(19)
(11) EP 0 913 510 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.05.1999  Patentblatt  1999/18

(21) Anmeldenummer: 98120127.0

(22) Anmeldetag:  26.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01H 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.10.1997 CH 2519/97

(71) Anmelder: ZELLWEGER LUWA AG
8610 Uster (CH)

(72) Erfinder:
  • Harzenmoser, Isidor
    8304 Wallisellen (CH)
  • Baumann, Hans
    8610 Uster (CH)

(74) Vertreter: Ellenberger, Maurice 
Zellweger Luwa AG Wilstrasse 11
8610 Uster
8610 Uster (CH)

   


(54) Vorrichtung zum Einziehen eines langgestreckten textilen Zwischenproduktes


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen eines langgestreckten textilen Zwischenproduktes (2) in ein Element (3) einer Textilmaschine. Um langgestreckte textile Zwischenprodukte ansaugen, weitertransportieren und verdrehen zu können, soll eine Führung (1) für das Zwischenprodukt vorgesehen werden, die eine Führungsfläche (13) und Düsen (7, 8) zum Einspritzen eines Fluids aufweist, deren Achsen (10,11) gegen die Achse (12) der Führungsfläche geneigt sind und deren Austrittsöffnungen vom Zwischenprodukt abstehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen eines langgestreckten textilen Zwischenproduktes in ein Element einer Textilmaschine.

[0002] Aus der DE 41 24 652 ist ein Verfahren zum Behandeln eines Spinnbandes und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bekannt, bei der das Spinnband durch einen Greifer in eine Drehungsdüse eingeführt wird. Die Drehungsdüse weist eine trichterförmige Öffnung auf, über die der Greifer das vorbereitete Ende des Spinnbandes in die Drehungsdüse einführt, wo es benetzt, verdreht und nachfolgend auch durch einen rotierenden Luftstrom getrocknet wird. Anschliessend wird das Band von einem Speisezylinder erfasst.

[0003] Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung ist darin zu sehen, dass das Band durch einen Greifer zugeführt werden muss. Zwar entsteht in der Dralldüse eine gewisse Saugwirkung in Längsrichtung des Spinnbandes, aber diese reicht nicht aus, um das Spinnband selbsttätig anzusaugen und in der Dralldüse vorwärtszubewegen. Dies auch deshalb, weil die Dralldüse in erster Linie die Verdrehung des Spinnbandes und dessen Fixierung mittels Flüssigkeit zum Ziel hat.

[0004] Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist, löst demnach die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen, die langgestreckte textile Zwischenprodukte ansaugen, weitertransportieren und verdrehen kann.

[0005] Dies wird erreicht, indem dem Element der Textilmaschine eine Führung für das Zwischenprodukt vorgeschaltet wird, das eine Führungsfläche und Düsen zum Einspritzen eines Fluids aufweist, deren Achsen gegen die Achse der Führungsfläche geneigt sind und so vom Zwischenprodukt abstehen. Durch das eingespritzte Fluid entsteht im Raum, der durch die Führungsfläche begrenzt wird ein Fluidstrom, der das Zwischenprodukt vorwärtstreibt und auch in diesen Raum ansaugt. Vorzugsweise weist die Führung eine Führungsfläche mit einem Querschnitt auf, der kleiner ist als der Querschnitt des Elementes der Textilmaschine, so dass an der Führung eine Endfläche vorgesehen ist, in die die Düsen münden.

[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, dass eine solche Führung an verschiedene Elemente einer Textilmaschine und an Textilmaschinen beliebiger Fabrikation angebaut werden kann. Solche Elemente können ein Streckwerk, ein Messsystem, eine Spinnvorrichtung usw. sein. Ebenso eignet sich die Führung zum Einziehen von Bändern, Vliesen, Gamen und anderen Faserverbunden.

[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels und mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung und

Figur 2 eine Ansicht eines Teils der Vorrichtung.



[0008] Fig. 1 zeigt eine Führung 1 für ein langgestrecktes textiles Zwischenprodukt 2, welches hier beispielsweise ein Band oder ein Vlies sein könnte, ein Element 3 einer Textilmaschine, welches hier beispielsweise als Messelement ausgebildet ist, wie es aus der EP 252 952 bekannt ist, und ein Einlaufrohr 4 für das Zwischenprodukt. Die Führung 1 ist über Zuführungen 5 und 6 an eine gesteuerte Quelle 24 angeschlossen. Die Zuführungen 5,6 münden in je eine Düse 7, 8, die in eine Endfläche 9 münden. Die Endfläche 9 liegt quer, vorzugsweise rechtwinklig zum Zwischenprodukt 2 oder zu einer Achse 12. Dort wo die Düsen 7,8 in die Endfläche 9 münden, weisen die Düsen 7,8 Achsen 10,11 auf, die gegen die Achse 12 einer Führungsfläche 13 der Führung 1 geneigt sind. Durch diese Anordnung, wird bewirkt, dass Austrittsöffnungen der Düsen 7,8 nicht in direktem Kontakt mit dem Zwischenprodukt 2 stehen. Das Element 3 weist einen Kanal auf, der im oberen, an die Führung 1 angrenzenden Bereich, einen Querschnitt 14 aufweist, der grösser ist als der offene Querschnitt 15 der Führung 1. Dem Element 3 sind hier beispielsweise Mess- oder Antriebswalzen 16,17 nachgeschaltet, die hier nur teilweise dargestellt sind. Das Einlaufrohr 4 weist einen Querschnitt 18 auf, der grösser ist als der Querschnitt 15 der Führung 1.

