[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vereinzeln flexibler, flächiger Gegenstände,
insbesondere von Papierbögen, Kartonbögen, Blechtafeln oder dergleichen, wobei die
Gegenstände von einem Stapel nach oben abgehoben und dadurch vereinzelt sowie nachfolgend
in horizontal oder etwa horizontal verlaufender Transportrichtung abtransportiert
werden.
[0002] Es ist bekannt, von einem Stapel flexible, flächige Gegenstände, beispielsweise Blechtafeln,
mittels einer Unterdruckeinrichtung vollflächig anzuheben und dann in Transportrichtung
horizontal zu transportieren, um sie einem Weiterverarbeitungsprozeß zuzuführen. Die
Anzahl der pro Zeiteinheit angehobenen und transportierten Gegenstände läßt sich nicht
beliebig erhöhen, da mit zunehmender Geschwindigkeit die Gefahr wächst, daß mehrere
Gegenstände gleichzeitig angehoben werden, weil an der zuoberst liegenden, angehobenen
Blechtafel die nachfolgende Blechtafel haftet. Trotz Abhilfemaßnahmen, beispielsweise
seitliches Einbringen von Blasluft um den Trennvorgang der Tafeln zu verbessern, lassen
sich Mehrfachanhebungen bei sehr hohen Stückzahlen nicht vermeiden. Hinzu kommt, daß
bei heutigen Anlegern mit Angriff an der Vorderkante der Hubsauger während der Tafellücke
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Tafeln auf den Stapel aufsetzen, die nächste Tafel
ansaugen und abheben muß. Dabei wird bei hohen Geschwindigkeiten die zur Verfügung
stehende Zeit zu kurz, um einen reibungslosen und schwingungsarmen Transport zu ermöglichen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Vereinzeln flexibler,
flächiger Gegenstände anzugeben, mit dem auch bei großen Stückzahlen pro Zeiteinheit
ein störungsfreier Betrieb gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Abheben eine in Transportrichtung
fortschreitende, den Gegenstand anziehende Haftwirkung aufgebaut wird. Mithin basiert
das erfindungsgemäße Verfahren darauf, den flächigen Gegenstand nicht vollflächig
anzuheben, sondern fortschreitend bereichsweise, nämlich derart, daß die auf ihn wirkende
Haftwirkung, die das Anheben bewirkt, in Transportrichtung fortschreitet und demgemäß
zunächst die Hinterkante des flächigen Gegenstandes angehoben und im Zuge des weiteren
Anhebevorgangs durch die sich fortschreitend aufbauende Haftwirkung die daran anschließenden
Bereiche des Gegenstandes angehoben werden, bis die Vorderkante erreicht ist. Der
Gegenstand unterliegt während des Anhebevorgangs aufgrund der fortschreitenden Haftwirkung
einer reversiblen etwa S-förmig gestalteten Durchbiegung, das heißt, er wird -im Querschnitt
betrachtet- quasi in Form einer von der Hinterkante zur Vorderkante laufenden "Welle"
in die Anhebeposition überführt. Ist diese Position erreicht, so erfolgt der Abtransport
in horizontaler beziehungsweise etwa horizontal verlaufender Transportrichtung. Ist
der Gegenstand abtransportiert, so wird der Folgegegenstand vom Stapel angehoben.
Dieses Anheben kann jedoch auch in Überlappungsposition zum vorherigen Gegenstand
erfolgen, das heißt, sobald der zuvor angehobene Gegenstand ein Teilstück abtransportiert
ist, wobei jedoch noch eine teilweise Überlappung zum Stapel vorliegt, wird im Bereich
der Hinterkante die Folgetafel angehoben. Die Anhebung erfolgt somit in einem Bereich,
der durch den Abtransport der zuvor angehobenen Tafel bereits freigegeben worden ist.
Die fortschreitende Anhebung der Folgetafel erfolgt in Abstimmung zum Abtransport
der zuvor angehobenen Tafel.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Haftwirkung als Unterdruckwirkung
erzielt wird. Mittels des Unterdrucks können flexible, flächige Gegenstände aus beliebigem
Material angehoben werden. Sofern es sich bei den Gegenständen um ferromagnetische
Gegenstände handelt, ist es auch möglich, die Haftwirkung durch magnetische Haltewirkung
zu erzielen. Im Zuge dieser Anmeldung wird im wesentlichen auf die Unterdruckwirkung
eingegangen. Anstelle der Unterdruckwirkung läßt sich bei ferromagnetischen Gegenständen
jedoch auch eine magnetische Haltewirkung setzen, so daß die gesamte Offenbarung dieser
Anmeldung dementsprechend auch für magnetische Einrichtungen gilt, wenn konkret Unterdruckeinrichtungen
beschrieben werden.
[0006] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Vereinzeln flexibler, flächiger
Gegenstände, insbesondere von Papierbögen, Kartonbögen, Blechtafeln oder dergleichen,
mit einer die Gegenstände von einem Stapel nach oben abhebenden Hafteinrichtung und
einer die Gegenstände nach dem Abheben in horizontal oder etwa horizontal verlaufender
Transportrichtung abtransportierenden Transporteinrichtung, wobei an der Hafteinrichtung
die den Gegenstand anziehende Haftwirkung in Transportrichtung fortschreitend aufgebaut
wird. Zunächst wird demgemäß durch eine im Bereich der Hinterkante des Gegenstandes
ausgebildeten Haftwirkung die Hinterkante des Gegenstandes vom Stapel angehoben und
dann werden die übrigen Bereiche des Gegenstandes -und zwar fortschreitend in Transportrichtung-
aufgrund der in Transportrichtung fortschreitenden Haftwirkung der Hafteinrichtung
angehoben.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Hafteinrichtung
mehrere, in Transportrichtung nebeneinanderliegende, nacheinander aktivierbare beziehungsweise
deaktivierbare Saugelemente aufweist. Die Aktivierung eines Saugelements führt dazu,
daß der zugehörige Bereich der Blechtafel in Anhebeposition angehoben wird. Ist die
Saugwirkung stark genug und/oder das Saugelement in einem hinreichend geringen Abstand
zur Blechtafel, so erfolgt das Anheben aufgrund der Saugwirkung. Alternativ kann jedoch
auch vorgesehen sein, daß mittels einer Hubeinrichtung die Blechtafel im Bereich ihrer
Hinterkante auf ein höheres Niveau angehoben wird, so daß die Saugelemente ihre Wirkung
entfalten können und die Tafel in diesem Bereich halten. Diese Hubeinrichtung kann
beispielsweise eine pneumatische Einrichtung sein, das heißt, es wird ein Kolben pneumatisch
auf- und niederbewegt, der an seinem freien Ende eine Saugeinrichtung trägt.
[0008] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Hafteinrichtung
mindestens ein sich in Transportrichtung erstreckendes Saugmittel aufweist, das durch
Verlagerung eines Schiebers in Transportrichtung fortschreitend aktivierbar beziehungsweise
in entgegengesetzter Richtung deaktivierbar ist. Mittels des Schiebers können beispielsweise
Saugöffnungen geöffnet werden oder es ist möglich, daß mittels des Schiebers eine
Saugkammer der Hafteinrichtung vergrößert beziehungsweise verkleinert wird. Dies bedeutet,
daß eine im wesentlichen nach unten offene Saugkammer eine von dem Schieber gebildete
Seitenwand aufweist, welche beim Anheben des Gegenstands in Transportrichtung verlagert
wird, so daß sich die Saugkammer in Transportrichtung ausdehnt und aufgrund dessen
mit fortschreitender Ausdehnung das fortschreitende Ansaugen des Gegenstandes erfolgt.
[0009] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Hafteinrichtung in Transportrichtung kontinuierlich oder segmentweise in Richtung
auf den Gegenstand zu dessen Anheben verlagerbar ist. Mithin erfolgt zunächst im Bereich
der Hinterkante des Gegenstandes ein Absenken der Hafteinrichtung, so daß dort die
Haftwirkung eintritt und der entsprechende Bereich des Gegenstandes angehoben wird.
Kontinuierlich oder segmentweise werden dann die angrenzenden Bereiche der Hafteinrichtung
in Richtung auf den Gegenstand verlagert, so daß auch diese Bereiche des Gegenstandes
erfaßt und angehoben werden.
[0010] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß sich nach dem Anheben eines Bereichs des Gegenstandes
die Hafteinrichtung in diesem Bereich wieder vom Stapel wegbewegt. Mithin tritt der
entsprechende Bereich der Hafteinrichtung in seine Ausgangslage zurück, sobald in
diesem Bereich der Gegenstand angehoben wurde.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn die Hafteinrichtung mindestens ein sich in Transportrichtung
erstreckendes Saugmittel mit einer Saugkammer aufweist, die durch mindestens eine
Trennwand in Teilkammern aufteilbar ist und daß die Trennwände oder Bereiche von ihnen
zum Verbinden/Trennen benachbarter Teilkammern verlagerbar sind. Zunächst ist die
Saugkammer aufgrund der Trennwände in Teilkammern unterteilt, wobei die der Hinterkante
der Blechtafel zugeordnete Teilkammer mit Unterdruck beaufschlagt wird, wodurch das
Anheben des flexiblen, flächigen Gegenstandes in dieser Zone erfolgt. Fortschreitend
werden dann die Trennwände verlagert, so daß die Teilkammern miteinander in kommunizierende
Verbindung treten, das heißt, fortschreitend bis zur Vorderkante der Blechtafel hin
werden die Teilkammern zusammengeschaltet, so daß sie nach und nach alle mit Unterdruck
versorgt werden und aufgrund dessen ihre Wirkung entfalten, so daß der Gegenstand
fortschreitend kontinuierlich angehoben wird.
[0012] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Hafteinrichtung mehrere, in Transportrichtung
nebeneinanderliegende Saugkammern/Saugöffnungen aufweist, die mittels einer Unterdrucksteuereinrichtung
nacheinander aktivierbar/deaktivierbar sind. Die Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung
kann beispielsweise mittels einer Ventilsteuerung erfolgen, die zwischen einer Unterdruckquelle
und den Saugkammern beziehungsweise Saugöffnungen liegt.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn die Hafteinrichtung mindestens zwei in Transportrichtung
benachbart zueinanderliegende Saugriemenstrecken aufweist, die gleichzeitig die Transporteinrichtung
bilden, wobei die Saugriemenstrecken hinsichtlich ihres Unterdrucks und hinsichtlich
ihres Antriebs nacheinander oder gleichzeitig aktivierbar/deaktivierbar sind. Auf
diese Art und Weise ist es möglich, durch nacheinander erfolgende Aktivierung des
Unterdrucks die Haftwirkung zu entfalten und den Gegenstand fortschreitend anzuheben
und anschließend den Gegenstand durch gleichzeitige Aktivierung aller Antriebe der
Saugriemenstrecken horizontal abzutransportieren. Verläßt die Hinterkante einer Blechtafel
eine Saugriemenstrecke, so kann diese bereits wieder deaktiviert werden, wobei die
Deaktivierung hinsichtlich des Antriebs erfolgt, so daß -zur Schaffung einer Blechtafel-Schuppung-
die folgende Blechtafel im Bereich ihrer Hinterkante angehoben werden kann. Die einzelnen
Saugriemenstrecken weisen somit Langen auf, die kürzer sind als das Längsformat (Format
in Transportrichtung gesehen) der Blechtafeln.
[0014] Es ist vorteilhaft, wenn zwischen benachbarten Saugriemenstrecken Saugelemente liegen,
die gesteuert aktivierbar/deaktivierbar sind. Auch diese Saugelemente können dann
mit für das fortschreitende Anheben der Blechtafeln benutzt werden.
[0015] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Hafteinrichtung
als Blaslufteinrichtung ausgebildet ist, deren Blasluft im wesentlichen entlang der
Oberfläche des anzuhebenden Gegenstands geblasen wird. Durch diese Beblasung etwa
parallel zur Oberfläche der Blechtafel entsteht eine Sogwirkung, die die Blechtafel
auf ein höheres Niveau anhebt, wobei dies ebenfalls fortschreitend erfolgt, also von
der Hinterkante ausgehend bis zur Vorderkante.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die
Hafteinrichtung als Unterdruckeinrichtung ausgebildet ist, der eine Blaslufteinrichtung
derart zugeordnet ist, daß die Blasluft die Unterdruckwirkung mindestens teilweise
aufhebt. Wird somit die Unterdruckeinrichtung in einem bestimmten Bereich mit Blasluft
versorgt, so entfaltet der Unterdruck dort keine Wirkung, es kommt somit nicht zu
einem Anheben einer Blechtafel in diesem Bereich. Wird nun durch Steuerung der Blasluft,
wobei die Stärke und/oder die Richtung und/oder der Auftreffort der Blasluft beeinflußbar
ist, die an sich uber die gesamte Lange der Blechtafel konstante Unterdruckwirkung
gezielt beeinflußt, derart, daß sie sich in Transportrichtung fortschreitend aufbaut,
so erfolgt ein entsprechend fortschreitendes Anheben des Gegenstandes.
[0017] Ist der Gegenstand mittels der Hafteinrichtung vollflächig auf ein höheres Niveau
angehoben, so erfolgt anschließend der horizontale Abtransport mittels einer Transporteinrichtung,
die vorzugsweise antriebsgesteuerte und vorzugsweise unterdruckgesteuerte Saugriemen
aufweist.
[0018] Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0019] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen,
und zwar zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht auf eine Vorrichtung zum Vereinzeln flexibler, flächiger Gegenstände,
- Figur 2
- die Vorrichtung der Figur 1 in einem anderen Betriebszustand,
- Figur 3
- die Vorrichtung der Figuren 1 und 2 in einem anderen Betriebszustand,
- Figur 4
- die Vorrichtungen der Figuren 1 bis 3 in einem anderen Betriebszustand,
- Figur 5
- die Vorrichtungen der Figuren 1 bis 4 in einem anderen Betriebszustand,
- Figur 6
- ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 9
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 10
- eine weitere Darstellung des Ausführungsbeispiels der Figur 9,
- Figur 11
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 12
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 13
- einen Querschnitt durch eine Unterdrucksteuereinrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Figur 12,
- Figur 14
- einen Querschnitt durch eine Unterdrucksteuereinrichtung,
- Figur 15
- einen Querschnitt durch eine Unterdrucksteuereinrichtung,
- Figur 16
- eine Vereinzelungsvorrichtung mit Hafteinrichtung und Transporteinrichtung,
- Figur 17
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 18
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 19
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 20
- eine Unteransicht auf die Vereinzelungsvorrichtung der Figur 19,
- Figur 21
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 22
- ein letztes Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 23
- eine Seitenansicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 24
- einen Querschnitt durch die Vereinzelungsvorrichtung gemäß Figur 23 entlang der Linie
A-B,
- Figur 25
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 26
- eine Stirnansicht der Vereinzelungsvorrichtung der Figur 25 entlang der Richtung des
Pfeils C in Figur 25,
- Figur 27
- die Vereinzelungsvorrichtung der Figur 25 in einem anderen Betriebszustand,
- Figur 28
- eine Stirnansicht entsprechend der Figur 26, wobei in den Figuren 26 und 28 bereits
angehobene, flexible, flächige Gegenstände nicht dargestellt sind,
- Figur 29
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Figur 30
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vereinzelungsvorrichtung, und
- Figur 31
- ein Diagramm.
[0020] Die Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Vereinzeln flexibler, flächiger Gegenstände
2, die als Blechtafeln 3 ausgebildet sein können. Die Blechtafeln 3 sind als Stapel
4 übereinanderliegend angeordnet, derart, daß ihre Ebenen horizontal verlaufen. Zur
Anlieferung des Stapels 4 ist es vorteilhaft, wenn sich dieser auf einer Palette 5
befindet, die beispielsweise mittels einer Rollenbahn 6 in die geeignet ausgerichtete
Position zur Vorrichtung 1 verfahren werden kann.
[0021] Die Vorrichtung 1 weist eine Hafteinrichtung 7, eine Transporteinrichtung 8 und eine
Hebeeinrichtung 9 auf. Die Blechtafeln 3 weisen jeweils eine Hinterkante 10 und jeweils
eine Vorderkante 11 auf, wobei die Vorderkante 11 in Transportrichtung (Pfeil 12)
weist. Die zuoberst liegende Blechtafel 3 des Stapels 4 weist zur Hafteinrichtung
7 und zur Transporteinrichtung 8 einen vertikalen Abstand auf. Beim Abarbeiten des
Stapels 4 wird dieser Abstand in etwa eingehalten, dies bedeutet, daß durch Abbau
der Höhe des Stapels 4 eine nicht dargestellte Hubeinrichtung in Aktion treten muß,
die den Reststapel so weit anhebt, daß der Abstand zur Hafteinrichtung 7 beziehungsweise
Transporteinrichtung 8 innerhalb eines bestimmten Bereiches erhalten bleibt. Die Hebeeinrichtung
9 ist als Hubsauger 13 ausgebildet, der eine Kolbenstange 14 aufweist, die pneumatisch
mittels einer nicht dargestellten Steuereinrichtung auf- und niederfahrbar ist und
die an ihrem freien Ende einen steuerbaren Saugkopf 15 aufweist. Im nachstehenden
werden hinsichtlich der Hafteinrichtung 7, der Transporteinrichtung 8 und der Hebeeinrichtung
9 jeweils die Erläuterungen gemäß der dargestellten Ausführungsbeispiele gegeben,
wobei auf die Breite des Formats der Bogen beziehungsweise Blechtafeln 3 keine Rücksicht
genommen wird. Weisen diese Bogen beziehungsweise Blechtafeln 3 jedoch eine nicht
unerhebliche Breite auf -wovon auszugehen ist-, so ist es möglich, daß über die Breite
verteilt mehrere Elemente der Hafteinrichtung 7, der Transporteinrichtung 8 und auch
der Hebeeinrichtung 9 angeordnet liegen, um die gesamte Tafelbreite zu erfassen und
ein störungsfreies Anheben und Abtransportieren der Blechtafeln 3 zu gewährleisten.
