(19)
(11) EP 0 913 542 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.05.1999  Patentblatt  1999/18

(21) Anmeldenummer: 98108996.4

(22) Anmeldetag:  18.05.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04H 12/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.10.1997 DE 29719209 U

(71) Anmelder: Franke GmbH & Co. KG
99326 Stadtilm (DE)

(72) Erfinder:
  • Franke, Hans
    99310 Hohes Kreuz (DE)

(74) Vertreter: Liedtke, Klaus, Dr. 
Postfach 10 09 56
99019 Erfurt
99019 Erfurt (DE)

   


(54) Stahlrohrmast und Verfahren zur Erneuerung von Stahlrohrmasten


(57) Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mast anzugeben, mit dem eine Erneuerung eines vorhandenen Mastes in einfacher und kostengünstiger Weise ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe mit dem im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmal.
Die Erfindung betrifft einen Stahlrohrmast mit rundem oder eckigem Querschnitt und ein Verfahren zur Erneuerung eines vorhandenen Mastes.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Stahlrohrmast mit rundem oder eckigem Querschnitt und ein Verfahren zur Erneuerung eines vorhandenen Mastes.

[0002] Stahlrohrmaste unterliegen einem Verschleiß durch Korrosion, so daß nach einer Reihe von Jahren eine Erneuerung der Masten erforderlich ist. Die Korrosion kann durch Korrosionsschutzmittel wie Farbanstriche oder Verzinken und dergleichen zwar vermindert, aber nicht vermieden werden. Dabei treten die Korrosionserscheinungen in besonders starken Maße an der Austrittsstelle des Mastes aus dem Erdreich auf. Dies wird verursacht durch die Bildung von chemischen Lokalelemente.

[0003] Zur Erneuerung der verschlissenen Masten werden diese ausgegraben und durch einen neuen Mast ersetzt. Da die Masten in einem Betonfundament verankert sind, ist das Ausgraben des Mastes ein sehr arbeits- und zeitaufwendiger Prozeß, bei dem der um den Mastbereich vorhandene Straßenbelag entfernt und anschließend wieder erneuert werden muß.

[0004] In der Regel ist durch den Mast ein elektrisches Kabel geführt, das zum Beispiel zur Versorgung von Straßenbeleuchtungen erforderlich ist. Beim Ausgraben des zu ersetzenden Mastes wird dieses Kabel häufig beschädigt, wodurch weitere aufwendige Reparaturarbeiten entstehen.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mast anzugeben, mit dem eine Erneuerung eines vorhandenen Mastes in einfacher und kostengünstiger Weise ermöglicht wird.

[0006] Erfindungsgemäß gelingt die Lösung mit dem im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmal.

[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Stahlrohrmastes sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0008] Bei der Erfindung ist das Erdstück des neuen Mastes so konstruiert, daß es in das im Erdreich verbleibende Erdstück des alten Mastes hineingeschoben werden kann.

[0009] Die Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus.

[0010] Bei der Erneuerung eines Mastes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht erforderlich, ein Fundament zu entfernen und ein neues anzubringen. Damit entfallen auch die sonst notwendigen Arbeiten zur Entfernung des Straßenbelages und zur Anbringung von neuen Belägen. Dies führt zu erheblichen Kosteneinsparungen sowie zu Zeiteinsparungen bei der Sanierung verschlissener Beleuchtungsanlagen. Das arbeitsaufwendige Ausgraben des alten Mastes entfällt, es ist lediglich erforderlich, den alten Mast an der Austrittsstelle aus dem Erdreich zu trennen. Die vorhandene Elektroinstallation kann wieder verwendet werden, da keine Beschädigungen durch das Ausgraben auftreten können.

[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles für einen Lichtmast näher erläutert.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen;

Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform mit kreisförmigem Querschnitt des erfindungsgemäßen Mastes in zweiteiliger Ausführung,

Figur 2 einen Längs- und einen Querschnitt durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mastes in einteiliger Ausführung und die

Figuren 3 bis 6 die Montage des erfindungsgemäßen Mastes, wobei

Figur 3 die Vorbereitung der Demontage des zu erneuernden Mastes,

Figur 4 das Entfernen des zu erneuernden Mastes,

Figur 5 das Aufstellen des neuen Mastes und

Figur 6 das Komplettieren des neuen Mastes erläutert.



[0012] Der Lichtmast besteht aus einem Mastoberteil 1, welches entsprechend den Erfordernissen in Form, Lichtpunkthöhe und Mastkopfausbildung konstruiert worden ist. Das neue Erdstück, welches in das vorhandene Erdstück des verschlissenen Mastes hineinpaßt, wird in geeigneter Weise mit diesem Mastoberteil 1 verbunden. Danach wird der Mast in das vorhandene Erdstück des alten Mastes eingesetzt.

[0013] Bei der in Figur 1 dargestellten zweiteiligen Ausführung besteht der Mast aus einem äußeren Rohrteil, das das Mastoberteil 1 darstellt, und dem innerem Rohrteil 2. Im dargestellten Beispiel ist das innere Rohteil 2 mit Punktschweißverbindungen 6 an dem äußerem Rohrteil befestigt. Das innere Rohrteil 2 weist im unterem Bereich einen Kabeleinführungsschlitz 3 auf damit es über das seitlich in den unteren Teil des Mastes eingeführte Stromversorgungskabel 4 geschoben werden kann. Der Schlitz ist mit abgerundeten Kanten versehen, um eine Beschädigung des Kabels 4 bei der Montage zu vermeiden. Das innere Rohrteil 2 ist im Durchmesser so gestaltet, daß es in das im Erdreich verbliebene Unterteil 7 des zu erneuernden Mastes eingeschoben werden kann.

[0014] Figur 2 erläutert eine Ausführungsform, bei der Mast einteilig gestaltet ist. Hierbei weist dieser im unterem Bereich, der sich im Erdreich befindet, einen geringeren Durchmesser auf als das oberhalb des Erdreiches angeordnete Mastoberteil 1. Die Durchmesserverringerung ist dabei so dimensioniert, daß der Außendurchmesser des neuen Mastes in seinem unteren Bereich geringer als der Innendurchmesser des zu erneuernden Mastes ausgeführt ist und daß sich die Außendurchmesser des zu erneuernden Mastes im Bereich über der Erdoberfläche und der Außendurchmesser des im Erdreich verbliebenen alten Mastunterteiles 7 entsprechen. Dadurch kann der neue Mast einerseits problemlos in das im Erdreich verbliebene Unterteil des alten Mastes eingefügt werden und andererseits die Last von diesem Unterteil aufgenommen werden. Der feste Sitz und die exakte Position des neuen Mastes im Mastunterteil 7 des alten Mastes wird durch eine hierbei als Füllmaterial 8 dienende Füllstoff erreicht.

[0015] Der Austausch eines zu erneuernden Lichtmastes erfolgt im wesentlichen mit den in den Figuren 3 bis 6 dargestellten vier Schritten.

[0016] Als Voraussetzung zur Erneuerung wird zunächst die statische Festigkeit des alten Fundamentes überprüft.
In dem in Figur 3 gezeigten ersten Schritt wird der zu ersetzende Mast für die Demontage vorbereitet. Die gesamte Anlage wird hierzu zunächst vom Stromnetz getrennt. Danach wird der Mast gegen Umkippen gesichert. Hierzu wird durch Anbringen einer Sicherung am Mastkopf was zweckmäßigerweise mit einer Spezialvorrichtung und einem Kran erfolgt. Das Stromversorgungskabel wird am Kabelkasten getrennt und in das Erdstück zurückgeschoben.

[0017] In dem sich anschließenden zweiten Schritt gemäß Figur 4 wird der Mast entfernt. In manchen Fällen ist es hierzu zweckmäßig, den zu entfernenden Mast in einer Tiefe von ca. 20 cm freizulegen, damit die Schnittstelle unterhalb der Erdoberkante liegt. Es ist jedoch auch ohne weiters möglich, den Mast oberhalb der Erdoberkante abzuschneiden, z.B. um die Straßenoberfläche nicht zu beschädigen. Der Mast wird danach mit Hilfe eines Spezialwerkzeuges vom Erdstück getrennt. Hierbei wird er mit der oben beschriebenen Halterung von einem Kran gehalten und nach dem Abschneiden seitlich abgelegt.

[0018] Um Beschädigungen des Stromzuführungskabels 3 zu vermeiden, werden die Ränder gratfrei geschliffen, so daß sie eine saubere Schnittkante aufweisen. In dieser Bearbeitungsphase ist das Erdstück des zu ersetzenden Mastes freigelegt. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß das sich im Erdreich befindende Reststück des auszuwechselnden Mastes dort verbleiben kann und als Hülse zur Befestigung für den neuen Mast verwendet werden kann. Der sich im Inneren dieses Maststückes ergebende Hohlraum wird freigeräumt und gesäubert. Die Durchtrittsstelle, in der das Erdkabel in den Mast eintritt ist damit gut sichtbar und kann markiert werden. Für eine komplikationsfreie Montage ist die exakte Ausrichtung des neuen Mastes wichtig. Der Kabeleinführungsschlitz 3 des Erdstückes muß genau über den Kabelausgangsloch des alten Mastes eingeführt werden. Die Enden der Kabeleinführung sind abgerundet um das Kabel 4 nicht zu beschädigen. Zur Erhöhung der Sicherheit gegen Beschädigungen des Kabels 4 ist es vorteilhaft, dieses mit einer Schutzhülle aus Kunststoff, z.B. mit einem Flexrohr, zu versehen Die Schutzhülle kann gegebenenfalls nach Beendigung der Maßnahme wieder entfernt und erneut verwendet werden.

