewebebindung von Köper 2/2 Z.
[0036] Weiters weist der Oberstoff 16 eine Klimamembran 39 auf. Die Klimamembran 39 ist
auf der dem Innenfutter 17 zugewandten Oberfläche 40 der Trägerschichte 35 angeordnet,
bevorzugt auf die Trägerschichte 35 auflaminiert. Die Klimamembran 39 weist eine Wärmebeständigkeit
von 150 °C bis 250 °C, bevorzugt 180 °C bis 200 °C, auf. Da die Klimamembran 39 auf
die Trägerschichte 35 auflaminiert ist, wird erreicht, daß nunmehr die Klimamembran
39 schwer entflammbar ist.
[0037] Der Oberstoff 16 ist dabei so ausgebildet, daß dieser zwar schwer entflammbar ist,
jedoch Wasser 41, wie schematisch mit einem Pfeil angedeutet ist, durch den Oberstoff
16 bzw. durch die Trägerschichte 35 eindringen kann. Das Wasser 41 wird anschließend
jedoch von der Klimamembran 39 abgestoßen, sodaß zum Feuerwehrmann 1 kein Wasser 41
vordringen kann. Beim Aussetzen der Schutzjacke 8 gegenüber Wind 42, wie dies ebenfalls
schematisch mit einem Pfeil dargestellt ist, kann der Wind 42 wiederum durch die Trägerschichte
35 bis zur Klimamembran 39 vordringen, wobei jedoch durch die Klimamembran 39 der
auftreffende Wind 42 abgestoßen wird, sodaß es im Innenraum 31 der Schutzjacke 8 warm
bleibt.
[0038] Weiters ist die Klimamembran 39 so ausgebildet, daß Wasserdampf 43, wie dies mit
einem Pfeil dargestellt ist, der vom Feuerwehrmann 1 abgegeben wird, durch das Innenfutter
17 und die Klimamembran 39 nach außen strömen kann. Dies hat den Vorteil, daß dadurch
der Wasserdampf 43 aus dem Innenraum 31 der Schutzjacke 8 austreten kann und somit
der Feuerwehrmann 1 nicht zu schwitzen beginnt.
[0039] Das Innenfutter 17 wird aus zumindest zwei Schichten 44, 45 aufgebaut, wobei im Randbereich
des Innenfutters 17 die beiden Schichten 44, 45 miteinander verbunden, insbesondere
vernäht, sind. Eine der beiden Schichten 44, 45 ist zumindest aus einem flammhemmenden
Material, wobei die Schichte 45, die der Klimamembran 39 zugewandt ist, aus einem
Aramidvlies besteht. Die weitere Schichte 45 wird aus einem Aramid-Mischgewebe gebildet.
[0040] Bei der Herstellung des Innenfutters 17 wird die Schichte 44 mit der Schichte 45
über nicht brennbare Fäden, wie strichliert in Fig. 3 dargestellt, vernäht bzw. abgesteppt.
Durch die Ausbildung der Fäden aus einem nicht brennbaren Material wird erreicht,
daß bei Eindringen der Flammen in das Innenfutter 17 diese Fäden nicht als Docht wirken,
sodaß über die Fäden die Schichte 45 nicht entflammt werden kann. Die einzelnen Teile
zur Bildung des Innenfutters 17 werden anschließend über eine Innennaht miteinander
verbunden, wobei die Innennaht zwischen dem Oberstoff 16 und dem Innenfutter 17 angeordnet
wird.
[0041] Um das Eindringen von Wasser oder Feuer durch die Innennaht zu verhindern, ist es
auch möglich, daß über die Innennaht eine selbstklebende Schutzschichte 46 angeordnet
ist. Die Schutzschichte 46 wird dabei durch Erhitzen mit der Schichte 45, insbesondere
durch Aufbügeln, verklebt bzw. auflaminiert. Weiters ist die Schutzschichte 46 aus
einem feuerhemmenden und atmungsaktiven, jedoch wasser- und windundurchlässigen Material
ausgebildet, sodaß durch die Innennaht kein Wasser bzw. Feuer in den Innenraum 31
der Schutzjacke 8 eindringen kann.
