[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zündkerze für eine Plasmastrahl-Zündeinrichtung
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Entzündung von Kraftstoff-Luft-Gemischen in Verbrennungskraftmaschinen werden
in Ottomotoren fast ausschließlich Zündanlagen mit konventionellen Spulenzündungen
und Zündkerzen verwandt. Bei derartigen Systemen erzeugt die von der Zündspule bereitgestellte
Zündenergie, die im Brennraum des Motors freigesetzt wird, eine Funkenentladung zwischen
eng benachbarten Elektroden der Zündkerzen, bei der als Nachteil relativ hohe Wärmeverluste
an den Zündkerzenelektroden auftreten. Die Übertragung der Zündenergie auf das Kraftstoff-Luft-Gemisch
erfolgt durch direkten Kontakt des Zündfunkens mit dem Kraftstoff-Luft-Gemisch, wodurch
eine Ausbildung von Flammenkernen nur in direkter Umgebung der Funkenstrecke der Zündkerzen
stattfindet. Zudem kann durch den Kontakt mit den relativ kalten Zündkerzenelektroden
eine partielle Auslöschung des Flammenkernes erfolgen. Derartige als Quenchverluste
bezeichnete Verluste lassen sich bei den konventionellen Zündsystemen nicht vermeiden.
Von besonderem Nachteil an den konventionellen Spulenzündsystemen ist es, daß die
freiliegenden elektrisch leitfähigen Elektrodenabschnitte der Zündkerzen einem hohen
Verschleiß durch Abbrand infolge der Funkenüberschlage zwischen ihnen unterliegen,
wodurch nur geringe Standzeiten hervorgerufen werden und kurze Wartungsintervalle
einzuhalten sind.
[0003] Reicht die trotz Quenchverlusten verbleibende Zündenergie bei konventionellen Zündanlagen
unter normalen Betriebszuständen des Motors für eine sichere Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches
aus, so können in bestimmten Betriebsbereichen oder Betriebsarten des Motors Gemischzusammensetzungen
auftreten, die mit derartigen Zündverfahren nicht mehr sicher gezündet werden können.
Insbesondere zunehmende Anforderungen an Verbrennungskraftmaschinen durch den Umweltschutz,
wie verringertem Schadstoffausstoß und besserer Ausnutzung des Kraftstoffes, lassen
sich vor allem dadurch erreichen, daß der Motor im sog. Magerbereich betrieben wird,
also im Bereich einer Verringerung des Kraftstoffanteils am Kraftstoff-Luft-Gemisch.
Ebenso kann der Motor in geschichtetem Betrieb, also mit einer inhomogenen Gemischverteilung,
betrieben werden. Derartige Gemische sind generell aber schwieriger zu zünden als
fettere Gemische, da die Geschwindigkeit der sich nach der Zündung im Gemisch ausbreitenden
Flammenfront bei einem mageren Gemisch geringer als bei einem fetten Gemisch ist.
Es kommt somit bei konventionellen Zündsystemen zu unvollständiger Verbrennung des
Kraftstoff-Luft-Gemisches oder sogar komplettem Ausbleiben der Zündung und damit zu
Verlusten eines Arbeitstaktes. Somit wird die Grenze der Abmagerung des Gemisches
mit zunehmender Abmagerung durch einen rauhen Lauf des Motors infolge von Zündaussetzern
bestimmt. Um auch bei aus Umweltschutzgründen erwünschten Magergemischen eine sichere
Zündung des Gemisches zu erreichen, müssen die konventionellen Zündanlagen verbessert
oder ersetzt werden.
[0004] Eine Möglichkeit der Verbesserung des Zündverhaltens besteht darin, eine Mehrzahl
von Zündelektroden gleichzeitig im Brennraum anzuordnen und mit der Zündspannung zu
beaufschlagen. Derartige Zündsysteme bilden dabei mehrere Flammenkerne gleichzeitig
aus und erreichen damit eine Zündzone größerer Erstreckung, die eine sichere Zündung
auch problematischer Gemischsysteme erlauben soll. Nachteilig hieran ist insbesondere
der hohe konstruktive Aufwand zur Bereitstellung geeigneter Zündkerzen sowie der benötigte
Bauraum am Motor selbst.
[0005] Es sind weiterhin Zündverfahren für die Zündung von Kraftstoff-Luft-Gemischen bei
Verbrennungskraftmaschinen bekannt, bei denen mit Hilfe von Plasmaentladungen thermische
Energie in den Brennraum eingebracht und dadurch das Gemisch gezündet wird. Bei derartigen
Plasmazündungen wird durch eine in einen Brennraum hineinragende Elektrode das in
dem Brennraum befindliche Gemisch dadurch gezündet, daß das Gemisch durch ein Hochfrequenzfeld
ausreichender Energie auf eine reaktionsfähige Temperatur gebracht wird, indem das
Gas durch das von der Elektrode in den Brennraum eingebrachte Hochfrequenzfeld in
den elektrisch leitfähigen Plasmazustand gelangt. Hierzu wird bei bekannten Einrichtungen
ein solches Plasma eng begrenzt in dem Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine erzeugt
und durch Variation der zugeführten Energie bzw. Frequenz des an der Elektrode anliegenden
Hochfrequenzfeldes die benötigte Zündtemperatur für das Gemisch in einem durch die
Elektrodengeometrie bestimmbaren Raumvolumen bereitgestellt. Allen bekannten Plasmastrahl-Zündeinrichtungen
ist dabei gemeinsam, daß die Bildung des Plasmas räumlich begrenzt in der Nähe der
Elektrode erfolgt und daher die Ausbreitung der Flammenfront nicht grundsätzlich anders
als bei herkömmlichen Zündkerzen und damit nicht für alle Betriebszustände des Motors
schnell genug erfolgt.
[0006] In der DE 40 28 869 A1 wird eine Zündkerze für ein derartiges Plasmastrahl-Zündsystem
vorgeschlagen bei der zur Erzielung einer ausreichend hohen Energiedichte des Plasmas
die Plasmaentladung ausschließlich in einer in dem Elektrodenkörper der Zündkerze
zurückliegend angeordneten Zündkammer erzeugt wird, wodurch ein Einwirken auf größere
Bereiches des Gemisches und damit eine Erhöhung der Zündsicherheit nur indirekt durch
Ausschleudern von ionisierten Teilchen aus der Zündkammer in den Brennraum möglich
ist. Die Ausgestaltung der Elektrodenform kann variiert werden, wobei hierdurch die
Form der Zündkammer im Hinblick auf das Zündverhalten optimiert werden soll. Ebenfalls
kann an den Elektroden eine wärmebeständige elektrische Isolierschicht vorgesehen
werden, die jedoch nur zum Schutz gegen Funkenbildung eingesetzt wird. Nachteilig
an dieser vorgeschlagenen Lösung ist es vor allem, daß das zu entzündende Kraftstoff-Luft-Gemisch
nur in einem kleinen Teilvolumen von dem Plasma gezündet werden kann und darüberhinaus
durch die thermische Belastung und Druckbelastung aufgrund expandierender Gase die
Elektroden der Zündkammer hohem Verschleiß unterliegen.
[0007] Es ist daher Aufgabe der folgenden Erfindung, eine Zündkerze für eine Plasmastrahl-Zündeinrichtung
einer Verbrennungskraftmaschine vorzuschlagen, mit der der Verschleiß an der Zündkerze
bei gleichzeitiger Verbesserung der Zündeignung für das Kraftstoff-Luft-Gemisch verringert
werden kann.
[0008] Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 1 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriff. Die Unteransprüche
beschreiben jeweils bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Zündkerze.
[0009] Die erfindungsgemäße Zündkerze nach Anspruch 1 findet insbesondere Anwendung bei
einem Verfahren zum Betreiben einer Plasmastrahl-Zündeinrichtung in Verbrennungskraftmaschinen,
wie es in einer parallelen Anmeldung derselben Anmelderin beschrieben ist, die hier
vollumfänglich auch zum Gegenstand dieser Anmeldung gemacht wird.
