[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Kantholz aus Rundhölzern,
mit kegelstumpfförmigen Zerspanscheiben mit längs mindestens einer Spirale auf der
Mantelfläche angeordneten Werkzeugen mit etwa radial ausgerichteten Schneiden, wobei
in den Zerspanscheiben nächst den Werkzeugen Durchbrüche zur Ableitung des anfallenden
zerspanten Flachspanvolumens vorgesehen sind.
[0002] Zur Herstellung von Kantholz ist es bekannt, mittels großer Bandsägen oder Kreissägen
von Rundhölzern an vier Seiten jeweils in rechtem Winkel zueinander sogenannte Seitenbretter
abzutrennen und auf diese Weise aus einem Kreisquerschnitt einen Rechteckquerschnitt
herauszuschneiden. Das Kantholz stellt die Hauptware und die außen meist naturbelassenen
Seitenbretter und oder Schwarten die Nebenware dar. Außerdem fallen Sägespäne in großen
Mengen an.
[0003] Die Seitenbretter werden meist besäumt oder parallel gefräst und die Schwarten gehackt
und der Zelluloseherstellung zugeführt. Für sehr untergeordnete Zwecke, etwa für Lattenzäune
im Agrarbereich, können diese naturbelassenen, rohen Seitenbretter oder Schwarten
auch direkt verwendet werden.
[0004] Es ist ferner bekannt, anstelle der Schwarten mittels einer Zerspaneinrichtung Hackschnitzel
herzustellen oder Flachspäne, die zu hochfesten Spanplatten (sogenannte OSB-Platten)
verpreßt werden.
[0005] Die Erfindung zielt darauf ab, bei der Kantholzherstellung als wertvolles Nebenprodukt,
Flachspäne zu produzieren und eine Vorrichtung sowohl unter Bedachtnahme auf einen
ökonomischen Herstellungsaublauf als auch auf eine kostengünstige, maschinelle Ausrüstung
zu schaffen. Dies wird dadurch erreicht, daß zur gleichzeitigen Herstellung von Flachspänen
in mindestens zwei getrennt abführbaren Größen, insbesondere für die Spanplattenproduktion,
eine mindestens aus zwei einander gegenüberstehenden Zerspanscheiben gebildete Grobspaneinrichtung
mit einer Schneidenlänge der Werkzeuge von ca. 10 bis 30 cm, vorzugsweise 20 cm, und
einer Höhenlagendifferenz der Schneiden jeweils zweier hintereinander liegender Werkzeuge
von 1 bis ca. 5 mm, vorzugsweise 2 mm, vorgesehen ist, der eine aus mindestens zwei
einander gegenüberstehenden Zerspanscheiben gebildete Feinspaneinrichtung mit Schneiden
der Werkzeuge in einer Länge von ca. 5 bis 12 cm, vorzugsweise 10 cm und mit einer
Höhenlagendifferenz der Schneiden jeweils zweier hintereinander liegender Werkzeuge
von etwa 0,4 bis 1 mm, vorzugsweise 0,5 mm, folgt. Somit sind mindestens zwei Zerspanungseinrichtungen
für unterschiedliche Spangrößen in Serie geschaltet (Tandemanordnung), die die Zerspanung
in wertvolle Flachspäne wesentlich rascher, exakter und mit geringerem Aufwand bei
Gewährleistung einer bestmöglichen Kantholzoberfläche durchführen, als dies bei der
Verwendung von nur einer Zerspanungseinrichtung der Fall wäre. Eine solche müßte für
das gesamte Differenzvolumen ausgelegt sein und hätte bei den üblichen Rundholzabmessungen
einen Durchmesser von mehr als zwei Metern. Durch die Tandemanordnung wird aber nicht
nur ein exakt bearbeitetes Kantholz hergestellt, sondern es fallen als wertvolles
Produkt zwei Kategorien von Flachspänen an, die separat weiterbehandelt, z.B. getrocknet
und zu Flachspanplatten verpreßt werden. Insbesondere die von der Feinspaneinrichtung
kommenden Flachspäne sind für höhere Oberflächenqualität oder Sichtqualität (Rauhtiefe
von Flachspanplatten) geeignet und bedürfen keiner Selektion. Es ist dabei zu bedenken,
daß die Flachspäne im Oberflächen- bzw. Außenbereich des Rundstammes ungleichmäßig
ausfallen; bei der Erfindung liegt für die Feinzerspanung ein bereits grob bearbeitetes
Kantholz mit parallelen Seitenflächen vor, die als Ausgangsprodukt für eine hochqualitative
Weiterbearbeitung sehr zweckmäßig ist. Aus den bereits sortierten Grobspänen (z.B.
16 cm lang, 2 mm stark und ca. 25 mm breit) werden beispielsweise in Kreuzschichtung
oder parallel aufgebaute, hochfeste und statisch hochbelastbare Konstruktionsplatten
und Flächenelemente für Statikkonstruktionen im Bauwesen hergestellt. Die Feinspäne
(z.B. 10 cm lang, 0,5 mm stark und ca. 30 mm breit) fallen, wie erwähnt, in sehr gleichmäßiger
Form an und ergeben nach der gegebenenfalls kreuzweisen Schichtung, Verleimung und
Verpressung qualitativ hochwertige Feinspanplatten mit guter Oberfläche.
[0006] Es ist zweckmäßig, wenn einer Grobspaneinrichtung zur Herstellung zweier paralleler
grober Kantholzflanken eine Feinspaneinrichtung zur Feinbearbeitung der Flanken und
eine weitere Grobspaneinrichtung für die um 90° versetzt liegenden Flanken des Kantholzes
sowie eine Feinspaneinrichtung für diese Flanken folgt. Die erste Tandemanordnung
stellt grobe und dann feine parallele Flanken mit vertikaler Ausrichtung an einem
Rundholz her, das dann in einer Wendevorrichtung um 90° umgelegt wird und die zweite
Tandemanordnung durchläuft. Als Ergebnis liegen ein Kantholz mit Rechteckquerschnitt,
gegebenenfalls mit leichter Waldkante, sowie grobe Flachspäne von den beiden Grobspaneinrichtungen
sowie feine Flachspäne von den beiden Feinspaneinrichtungen vor. Es fallen keine Sägespäne,
sondern nur hochwertige Holzprodukte an.
[0007] Natürlich ist es auch möglich, jeweils Gruppen um zwei 90° versetzte Zerspanscheibenpaare,
also einmal mit vertikaler und einmal mit horizontaler Orientierung, sowohl beim Grobals
auch beim Feinspanen einzusetzen. Dies hätte den Vorteil, daß ein Rundholz bei Durchlaufen
schon einer Tandemeinrichtung an allen vier Seiten fertig bearbeitet ist, sodaß ein
Kantholz als Endprodukt resultiert. Die horizontale Anordnung von Zerspanscheiben
führt jedoch zu Schwierigkeiten beim Spänefall. Insbesondere müssen die von der oberen
der Parallelen, waagrecht angeordneten Zerspanscheiben aus dem Rundholz herausgearbeiteten
Flachspäne abgesaugt oder abgeblasen werden, da sie nicht so gut - wie bei vertikal
orientierten Zerspanscheiben frei vom Werkzeug abfallen (Fliehkraft).
[0008] Damit die Einspannung zur Zentrierung eines Rundholzes für ein Zerspanscheibenpaar
nicht auf das nachfolgende Zerspanscheibenpaar wirkt, ist es zweckmäßig, wenn der
Abstand der Grobspaneinrichtung zur der Feinspaneinrichtung bzw. speziell in der Nachspangruppe
größer ist, als die Länge der Rundhölzer und wenn Einzugsrollen den Spaneinrichtungen
vorgeschaltet und Zentrierrollen bzw. Auszugsrollen nachgeschaltet sind. Auf diese
Weise können Rückwirkungen der einzelnen Zerspanungsstufen aufeinander hinsichtlich
der Einspannung und Zuführung, insbesondere bei Krummschnitt vermieden werden.
[0009] Was die schwingungsfreie exakte Positionierung der Rundhölzer unmittelbar bei den
Werkzeugen bzw. Schneiden betrifft ist es zweckmäßig, wenn die Zerspanscheiben vorzugsweise
sowohl der Grob- als auch der Feinspaneinrichtung jeweils mittig eine an sich bekannte
antriebslose, stabil gelagerte gegebenenfalls kreisringförmige Zentrierscheibe zur
Führung und Stabilisierung von bearbeiteten Rundholzflächen unmittelbar nach dem Werkzeugeingriff
aufweisen. Damit die Flachspäne nicht nur scharfkantige Anfangs- und Endkanten sondern
ebensolche Seitenkanten aufweisen, ist es zweckmäßig, wenn der oder den paarweise
angeordneten Zerspanscheiben gegen die vorzugsweise bereits abgeflachte Oberfläche
des Stammes bzw. Rundholzes gerichtete in Vorschubrichtung mitdrehende Schneidscheiben
vorgelagert sind, die in einer Vielzahl, vorzugsweise auf gleicher Achse im Abstand
nebeneiannder liegen, und zum Stamm bzw. Rundholz achsparallele Ritzen oder Perforierungen
vor dem Zerspanen in die Oberfläche des Stammes oder Rundholzes eindrücken oder einschneiden.
Diese durch ihre Vielzahl ähnlich einer Walze seitlich am Stamm, dort wo danach die
Zerspanung erfolgt, angreifenden Schneidscheiben geben die Längskonturen der Flachspäne
vor. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Schneidscheiben als schmale Zylinderscheiben
ausgebildet sind, deren Zylinderfläche einen spitz zulaufenden Rippenschneidkranz
trägt. Die Zylinderfläche der Schneidscheiben liegt ähnlich einer Lauffläche an der
Oberfläche eines Stammes, insbesondere einer bereits begradigten Seitenfläche an und
der vorspringende Kranz mit spitz zulaufendem etwa dreieckförmigem Querschnitt schneidet
durch Drükken in die Oberfläche des Holzes ein, wobei die Höhe des Rippenkranzes über
der Zylinderfläche der Eindringtiefe entspricht. Die Schneidscheiben könnten auch
als nebeneinander liegende Kreissägeblätter ausgebildet sein. Diese dünnen Kreissägeblätter
produzieren bloß einen vernachlässigbaren Spänefall. Die Eindringtiefe durch Ritzen,
Schneiden oder Pressen reicht nur bis zum Kantholz und liegt etwa bei 5 bis 20 mm.
Am Kantholz, das das besonders wertvolle Zielprodukt darstellt, dürfen diese Maßnahmen
keine sichtbaren Spuren hinterlassen.
[0010] Die Zerspanscheiben produzieren Flachspäne, die durch die Durchbrüche unter den Werkzeugen
bzw. deren Schneiden ablaufen und gemäß der vorerwähnten Ritzung bzw. den Preßkanten
oder Perforationen gezielt brechen und hinter den Zerspanscheiben, der Werkzeugseite
der Zerspanscheiben abgewandt, herausfallen. In sehr geringem Maße können durch die
Werkzeugschneiden auch Bruchstücke von Holz herausgerissen werden, die dann unmittelbar
auf der Werkzeugseite herunterfallen. Daher ist es zweckmäßig, wenn an dem Umfang
der Zerspanscheiben ein diese wenigstens teilweise umgreifendes Leitblech in radialer
Richtung dem Spänefall folgend anschließt und den Bereich des von der Bearbeitungsseite
abgewandten Spänefalles von dem Bereich der Bearbeitungsseite trennt. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn auf den beiden Seiten des Leitbleches getrennte Fördereinrichtungen
zur getrennten Abfuhr einerseits von groben Splittern und Bruchstücken der Werkzeugseite
der Zerspanscheiben und anderseits der Flachspäne von der den Werkzeugen abgewandten
Seite der Zerspanscheiben vorgesehen sind.
[0011] Eine weitere, den Werkzeugwechsel wesentlich erleichternde Maßnahme sieht vor, daß
die Zerspanscheiben jeweils Naben aufweisen, die die antriebslosen Zentrierscheiben
tragen und daß auf jeder Nabe ein kegelstumpfförmiger Tragring für die längs mindestens
einer Spirale angeordneten, über den Durchbrüchen für den Späneablauf befestigten
Werkzeugen aufgesetzt ist. Es muß nur mehr der Tragring für den Werkzeugtausch im
Schärfraum gewechselt werden. Dies ist infolge des geringeren Gewichtes und der reduzierten
Baugröße im Vergleich zu einer ganzen Zerspanscheibe wesentlich einfacher.
[0012] Ausführungsbeispiele zum Erfindungsgegenstand sind in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Herstellung von Kantholz aus Rundhölzern in prinzipieller
Darstellung, Fig. 2 eine Stirnansicht einer Zerspanscheibe, Fig. 3 eine Seitenansicht
zu Fig. 2 und Fig. 4 ein Werkzeug im Querschnitt wie es zur Bestückung der Zerspanscheiben
vorgesehen ist, Fig. 5 ein Rundholz, bereits abgeflacht mit Schneidscheiben, Fig.
6 eine Schneidscheibe in Ansicht, fig. 7 Zerspanscheiben mit Leitblechen und fig.
8 ein Stück eines Leitbleches in Seitenansicht.
[0013] Gemäß Fig. 1 wird ein Rundholz 1 mittels einer Anzahl von Zentrier- und Einzugsrollen
2 beispielsweise in Scherenzwangszentrierung, einer Grobspaneinrichtung 3 zugeführt,
die zwei einander gegenüberstehende Zerspanscheiben 4, 5 umfaßt. Die Zerspanscheibe
4 ist stellvertretend für sämtliche Zerspanscheiben der Vorrichtung in den Fig. 2
und 3 dargestellt. Sie ist hinsichtlich ihres Grundkörpers im wesentlichen kegelstumpfförmig
ausgebildet und an der Mantelfläche längs einer oder mehrerer konzentrischer Spiralbahnen
6 mit Werkzeugen 7 (Fig. 4) bestückt, deren Schneiden 8, 8', 8" etwa radial ausgerichtet
sind. In Abstimmung auf den Vorschub des Rundholzes 1 können sie zum Radius auch einen
Anstellwinkel von beispielsweise 10° haben. Die Schneiden 8, 8', 8" der Werkzeuge
7 der Grobspaneinrichtung 3 weisen eine Länge 10 bis ca. 30 cm und liegen in der Spiralbahn
6 der Kegelmantelfläche mit einer Höhenlagendifferenz von etwa 1 bis 5 mm hintereinander.
Zusammen mit dem rotierenden Antrieb der Zerspanscheiben und dem Vorschub der Rundhölzer
1 resultiert ein Hobelvorgang, wobei bei der Grobspaneinrichtung 3, grobe Flachspäne,
also Holzstreifen von beispielsweise 10 bis 30 cm Länge, 1 bis 5 mm Stärke und einer
Breite von z.B. 35 mm anfallen: Die Länge und Stärke der Flachspäne wird unmittelbar
durch die Schneiden 8 der Werkzeuge 7 bestimmt. Die Breite der Flachspäne ergibt sich
aus der Formgebung der Werkzeuge und aus dem Späneablauf infolge einer gekrümmten
Führungsfläche 9 im Bereich der jedem Werkzeug 7 zugeordneten Ausnehmung 10 im Grundkörper
der Zerspanscheibe 4. Die durch die Ausnehmung 10 ablaufenden Flachspäne brechen in
der Krümmung der Führungsfläche 9 nach jeweils etwa ca. 30 mm ab.
[0014] Die gemäß Fig. 1 nach Durchlaufen der Grobspaneinrichtung 3 seitlich abgeflachten
Rundhölzer 1 werden von einer weiteren Zentrier- und Vorschubeinrichtung 11 übernommen
und einer Feinspaneinrichtung 12 zugeführt, die zwei einander gegenüberstehenden,
rotierend angetriebene Zerspanscheiben 13, 14 umfaßt. Letztere entsprechen im wesentlichen
den Zerspanscheiben 4, 5, jedoch weisen die Werkzeuge eine Schneidenlänge von etwa
5 bis 12 cm auf. Die Höhenlagedifferenz der in der oder den Spiralen an der Mantelfläche
des Zentrierscheibenkörpers hintereinander liegenden Schneiden der Werkzeuge beträgt
etwa 0,4 bis 1 mm. Ein typischer Flachspan, der von der Feinspaneinrichtung kommt,
hat beispielsweise eine Länge von 10 cm, eine Stärke von 0,5 mm und eine Breite von
3 cm. Die Breite ergibt sich gemäß Fig. 4 wieder aus dem Bruchverhalten der ablaufenden
Späne in der Ausnehmung 10. Die konkrete Ausführung der Werkzeuge der Grobspaneinrichtung
3 und der Feinspaneinrichtung 12 unterscheidet sich nicht nur in den Dimensionen,
sondern gegebenenfalls auch in der Formgebung der Anlageflächen, insbesondere in den
Krümmungswinkeln.
[0015] Nach Durchlaufen der Feinspaneinrichtung 12, der eine Auszug- und Zentriervorrichtung
15 folgt, liegt ein seitlich abgeflachtes, fein bearbeitetes Kantholz vor, dessen
parallele Seitenflächen rißfrei und glatt sind. Ferner fallen ebenso hochwertige,
grobe Flachspäne von der Grobspaneinrichtung 3 und feine Flachspäne von der Feinspaneinrichtung
12 an.
[0016] In der ersten Stufe gemäß Fig. 1 werden zwei parallele Seiten am Rundholz 1 geschaffen.
Es folgt eine zweite, hier im Ausführungsbeispiels ident aufgebaute Vorrichtungsstufe,
die wieder eine Grobspaneinrichtung 16 und eine Feinspaneinrichtung 17 umfaßt. Das
Rundholz 1 wird vor dem Durchlaufen der zweiten Stufe um 90° gedreht, sodaß die Zerspanscheiben
18, 19 und 20, 21 jene Bearbeitung auf den noch unbearbeiteten Flächen des Rundholzes
1 wiederholen, die in der ersten Stufe von der Grob- und Feinspaneinrichtung 3 und
12 durchgeführt wurde. Den Grob- und Feinspaneinrichtungen 16 und 17 sind wieder Zentrier-
und Einzugs- sowie Auszugsvorrichtungen 22, 23, 24 zugeordnet, die synchron und auf
die Drehzahl und Bestückung der Zerspanscheiben abgestimmte, angetriebene Rollen,
z.B. mit Scherenzwangszentrierung, umfassen. Zwischen den beiden in Fig. 1 dargestellten
Zerspanerstufen 3, 12, einschließlich ihrer Zentrier- und Vorschub- bzw. Auszugrollen
(2, 11 bzw. 11, 15) muß ein Abstand vorgesehen sein, der größer ist, als die Rundholzlänge.
Bei einer erfindungsgemäßen Anlage könnte z.B. mit einer Rundholzlänge von 4 Metern
gefahren werden. Ein solcher Abstand sollte auch zwischen den Grob- und Feinspaneinrichtungen
16 und 17, speziell im Nachschnitt eingehalten werden, damit die Einspannung für die
folgende Bearbeitung ohne negative Nachwirkung durch die Einspannung von der vorausgehenden
Einspannung erfolgt und Spannungen (z.B. bei Krummschnitt) nicht an die nächste Bearbeitungsposition
übertragen werden.
[0017] Das Rundholz wurde somit abfall frei und restlos in hochwertige Produkte umgewandelt,
nämlich in ein Kantholz und in zwei Kategorien von Flachspänen, die getrennt anfallen
und auch getrennt weiterverarbeitet werden können. Im Zusammenhang mit einer exakten
und damit qualitätsverbessernden, präzisen, schwingungsfreien Führung seien noch die
mittig an den angetriebenen Zerspanscheiben 4, 5 und 13, 14 und 18, 19 sowie 20, 21
antriebslos gelagerten Zentrierscheiben 25 (Fig. 2, 3) erwähnt, die wesentlich zum
exakten, planparallelen Schnitt beitragen. Diese Zentrierscheiben 25 drücken etwa
0,1 mm ins Kantholz.
[0018] Es können ferner noch Ritzmesser 26 an den Enden der Schneiden 8 angeordnet sein,
die eine exakte, scharfkantige Flachspanlänge definieren.
[0019] Der Tandemanordnung gemäß der Erfindung kann ein Rundreduzierer zur Begrenzung des
maximalen Durchmessers ferner ein Vorspaner zugeordnet sein, der Zelluloseschnitzel
aus den Randbereichen des Rundholzes herstellt. Damit fallen die Flachspäne der Grobspaneinrichtung
bereits in höherer Qualität an. Natürlich könnte unter Verzicht auf grobe Flachspäne
dem Zellulosehackschnitzelzerspaner unmittelbar die Feinspaneinrichtung für feine
Flachspäne zugeordnet sein. Dabei wäre jedoch in den meisten Fällen die Nutzung des
Holzes aus ökonomischer Sicht nicht optimal.
[0020] Um eine Perforierung für die exakte Bemessung und parallele Ausrichtung der Flachspanbreite
zu geben und damit die Qualität zu steigern, greifen gemäß Fig. 5 im Zuge der kombinierten
Kantholz- und Flachspanherstellung seitlich links und rechts Schneidscheiben 30 an
dem Rundholz 1 an. Sie drücken oder ritzen eine Perforierung aus parallelen Linien
beim Vorschub des Stammes bzw. Rundholzes 1 ein. Wenn die im wesentlichen radial auf
der Zerspanscheibe (z.B. 4) ausgerichteten Werkzeuge 7 von oben nach unten am Rundholz
1 angreifen, dann lösen diese Werkzeuge 7 Flachspäne aus dem Stamm ab, deren Breite
dem Abstand der Schneidscheiben 30 zueinander entspricht. Die in Fig. 6 einzeln dargestellte
kreisförmige Schneidscheibe 30 umfaßt eine schmale Scheibe mit einer Kreiszylinderfläche
31 am Umfang, die auf dem Holz aufliegt und einen Kranz 32 (Rippenkranz), der als
spitzwinkeliges, z.B. gleichschenkeliges Dreieck am Umfang einer Scheibe im Querschnitt
ausgebildet ist und das Eindrücken, Einschneiden oder Ritzen besorgt. Es kann auch
eine Messerscheibe, ähnlich einer Lebensmittelschneidemaschine oder ein angetriebenes
Kreissägeblatt, verwendet werden. Die Eindringtiefe darf maximal bis zum Kantholz
reichen, damit deren Oberfläche nicht beschädigt wird.
[0021] Fig. 7 zeigt ein Paar einander gegenüberliegender Zerspanscheiben 4, 5 in Prinzipdarstellung.
Die auf der Kegelfläche angeordneten Werkzeuge sowie die Durchbrüche wurden weggelassen.
An die beiden Zerspanscheiben 4, 5 schließen nach unten hin Leitbleche 33 und 34 an,
die die Werkzeugseite von der Seite des Flachspäneabfalles trennen. Die Bruchstücke,
welche für die OSB-Plattenproduktion oder als Flachspanwerkstoff ungeeignet sind,
fallen in Richtung des Pfeiles 35 auf ein Förderband 36. Die Flachspäne gelangen auf
der anderen Seite des Leitbleches 33, 34 gemäß Pfeil 37 auf das Förderband. Ein Leitblech
33 ist in der Fig. 8 in Seitenansicht bruchstückweise dargestellt. Es umgibt die untere
Hälfte einer Zerspanscheibe. Ein zweites, ähnliches Leitblech 39 kann für die obere
Hälfte eingesetzt werden. Damit zwei Flachspandimensionen abgeführt werden können,
ist das Förderband in Längsrichting zweigeteilt und Leitbleche führen die einen Flachspäne,
z.B. die der Grobspaneinrichtung, auf das Förderband, während nachfolgend die flachspäne
der Feinspaneinrichtung auf das Förderband 42 gelangen.
[0022] In Fig. 7 ist bei der Zerspanscheibe 4 ferner deren Zweiteiligkeit durch strichlierte
Linien dargestellt. Eine Nabe 40 mit der Zentrierscheibe 25 trägt den auswechselbar
aufgesetzten und aufgeschraubten Tragring 41 für die Werkzeuge 7. Der Tragring 41
ist Teil der Zerspanscheibe 4 und weist auch die für den Späneablauf wichtigen Durchbrüche
10 auf (in Fig. 7 nicht näher dargestellt). Die Ausführung in der zweiteiligen Form
mit Nabe 40 und Tragring 41 für die Werkzeuge 7 ermöglicht kurzfristig den Tausch
des Tragringes 41 für die Erzeugung der benötigten Flachspanstreifen in der gewünschten
Dimension. Die Serienschaltung mehrerer Zerspanscheiben 4, 5, 13, 14, 18, 19, 20,
21 und mehr (Reservepaar), ermöglicht eine größere Abtragtiefe und auch eine höhere
Verfügbarkeit der Anlage. Wie bekannt, kann die Anlage über einen Bedampfungstunnel
verfügen, speziell vor dem letzten Abtrag, der die Kantholzqualität aber auch die
Qualität der Flachspäne wesentlich steigert.
[0023] Die gleichzeitige Herstellung von Kantholz und Flachspänen bewirkt eine äußerst ökonomische
Verwertung des Rohstoffes Holz unter Vermeidung billigen Abfalls und ohne eines Zwischenproduktes,
das dazu noch die Entsorgung von Sägespänen erfordert.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Kantholz aus Rundhölzern, mit kegelstumpfförmigen
Zerspanscheiben mit längs mindestens einer Spirale auf der Mantelfläche angeordneten
Werkzeugen mit etwa radial ausgerichteten Schneiden, wobei in den Zerspanscheiben
nächst den Werkzeugen Durchbrüche zur Ableitung des anfallenden zerspanten Volumens
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur gleichzeitigen Herstellung von Flachspänen in zwei getrennt abführbaren
Größen, insbesondere für die Spanplattenproduktion, eine mindestens aus zwei einander
gegenüberstehenden Zerspanscheiben (3, 4 bzw. 18, 19) gebildete Grobspaneinrichtung
(3 bzw. 16) mit einer Schneidenlänge der Werkzeuge (8) von 10 bis ca. 30 cm, vorzugsweise
16 cm, und einer Höhenlagendifferenz der Schneiden (8, 8', 8") jeweils zweier hintereinander
liegender Werkzeuge (7) von 1 bis ca. 5 mm, vorzugsweise 2 mm, vorgesehen ist, der
eine aus mindestens zwei einander gegenüberstehenden Zerspanscheiben (13, 14 bzw.
20, 21) gebildete Feinspaneinrichtung (12 bzw. 17) mit Schneiden der Werkzeuge in
einer Länge von 5 bis 12 cm, vorzugsweise 10 cm und mit einer Höhenlagendifferenz
der Schneiden jeweils zweier hintereinander liegender Werkzeuge von etwa 0,4 bis 1
mm, vorzugsweise 0,5 mm, folgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer Grobspaneinrichtung (3) zur Herstellung zweier paralleler grober Kantholzflanken
eine Feinspaneinrichtung (12) zur Feinbearbeitung der Flanken und eine weitere Grobspaneinrichtung
(16) für die um 90° versetzt liegenden Flanken des Kantholzes (1) sowie eine Feinspaneinrichtung
(17) für diese Flanken folgt.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Grobspaneinrichtung zur der Feinspaneinrichtung (12 bzw. 17)
besonders in der Nachspanergruppe größer ist, als die Länge der Rundhölzer (1) und
daß Einzugsrollen (2, 11, 22, 23)der Spaneinrichtungen vorgeschaltet und Zentrierrollen
(11, 15, 23, 24) bzw. Auszugsrollen nachgeschaltet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerspanscheiben (4, 5, 13, 14, 18, 19, 20, 21) vorzugsweise sowohl der Grob-
(3, 16) als auch der Feinspaneinrichtung (12, 17) jeweils mittig eine an sich bekannte
antriebslose Zentrierscheibe (25) zur Führung und Stabilisierung der bearbeiteten
Rundhölzer (1) aufweisen, welche ca. 0,1 mm ins Kantholz drückt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einem Ende der Schneiden (8, 8', 8") der Werkzeuge (7) ein Ritzmesser
(26) zum exakten Abtrennen der Flachspanlänge vorgesehen ist.
6. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der paarweise angeordneten Zerspanscheiben (4, 5; 13, 14; 18,
19, 20, 21) gegen die vorzugsweise bereits abgeflachte Oberfläche des Stammes bzw.
Rundholzes (1) gerichtete in Vorschubrichtung mitdrehende Schneidscheiben (30) vorgelagert
sind, die in einer Vielzahl, vorzugsweise auf gleicher Achse im Abstand nebeneinander
liegen und zum Stamm bzw. Rundholz (1) achsparallele Ritzen oder Perforierungen vor
dem Zerspanen in die Oberfläche des Stammes oder Rundholzes (1) eindrücken oder einschneiden.
7. Blockformungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidscheiben (30) als schmale Zylinderscheiben (31) ausgebildet sind,
deren Zylinderfläche einen spitz zulaufenden Rippenschneidkranz (32) trägt.
8. Blockformungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidscheiben (30) als liegende Kreissägeblätter mit eigenem Antrieb und
mit Begrenzung für maximale Einstechtiefe ausgebildet sind.
9. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einritz- oder Einpreßtiefe der Schneidscheiben (30) etwa 5 bis 10 mm ausmacht.
10. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Umfang der Zerspanscheiben (4, 5; 13, 14; 18, 19; 20, 21) diese wenigstens
teilweise ein umgreifendes Leitblech (33, 34) in radialer Richtung dem Spänefall folgend
anschließt und den Bereich des von der Bearbeitungsseite abgewandten Spänefalls von
dem Bereich der Bearbeitungsseite trennt.
11. Blockformungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf den beiden Seiten des Leitbleches (33, 34) getrennte Fördereinrichtungen
(36, 38, 42) zur getrennten Abfuhr einerseits von groben Splittern der Werkzeugseite
der Zerspanscheibe (4, 5; 13, 14; 18, 19; 20, 21) und anderseits der Flachspäne von
der den Werkzeugen (7) abgewandten Seite der Zerspanscheibe vorgesehen sind.
12. Blockformungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerspanscheiben (4, 5; 13, 14; 18, 19; 20, 21) jeweils Naben (40) aufweisen,
die die antriebslosen Zentrierscheiben (25) oder Kreisringscheiben tragen, und daß
auf jede Nabe (40) ein kegelstumpfförmiger Tragring (41) für die längs mindestens
einer Spirale angeordneten, über den Durchbrüchen (10) für den Späneablauf befestigten
Werkzeugen (7) aufgesetzt ist.