[0022] Zunächst wird auf die verschiedenen Betriebsstellungen der Figuren 1 bis 5 eingegangen,
um die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zu erläutern. Ist dies erfolgt,
so werden in den nachfolgenden Figuren verschiedene Ausführungsbeispiele der Vorrichtung
1 erläutert.
[0023] Gemäß Figur 1 befindet sich der Stapel 4 unterhalb der Vorrichtung 1. Um die zuoberst
liegende Blechtafel 3 anzuheben und in der angehobenen Position zu halten, senkt sich
zunächst die Kolbenstange 14 des Hubsaugers 13 im Bereich der Hinterkante 10 auf die
Oberseite der zuoberst liegenden Blechtafel 3 ab, wobei der steuerbare Saugkopf 15
aktiviert ist, das heißt, er entfaltet eine Saugwirkung. Anschließend zieht sich -gemäß
Figur 2- die Kolbenstange 14 zurück, wodurch die Blechtafel 3 im Bereich ihrer Hinterkante
10 angehoben wird, derart, daß ihre Oberseite gegen die Unterseite der Hafteinrichtung
7 tritt. Es ist erkennbar, daß durch den Anhebevorgang eine elastische Formung der
Blechtafel 3 erfolgt, das heißt, ein Teil von ihr befindet sich auf der Höhe der Hafteinrichtung
7 und ein anderer Teil noch auf der Höhe des obersten Stapelniveaus, wobei der Bereich
dazwischen eine S-förmige Durchbiegung annimmt. Diese Durchbiegung ist reversibel,
das heißt, die Elastizitätsgrenze der Blechtafel 3 wird nicht überschritten, so daß
keine bleibende Verformung zurückbleibt. Gemäß Figur 3 wird im Zuge des weiteren Anhebens
von der Hafteinrichtung 7 eine Haftwirkung entfaltet, die -ausgehend von der Hinterkante
10- in Richtung auf die Vorderkante 11 fortschreitet. Dieses Fortschreiten kann kontinuierlich
oder segmentweise erfolgen. Stets ist jedoch gewährleistet, daß beispielsweise durch
in Transportrichtung 12 fortschreitend erfolgenden Aufbaus eines Unterdrucks an der
Hafteinrichtung 7 eine fortschreitende Haftwirkung entfaltet und demzufolge die Blechtafel
3 auf das Niveau der Hafteinrichtung 7 durch deren Saugwirkung angehoben wird. Sofern
es sich bei der Hafteinrichtung nicht um eine Unterdruckeinrichtung handelt, sondern
beispielsweise um eine Magnetanordnung, so ist es auch möglich, im Falle von ferromagnetischen
Blechtafeln in entsprechender Art und Weise eine Anhebung durchzuführen. Im Zuge der
fortschreitenden Anhebung wandert die S-Formung in Richtung auf die Vorderkante 11,
bis die gesamte Blechtafel 3 gemäß Figur 4 angehoben ist. Sie befindet sich somit
in fluchtender Position oberhalb des Stapels 4, gehalten von der Hafteinrichtung 7.
[0024] Ist die Blechtafel 3 vollständig angehoben (Figur 4), so tritt die Transporteinrichtung
8 in Funktion, die -gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 5- als antriebsgesteuerte
und unterdruckgesteuerte Saugriemenvorrichtung 16 ausgebildet ist, die mehrere Rollen
17 aufweist, über die mindestens ein endloser Saugriemen 18 verläuft, wobei sich innerhalb
der Schlaufe des Saugriemens 18 mindestens ein Unterdruckkasten 19 befindet. Zum horizontal
erfolgenden Abtransport der von der Hafteinrichtung 7 angehobenen Blechtafel 3 wird
der Antrieb der Transporteinrichtung 8 aktiviert, so daß die von der Transporteinrichtung
8 von der Hafteinrichtung 7 übernommene Blechtafel 3 in Transportrichtung 12 abtransportiert,
beispielsweise einer Weiterverarbeitungsstation zugeführt wird. In den Figuren 1 bis
5 ist die Transporteinrichtung 8 als relativ kurze Einheit dargestellt. In der Praxis
kann sie eine wesentlich größere Lange aufweisen oder es können mehrere Transporteinrichtungen
8 in Reihe hintereinander geschaltet werden. Auf diese Art und Weise wird die angehobene
Blechtafel 3 abtransportiert, wie dies in der Figur 5 dargestellt ist. Es ist erkennbar,
daß die Hinterkante 10 der angehobenen Blechtafel 3 sich bereits derart weit von den
Hinterkanten 10 der Blechtafeln 3 des Stapels 4 wegbewegt hat, daß der Hubsauger 13
erneut in Aktion treten kann, um die nächste Blechtafel 3 vom Stapel 4 anzuheben.
Die Hafteinrichtung 7 tritt dann mit entsprechend gesteuerter fortschreitender Haftwirkung
derart in Aktion, daß eine Übernahme des entsprechenden Bereiches der folgenden Blechtafel
3 kollisionsfrei zur Hinterkante 10 der zuvor angehobenen, sich wegbewegenden Blechtafel
3 erfolgt. Mithin erfolgen die Anhebe- und Transportschritte in sich überlappender
Position der Blechtafeln 3, so daß eine sehr hohe Stückzahl pro Zeiteinheit gefahren
werden kann.
[0025] Die Figur 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Hafteinrichtung 7 (die Transporteinrichtung
8 der Vorrichtung 1 ist der Einfachheit halber nicht dargestellt). Die Hafteinrichtung
7 weist mehrere, in Transportrichtung (Pfeil 12) nebeneinanderliegende, nacheinander
aktivierbare/deaktivierbare Saugelemente 20 auf, die über eine Unterdrucksteuereinrichtung
21 an eine Unterdruckquelle 22 angeschlossen sind. Im oberen Bereich der Figur 6 ist
die Konstruktion schematisch dargestellt. Es ist erkennbar, daß die Unterdrucksteuereinrichtung
21 eine Vielzahl von Ventilen 23 aufweist, die zwischen der Unterdruckquelle 22 und
dem jeweiligen Saugelement 20 liegen. Die Saugelemente 20 sind als nach unten offene
Kammern 24 ausgebildet, die über Rohrstutzen 25 und über die an die Rohrstutzen 25
angeschlossenen Ventile 23 über eine gemeinsame Saugleitung 26 mit der Unterdruckquelle
22 in Verbindung stehen. Die Unterdrucksteuereinrichtung 21 steuert die Ventile 23
nacheinander derart an, daß zum Anheben der zuoberst auf dem Stapel 4 liegenden Blechtafel
3 diese zunächst im Bereich ihrer Hinterkante 10 und dann segmentweise fortschreitend
durch Aktivierung der jeweils angrenzenden Kammer 24 angehoben wird. Bei diesen Ausführungsbeispiel
ist keine Hebeeinrichtung 9 dargestellt. Dies gilt generell für sämtliche Ausführungsbeispiele
der Erfindung, die entweder eine Hebeeinrichtung 9 aufweisen können oder keine Hebeeinrichtung
9 besitzen. Ist keine Hebeeinrichtung 9 vorgesehen, so reicht die Haftwirkung der
Hafteinrichtung 7 aus, um den Abstand zur zuoberst liegenden Tafel 3 zu überwinden,
so daß durch Aktivierung der Hafteinrichtung das Anheben der Tafel 3 selbsttätig erfolgt.
[0026] Die Figur 7 verdeutlicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hafteinrichtung 7,
die -ebenso wie alle anderen Hafteinrichtungen 7 der verschiedenen Ausführungsbeispiele-
vorzugsweise als ein oder mehrere Saugbalken ausgebildet ist. Im vorliegenden Falle
der Figur 7 ist eine sich in Transportrichtung (Pfeil 12) erstreckende Saugkammer
27 vorgesehen, die nach unten hin offen ist, das heißt, dort befindet sich lediglich
ein Luftgitter 28. Im Bereich der Hinterkante 10 der sich unterhalb der Hafteinrichtung
7 befindlichen Blechtafeln 3 (in Figur 7 nicht dargestellt) mündet eine Saugleitung
29 in die Saugkammer 27. Die Luftleitung 29 steht mit einer Unterdruckquelle 22 in
Verbindung. In der Saugkammer 27 ist horizontal in Transportrichtung 12 ein Schieber
30 verschieblich gelagert. Der Schieber 30 weist eine Kolbenstange 31 und eine Kolbenwand
32 auf, die eine verlagerbare Saugkammerwand 33 bildet. Wird mittels der Kolbenstange
31 die Saugkammerwand 33 in Richtung des Pfeiles 34 verlagert, so vergrößert sich
das aktive Volumen der Saugkammer 27 mit der Folge, daß die Haftwirkung (Saugwirkung)
in Transportrichtung 12 fortschreitend aufgebaut wird. Dies hat zur Folge, daß aufgrund
des Ansaugens eine Blechtafel 3 synchron mit der Bewegung des Schiebers 30 angehoben
und an der Hafteinrichtung 7 gehalten wird. Anschließend erfolgt dann der Abtransport
der Blechtafel 3 mittels der nicht dargestellten Transporteinrichtung 8.
[0027] Die Figur 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Hafteinrichtung 7, die oberhalb des
Stapels 4 eine ortsfeste Ebene 40 aufweist, von der Luftkissen 41 ausgehen, an denen
ein Saugbalken 43 befestigt ist. Mithin hängt der Saugbalken 43 über die Luftkissen
41 an der Ebene 40 oberhalb des Stapels 4. Der Saugbalken 43 ist an eine nicht dargestellte
Unterdruckquelle angeschlossen und über seine Länge, also in Transportrichtung 12,
flexibel ausgebildet, so daß er in Richtung auf den Stapel 4 im Sinne einer "durchlaufenden
Welle" verformt werden kann.
[0028] Der Saugbalken 43 ist nach unten hin offen, so daß ein Ansaugen einer Blechtafel
3 erfolgen kann. Aufgrund der Vielzahl der über die Länge der Blechtafel 3 angeordneten
Luftkissen 41, die vorzugsweise als Ziehharmonika-Schläuche ausgebildet sein können,
läßt sich der Saugbalken 43 in Richtung auf die Oberseite des Stapels 4 bewegen. Dies
erfolgt durch entsprechende Ansteuerung der Lufthissen 41, so daß diese individuell
ihre Länge einstellen. Eine entsprechende, nicht dargestellte pneumatische Steuereinrichtung
nimmt die Ansteuerung der verschiedenen Luftkissen ein und fährt sich derart vor,
daß zunächst ein Absenken des Saugbalkens 43 im Bereich der Hinterkante 10 der Blechtafeln
3 erfolgt, wodurch die zuoberst liegende Blechtafel 3 angesaugt und angehoben wird.
Nach dem Ansaugen zieht sich das zugehörige Luftkissen 41 in seine ursprüngliche Position
zurück, das heißt, es entsteht zwischen dem angehobenen Bereich der Blechtafel 3 und
der folgenden, sich noch auf dem Stapel 4 befindlichen Blechtafel 3, ein Abstand.
Im Zuge des weiteren Anhebens der Blechtafel 3 werden die Luftkissen 41 kontinuierlich
in Transportrichtung 12 derart angesteuert, daß sie den Saugbalken 43 derart verformen,
daß quasi ein Bogenbereich von ihm bis zur Vorderkante 11 der Blechtafeln 3 des Stapels
4 verläuft. Auf diese Art und Weise wird eine kontinuierlich fortschreitende Haftwirkung
entfaltet und die Blechtafel 3 angehoben. Der Abtransport erfolgt mit einer nicht
dargestellten Transporteinrichtung 8. In der Figur 8 ist der kontinuierlich durchgebogene,
in Transportrichtung 12 verlaufende Bereich des Saugbalkens 43 mit dem Pfeil 44 gekennzeichnet.
[0029] Das Ausführungsbeispiel der Figur 9 entspricht dem Ausführungsbeispiel der Figur
8, wobei jedoch keine kontinuierliche Ansteuerung der Luftkissen 41 erfolgt, sondern
ein segmentweises Vorgehen in Transportrichtung 12, das heißt, die Luftkissen 41 nehmen
im wesentlichen nur zwei Zustände an, nämlich einerseits den Normalzustand (kurze
Länge) und den aktivierten Zustand (lange Länge), so daß die Absenkung des Saugbalkens
43 nicht im Sinne einer kontinuierlichen, sich in Transportrichtung bewegenden Durchbiegung
vorgenommen wird, sondern diskontinuierlich. Im übrigen ist die Funktionsweise des
Ausführungsbeispiels der Figur 9 jedoch ebenso wie beim Ausführungsbeispiel der Figur
8. Allerdings besteht der Unterschied, daß in Figur 9 der Saugbalken 43 nicht auf
den Stapel 4 aufsetzt, wie dies in Figur 8 der Fall ist.
[0030] Das Ausführungsbeispiel der Figur 10 verdeutlicht die Funktion des Ausführungsbeispiels
der Figur 9 hinsichtlich einer überlappenden Position einer Blechtafel 3 und einer
Folgeblechtafel 3. Es ist erkennbar, daß bereits eine Blechtafel 3 angehoben und mittels
der Transporteinrichtung 8 in Transportrichtung 12 abtransportiert wird. Die Hinterkante
10 dieser sich im Abtransport befindlichen Blechtafel 3 liegt etwa auf der Mitte des
Längenformats des Stapels 4. Der rechts an die Hinterkante 10 der sich im Abtransport
befindlichen Blechtafel 3 liegende Bereich des flexiblen Saugbalkens 43 steht bereits
wieder zur Verfugung, um den Saugbalken mittels der expandierbaren Luftkissen 41 im
Bereich der Hinterkante 10 in Richtung auf den Stapel 4 abzusenken und eine sich in
Transportrichtung 12 fortschreitende Haftwirkung aufgrund entsprechend kontinuierlich
durchlaufender Saugbalkenverformung herbeizuführen, so daß -in Überlappungsposition
zur sich im Abtransport befindlichen Blechtafel 3- eine neue Blechtafel 3 vom Stapel
4 angehoben wird, ohne daß es zu einer Kollision der beiden Blechtafeln 3 kommt.
[0031] Die Figur 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Hafteinrichtung 7, die ein sich
in Transportrichtung 12 erstreckendes Saugmittel 51 aufweist, das als Saugkammer 52
ausgebildet ist. Die Saugkammer 52 ist nach unten hin, also in Richtung auf den Stapel
4, offen und steht über mehrere Luftansaugstutzen 53 und Saugleitungen 54 mit einer
nicht dargestellten Unterdruckquelle in Verbindung. Innerhalb der Saugkammer 53 sind
-quer zur Transportrichtung 12- Trennwände 55 angeordnet, so daß die Saugkammer 52
in eine Vielzahl von Teilkammern 56 aufgeteilt ist. Die Trennwände 55 können in ihrem
oberen Bereich mittels Schwenkachsen 57 in Richtung der Pfeile 58 verschwenkt werden,
wodurch sich das Volumen der Saugkammer 52 entsprechend einstellen läßt. Beispielhaft
sind drei Trennwande 55 gestrichelt dargestellt, wodurch die umgeklappte Stellung
verdeutlicht wird. Die nicht dargestellte Unterdurckquelle ist mittels eines Ansaugstutzens
53 mit der ganz rechts liegenden Teilkammer 56 verbunden, so daß bei der Aktivierung
des Unterdrucks im Bereich der Hinterkante 10 Haftwirkung entfaltet wird. Werden nun
die einzelnen Trennwände 55 nacheinander -in Transportrichtung 12 gesehen- umgelegt
beziehungsweise geschwenkt, so wandert die Unterdruckwirkung in Richtung der Transportrichtung
12, so daß auf diese Art und Weise die Haftwirkung fortschreitend in Transportwirkung
12 aufgebaut wird. Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 11 und auch bei anderen im
Zuge dieser Anmeldung dargestellten Ausführungsbeispiele sind oftmals mehrere Ansaugstutzen
53 über die Länge der Hafteinrichtung 7 verteilt angeordnet, wodurch es möglich wird,
nach einem Öffnen der Kammerabtrennung, also nach Umlegen einer entsprechenden Trennwand
55, die vorausgegangene Kammerabtrennung wieder zu schließen, das heißt dort die Trennwände
wieder in die senkrechte Position zu bringen, so daß dort ein Drucklosschalten möglich
wird, um für die schuppenförmige Vereinzelung der Blechtafeln 3 zunächst dort, also
beispielsweise etwa in der Mitte des Längsformats einer Blechtafel 3 keine Haftwirkung
zu entfalten, da die Haftwirkung ja frühestens im Bereich der Hinterkante 10 oder
eine bestimmte Strecke nach der Hinterkante 10 beginnen soll.