[0010] Diese Plasmastrahl-Zündeinrichtung weist mindestens eine bereichsweise im Inneren
eines Brennraumes einer Verbrennungskraftmaschine angeordnete Zündkerze mit zumindest
einer Elektrode auf. Diese Elektrode ist mit einem Hochfrequenzerzeuger elektrisch
verbunden, wobei in einem im Brennraum befindlichen Kraftstoff-Luft-Gemisch durch
ein von dem Hochfrequenzerzeuger bereitgestelltes Hochfrequenzfeld ein Plasma erzeugt
wird. Hierbei wird das Hochfrequenzfeld derart auf eine hohe Spannung geregelt, daß
sich an der Elektrode in dem Kraftstoff-Luft-Gemisch gleichzeitig eine Mehrzahl hochohmiger
Plasmafäden kurzer Dauer ausbilden. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren zur Zündung
mittels Plasmen, die im wesentlichen durch längerbrennende, stationäre Plasmen erzeugt
werden, wird durch die hochfrequenten und von hoher Spannung hervorgerufenen Plasmaentladungen
eine Anzahl sich kurzzeitig und intensiv ausbildender Plasmafäden gebildet, die zu
kurzzeitigen, intensiven Entladungen des Plasmas führen und viele Flammenkerne in
dem Kraftstoff-Luft-Gemisch hervorrufen, wodurch sich ein besonders gutes Zündverhalten
des Kraftstoff-Luft-Gemisches erreichen Iäßt. Dabei wird das Hochfrequenzfeld derart
betrieben, daß sich das in dem Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum gebildete Plasma
thermisch nicht im Gleichgewicht befindet. Es wird aufgrund der hohen Frequenz erreicht,
daß sich kurzzeitige, lokale hochohmige Plasmaentladungen in Form von Plasmafäden
ausbilden, die intensive Flammenkerne zur Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches hervorrufen.
Zwar wirken diese Plasmafäden nur kurzzeitig, dafür aber aufgrund ihrer Anzahl in
dem der Elektrode benachbarten Bereich bei der hohen Potentialdifferenzen besonders
intensiv. Hierbei können sich die Plasmafäden von der Elektrode büschelförmig divergierend
in das Kraftstoff-Luft-Gemisch ausbreiten. Dies ruft eine großvolumige Ausbreitung
von Flammenkernen hervor, durch die das Kraftstoff-Luft-Gemisch ebenfalls großvolumig
gezündet wird. Hierdurch werden auch von der mindestens einen Elektrode weiter entfernte
Volumina des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Brennraum sicher gezündet, wodurch zum einen
eine unvollständige Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches vermieden und gleichzeitig
die Zündsicherheit auch bei zündungünstigen, inhomogenen Gemischen erhöht wird.
[0011] Eine gattungsgemäße Zündkerze gemäß Anspruch 1 vorzugsweise für den Einsatz mit einer
solchen Plasmastrahl-Zündeinrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Innenelektrode
an ihrem brennraumseitigen Ende einen elektrisch leitenden, die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnitt aufweist, der gegenüber dem Brennraum durch eine Isolatorschicht
abgedeckt ist. Die Gestaltung des Elektrodenendes durch einen elektrisch leitenden,
die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt ruft die hochohmigen Plasmaentladungen
hervor, die ein sicheres Zünden von Kraftstoff-Luft-Gemischen auch noch weiter entfernt
von dem Elektrodenende innerhalb des Brennraumes begünstigt. Hierbei unterliegt jedoch
dieser die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnde Abschnitt und dabei insbesondere
sein dem Kraftstoff-Luft-Gemisch zugewandtes verjüngendes Ende normalerweise einer
hohen Belastung durch die hochohmigen Plasmaentladungen und die Verbrennung. Zwar
bilden sich keine Bogenentladungen wie bei herkömmlichen Zündkerzen aus, doch verschleißt
ein ungeschützter derartiger Abschnitt durch Elektroerosion auch durch die Plasmaentladungen
und die Korrosion der Verbrennung relativ schnell. Daher wird dieser Abschnitt gegenüber
dem Brennraum durch eine Isolatorschicht abgedeckt, die eine unmittelbare Einwirkung
des Plasmas bzw. der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches auf die elektrisch
leitfähigen Teile des die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnittes
verhindert. Hierdurch wird die Belastung dieser Bereiche deutlich vermindert und dadurch
die Lebensdauer der Zündkerze insgesamt deutlich erhöht.
