Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkammer, insbesondere für Gas-Warmwasserbereiter-
und Gas-Heizungsgerätebrenner, die eine die Brennkammer wenigstens seitlich begrenzende
Brennkammerwand aus temperaturfestem Material aufweisen, wobei die Brennkammer einen
tieferliegenden Brenner und einen darüber angeordneten Wärmeübertrager aufweist.
[0002] Eine solche Brennkammer ist z.B. aus DE 30 24 792 C2 bekannt.
[0003] Für die Brennkammerwand bekannter Brennkammern werden zur Wärmedämmung zumeist aus
Keramikfasern bestehende Platten verwendet, deren Wandstärke etwa 10 mm beträgt und
die zur Stabilisierung mit einer Blechummantelung versehen sind. Bei Vollastbetrieb
von Gas-Keizungsgerätebrennern treten an der Außenfläche der Brennkammerwand, d.h.
an der Blechummantelung Spitzentemperaturen bis ca. 300°C auf. Die mittlere Wandtemperatur
liegt bei über 200°C. Dadurch erfährt die Brennkammer Abstrahlverluste, die üblicherweise
im Bereich von 5-9% liegen.
[0004] Die für die Brennkammerwand verwendeten Keramikfaser-Wärmedämmplatten stellen zwar
eine kostengünstige Lösung für die geforderte Wärmedämmung der Brennkammerwand dar,
weisen jedoch ein biologisch und physiologisch bedenkliches Fasermaterial auf, das
durch Öffnungen in der Blechummantelung nach außen treten und in die Lunge eines Lebewesens,
besonders eines Menschen gelangen kann.
Kurzfassung der Erfindung
[0005] Angesichts des oben Gesagten ist es Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Brennkammer
so zu ermöglichen, daß bei ausreichender Wärmedämmung der Brennkammerwand an ihrer
Außenfläche keine gefährlich hohen Temperaturen auftreten, daß der Wasserwirkungsgrad
durch die herabgesetzte Außenwandtemperatur erhöht und daß gleichzeitig die Emission
gesundheitsgefährlicher Keramikpartikel vermieden ist.
[0006] Die obige Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Brennkammer erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Brennkammerwand durch eine selbsttragende hochtemperaturfeste keramische
Wärmeisolationsplatte mit geringer Wärmeleitfähigkeit gebildet ist, welche auf ihrer
Innenwandfläche mit einer infrarotreflektierenden Schicht beschichtet ist.
[0007] Durch die durch die infrarotreflektierende Schicht verbesserten Reflexionseigenschaften
der Innenfläche der Brennkammerwand werden die Transmissionsverluste der Brennkammer
verringert, die Wärme verbleibt zu einem größeren Teil in der Brennkammer bzw. in
den Verbrennungsgasen und kann über den Wärmeübertrager dem Wasser zugeführt werden.
[0008] Mit dieser Brennkammerwand läßt sich ein hoher Wasserwirkungsgrad ohne Wasserkühlung
erzielen.
[0009] Die Dicke der infrarotreflektierenden Schicht beträgt nur einige µm. Eine solche
Schicht kann durch Flamm- oder Plasmaspritzen, Bedampfung oder auf chemischem/elektrochemischem
Weg aufgebracht werden. Als Werkstoff für diese Beschichtung kommen temperaturfeste
Metalle und Metallegierungen sowie nach ihrem Emissionsspektrum ausgewählte keramische
Materialien, wie z.B. Aluminiumoxid in Frage.
[0010] Eine aus einem Aluminiumoxid oder aus einem anderen hinsichtlich seines Emmisionsspektrums
ausgewählten Keramikmaterial bestehende Beschichtung ist zum Abbau von Temperaturspitzen
und zur Vermeidung von Rissen besonders vorteilhaft.
[0011] Durch die Beschichtung werden Temperaturspitzen an der Innenseite der Brennkammerwand
abgebaut. Eine gleichmäßige Temperaturverteilung ist die Folge. In dem als selbsttragende
Wärmeisolationsplatte verwendeten keramischen Trägermaterial werden so durch Temperaturspitzen
hervorgerufene thermische Spannungen und Schwundrisse abgebaut bzw. vermieden.
[0012] Bei einer Weiterbildungsform kann die Brennkammerwand auf ihrer Außenfläche eine
Blechummantelung aufweisen. Diese Blechummantelung kann zwischen sich und der keramischen
Platte einen Luftspalt aufweisen, so daß zusätzlich Luft durch Öffnungen an der Unterseite
der Brennkammerwand in diesen Luftspalt eintreten und die keramische Platte der Brennkammerwand
kühlen kann.
Zeichnung
[0013] Die einzige Zeichnungsfigur zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen Abschnitt
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform der vorgeschlagenen Brennkammer.
[0014] Die in der Figur dargestellte Brennkammer 4 bildet einen von der Brennkammerwand
1 seitlich umgebenen Raum, und ein Brenner 2 ist in einer unteren Position und ein
Wärmeübertrager 3 an einer darüber liegenden Position angeordnet. Der Brenner 2 ist
bevorzugt ein Gasbrenner eines Gas-Warmwasserbereiters oder Gas-Heizungsgeräts.
[0015] Im Ausführungsbeispiel besteht die Brennkammerwand 1 aus einer selbsttragenden hochtemperaturfesten
keramischen Wärmeisolationsplatte 10 mit geringer Wärmeleitfähigkeit, die auf ihrer
Innenwandfläche 11 mit einer Schicht 12 versehen ist, die vor allem das infrarote
Strahlungsspektrum reflektiert. Diese Schicht 12 wird entweder durch Flamm- oder Plasmaspritzen,
durch Bedampfung oder auf chemischem/elektrochemischem Weg aufgebracht.
[0016] Das Material der dünnen, infrarotreflektierenden Schicht 12 auf der Innenwandfläche
der wärmeisolierenden keramischen Platte 10 kann z.B. ein temperaturfestes Metall
oder auch eine temperaturfeste Metallegierung sein. Alternativ kann die infrarotreflektierende
Schicht aus einem gemäß seinem Emissionsspektrum ausgewählten keramischen Material
bestehen. Ein solches keramisches Material der Schicht 12 kann z.B. Aluminiumoxid
sein.
[0017] Es ist deutlich, daß die Figur die Dicke der Schicht 12 im Verhältnis zur Dicke der
Keramikplatte 10 übertrieben darstellt. Die Dicke der infrarotreflektierenden Schicht
soll nämlich nur einige µm betragen.
[0018] Ein für die selbsttragende wärmeisolierende keramische Platte geeignetes Material
ist hochtemperaturbeständige Strukturkeramik, z.B. ein aus dem Gasturbinenbau bekanntes
Siliziumnitrid- oder Siliziumkarbidmaterial.
[0019] Da die keramische Wärmeisolationsplatte 10 selbsttragend ist, braucht die Brennkammerwand
1 nicht notwendigerweise eine zusätzliche Abstützung oder Ummantelung.
[0020] Um jedoch die relativ teure wärmeisolierende keramische Platte 10 aus hochtemperaturbeständiger
Strukturkeramik vor mechanischer Beschädigung zu schützen, kann zusätzlich ein die
Keramikplatte 10 ummantelnder Blechmantel 14 vorgesehen sein. Dieser Blechmantel 14
kann so angeordnet sein, daß zwischen der wärmeisolierenden hochtemperaturbeständigen
keramischen Platte 10 und dem Blechmantel 14 ein Luftspalt 13 verbleibt, der beim
Betrieb des Brenners von einem kühlen Luftstrom aus der Umgebungsluft durchströmt
wird, der durch Öffnungen an der Unterseite der Brennkammerwand ein- und durch andere
Öffnungen an der Oberseite derselben austreten kann. Dieser Luftstrom durch den Luftspalt
13 kühlt die Keramikplatte 10 auf ihrer Außenseite und zusätzlich den Blechmantel
14.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Querschnitt der Brennkammerwand rechteckig,
so daß sich eine derart konstruierte Brennkammer besonders für den Einsatz in Gas-Warmwasserbereitern
und Gas-Heizungsgerätebrennern eignet.
1. Brennkammer, insbesondere für Gas-Warmwasserbereiter- und Gas-Heizungsgerätebrenner,
die eine die Brennkammer (4) wenigstens seitlich begrenzende Brennkammerwand (1) aus
temperaturfestem Material aufweisen, wobei die Brennkammer (4) einen tieferliegenden
Brenner (2) und einen darüber angeordneten Wärmeübertrager (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammerwand (1) durch eine selbsttragende hochtemperaturfeste keramische
Wärmeisolationsplatte (10) mit geringer Wärmeleitfähigkeit gebildet ist, welche auf
ihrer Innenwandfläche (11) mit einer infrarotreflektierenden Schicht (12) beschichtet
ist.
2. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttragende wärmeisolierende keramische Platte (10) aus hochtemperaturbeständiger
Strukturkeramik besteht.
3. Brennkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der infrarotreflektierenden Schicht (12) einige µm beträgt.
4. Brennkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die infrarotreflektierende Schicht (12) aus einem temperaturfesten Metall oder einer
solchen Metallegierung besteht.
5. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die infrarotreflektierende Schicht (12) aus einem nach seinem Emissionsspektrum ausgewählten
keramischen Material besteht.
6. Brennkammer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Material der infrarotreflektierenden Schicht (12) Aluminiumoxid, z.B.
Korund, ist.
7. Brennkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hochtemperaturbeständige keramische Wärmeisolationsplatte (10) der Brennkammerwand
(1) zusätzlich auf ihrer Außenwandfläche eine Blechummantelung (14) aufweist.
8. Brennkammer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechummantelung unter Einhaltung eines Luftspaltes (13) die keramische Platte
(10) ummantelt.
9. Brennkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Brennkammerwand rechteckig ist.
10. Brennkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Gas-Warmwasserbereitern und Gas-Heizungsgerätebrennern einsetzbar ist.