[0032] Die Figuren 12 und 13 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Hafteinrichtung 7, die
im Aufbau dem Unterdruckkasten 19 der Figur 6 entspricht, das heißt, es sind eine
Vielzahl von Saugelementen 20 vorgesehen, die eine Vielzahl von nach unten offenen
Kammern 24 bilden. Die Kammern 24 sind über Rohrleitungen 60 mit einer Unterdrucksteuereinrichtung
21 verbunden, die im Querschnitt in der Figur 13 dargestellt ist. Die Unterdrucksteuereinrichtung
21 weist einen Gehäuseblock 61 auf, in dem ein Steuerzylinder 62 drehbar gelagert
ist. Die Drehrichtung ist mit einem Pfeil 63 angegeben. Der Antrieb beziehungsweise
die Drehung des Steuerzylinders erfolgt mittels einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung.
Eine Unterdruckquelle 22 ist axial an die Unterdrucksteuereinrichtung 21 angeschlossen,
so daß im Inneren des Steuerzylinders 62 ein Unterdruck herrscht. Der Steuerzylinder
62 weist Steueröffnungen 64 auf, die -je nach Drehstellung- mit Auslässen 65 des Gehäuseblocks
61 korrespondieren können. Auf diese Art und Weise wird -je nach Drehstellung des
Steuerzylinders 62- eine Verbindung zwischen der jeweiligen Kammer 24 und der Unterdruckquelle
22 geschaffen, wobei dies derart erfolgt, daß sich -ausgehend von der Hinterkante
10- eine Haftwirkung in Transportrichtung aufbaut, wie dies bereits bei den zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel näher dargelegt wurde. Der Steuerzylinder 62 kann
ferner Belüftungsöffnungen 66 aufweisen, die mit der Außenatmosphäre oder sogar mit
einem Drucklufterzeuger verbunden werden, um die Kammern 62 zu belüften oder sogar
mit Druckluft zu beaufschlagen, um den Belüftungsvorgang zu beschleunigen. Die genaue
Druckluftführung ist -der Einfachheit halber- nicht in den Figuren 12 und 13 wiedergegeben.
Aus der Figur 12 ist schließlich noch ersichtlich, daß innerhalb des Steuerzylinders
62 eine Kolbenscheibe 67 in Richtung des Doppelpfeiles 68 lagert, wodurch eine Anpassung
an das Längsformat der Blechtafeln 3 möglich ist, das heißt, es wird eine entsprechende
Anzahl von Kammern 24 angesteuert.
[0033] Das Ausführungsbeispiel der Unterdrucksteuereinrichtung 21 der Figur 14 entspricht
im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel der Figur 13, jedoch ist durch Axialwände
70 der Steuerzylinder 62 in Axialrichtung in mindestens zwei Bereiche 80,81 aufgeteilt,
wobei einer der Bereiche Unterdruck und der andere Druckluft führt. Den beiden Bereichen
80 und 81 sind Steueröffnungen 64 und 82 zugeordnet, so daß pro Ansteuerung einer
Kammer bei einer Drehung des Steuerzylinders 62 eine Beaufschlagung mit Vakuum und
-entsprechend zeitversetzt- eine Beaufschlagung mit Druckluft erfolgt. Es ist auch
möglich, mehrfach pro Umdrehung eine Beaufschlagung mit Unter- und/oder Überdruck
vorzunehmen. Mittels geeigneter konstruktiver Einrichtungen ist es auch denkbar, daß
die Steueröffnungen 64 beziehungsweise 82 in ihrer Größe, vorzugsweise in ihrer Umfangsrichtungslänge,
veränderbar einstellbar sind, um eine geeignete Einstellung der Haftwirkung vornehmen
zu können.
[0034] Die Figur 15 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem am Gehäuseblock 61 in Umfangsrichtung
eine Vielzahl von Auslässen 65 vorgesehen sind. Der Steuerzylinder 62 liegt in Form
von Dichtsegmenten 85 vor, die winkelbeabstandet zueinander stehen und die Auslässe
65 -je nach Drehstellung- verschließen oder freigeben. Zwischen den Dichtsegmenten
85 werden unterschiedliche Bereiche 80 und 81 ausgebildet, die mit Saugluft und/oder
Druckluft beaufschlagt sind. Aus diese Art und Weise ergibt sich eine andere Ansteuerfolge
der Kammern 24 gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Figur 14.
[0035] Das Ausführungsbeispiel der Figur 16 verkörpert eine Zusammenfassung einer Hafteinrichtung
7 mit einer Transporteinrichtung 8. Die Hafteinrichtung 7 ist als Haftbalken ausgebildet
und liegt innerhalb eines Endlostrums 88. Das Trum ist luftdurchlässig ausgebildet,
so daß durch das Trum 88 hindurch die Haftwirkung (Saugwirkung) der Hafteinrichtung
7 auf die Blechtafel 3 wirken kann. Ist die Blechtafel 3 mittels der Hafteinrichtung
7 angehoben, so setzt sich das Endlostrum 88 mittels eines steuerbaren Antriebs in
Bewegung und transportiert die Blechtafel 3 in Transportrichtung 12 zu einem Weiterverarbeitungsort.
Die Hafteinrichtung 7 ist entsprechend einem der Ausführungsbeispiele ausgebildet,
die im Zuge dieser Anmeldung beschrieben sind.
