[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelkessel mit Flügelrad, in dem aus unterschiedlich
chemisch reinen Gasen ein Gasgemisch erzeugt wird, wobei die chemischen Grundmerkmale
der einzelnen Gase erhalten bleiben.
[0002] Gase oder Gasgemische werden in den verschiedenen Industriezweigen eingesetzt.
Der Schwerpunkt liegt weniger bei Gasgemischen als bei Gasen in ihrer chemischen Grundstruktur.
Aufgrund ausführlich durchgeführter Recherchen konnte keine Bedeutung von Gasgemischen,
insbesondere bei Gasen die gesundheitsschädlich sind und einen gefährdenden Einfluss
auf die Umwelt ausüben.
[0003] In der Aluminiumindustrie, besonders in der Aluminium-Legierungsschmelzerei wurden
früher Chlor- und Fluorgase -auch Salze - zur Reinigung von Aluminium-Legierungsschmelzen
eingesetzt, um die Schmelzen von Aluminiumoxiden (Al
2 O
3) zu befreien.
In ganz geringem Umfang wird auch noch zu diesen Gasen gegriffen. Dann sind aber Neutralisationsanlagen
erforderlich.
[0004] Die Verunreinigung der Aluminium-Legierungsschmelze durch Al
2O
3 wird durch Einblasen von Chlorgas oder Fluorgas oder beides in die schmelze aufgespalten;
die Dauerstoffatome von Al2O3 werden von Chlor-bzw.Fluorgasen abgespalten und chemisch an Chlor - bzw. Fluor gebunden.
Es bilden sich durch das chemisch zerstörte Al2O3 dann 2( Cl2O) und 2(F2O).
Die Aluminium-Legierungsschmelze ist praktisch dann oxidfrei.
[0005] Der grosse Nachteil bei dieser absoluten und sicheren Reinigung besteht allerdings
darin, dass man den Anteil Al
2O
3 in der Aluminium-Legierungsschmelze rechnerisch nicht ermitteln kann. Der Anteil
ist und wird immer unbekannt bleiben.
Zwangsläufig wird mehr Chlor-oder Fluorgas in die Schmelze eingeblasen, was im Endeffekt
bedeutet, dass überschüssiges schädliches Gas an der Schmelzoberfläche austritt und
dann die schädlichen Einflüsse ausübt.
Über entsprechende Neutralisationsanlagen kann man die schädlichen Gase selbstverständlich
neutralisieren.
Aus Kostengründen verzichtet an aber auf die Gasreinigung.
[0006] Man setzt dafür Reinigungssalze ein, die aber die chemische Verbindung Al
2O
3 nicht aufspalten können wenn diese Reinigungssalze keine Chlor- bzw. Fluorsalzverbindungen
aufweisen. Die verwendeten Reinigungssalze , in der Hauptsache Steinsalz verdienen
ihren Namen als Reinigungssalze bezüglich einer Beseitigung von Al
2O
3 nicht.
[0007] Die Verwendung von normalen Reinigungssalzen schliessen darauf, dass die Verarbeitenden
sicher metallurgische Kenntnisse so gut wie gar nicht besitzen.
Man lebt mit dem erhöhten Schrottanteil, weil man es man es eben nicht besser kennt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, bei reinigungswirksamen Chlor - bzw. Fluorgas die überschüssigen
Gasanteile auf ein Mindestmass zu reduzieren, um auch gleichzeitig die die notwendige
Neutralisation der schädlichen verbleibenden Restgase auf einem Geringstmass zu halten.
[0009] In dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und den kennzeichnenden Teilen der Unteransprüche
ist die Lösung der Aufgabe angezeigt, worauf die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist
Die Erfindung ist anhand von Zeichnungen in Ausführungsbeispielen dargestellt, worauf
die Erfindung nicht beschränkt ist. Es ist möglich und durchaus denkbar, dass sich
aus den Ansprüchen, der Beschreibung und den Erklärungen zu den Zeichnungen Umstände
ergeben, die für sich selbst oder in verschiedenartigsten Kombinationen erfindungsbedeusam
sein können.
