[0001] Die im folgenden beschriebene Erfindung liegt auf dem Gebiet der Reinigung von Fußböden
mit harter Oberfläche und betrifft insbesondere ein Verfahren zur Reinigung stark
verschmutzter Flächen mit Hilfe von abrasiv wirkenden Reinigungsmitteln.
[0002] Zur Reinigung von stark verschmutzten Fußböden im Haushalt werden schon immer scheuernd
wirkende Reinigungsmittel verwendet, d.h. Reinigungsmittel, die eine abrasiv wirkende
Komponente, meistens feinteiligen Sand oder ähnliche wasserunlösliche anorganische
Materialen, enthalten. Die Entfernung der Verunreinigung erfolgt damit wenigstens
teilweise durch mechanischen Abtrag der Verschmutzungen. Bei der gewerblichen Reinigung
werden Scheuermittel dieser Art weniger gern eingesetzt, da die rückstandsfreie Entfernung
der Abrasivkomponenten von den Fußbodenoberflächen aufwendig ist und in der Regel
ein mehrfaches Nachspülen erfordert. Zur scheuernden Reinigung von stark verschmutzten
Flächen sind, beispielsweise in EP 334 566 und in US 4,179,414, auch schon flüssige
Reinigungsmittel vorgeschlagen worden, die in einer hochkonzentrierten Tensidlösung
ungelöste wasserlösliche Salze als Abrasivkomponente enthalten. Diese Mittel können
in unverdünnter Form zur Entfernung hartnäckiger Verschmutzungen eingesetzt werden
und/oder nach entsprechender Verdünnung und Auflösung der wasserlöslichen Salze als
flüssige Reinigungsmittel zur Reinigung im herkömmlichen Sinne ohne Abrasivwirkung.
Auch derartige Mittel haben im Bereich der gewerblichen Reinigung wenig Bedeutung
erlangt, da im allgemeinen bei einfachen Reinigungsvorgängen, die keine Abrasivwirkung
erfordern, möglichst wenig Salze eingesetzt werden sollen, da diese nur zu Rückstandsproblemen
führen und das Abwasser belasten. In diesem Zusammenhang war es eine Aufgaben der
vorliegenden Erfindung, eine Verbesserung bei den Verfahren zur Reinigung von stark
verschmutzten Fußböden, insbesondere im Bereich der gewerblichen Reinigung, zu entwickeln.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von stark verschmutzten
harten Fußbodenbelägen, bei dem zusätzlich zu einem üblichen flüssigen wäßrigen Reinigungsmittel
ein kristallines wasserlösliches Salz in streufähiger Form auf die zu reinigenden
Flächen aufgebracht wird und diese Flächen dann mechanisch bearbeitet werden, ehe
sich das kristalline Salz in der Reinigungslösung auflöst. Dabei werden als kristalline
wasserlösliche Salze Phosphate besonders bevorzugt.
[0004] Die besondere Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht auf der abrasiven Wirkung
der aufgestreuten kristallinen Salze, die während der mechanischen Bearbeitung des
Fußboden auftritt und zu einer schnellen Entfernung selbst hartnäckig anhaftender
Anschmutzungen führt. Nach mehr oder weniger kurzer Zeit lösen sich die zunächst in
fester Form aufgebrachten Salze dann in der wäßrigen Reinigungslösung vollständig
auf und können in dieser Form problemlos von den Oberflächen wieder entfernt werden.
Besonders vorteilhaft ist, daß die kristallinen wasserlöslichen Salze nur an den Stellen
auf den Fußböden angewendet werden müssen, an denen sich die hartnäckigen Anschmutzungen
befinden. Dies sind in der Regel nur kleine Anteile der insgesamt zu reinigenden Fläche,
so daß die Gesamtbelastung an Salzen im entstehenden Abwasser gering bleibt. In den
meisten Fällen kann, wie bei der Anwendung der üblichen wäßrigen Reinigungsmittel
allein, auf ein Nachspülen vollständig verzichtet werden. Die Verwendung der kristallinen
wasserlöslichen Salze in streufähiger Form ermöglicht es, diese Abrasivstoffe ohne
aufwendige Hilfsmittel, gegebenenfalls sogar von Hand, sehr gleichmäßig auf die zu
reinigenden Flächen zu verteilen. Anders als bei der Verwendung von wasserunlöslichen
Abrasivstoffen werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Ablagerungen in den verwendeten
Reinigungsmaschinen praktisch vollständig vermieden.
[0005] Die Art des verwendeten flüssigen wäßrigen Reinigungsmittels ist für das verwendete
Reinigungsverfahren von untergeordneter Bedeutung und kann deshalb in üblicher Weise
an die Bedingungen angepaßt werden, die sich für die Reinigung der weniger stark angeschmutzten
Teile der Gesamtfläche ergeben, auf denen dieses Reinigungsmittel allein angewendet
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann deshalb ohne weiteres mit herkömmlichen
Grundreinigern, Allzweckreinigern, Neutralreinigern oder Sanitärreinigern durchgeführt
werden, soweit es sich dabei um wäßrige Zusammensetzungen handelt. Selbstverständlich
sollte von diesen flüssigen Reinigern soviel angewendet werden, daß die Flüssigkeitsmenge
in der Lage ist, die zusätzlich aufgebrachte Menge an kristallinem wasserlöslichen
Salz aufzulösen, wenn die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens voll genutzt werden
sollen.
[0006] Typische Grundreiniger herkömmlicher Art haben beispielsweise folgende Zusammensetzungen:
1 bis 5 Gew.-% Tenside
5 bis 15 Gew.-% Glykolether
5 bis 15 Gew.-% Gerüststoffe
1 bis 5 Gew.-% Lösungsvermittler
1 bis 5 Gew.-% Alkalien
Rest zu 100 Gew.-% Wasser und ggf. Hilfsstoffe
[0007] Sie können unverdünnt oder in bis zu 10facher Verdünnung mit Wasser zur Reinigung
eingesetzt werden.
[0008] Übliche Allzweckreiniger können beispielsweise folgende Zusammensetzung haben:
5 bis 15 Gew.-% Tenside
1 bis 5 Gew.-% Alkohole
1 bis 5 Gew.-% Gerüststoffe
Rest zu 100 Gew.-% Wasser und ggf. Hilfsstoffe
[0009] Sie werden üblicherweise nach 10facher bis 100facher Verdünnung mit Wasser zur Reinigung
eingesetzt.
[0010] Typische Neutralreiniger haben beispielsweise folgende Zusammensetzung:
5 bis 15 Gew.% Tenside
1 bis 5 Gew.-% Alkohole
Rest zu 100 Gew.-% Wasser und ggf. Hilfsstoffe
[0011] Sie werden in ähnlicher Verdünnung wie Allzweckreiniger zur Reinigung eingesetzt.
[0012] Typische Sanitärreiniger haben beispielsweise folgende Zusammensetzung:
5 bis 15 Gew.-% Tenside
1 bis 5 Gew.-% Alkohole
5 bis 15 Gew.-% Säuren
Rest zu 100 Gew.-% Wasser und ggf. Hilfsstoffe
[0013] Sie können in Sonderfällen konzentriert, meist aber in 10facher bis 100facher Verdünnung
in Wasser eingesetzt werden.
[0014] Für das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren werden die flüssigen wäßrigen gegebenenfalls
verdünnten Reinigungsmittel vorzugsweise in Mengen von 10 ml bis 150 ml, insbesondere
in Mengen von 20 ml bis 100 ml pro m
2 zu reinigender Fläche angewandt. Der Auftrag kann beispielsweise durch Wischen oder
Sprühen, von Hand oder insbesondere mit Hilfe geeigneter Maschinen, erfolgen.