[0012] In einer bevorzugten Weiterbildung weist der die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnde Abschnitt der Innenelektrode die Form mindestens eines sich zum Bennraum
verjüngenden Spitzenbereiches auf. In diesem Spitzenbereich bilden sich durch die
damit verbundene Feldliniendichte hohe lokale Feldstärken aus, welche die elektrische
Entladung ermöglichen und die Flammenkembildung einleiten. Darüberhinaus führt eine
solche vorteilhafte Verjüngung nicht zu einer Störung der Feldlinien bzw. des Hochfrequenzfeldes
durch Überschläge, die beispielsweise durch Störstrahlungen negativ auf elektronische
Geräte in der Nähe der Verbrennungskraftmaschine einwirken könnte.
[0013] In einer anderen Ausgestaltung kann der die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnde
Abschnitt der Innenelektrode mehrere sich zum Brennraum venüngende, divergierend zueinander
angeordnete Spitzenbereiche aufweisen. Hierdurch wird aufgrund des Hochfrequenzfeldes
nicht nur ein einzelner Ausgangspunkt für die Entstehung eines hochohmigen Plasmas
bereitgestellt, sondern entsprechend der Anzahl derartiger Spitzen kann sich ein volumenmäßig
größerer Bereich mit hochohmigem Plasma bilden, der zu einer großvolumigeren und damit
verbesserten Zündung und Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches beiträgt.
[0014] Von besonderem Vorteil ist es, wenn zumindest die Isolatorschicht im Bereich des
die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnittes der Innenelektrode aus
einem gegen Abbrand und Elektroerosion widerstandsfähigem Material besteht. Hierdurch
wird die Abdeckung des Abschnittes sehr resistent gegenüber Belastungen, die sich
aus dem Betrieb der Verbrennungskraftmaschine sowie der Bildung des Plasmas und der
Verbrennung in dem Brennraum ergeben. Als Isolatormaterial können typische Isolatormaterialien
Verwendung finden, die im Zündkerzenbau oder auch im Elektroisolationsbau benutzt
werden.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die abdeckende Isolatorschicht aus einer dünnen
Schicht besteht, die von den Feldlinien leicht durchsetzbar ist. Hierdurch wird die
Entstehung des Plasmas durch die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes nicht behindert,
so daß durch die Abdeckung dieses Abschnittes keine Beeinträchtigung der Zündeigenschaften
der Zündkerze hervorgerufen wird. In einer Weiterbildung kann der isolator und die
abdeckende Isolatorschicht aus einem Aluminiumoxid, in einer anderen Ausgestaltung
aus Quarzglas (fused silica) bestehen.
[0016] Durch Wahl der entsprechenden Materialien für die Abdeckung und sonstige beschriebene
Gestaltung kann die Zündkerze als eine über die ganze Lebensdauer der Verbrennungskraftmaschine
funktionsfähige Zündkerze ausgelegt sein, wodurch insbesondere kostenintensive Wechsel-
und Wartungsvorgänge während der Lebensdauer der Verbrennungskraftmaschine vermieden
werden.
[0017] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Zündkerze gemäß Anspruch 1 in Magermotoren,
Schichtlademotoren oder Dieselmotoren verwendet wird, da hierdurch die Gemischzündung
dieser zündmäßig nicht unproblematischen Motoren deutlich verbessert werden kann.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Zündkerze geben die weiteren
Unteransprüche an.
[0019] Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen Zündkerze zeigt die
Zeichnung.
[0020] Es zeigt:
- Figur 1
- einen Schnitt durch den Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine mit darin angeordneter
erfindungsgemäßer Zündkerze
[0021] In der einzigen Figur 1 ist in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße
Zündkerze in einer Teilansicht im Schnitt dargestellt.
[0022] Die Zündkerze ist nur mit ihrem dem Brennraum 7 zugewandten Abschnitt dargestellt,
da sie ansonsten den bekannten Zündkerzen im wesentlichen entsprechen kann und nur
die Gestaltung des brennraumseitigen Abschnittes im Rahmen dieser Erfindung von Belang
ist. Die Zündkerze besteht aus einem hier entlang der Einschraubachse angeordneten
Innenleiter 1, der aus einem elektrisch leitenden Material besteht und an der Anschlußseite
der Zündkerze mit einem Anschluß an ein Zündkabel oder dgl. in elektrischer Verbindung
steht. Den Innenleiter 1 umgibt ein Isolator 2 aus einem vorzugsweise keramischen
Material in Form eines dickwandigen, im wesentlichen rohrförmigen Bauteils, in dessen
Innenbohrung der Innenleiter 1 eingesetzt ist. Auf der Außenseite des Isolators 2
ist in einem Teilabschnitt eine masseführende Gehäuseelektrode 4 dargestellt, die
auf ihrer Außenseite ein Gewinde 11 trägt, mit dem die Zündkerze in grundsätzlich
bekannter Weise in einer nicht dargestellten Gewindebohrung z. B. einer Verbrennungskraftmaschine
angeordnet und festgelegt werden kann. Die masseführende Gehäuseelektrode 4 und die
Innenelektrode 1 bilden ein Elektrodenpaar, wie dies bei konventionellen Zündkerzen
auch bekannt ist. Durch den dickwandigen Isolator 2 sind die beiden Elektroden 1,
4 voneinander getrennt, so daß die elektrische Potentialdifferenz zwischen den beiden
Elektroden 1, 4 aufrechterhalten bleibt. Außenseitig trägt der Isolator 2 noch eine
Profilierung 5 als Schutz gegen Kriechströme, der auch an konventionellen Zündkerzen
vorgesehen ist.
[0023] Die erfindungsgemäße Gestaltung der Zündkerze ist in dem Abschnitt zu erkennen, der
hier am weitesten in den Brennraum 7 der Verbrennungskraftmaschine hineinragt. Die
Innenelektrode 1 bildet hierbei an ihren brennraumseitigen Ende eine Anordnung von
z. B. drei divergierend und in verschiedene Richtungen des Brennraumes 7 zeigenden
Spitzen 3, die sich jeweils von dem Knotenpunkt, an dem sie mit der Innenelektrode
1 in Verbindung stehen, in Richtung des Brennraumes 7 hin verjüngen. Hierdurch bildet
die Innenelektrode 1 drei auf gleichem elektrischen Potential liegende Spitzen 3 aus,
an denen sich das in dem Kraftstoff-Luft-Gemisch hervorzurufende Plasma 6 bilden kann.
[0024] Durch die Ausbildung der brennraumseitigen Spitzen 3 der Innenelektrode 1 wird weiterhin
erreicht, daß sich an jeder der Spitzen 3 eine starke Felderhöhung des an der Innenelektrode
1 im Betrieb angelegten Hochfrequenzfeldes ausbildet, die die Wirkung des Hochfrequenzfeldes
auf das Kraftstoff-Luft-Gemisch verstärkt. Hierdurch bilden sich an der Zündkerze,
wenn diese an der Plasmastrahl-Zündeinrichtung betrieben wird, an dem die Feldlinien
des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt 9 Büschelentladungen eines thermisch nicht
im Gleichgewicht befindlichen Plasmas 6 aus, die von Korona- und/oder Streamer-Entladungen
an dem die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt 9 hervorgerufen
werden. Diese Büschelentladungen durchsetzen das Plasma 6 in dem Kraftstoff-Luft-Gemisch
auch in weiter von der Innenelektrode 1 entfernten Volumina und bilden dadurch großvolumig
Flammenkerne aus, die das Kraftstoff-Luft-Gemisch ebenfalls großvolumig zünden.
[0025] Von besonderem Vorteil der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Zündkerze ist es, daß die Elektrodenspitzen 3 von einer dünnen Schicht 10 aus einem
Isolatormaterial überzogen sind, das die Elektrodenspitzen 3 von dem im Brennraum
7 befindlichen Plasma 6 und dem Kraftstoff-Luft-Gemisch trennt. Hierdurch erhöht sich
die Lebensdauer der Innenelektrode 1 und damit der gesamten Zündkerze deutlich, so
daß die Zündkerze sogar während der gesamten Lebensdauer der Verbrennungskraftmaschine
funktionsfähig bleiben kann. Hierbei sollte die Schichtdicke des die Elektrodenspitzen
3 bedeckenden Isolators 10 so gewählt werden, daß die Bildung des Plasmas 6 aufgrund
des Hochfrequenzfeldes, das die Isolatorschicht 10 durchsetzt, nicht behindert wird.
Wird eine Isolatorschicht 10 gewählt, die zudem besonders resistent gegen Elektroerosion
und Abbrand ist, so wird die Innenelektrode 1 auch nach langer Betriebszeit unverändert
mit dem Isolator 10 bedeckt und damit gegen Verschleiß geschützt sein. Auch wird durch
die abdeckende Isolatorschicht 10 an dem die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden
Abschnitt 9 verhindert, daß sich Bogenentladungen in dem thermisch nicht im Gleichgewicht
befindlichen Plasmas 6 bilden.
[0026] Die die Elektrodenspitzen 3 bedeckende Isolatorschicht 10 kann beispielsweise aus
einem Aluminiumoxid oder Quarzglas bestehen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0027]
- 1
- Innenelektrode
- 2
- Isolator
- 3
- Elektrodenspitzen
- 4
- masseführende Gehäuseelektrode
- 5
- Kriechstromschutz
- 6
- büschelförmige Entladungen
- 7
- Brennraum
- 8
- brennraumseitiger Abschnitt
- 9
- feldlinienbündelnder Abschnitt
- 10
- abdeckende Isolatorschicht
- 11
- Gewinde
1. Zündkerze für eine Plasmastrahl-Zündeinrichtung, die an ihrem in einem Brennraum (7)
einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Abschnitt (8) zumindest teilweise eine
Isolatorschicht (2) aufweist, die eine elektrisch leitfähige Innenelektrode (1) von
einer masseführenden Gehäuseelektrode (4) trennt, wobei an die Zündkerze ein Hochfrequenzfeld
hoher Spannung anlegbar ist, das in dem Brennraum (9) ein Plasma (6) bildet und ein
in dem Brennraum (7) befindliches Kraftstoff-Luft-Gemisches zündet,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenelektrode (1) an ihrem brennraumseitigen Ende mindestens einen elektrisch
leitenden, die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt (9) aufweist,
der gegenüber dem Brennraum (7) durch eine Isolatorschicht (10) abgedeckt ist.
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnde Abschnitt (9) der Innenelektrode
(1) die Form mindestens eines sich zum Brennraum (7) verjüngenden Spitzenbereiches
(3) aufweist.
3. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnde Abschnitt (9) der Innenelektrode
(1) mehrere sich zum Brennraum (7) verjüngende, divergierend zueinander angeordnete
Spitzenbereiche (3) aufweist.
4. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die abdeckende Isolatorschicht (10) im Bereich des die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnittes (9) der Innenelektrode (1) aus einem gegen Abbrand und Elektroerosion
widerstandsfähigem Material besteht.
5. Zündkerze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die abdeckende Isolatorschicht (10) zumindest im Bereich des die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnittes (9) aus einer dünnen Schicht besteht, die von den Feldlinien
leicht durchsetzbar ist.
6. Zündkerze nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die abdeckende Isolatorschicht (10) zumindest im Bereich des die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnittes (9) aus einem Aluminiumoxid besteht.
7. Zündkerze nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die abdeckende Isolatorschicht (10) zumindest im Bereich des die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnittes (9) aus Quarzglas (fused silica) besteht.
8. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkerze als eine über die ganze Lebensdauer der Verbrennungskraftmaschine funktionsfähige
Zündkerze ausgelegt ist.
9. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkerze in der Plasmastrahl-Zündeinrichtung an dem die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnitt (9) Büschelentladungen eines thermisch nicht im Gleichgewicht
befindlichen Plasmas (6) ausbildet.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Plasma (6) aus Korona- und/oder Streamer-Entladungen an dem die Feldlinien des
Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt (9) gebildet ist.
11. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die abdeckende Isolatorschicht (10) an dem die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnitt (9) Bogenentladungen in dem thermisch nicht im Gleichgewicht
befindlichen Plasmas (6) verhindert.
12. Verwendung der Zündkerze gemäß Anspruch 1 in Magermotoren, Schichtlademotoren oder
Dieselmotoren.