[0010] Zunächst zeigen:
- Fig.1
- eine Aufsichtszeichnung des zusammengebauten Doppelkessels mit Flügelrad,
- Fig.2
- eine Querschnittszeichnung gemäss Schnitt A-A (Fig.1),
- Fig.3
- eine Aufsichtszeichnung des oberen Kessels als Einzelteil,
- Fig.4
- eine Querschnittszeichnung gemäss Schnitt B-B (Fig.3),
- Fig.5
- eine Aufsichtszeichnung des unteren Kessels als Einzelteil,
- Fig.6
- eine Querschnittszeichnung gemäss Schnitt C-C (Fig.5),
- Fig.7
- eine Aufsichtszeichnung der Abdeckplatte des oberen Kessels,
- Fig.8
- eine Querschnittszeichnung gemäss Schnitt D-D (Fig.7),
- Fig.9
- eine Aufsichtszeichnung der Abdeckplatte des unteren Kessels,
- Fig.10
- eine Querschnittszeichnugn gemäss Schnitt E-E (Fig.9),
- Fig.11
- eine Aufsichtszeichnung des Flügelrads,
- Fig.12
- eine Querschnittszeichnung gemäss Schnitt F-F (Fig.11).
[0011] Der Doppelkessel mit Flügelrad ist aus fertigungstechnischen Gründen aus mehreren
Bauteilen zusammengesetzt. Aus Genauigkeitskeitsgründen und Verzugsarmut sind Gussteile,
vorzugsweise aus Grauguss zu empfehlen. Wegen möglichst geringer mechanischer Nacharbeit
sind die Einzelteile giesstechnisch entformungsgerecht gestaltet.
Fig.2 zeigt als Gesamtquerschnittszeichnung recht übersichtlich die Erfindungsidee
und die zusammengesetzten Bauteile, die dann den Doppelkessel mit Flügelrad bilden.
[0012] Die Zusammenbauteile sind als Einzelteile zeichnerisch von Fig.3 bis Fig.12. dargestellt.
[0013] Der obere Doppelkesselgrundkörper 1 (Fig.2,4) zeigt deutlich die formtechnisch konsequent
erforderlichen Entformungskonizitäten der relativ langen als Kreis gebildeten Aussenwände.
[0014] Der obere Doppelkesselgrundkörper 1 (Fig.2,4) wird durch die obere verschraubbare
Abdeckplatte 2 (Fig.2,7,8) zum Halbkessel.
Die Dichtungsflächen 3,4,7 (Fig.2) sind mechanisch bearbeitet und werden durch Zwischenlagen
eines Dichtungsrings nach Anzug von Befestigungsschrauben dicht.
Für diese Befestigungsschrauben sind die Durchgangsbohrungen 5 (Fig.1,2,3,4,7,8) vorgesehen,
die mechanisch anzubringen sind.
[0015] Der untere Doppelgrundkörperkessel 6 (Fig.2,5,6) weist neben der zu bearbeitenden
Dichtungsfläche 8 (Fig.2,3,4) eine nach innen verlaufende abgekröpfte Randzone 9 (Fig.2,
5,6) auf.
Bei dem unteren Doppelkesselgrundkörper 6 (Fig.2,5,6,) sind die Dichtungsflächen 8,10
(Fig.2,5,6) entsprechend bearbeitet.
Der untere Doppelkesselgrundkörper 6 (Fig.2,5,6) wird durch die untere Abdeckplatte
12 (Fig.2,9,10) dicht verschlossen, wobei die Dichtungsfläche 12 (Fig.2,9,10) ebenfalls
mechanisch zu bearbeiten ist.
[0016] Durch die Bohrungen 13 (Fig.2,9,10) strömen unterschiedliche chemisch reine Gase
wie beispielsweise Chlor,Fluor und Stickstoff als Trägergas in den unteren Doppelkesselgrundkörper
6 (Fig.2,5,6) unter einem frei zu wählenden Druck und Menge ein, um dann durch die
verengte Öffnung 15 (Fig. 2,5,6) über das Flügelrad 14 (Fig.2,11,12) in den oberen
freien Raum 16 (Fig.2) des oberen Doppelkesselgrundkörpers 1(Fig.2) zu gelangen.