[0019] In dem in Figur 5 gezeigten, sich anschließenden dritten Schritt erfolgt das Aufstellen des neuen Mastes. Hierzu wird der Mast zunächst vorinstalliert, indem er mit der Leuchte und dem Stromzuführungskabel versehen wird. Danach erfolgt das Ausrichten. Mit Hilfe des Kranes und der daran angebrachten Hilfsvorrichtung wird er in der erforderliche Höhen- und Drehlage positioniert und langsam in die von alten Mast noch vorhandene Erdhülse bis zu einer vorgesehenen Markierung, mit der die erforderliche Höhenpostion gekennzeichnet wurde, eingeschoben.

[0020] Danach wird der Mast in die genaue vertikale Position gebracht und der freie Raum zwischen Erdhülse und neuem Mast sowie der Innenraum des Mastunterteiles mit einem geeignetem Füllstoff, vorzugsweise mit Quarzsand, aufgefüllt und verfestigt. Als Verfüllmasse können Sand, Mörtel, Magerbeton, Kunststoffe oder sonstige handelsübliche Baumaterialien verwendet werden.
Bei Bedarf kann der Mast im Bereich des Erdübergangs mit einen Schutzanstrich oder einer Mastkaschierung versehen werden.

[0021] Figur 6 erläutert den abschließenden vierten Schritt zur Komplettierung des Mastes. Das vorhandene Erdkabel kann wieder am Kabelanschlußkasten 5 angeschlossen und die Anlage freigeschaltet werden. Gegebenenfalls wird noch eine Angleichung des Mastbereiches an die Umgebung, z.B. durch Pflasterarbeiten, vorgenommen.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0022] 

1 Mastoberteil

2 inneres Rohrteil

3 Kabeleinführungsschlitz

4 Stromzuführungskabel

5 Kabelanschlußkasten

6 Schweißverbindungen

7 Mastunterteil

8 Füllmaterial




Ansprüche

1. Verfahren zur Erneuerung eines Stahlrohrmastes mit rundem oder eckigen Querschnitt, bei dem am oberen Ende mindestens eine Leuchte angebracht ist und im Inneren Stromversorgungsskabel verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Verfahrenschritte ausgeführt werden:

- Abklemmen des im Inneren des Mastes verlaufenden Stromversorgungskabels,

- Sichern des Mastes durch zeitweiliges Befestigen des oberen Endes an einem Kran und Trennen des Mastes im Bodenbereich,

- Freiräumen des Innenraumes des im Erdbereich verbliebenen Mastteiles und Markieren der Eintrittsrichtung des Erdkabels in das Erdstück,

- Ausrichtung des neuen Mastes oberhalb der Öffnung des Erdstücks und Sichern der Drehlage, so daß sich der Kabeleinführungsschlitz des Erdstückes über dem Kabelausgangsloch des alten Mastes befindet,

- Vorinstallieren von Leuchte und Kabel im neuen Mast,

- Verfüllen des Raumes zwischen Erdhülse und neuen Mast mit einem Füllstoff und Verfestigen des Materials.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel am Kabelkasten getrennt und in das Erdstück zurückgeschoben wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Kabeleinführungsschlitzes gratfrei beschliffen und das Kabel mit einer Schutzhülle aus Plaste versehen wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Innenraum des Erdstückes mit einem Füllstoff ausgefüllt wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast im Bereich des Erdaustritts mit einen Schutzanstrich versehen wird.
 
6. Stahlrohrmast mit rundem oder eckigen Querschnitt, insbesondere zur Erneuerung eines vorhandenen Mastes, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast im oberen Bereich einen Durchmesser aufweist, der etwa mit dem Durchmesser des zu ersetzenden Mastes übereinstimmt und im unteren Bereich, welcher sich im Erdreich befindet, der Durchmesser des Mastes soweit verringert ist, daß sein Außendurchmesser geringer ist als der Innendurchmesser des im Erdreich verbliebenen Stückes des zu ersetzenden Mastes.
 
7. Stahlrohrmast nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast aus einem äußeren Rohrteil und einem inneren Rohrteil besteht, wobei das äußere Rohrteil bis an die Oberfläche des Bodens reicht und das innere Rohrteil teilweise in das äußere Rohrteil hineinreicht und mit dem äußeren Rohrteil verbunden ist und daß das innere Rohrteil mit seinem unteren Bereich in einem im Erdreich verbliebenen Teil eines zu ersetzenden Mastes hineinragt.
 
8. Stahlrohrmast nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Rohrteil mindestens einen nach unten offenen Schlitz mit abgerundeten Kanten zur Einführung eines im zu ersetzenden Mast vorhandenen Kabelanschlusses aufweist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht