[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Ermittlung von Verteilinformationen
nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Zur Bestimmung der Verteilinformation werden die Anschriften von Sendungen in Bearbeitungsmaschinen,
insbesondere Sortiermaschinen mit OCR-Systemen, gelesen. Die vom OCR-System nicht
gelesenen Sendungen werden auf Videoplätzen eines Videocodiersystems dargestellt und
manuell codiert. Ein Videocodiersystem kann in einer Pool-Konfiguration mit mehreren
Briefsortieranlagen verbunden sein. Dabei sind alle von den verschiedenen Maschinen
anfallenden Bilder von nicht maschinell gelesenen Briefsendungen (OCR-Rejects) auf
ein System von Videocodierplätzen nach bestimmten Vorgaben zum Zweck des Videocodierens
zu verteilen, wobei sowohl eine Gleichverteilung der Last, als auch eine definierte
Priorisierung bestimmter Maschinen gefordert werden kann.
[0003] Nach dem bekannten Stand der Technik werden die von allen Bearbeitungsmaschinen auflaufenden
On-Line Bilder der Sendungen durch eine zentrale Verwaltung, z. B. einen Image Controller
verwaltet und auf Anforderung eines Videocodierplatzes auf den anfordernden Videocodierplatz
geschaltet. Unter On-Line Bilder versteht man diejenigen, die sich zum betreffenden
Zeitpunkt in einer mechanischen Laufzeitstrecke der Bearbeitungsmaschinen befinden.
Die Laufzeitstrecken sind erforderlich, um die Sendungen On-Line, d. h. mit einem
Maschinendurchlauf automatisch bzw. manuell per Videocoding codieren zu können. Im
Ergebnis der Codierung wird ein maschinenlesbarer Code auf die Sendungen gedruckt,
der in nachfolgenden Maschinen gelesen werden kann.
[0004] Durch die Art und Weise der Zuordnung von Codieraufträgen der Videocodierplätze zu
den verschiedenen Bearbeitungsmaschinen steuert der Image Controller die Last jeder
einzelnen Maschine und die Lastverteilung im gesamten Anlagen-Pool.
[0005] Nachteilig an dieser Lösung ist die Tatsache, daß alle Codieranforderungen der Videocodierplätze
über eine einzige Instanz, dem Image Controller laufen, die bei hoher Last einen Flaschenhalseffekt
verursachen kann, da jede Codieranforderung eines Videocodierplatzes vom zentralen
Image Controller bearbeitet werden muß. In Fig. 3 ist das Prinzip der zentralen Bildverwaltung
mit Image Controller dargestellt.
[0006] Der in den unabhängigen Ansprüchen 1 und 10 angegebenen Erfindung liegt daher das
Problem zugrunde, ein Verfahren und eine zugehörige Anordnung zu schaffen, die bei
gleichzeitiger Anforderung von Bildern der Verarbeitungsmaschinen durch die Videocodierplätze
zur manuellen Codierung eine Abfertigung mit verringerten Wartezeiten realisieren.
[0007] In den Unteransprüchen werden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, so zur
Bildung der Rangordnungswerte, zur Einbindung einer Zufallszahl in die Auswahl der
Bearbeitungsmaschine entsprechend des Rangordnungswertes, Handhabung verschiedener
Codiermodi, dargelegt.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung weist zusammengefaßt folgende vorteile gegenüber bisherigen
zentralistischen Ansätzen auf:
- keine zentrale Verwaltungsinstanz für die Zuordnung und Verteilung von Bildern
- kein Flaschenhalseffekt unter Hochlast möglich
- nur sehr wenige Software-Komponenten
- kontinuierliche, gleichförmige Lastverteilung auf alle Maschinen und Codierplätze
- eigenstabil
- einfache Einbeziehung von Off-Line-Sendungen und unterschiedlichen Codiermodi
[0009] In einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigen:
- FIG 1
- eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Anordnung mit dezentraler Bildverwaltung,
- FIG 2
- den Ablauf beim Austausch der histogrammähnlich dargestellten Füll standsinformationen
und
- FIG 3
- eine Prinzipdarstellung einer Anordnung gemäß Stand der Technik mit zentraler Bildverwaltung.
