Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkammer für Warmwasserbereiter, insbesondere Gasheizgeräte,
die eine die Brennkammer wenigstens seitlich begrenzende Brennkammerwand aus temperaturfestem
Material aufweisen.
[0002] Eine solche Brennkammer ist z.B. aus DE 30 24 792 C2 bekannt.
[0003] Für die Brennkammerwand bekannter Brennkammern werden zur Wärmedämmung zumeist aus
Keramikfasern bestehende Platten verwendet, deren Wandstärke etwa 10 mm beträgt und
die zur Stabilisierung mit einer Blechummantelung versehen sind.
[0004] Die für die Brennkammerwand verwendeten Keramikfaser-Wärmedämmplatten stellen zwar
eine kostengünstige Lösung für die geforderte Wärmedämmung der Brennkammerwand dar,
weisen jedoch ein biologisch und physiologisch bedenkliches Fasermaterial auf, das
durch Öffnungen in der Blechummantelung nach außen treten und in die Lunge eines Lebewesens,
insbesondere eines Menschen gelangen kann. Außerdem sind die mit der Fertigung der
Brennkammer befaßten Personen sehr gesundheitsgefährdet.
[0005] Weiterhin haben die verwendeten Keramikfaserplatten zwar eine hervorragende Wärmedämmung,
jedoch eine schlechte Alterungs- und Temperaturbeständigkeit.
Kurzfassung der Erfindung
[0006] Angesichts des oben Gesagten ist es Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Brennkammer
so zu ermöglichen, daß keine physiologisch bedenkliche Emissionen mehr auftreten und
gleichzeitig die Alterungs- und Temperaturbeständigkeit der Brennkammerwand erhöht
ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die obige Aufgabe dadurch gelöst, daß die Brennkammerwand eine
aus wärmedämmendem keramischem Isoliermaterial bestehende äußere Wandplatte oder -schicht
und eine davon getrennte innere Wandplatte aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik
aufweist, die die äußere Wandplatte zum Innenraum der Brennkammer abdeckt.
[0008] Demnach ist es Kern dieser Erfindung, den bekannten Aufbau der Brennkammer durch
eine dünnwandige Schicht oder Platte aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik
auf der Brennkammerwandinnenseite zu ergänzen, die zum einen eine hohe Temperaturbeständigkeit
und hervorragende Wärmedämmeigenschaften hat und andererseits die nach außen anschließende
Wärmedämmschicht oder -platte gegenüber dem Brennerinnenraum abdeckt.
[0009] Da die innere Wandplatte aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik die äußere
Wandplatte zum Innenraum der Brennkammer kapselt, kann die äußere Wandschicht oder
-platte aus einer Keramikfaserplatte bestehen, da nun keine Keramikfasern mehr in
die Umgebungsluft gelangen können. Alternativ und bevorzugt ist die äußere Wandplatte
jedoch in Form einer Preßplatte aus keramischer Schüttung gebildet, die auch bei der
Fertigung keine physiologisch bedenklichen Fasern abgeben kann.
[0010] Damit die Brennkammerwand auch nach außen hin stabilisiert und geschützt ist, ist
die äußere Wandschicht oder -platte zusätzlich auf ihrer Außenseite von einen Halteblechmantel
ummantelt.
[0011] Die aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik bestehende innere Wandplatte kann
vorteilhafterweise relativ dünnwandig ausgeführt werden, so daß sich in wenigen Sekunden
nach Brennerstart ein homogenes Temperaturspektrum verstärkt durch die räumliche Trennung
zur eigentlichen Wärmeisolierplatte, d.h. der äußeren Wandplatte einstellt.
[0012] Die vorgeschlagene Stoffkombination zur Abdeckung der Keramikfaserplatte oder der
aus keramischer Schüttung bestehenden Preßplatte durch hochtemperaturbeständige Strukturkeramik
resultiert darin, daß die Wandstärke der Brennkammerwand deutlich geringer sein kann.
[0013] Wenn, wie bevorzugt, die äußere Wärmedämmplatte oder -schicht aus keramischer Schüttung
besteht, kann ein äußeres, die äußere Wandschicht oder -platte ummantelndes Halteblech
unter Einhaltung eines Luftspalts zwischen sich und der äußeren Wandschicht oder -platte
angebracht sein. Durch diesen Luftspalt kann kühle Umgebungsluft strömen, die in an
der Unterseite der Brennkammerwand befindliche Öffnungen ein- und durch Ausströmöffnungen
an ihrer Oberseite ausströmt.
[0014] Als zusätzliche, die Wärmedammeigenschaften der Brennkammerwand verbessernde Maßnahme,
kann die Innenwandfläche der aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik bestehenden
inneren Wandplatte außerdem mit einer infrarotreflektierenden Schicht beschichtet
sein. Diese infrarotreflektierende Schicht ist nur einige µm dick und kann entweder
aus einem temperaturfesten Metall, einer temperaturfesten Metallegierung oder alternativ
aus einem nach seinem Emissionsspektrum ausgewählten keramischen Material bestehen.
Dieses keramische Material kann beispielsweise Aluminiumoxid, insbesondere Korund,
sein.