[0009] Fig. 2 zeigt die Endfläche 9 der Führung 1 mit der Führungsfläche 13, bzw. der Schnittlinie der Führungsfläche 13 mit der Endfläche 9, den Düsen 7, 8 mit ihren Achsen 10,11, der Achse 12 der Führungsfläche 13 und dem offenen Querschnitt 14 des Elementes 3. Man beachte, dass hier die Achsen 10 und 11 die Achse 12 nicht schneiden.

[0010] Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist dabei wie folgt:
Das textile Zwischenprodukt wird durch hier nicht näher bezeichnete Mittel, beispielsweise von Hand in die Nähe des Einlaufrohres 4 geführt. Handelt es sich um ein Vlies, so ist es angebracht, dieses am Ende beispielsweise zu einer Spitze zu verjüngen.

[0011] Über die Zuführungen 5,6 wird als Fluid beispielsweise Druckluft in die Düsen 7,8 eingeleitet, die an der Endfläche 9 austritt und so im Querschnitt 14 einen nach unten gerichteten Luftstrom erzeugt. Dieser Luftstrom erzeugt im Querschnitt 15 einen Unterdruck, so dass Luft auch aus dem Einlaufrohr 4 angesaugt wird. So entsteht am oberen Ende des Einlaufrohres 4 ein Unterdruck, der vorhandene Zwischenprodukte wie das Band oder Vlies 2 einsaugt und weiter vorwärts bewegt, bis es aus dem Element 3 austritt und vor die Antriebswalzen 16,17 gerät.

[0012] Sind die Düsen 7,8 wie in Fig. 2 gezeigt angeordnet, so wird dem Luftstrom auch ein Drall erteilt. Damit wird das Zwischenprodukt zusätzlich verdreht.

[0013] Diese Vorgänge werden insbesondere beim Anfahren einer Textilmaschine, z. B. auch nach einem Bruch des an sich kontinuierlichen Zwischenproduktes eingeleitet. Dann muss die Führung 1 die maximale Vortriebsleistung erbringen. Später kann die Druckluftzufuhr verringert werden, denn bei normaler Produktion genügt es, wenig Druckluft durch die Düsen 7,8 durchzulassen um eine Verschmutzung oder Verstopfung zu vermeiden. In diesem Falle wirkt die Druckluft auch als ''Schmiermittel" zur Verringerung des Widerstandes im Element 3, was besonders günstig ist, wenn das Element 3 ein Messelement ist. Dementsprechend ist die Quelle 7 steuerbar ausgebildet, d.h. sie kann von einer Maschinensteuerung so angesteuert werden, dass in den Zuführungen die gewünschte Fluidmenge zur gewünschten Zeit fliesst. Es ist damit auch möglich eine Intervall-lmpulsreinigung der Düsen durchzuführen indem bei Intervallen in der Produktion oder sonstwie periodisch ein Druckluftimpuls ausgelöst wird.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Einziehen eines langgestreckten textilen Zwischenproduktes (2) in ein Element (3) einer Textilmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass dem Element eine Führung (1) mit einer Führungsfläche (13) für das Zwischenprodukt und mit Düsen (7, 8) zum Einspritzen eines Fluids vorgeschaltet ist, deren Achsen (10,11) gegen die Achse (12) der Führungsfläche geneigt sind und die in eine Endfläche (9) münden, die zum Zwischenprodukt quer liegt.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung eine Führungsfläche mit einem Querschnitt (15) aufweist, der kleiner ist als der Querschnitt (14) eines Kanals des Elementes (3) im Bereiche der Führung, so dass an der Führung eine Endfläche (9) vorgesehen ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Endfläche quer zur Achse (12) der Führungsfläche angeordnet ist und Austrittsöffnungen für die Düsen (7, 8) aufweist, die vom Zwischenprodukt abstehen.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen je eine eigene Zuführung (5,6) für das Fluid aufweisen.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen Achsen (10, 11) aufweisen, die eine Achse der Führungsfläche nicht schneiden.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung an eine gesteuerte Quelle (7) für das Fluid angeschlossen ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (3) ein Messelement ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsfläche ein Einlaufrohr (4) vorgeschaltet ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Düsen gegen die Führungsfläche geneigt sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht