[0001] Die Erfindung handelt von einer Vorrichtung zum Fördern gegurteter Muniton zu einer
automatischen Feuerwaffe mittels vor der Waffe auf einer Sternradwelle angeordneter
Sternräder. Die Waffe verfügt meist auch über einen integrierten Gurtzuführer, die
Sternräder dienen dem Abziehen des Gurtes aus einem Magazin. Dazu müssen sie Kräfte
variabler Größe ausüben, schnell aus dem Stillstand beschleunigen und dürfen nicht
mit starrer Geschwindigkeit angetrieben werden, um keine Synchronisation mit der Waffe
zu erfordern.
[0002] Deshalb sind bei schwereren automatischen Feuerwaffen starke Fremdantriebe mit aufwendiger
Steuerung üblich. Gemäß der DE 20 11 236 C2 ist dazu eine Drehmomentmessung und eine
steuerbare Kupplung erforderlich. Abgesehen vom Platzbedarf ist in einem Gefechtsfahrzeug
die Störungsanfälligkeit kritisch.
[0003] Es ist daher Ziel der Erfindung, eine möglichst raumökonomische und störungsunempfindliche
Fördervorrichtung vorzuschlagen. Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß die
Sternradwelle von einem Federspeicher angetrieben wird, der aus einer als Druckfeder
eingesetzten Schraubenfeder und einer geschlossenen Kettenschlaufe besteht.
[0004] Durch die hohe Energiedichte (auf den Raumbedarf bezogene gespeicherte Energie) einer
Schraubenfeder und den geringen Raumbedarf einer Kette werden sehr kleine Einbaumaße
erreicht, wegen der Kettenschlaufe ist der Abtrieb sehr einfach, da diese selbst die
Kraftübertragung übernimmt. Die Schraubenfeder in Verbindung mit der einfachen Kraftübertragung
erlaubt die erforderliche hohe Beschleunigung. Der Einsatz der Schraubenfeder als
Druckfeder hat den Vorteil, daß die Feder auch bei Bruch noch Kraft ausüben kann.
Eine Steuerung ist auch nicht erforderlich, da die Feder sich dem Kraftbedarf anpasst.
[0005] In einer vorteilhaften Ausbildung wird die Kettenschlaufe von mindestens zwei in
einem Gehäuse gelagerten Kettenrädern gebildet, von denen eines mit der Sternradwelle
antriebsverbunden ist und ein Ende einer Schraubenfeder stützt sich im Gehäuse und
das andere Ende auf einem auf der Kette angebrachten Druckstück ab (Anspruch 2). Eines
der für die Spannung und Umlenkung der Kettenschlaufe erforderlichen Kettenräder wird
so gleich als Abtriebselement verwendet. Die Verbindung zwischen Schraubenfeder und
Kette über das Druckstück ist besonders einfach und zudem leicht einstellbar.
[0006] In einer bevorzugten Weiterbildung sind im Gehäuse zwei parallel angeordnete Schraubenfedern
vorgesehen (Anspruch 3), die sich an entgegengesetzten Enden an Schultern im Gehäuse
abstützen. Diese Verdopplung bedeutet eine Parallelschaltung der beiden Federn, wodurch
diese bei gleichem Kraftbedarf kleiner dimensioniert werden können. Sie verursacht
dann keinen zusätzlichen Raumbedarf und erhöht die Ausfallsicherheit.
[0007] Eine weitere Ausbildung besteht darin, daß 4 Kettenräder vorgesehen sind, je zwei
auf jeder Seite (Anspruch 4). Dadurch können statt eines bei gegebenem Abstand zwischen
den beiden Trumen der Kettenschlaufe großen Kettenrades auf jeder Seite zwei kleine
verwendet werden. Das verringert den Raumbedarf weiter und ermöglicht eine höhere
Übersetzung im Antrieb der Sternradwelle.
[0008] Alternativ oder kumulativ kann zur Wahl einer optimalen Übersetzung auch das mit
der Sternradwelle antriebsverbundene Kettenrad auf einer Kettenradwelle sitzen, die
die Sternradwelle über eine Verbindungswelle und ein Übersetzungsgetriebe antreibt
(Anspruch 5). Dank der Verbindungswelle ist das Übersetzungsgetriebe raumökonomisch
auf der dem Federspeicher abgewandten Seite der Sternradwelle angeordnet.
[0009] Schließlich ist es noch praktisch, wenn die Sternradwelle auf dem dem Übersetzungsgetriebe
abgewandten Ende einen Kuppelteil für eine externe Aufziehvorrichtung aufweist (Anspruch
6), so ist sie gut zugänglich.
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen eines Ausführungsbeispieles
beschrieben und erläutert. Es stellen dar:
- Fig.1:
- Eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig.2:
- Einen Schnitt nach II-II in Fig. 1.