[0042] Die einzelnen Schichten 44 und 45 sowie die Schutzschichte 46 werden im Randbereich
über einen Saum miteinander verbunden, um das Ausfransen der Randbereiche der Schichten
44 und 45 zu vermeiden. Die Fäden für den Saum bestehen dabei aus einem flammhemmenden
Material. Weiters ist es möglich, daß die Schichten 44 und 45 ebenfalls aus einem
flammhemmenden Material ausgebildet sein können, sodaß ein Entzünden des Innenfutters
17 der Schutzjacke 8 bei Berührung mit Feuer, wie dies bei einer Stichflamme, die
unterhalb der Schutzjacke 8 in den Innenraum 31 der Schutzjacke 8 eindringt, der Fall
sein kann, verhindert wird. Durch die Ausbildung der Fäden aus einem nicht brennbaren
Material wird erreicht, daß beim Eindringen der Stichflammen diese Fäden nicht entzündet
werden können, so daß das Entzünden der Schichten 44 und 45 über die Fäden verhindert
wird.
[0043] Bei normalem Auftreffen von Flammen 47 auf die Schutzjacke 8 ist der Oberstoff 16
bereits flammhemmend ausgebildet, so daß die Flammen 47 den Oberstoff 16 nicht beschädigen
können.
[0044] Vorteilhaft ist bei dieser Schutzjacke 8, daß durch Hintereinanderanordnung zweier
schwer entflammbarer Stoffe, nämlich des Oberstoffes 16 und der Schichte 44, beim
Durchbrennen der Flammen 47 durch den Oberstoff 16 der Feuerwehrmann 1 gegenüber den
Flammen 47 durch die Schichte 44 noch immer geschützt ist.
[0045] Selbstverständlich ist es möglich, daß das Innenfutter 17 aus mehreren Schichten
44, 45, also aus drei, vier oder mehr Schichten 44, 45, gebildet werden kann. Es ist
auch möglich, daß der Aufbau des Oberstoffes 16 durch mehrere übereinander liegende
Lagen hergestellt werden kann.
[0046] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, daß zum besseren Verständnis
des Aufbaus der Schutzjacke 8 diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich
verzerrt und vergrößert dargestellt wurden.
[0047] Abschließend sei darauf hingewiesen, daß in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
einzelne Teile unproportional vergrößert dargestellt wurden, um das Verständnis der
erfindungsgemäßen Lösung zu verbessern.
Bezugszeichenaufstellung
[0048]
- 1
- Feuerwehrmann
- 2
- Schutzhelm
- 3
- Atemschutzmaske
- 4
- Atemschutzgerät
- 5
- Flasche
- 6
- Strahlrohr
- 7
- Schutzbekleidung
- 8
- Schutzjacke
- 9
- Schutzhose
- 10
- Schutzstiefel
- 11
- Frontteil
- 12
- Frontteil
- 13
- Rückenteil
- 14
- Ärmel
- 15
- Ärmel
- 16
- Oberstoff
- 17
- Innenfutter
- 18
- Schichte
- 19
- Schichte
- 20
- Reißverschluß
- 21
- Umlegekragen
- 22
- Klettband
- 23
- Tasche
- 24
- Tasche
- 25
- Abdeckvorrichtung
- 26
- Abdeckvorrichtung
- 27
- Tascheneingriff
- 28
- Tascheneingriff
- 29
- Außenfläche
- 30
- Frontreißverschluß
- 31
- Innenraum
- 32
- Abdeckleiste
- 33
- Klettverschluß
- 34
- Luftpolster
- 35
- Trägerschichte
- 36
- Stoff
- 37
- Gewebe
- 38
- Aramidfaser
- 39
- Klimamembran
- 40
- Oberfläche
- 41
- Wasser
- 42
- Wind
- 43
- Wasserdampf
- 44
- Schichte
- 45
- Schichte
- 46
- Schutzschichte
- 47
- Flamme
1. Stoff für eine Trägerschichte, insbesondere für eine Schutzjacke, aus flammhemmendem
Material, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff (36) durch ein Gewebe (37) in Garnart
gebildet ist, die in Kette und Schuß Kammgarn aufweist.
2. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Garnfeinheit Nm 34/1 beträgt.
3. Stoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff (36) eine Reißfestigkeit
von etwa 8 cN/tex aufweist.
4. Stoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewebe (37) eine Gewebebindung von Köper 2/2 Z aufweist.
5. Stoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Garn durch 100 % Aramidfasern (38) gebildet ist.
6. Stoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aramidfasern (38) in einer Richtung gekämmt und vorzugsweise Noppen frei sowie
mit gerichteten Krinkelungen ausgerichtet sind.
7. Stoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aramidfasern (38) eine einheitliche Länge von 50 mm bis 80 mm, bevorzugt 60
mm bis 75 mm aufweisen.
8. Stoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aramidfasern (38) spinndüsengefärbt sind.
9. Stoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faden eine Faserfeinheit von etwa 2,2 dtex aufweist.
10. Stoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faden aus 75 % bis 90 %, vorzugsweise 85 %, Spinnfaser, wie beispielsweise
Teijinconex, Nomex od. dgl., besteht.
11. Stoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faden aus 10 % bis 25 %, vorzugsweise 15 %, Paraaramid, wie beispielsweise
Technova od. dgl., besteht.
12. Schutzjacke, bestehend aus einem Oberstoff und einem Innenfutter, wobei der Oberstoff
sowie das Innenfutter zumindest aus jeweils zwei Frontteilen, einem Rückenteil und
zwei Ärmeln bestehen und diese Teile über innenliegende Nähte, insbesondere Innennähte,
miteinander verbunden sind und der Oberstoff mit dem Innenfutter verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Oberstoff (16) aus zumindest einer Tragerschichte (35) und
das Innenfutter (17) aus mindestens zwei Schichten (44, 45) gebildet ist, wobei die
Trägerschichte (35) und die Schichten (44, 45) des Innenfutters (17) aus einen, flammhemmenden
Material bestehen.
13. Schutzjacke nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschichte (35)
des Oberstoffes (16) durch den Stoff (36) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
12 gebildet ist.
14. Schutzjacke nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Innenfutter
(17) zugewandten Oberfläche (40) der Trägerschichte (35) eine Klimamembran (39) angeordnet,
bevorzugt auflaminiert ist.
15. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klimamembran (39) eine Wärmebeständigkeit von 150 °C bis 250 °C, bevorzugt
180 °C bis 200 °C, aufweist.
16. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schichte (44) des Innenfutters (17) durch ein Aramidvlies gebildet ist.
17. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schichte (45) des Innenfutters (17) durch ein Aramid-Mischgewebe gebildet
ist.
18. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schichten (44, 45) des Innenfutters (17) miteinander verbunden, insbesondere
vernäht sind.
19. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichte (44, 45) des Innenfutters (17) mit dem Aramidvlies dem Oberstoff
(16) nächstliegend angeordnet ist.
20. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß über die Innennähte, die die einzelnen Teile des Innenfutters (17) verbinden,
eine Schutzschichte (46) angeordnet ist, die insbesondere flammhemmend, wasser- und
windundurchlässig ausgebildet ist.
21. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klimamembran (39) in Richtung von der Trägerschichte (35) zum Innenfutter
(17) wasser- und windabweisend und in Richtung vom Innenfutter (17) zur Trägerschichte
(35) wasserdampfdurchlässig ausgebildet ist.
22. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschichte (35) aus dem Material Aramid-Wirkware mit der Bezeichnung NOMEX
III gebildet ist.
23. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzjacke (8) einen Umlegekragen (21) aufweist, der über ein aus flammhemmendem
Material bestehendes Klettband (22) verschließbar ist.
24. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frontteile (11, 12) des Oberstoffes (16) über einen Frontreißverschluß (30)
miteinander verbunden sind, wobei der Frontreißverschluß (30) flammhemmend und wasserdicht
ausgeführt ist.
25. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Frontteile (11, 12) mit einer Abdeckleiste (32) versehen ist, die den
weiteren Frontteil (11, 12) überlappt.
26. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Abdeckleiste (32) und dem weiteren Frontteil (11, 12) ein Klettverschluß
(33), der insbesondere flammhemmend ausgebildet ist, angeordnet ist.
27. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Frontteilen (11, 12) der Schutzjacke (8) Taschen (23, 24) eingearbeitet
sind, die über eine Abdeckvorrichtung (25, 26), insbesondere mit einem Klettverschluß
verschließbar sind.
28. Schutzjacke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichte (44, 45) mit der Schichte (44, 45) über nicht brennbare Fäden abgesteppt
ist.