[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Betrieb eines Mischers und Zerkleinerers
für Abfälle, insbesondere für biologisch abbaubare Abfälle. Weiterer Gegenstand der
Erfindung ist ein nach dem Verfahren arbeitender Zerkleinerer und Mischer.
[0002] Die Erfindung geht hierbei vom Gegenstand der AT 402 638 B aus, bei der bereits schon
eine Einrichtung zum Zerkleinern und Mischen von Abfällen, insbesondere von biologisch
abbaubaren, Abfällen bekannt ist. Diese Einrichtung besteht im wesentlichen aus einem
Behälter, in dessen Innenraum paarweise angeordnete Förderschnecken angeordnet sind,
wobei ein oberes Förderschneckenpaar parallel und nebeneinander liegend in gegenseitigem
Abstand angeordnet ist und ferner ein unteres Förderschneckenpaar, welches ebenfalls
gleichachsig zu dem oberen Förderschneckenpaar im Behälter drehend angetrieben ist.
[0003] Der Zerkleinerungs- und Mischbetrieb erfolgt bei der bekannten Patentschrift in der
Art, daß jeweils eine obere Förderschnecke gleichsinnig mit der darunter liegenden
Förderschnecke angetrieben wird, daß aber die Drehrichtung dieser beiden übereinander
liegenden Förderschnecken bezüglich des Einfüllbetriebes und des Austragsbetriebes
nicht gewechselt werden kann. Alle Förderschnecken der bekannten Einrichtung fördern
das Mischgut sowohl im Einfüll- und Mischbetrieb, als auch im Austragsbetrieb stets
in der gleichen Umlaufrichtung.
[0004] Zum Zwecke des Einfüllens von Material über eine obere Einfüllöffnung wird demgemäss
beispielsweise die linke Seite der Förderschnecken im Uhrzeigersinn angetrieben, während
die rechte Seite der etwa übereinander liegenden Förderschnecken im Gegenuhrzeigersinn
angetrieben wird.
[0005] Der Einfüllbetrieb ist dafür bestimmt, daß das Material sich möglichst homogen in
dem Behälter verteilt. Nach Füllung des Behälters erfolgt der Betrieb der Förderschnecken
in der gleichen, vorher erwähnten Antriebsdrehrichtung, so daß das Material im Kreislauf
im Behälter geführt wird. Es wird hierbei durch die unteren Förderschnecken am Boden
entlanggeführt, an der einen Stirnseite des Behälters nach oben gefördert und über
die oberen Schnecken wieder parallel zum Boden zur anderen Stirnseite des Behälters
hin zurück gefördert.
[0006] Es kommt so zu einer Zerkleinerung und Homogenisierung, insbesondere biogener Abfälle.
Zu diesem Zweck ist es im übrigen vorgesehen, daß die Förderschnecken noch eine Reisswirkung
ausüben, weil sie an ihren umlaufenden Aussenumfängen mit Reissmessern bestückt sind,
welche Reissmesser mit zugeordneten, gehäusefesten Gegenmessern zusammenwirken. Auf
diese Weise werden auch schwierig zu behandelnde Abfälle in einfacher Weise zerkleinert
und homogenisiert.
[0007] Zum Wechsel vom Einfüll- und Mischbetrieb zum Austragsbetrieb sieht die bekannte
Einrichtung vor, daß die bodennahen, unteren Schneckenwellen der Förderschnecken geteilt
sind und daß dem abgeteilten Teilstück ein eigener Antrieb zugeordnet ist, der vermag,
daß diese Teilförderschnecken in einem Gegensinn zu den achsial dort angeflanschten
Haupt-Förderschnecken angetrieben werden können. Wichtig ist, daß die Haupt-Förderschnecken
der bekannten Einrichtung stets das Material - sowohl im Misch- und Einfüllbetrieb,
als auch im Austragsbetrieb - in einer Umlaufrichtung fördern, die von der stirnseitig
angeordneten Austragsöffnung abgewandt ist. Während des Einfüll- und Mischbetriebes
fördern die abgeteilten Teil-Förderschnecken gleichsinnig, wie die achsial daran angeflanschten
Hauptförderschnecken. Im Austragsbetrieb wird jedoch lediglich die Förderrichtung
dieser Teilförderschnecken um 180 Grad verdreht, sodaß diese aus dem nach wie vor
im Mischbetrieb umlaufenden Förderstrom des Mischgutes jeweils einen Teilstrom entnehmen
und gegen die - dann geöffnete - stirnseitige Austragsöffnung fördern.