[0011] In Fig. 1 ist mit 1 ein Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw eine Magazinwand
bezeichnet, je nach Einbau und Anwendung der Vorrichtung. Die Einzugrichtung ist mit
einem Pfeil 2 angedeutet, die einzuziehende gegurtete Munition durch eine Patrone
3 mit einem Teil des Gurtes 4. In die Zwischenräume zwischen den Patronen eingreifende
Sternräder 5 sind auf einer im Rahmen 1 gelagerten Trommel 6 befestigt. Die Trommel
6 ist über eine Brechbolzenkupplung 7 mit einer Sternradwelle 8 antriebsverbunden,
die in der Sternradtrommel 6 gelagert ist. Am der Brechbolzenkupplung 7 gegenüberliegenden
Ende der Sternradwelle 8 ist ein Übersetzungsgetriebe 9 angeordnet, das aus einem
Zahnradpaar besteht und von einer Verbindungswelle 10 angetrieben wird, die ihrerseits
mit einer koaxialen Kettenradwelle 11 antriebsverbunden ist. Die Kettenradwelle 11
ist zwischen zwei Lagern 12 gelagert und trägt in der Mitte zwischen den Lagern 12
ein erstes Kettenrad 13.
[0012] Das erste Kettenrad stellt die Verbindung zu einem Federspeicher 30 her, dessen Ausbildung
in Fig.2 besser zu erkennen ist. Das erste Kettenrad 13 sowie ein zweites, drittes
und viertes Kettenrad 14,15,16 sind von einer geschlossenen Kettenschlaufe 17 umgeben,
die ein erstes Trum 18 und ein zweites Trum 19 bildet. Die Kette ist vorzugsweise
eine übliche Gliederkette, wie sie zum Antrieb von Zweiradfahrzeugen benutzt wird.
Kettenräder 13,14,15,16 und die Kettenschlaufe 17 befinden sich in einem Gehäuse 20,
das aus einem ersten Endblock 21, der am Rahmen 1 angeschraubt ist, einem zweiten
Endblock 22 sowie Hüllrohren 23, die die beiden Endblöcke 21,22 verbinden. Auch die
Kettenräder 14,15,16 sind in einem der Endblöcke 21,22 drehbar gelagert.
[0013] Auf den beiden Trumen 18,19 der Kettenschlaufe 17 ist ein erstes Druckstück 24 und
ein zweites Druckstück 25 befestigt. Die beiden Endblöcke 21,22 bilden an ihren den
Hüllrohren 23 zugekehrten Seiten Schultern 26,27. Zwischen der Schulter 26 des ersten
Endblockes 21 und dem ersten Druckstück 24 ist eine erste Spiralfeder 28 angeordnet;
zwischen der zweiten Schulter 27 des zweiten Endblockes 22 und dem zweiten Druckstück
25 eine zweite Spiralfeder 29. Entsprechend der entgegengesetzten Bewegungsrichtung
der beiden Trume 18,19 sind die Druckstücke 24,25 im entspannten Zustand an entgegengesetzten
Enden der Hüllrohre 23.
[0014] Die beiden Spiralfedern 28,29 sind somit parallel und als Druckfedern eingesetzt.
Zum Laden des Federspeichers werden die Spiralfedern 28,29 durch eine nicht dargestellte,
externe Vorrichtung - die im einfachsten Fall eine Handkurbel ist - gespannt. Dazu
ist beispielsweise an der Sternradwelle 8 ein Kuppelteil 32 vorgesehen, er könnte
aber auch auf der Kettenradwelle 11 angeordnet oder gar als Freilauf ausgebildet sein.
Bei geladenem Federspeicher befinden sich (Fig.2) die Druckstücke 24,25 ungefähr in
der Mitte der Hüllrohre 23. Um den Speicher in gespannter Stellung zu blockieren,
kann auf der Sternradtrommel ein Sperrrad 33 vorgesehen sein, in das ein rahmenfester
Sperrriegel 34 eingreift.
1. Vorrichtung zum Fördern gegurteter Munition zu einer automatischen Feuerwaffe mittels
vor der Waffe auf einer Sternradwelle angeordneter Sternräder, dadurch gekennzeichnet, daß die Sternradwelle (8) von einem Federspeicher (30) angetrieben wird, der aus
einer als Druckfeder eingesetzten Schraubenfeder (28,29) und einer geschlossenen Kettenschlaufe
(17) besteht.
2. Vorrichtung zum Fördern gegurteter Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenschlaufe (17) von mindestens zwei in einem Gehäuse (20) gelagerten
Kettenrädern (13,16) gebildet wird, von denen eines (13) mit der Sternradwelle (8)
antriebsverbunden ist und dass ein Ende einer Schraubenfeder (28,29) sich auf Schultern
(26,27) im Gehäuse (20) und das andere Ende sich auf einem auf der Kettenschlaufe
(17) angebrachten Druckstück (24,25) abstützt.
3. Vorrichtung zum Fördern gegurteter Munition nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (20) zwei parallel angeordnete Schraubenfedern (28,29) vorgesehen
sind, die sich an entgegengesetzten Schultern (26,27) im Gehäuse (20) abstützen.
4. Vorrichtung zum Fördern gegurteter Munition nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vier Kettenräder (13,14,15,16) vorgesehen sind, je zwei (13,14 / 15,16) auf
jeder Seite.
5. Vorrichtung zum Fördern gegurteter Munition nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Sternradwelle (8) antriebsverbundene Kettenrad (13) auf einer Kettenradwelle
(11) sitzt, die die Sternradwelle (8) über eine Verbindungswelle (10) und ein Übersetzungsgetriebe
(9) antreibt.
6. Vorrichtung zum Fördern gegurteter Munition nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sternradwelle (8) auf dem dem Übersetzungsgetriebe (9) abgewandten Ende
einen Kuppelteil (32) für eine externe Aufziehvorrichtung aufweist.