[0010] Jede Sortiermaschine ILV besitzt ein OCR-System und eine lokale Bildverwaltungseinheit
LIC, die die On-Line bzw. Off-Line Bilder verwaltet. Die Sortiermaschine ILV und alle
Videocodierplätze sind über ein Netzwerk miteinander verbunden. FIG 1 zeigt die Anordnung
bei der dezentralen Bildverwaltung.
[0011] Das Prinzip der erfindungsgemäßen Lösung geht davon aus, daß jeder Videocodierplatz
selbständig diejenige Maschine bestimmt, von dem er das nächste zu bearbeitende Bild
anfordert. Die Entscheidung darüber wird aus Zustandsinformationen abgeleitet, die
von allen beteiligten Bearbeitungsmaschinen den Videocodierplätzen auf geeignete Weise
bereitgestellt werden. Daraus leitet sich folgender Zyklus für die Bildanforderung
eines Videocodierplatzes ab:
1.Bestimmung der Bildverwaltungseinheit, von der das nächste Bild angefordert werden
soll
2.Bildanforderung (Image Request) an die entsprechende Bildverwaltungseinheit
3.Empfangen der Bilddaten und des zugehörigen Bild-Descriptors von der angesprochenen
Anlage
4.Codierung des Bildes
5.Zurücksenden des Codierergebnissen zur Bildverwaltungseinheit.
[0012] Für die Bestimmung der Bearbeitungsmaschine, von der das nächste Bild angefordert
werden soll, liefert jede Bearbeitungsmaschine in zyklischen Abständen Status-informationen
über den Füllstand der Laufzeitstrecke, z.B. in Form einer histogrammähnlich dargestellten
Füllstandsinformation H.
[0013] Die mechanische Laufzeitstrecke ist im Sendungsstrom der Bearbeitungsmaschine vor
einem Barcodedrucker angeordnet und hat die Aufgabe, die für die automatische Verteilinformationserkennung
(OCR) sowie die für das Videocodieren erforderliche Verzögerungszeit zu gewährleisten.
Der Sendungsabzug (Stoffeingabe/Feeder) am Eingang der Laufzeitstrecke wird dabei
durch eine Regelung so gesteuert, daß bei einem maximalen Gesamtdurchsatz die On-Line-Rate
maximiert wird. Die On-Line-Rate ist der relative Anteil von Sendungen, die innerhalb
der Verweildauer in der Laufzeitstrecke codiert werden konnte.
[0014] Zur Berechnung der histogrammähnlich dargestellten Füllstandsinformationen H werden
äquidistante Intervalle von beispielsweise 1 Sekunde gebildet und die jeweilige Anzahl
von Sendungen eines Abschnitts der Laufzeitstrecke den korrespondierenden Einträgen
zugeordnet. Diagramm 1 zeigt eine Momentaufnahme einer histogrammähnlich dargestellten
Füllstandsinformation H einer 12 Sekunden Laufzeitstrecke zum Zeitpunkt ti. Wie zu
erkennen, befinden sich im Laufzeit-Intervall bis zur 1. Sekunde 4 Sendungen, von
der 1. bis zur 2. Sekunde 6 Sendungen usw. in der Laufzeitstrecke. Im Beispiel ist
die Laufzeitstrecke vollständig gefüllt.
[0015] Die Laufzeitstrecke transportiert die Sendungen kontinuierlich. Das Modell der histogrammähnlich
dargestellten Füllstandsinformation ist zeitdiskret. Die Abtast-(Aktualisierungs)
rate der histogrammähnlich dargestellten Füllstandsinformationen wird in einem geeigneten
Verhältnis zur Transportgeschwindigkeit, der Sendungsparameter, Sendungslänge und
-lücke, sowie der Größe der äquidistanten Intervalle festgelegt. Im Ausführungsbeispiel
beträgt die Aktualisierungsrate, sowie die Größe der äquidistante Intervalle je 1
Sekunde.
Laufzeit [s] |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
Anzahl Sdg |
4 |
6 |
7 |
9 |
7 |
2 |
8 |
9 |
10 |
9 |
6 |
3 |
[0016] Diagramm 1: Füllstandsinformation für eine 12 Sekunden Laufzeitstrecke zum Zeitpunkt
ti.
[0017] Die Sendungen werden durch eine Zuführeinrichtung, Stoffeingabe oder Feeder genannt,
in die Laufzeitstrecke eingespeist. Nach Durchlaufen der Laufzeitstrecke gelangen
sie in den Sortierbereich der Briefsortieranlage, z.B. einer Anordnung von Sortierfächern,
die über Weichen angesteuert werden. Das Durchlaufen der Sendungen durch die Laufzeitstrecke
erfolgt nach dem FiFo-Prinzip (First in, first out). Daher wird die Belegung der histogrammähnlich
dargestellten Füllstandinformation H von links nach rechts durchlaufen.
[0018] Im folgenden wird das Verfahren der dezentralen Bildverwaltung beschrieben.
1. Jede Briefsortieranlage bestimmt für die nicht durch den OCR gelesenen Sendungen
zyklisch eine histogrammähnlich dargestellte Füllstandsinformation H(ti) der Laufzeitstrecke
mit der Aktualisierungsrate Ra [1/sec]. Diese Darstellung repräsentiert den Sendungsfüllstand
zwischen den Zeitpunkten ti und ti+1.
2. Die histogrammähnlich dargestellten Füllstandsinformationen Hj (ti) aller j Maschinen
werden in zyklischen Abständen unter den Sortiermaschinen ausgetauscht, so daß jede
Maschine die gesamte Information über die Füllstände aller Maschinen besitzt. Auf
diese Weise kann ein Videocodierplatz die Zustandsinformation aller Maschinen von
jeder beliebigen Maschine abfragen und daraus die Entscheidung ableiten, von welcher
Anlage das nächste Bild anzufordern ist.
3. Aus den histogrammähnlich dargestellten Füllstandsinformationen H (ti) der Laufzeitstrecke
werden Rangordnungswerte für jede Anlage berechnet. Die Rangordnungswerte Ri sind
z.B. positive ganze Zahlen. Die Relationen der Beträge der Rangordnungswerte repräsentieren
die Verhältnisse der Füllstände der beteiligten Anlagen.
4. Die Videocodierplätze erhalten zu definierten Zeitpunkten, die sie selbst bestimmen,
die jeweils aktuellen Rangordnungswerte aller Maschinen. Die aktuellen Rangordnungswerte
beinhalten im Vergleich zu den Bilddaten nur verhältnismäßig kleine Datenmengen und
können daher unmittelbar nach dem Abschluß eines Codiervorgangs vom Videocodierplatz
angefordert werden. Alternativ kann dieses mit der Übertragung der Bilder gekoppelt
werden, d.h. wenn ein Videocodierplatz ein Bild von einer Bildverwaltungseinheit anfordert,
können zusätzlich zu den Bilddaten auch die aktuellen Rangordnungswerte aller Anlagen
übertragen werden. Damit wird die Anzahl der erforderlichen Messages reduziert.
5. Jeder Videocodierplatz bestimmt für jedes neu anzufordernde Bild durch einen individuellen
Entscheidungsprozeß, von welcher Anlage das nächste Bild angefordert wird. Dazu werden
die aktuellen Rangordnungswerte Ri verwendet. Erfindungsgemäß werden die Rangordnungswerte
so mit einem gleichverteilten Zufallsprozeß Z überlagert, daß die Wahrscheinlichkeit
Pi des Bildrequests von einer bestimmten Maschine i proportional der relativen Größe
des betreffenden Rangordnungswertes Ri entsprechend Formel (I) wird.

