| (19) |
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(11) |
EP 0 914 305 B2 |
| (12) |
NEUE EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
| (45) |
Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des Hinweises auf die Entscheidung über den
Einspruch: |
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04.04.2007 Patentblatt 2007/14 |
| (45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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30.06.2004 Patentblatt 2004/27 |
| (22) |
Anmeldetag: 17.07.1997 |
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| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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| (86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP1997/003836 |
| (87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 1998/003448 (29.01.1998 Gazette 1998/04) |
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| (54) |
THERMISCHE SICHERUNG
TEMPERATURE FUSE
FUSIBLE THERMIQUE
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE ES FR GB IE IT LI NL SE |
| (30) |
Priorität: |
20.07.1996 DE 19629227 26.11.1996 DE 19648809
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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12.05.1999 Patentblatt 1999/19 |
| (73) |
Patentinhaber: Dynamit Nobel GmbH Explosivstoff- und
Systemtechnik |
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53840 Troisdorf (DE) |
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| (72) |
Erfinder: |
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- REDECKER, Klaus
D-90431 Nürnberg (DE)
- WEUTER, Waldemar
D-90765 Fürth (DE)
- BLEY, Ulrich
90408 Nürnberg (DE)
- SCHMITTNER, Dagmar
D-91058 Erlangen (DE)
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| (74) |
Vertreter: Manitz, Finsterwald & Partner GbR |
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Postfach 31 02 20 80102 München 80102 München (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 589 042 EP-A- 0 659 715 EP-A- 0 864 553 WO-A-94/14637 DE-A- 4 231 377 DE-A1- 4 412 871 DE-C1- 4 401 214 GB-A- 801 015 US-A- 5 034 072 US-A- 5 139 588 US-A- 5 431 103
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EP-A- 0 595 668 EP-A- 0 665 138 EP-A2- 0 902 773 WO-A-95/26945 DE-A- 19 548 544 DE-C- 4 301 794 DE-U1- 9 416 112 US-A- 4 931 112 US-A- 5 084 118 US-A- 5 380 380 US-A- 5 536 339
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- Explosiv-Stoffe J. Köhler, R. Meyer VCH, 1991 VCH, Seiten 68-71
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[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind thermische Sicherungen, die beispielsweise
in Gasgeneratoren für Kraftfahrzeugsicherheitssysteme eingesetzt werden können.
[0002] In Gasgeneratoren für Kraftfahrzeugsicherheitssysteme eingesetzte gaserzeugende Mischungen
sind in der Regel thermisch sehr stabil. Um die gaserzeugende Mischung bei hoher Umgebungstemperatur,
z. B. im Falle eines Fahrzeugbrandes, kontrolliert anzuzünden, werden sogenannte thermische
Sicherungen eingesetzt. Eine solche Sicherung ist notwendig, um zu vermeiden, daß
sich die gaserzeugende Mischung bei außergewöhnlich hohen Temperaturen unkontrolliert
selbst entzündet. Bei hohen Temperaturen würde die gaserzeugende Mischung nämlich
nicht normal abbrennen, sondern aufgrund der erhöhten Temperatur entsprechend beschleunigt
und heftig, in ungünstigen Fällen explosionsartig reagieren. Das Generatorgehäuse
ist für diese beschleunigte, heftig verlaufende Reaktion nicht ausgelegt und würde
dabei zerstört werden. Eine erhebliche Gefährdung der Kfz-Insassen wäre die Folge.
Die thermische Sicherung sorgt dafür, daß die Umsetzung der gaserzeugenden Mischung
weit unterhalb dieser kritischen Temperatur thermisch ausgelöst wird. Sie verhindert
in einem solchen Fall durch ihre frühzeitige Umsetzung und kontrollierte Anzündung
der gaserzeugenden Mischung die Zerstörung des Generatorgehäuses und die damit verbundenen
Gefahren.
[0003] Im Stand der Technik wird üblicherweise Nitrocellulose oder daraus abgeleitetes Treibladungspulver
als thermische Sicherung eingesetzt. Entscheidender Nachteil der Nitrocellulose ist
jedoch, daß sie sich bei Temperaturen, die noch nicht zur Anzündung ausreichen, bereits
langsam zu zersetzen beginnt. Im Extremfall zersetzt sich die Nitrocellulose vollständig.
Ihre Aufgabe als thermische Sicherung kann sie dann nicht mehr erfüllen. Es wurde
zwar versucht, die thermische Stabilität der Nitrocellulose zu verbessern. Diesen
Bemühungen sind jedoch enge Grenzen gesetzt.
[0004] Aus der EP 0659715 A2 ist eine gaserzeugende Mischung enthaltend Guanidinnitrat,
Kupferoxid, 5-Amino tetrazol, Natriumnitrat und Molybdandisulfid bekannt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung einer thermischen
Sicherung, die die Nachteile der auf Nitrocellulose basierenden thermischen Sicherung
nicht aufweist sowie eine hohe Formulierungsfreiheit aufweist.
[0006] Gelöst wurde die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch eine thermische Sicherung
mit den Kennzeichen des Anspruchs 1. Vorzugsweise Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
charakterisiert.
[0007] Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen
in der Lage sind, die üblicherweise in Gasgeneratoren eingesetzten gaserzeugenden
Mischungen weit unterhalb der kritischen Temperatur thermisch kontrolliert anzuzünden.
[0008] Als erfindungsgemäße thermische Sicherungen können Stoffe oder Stoffgemische eingesetzt
werden, die niedrigere Verpuffungspunkte oder Zersetzungspunkte als die eigentliche
gaserzeugende Mischung aufweisen. Die absolute Höhe der Verpuffungspunkte oder Zersetzungspunkte
der erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen hängt dabei von der jeweiligen Konstruktion
und Gehäusestabilität des verwendeten Gasgenerators ab. Je stabiler beispielsweise
das Generatorgehäuse ist, desto höher können im allgemeinen diese Werte für die erfindungsgemäßen
thermischen Sicherung liegen.
[0009] Für die erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen können Stoffe oder Stoffgemische
eingesetzt werden, deren exotherme thermische Zersetzung in einem eng begrenzten Temperaturbereich
abläuft. Die entstehende Wärmetönung muß dabei ausreichen, Energieverluste in der
gaserzeugenden Mischung zu kompensieren, um mindestens die zur Anzündung der gaserzeugenden
Mischung notwendige Aktivierungsenergie zu erreichen bzw. zu überschreiten.
[0010] Als Stoffe oder als Stoffgemische für die erfindgemäßen thermischen Sicherungen können
Verbindungen eingesetzt werden, die ausgewählt sind aus den in Anspruch 1 genannten
Verbindungen.
[0011] Von diesen Stoffen können die, die einen niedrigeren Verpuffungspunkt oder Zersetzungspunkt
als die verwendete gaserzeugende Mischung aufweisen und sich dabei exotherm zersetzen,
allein, ohne Zusatz beispielsweise eines Brennstoffes als erfindungsgemäße thermische
Sicherung eingesetzt werden. Die Stoffe, die zwar einen niedrigeren Verpuffungspunkt
oder Zersetzungspunkt als die verwendete gaserzeugende Mischung aufweisen, sich dabei
aber endotherm zersetzen, benötigen mindestens einen Brennstoff und gegebenenfalls
ein Reduktionsmittel, um erfindungsgemäß als thermische Sicherung eingesetzt werden
zu können. Als Brennstoffe können beispielsweise die bekannten Explosivstoffe, vorzugsweise
Calcium-bistetrazol-amin, 3-Nitro-1,2,4-triazol-5-on (NTO), 5-Aminotetrazolnitrat,
Nitroguanidin (N1GU) ), Guanidinnitrat und Bistetrazolamin, als Reduktionsmittel beispielsweise
Metallpulver, vorzugsweise Titanpulver eingesetzt werden.
[0012] Bei Verwendung der Explosivstoffe als erfindungsgemäße thermische Sicherung mit niedrigeren
Verpuffungs- oder Zersetzungspunkten als die verwendete gaserzeugende Mischung können
neben den bereits weiter oben genannten Stoffen Guanidinnitrat oder auch Oxidationsmittel
wie Kaliumnitrat, Natriumnitrat, Strontiumnitrat, Kaliumperchlorat oder Mischungen
dieser Oxidationsmittel zugegeben, werden, um die Verpuffungspunkte und damit den
Wirkungsbereich der erfindungsgemäßen thermischen Sicherung zu beeinflussen.
[0013] Die erfindungsgemäß eingesetzten thermischen Sicherungen können auf verschiedene
Weise eingesetzt werden. Eine Anwendung sieht vor, sie homogen in die gaserzeugende
Mischung einzubringen. Hierfür eignen sich insbesondere die erfindungsgemäßen thermischen
Sicherungen, die die eigentliche Charakteristik der gaserzeugenden Mischung nicht
oder nur unwesentlich beeinträchtigen. Die homogene Verteilung kann nach an sich bekannten
Mischverfahren erfolgen, beispielsweise durch Sieben, Trommeln oder Taumeln der trockenen
Mischung oder durch Kneten, Extrudieren oder Strangpressen einer angefeuchteten oder
lösemittelhaltigen Mischung. Die Zugabe eines Bindemittels ist ebenfalls möglich.
Die erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen können bei dieser Anwendung 0,1 bis
20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-% der gaserzeugenden Mischung ausmachen.
[0014] Eine weitere Anwendung sieht vor, die erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen im
Generatorgehäuse von der eigentlichen gaserzeugenden Mischung zu trennen. Diese Anwendung
ist immer dann empfehlenswert, wenn die verwendeten erfindungsgemäßen thermischen
Sicherungen die eigentliche Charakteristik der gaserzeugenden Mischung beeinträchtigen.
Vorzugsweise werden diese erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen bei dieser Anwendung
an thermisch exponierten Stellen des Generatorgehäuses vorgesehen. Auf diese Weise
ist eine sichere Auslösung der thermischen Sicherung bei von außen wirkender Erhitzung
gewährleistet, wodurch die kontrollierte Anzündung der gaserzeugenden Mischung sichergestellt
ist. Bei dieser Anwendung können die erfindungsgemäßen Zuschläge beispielsweise in
Form von Tabletten eingesetzt werden. Die Herstellung solcher Tabletten erfolgt nach
an sich bekannten Verfahren.
[0015] Eine weitere Anwendung sieht vor, die erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen in
die normale Anzündeinrichtung der gaserzeugenden Mischung einzubeziehen. Zwei Varianten
können dabei zur Anwendung kommen: die erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen werden
in der Anzündmischung homogen verteilt oder werden davon getrennt, beispielsweise
in Form einer Tablette.
[0016] Bei allen Anwendungen bestimmt die Reinheit der eingesetzten Stoffe den Zeitpunkt
der thermischen Auslösung, die Korngröße die lokal freigesetzte Energie. Zur besseren
Verarbeitung der erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen können an sich bekannte
Verarbeitungshilfsmittel, beispielsweise Talkum, Graphit oder Bornitrid eingesetzt
werden.
[0017] Neben ihrem Einsatz in Sicherheitssystemen können die erfindungsgemäßen thermischen
Sicherungen auch beispielsweise in Druck- oder Sicherheitselementen zur Auslösung
von Bewegungen mechanischer Elemente verwendet werden.
[0018] Die thermischen Sicherungen sind mit der gaserzeugenden Mischung und ihren Komponenten
verträglich und zeigen bestimmungsgemäß eine für den Anwendungsfall ausreichende,
gegenüber Nitrocellulose erheblich verbesserte Temperatur- und Lagerstabilität. Das
Problem der langsamen Zersetzung bei höheren Lagertemperaturen, das bei der Nitrocellulose
zu beobachten ist, zeigen erfindungsgemäßen thermischen Sicherungen nicht. Eine thermische
Veränderung bei den geforderten Lager- und Funktionstemperaturen konnte nicht festgestellt
werden.
[0019] Die Forderung nach toxikologischer Unbedenklichkeit der eingesetzten Stoffe ist ebenso
erfüllt wie auch die nach der toxikologischen Unbedenklichkeit der Gase und der Reaktionsprodukte
der gaserzeugenden Mischung, die beispielsweise beim Aufblasen eines Airbags verwendet
werden können; eine Gefährdung oder Schädigung der Kfz-Insassen ist nicht zu befürchten.
[0020] Auch die Entsorgung der gaserzeugenden Mischung mit den erfindungsgemäßen thermischen
Sicherungen ist unbedenklich; sie ist ohne aufwendige Anlagen mit einfachen Mitteln
gewährleistet.
[0021] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie jedoch einzuschränken:
[0022] Die spezifizierten Mischungskomponenten wurden in den angegebenen Gewichtsverhältnissen
in verschraubbaren Kunststoffbehältern im Taumelmischer 30 Minuten lang homogenisiert.
Die Charakterisierung der thermisch initiierbaren Eigenschaften erfolgte durch Ermittlung
des Verpuffungspunktes. Die Bestimmung des Verpuffungspunktes erfolgte, indem 100
bzw. 300 mg einer Substanz (je nach Heftigkeit der Umsetzung) bis auf maximal 400°C
mit einer Aufheizrate von 20°C pro Minute erwärmt wurde. Als Verpuffungspunkt ist
die Temperatur angegeben, bei der eine deutliche Reaktion unter Gasentwicklung bzw.
Flammenbildung oder sogar Deflagration stattfindet.
Beispiel 1 und 2 sowie Vergleichsbeispiele 1 und 2
[0023] Beispiel der thermischen Initiierbarkeit einer pyrotechnischen Mischung aus 5-Aminotetrazol,
Guanidinnitrat, Natriumnitrat, Graphit und eines Additivs im Massenverhältnis 19,8:
28,5: 49,2 : 0,5: 2 in Abhängigkeit von der Art des Additivs:
| |
Pyrotechnische Mischung |
Zuschlag |
Verpuffungspunkt |
| Bsp. 1 |
" |
Titan |
>400°C |
| Bsp. 2 |
" |
Bor |
>400°C |
| Bsp. 1 |
" |
Ferrocen |
273°C |
| Bsp. 2 |
" |
Eisen(II)oxalat Dihydrat |
245°C |
| Bsp. - Vergleichsbeispiel |
1. System zur Erzeugung von Gas in einem Gasgenerator, bestehend aus
a) einer an sich bekannten gaserzeugenden Mischung und
b) Stoffen oder Stoffgemischen, die niedrigere Verpuffungspunkte oder Zersetzungspunkte
als die gaserzeugende Mischung aufweisen und sich in einem eng begrenzten Temperaturbereich
exotherm thermisch zersetzen, wobei die dabei entstehende Wärmetönung die gaserzeugende
Mischung anzündet (nachfolgend "thermische Sicherung" genannt),
dadurch gekennzeichnet, dass
die thermische Sicherung mindestens eine Verbindung enthält, die ausgewählt ist aus
Eisen(II)oxalat Dihydrat mit scharfem Zersetzungspunkt ab 190°C und Ferrocen.
2. System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Sicherung zusätzlich mindestens einen Brennstoff und gegebenenfalls
mindestens ein Reduktionsmittel enthält.
3. System gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Reduktionsmittel mindestens ein Metallpulver, vorzugsweise Titanpulver ausgewählt
ist.
4. System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Sicherung mindestens einen Explosivstoff, vorzugsweise ausgewählt
aus Calciurn-bistetra= zol-amin, 3-Nitro-1,2,4-triazol-5-on (NTO), 5-Aminotetrazolnitrat,
Nitroguanidin (NIGU), Guanidinnitrat oder Bistetrazolamin und mindestens ein Oxidationsmittel,
vorzugsweise ausgewählt aus Zinkperoxid, Ammoniumnitrat, Kaliumnitrat, Natriumnitrat,
Strontiumnitrat, Kaliumperchlorat oder Mischungen dieser Oxidationsmittel, und gegebenenfalls
als Reduktionsmittel mindestens ein Metallpulver, vorzugsweise Titanpulver enthält.
5. System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Sicherung 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-% der gaserzeugenden
Mischung ausmacht.
6. System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Sicherung in homogener Mischung mit der gaserzeugenden Mischung vorliegt.
7. System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Sicherung getrennt von der gaserzeugenden Mischung vorliegt.
8. System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Sicherung in der Anzündeinrichtung für die gaserzeugende Mischung
integriert ist.
9. Verwendung des Systems gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 in Gasgeneratoren
für Kraftfahrzeugsicherheitssysteme.
10. Verwendung des Systems gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 in Druck- oder
Sicherheitselementen.
1. System for generating gas in a gas generator, consisting of
a) a gas generating mixture which is known per se, and
b) substances or mixtures of substances which have lower detonation points or decomposition
points than the gas-generating mixture and thermally decompose exothermically in a
narrowly restricted temperature range, with the evolution of heat which results in
this connection igniting the gas-generating mixture (called "temperature fuse" in
the following),
characterized in that the temperature fuse contains at least one compound which is selected from iron(II)
oxalate dihydrate with a distinct decomposition point from 190°C and ferrocene.
2. System according to claim 1, characterized in that the temperature fuse additionally contains at least one fuel and possibly at least
one reducing agent.
3. System according to claim 2, characterized in that at least one metal powder, preferably titanium powder, is selected as the reducing
agent.
4. System according to one or more of claims 1 to 3, characterized in that the temperature fuse contains at least one explosive, preferably selected from calcium
bistetrazolamine, 3-nitro-1,2,4-triazol-5-one (NTO), 5-aminotetrazole nitrate, nitroguanidine
(NIGU), guanidine nitrate or bistetrazolamine, and at least one oxidizing agent, preferably
selected from zinc peroxide, ammonium nitrate, potassium nitrate, sodium nitrate,
strontium nitrate, potassium perchlorate or mixtures of these oxidizing agents, and
possibly contains at least one metal powder, preferably titanium powder, as the reducing
agent.
5. System according to one or more of claims 1 to 4, characterized in that the temperature fuse constitutes 0.1 to 20 % by weight, preferably 0.1 to 5 % by
weight, of the gas-generating mixture.
6. System according to one or more of claims 1 to 5, characterized in that the temperature fuse is present in a homogeneous mixture with the gas-generating
mixture.
7. System according to one or more of claims 1 to 5, characterized in that the temperature fuse is present separately from the gas-generating mixture.
8. System according to one or more of claims 1 to 5, characterized in that the temperature fuse is integrated in the ignition device for the gas-generating
mixture.
9. Use of the system according to one or more of claims 1 to 8 in gas generators for
motor-vehicle safety systems.
10. Use of the system according to one or more of claims 1 to 8 in pressure or safety
elements.
1. Système de production de gaz dans un générateur de gaz, comprenant :
a) un mélange formateur de gaz, connu,
b) et des matières ou des mélanges de matières dont les points de détonation ou de
décomposition sont plus bas que ceux du mélange formateur de gaz et qui se décomposent
de manière exothermique sous l'effet de la chaleur, dans une étroite gamme de températures,
la quantité de chaleur alors dégagée enflammant le mélange formateur de gaz (ce que
l'on appelle "fusible thermique" dans ce qui suit),
caractérisé en ce que le fusible thermique contient au moins un composé choisi parmi de l'oxalate de fer-(II)
dihydraté qui se décompose brusquement à partir de 190 °C, et du ferrocène.
2. Système conforme à la revendication 1, caractérisé en ce que le fusible thermique contient en outre au moins un combustible, et le cas échéant,
au moins un agent réducteur.
3. Système conforme à la revendication 2, caractérisé en ce que l'on choisit, en tant qu'agent réducteur, au moins une poudre métallique, de préférence
une poudre de titane.
4. Système conforme à l'une ou plusieurs des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le fusible thermique contient au moins une matière explosive, de préférence choisie
parmi du sel de calcium et de bistétrazole-amine, de la 3-nitro-1,2,4-triazol-5-one
(NTO), du nitrate de 5-amino-tétrazole, de la nitroguanidine (NIGU), du nitrate de
guanidine et de la bistétrazole-amine, et au moins un agent oxydant, de préférence
choisi parmi du peroxyde de zinc, du nitrate d'ammonium, du nitrate de potassium,
du nitrate de sodium, du nitrate de strontium, du perchlorate de potassium et les
mélanges de ces agents oxydants, ainsi que le cas échéant, en tant qu'agent réducteur,
au moins une poudre métallique, de préférence une poudre de titane
5. Système conforme à l'une ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le fusible thermique représente de 0,1 à 20 % et de préférence de 0,1 à 5 % du poids
du mélange formateur de gaz.
6. Système conforme à l'une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le fusible thermique forme un mélange homogène avec le mélange formateur de gaz.
7. Système conforme à l'une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le fusible thermique se trouve séparé du mélange formateur de gaz.
8. Système conforme à l'une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le fusible thermique se trouve incorporé dans un dispositif servant à enflammer le
mélange formateur de gaz.
9. Emploi d'un système conforme à l'une ou plusieurs des revendications 1 à 8 dans un
générateur de gaz pour système de sécurité de véhicule automobile.
10. Emploi d'un système conforme à l'une ou plusieurs des revendications 1 à 8 dans des
éléments de pression ou de sécurité.