[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verringerung von Kalkablagerungen aus
Wasser, welches einen Kanal in einer Sanitäreinrichtung durchströmt, mit mindestens
einem im oder am durchströmbaren Kanal angeordneten Permanentmagneten.
[0002] Es ist bekannt, daß durch die Anordnung von Permanentmagneten am Strömungsweg von
verhältnismäßig hartem Wasser die Ablagerung von Kalk aus dem Wasser reduziert werden
kann. Zum Teil wird auch berichtet, daß Permanentmagneten bereits abgeschiedene Kalkablagerungen
zumindest teilweise wieder zur Auflösung bringen können. Sowohl die Verhinderung als
auch die nachträgliche Auflösung bereits gebildeter Kalkablagerungen werden hier unter
dem Oberbegriff "Verringerung" zusammengefaßt.
[0003] Beispiele für Einrichtungen, die Permanentmagneten enthalten und dem geschilderten
Zwecke dienen, sind in der DE 42 13 805 A1, der FR 26 88 012 A1, dem DE 295 08 819
U, der DE 44 36 435 A1 oder auch dem DE 87 17 348 U beschrieben. In all diesen Fällen
wird die fragliche Einrichtung in ein Rohr- oder Schlauchstück außerhalb der Sanitärarmatur
eingefügt. Dabei befindet sie sich in verhältnismäßig großem Abstand von der Stelle,
an welcher ihr Effekt am nötigsten wäre, nämlich vom Auslaufbereich der jeweiligen
Sanitäreinrichtung. Außerdem sind diese bekannten Einrichtungen verhältnismäßig kompliziert
gestaltet und aufwendig zu montieren.
[0004] Eine gewisse Ausnahme stellt die in der EP 0 502 890 B1 beschriebene Einrichtung
dar. Hier wird für den speziellen Fall eines an einer Sanitärarmatur angebrachten
Luftsprudlers der Vorschlag gemacht, bestimmte Elemente des Luftsprudlers aus magnetischem
Material zu fertigen, um so den ablagerungsvermindernden Effekt innerhalb des Luftsprudlers
zu erzielen. Diese Maßnahme ist jedoch ausschließlich auf die Anwendung innerhalb
von Luftsprudlern beschränkt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art derart auszugestalten, daß sie einfach zu montieren und insbesondere dadurch preiswert
ist, daß sie gleichzeitig eine zweite Funktion zu erfüllen vermag, für die bisher
bei Sanitäreinrichtungen ein gesondertes Bauteil verwendet wurde.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Permanentmagnet in ein
schlauchartiges Teil aus elastomerem Material integriert ist, der in dem durchströmbaren
Kanal anordenbar und so ausgestaltet ist, daß er mit der Wandung des durchströmbaren
Kanals mindestens eine luftgefüllte Kammer bildet und so als Dämpfer für Strömungsgeräusche
dient.
[0007] Der erfindungsgemäße Gedanke besteht also darin, die Einrichtung zur Verringerung
von Kalkablagerungen mit einem Schalldämpfer zu kombinieren, wie er grundsätzlich
bereits bekannt ist und in unterschiedlicher Ausführungsform bei Sanitäreinrichtungen
eingesetzt wird. Derartige Schalldämpfer beruhen auf dem Prinzip, daß die elastische
Wand eines schlauchartigen Teiles unter dem Einfluß des durch das strömende Wasser
erzeugten Schalles gegen ein Luftpolster anschwingt. Diese Schwingungen, unter deren
Einfluß das Luftpolster periodisch komprimiert wird, stellen einen Energiedissipationsmechanismus
dar, der zur gewünschten Schalldämpfung führt.
[0008] Wird, wie dies erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, der Permanentmagnet (bzw. die
Permanentmagneten) in das schlauchartige Teil integriert, so werden keine besonderen
Haltekonstruktionen für ihn mehr benötigt. Auch ein zusätzlicher Platzbedarf für den
oder die Permanentmagneten entsteht praktisch nicht. Es kann nämlich im allgemeinen
der ohnehin von einem Schalldämpfer eingenommene oder jedenfalls für ihn zur Verfügung
stehende Raum innerhalb der Sanitäreinrichtungen selbst (also nicht nur in den Zuleitungen
zu diesen Sanitäreinrichtungen) genutzt werden.
[0009] Überhaupt keinen zusätzlichen Raum nimmt der Permanentmagnet dann ein und keinerlei
Montageaufwand entsteht dann, wenn der Permanentmagnet in Form eines Pulvers vorliegt,
das im Material des schlauchartigen Teiles eingebettet ist.
[0010] Alternativ kann der Permanentmagnet auch als massiver Formkörper ausgestaltet und
in eine Kammer eingesetzt sein, die in oder an dem schlauchartigen Teil ausgebildet
ist.
[0011] Die zur Schalldämpfung benötigten Luftpolster lassen sich vorteilhaft dadurch erzielen,
daß das schlauchartige Teil an seiner äußeren Mantelfläche eine Mehrzahl von ringartigen
Vorsprüngen aufweist, die zur dichtenden Anlage an die Wandung des durchströmbaren
Kanales ausgebildet sind. Da das schlauchartige Teil regelmäßig in "trockenem" Zustand
montiert wird, verbleiben in den Kammern, die zwischen den ringartigen Vorsprüngen
des schlauchartigen Teiles und der Mantelfläche des durchströmbaren Kanales gebildet
sind, die gewünschten Luftpolster.
[0012] Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher in dem durchströmbaren
Innenraum des schlauchartigen Teiles eine Struktur angeordnet ist, welche das durchströmende
Wasser verwirbelt. Daß eine derartige Verwirbelung die ablagerungsmindernde Wirkung
des Permanentmagneten erhöht, ist an und für sich bekannt, so etwa auch aus der oben
gennanten DE 42 13 805 A1.
[0013] Die verwirbelnde Struktur kann dabei ein Einsatz sein, welcher in den Innenraum des
schlauchartigen Teils eingeschoben ist. Besonders preiswert ist jedoch diejenige Ausgestaltung
der Erfindung, bei welcher die verwirbelnde Struktur einstückig an das schlauchartige
Teil angeformt ist.
[0014] Ein besonders wichtiges Einsatzgebiet der Erfindung besteht darin, daß das schlauchartige
Teil zum Einschieben in den Auslaufkanal einer Sanitärarmatur ausgebildet ist. An
dieser Stelle entfaltet die erfindungsgemäße Einrichtung in beiden ihren Funktionen
ihre größtmögliche Wirkung. Außerdem ist an dieser Stelle in jeder Sanitärarmatur
ein geeigneter Platz zur Unterbringung der erfindungsgemäßen Einrichtung vorhanden.
[0015] Gleiches gilt für diejenige Ausgestaltung, bei welcher das schlauchartige Teil zum
Einschieben in den hohlen Griffbereich einer Handbrause ausgebildet ist. Hier tragen
die erfindungsgemäß vorgesehenen luftgefüllten Kammern außerdem zu einer Wärmeisolation
bei, welche die Hand des Benutzers, welche den Griffbereich erfaßt, vor zu heißen
Temperaturen schützt.
[0016] Eine weiterer bevorzugter Anbringungsort für die Erfindung ist der Innenraum eines
Brauseschlauches.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Vermeidung von Kalkablagerungen,
eingeschoben in den Griffbereich einer Handbrause;
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer derartigen Einrichtung, ebenfalls in den Griffbereich
einer Handbrause eingeschoben.
[0018] Figur 1 zeigt im Teilschnitt eine herkömmliche Handbrause 1, die einen gebogenen
Griffbereich 2 und ein sich an diesen anschließendes glockenförmiges Gehäuse 3 umfaßt.
An der Unterseite des glockenförmigen Gehäuses 3 befindet sich der Brauseboden 4 mit
den in der Zeichnung nicht erkennbaren Brauseöffnungen.
[0019] Der Griffbereich 2 der Handbrause 1 ist hohl ausgestaltet und enthält einen Kanal
5, durch welchen das Wasser von einem nicht dargestellten Brauseschlauch dem glockenförmigen
Gehäuse 3 und damit dem Brauseboden 4 zuströmt. In diesen Kanal ist eine Einrichtung
eingeschoben, welche insgesamt das Bezugszeichen 6 trägt und sowohl der Dämpfung von
Strömungsgeräuschen als auch der Verringerung von Kalkablagerungen dient. Diese Einrichtung
6 ist wie folgt aufgebaut:
[0020] Ein schlauchartiges Teil 7 aus elastomerem Material umfaßt in axialem Abstand voneinander
eine Mehrzahl von ringförmigen Vorsprüngen 8, die in der Montagelage mit ihrer äußeren
Mantelfläche an der Innenfläche des Kanales 5 anliegen. Auf diese Weise entsteht zwischen
dem Griffbereich 2 der Handbrause 1 und dem schlauchartigen Teil 7 eine Mehrzahl von
ringförmigen Kammern 9. Da die Montage der Einrichtung 6 in der Handbrause 1 in "trockenem"
Zustand erfolgt, sind die Kammern 9 mit Luft gefüllt. Sie bleiben dies auch im Betrieb
der Handbrause 1, im welchem das schlauchartige Teil 7 von Wasser durchströmt wird.
Dabei gerät die Wandung des schlauchartigen Teiles 7 insbesondere im Bereich der Kammern
9 in Schwingungen. Diese Schwingungen erfolgen gegen das in den Kammern 9 eingeschlossene
Luftvolumen, was in bekannter Weise zu einer Dämpfung der Strömungsgeräusche führt.
[0021] In das Material des schlauchartigen Teiles 7 ist in fein zerteilter Form, z. B. in
Form eines mehr oder weniger grobkörnigen Pulvers, Magnetmaterial eingelagert. Dieses
Magnetmaterial dient in an und für sich bekannter Weise dazu, das durchströmende Wasser
so "zu konditionieren", daß Kalkablagerungen verringert werden. Hierdurch wird insbesondere
die Gefahr der Verstopfung oder Verschmutzung der im Brauseboden 4 befindlichen Brausebohrungen
reduziert.
[0022] Die Wirkung der in dem schlauchartigen Teil 7 enthaltenen magnetischen Teilchen wird
durch einen wendelförmigen Einbau 10 im wasserdurchströmten Innenraum 11 des schlauchartigen
Teiles 7 unterstützt.
[0023] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Verringerung
von Kalkablagerungen und zur Schalldämpfung, welches demjenigen von Figur 1 ähnlich
ist. Entsprechende Teil sind daher mit demselben Bezugszeichen zuzüglich 100 gekennzeichnet.
Die Einrichtung 106 ist in dieselbe Handbrause 1 eingeschoben, die auch in Figur 1
dargestellt ist.
[0024] Die Einrichtung 106 ist weitgehend in derselben Weise geformt wie die Einrichtung
6 von Figur 1. Das heißt, sie umfaßt ebenfalls ein schlauchartiges Teil 107, auf dessen
Außenseite mehrere in axialem Abstand voneinander befindliche ringförmige Vorsprünge
108 angeformt sind. Zwischen dem Griffbereich 2 der Handbrause 1 und dem schlauchartigen
Teil 107 der Einrichtung 106 bilden sich auf diese Weise wiederum Kammern 109, die
auch während des Betriebes der Handbrause 1 mit Luft gefüllt bleiben und in der oben
geschilderten Weise der Dämpfung der Strömungsgeräusche dienen.
[0025] Anders als beim Ausführungsbeispiel von Figur 1 sind jedoch die Magnete, welche zur
Verringerung der Kalkablagerung führen, nicht in Form eines Pulvers oder dergleichen
in das Material des schlauchartigen Teiles 107 integriert. Vielmehr sind einige der
Kammern 109 mit magnetischem Material angefüllt. Dabei handelt es sich vorzugsweise
um einen Formkörper 111, der in die Zwischenräume zwischen benachbarten ringartigen
Vorsprüngen 108 des schlauchartigen Teiles 107 eingesetzt ist.
[0026] Auch die Einrichtung 106 weist eine zusätzliche Struktur im wasserdurchströmten Innenraum
111 auf, welche mit dem Bezugszeichen 110 gekennzeichnet ist und der Verwirbelung
des durchströmenden Wassers dient. Beim Ausführungsbeispiel von Figur 2 ist diese
Einrichtung direkt an das schlauchförmige Teil 107 angeformt.
1. Einrichtung zur Verringerung von Kalkablagerungen aus Wasser, welches einen Kanal
in einer Sanitäreinrichtung durchströmt, mit mindestens einem im oder am durchströmbaren
Kanal angeordneten Permanentmagneten,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Permanentmagnet (111) in ein schlauchartiges Teil (7; 107) aus elastomerem Material
integriert ist, der in dem durchströmbaren Kanal (5) anordenbar und so ausgestaltet
ist, daß er mit der Wandung des durchströmbaren Kanals (5) mindestens eine luftgefüllte
Kammer (9; 109) bildet und so als Dämpfer für Strömungsgeräusche dient.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentmagnet in Form
eines Pulvers vorliegt, das im Material des schlauchartigen Teils (7) eingebettet
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentmagnet (111)
in einer Kammer (109) eingesetzt ist, die in oder an dem schlauchartigen Teil (107)
ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
schlauchartige Teil (7; 107) an seiner äußeren Mantelfläche eine Mehrzahl von ringartigen
Vorsprüngen (8; 108) aufweist, die zur dichtenden Anlage an die Wandung des durchströmbaren
Kanals (5) ausgebildet sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
durchströmten Innenraum (11; 111) des schlauchartigen Teils (7; 107) eine Struktur
(10; 110) angeordnet ist, welche das durchströmende Wasser verwirbelt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verwirbelnde Struktur
(10) ein Einsatz ist, welcher in den Innenraum (11) des schlauchartigen Teils (7)
eingeschoben ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verwirbelnde
Struktur (110) einstückig an das schlauchartige Teil (107) angeformt ist.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
schlauchartige Teil zum Einschieben in den Auslaufkanal einer Sanitärarmatur ausgebildet
ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das schlauchartige
Teil (7; 107) zum Einschieben in den hohlen Griffbereich (2) einer Handbrause (1)
ausgebildet ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das schlauchartige
Teil (7; 107) zum Einschieben in einen Brauseschlauch ausgebildet ist.