[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Walzanlage für das Walzen aller Arten von Fertigprofilen
aus Flach-Block- oder endabmessungsnahen Vorprofilen, die aus einer Stranggußanlage
kommen und ggfs. in vorgeschalteten Wärmöfen gespeichert und/oder auf Walztemperatur
gehalten werden. Die Walzanlage weist eine aus nah hintereinander angeordneten Universalgerüsten,
mit zwischen diesen angeordneten Stauchgerüst bestehende Kompaktwalzgruppe auf, der
eine parallel versetzte Vorwalzgruppe vorgeordnet ist, die aus einer ebenfalls nah
hintereinander angeordneten Gruppierung eines Vertikal-, eines Horizontal- und eines
Universalgerüstes besteht.
[0002] Bekannte Walzanlagen dieser Art sind in der Art ihres Aufbaus und der verwendeten
Walzgerüste und Zusatzeinrichtungen durchweg nur für das Walzen bestimmter Walzproduktarten
geeignet z. B. für schwere Profile und/oder schwere Träger oder aber für leichte und
mittlere Träger und ggfs. für entsprechende Profile. Je nach der Größe des erreichbaren
Marktes ergeben sich für das Betreiben solcher Walzanlagen häufig Schwierigkeiten
mit Bezug auf die Auslastung und damit die Möglichkeit solche Anlagen wirtschaftlich
zu betreiben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Walzanlage der oben beschriebenen gattungsgemäßen
Ausbildung so zu verbessern, daß mit ihr alle Arten von handelsüblichen Profilen,
und zwar sowohl Normprofile als auch, in einem eingegrenzten Rahmen Sonderprofile
hergestellt werden können, z. B. sowohl leichte als auch schwere Träger, Spundwand-
oder Hubmastprofile und alle diese Profile auch in kleinen Losgrößen. Diese Aufgabe
wird dadurch gelöst, daß der Kompaktwalzgruppe jeweils Rollgänge vor- und nachgeordnet
sind, deren Länge der Auslauflänge des Fertigwalzgutes entspricht, und daß der Vorwalzgruppe
ein Rollgang nachgeordnet ist, der parallel zu diesen beiden Rollgängen über deren
beide Längen an der Kompaktwalzgruppe vorbeigeführt verläuft, wobei zwischen den parallelen
Rollgängen Quertransporteinrichtungen angeordnet sind. Die Vorwalzgruppe besteht,
wie die Erfindung weiter vorsieht, aus einem Duo-Vertikalgerüst, einem Duo-Horizontalgerüst
und einem Universalgerüst. Das Horizontalgerüst der Vorwalzgruppe und ggfs. das Horizontalgerüst
der Kompaktwalzgruppe kann dabei mit zwei oder mehr Wahlkalibern ausgestattet sein.
Für das Vor- und Fertigwalzen von H-Profilen ist der Walzensatz des Universalgerüstes
der Vorwalzgruppe mit einer H-Kalibirierung mit zylindrischen Vertikalwalzen ausgestattet.
Für das Walzen dünnwandiger Träger kann eine X-Kalibrierung mit V-förmigen Vertikalwalzen
und für das Walzen von Spezialprofilen eine entsprechende Kalibrierung der Horizontal-
und Vertikalwalzen verwendet werden. Die Universalgerüste der Kompaktwalzgruppe können
für das Walzen bestimmter Profile auch Duo-Walzensätze aufweisen. die Horizontalwalzen
des Universalgerüstes der Vorwalzgruppe können vorteilhaft Durchmesser im Bereich
von 1200 bis 1800 mm und die Horizontalwalzen der Universalgerüste der Kompaktwalzgruppe
Durchmesser im Bereich von 800 bis 1300 mm aufweisen.
[0004] Diese Walzanlage kann, wie die Erfindung weiter vorsieht, so betrieben werden, daß
schwere Fertigprofile, insb. H-Profile in der Vorwalzgruppe, fertiggeformt, über den
an der Kompaktwalzgruppe vorbeiführenden Rollgang und die, zwischen diesem und der
Kompaktwalzgurppe nachgeordneten Rollgang angeordnete Quertransporteinrichtung auf
diesen Rollgang aufgebracht und nachgeordneten Weiterverarbeitungseinrichtungen zugeführt
werden. Das ausgangsseitige Universalgerüst der Kompaktwalzgruppe kann auch, wie an
sich bekannt, unter Verwendung des an ihr vorbeiführenden Rollgangs und der, zu den
der Kompaktwalzgruppe nachgeordneten Rollgangs führenden Quertransporteinrichtung
über diesen Rollgang angefahren werden. Bei Ausstattung der Vorwalzgruppe mit einem
Duo-Vorwalzgerüst mit glatten Walzen, einem Duo-Horizontalgerüst mit profilierten
Walzen und einem Universalgerüst wird ein Vorprofil mit Rechteckquerschnitt oder I-Querschnitt
in dem Duo-Vorgerüst gestaucht, nachfolgend im Duo-Horizontalgerüst vorgeformt und
anschließend in dem Universalgerüst der Vorwalzgruppe profilgeformt und ggfs. profilreduziert
und anschließend in der Kompaktwalzgruppe in durchgehenden Stich- und ggfs. Reversierstichfolgen
durch Universalgerüst und Horizontalgerüst dieser Gruppe fertiggeformt. Das Stauch-
und Profilformen des Vorprofils in der Vorwalzgruppe kann dabei in einer durchgehenden
Stichfolge durch die Gerüste dieser Gruppe bewirkt werden oder es können das Profilformen
und Profilreduzieren des Vorprofils in dieser Gruppe in aufeinanderfolgenden Stich-
und Reversierstichfolgen durch das Duo-Horizontalgerüst und das Universalgerüst bewirkt
werden. Bei Ausstattung der Gerüste der Kompaktwalzgruppe mit kalibrierten Horizontalwalzenpaaren
kann die Fertigformung eines Dünnwandprofils aus einem Vorprofil mit I-Querschnitt
in der Kompaktwalzgruppe in einer durchgehenden Stichfolge durch die Gerüste dieser
Gruppe bewirkt werden.
[0005] Bei Ausstattung des Horizontalgerüstes der Vorwalzgruppe mit Wahlkalibern, vorzugsweise
zwei Wahlkalibern, kann bei den aufeinanderfolgenden Stichen und Reversierstichen
in der Vorwalzgruppe die weitere Profilreduzierung wieder im ersten Wahlkaliber und
in anschließenden Folgestichen im nächsten Wahlkaliber und daran anschließend die
weitere Profilreduzierung in Stich- und Reversierstichfolgen im eingangsseitigen Universalgerüst
und im Stauchgerüst unter einer abschließenden Stichfolge durch eingangsseitiges Universalgerüst,
Stauchgerüst und ausgangsseitiges Universalgerüst der Kompaktwalzgruppe bewirkt werden.
[0006] Beim Walzen schwerer Fertigprofile mit H-Querschnitt kann das Profil im Vertikalgerüst
der Vorwalzgruppe gestaucht und anschließend in einer Stich- und Reversierstichfolge
in an sich, walztechnisch bekannter Weise jeweils im Horizontalgerüst flanschgestaucht
und im Universalgerüst profilgeformt und profilreduziert und dann in einem letzten
Stich durch das Universalgerüst dieser Gruppe fertiggewalzt werden.
[0007] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1:
- Die Walzanlage in der Draufsicht in schematischer Darstellung,
- Fig. 2:
- Durchlaufdiagramme und
- Fig. 3 bis 8:
- Stichpläne für die Walzgerüstanordnung nach Fig. 1.
[0008] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, ist die Walzanlage einem Wärmofen WO nachgeordnet, von
dem ein Zuführrollgang ZR zu einer Vorwalzgruppe führt, die aus einem Vertikalgerüst
VG einem Horizontalgerüst HG und einem Universalgerüst UG besteht. Dieser Vorwalzgruppe
ist ein Rollgang R1 nachgeordnet, der parallel zu einem weiteren Rollgang R2 verläuft,
der einer Tandem-Kompaktwalzgruppe vorgeordnet ist, die aus zwei Universalgerüsten
UG1 und UG2 und einem zwischen diesen angeordneten Horizontalzwischengerüst HZ besteht.
Dieser Tandemkompaktwalzgruppe ist ein Rollgang R3 nachgeordnet. Der parallel zu dem
Rollgang R2 verlaufende Rollgang R1 ist an der Tandemkompaktwalzgruppe vorbei geführt
und verläuft anschließend parallel zu dem Rollgang R3. Zwischen dem Rollgang R1 und
jeweils den Rollgängen R2 und R3 sind Quertransporteinrichtungen QT1 bzw. QT2 angeordnet.
[0009] Mit dieser Walzanlage können Vorprofile, die in einer nicht mit dargestellten Stranggießanlage
als Vorprofile mit Flachquerschnitt, Blockquerschnitt oder einem endabmessungsnahen
Querschnitt gegossen wurden, und die ggfs. in dem Wärmofen WO auf Walztemperatur gebracht
bzw. gehalten wurden, in einer ebenfalls nicht dargestellten Entzunderungsanlage,
bspw. einer Hochdruck-Wasser-Spritzeinrichtung entzundert und dann über den Zuführrollgang
ZR der Vorwalzgruppe zugeführt werden, in der eine erste Anpassung des Durchschnitts
des Vorprofils an das zu walzende Fertigprofil erfolgt. Die vorgeformten und ggfs.
bereits formreduzierten Profile werden anschließend, nach Verlassen der Vorwalzgruppe
mittels der Quertransporteinrichtung QT1 auf den Rollgang R2 gebracht und von diesem
der Tandem-Kompaktwalzgruppe zugeführt und in dieser fertiggewalzt. Dieser Walzvorgang
ist in Fig. 2 grafisch dargestellt mit 1 bezeichnet. Schwere Profile z. B. H-Profile
können bereits in der Vorwalzgruppe fertiggewalzt und dann über den Rollgang R1 an
der Tandem-Kompaktwalzgruppe vorbei transportiert, mit der Quertransporteinrichtung
QT2 auf den Rollgang R3 dieser Walzgruppe aufgebracht und von diesem den Weiterverarbeitungseinrichtungen,
z. B. der Adjustage zugeführt werden. Dieser Walzvorgang ist in Fig. 2 graphisch mit
2 dargestellt.
[0010] Das Horizontalgerüst HG der Vorwalzgruppe kann mit einer Einrichtung zur Kaliberverschiebung
für mehrere, mindestens zwei Wahlkaliber, eingerichtet sein. Die Tandem-Kompaktwalzgruppe
kann mit Walzensätzen für das XH-Walzen ausgestattet sein. Die beiden Universalgerüste
UG1 und UG2 können wahlweise auch mit Duo-Walzensätzen versehen sein, und das Horizontalgerüst
HZ läßt sich mit Wahlkalibern ausstatten. Die Anordnung des an der Kompaktwalzgruppe
vorbeigeführten Rollgangs R1 erlaubt es zusammen mit der Quertransporteinrichtung
2 und dem Rollgang R3 auch, die Tandemkompaktwalzgruppe von der Auslaufseite her anzufahren
und damit beim Reversierbetrieb geradzahlige Durchgänge möglich zu machen, z. B. mit
zwei Stichen statt drei, oder vier Stichen statt fünf zu arbeiten, wenn damit bereits
die Fertigformung des Profils erreicht werden kann.
[0011] Der in Fig. 2 dargestellte Walzvorgang 1 erlaubt es, während des Walzens z. B. schwerer
Profile, die dabei nicht benutzte Tandem-Kompaktwalzgruppe umzubauen oder zu warten.
[0012] Beim Stichplan nach Fig. 3 ist die Vorwalzgruppe mit einem Vertikal-Duogerüst VG
mit glatten Walzen einem Horizontal-Duogerüst HG mit profilierten Walzen und einem
Universalgerüst UG ausgestattet. Wie ersichtlich wird das Vorprofil VP in einem Stich
1 im Vertikalgerüst VG gestaucht, in einem weiteren Stich 2 im Horizontalgerüst HG
vorgeformt und in einem dritten Stich 3 im Universalgerüst UG schon profilgeformt.
Anschließend erfolgt in der Tandem-Kompaktwalzgruppe in einer durchgehenden Stichfolge
4, 5, 6 durch das Universalgerüst UG 1 das Horizontalgerüst HZ und das Universalgerüst
UG2 sowie anschließenden, ebenfalls durchgehenden Reversierstichfolgen R7, R8, R9
in umgekehrter Richtung durch die genannten Gerüste und einer erneuten durchgehenden
Stichfolge 10, 11, 12 in der Anfangsrichtung durch diese Gerüste unter Profilformung
und Profilreduzierung die Fertigformung. Dabei wird hier das X-H-Walzverfahren angewandt,
d. h. die Flanschen des I-Profils werden beim jeweiligen Durchgang durch das Universalgerüst
UG1 mit Hilfe der V-förmigen Vertikalwalzen VW leicht nach außen gebogen und anschließend
über die Profilwalzen des Horizontalgerüstes HZ und die zylindrischen Vertikalwalzen
ZW des Universalgerüstes UG2 wieder in die ursprüngliche H-Position gebracht.
[0013] Der Stichplan nach Fig. 3 entspricht im wesentlichen dem nach Fig. 3 mit der Maßgabe,
daß hier als Ausgangsprofil ein Vorprofil VP mit einem endabmessungsnahen I-Querschnitt
verwendet wird, und daß in der Tandem-Kompaktwalzgruppe insgesamt fünf Durchgänge
durch Universalgerüst UG1, Horizontalgerüst HZ und Universalgerüst UG2 in Stich- bzw.
Reversierstichfolgen 4, 5, 6, R7, R8, R9, 10, 11, 12, R13, R14, R15, 16, 17, 18 notwendig
sind, um das hier sehr dünnwandige Fertigprofil zu formen.
[0014] Beim Stichplan nach Fig. 5 wird das Vorprofil VP nach dem Stauchstich 1 durch das
Vertikalgerüst VG bereits in der Vorwalzgruppe in jeweils aufeinanderfolgenden Stichen
2, 3 und Reversierstichen R4, R5 und erneut in Stichen 6, 7 durch das Horizontalgerüst
HG und das Universalgerüst UG vorbereitend X-profilgeformt und dann entsprechend der
Darstellung nach Fig. 3 in der Tandem-Kompaktwalzgruppe in drei durchgehenden Stichfolgen
und Reversierstichfolgen 8, 9, 10 , R11, R 12, R 13 , 14, 15 , 16 fertiggeformt.
[0015] Beim Stichplan nach Fig. 6 ist die Vorwalzgruppe mit einem Horizontalgerüst HG ausgestattet,
das Profilwalzensätze mit zwei Wahlkalibern R1 und K2 aufweist und sowohl die Walzen
des Universalgerüstes UG der Vorwalzgruppe als auch die der Gerüst der Tandem-Kompaktwalzgruppe
UG1, HZ und UG3 sind mit solchen Walzen ausgestattet, die die Herstellung von Spundwandprofilen
erlauben.
[0016] Das Vorprofil VP, hier mit I-Querschnitt, wird nach dem Stauchstich 1 im Vertikalgerüst
VG jeweils in zwei aufeinanderfolgenden Stichen und Reversierstichen 2, 3, R4, R5,
6, 7, R8, R9, 10, 11, R 12, R13 durch das erste Wahlkaliber K1 des Horizontalgerüstes
und das Universalgerüst UG weitgehend profilgeformt und dann nach einem einzelnen
Folgestich 14 durch das zweite Wahlkaliber K2 des Horizontalgerüstes HG in einer einzigen
durchgehenden Stichfolge 15, 16, 17 durch die Gerüste UG1, HZ und UG3 der dann der
Kompaktwalzgruppe fertiggewalzt.
[0017] Beim Stichplan nach Fig. 7 ist das Horizontalgerüst HG der Vorwalzgruppe mit Wahlkalibern
K1 und K2 ausgestattet. Im Vertikalgerüst VG dieser Vorwalzgruppe wird das Vorprofil
in einem ersten Stich 1 gestaucht, anschließend im Wahlkaliber K1 des Horizontalgerüstes
HG und in dem Universalgerüst UG in Folgestichen 2 und 3 sowie in folgenden Reversierstichen
R4 und R5 durch beide Gerüste UG und HG und im gleichen Wahlkaliber K1 dieses Gerüstes
und anschließend in einem Folgestich 6 durch das andere Wahlkaliber K2 des Gerüstes
profilgeformt und profilreduziert. Das so erhaltene Profil wird dann im eingangsseitigen
Universalgerüst UG1 der Kompaktwalzgruppe in einer Stich- und Reversierstichfolge
7, R8, 9 weiter reduziert und dann in einem Folgestich 10 durch das Stauchgerüst HZ
flanschreduziert und dann in einem folgenden Reversierstich R11 und einem Folgestich
12 erneut für das eingangsseitige Universalgerüst UG1 sowie aufeinanderfolgenden Stichen
13 und 14 durch das Stauchgerüst HZ und das ausgangsseitige Universalgerüst UG2 fertig
geformt. Beim Stichplan nach Fig. 8 wird das schwere Vorprofil VP, hier mit I-Querschnitt,
im Vertikalgerüst VG der Vorwalzgruppe in einem ersten Stich 1 gestaucht und anschließend
in einer Stich- und Reversierstichfolge 2, 3; R4, R5; 6, 7; R8, R9; 10, 11; R12, R13;
14, 15; R16, R17 durch das Horizontalgerüst HG und das Universalgerüst UG im Horizontalgerüst
HG zwangsgestaucht und im Universalgerüst UG profilgeformt und profilreduziert und
dann in einem letzten Stich 18 durch das Universalgerüst UG fertig gewalzt und dann,
wie beeits erläutert, über den an der Kompaktwalzgruppe vorbeiführenden Rollgang R1
(Fig. 1) und die zwischen diesem und dem, der Kompaktwalzgruppe nachgeordneten Rollgang
R3 angeordnete Quertransporteinrichtung QT2 auf diesen Rollgang R3 aufgebracht.
1. Walzanlage für das Walzen aller Arten von Fertigprofilen aus Flach-Block- oder aus
endabmessungsnahen, aus einer Stranggußanlage kommenden, ggfs. invorgeschalteten Wärmöfengespeicherten
und/oder auf Walztemperatur gehaltenen Vorprofilen, die eine, aus einem Paar nahe
hintereinander angeordneter Universalgerüste mit zwischen diesen angeordnetem Stauchgerüst
bestehende Kompaktwalzgruppe aufweist, der eine parallel versetzte Vorwalzgruppe vorgeordnet
ist, die aus einer Gruppierung von ebenfalls nahe hintereinander geordneten Vertikal-,
Horizontal- und Universalgerüsten bestehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompaktwalzgruppe jeweils ein Rollgang (R2) vor und ein Rollgang (R3) nachgeordnet
sind, deren Länge der Auslauflänge des Fertigwalzgutes entspricht, und daß der Vorwalzgruppe
ein Rollgang (R1) nachgeordnet ist, der parallel zu diesen beiden Rollgängen (R2 und
R3) über deren beider Länge an der Kompaktwalzgruppe vorbeigeführt verläuft, wobei
zwischen diesem Rollgang (R1) und den beiden parallelen Rollgängen (R2 und R3) Quertransporteinrichtungen
(QT1 und QT2) angeordnet sind.
2. Walzanlage nach Anspruch 1, daß die Vorwalzgruppe aus einem Vertikalgerüst (VG), einem
Horizontalgerüst (HG) und einem Universalgerüst (UG) besteht.
3. Walzanlage nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Horizontalgerüst (HG) der Vorwalzgruppe mit zwei oder mehr Wahlkalibern (K1,
K2) ausgestattet ist.
4. Walzanlage nach einen oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Horizontalgerüst (HG) der Kompaktwalzgruppe mit zwei oder mehr Wahlkalibern
ausgestattet ist.
5. Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzensatz des Universalgerüstes (UG) der Vorwalzgruppe eine H-Kalibrierung
mit zylindrischen Vertikalwalzen aufweist.
6. Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzensatz des Universalgerüstes (UG) der Vorwalzgruppe und/oder der Walzensatz
des Universalgerüstes (UG1) der Kompaktwalzgruppe eine X-Kalibrierung mit V-förmigen
Vertikalwalzen aufweist.
7. Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzensätze des Horizontalgerüstes (HG), des Universalgerüstes (UG) der Vorwalzgruppe
und/oder die Walzensätze der Gerüste (UG1, HZ und UG2) der Kompaktwalzgruppe spezialkalibrierte
Walzensätze aufweist.
8. Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Universalgerüste (UG1 und UG2) der Kompaktwalzgruppe Duo-Walzensätze aufweist.
9. Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Horizontalwalzen des Universalgerüstes (UG) der Vorwalzgruppe einen Durchmesser
im Bereich von 1200 bis 1800 mm aufweisen.
10. Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Horizontalwalzen der Universalgerüste (UG1; UG2) der Kompaktwalzgruppe Durchmesser
im Bereich von 800 bis 1300 mm aufweisen.
11. Arbeitsverfahren zum Betreiben der Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß schwere Fertigprofile, insb. H-Profile in der Vorwalzgruppe fertiggeformt, über
den an der Kompaktwalzgruppe vorbeiführenden Rollgang (R1) und die zwischen diesem
und dem der Kompaktwalzgruppe nachgeordneten Rollgang (R3) angeordnete Quertransporteinrichtung
(QT2) auf diesem Rollgang (R3) gebracht, den nachgeordneten Weiterverarbeitungseinrichtungen
zuführt wird.
12. Arbeitsverfahren zum Betreiben der Walzanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ausgangsseitige Universalgerüst (UG2) der Kompaktwalzgruppe, wie an sich bekannt,
unter Verwendung des an ihr vorbeiführenden Rollgangs (R1) und der zu dem der Kopmaktwalzgruppe
nachgeordneten Rollgang (R3) führenden Quertransporteinrichtung (QT2) über diesen
Rollgang (R3) angefahren wird.
13. Arbeitsverfahren zum Betreiben der Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ausstattung der Vorwalzgruppe mit einem Vertikalgerüst (VG) mit glatten Walzen,
einem Horizontalgerüst (HG) mit profilierten Walzen und einem Universalgerüst (UG)
ein Vorprofil (VG) mit Rechteckquerschnitt oder I-Querschnitt das Vorprofil (VP) im
Vertikalgerüst (VG) gestaucht, dann im Horizontalgerüst (HG) vorgeformt, anschließend
in dem Universalgerüst (UG) dieser Vorwalzgruppe profilgeformt und ggfs. profilreduziert
und anschließend in der als Tandemgruppe arbeitenden Kompaktwalzgruppe in durchgehenden
Stich- und ggfs. Reversierstichfolgen durch Universalgerüst (UG1), Horizontalgerüst
(HG) und Universalgerüst (UG2) dieser Gruppe fertiggeformt wird.
14. Arbeitsverfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stauch- und Profilformen des Vorprofils (VP) in der Vorwalzgruppe in einer
durchgehenden Stichfolge durch die Gerüste dieser Gruppe bewirkt werden.
15. Arbeitsverfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Profilformen und Profilreduzieren des Vorprofils (VP) in der Vorwalzgruppe
in aufeinanderfolgenden Stich- und Reversierstichfolgen durch das Horizontalgerüst
(HG) und das Universalgerüst (UG) dieser Gruppe bewirkt werden.
16. Arbeitsverfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
durch die Verbindung von zwei Wahlkalibern (K1, K2) im Horizontalgerüst (HG) der Vorwalzgruppe.
17. Arbeitsverfahren nach den Ansprüchen 15 und/oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ausstattung der Gerüste der Kompaktwalzgruppe mit kalibrierten Horizontalwalzenpaaren
die Formung eines speziellen Fertigprofils aus einem Vorprofil mit I-Querschnitt die
Fertigformung in der Kompaktwalzgruppe in einer durchgehenden Stichfolge durch die
Gerüste dieser Gruppe bewirkt wird.
18. Arbeitsverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13, 15, 16 zum Betreiben der
Walzanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2, 3, 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei den aufeinanderfolgenden Stichen und Reversierstichen in der Vorgerüstgruppe
die weitere Profilreduzierung wieder im ersten Wahlkaliber (K1) und in anschließenden
Folgestichen im Wahlkaliber (K2) des Horizontalgerüstes (HG) der Vorwalzgruppe, und
die anschließende Profilreduzierung in Stich- und Reversierstichfolgen im eingangsseitigen
Universalgerüst (UG1) und dem Stauchgerüst (HZ) und einer abschließenden Stuachformung
durch das eingangsseitige Universalgerüst (UG1), Stauchgerüst (HZ) und ausgangsseitiges
Universalgerüst (UG2) der Kompaktwalzgruppe bewirkt werden.
19. Arbeitsverfahren nach Anspruch 11 mit einer Walzanlage nach den Ansprüchen 1 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorprofil (VP) mit I-Querschnitt im Vertikalgerüst (VG) der Vorwalzgruppe
gestaucht und anschließend in einer Stich- und Reversierstichfolge jeweils im Horizontalgerüst
(HG) flanschgestaucht und im Universalgerüst (UG) profilgeformt und profilreduziert
und in einem letzten Stich durch das Universalgerüst (UG) fertiggewalzt wird.