[0001] Die Erfindung betrifft einen Stahlrohrmast mit rundem oder eckigem Querschnitt und
ein Verfahren zur Erneuerung eines vorhandenen Mastes.
[0002] Stahlrohrmaste unterliegen einem Verschleiß durch Korrosion, so daß nach einer Reihe
von Jahren eine Erneuerung der Masten erforderlich ist. Die Korrosion kann durch Korrosionsschutzmittel
wie Farbanstriche oder Verzinken und dergleichen zwar vermindert, aber nicht vermieden
werden. Dabei treten die Korrosionserscheinungen in besonders starken Maße an der
Austrittsstelle des Mastes aus dem Erdreich auf. Dies wird verursacht durch die Bildung
von chemischen Lokalelemente.
[0003] Zur Erneuerung der verschlissenen Masten werden diese ausgegraben und durch einen
neuen Mast ersetzt. Da die Masten in einem Betonfundament verankert sind, ist das
Ausgraben des Mastes ein sehr arbeits- und zeitaufwendiger Prozeß, bei dem der um
den Mastbereich vorhandene Straßenbelag entfernt und anschließend wieder erneuert
werden muß.
[0004] In der Regel ist durch den Mast ein elektrisches Kabel geführt, das zum Beispiel
zur Versorgung von Straßenbeleuchtungen erforderlich ist. Beim Ausgraben des zu ersetzenden
Mastes wird dieses Kabel häufig beschädigt, wodurch weitere aufwendige Reparaturarbeiten
entstehen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mast anzugeben, mit dem eine Erneuerung
eines vorhandenen Mastes in einfacher und kostengünstiger Weise ermöglicht wird.
[0006] Erfindungsgemäß gelingt die Lösung mit dem im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmal.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Stahlrohrmastes sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0008] Bei der Erfindung ist das Erdstück des neuen Mastes so konstruiert, daß es in das
im Erdreich verbleibende Erdstück des alten Mastes hineingeschoben werden kann.
[0009] Die Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus.
[0010] Bei der Erneuerung eines Mastes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht
erforderlich, ein Fundament zu entfernen und ein neues anzubringen. Damit entfallen
auch die sonst notwendigen Arbeiten zur Entfernung des Straßenbelages und zur Anbringung
von neuen Belägen. Dies führt zu erheblichen Kosteneinsparungen sowie zu Zeiteinsparungen
bei der Sanierung verschlissener Beleuchtungsanlagen. Das arbeitsaufwendige Ausgraben
des alten Mastes entfällt, es ist lediglich erforderlich, den alten Mast an der Austrittsstelle
aus dem Erdreich zu trennen. Die vorhandene Elektroinstallation kann wieder verwendet
werden, da keine Beschädigungen durch das Ausgraben auftreten können.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles für einen Lichtmast
näher erläutert.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen;
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform mit kreisförmigem Querschnitt
des erfindungsgemäßen Mastes in zweiteiliger Ausführung,
Figur 2 einen Längs- und einen Querschnitt durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Mastes in einteiliger Ausführung und die
Figuren 3 bis 6 die Montage des erfindungsgemäßen Mastes, wobei
Figur 3 die Vorbereitung der Demontage des zu erneuernden Mastes,
Figur 4 das Entfernen des zu erneuernden Mastes,
Figur 5 das Aufstellen des neuen Mastes und
Figur 6 das Komplettieren des neuen Mastes erläutert.
[0012] Der Lichtmast besteht aus einem Mastoberteil 1, welches entsprechend den Erfordernissen
in Form, Lichtpunkthöhe und Mastkopfausbildung konstruiert worden ist. Das neue Erdstück,
welches in das vorhandene Erdstück des verschlissenen Mastes hineinpaßt, wird in geeigneter
Weise mit diesem Mastoberteil 1 verbunden. Danach wird der Mast in das vorhandene
Erdstück des alten Mastes eingesetzt.
[0013] Bei der in Figur 1 dargestellten zweiteiligen Ausführung besteht der Mast aus einem
äußeren Rohrteil, das das Mastoberteil 1 darstellt, und dem innerem Rohrteil 2. Im
dargestellten Beispiel ist das innere Rohteil 2 mit Punktschweißverbindungen 6 an
dem äußerem Rohrteil befestigt. Das innere Rohrteil 2 weist im unterem Bereich einen
Kabeleinführungsschlitz 3 auf damit es über das seitlich in den unteren Teil des Mastes
eingeführte Stromversorgungskabel 4 geschoben werden kann. Der Schlitz ist mit abgerundeten
Kanten versehen, um eine Beschädigung des Kabels 4 bei der Montage zu vermeiden. Das
innere Rohrteil 2 ist im Durchmesser so gestaltet, daß es in das im Erdreich verbliebene
Unterteil 7 des zu erneuernden Mastes eingeschoben werden kann.
[0014] Figur 2 erläutert eine Ausführungsform, bei der Mast einteilig gestaltet ist. Hierbei
weist dieser im unterem Bereich, der sich im Erdreich befindet, einen geringeren Durchmesser
auf als das oberhalb des Erdreiches angeordnete Mastoberteil 1. Die Durchmesserverringerung
ist dabei so dimensioniert, daß der Außendurchmesser des neuen Mastes in seinem unteren
Bereich geringer als der Innendurchmesser des zu erneuernden Mastes ausgeführt ist
und daß sich die Außendurchmesser des zu erneuernden Mastes im Bereich über der Erdoberfläche
und der Außendurchmesser des im Erdreich verbliebenen alten Mastunterteiles 7 entsprechen.
Dadurch kann der neue Mast einerseits problemlos in das im Erdreich verbliebene Unterteil
des alten Mastes eingefügt werden und andererseits die Last von diesem Unterteil aufgenommen
werden. Der feste Sitz und die exakte Position des neuen Mastes im Mastunterteil 7
des alten Mastes wird durch eine hierbei als Füllmaterial 8 dienende Füllstoff erreicht.
[0015] Der Austausch eines zu erneuernden Lichtmastes erfolgt im wesentlichen mit den in
den Figuren 3 bis 6 dargestellten vier Schritten.
[0016] Als Voraussetzung zur Erneuerung wird zunächst die statische Festigkeit des alten
Fundamentes überprüft.
In dem in Figur 3 gezeigten ersten Schritt wird der zu ersetzende Mast für die Demontage
vorbereitet. Die gesamte Anlage wird hierzu zunächst vom Stromnetz getrennt. Danach
wird der Mast gegen Umkippen gesichert. Hierzu wird durch Anbringen einer Sicherung
am Mastkopf was zweckmäßigerweise mit einer Spezialvorrichtung und einem Kran erfolgt.
Das Stromversorgungskabel wird am Kabelkasten getrennt und in das Erdstück zurückgeschoben.
[0017] In dem sich anschließenden zweiten Schritt gemäß Figur 4 wird der Mast entfernt.
In manchen Fällen ist es hierzu zweckmäßig, den zu entfernenden Mast in einer Tiefe
von ca. 20 cm freizulegen, damit die Schnittstelle unterhalb der Erdoberkante liegt.
Es ist jedoch auch ohne weiters möglich, den Mast oberhalb der Erdoberkante abzuschneiden,
z.B. um die Straßenoberfläche nicht zu beschädigen. Der Mast wird danach mit Hilfe
eines Spezialwerkzeuges vom Erdstück getrennt. Hierbei wird er mit der oben beschriebenen
Halterung von einem Kran gehalten und nach dem Abschneiden seitlich abgelegt.
[0018] Um Beschädigungen des Stromzuführungskabels 3 zu vermeiden, werden die Ränder gratfrei
geschliffen, so daß sie eine saubere Schnittkante aufweisen. In dieser Bearbeitungsphase
ist das Erdstück des zu ersetzenden Mastes freigelegt. Ein besonderer Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß das sich im Erdreich befindende Reststück des
auszuwechselnden Mastes dort verbleiben kann und als Hülse zur Befestigung für den
neuen Mast verwendet werden kann. Der sich im Inneren dieses Maststückes ergebende
Hohlraum wird freigeräumt und gesäubert. Die Durchtrittsstelle, in der das Erdkabel
in den Mast eintritt ist damit gut sichtbar und kann markiert werden. Für eine komplikationsfreie
Montage ist die exakte Ausrichtung des neuen Mastes wichtig. Der Kabeleinführungsschlitz
3 des Erdstückes muß genau über den Kabelausgangsloch des alten Mastes eingeführt
werden. Die Enden der Kabeleinführung sind abgerundet um das Kabel 4 nicht zu beschädigen.
Zur Erhöhung der Sicherheit gegen Beschädigungen des Kabels 4 ist es vorteilhaft,
dieses mit einer Schutzhülle aus Kunststoff, z.B. mit einem Flexrohr, zu versehen
Die Schutzhülle kann gegebenenfalls nach Beendigung der Maßnahme wieder entfernt und
erneut verwendet werden.
[0019] In dem in Figur 5 gezeigten, sich anschließenden dritten Schritt erfolgt das Aufstellen
des neuen Mastes. Hierzu wird der Mast zunächst vorinstalliert, indem er mit der Leuchte
und dem Stromzuführungskabel versehen wird. Danach erfolgt das Ausrichten. Mit Hilfe
des Kranes und der daran angebrachten Hilfsvorrichtung wird er in der erforderliche
Höhen- und Drehlage positioniert und langsam in die von alten Mast noch vorhandene
Erdhülse bis zu einer vorgesehenen Markierung, mit der die erforderliche Höhenpostion
gekennzeichnet wurde, eingeschoben.
[0020] Danach wird der Mast in die genaue vertikale Position gebracht und der freie Raum
zwischen Erdhülse und neuem Mast sowie der Innenraum des Mastunterteiles mit einem
geeignetem Füllstoff, vorzugsweise mit Quarzsand, aufgefüllt und verfestigt. Als Verfüllmasse
können Sand, Mörtel, Magerbeton, Kunststoffe oder sonstige handelsübliche Baumaterialien
verwendet werden.
Bei Bedarf kann der Mast im Bereich des Erdübergangs mit einen Schutzanstrich oder
einer Mastkaschierung versehen werden.
[0021] Figur 6 erläutert den abschließenden vierten Schritt zur Komplettierung des Mastes.
Das vorhandene Erdkabel kann wieder am Kabelanschlußkasten 5 angeschlossen und die
Anlage freigeschaltet werden. Gegebenenfalls wird noch eine Angleichung des Mastbereiches
an die Umgebung, z.B. durch Pflasterarbeiten, vorgenommen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
1 Mastoberteil
2 inneres Rohrteil
3 Kabeleinführungsschlitz
4 Stromzuführungskabel
5 Kabelanschlußkasten
6 Schweißverbindungen
7 Mastunterteil
8 Füllmaterial
1. Verfahren zur Erneuerung eines Stahlrohrmastes mit rundem oder eckigen Querschnitt,
bei dem am oberen Ende mindestens eine Leuchte angebracht ist und im Inneren Stromversorgungsskabel
verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, daß folgende Verfahrenschritte ausgeführt werden:
- Abklemmen des im Inneren des Mastes verlaufenden Stromversorgungskabels,
- Sichern des Mastes durch zeitweiliges Befestigen des oberen Endes an einem Kran
und Trennen des Mastes im Bodenbereich,
- Freiräumen des Innenraumes des im Erdbereich verbliebenen Mastteiles und Markieren
der Eintrittsrichtung des Erdkabels in das Erdstück,
- Ausrichtung des neuen Mastes oberhalb der Öffnung des Erdstücks und Sichern der
Drehlage, so daß sich der Kabeleinführungsschlitz des Erdstückes über dem Kabelausgangsloch
des alten Mastes befindet,
- Vorinstallieren von Leuchte und Kabel im neuen Mast,
- Verfüllen des Raumes zwischen Erdhülse und neuen Mast mit einem Füllstoff und Verfestigen
des Materials.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel am Kabelkasten getrennt und in das Erdstück zurückgeschoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Kabeleinführungsschlitzes gratfrei beschliffen und das Kabel
mit einer Schutzhülle aus Plaste versehen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Innenraum des Erdstückes mit einem Füllstoff ausgefüllt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast im Bereich des Erdaustritts mit einen Schutzanstrich versehen wird.
6. Stahlrohrmast mit rundem oder eckigen Querschnitt, insbesondere zur Erneuerung eines
vorhandenen Mastes, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast im oberen Bereich einen Durchmesser aufweist, der etwa mit dem Durchmesser
des zu ersetzenden Mastes übereinstimmt und im unteren Bereich, welcher sich im Erdreich
befindet, der Durchmesser des Mastes soweit verringert ist, daß sein Außendurchmesser
geringer ist als der Innendurchmesser des im Erdreich verbliebenen Stückes des zu
ersetzenden Mastes.
7. Stahlrohrmast nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast aus einem äußeren Rohrteil und einem inneren Rohrteil besteht, wobei
das äußere Rohrteil bis an die Oberfläche des Bodens reicht und das innere Rohrteil
teilweise in das äußere Rohrteil hineinreicht und mit dem äußeren Rohrteil verbunden
ist und daß das innere Rohrteil mit seinem unteren Bereich in einem im Erdreich verbliebenen
Teil eines zu ersetzenden Mastes hineinragt.
8. Stahlrohrmast nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Rohrteil mindestens einen nach unten offenen Schlitz mit abgerundeten
Kanten zur Einführung eines im zu ersetzenden Mast vorhandenen Kabelanschlusses aufweist.