[0015] Bei den kristallinen wasserlöslichen Salzen, die im erfindungsgemäßen Verfahren in
streufähiger Form getrennt von dem flüssigen wäßrigen Reinigungsmittel auf die zu
reinigenden Flächen aufgebracht werden, handelt es sich in der Regel um Metallsalze
von anorganischen oder organischen Säuren. Vorzugsweise werden Salze der Alkalimetalle,
insbesondere Natrium- oder Kaliumsalze verwendet. Beispiele geeigneter Salze sind
Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumsulfat, Monokaliumphosphat, Kaliumpyrophosphat
und Trinatriumcitat. Besonders bevorzugte kristalline wasserlösliche Salze sind die
Alkalimetallphosphate, die Alkalimetalldiphosphate und die Alkalimetallpolyphosphate,
zu denen auch die Triphosphate zu zählen sind. Beispiele besonders bevorzugter Phosphate
sind Monokaliumphosphat und Tetrakaliumpyrophosphat. Selbstverständlich können auch
Mischungen mehrerer kristalliner wasserlöslicher Salze eingesetzt werden, insbesondere
Mischungen der zuletzt genannten Phosphate zusammen mit weiteren Salzen. Phosphate
tragen im erfindungsgemäßen Verfahren auch über die reine Abrasivwirkung hinaus zur
Reinigungswirkung bei.
[0016] Ganz besonders bevorzugt ist der Einsatz eines oder mehrerer dieser Phosphate zusammen
mit wenigstens einem weiteren kristallinen wasserlöslichen Salz aus der Gruppe Natriumsulfat,
Trinatriumcitrat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Beispiele derartiger Kombinationen
sind:
A |
Monokaliumphosphat |
50 Gew.-% |
Natriumsulfat |
50 Gew.-% |
B |
Kaliumpyrophosphat |
50 Gew.-% |
Natriumsulfat |
50 Gew.-% |
C |
Kaliumpyrophosphat |
33 Gew.-% |
Natriumsulfat |
33 Gew.-% |
Trinatriumcitrat |
34 Gew.-% |
D |
Kaliumpyrophosphat |
50 Gew.-% |
Trinatriumcitrat |
50 Gew.-% |
E |
Monokaliumphosphat |
50 Gew.-% |
Trinatriumcitrat |
50 Gew.-% |
[0017] Die Korngröße der verwendeten kristallinen wasserlöslichen Salze beeinflußt in gewissen
Grenzen die abrasive Wirkung und die Geschwindigkeit der späteren Auflösung in der
Reinigungslösung. Vorzugsweise werden deshalb Korngrößen zwischen etwa 0,1 mm und
etwa 2 mm, insbesondere zwischen etwa 0,5 mm und etwa 1 mm eingesetzt.
[0018] Das Maß der notwendigen Wasserlöslichkeit bei den als Abrasivstoffen verwendeten
kristallinen Salzen ergibt sich aus den oben geschilderten Überlegungen für den Fachmann
von selbst. Vorzugsweise sollen die erfindungsgemäße verwendeten Salze bei 20 °C in
Wasser eine Löslichkeit von mindestens 30 g pro Liter, insbesondere mindestens 300
g pro Liter aufweisen.
[0019] Vorzugsweise werden die wasserlöslichen kristallinen Salze zur Verstärkung der Reinigungsleistung
der flüssigen wäßrigen Reinigungsmittel ohne weitere Zusätze auf die stark verschmutzten
Flächen aufgebracht. Es ist aber auch möglich, diese Salze zusammen mit weiteren Hilfs-
und Zusatzstoffen, die insbesondere die Reinigungswirkung noch weiter verstärken können,
in streufähiger Form aufzubringen. Beispiele derartiger Hilfs- und Zusatzstoffe sind
Alkaliträger, Tenside, Komplexbildner, antimikrobielle Wirkstoffe, Bleichmittel sowie
Farbstoffe und Duftstoffe und gegebenenfalls auch wasserunlösliche Abrasivkomponenten,
sofern dadurch die vorteilhafte Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht beeinträchtigt
wird. Vorzugsweise werden diese Hilfs- und Zusatzstoffe nicht getrennt von dem kristallinen
wasserlöslichen Salz auf die Flächen aufgetragen, sondern zusammen mit diesem Salz
in einer streufähigen Form konfektioniert, die dann als Reinigungsverstärker (Booster)
bezeichnet wird.
[0020] Beispiele für geeignete Alkaliträger sind vor allem amorphe alkalische Salze, insbesondere
aus der Gruppe der Alkalisilikate. Sie können bis zu etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen etwa 0,5 und etwa 10 Gew.-% des Reinigungsverstärkers ausmachen.
[0021] Beispiele für geeignete Tenside sind insbesondere die in fester Form verfügbaren
Tenside aus der Klasse der anionischen Tenside, insbesondere die linearen Alkylbenzolsulfonate,
die Alkansulfonate und die Fettalkoholsulfate. Sie werden vorzugsweise als Alkalisalze,
insbesondere Natriumsalze eingesetzt. Gegebenenfalls können in geringen Mengen aber
auch nichtionische Tenside verwendet werden, sofern dadurch die Streufähigkeit des
Reinigungsverstärkers nicht beeinträchtigt wird. Die Menge an Tensiden kann bis zu
etwa 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und etwa 5 Gew.-% des Reinigungsverstärkers
ausmachen.
[0022] Komplexbildner dienen in erster Linie zur Komplexierung von Calcium-, Magnesium-
und Eisenionen. Beispiele geeigneter Komplexbildner sind etwa Nitrilotriacetat und
Ethylendiamintetraacetat. Derartige Komplexbildner können in den Reinigungsverstärkern
in Mengen bis zu etwa 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und etwa 10 Gew.-%
enthalten sein.
[0023] Antimikrobielle Wirkstoffe dienen in erster Linie zur Desinfektion der Oberflächen,
gegebenenfalls aber auch zur Desinfektion der später von der Oberfläche zu entfernenden
Reinigungslösung. Beispiele geeigneter antimikrobieller Wirkstoffe sind quartäre Ammoniumverbindungen,
Paraformaldehyd, Phenole und Biguanide. Die Menge an diesen Wirkstoffen hängt ganz
wesentlich von der Wirksamkeit der verwendeten Einzelsubstanzen ab und kann daher
in weiten Grenzen schwanken. So sind in den Reinigungsverstärkern Gehalte bis zu etwa
20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und etwa 5 Gew.-% durchaus möglich.
[0024] Bleichmittel dienen im allgemeinen zur chemischen Entfernung bleichbarer Verschmutzungen
und in besonderen Fällen zur Verstärkung der desinfizierenden Wirkung. Geeignet sind
beispielsweise Bleichmittel auf Basis von Aktivsauerstoff, wie etwa Natriumperborat,
Natriumpercarbonat und feste Peroxycarbonsäuren, oder Bleichmittel auf Basis von Aktivchlor,
wie etwa Natriumdichlorisocyanurat und Natriumhypochlorit. Auch hier richtet sich
die Menge in weiten Grenzen nach der Wirksamkeit des Bleichmittels. Sie kann in den
Reinigungsverstärkern bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 1 und etwa 5
Gew.-% betragen.
[0025] Die Menge an kristallinem wasserlöslichen Salz, das im erfindungsgemäßen Verfahren
auf die Oberflächen aufgebracht wird, richtet sich in erster Linie nach der Schwere
der Anschmutzung und nach der Notwendigkeit, diese abrasiv zu entfernen. Da sich das
Salz anschließend in dem zusätzlich verwendeten wäßrigen Reinigungsmittel lösen soll,
muß die Menge an Salz entsprechend seiner Löslichkeit auch auf die Menge an wäßrigem
Reinigungsmittel, die auf derselben Flächen angewendet wird, abgestimmt werden. Vorzugsweise
werden deshalb pro m
2 der zu reinigenden Fußbodenfläche etwa 10g bis etwa 100 g an kristallinem wasserlöslichenSalz
angewandt. Sofern zusammen mit dem Salz weitere Hilfs- und Zusatzstoffe, gegebenenfalls
in Form des oben beschriebenen Reinigungsverstärkers aufgebracht werden, sollte auch
deren Menge so bemessen sein, daß sie sich in dem zusätzlich aufgebrachten wäßrigen
Reinigungsmittel auflösen können.
[0026] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das kristalline wasserlösliche
Salz, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen, auf die zu reinigende
Fläche gleichmäßig aufgestreut. Anschließend wird die Reinigungslösung entweder manuell
oder mit Hilfe geeigneter Geräte auf diese Fläche aufgebracht. Es ist aber auch möglich,
diese Reihenfolge umzukehren. Bevor dann die Auflösung des kristallinen Salzes in
der Reinigungslösung abgeschlossen ist, wird die Fläche mechanisch bearbeitet. Dies
kann im einfachsten Falle von Hand mit Hilfe von Bürsten oder Schrubbern erfolgen;
im gewerblichen Bereich wird aber die Bearbeitung mit entsprechenden Maschinen, insbesondere
Walzenbürstmaschinen und Tellerbürstmaschinen, wie sie auch ansonsten zur Fußbodenreinigung
eingesetzt werden, vorgezogen. Nach Abschluß des Reinigungsvorganges wird die auf
dem Fußboden verbleibende Reinigungslösung, in der das kristalline Salz jetzt gelöst
vorliegt und in der der abgelöste Schmutz suspendiert ist, vom Fußboden wieder entfernt.
Im einfachsten Falle kann diese Lösung von Hand aufgewischt werden; im gewerblichen
Bereich werden aber üblicherweise ausschließlich Flüssigsauger für diesen Vorgang
benützt. Selbstverständlich können für die Durchführung des Verfahrens auch Kombinationsgeräte
eingesetzt werden, die in der Lage sind, mehrere Arbeitsgänge gleichzeitig oder nacheinander
durchzuführen, beispielsweise Bürst-Sauger oder Reinigungsautomaten, mit deren Hilfe
auch die wäßrige Reinigungslösung auf die Fußbodenflächen aufgebracht werden kann.
Gegebenenfalls wird für die Zeit der mechanischen Bearbeitung der stärker angeschmutzten
Stellen bis zur Auflösung der kristallinen Salze der Saugvorgang abgeschaltet. Das
erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für alle harten Fußbodenoberflächen, die üblicherweise
mit wäßrigen Reinigungsmitteln behandelt werden, beispielsweise keramische Beläge,
PVC und Gummi. Für textile weiche Fußbodenbeläge, wie Teppichböden, ist das Verfahren
dagegen im allgemeinen ungeeignet.
[0027] Besondere Vorteile bietet es auf solchen Bodenbelägen, auf denen Anschmutzungen besonders
fest haften, beispielsweise Sicherheitsfliesen und offenporige Keramikfliesen sowie
rutschhemmende Beläge.
[0028] In besonderen Fällen kann das erfindungsgemäße Verfahren punktuell zur Reinigung
stark verschmutzter Stellen allein angewendet werden. Üblicherweise wird es aber im
Zusammenhang mit einer Grundreinigung oder einer Unterhaltsreinigung der Gesamtfläche
angewandt.
Beispiel
[0029] Die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde an einer mit üblichen Methoden
nur schwer entfernbaren Verschmutzung, dem Gummiabrieb von Gabelstaplerbereifung auf
Epoxidharzböden, untersucht. Dazu wurde zunächst ein Reinigungsverstärker, bestehend
aus 90 Gew.-% kristallinem Monokaliumphosphat und 10 Gew.-% kristallinem Natriumsulfat
in einer Menge von 50 g pro m
2 auf die betroffenen Stellen aufgestreut. Anschließend wurde diese Fläche mit einem
Reinigungsautomaten abgefahren, dessen Absaugung zunächst abgestellt worden war. Dabei
wurde eine Reinigungsflotte, bestehend aus
10 Gew.-% KOH
5 Gew.-% Tensid
7 Gew.-% Natriumnitrilotriacetat
5 Gew.-% Natriummetasilikat
73 Gew.-% H2O
[0030] in einer Menge von 100 ml pro m
2 aufgebracht und unmittelbar anschließend die Fläche mit den Bürsten des Automaten
bearbeitet. Die Bearbertungszeit betrug durchschnittlich 15 Sekunden pro m
2. Nach etwa 10 Minuten wurde die Absaugung des Automaten eingeschaltet und die Fläche
nochmals abgefahren, wobei die Reinigungslösung zusammen mit dem vollständig aufgelösten
Reinigungsverstärker und den suspendierten Schmutzteilchen praktisch rückstandsfrei
von der Fußbodenoberfläche entfernt wurde. Die von der Gabelstaplerbereifung stammende
Anschmutzung war danach vollständig vom Fußboden beseitigt.
[0031] In einem Kontrollversuch, bei dem unter ansonsten gleichen Bedingungen auf den Einsatz
des Reinigungsverstärkers verzichtet wurde, konnte nur eine geringfügige Veränderung
der Anschmutzung erreicht werden, die aber nicht als ausreichende Reinigung anzusehen
war.
1. Verfahren zur Reinigung von stark verschmutzten harten Fußbodenbelägen, bei dem zusätzlich
zu einem üblichen flüssigen wäßrigen Reinigungsmittel ein kristallines wasserlösliches
Salz in streufähiger Form auf die zu reinigenden Flächen aufgebracht wird und diese
Flächen dann mechanisch bearbeitet werden, ehe sich das kristalline Salz in der Reinigungslösung
auflöst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem mindestens ein kristallines wasserlösliches Salz
aus der Gruppe der Alkalimetallphosphate, Alkalimetalldiphosphate und Alkalimetallpolyphosphate
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem mindestens ein kristallines wasserlösliches Salz
aus der Gruppe Monokaliumphosphat und Tetrakaliumpyrophosphat verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem zusammen mit dem kristallinen
wasserlöslichen Salz eine Substanz aus der Gruppe Alkaliträger, Tenside, Komplexbildner,
wasserunlösliche Abrasivkomponenten, antimikrobielle Wirkstoffe, Bleichmittel und
deren Mischungen in streufähiger Form aufgebracht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem ein Gemisch aus mehreren kristallinen
wasserlöslichen Salzen aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem zusammen mit wenigstens einem kristallinen wasserlöslichen
Salz aus der Gruppe Alkalimetallphosphate, Alkalimetalldiphosphate und Alkalimetallpolyphosphate
wenigstens ein weiteres kristallines wasserlösliches Salz in streufähiger Form aufgebracht
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem zusammen mit wenigstens einem kristallinen wasserlöslichen
Salz aus der Gruppe Monokaliumphosphat und Tetrakaliumpyrophosphat wenigstens ein
weiteres kristallines wasserlösliches Salz in streufähiger Form aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, bei dem als weiteres kristallines wasserlösliches
Salz wenigstens ein Salz aus der Gruppe Natriumsulfat, Trinatriumcitrat, Natriumcarbonat
und Kaliumcarbonat aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die mechanische Bearbeitung der
verschmutzten Flächen mit Hilfe geeigneter Maschinen, insbesondere aus der Gruppe
der Walzenbürstmaschinen und Tellerbürstmaschinen, durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem pro 1 m2 der zu reinigenden Fußbodenfläche 10 bis 100 g an kristallinem wasserlöslichen Salz
in streufähiger Form aufgebracht werden.