Die Zufallsüberlagerung für den Entscheidungsprozeß, von welcher Anlage das nächste
Bild angefordert wird, ist notwendig, um zu vermeiden, daß alle Videocodierplätze
zu einem Zeitpunkt von der Sortieranlage Bilder anfordern, die den maximalen Rangordnungswert
besitzen. Dies wäre sonst möglich, da alle Videocodierplätze prinzipiell zu einer
Zeit die gleiche Information über den Sendungs-Füllstand der Sortieranlagen in Form
der histogrammähnlich dargestellten Füllstandsinformation H (ti) der Laufzeitstrecke
haben. Weiterhin sorgt die Zufallsüberlagerung für eine möglichst gleichförmige Lastverteilung
zwischen allen Videocodierplätzen und den Sortiermaschinen gemäß der Rangordnung.
6. Die Rangordnungswertbestimmung und Zufallsprozeßüberlagerung werden so gestaltet,
daß
- die On-Line-Rate maximiert,
- der Gesamtanlagendurchsatz maximiert wird.
Für die Rangordnungswertbestimmung kommen sowohl lineare als auch nichtlineare Überlagerungen
von Funktionen zwischen der Laufzeit Di der Laufzeitstrecke und der betreffenden Anzahl
von Sendungen Ni in dem betrachteten Laufzeitstreckensegment in Betracht. So kann
in einem einfachen Fall der Rangordnungswert als Summe aller Füllstände, d.h. der
Gesamtzahl der in der Laufzeitstrecke befindlichen Sendungen bestimmt werden (IIa).
In einem anderen Ansatz kann die aktuelle Position linear oder nichtlinear in den
Rangordnungswert eingehen (IIb und IIc). Andererseits kann nur ein relevanter (aber
variabler) Teil der Laufzeitstrecke für die Rangordnungswertbestimmung herangezogen
werden, wie z.B. in (IId), wo nur die letzten io Positionen, die ungleich Null Füllstände
aufweisen, herangezogen werden. In (IIe) schließlich werden nur die Quadrate der letzten
Positionen für die Rangordnungswertberechnung verwendet.

[0019] In bestimmten Betriebsfällen ist eine Priorisierung wünschenswert (z.B. wenn eine
Maschine mit On-Line-Post gefüllt wird). Die dafür notwendige ungleiche Verteilung
der Last der Maschinen kann durch einen zusätzlichen Faktor in der Rangfolgebestimmung
erreicht werden, wobei die Faktoren entsprechend der Priorität der jeweiligen Maschine
festgelegt werden.
[0020] Für jeden erforderlichen Codiermodus wird von den lokalen Bildverwaltungseinheiten
eine histogrammähnlich dargestellte Füllstandsinformation verwaltet und mit den anderen
beteiligten lokalen Bildverwaltungseinheiten kommuniziert. Werden die Videocodierplätze
in verschiedene Codiermodi betrieben, so fordert jeder nur die für seinen Mode relevanten
Rangordnungswerte von einer lokalen Bildverwaltungseinheit an und bestimmt daraus
die Sortiermaschine, von der das nächste Bild angefordert wird.
[0021] Das erfindungsgemäße dezentrale Bildverwaltungsverfahren erfordert, daß die histogrammähnlich
dargestellten Füllstandsinformationen H(ti) zyklisch unter den beteiligten lokalen
Bildverwaltungseinheiten LIC1 bis LIC4 ausgetauscht werden.
[0022] FIG 2 zeigt das Prinzip, bei dem die Füllstandsinformation Hist von einer zur nächsten
lokalen Bildverwaltungseinheit LIC1 - LIC4 weitergegeben wird. Jede Bildverwaltungseinheit
LIC gibt die von den anderen Bildverwaltungseinheiten LIC erhaltenen histogrammähnlich
dargestellten Informationen weiter und ergänzt diese durch die eigenen aktualisierten
Werte. Dieser Ansatz kommt mit einem Minimum an ausgetauschten Informationen (Messages)
aus.
[0023] Auf diese Weise haben nach einem Message-Umlauf alle lokalen Bildverwaltungseinheiten
LIC denselben Informationsstand. Nach dem Datenabgleich berechnet jede lokale Bildverwaltungseinheit
LIC nach derselben Rechenvorschrift die Rangordnungswerte Ri für jede Anlage. Diese
werden dann von den Videocodierplätzen bei Bedarf abgefragt.
[0024] Das Ziel der Zufallsüberlagerung ist es, eine Entscheidung für die Selektion einer
für den nächsten Bildrequest auf der Basis der Liste der aktuellen Rangordnungswerte
Ri zu treffen. Erfindungsgemäß wird eine Zufallsentscheidung getroffen, die eine den
Relationen der Rangordnungswerte Ri entsprechende Anlagenselektionswahrscheinlichkeit
gewährleistet.
[0025] Die Zufallsüberlagerung kann unter anderem folgendermaßen realisiert werden:
Bei einem Zufallsprozeß wird eine positive ganze Zahl zwischen 1 und N erzeugt. Entsprechend
den berechneten Rangordnungswerten Ri der Maschinen wird für jede Maschine (ILV-Anlage)
ein Intervall Li entsprechend dem relativen Rang Ri definiert.

[0026] Die Intervalle Li werden aufeinanderfolgend durch untere und obere Schwellwerte Si0
und Si1 definiert, die sich nach der Rekursionsvorschrift (IV) und (V) bestimmen:


[0027] Wird dann eine gleichverteilte Zufallszahl zwischen 1 und N generiert, so wird die
Maschine j ausgewählt, wenn die Zufallszahl in das Intervall Lj fällt.
[0028] Die Auswahl der Maschine, von der das nächste Bild nach dem dezentralen Bildverwaltungsansatz
angefordert wird, läuft zusammengefaßt nach folgendem Schema ab:
1.Bestimmung aller Rangwerte Ri
2.Bestimmung der Intervalle mit den Schwellwerten Sj0 und Sj1 für alle Maschinen j
nach (IV) und (V)
3.Bestimmung einer Zufallszahl Z zwischen 1 und N
4.Bestimmung der Maschine j, für die gilt:

[0029] Es wird beispielhaft eine Pool-Konfiguration aus drei Sortiermaschinen M1, M2 und
M3 betrachtet. Die histogrammähnlich dargestellten Füllstandsinformationen der Laufzeitstrecken
H1, H2 und H3 seien zum Zeitpunkt t1 bekannt und werden durch die folgende Belegungstabelle
dargestellt.
Sortiermaschine |
D1 |
D2 |
D3 |
D4 |
D5 |
D6 |
D7 |
D8 |
D9 |
D10 |
D11 |
D12 |
M1(t1) |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
3 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
M2(t1) |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
5 |
6 |
3 |
0 |
0 |
M3(t1) |
4 |
5 |
6 |
5 |
4 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
[0030] Ein einfacher nichtlinearer Ansatz für die Rangordnungswertberechnung des Ausführungsbeispiels
lautet nach (IIe)

und bewertet bei entsprechender Wahl von io das Quadrat des höchsten Histogramm-Index
mit einer Belegung ungleich Null. Die quadratische Wichtung bewirkt, daß mit steigender
Verweildauer einer Sendung in der Laufzeitstrecke das 'Gewicht' progressiv ansteigt.
Dies ist in Hinblick auf eine Maximierung der On-Line-Rate vorteilhaft, d.h. die Bilder,
die uncodiert die Laufzeitstrecke passieren, werden minimiert.
[0031] Die für die Rangbestimmung entscheidenden Indizes sind D7 für M1, D10 für M2 und
D5 für M3. Daraus ergeben sich die Rangordnungswerte im betrachteten Zeitpunkt t1:
R1(t1) = 49
R2(t1) = 100
R3(t1) = 25
[0032] Damit ergeben sich die drei Intervalle zu:
Intervall 1: S10 = 1 bis S11 = 28
Intervall 2: S20 = 29 bis S21 = 86 Intervall 3: S30 = 87 bis S31 = 100
[0033] Dabei wurde N = 100 angenommen. Wird jetzt durch einen gleichverteilten Zufallsprozeß
eine Zahl zwischen 1 und 100 bestimmt, z.B. 73, dann wird von Sortiermaschine 2 das
nächste Bild angefordert, da die Zahl 73 im Intervall 2 enthalten ist.