[0008] Nachteil der bekannten Einrichtung ist jedoch, daß die Aufteilung der bodennahen
Förderschnecken in zwei Teilförderschnecken und die Anordnung von zwei getrennten
Antrieben für diese Teilförderschnecken mit hohem Maschinenaufwand, hohem Wartungsaufwand
und dementsprechend auch hohen Herstellungskosten verbunden ist.
[0009] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer
bekannten Einrichtung zum Zerkleinern und Mischen von Abfällen und eine nach dem Verfahren
arbeitende Einrichtung so weiterzubilden, daß sie wesentlich kostengünstiger, einfacher
und auch betriebssicherer arbeitet.
[0010] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruchs 1 gekennzeichnet.
[0011] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß in einem ersten Verfahrensschritt zum
Zwecke des Einfüll- und des Mischbetriebes die etwa übereinander angeordneten Förderschnecken
der einen Seite beispielsweise im Uhrzeigersinn und die der anderen Seite im Gegenuhrzeigersinn
angetrieben werden, und daß im Auftragsbetrieb die Drehrichtung der übereinanderliegenden
Förderschnecken vertauscht wird derart, daß beispielsweise jetzt die rechte Seite
im Gegenuhrzeigersinn und die linke Seite im Uhrzeigersinn angetrieben wird.
[0012] Dies führt nach der Erfindung nun dazu, daß während des Mischbetriebes das Mischgut
durch die bodennahe angeordneten Förderschnecken parallel zum Boden gegen die dem
Antrieb zugeordnete Stirnseite gefördert werden und daß das Mischgut an dieser Stirnseite
nach oben befördert wird und in den Bereich der oben angeordneten Förderschnecken
gelangt, wo das Mischgut in Gegenrichtung zu der anderen, dem Austrag zugeordneten
Stirnseite gefördert wird. Auf diese Weise wird also während des Einfüll- und Mischbetriebs
ein Kreislauf des Mischgutes bewerkstelligt, wobei sämtliche Förderschnecken über
ihre gesamte Länge den Transport des Mischguts übernehmen.
[0013] Dies ist ein erster wichtiger Unterschied zu dem Stand der Technik, weil beim Stand
der Technik die kurzen Förderschneckenstummel, die getrennt angetrieben waren, lediglich
der Materialumlenkung dienten, aber nicht eine eigene Misch- und Zerkleinerungsaufgabe
hatten. Weil diese bekannten Teil-Förderschnecken im Austragsbetrieb lediglich jeweils
einen relativ kleinen Materialstrom aus dem an ihnen (nach wie vor) im Mischbetrieb
vorbei gewälzten Hauptstrom entnehmen konnten, war die Entleerungsdauer und auch der
Entleerungsgrad des Behälters nicht optimal.
[0014] Wichtig ist nun, daß zum Zwecke des Austrags des Materials aus der stirnseitig angeordneten
Austragsöffnung die Drehrichtungen aller Förderschnecken vertauscht wird, so daß in
der Art einer an sich bekannten Trommel-Mischmaschine das Material allein aufgrund
der Förderwirkung der bodennahe angeordneten Förderschnecken der Austragsöffnung zugeführt
wird. Es besteht also nicht mehr die Notwendigkeit, mit Hilfe von getrennt angetriebenen,
kurzen Teil-Förderschnecken den Austrag in Richtung zur Austragsöffnung zu erreichen.
Damit besteht der Vorteil, daß der gesamte Materialstrom nun im Austragsbetrieb durch
die bodennahen Förderschnecken über ihre gesamte Länge gegen die Austragsöffnung gefördert
wird. Damit wird die Entleerungszeit und auch der Entleerungsgrad wesentlich verbessert.
[0015] Es besteht der weitere Vorteil, daß eine derartige Einrichtung wegen des Wegfalls
der Teil-Förderschnecken und deren Antriebe wesentlich kostengünstiger hergestellt
werden kann, leichter zu warten ist und im übrigen betriebssicherer arbeitet, weil
eben auf einen getrennten Antrieb für die kurzen Teil-Förderschnecken und die zugeordnete
Maschinenteile, wie z. B. Antriebsketten, Lager und dgl. verzichtet werden kann.
[0016] Außerdem ist die Misch- und Zerkleinerungswirkung noch besser, weil alle Förderschnecken
über ihre gesamte Länge im Einfüll- und Mischbetrieb der Zerkleinerung und Homogenisierung
des Materials dienen.
[0017] Eine konstruktive Ausführungsform einer derartigen Einrichtung sieht vor, daß eine
Verbesserung der Materialumleitung von dem unteren Förderschneckenpaar zu dem oberen
Förderschneckenpaar durch ein sogenanntes Förderblech erfolgt. Dieses Förderblech
sorgt dafür, daß der gegen die Stirnseite (Antriebsseite) drückende Materialstrom
des Mischgutes nicht diesen Flansch belastet, sondern er wird an diesem Förderblech
umgelenkt und in Richtung nach oben geschickt, wo er in den Einlaufbereich des oberen
Förderschneckenpaares gelangt.
[0018] Dieses an der antriebsseitigen Stirnseite des Behälters angeordnete Förderblech hat
den weiteren Vorteil, daß im Austragsbetrieb dieses Förderblech für eine vollständige
Entleerung des Behälters sorgt. Das auf dieses Förderblech geförderte Material wird
nämlich von oben her abgenommen, und in den Bereich des unteren Förderschneckenpaares
gebracht, so daß es von den unteren Förderschneckenpaaren erfasst und auf einfache
Weise an der gegenüberliegenden Stirnseite angeordneten Austragsöffnung zugeführt
wird.
[0019] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich also der wesentliche Vorteil, daß
mit zwei Antrieben (im Vergleich mit den vier Antrieben nach der AT-PS 402 638) eine
wesentlich bessere Misch- und Zerkleinerungsleistung in einer derartigen Einrichtung
erreicht wird.
[0020] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0021] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen naher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1:
- schematisiert gezeichnete Seitenansicht einer Einrichtung im Betrieb während des Einfüllens,
- Figur 2:
- die gleiche Einrichtung nach Figur 1 im Mischbetrieb,
- Figur 3:
- die Einrichtung nach Figur 1 und 2 im Austragsbetrieb,
- Figur 4:
- die Stirnansicht der Einrichtung nach Figur 1 von der Austragseite her,
- Figur 5:
- ein vergrößerter Ausschnitt des Zusammenwirkens der Schnecken mit Reissmessern und
Gegenmessern,
- Figur 6:
- die gleiche Darstellung wie Figur 4 im Austragsbetrieb,
- Figur 7:
- die vergrößerte Darstellung der stirnseitigen Lagerung der unteren Förderschnecken
am zugeordneten Behälterflansch mit Förderblech,
- Figur 8:
- eine um 90° gedrehte Darstellung nach Figur 7.
[0024] Die Einrichtung nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus einem Behälter 1,
der gemäss den Figuren 1 bis 4 eine langgestreckte Form aufweist und eine im Querschnitt
sich konisch nach unten verjüngende Profilform. In dem Behälter 1 sind Förderschneckenpaare
angeordnet, wobei ein oberes Förderschneckenpaar 6,7 etwa fluchtend und schräg zueinander
versetzt zu einem unteren Förderschneckenpaar der Förderschnecken 12,13 angeordnet
ist. Eine vertikale Längsmittenlinie 46 unterteilt den Behälter in zwei Behälterseiten.