[0017] Das Flügelrad 14 (Fig.2,11,12) befindet sich während des Betriebs eines Tiegels oder
einer Giessanlage in ständiger Rotation.
Die Gaseinlassbohrungen 13 (Fig.2,9,10) der unteren Abdeckplatte 11 (Fig.2,9,10) sind
mit Durchgangsdruckventilen versehen, wodurch die einströmenden Gase druck- und mengenmässig
regulierbar sind.
[0018] Ebenso weisen die Gausauslassbohrungen(18)der oberen Abdeckplatte 2 (Fig.2,7,8) Druckregulierungenventile
auf, durch die das ausströmende Gas, das zur Reinigung der Schmelze bestimmt ist,
in jeder Beziehung zu regulieren ist.
[0019] Der zusammengesetzte Doppelkessel ist auf einem Untergestell, beispielweise einer
Winkeleisenkonstruktion standfest montiert sein.
An diesem Untergestell 19 (Fig.2) ist auch der für das Flügelrad bestimmte Antriebsmotor
(21) Fig.2) montiert. Das ganze Aggregat ist auf dem Boden 20 (Fi.2) befestigt.
[0020] Die auf das sich drehende Flügelrad strömenden Gase werden durch die Rotation des
Flügelrads kräftig vermengt und treten dann als Gasgemisch durch die Gasauslassbohrungen
18 der oberen Abdeckplatte aus.
[0021] Um die überschüssigen schadhaften, aber reinigenden Gase-Chlor - Fluorgase auf eine
Mindestmaß, aber ausreichend zu reduzieren wirdals Trägergas etwa 80 % Stickstoffgas
eingeblasen.
Durch die kräftige Mischung der Gase über das Flügelrad kann ständig ein Mischgas
in die Schmelze in Nähe des Tiegelbodens eingeblasen werden.
Der grösste Anteil des Mischgases - Stickstoffgas tritt an der eoberfläche aus, ohne
eine schädigende Wirkung zu verursachen.
Die mitgeführten nicht chemisch verbrauchten Gase -Chlor- und Fluorgas treten auch
an der Schmelzeoberfläche aus, aber in einem Ausmass, der relativ ohne grösseren Aufwand
entsorgt werden kann.
[0022] Über den Schmelzöfen und Warmhalteöfen sind Auffangschirme angebracht, über die dann
das gesamte entwichene Gas über eine Entsorgungsanlage gelangt.
Bezugszeichenübersicht
[0023]
- 1
- oberer Doppelkesselgrundkörper
- 2
- obere verschraubbare Abdeckplatte
- 3
- Dichtungsfläche
- 4
- Dichtungsfläche
- 5
- Durchgangsbohrungen
- 6
- unterer Doppelkesselgrundkörper
- 7
- untere Abdichtungsfläche des oberen Doppelkesselgrundkörpers
- 8
- Abdichtungsfläche des unteren Doppelgrundkörpers
- 9
- abgekröpfte Innenrandzone
- 10
- Dichtungsfläche des unteren Doppelgrundkörpers
- 11
- untere Abdeckplatte
- 12
- Dichtungsfläche der unteren Abdeckplatte
- 13
- Einlassbohrungen der unteren Abdeckplatte
- 14
- Flügelrad
- 14a
- Flügelradmittelnabe
- 14b
- Flügel
- 15
- Verengte Öffnung
- 16
- Freiraum
- 17
- Antriebswelle
- 18
- Auslassbohrungen der oberen Abdeckplatte
- 19
- Untergestell
- 20
- Boden
- 21
- Antriebsmotor
1. Doppelkessel mit Flügelrad zur Erzeugung eines Gasgemisch, bei dem Gase miteinander gemischt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Doppelkessel aus mehreren Bauteilen zusammengesetzt ist,
der obere Doppelkesselgrundkörper (1) eine plan bearbeitete Fläche (3) aufweist und
durch eine obere verschraubbare Abdeckplatte (2) unter Zwischenlage eines Dichtungsrings
durch Verschraubung im oberen Teil abgedichtet wird,
in dem oberen Doppelkesselgrundkörper (1) ein Flügelrad (14), angetrieben durch den
Antriebsmotor (21), sich drehend bewegt,
die Verbindung zwischen Antriebsmotor (21) und dem Flügelrad (14) durch die Antriebswelle
(17) geschieht, die Antriebswelle (17) in der oberen Abdeckplatte (2) stirnseitig
endet und auch so entsprechend gelagert, in der unteren Abdeckplatte (11) lediglich
zwischengelagert ist,
wobei die untere Abdeckplatte (11) über die Dichtungsflächen (10) und (12) mit dem
unteren Doppelkesselgrundkörper (6) fest verbunden ist,
über die in der unteren Abdeckplatte (11) angebrachte Einlassbohrungen (13) und Ventile
Gase verschiedener chemischer Grundstruktur unter Druck einströmen,
die eingeströmten Gase mit einem Trägergas zusammen unter Druck aufsteigend über einen
verengten Durchmesser (15) durch eine nach innen abgekröpfte Randzone (9) in den Bereich
des sich drehenden Flügelrads (14) gelangen,
durch das sich drehende Flügelrad (14) gemischt werden und in den über dem Flügelrad
liegenden freien Raum (16) gelangen,
von dort dann über die mit Ventilen bestückten Auslassbohrungen (18) der oberen Abdeckplatte
(2) aus dem Doppelkessel austreten und einem Schmelztiegel, Schmelzofen,Warmhalteofen
mit Tiegel, einem Giessofen oder einer Giessanlage zugeführt werden.
2. Doppelkessel nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kesselwände (1),(6) sowohl in rechteckiger, als auch hauptsächlich in runder
Form gefertigt sind, vorzugsweise als Gussteile hergestellt werden, wobei Grauguss
wegen Verzugsarmut vorzuziehen ist.
3. Flügelrad nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flügelmittelnabe (14a) als Einzelteil geferteilgefertigt ist und am Aussendurchmesser
zur Drehachse vertikale oder schräg verlaufende konische Längsnuten eingefräst werden,
in die die Flügelteile (14b), festsitzend eingesetzt werden.
4. Flügelrad nach Anspruch 1 und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flügelmittelnabe (14a) und die Flügelteile (14b) aus thermoplastischen Kunststoff,
vorzugsweise Polyacetal, gefertigt sind.
5. Doppelkessel mit Flügelrad nach Anspruch 1 und 6
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ober - und Unterkessel (1) und (6) und die Abdeckplatten (2) und (11) durch
eine Anzahl einstückiger, relativ langer Gewindeschrauben insgesamt dichtend über
Bohrungen (5) zusammengepresst werden.
6. Doppelkessel mit Flügelrad nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die durch die Bohrungen (13) der unteren Abdeckplatte (11) unter regulierbarem
Druck und Menge einströmenden Gase aus dem chemisch reinen Stickstoffgas als Trägergas
und den die Aluminiumschmelze von Al2O3 reinigenden Gase -chemisch reines Chlorgas und chemisch reines Fluorgas oder Stickstoffgas
und Chlorgas alleine als Gas gemisch einfliessen können.
7. Doppelkessel mit Flügelrad nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass das gesamte Aggregat als Schweiss-Konstruktion herstellbar ist.
8. Doppelkessel mit Flügelrad nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass das die zusammengesetzten Bauteile auf einem mit dem Boden (20) verbundenen Untergestell
(19) befestigt ist.
9. Doppelkessel mit Flügelrad nach Anspruch 1 und 6
dadurch geknnzeichnet,
dass das in die jeweilige Aluminium-Legierung zur Reinigung von Al2O3 eingeleitetes Gasgemisch am Boden des in Betracht kommenden Tiegels austritt und
dann nach oben steigt.