[0015] Durch die Beschichtung werden Temperaturspitzen an der Innenseite der Brennkammerwand
abgebaut. Eine gleichmäßige Temperaturverteilung ist die Folge. In der als selbsttragende
Platte ausgebildeten inneren Wandplatte aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik
werden so durch Temperaturspitzen hervorgerufene thermische Spannungen und Schwundrisse
abgebaut bzw. vermieden.
Zeichnung
[0016] Die einzige Zeichnungsfigur zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen Abschnitt
einer erfinduugsgemäßen Ausführungsform der vorgeschlagenen Brennkammer.
[0017] Die in der Figur dargestellte Brennkammer 4 bildet einen von der Brennkammerwand
1 seitlich umgebenen Raum, und ein Brenner 2 ist in einer unteren Position und ein
Wärmeübertrager 3 an einer oberhalb des Brenners 2 liegenden Position angeordnet.
Der Brenner 2 ist bevorzugt ein Gasbrenner eines Gas-Warmwasserbereiters oder Gas-Warmwasserheizgeräts.
[0018] Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die im Querschnitt rechteckige Brennkammerwand
1 von innen nach außen aus einer inneren Wandplatte 11 aus hochtemperaturbeständiger
Strukturkeramik, einer davon getrennten Preßplatte 10 aus keramischer Schüttung, einem
Luftspalt 15 und einem äußeren Blechmantel in Form eines die Außenseite der Preßplatte
10 unter Einhaltung des genannten Luftspalts 15 bedeckenden Halteblechs 14.
[0019] Optionell ist die Innenwand der inneren Wandplatte 11 aus hochtemperaturbeständiger
Strukturkeramik mit einer infrarotreflektierenden Schicht 12 beschichtet, die aus
einem nach seinem Emissionsspektrum ausgewählten keramischen Material, wie z.B. Korund,
besteht.
[0020] Es ist deutlich, daß die Figur die Dicke der infrarotreflektierenden Schicht 12 im
Verhältnis zur Dicke der inneren Wandplatte 11 übertrieben darstellt. Die Dicke der
infrarotreflektierenden Schicht 12 beträgt nur einige µm.
[0021] Die Figur zeigt ferner, daß der die äußere Preßplatte 10 umgebende Blechmantel 14
durch einen als Endlamelle des Wärmeübertragers 3 ausgebildeten Haltewinkel 13 mit
dem Wärmeübertrager 3 verbunden ist.
[0022] Die oben beschriebene und in der Figur dargestellte bevorzugte Ausführungsform der
vorgeschlagenen Brennkammer vermeidet gänzlich physiologisch bedenkliche Emissionen
keramischer Faserstoffe in der Fertigung, während des Betriebs und beim Recycling,
indem eine aus keramischer Schüttung bestehende äußere Preßplatte 10 verwendet wird.
Diese keramische Schüttung läßt sich kostengünstig als Preßplatte herstellen. Nach
außen ist diese Preßplatte von dem genannten Blechmantel 14 und nach innen durch die
relativ dünne innere Wandplatte 11 aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik abgedeckt,
die optionell auf ihrer Innenwand mit einer infrarotreflektierenden, sehr dünnen Keramikschicht
12 beschichtet ist. Die gemäß Ausführungsform realisierte Brennkammer hat hervorragende
thermische Isolationseigenschaften, eine hohe Temperaturbeständigkeit und läßt sich
kostengünstig in verhältnismäßig kleinen Abmessungen herstellen.
1. Brennkammer für Warmwasserbereiter, insbesondere Gasheizgeräte, die eine die Brennkammer
(4) wenigstens seitlich begrenzende Brennkammerwand (1) aus temperaturfestem Material
aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammerwand (1) eine aus wärmedämmendem keramischem Isoliermaterial bestehende
äußere Wandplatte oder -schicht (10) und eine davon getrennte innere Wandplatte (11)
aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik aufweist, die die äußere Wandplatte
(10) zum Innenraum der Brennkammer (4) abdeckt.
2. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Wandschicht (10) aus einer Keramikfaserplatte besteht.
3. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Wandschicht (10) aus keramischer Schüttung besteht.
4. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die keramische Schüttung als eine Preßplatte (10) gebildet ist.
5. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Wandschicht oder -platte (10) zusätzlich auf ihrer Außenseite von einem
Halteblech (14) ummantelt ist.
6. Brennkammer nach Anspruch 1 oder 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteblech (14) die äußere Wandschicht oder -platte (10) unter Einhaltung eines
Luftspalts ummantelt.
7. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandfläche der inneren Wandplatte (11) aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik
außerdem mit einer infrarotreflektierenden Schicht (12) beschichtet ist.
8. Brennkammer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der infrarotreflektierenden Schicht (12) einige µm beträgt.
9. Brennkammer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die infrarotreflektierende Schicht (12) aus einem temperaturfestem Metall oder einer
solchen Metallegierung besteht.
10. Brennkammer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die infrarotreflektierende Schicht (12) aus einem nach seinem Emissionsspektrum ausgewählten
keramischen Material besteht.
11. Brennkammer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Material der infrarotreflektierenden Schicht (12) Aluminiumoxid, z.B.
Korund, ist.
12. Brennkammer nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Brennkammerwand (1) rechteckig ist.