[0025] Es sind zwei getrennte Antriebe 10 pro Behälterseite vorhanden, wobei in den Zeichnungen
lediglich der Antrieb der linken Seite gezeichnet ist, während die rechte Seite von
einem gleichen Antrieb angetrieben wird. Die linke Seite der übereinanderliegenden
Förderschnecken, nämlich die Förderschnecke 6 und die Förderschnecke 12 werden von
dem einen Antrieb 10 über ein Getriebe 11 und zugeordnete Ketten angetrieben, während
die auf der rechten Seite des Behälters angeordneten Förderschnecken 7 und 13 von
einem weiteren (nicht gezeichneten) Antrieb 10 mit einem zugeordneten Getriebe 11
und zugeordneten Ketten angetrieben wird.
[0026] Der Antrieb ist so geschaltet, daß während des Einfüll- und des Mischbetriebes (Figur
1, Figur 2 und Figur 4) die Förderschnecken 6 und 12 in Pfeilrichtung 9,15 (im Uhrzeigersinn)
angetrieben werden, während die anderen Förderschnecken 7,13 im Gegenuhrzeigersinn,
nämlich in den Pfeilrichtungen 8, 14 angetrieben sind.
[0027] Der Behälter wird über eine obere Einfüllöffnung 2 befüllt, deren Begrenzung etwa
durch die Pfeile 3 gekennzeichnet ist.
[0028] An der einen Stirnseite 5 des Behälters sind die beiden Antriebe für die Förderschnecken
6 und 12, sowie 7 und 13 angeordnet, der gegenüberliegend die Stirnseite 4 des Behälters
sich befindet, in welcher eine Austragsöffnung 39 angeordnet ist.
[0029] Das über die Einfüllöffnung 2 angefüllte Mischgut 19 wird von den Förderschnecken
6,7 und 12,13 umgewälzt und hierbei zerkleinert. Die Zerkleinerung erfolgt gemäss
Figur 5 dadurch, daß jede Förderschnecke 6,7,12,13 an ihrem Schneckenblatt 26 mit
einer Vielzahl von Reissmessern 27 bestückt ist, welches Reissmesser an seiner äusseren
Kante mit einem gehäusefest an der Behälterwand 29 befestigten Gegenmesser 28 kämmt.
Jegliches Material, welches zwischen diese beiden Messerspalte gelangt, wird zerkleinert
und homogenisiert. Außerdem erfolgt eine Zerkleinerung und Homogenisierung durch den
gesamten Mischvorgang entsprechend den Figuren 1 und 2.
[0030] Während dieses Misch- und Zerkleinerungsbetriebes wird also das Mischgut in Pfeilrichtung
22 durch die unteren Förderschnecken 12,13 gegen die Stirnseite 5 gefördert und an
den beiden unteren Förderschnecken 12,13 ist jeweils ein Förderblech 32 angeordnet,
dessen Aufbau noch anhand der Figuren 7 und 8 näher erläutert werden wird. Dieses
Förderblech 32 sorgt dafür, daß das in Pfeilrichtung 38 herangeführte Material umgelenkt
wird und in Pfeilrichtung 39 in den Einlassbereich der oberen Förderschnecken 6,7
gefördert wird, wo es in Pfeilrichtung 20 parallel zur Bodenfläche entlanggefördert
wird. Es erfolgt also ein ständiger Kreislauf des Mischguts, weil das Mischgut in
Pfeilrichtung 23 von den oberen Förderschnecken 6,7 herunterfällt und in Pfeilrichtung
22 durch die unteren Förderschnecken 12,13 wieder parallel zur Bodenfläche 21 gefördert
wird.
[0031] Der Mischbehälter hat im übrigen aussenseitig an der Behälterwand 29 Halter 16 angeordnet,
die mit zugeordneten Wiegezellen 17 zusammenwirken, welche ihrerseits auf den bodenfesten
Ständern 18 abgestützt sind.
[0032] Zur Erleichterung der Förderbewegung von den oberen Förderschnecken 6,7 in Pfeilrichtung
23 nach unten ist im übrigen vorgesehen, daß an dem Wellenstumpf und drehfest mit
den Wellenstümpfen der oberen Förderschnecken 6,7 ein sogenannter Gegenflügel 24 angeordnet
ist, dessen Steigung den der Steigung der Förderschnecken 6,7 entgegengesetzt ist.
Auf diese Weise wird dafür gesorgt, daß das gegen die Stirnseite 4 in Pfeilrichtung
23 geförderte Material in Pfeilrichtung 25 abgewiesen wird und damit herunterfällt
und in Pfeilrichtung 22 von den unteren Förderschnecken 12,13 parallel zur Bodenfläche
21 wegbefördert wird.
[0033] Der Austragsbetrieb erfolgt nun dergestalt, daß gemäss Figur 3 und Figur 6 die Drehrichtung
der Förderschnecken umgedreht wird, so daß statt der vorherigen Drehrichtung der Förderschnecken
6,14 (Pfeilrichtung 8, 14) nunmehr die Pfeilrichtungen 8',14' gelten, während die
benachbarten übereinanderliegenden Förderschnecken 7,13 nun in Gegenrichtung zu der
vorherigen Drehrichtung, nämlich in den Pfeilrichtungen 9' und 15' angetrieben werden.
[0034] Dadurch wird die gesamte Förderrichtung des Mischgutes von Figur 2 im Vergleich zu
Figur 3 umgedreht, weil nun das Mischgut in Pfeilrichtung 42 parallel zur Bodenfläche
21 auf eine stirnseitig angeordnete Austragsöffnung 39 gefördert wird, wo es die Austragsöffnung
39 in Pfeilrichtung 40 verlässt.
[0035] Das vorher erwähnte Förderblech 32 sorgt nun dafür, daß das in Pfeilrichtung 43 auf
das Förderblech 32 fallende Material von diesem abgewiesen wird und in den Einlaufbereich
des unteren Förderschneckenpaares 12,13 gelangt.
[0036] Auf diese Weise erfolgt eine optimale Austragswirkung, denn beide unteren Förderschnecken
12,13 fördern über ihre gesamte Länge das Mischgut in Richtung auf die Austragsöffnung
39, so daß ein ausgezeichneter Austrageffekt besteht. Das Förderblech 32 sorgt für
eine vollständige Entleerung des Behälters, denn sämtliches Material, welches sich
noch im Bereich der Stirnseite 5 des Behälters 1 befindet, wird von diesem Förderblech
32 erfasst und in den Einlaufbereich der unteren Förderschnecken 12,13 gefördert.
[0037] Hierzu sehen die Figuren 7 und 8 eine besondere Formgebung dieses Förderblechs vor.
Es besteht im wesentlichen aus einem etwa flügelförmigen, dreiecksförmigen Blech,
welches drehfest mit der jeweiligen Welle der unteren Förderschnecke 12,13 verbunden
ist und dessen Aussenkante 44 etwa mit der Aussenkante 45 des jeweiligen Schneckenblattes
26 fluchtet und mit diesem gleich hoch ist. Ferner besteht dieses Förderblech 32 aus
zwei im Winkel zueinander angeordneten Lamellen 36,37, die in axialer Richtung und
mittig über der Förderschneckenwelle symmetrisch zusammenlaufen und dort eine radiale
Stirnkante 34 bilden, über welche diese beiden Lamellen 36,37 miteinander verbunden
sind.
[0038] In Richtung zur Austragsseite ist das Förderblech 32 fest mit dem Schneckenflansch
33 verbunden und ist demgemäss drehfest mit der Welle der Förderschnecken 12,13 verbunden.
Dem sich drehenden Schneckenflansch 33 liegt im übrigen der Antriebsflansch 31 gegenüber,
der mit dem Schneckenflansch 33 gekoppelt ist. Beide Flansche 31,33 sind demgemäss
drehend angetrieben und liegen innerhalb der gehäusefesten Stirnkante 5 gemäss den
Figuren 7 und 8.
[0039] Das Austragen des Materials wird im übrigen durch eine Räumvorrichtung 41 erleichtert,
welche aus einem Winkelblech besteht, welche in der Art des vorher beschriebenen Förderbleches
32 aber lediglich eine einzige Lamelle 36 oder 37 aufweist, während die andere Lamelle
fehlt. Ansonsten ist dieselbe Formgebung gegeben. Diese Räumvorrichtung 41 sorgt für
ein leichteres Austragen des Materials in Richtung auf die Austragsöffnung 39. Gemäss
Figur 6 ist die Austragsöffnung von aussen her durch einen Austragsschieber 30 verbunden,
der hydraulisch heb- und senkbar ausgebildet ist und der mit nicht näher dargestellten
Klappen zusammenwirkt, welche Klappen über seitlich angeordnete Schwenklager vor die
Austragsöffnung im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn hin- und herschwenkbar
sind.
[0040] Bezüglich der Formgebung des Förderbleches 32 wird unter Hinweis auf die Figuren
7 und 8 noch angefügt, daß es wichtig ist, daß die beiden Lamellen 36,37 einen gegenseitigen
Winkel 35 bilden, welcher Winkel im Bereich von etwa 60 bis 120° sein kann.
[0041] Durch die symmetrische Anordnung in axialer Richtung und durch die asymmetrische
Anordnung in radialer Richtung sorgt dieses Förderblech 32 dafür, daß das gegen die
Stirnseite 5 geförderte Material während des Mischbetriebes nach oben in den Bereich
der oberen Förderschnecken 6,7 gefördert wird, während andererseits während des Austragsbetriebes
das von oben herabfallende Material und daß im Bereich dieser Stirnseite 5 lagernde
Material durch dieses Förderblech 32 wegbefördert wird und in Richtung auf die Austragsöffnung
fördert.
[0042] Mit der gegebenen technischen Lehre wird also ein neuer Verfahrensbetrieb für eine
derartige Einrichtung vorgeschlagen, denn durch einfaches Wechseln der Drehrichtung
von oberen und unteren Förderschnecken wird einmal ein Mischbetrieb bewerkstelligt,
wobei das Material zu der einen Stirnseite des Behälters gefördert wird, während im
Austragsbetrieb die Drehrichtung der Förderschnecken umgekehrt wird, so daß diese
dann zu einer an der gegenüberliegenden Stirnseite angeordneten Austragsvorrichtung
fördern.
[0043] Es kann deshalb auf die Unterteilung der Förderschnecken in getrennt angetriebene
Teilförderschnecken verzichtet werden.
Zeichnungs-Legende
[0044]
- 1
- Behälter
- 2
- Einfüllöffnung
- 3
- Pfeil
- 4
- Stirnseite (Austrag)
- 5
- Stirnseite (Antrieb)
- 6
- Förderschnecke oben
- 7
- Förderschnecke oben
- 8
- Pfeilrichtung 8'
- 9
- Pfeilrichtung 9'
- 10
- Antrieb
- 11
- Getriebe
- 12
- Förderschnecke unten
- 13
- Förderschnecke unten
- 14
- Pfeilrichtung 14'
- 15
- Pfeilrichtung 15'
- 16
- Halter
- 17
- Wiegezelle
- 18
- Ständer
- 19
- Mischgut
- 20
- Pfeilrichtung
- 21
- Bodenfläche
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Pfeilrichtung
- 24
- Gegenflügel
- 25
- Pfeilrichtung
- 26
- Schneckenblatt
- 27
- Reissmesser
- 28
- Gegenmesser
- 29
- Behälterwand
- 30
- Austragsschieber
- 31
- Flansch
- 32
- Förderblech
- 33
- Schneckenflansch
- 34
- Stirnkante
- 35
- Winkel
- 36
- Lamelle
- 37
- Lamelle
- 38
- Pfeilrichtung
- 39
- Austragsöffnung
- 40
- Pfeilrichtung
- 41
- Räumvorrichtung
- 42
- Pfeilrichtung
- 43
- Pfeilrichtung
- 44
- Außenkante
- 45
- Außenkante
1. Verfahren zum Betrieb eines Mischers und Zerkleinerers für Abfälle, insbesondere für
biologisch abbaubare Abfälle mit einem Behälter, in dessen Innenraum mehrere Förderschnecken
paarweise angeordnet sind, wobei ein oberes Förderschneckenpaar parallel und nebeneinander
liegend in gegenseitigem Abstand angeordnet ist und ferner ein unteres Förderschneckenpaar
vorhanden ist, welches ebenfalls gleichachsig zu dem oberen Förderschneckenpaar im
Behälter drehend angetrieben ist, wobei die im wesentlichen bezüglich einer vertikalen
Behälter-Mittenlinie übereinanderliegenden Förderschnecken einer Behälterseite jeweils
gleichsinnig angetrieben sind und die Förderschnecken der anderen Behälterseite jeweils
im Gegensinn zu den Förderschnecken der ersten Behälterseite angetrieben sind, wobei
in einem ersten Verfahrensschritt bei einem Einfüll- und Mischbetrieb die Förderschnecken
jeder Behälterseite gleichsinnig und bezüglich der Drehrichtung der Förderschnecken
der anderen Behälterseite gegenläufig angetrieben sind, dadurch gekennzeichnet, daß in einem zweiten Verfahrensschritt (Austragsbetrieb) die Drehrichtung aller Förderschnecken
(6,12 und 7,13) im Vergleich zur Drehrichtung des Mischbetriebes vertauscht wird und
der Förderstrom der bodennahen Förderschnecken (12,12) in Richtung zur stirnseitigen
Austragsöffnung (39) gelenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung der Umwälzung des Mischgutes (19) während des Einfüll- und Mischbetriebes
um 180 Grad vertauscht gegenüber der Richtung der Umwälzung des Mischgutes im Austragsbetrieb
ist.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbesserung der Materialumleitung von dem unteren Förderschneckenpaar(12,13)
zu dem oberen Förderschneckenpaar (6,7) durch ein Förderblech(32) erfolgt, das drehfest
jeweils an der Stirnseite einer bodennahen Förderschnecke (12,12) angeordnet ist und
das den gegen die antriebsseitige Stirnseite(5) drückenden Materialstrom des Mischgutes(19)
umgelenkt und in den Einlaufbereich des oberen Förderschneckenpaares(6,7)fördert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Förderblech (32) aus einem etwa flügelförmigen, dreiecksförmig profilierten Blech
besteht, welches drehfest mit der jeweiligen Welle der unteren Förderschnecke (12,13)
verbunden ist und dessen Aussenkante (44) etwa mit der Aussenkante (45) des jeweiligen
Schneckenblattes (26) fluchtet und mit diesem gleich hoch ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderblech (32) aus zwei im Winkel zueinander angeordneten Lamellen (36,37)
besteht,
die in axialer Richtung und mittig über der jeweiligen Förderschneckenwelle symmetrisch
zusammenlaufen und dort eine radiale Stirnkante (34) bilden, über welche die beiden
Lamellen (36,37) miteinander verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Förderschnecke (6,7,12,13) an ihrem Schneckenblatt (26) mit einer Vielzahl von
Reissmessern (27) bestückt ist, welches Reissmesser an seiner äusseren Kante mit einem
gehäusefest an der Behälterwand (29) befestigten Gegenmesser (28) kämmt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß drehfest mit den Wellenstümpfen der oberen Förderschnecken (6,7) nächst der austragsseitigen
Stirnseite dieser Förderschnecken ein Gegenflügel (24) angeordnet ist, dessen Steigung
der Steigung der Förderschnecken (6,7) entgegengesetzt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß nächst der austragsseitigen Stirnseite (4) des Behälters (1) jeweils drehfest mit
der Welle der oberen Förderschnecken (6,7) eine Räumvorrichtung (41) verbunden ist,
die aus einem Winkelblech besteht, welche in der Art des Förderbleches (32) ausgebildet
ist, jedoch nur eine Lamelle (36 oder 37) aufweist.