[0034] Sendungen, die aus der Laufzeitstrecke einer Sortiermaschine herauslaufen, ohne daß
das Codierergebnis bereitsteht, werden Off-Line-Sendungen. Die Bilder dieser Sendungen
werden in den lokalen Bildverwaltungseinheiten gespeichert. Die gespeicherten Off-Line-Bilder
werden zu den Videocodierplätzen auf deren Anforderung übertragen, wenn keine On-Line-Bilder
in der Laufzeitstrecke zur Verfügung stehen.
[0035] Die Zahl der gespeicherten Off-Line-Sendungen in einer Bearbeitungsmaschine ILV kann
zusätzlich zu der histogrammähnlich dargestellten Füllstandsinformation als Off-Line-Rangordnungswert
zur Optimierung der Off-Line-Codierung genutzt werden.
1. Verfahren zur Ermittlung von Verteilinformationen, die sich auf der Oberfläche von
in mehreren Bearbeitungsmaschinen (ILV) bearbeiteter Sendungen befinden, bei dem in
jeder Bearbeitungsmaschine Bilder von die Verteilinformationen enthaltenden Sendungsoberflächen
aufgenommen und die Verteilinformationen automatisch gelesen und nach eindeutiger
Erkennung der Verteilinformationen während einer FiFo-Zwischenspeicherung der Sendungen
in einer mechanischen Laufzeitstrecke diese jeweils mit einem entsprechenden Code
versehen werden, und bei dem die Sendungen mit nicht eindeutig automatisch erkannten
Verteilinformationen manuell codiert werden, indem die Bilder mit diesen Verteilinformationen
zu mindestens einem Videocodierplatz (VCD) übertragen und dort codiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- in jeder Bearbeitungsmaschine (ILV) die Bilder der Sendungen gespeichert und verwaltet
werden, deren Verteilinformationen während der FIFO-Zwischenspeicherung der Sendungen
nicht eindeutig automatisch erkannt wurden,
- in jeder Bearbeitungsmaschine in regelmäßigen Zeitabständen eine Statusinformation
Hi über den Füllstand der mechanischen Laufzeitstrecke zu äquidistanten Zeitpunkten
über den gesamten Speicherzeitraum erzeugt wird,
- diese Statusinformationen Hi der Laufzeitstrecken zwischen den Bearbeitungsmaschinen
(ILV) regelmäßig ausgetauscht werden,
- aus den aktuellen Statusinformationen Hi in jeder Bearbeitungsmaschine (ILV) nach
einheitlichen Regeln in regelmäßigen Abständen Rangordnungswerte Ri ermittelt werden,
wobei der jeweilige Rangordnungswert von der Höhe des Füllstandes der mechanischen
Laufzeitstrecken abhängig ist,
- jeder Videocodierplatz (VCD) bei Bedarf von irgendeiner Bearbeitungsmaschine die
aktuellen Rangordnungswerte Ri aller Bearbeitungsmaschinen abfordert und aus diesen
Rangordnungswerten Ri nach einheitlichen Regeln eine zufallsüberlagerte Auswahl der
Bearbeitungsmaschine durchführt, von der das nächste Bild mit der zu codierenden Verteilinformation
abgefordert wird, wobei die aktuellen Rangordnungswerte Ri so mit einem individuellen
Zufallsprozeß überlagert werden, daß die Wahrscheinlichkeit der Bildanforderung proportional
der relativen Größe ihrer Rangordnungswerte Ri ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rangordnungswert Ri die Summe der zum aktuellen Zeitpunkt in der Laufzeitstrecke
befindlichen Sendungen Ni ist
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rangordnungswert Ri aus der Summe der zu den verschiedenen Verzögerungszeiten
in der Laufzeitstrecke befindlichen mit der Dauer der Verzögerung Di bewerteten Sendungen
gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der Verzögerung Di linear in den Rangordnungswert Ri eingeht.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der Verzögerung Di nichtlinear in den Rangordnungswert Ri eingeht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur die längere Zeit in der Laufzeitstrecke befindlichen Sendungen zur Ermittlung
des Rangordnungswertes herangezogen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Rangordnungswert zusätzlich ein maschinenbezogener Bewertungsfaktor eingeht.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auswahl der Bearbeitungsmaschine (ILV), von der vom jeweiligen Videocodierplatz
(VCD) das nächste Bild abgefordert wird, in dem jeweiligen Videocodierplatz eine Zufallszahl
in einem für alle Videocodierplätze gleichen Zahlenbereich gebildet wird, der Zufallszahlenbereich
in den Bearbeitungsmaschinen zugeordnete Intervalle, deren Größe durch die Rangordnungswerte
bestimmt wird, unterteilt wird und das Bild von der Bearbeitungsmaschine abgefordert
wird, in deren zugeordneten Zahlenbereich die Zufallszahl liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei in verschiedenen Codiermodi betriebenen Videocodierplätzen die Verwaltung
der Bilder, die Bildung der Rangordnungswerte und die Auswahl der Bearbeitungsmaschinen
getrennt nach Sendungen für die verschiedenen Modi erfolgt.
10. Anordnung zur Ermittlung von Verteilinformationen, die sich auf der Oberfläche von
Sendungen befinden, mit mehreren Verarbeitungsmaschinen (ILV), die jeweils eine Bildaufnahmevorrichtung
für Verteilinformationen aufweisende Sendungsoberflächen vereinzelter Sendungen, ein
daran angeschlossenes OCR-System zur automatischen Verteilinformationserkennung und
-codierung, eine mechanische Laufzeitstrecke, in der die zu verarbeitenden Sendungen
nach der Bildaufnahme nach einer FIFO-Regel zwischengespeichert werden, um in dieser
Zeit die Verteilinformation zu ermitteln und zu codieren, und einen Barcodedrucker
für die codierten Verteilinformationen aufweisen, und mit einem oder mehreren über
ein Netzwerk mit den Verarbeitungsmaschinen verbundenen Videocodierplätzen zur manuellen
Codierung der von den OCR-Systemen nicht eindeutig erkannten Verteilinformationen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- jede Verarbeitungsmaschine (ILV) eine Bildverwaltungseinheit (LIC) für die Bilder
der in der Laufzeitstrecke befindlichen Sendungen, deren Verteilinformationen vom
OCR-System nicht eindeutig erkannt wurden, besitzt,
- alle Bildverwaltungseinheiten (LIC) über das Netzwerk untereinander und mit den
Videocodierplätzen (VCD) verbunden sind,
- in jeder Bildverwaltungseinheit (LIC) die Zeitpunkte der in die zugehörigen Laufzeitstrecke
einlaufenden Sendungen registriert werden und daraus in regelmäßigen Zeitabständen
Statusinformationen Hi über den Füllstand der Laufzeitstrecken über die Verzögerungslaufzeit
gebildet werden und diese Statusinformationen Hi aus den Bildverwaltungseinheiten
(LIC) aller Verarbeitungsmaschinen regelmäßig über das Netzwerk untereinander ausgetauscht
werden, so daß in jeder Bildverwaltungseinheit (LIC) die Statusinformationen Hi zu
allen Bildverwaltungseinheiten (LIC) vorhanden sind,
- in jeder Bildverwaltungseinheit (LIC) in regelmäßigen Abständen aus allen Statusinformationen
Rangordnungswerte Ri nach einheitlichen Regeln ermittelt werden, wobei der jeweilige
Rangordnungswert Ri von der Höhe des Füllstandes der Laufzeitstrecke abhängig ist
und
- jeder Videocodierplatz (VCD) bei Bedarf von der Bildverwaltungseinheit (LIC) irgendeiner
Bearbeitungsmaschine (ILV) über das Netzwerk die aktuellen Rangordnungswerte Ri aller
Bearbeitungsmaschinen (ILV) abfordert und aus diesen Rangordnungswerten Ri nach einheitlichen
Regeln eine zufallsüberlagerte Auswahl der Bearbeitungsmaschine (ILV) durchführt,
von der das nächste Bild mit der zu codierenden Verteilinformation abgefordert wird,
wobei die aktuellen Rangordnungswerte Ri so mit einem individuellen Zufallsprozeß
überlagert werden, daß die Wahrscheinlichkeit der Bildanforderungen proportional der
relativen Größe ihres Rangordnungswertes Ri ist.