[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken von kleinstückigem Packgut,
insbesondere von Süsswaren wie Schokoladenstücken. Die Erfindung betrifft ferner auch
ein Vertahren zum Verpacken derartiger Gegenstände.
[0002] Bei herkömmlichen Vorrichtungen dieser Art werden Schokoladenstücke mittels einer
Faltschachteinrichtung in ein Hüllmaterial, beispielsweise einem Papier-Zuschnitt
eingeschlagen. Die Packungsleistung derartiger herkömmlicher Vorrichtungen liegt je
nach verwendetem Packmaterial bei ca. 350 Stück pro Minute. Üblicherweise wird ein
Briefeinschlag oder ein Diagonaleinschlag gebildet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Verpacken von kleinstückigen Gegenständen zu schaffen, die bzw. das bei vergleichsweise
niedriger mechanischer Belastung von Packgut und Hüllmaterial eine hohe Packleistung
ermöglicht.
[0004] Hinsichtlich einer Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit dem in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0005] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, das kontinuierlich zugeführte Packgut
ohne Zwischenstop von einer Zufuhrbahn abzugreifen und kontinuierlich und unverzögert
entlang der Packbahn zu führen, wobei auf dieser Packbahn jene Pack-Schritte, die
zu einer nur vergleichsweise geringen Belastung von Packgut oder Hüllmaterial führen,
mit der maximal zulässigen Geschwindigkeit durchgeführt werden können und für die
unter dem Gesichtspunkt der Packgut- und Packmaterialbelastung problematischen Verpackungsschritte
die gesamte Rest-Umlaufzeit des Packgutes auf der Packbahn zur Verfügung steht.
[0006] Bei der Verwendung von beispielsweise acht gemeinsam mit einem Tellerkopf umlaufenden
Packstationen kann bei gleicher mechanischer Belastung von Packgut und Hüllmaterial
gegenüber herkömmlichen Verpackungsmaschinen eine Steigerung der Verpackungsleistung
um den Faktor 3 erreicht werden.
[0007] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die einzelnen mechanischen
Komponenten der mitlaufenden Packstationen jeweils durch separat ansteuerbare Antriebseinrichtungen
betätigt. Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, das von einer Zufuhreinrichtung
zugeführte Packgut kontinuierlich der Packbahn zuzuführen und sämtliche Verpackungsschritte
an dem Packgut durchzuführen, während das Packgut entlang der Packbahn kontinuierlich
weiterbewegt wird.
[0008] Jede Packstation ist dabei in vorteilhafter Weise als Faltschacht-Packstation ausgebildet,
wobei jede einzelne Packstation modulartig sämtliche Verpackungsschritte während des
Umlaufs auf der Packbahn durchführt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jede Packstation durch
ein Faltschacht-Modul gebildet. Dieses Faltschacht-Modul umfaßt einen ersten und einen
zweiten Faltkopf zum Ergreifen des Packgutes.
[0010] In vorteilhafter Weise wird eine Anzahl von vorzugsweise acht Faltschächten zusammen
mit den ihnen jeweils zugeordneten Packkopf-Stößeln und Gegenhaltern an einem Tellerkopf
vorgesehen.
[0011] Die Zuführung des Packgutes, beispielsweise von kleinstückigen Schokoladenartikeln
zu dem Tellerkopf, erfolgt in vorteilhafter Weise an einer Aufgabestelle, in welcher
eine Zuführbahn im wesentlichen tangential an die Bewegungsbahn der einzelnen Packstationen
herangeführt ist.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die tangential dem Tellerkopf
zugeführten Packgut-Stücke unmittelbar von einem Faltschacht-Stößelpaar, bzw. einem
ersten und einem zweiten Faltkopf, gemeinsam mit dem Einschlagmaterial ergriffen.
Die Einzugsbewegung des ergriffenen Packgutes erfolgt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in einer Richtung parallel zur Rotationsachse des Tellerkopfes. Alternativ
dazu ist es insbesondere bei Tellerköpfen mit vergleichweise großem Durchmesser auch
möglich, das zugeführte Packgut in radialer Richtung von der Zufuhrbahn abzuziehen.
Die Zufuhrgeschwindigkeit des Packgutes im Bereich der Aufgabestelle entspricht in
vorteilhafter Weise exakt der Umlaufgeschwindigkeit der an dem Tellerkopf vorgesehenen
Faltschacht-Module. Dadurch wird es möglich, den Tellerkopf mit konstanter Geschwindigkeit
anzutreiben, so daß eine erhebliche Verringerung von oszillierend bewegten Massen
erreicht wird.
[0013] Durch den daraus resultierenden vergleichsweise schwingungsarmen Betrieb der Vorrichtung
wird eine vergleichsweise hohe Positioniergenauigkeit erreicht und die Ausschußrate
bzw. die Wahrscheinlichkeit einer Fehlfaltung erheblich verringert.
[0014] Da das Packgut während seines Umlaufs auf der Packbahn im wesentlichen keinen Tangential-Beschleunigungen
und Tangential-Verzögerungen ausgesetzt ist, kann allgemein auch stoß- bzw. kratzempfindliches
Packgut (weiche Schokoladenartikel) auf zuverlässige Weise verpackt werden.
[0015] Die gemeinsam mit dem Tellerkopf umlaufenden Packstationen, insbesondere Faltschacht-Module,
können durch eine gemeinsame Antriebseinrichtung angetrieben werden. Gemäß einem besonderen
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist jedoch jedes Pack-Modul, insbesondere jedes
Faltschacht-Modul, programmgesteuert, individuell ansteuerbar. Dadurch wird es auf
besonders vorteilhafte Weise möglich, bei einer ggf. während des Packvorganges detektierten
Störung den einzelnen Packgut-Packvorgang abzubrechen und das fehlerhaft verpackte
Packgut auf einen Ausschuß-Ausgabeweg zu bringen, so daß im Falle eines fehlerhaften
Verpackungsvorganges das entsprechende Pack-Modul bis zum nächsten Aufgreifen von
Packgut wieder reaktiviert werden kann.
[0016] Für den Fall, daß die bei einem umlaufenden Pack-Modul detektierte Störung nicht
bis zum Wiedereintritt in einen Packgut-Aufgabeabschnitt beseitigt werden kann, ist
es möglich, das entsprechende Pack-Modul programmgesteuert zu deaktivieren und aus
dem Packgut-Zuführpfad diejenigen Packgut-Stücke herauszunehmen die ansonsten von
dem deaktivierten Pack-Modul verarbeitet werden müßten.
[0017] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0018] Hinsichtlich eines Verfahrens zum Verpacken von kleinstückigen Gegenständen, insbesondere
Süsswaren bzw. Bonbons, wird die eingangs angegebene Aufgabe durch ein Verfahren mit
den in Patentanspruch 11 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0019] Erfindungsgemäß werden die kontinuierlich angelieferten Packgut-Stücke von den einzelnen
Verpackungs-Modulen ergriffen und während des Umlaufs eines Verpackungs-Moduls auf
einer Packbahn vollständig verpackt. In vorteilhafter Weise wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren das zugeführte Packgut ensprechend einer Brief-Einschlagfaltung in ein gemeinsam
mit dem Packgut zugeführtes Hüllmaterial eingeschlagen.
[0020] Das zu verpackende Packgut wird kontinuierlich auf einer Zuführbahn einem Tellerkopf
zugeführt. Sobald das zugeführte Packgut in den Arbeitskreis des Tellerkopfes eintritt,
wird das Packgut von einem ersten und einem zweiten Faltkopf-Stößel ergriffen. Anschließend
werden die beiden Stößel mit dem zwischen ihnen festgehaltenen Packgut durch einen
Faltschacht-Kranz hindurchgezogen. Während dieses Vorgangs wird das ergriffene Packgut
kontinuierlich weiter auf der Packbahn befördert. Noch bevor der erste Falt-Schritt
vollständig abgeschlossen ist, befindet sich bereits das nächste Pack-Modul in dem
Packgutaufgabebereich und ergreift das nächste Packgut gemeinsam mit einem Einschlagmaterial.
[0021] Die Bewegung des Packgutes durch das Faltstößelpaar erfolgt in vorteilhafter Weise
in eine Richtung parallel zur Rotationsachse des Packkopfes.
[0022] Insbesondere bei flachem, rechteckigen Packgut wird dieses in vorteilhafter Weise
vor Aufgabe auf den Tellerkopf derart ausgerichtet, daß dessen Längs-Mittelachse im
wesentlichen parallel zu einer Tangente an den Tellerkopf im Aufgabebereich verläuft.
[0023] Das von dem Faltstößelpaar ergriffene Packgut wird, nachdem es den Faltschacht-Kranz
durchlaufen hat, weiter in das Hüllmaterial eingeschlagen. Hierbei wird, während das
Packgut kontinuierlich entlang der Packbahn weiterbewegt wird, sowohl die in Umlaufrichtung
weisende vordere Stirnseite des Packgutes von dem entsprechenden Hüllmaterialabschnitt
überfaltet und gleichzeitig auf die gegenüberliegende Packgutseite ebenfalls überfaltet.
Das Packgut wird dabei kontinuierlich weiterbewegt; und dabei wird ein der Rotationsachse
des Tellerkopfes zugewandter Abschnitt des Hüllmateriales von einem weiteren Einschlag-Messer
auf die Unterseite des Packgutes umgelegt.
[0024] Der, der Rotationsachse des Tellerkopfes abgewandte Hüllmaterialabschnitt wird anschließend
unter kontinuierlicher Weiterbewegung des Packgutes ebenfalls auf die Unterseite des
Packgutes umgelegt. Anschließend wird das nunmehr fertig eingeschlagene Packgut auf
eine Ausgabebahneinrichtung abgegeben. Auf dieser Ausgabebahneinrichtung gleitet das
fertig verpackte Packgut noch mit im wesentlichen gleicher Umfangsgeschwindigkeit
weiter und verläßt ggf. nach mehrfachem Umlauf der Packbahn die Packbahn vorzugsweise
tangential. Das nunmehr verpackte Packgut kann anschließend zu weiteren Pack-Einheiten
zusammengestellt werden.
[0025] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Schemadarstellung eines Tellerrades mit daran vorgesehenen, kontinuierlich
umlaufenden Faltschacht-Packmodulen.
[0026] Wie aus der Darstellung gemäß Fig. 1 ersichtlich, wird Packgut 1 gemeinsam mit einem
Folien- oder Papierzuschnitt 2 einem Aufgabebereich A zugeführt.
[0027] In diesem Aufgabebereich A wird das Packgut 1 von einem Pack-Modul 4, das an einem
Tellerkopf (hier nicht dargestellt) angebracht ist, ergriffen. Der Tellerkopf läuft
um eine Rotationsachse X mit kontinuierlicher Geschwindigkeit um.
[0028] Bei der hier dargestellten Ausführungsform sind insgesamt acht Pack-Module 4 an dem
Tellerkopf vorgesehen. Jedes Pack-Modul 4 ermöglicht ein vollständiges Verpacken des
jeweils aufgegriffenen Packgutes 1 während eines Umlaufs auf einer Packbahn 5 um die
Rotatonsachse X.
[0029] Bei der hier dargestellten Ausführungsform umfaßt jedes Pack-Modul 4 einen oberen
Packstößel 6 und einen unteren Packstößel 7. Der obere und der untere Packstößel 6,
7 sind parallel zur Rotationsachse X gesteuert bewegbar. Zum Aufgreifen des Packgutes
an dem Aufgabebereich A wird der untere Packstößel 7 in seine am weitesten unten liegende
Position abgesenkt. Sobald sich der untere Packstößel 7 unter einem entlang einer
Zuführbahn 8 zugeführten Packgut 1 befindet, wird der obere Packstößel 6 derart auf
das Packgut 1 abgesenkt, daß dieser das Packgut 1 gemeinsam mit dem Zuschnitt 2 gegen
den unteren Packstößel 7 drängt. Sobald das Packgut 1 zwischen dem Stößelpaar 6,7
geklemmt ist, wird unter kontinuierlicher Weiterbewegung des Pack-Modules 4 das ergriffene
Packgut durch einen hier nicht dargestellten Faltschacht-Kranz hindurchgeschoben,
wobei sich der Zuschnitt 2 entsprechend der Faltschacht-Kranzgeometrie an die Seitenflächen
des Packgutes 1 anlegt und über eine Unterseite des Packgutes nach unten übersteht.
[0030] Unter kontinuierlicher Weiterbewegung des Packgutes gemeinsam mit dem entsprechenden
Pack-Modul werden anschließend mittels zweier vorzugsweise gleichzeitig aktivierter
Falzmesser 10,11, die im Bereich der stirnseitigen Enden des Packgutes nach unten
überstehenden Zuschnittabschnitte auf die Unterseite des Packgutes 1 umgelegt. Anschließend
wird, während das Packgut 1 kontinuierlich weiterbewegt wird, mittels eines weiteren
Falzmessers 12 ein der Rotationsachse X zugewandter, nach unten über eine Bodenfläche
des Packgutes überstehender Zuschnittabschnitt ebenfalls umgelegt. Auch der nach außen
weisende, über die Bodenfläche des Packgutes 1 überstehende Zuschnitt-Abschnitt wird
auf die Unterseite des Packgutes 1 umgelegt. Die so entstehende Faltung entspricht
einer Brief-Faltung.
[0031] Während des Umlegens der zunächst nach unten weisenden Längsenden des Packgut-Zuschnittes
wird der untere Packstößel 7 bereits nach unten in die später beim Eintritt in den
Aufgabebereich A erforderliche untere Extremstellung zurückgezogen. Das zu diesem
Zeitpunkt noch nicht vollständig eingeschlagene Packgut 1 wird dabei durch die vorangehend
bereits erwähnten Falzmesser 10 und 11 noch an dem oberen Packstößel 6 gehalten. Nachdem
das Packgut 1 nunmehr vollständig in den Folien- bzw. Papierzuschnitt 2 eingeschlagen
wurde, wird das Packgut zunächst noch kontinuierlich mit dem entsprechenden Pack-Modul
weiterbewegt und sanft auf eine Ausgabebahn ausgeworfen und vorzugsweise derart um
die Rotationsachse X herumgeführt, daß das fertig verpackte Packgut von dem Tellerkopf
entlang einer Verlängerungs-Linie der Zuführbahn 8 abgeführt werden kann.
[0032] Die Bewegung der einzelnen Funktionsteile jedes Pack-Moduls 4 wird in vorteilhafter
Weise über eine elektronische Steuereinrichtung für jedes Pack-Modul gesteuert.
[0033] Die Funktionsweise der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung läßt sich wie folgt
beschreiben:
[0034] Das zu verpackende Packgut 1 wird vom vorgeschalteten Herstellungsprozeß über eine
entsprechende Abnahmestation in Querlage an ein Zuführungssystem übergeben. Durch
das Zuführungssystem wird das Packgut 1 von der Querlage in die in Fig. 1 dargestellte
Längslage gebracht. Das Packgut 1 wird vorzugsweise mittels Vakuumbändern und einem
eventuell vorzusehenden Nockentransportband elektronisch vereinzelt und exakt positioniert
unter dem jeweiligen Faltkopf in den Aufgabebereich A eingebracht, wo das Packgut
1 von den gesteuerten Packstößeln 6, 7 bzw. Haltebacken übernommen wird und zwischen
den beiden Stößeln bzw. Stempeln unter dem umlaufenden Faltschacht zentriert gehalten
wird. Bei dem in Fig. 1 dargestellten System erfolgt das Verpacken des Packgutes 1
im wesentlichen bei einem Umlauf des Faltkopfes. Das Packgut 1 läuft jedoch bis dieses
über die Ausgabebahn aus dem Faltkopf herausgelangt insgesamt dreimal um die Rotationsachse
X um. Unmittelbar im Anschluß an die Aufgabe des Packgutes 1 auf den Faltkopf erfolgt
bereits die Bildung des Bodeneinschlages. Auf der innersten Kreisbahn wird vorzugsweise
der Boden gesiegelt oder alternativ mit einem Klebstoff versehen. Auf der äußeren
Kreisbahn erfolgt die Übergabe in den Auslauf.
[0035] Der synchron rotierende, im unteren Faltkopf stationsweise angeordnete Packmittelanleger
faßt den horizontal vortransportierten Packmittelstoffabschnitt und schwenkt ihn in
den Freiraum zwischen Produkt und Faltschacht der inneren Kreisbahnlage richtig über
das Produkt.
[0036] Während der weiteren Drehung der Faltköpfe schiebt der Unterstempel (unterer Packstößel
7) das Produkt mit dem Packmittelabschnitt durch den Faltschacht nach oben. Dabei
wird der Wickler zwischen Produkt und dem gleichfalls synchron nach oben bewegten
Oberstempel gehalten. Im Faltschacht legt sich der Wickler an die Produktseiten an
und bildet an den Stirnseiten entsprechen der Faltschachtausführungen eine gerade
oder diagnonale Faltung. In der oberen Endlage des Unterstempels (unterer Packstößel
7) wird das am Umfang eingeschlagene Packgut 1 in einem Hubrahmen horizontal zentriert.
In dieser Stellung wird das Produkt am Boden mit den Bodenstirnfaltern an den Schmalseiten
eingeschlagen. Der Bodenseitenfalter faltet eine Längsseite, so daß die gegenüberliegende
Längsseite durch die Querbewegung des Hubrahmens in gleicher Richtung an einer Kante
eines Gleitblechs 14 umgelegt wird. Das Produkt wird sicher in dem Hubrahmen gehalten.
Der Unterstempel bewegt sich verzögert zurück, wenn die Bodenstirnfalter den Produktboden
erreicht haben. Der Bodenseitenfalter befindet sich bereits unter dem Produktboden,
bevor die Bodenstirnfalter den Boden verlassen. Der Hubrahmen transportiert das Produkt
gleichzeitig in die mittlere Kreisbahn über das Gleitblech.
[0037] In der Endlage der Querschieberbewegung wird das eingeschlagene Produkt in eine Hubklaue
geschoben unter einen federnden Hubstempel. Die Hubklaue senkt das Produkt auf einen
feststehenden Heißsiegelstempel. Der überlappende Außenwickler wird am Boden untereinander
versiegelt. Bei unterschiedlichen Siegelbeschichtungen bleibt der Ablauf gleich. Das
Produkt wird so tief abgesenkt, daß der Hubrahmen über dem Produkt in die Grundstellung
zurückgezogen werden kann. Am Ende der Siegelstrecke wird das Produkt in die Übergabestellung
angehoben, um mit der nächsten Querbewegung von der inneren auf die mittlere Kreisbahn
des Querschiebers auf die äußere Kreisbahn ausgeschoben zu werden. Im weiteren Umlauf
werden die fertig verpackten Artikel auf ein Abtransportband abgestreift, auf dem
sie zur anschließenden Weiterverpackung gefördert werden.
[0038] Die Beanspruchung des Packstoffes bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit umlaufender
Faltschacht-Anordnung ist im Vergleich zu herkömmlichen Vorrichtungen wesentlich geringer,
da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
für diesen Vorgang im Vergleich zu den herkömmlichen Vorrichtungen die fünffache Zeit
zur Verfügung steht. Rechnerisch ergibt sich damit eine Packleistung von 1750 Takten
pro Minute, wobei der Packstoff weiterhin der gleichen Beanspruchung ausgesetzt ist,
wie bei einer herkömmlichen Vorrichtung mit einer maximalen Leistung von 350 Stück
pro Minute. Bei entsprechender Verrringerung der Taktfrequenz der erfindungsgemäßen
Vorrichtung lassen sich auch Packstoffe minderer Qualität zuverlässig verarbeiten.
[0039] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist
es auch möglich, ein Faltverschluß mit Heiß- oder Kaltleimauftrag auszubilden. Hierbei
ist vorgesehen, mit entsprechenden Einrichtungen (Nordson-Gerät oder ähnlichem) Leimpunkte
auf die zugeführten Packstoffabschnitte aufzutragen und die Faltelemente zur Vermeidung
von Verschmutzungen auszusparen.
[0040] Die Erfindung ist nicht auf das vorangehend beschriebene Auführungsbeispiel beschränkt.
Beispielsweise ist es auch möglich, mit entsprechend ausgestalteten umlaufenden Einschlag-Modulen
auch andere Faltungen als vorangehend beschrieben an dem Packgut auszubilden. Alternativ
zu der vorzugsweise verwendeten elektronischen Steuerung der einzelnen Pack-Module
ist es auch möglich, deren Bewegungsablauf beispielsweise über eine Bahnkantensteuerung
zu steuern. Die Packstößel können vorzugsweise auch durch eine pneumatische Antriebseinrichtung
angetrieben werden. Das in den Folien-oder Papierzuschnitt eingeschlagene Packgut
kann nach der Abgabe gruppiert werden. Die Rotationsachse des Tellerkopfes ist lediglich
in vorteilhafter Weise vertikal ausgerichtet.
1. Vorrichtung zum Verpacken von kleinstückigem Packgut (1), insbesondere Süsswaren mit:
einer Transfereinrichtung mit einer Anzahl Packgut-Mitnehmereinrichtungen zur Bewegung
des Packgutes entlang einer Packbahn, wobei zum Einschlagen des Packgutes in eine
Hüllage eine Anzahl Packstationen vorgesehen sind, die gemeinsam mit der Transfereinrichtung
kontinuierlich auf der Packbahn umlaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Packstation eine Faltschacht-Einrichtung ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Faltschacht-Einrichtung einen ersten und einen zweiten Faltkopf (6,7) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Packstation einen Faltschacht-Kranz aufweist, und daß jedes Faltkopfpaar
(6,7) jeder Packstation (4) durch den Faltschacht-Kranz hindurchführbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Packstation eine mitlaufende Mitnahmeeinrichtung umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Mitnahmeeinrichtung das Packgut (1) gemeinsam mit einer Hüllmateriallage
(2) bzw. mit einem Papier- oder Folienzuschnitt aufgreift.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl Pack-Module (4) vorgesehen ist, die an einem um eine Rotationsachse
(X) kontinuierlich umlaufenden Tellerkopf ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Pack-Modul (4) eine Falzmesser-Anordnung (10,11,12) umfaßt zum Umschlagen
des Hüllmaterials auf einen Flächenabschnitt, insbesondere Bodenbereich des Packgutes
(1).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zuführungseinrichtung vorgesehen ist zur Zufuhr des Packgutes (1) im wesentlichen
tangential zur Bewegungsbahn der Pack-Module (4).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweils in einen Aufgabenbereich (A) eintretende Pack-Modul in dem Aufgabebereich
(A) das jeweils angelieferte Packgut (1) ergreift.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Packstößelpaar (6,7) entlang einer parallel zur Rotationsachse (X) und zu
dieser beabstandet verlaufenden Bahn bewegbar ist.
12. Verfahren zum Verpacken von kleinstückigem Packgut, insbesondere Bonbons, bei welchem
das von einer Zufuhreinrichtung angelieferte Packgut von einer Transfereinrichtung
egriffen und entlang einer Packbahn bewegt wird, wobei das von der Transfereinrichtung
aufgegriffene Packgut mittels kontinuierlich entlang der Packbahn umlaufender Pack-Module
verpackt und auf eine Abgabebahn ausgegeben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Packgut tangential an die Packbahn herangeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Packgut nach Aufgabe auf die Packbahn in Axialrichtung bewegt wird und dabei
durch eine Faltschacht-Einrichtung hindurchbewegt wird, wobei während der Bewegung
des Packgutes durch die Faltschacht-Einrichtung das jeweilige Pack-Modul kontinuierlich
entlang der Packbahn weiterbewegt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Pack-Module entlang einer Kreisbahn um die Rotationsachse (X) bewegt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Pack-Module über eine Steuereinrichtung gesteuert werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsgeschwindigkeit des Packgutes (1) an dem Aufgabebereich (A) der
Umlaufgeschwindigkeit der Pack-Module entspricht.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß während eines Umlaufs des Packgutes (1) um die Rotationsachse (X) das Packgut
in einen Folien- oder Papierzuschnitt gemäß einem Briefeinschlag eingeschlagen wird.