[0036] Die Figur 17 zeigt mehrere hintereinandergeschaltete kombinierte Ausführungsformen
gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 16, wobei zwischen jeweils benachbarten, mit
Hafteinrichtung 7 versehenen Endlostrums 88, Saugbalken 90 angeordnet sind, die für
einen gleichmäßigen Lauf der Blechtafeln 3 in den Übergangsbereichen 92 zwischen den
Systemen sorgen. Mit 101 sind die Umlenkrollen der Endlostrums 88 bezeichnet.
[0037] Die Figur 18 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das etwa dem der Figur 17 entspricht,
wobei jedoch Umlenkrollen 103 und die Hafteinrichtungen 7 derart ausgeführt sind,
daß das Vakuum auch im jeweiligen Zwischenraum 102 wirksam ist, wobei sich dort jeweils
eine Leitwalze 104 befindet. Erzielt werden kann dies durch Umfangs- und/oder Umlenkrolle
103 oder durch gelochte Umlenkollen 104, das heißt, diese sind luftdurchlässig, so
daß dort ebenfalls das Vakuum wirkt.
[0038] Die Figuren 19 und 20 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Hafteinrichtung 7, bei
der die Hafteinrichtung als Blaslufteinrichtung ausgebildet ist, deren Blasluft im
wesentlichen entlang der Oberfläche der anzuhebenden Blechtafel 3 geblasen wird. Hierzu
weist die Unterseite der Hafteinrichtung entsprechende Austrittsöffnungen 110 auf,
aus denen Blasluft 111 austritt, wobei die Blasluft 111 eine Richtung aufweist, die
etwa parallel zur Oberfläche einer Blechtafel 3 verläuft. Bei entsprechend großem
Abstand zwischen Blechtafel 3 und Hafteinrichtung 7 wird durch die Strömungsgeschwindigkeit
der Blasluft 111 ein Unterdruck erzeugt, so daß die Blechtafel 3 in Richtung auf die
Hafteinrichtung 7 angehoben wird. Nähert sich die Blechtafel 3 zu sehr der Hafteinrichtung
7, so entsteht durch Impuls der Luftströmung auf die Blechtafel 3 eine abstoßende
Kraft. Durch diese Verhältnisse "schwebt" die Blechtafel 3 in gleichmäßigem Abstand
an der Hafteinrichtung und kann dadurch leicht und kratzfrei transportiert werden.
Der Transport wird vorzugsweise mittels Endlostrums mit Saugeinrichtung vorgenommen.
Durch entsprechende Ansteuerung der Blasluftöffnungen 110 läßt sich kontinuierlich
fortschreitend die Haftwirkung aufbauen. Von besonderer Bedeutung ist bei der Ausführungsform
der Figuren 19 und 20, daß beim Anheben der Blechtafel 3 kein Tafelkontakt erfolgt,
so daß Beschädigungen (Verkratzen usw.) vermieden sind.
[0039] Das Ausführungsbeispiel der Figur 21 betrifft eine Vorrichtung 1, bei der -im Bereich
der Vorderkante 11 der Blechtafeln 3 des Stapels 4- eine Luftdüse 120 angeordnet ist,
aus der Blasluft austritt. Die Blasluft wird zwischen einer bereits abgehobenen und
im Abtransport befindlichen Blechtafel 3 und einer in der Abhebung befindlichen Blechtafel
3 gemäß Figur 21 eingeblasen. Dadurch wird verhindert, daß die Hinterkante der abtransportierten
Blechtafel 3 die in der Abhebung befindliche Blechtafel 3 berührt. Ferner kann die
Blasluft dafür verwendet werden, daß die Saugwirkung der Hafteinrichtung 7 kompensiert
wird. Hierzu ist die Blasdüse 120 entsprechend verfahrbar, schwenkbar oder dergleichen
angeordnet, um zunächst das gesamte Vakuum der Hafteinrichtung 7 zu kompensieren und
dann -zum Anheben einer Blechtafel 3- zunächst im Bereich der Hinterkante 10 diese
Kompensation einzustellen, wobei das Einstellen fortlaufend in Transportrichtung 12
erfolgt, so daß sich dort das Vakuum der Hafteinrichtung 7 entfalten kann und auf
diese Art und Weise ein Anheben der Blechtafel 3 erfolgt.
[0040] Die Figur 22 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem zusätzlich oder alternativ zur
Luftdüse 120 ein Anschlag 130 vorgesehen ist, der sowohl in der Höhe (Pfeil 132),
als auch in Richtung des Transports (Transportrichtung 12 gemäß Doppelpfeil 131) verfahrbar
positioniert werden kann. Es ist erkennbar, daß der Anschlag 130 die im Abheben befindliche
Blechtafel 3 von der Hinterkante der bereits im Abtransport befindlichen Blechtafel
3 fernhält, so daß keine Kollision erfolgt. Die Position des Anschlags 130 wird vorzugsweise
in Abhängigkeit von der Position der jeweiligen Blechtafeln 3 verandert.
[0041] Die Figur 23 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1, die als
Hafteinrichtung 7 ein endlos umlaufendes Trum 130 aufweist. Das Trum 130 besitzt ein
luftundurchlässiges, endlos umlaufendes Band 131, das an diametral gegenüberliegenden
Stellen mit jeweils einem Saugloch 132 versehen ist. Innerhalb des Trums befindet
sich ein an eine Unterdruckquelle angeschlossener Saugkasten 133. Das Trum 130 befindet
sich oberhalb des Stapels 4, der von flexiblen flächigen Gegenständen 2 gebildet ist.
Vorzugsweise handelt es sich hierbei um Blechtafeln 3. Entgegengesetzt zur Transportrichtung
(Pfeil 134) befindet sich am Ende des Trums 130 ein Hubsauger 135. Der untere Bereich
des Trums 130 ist mittels einer luftdurchlässigen Abdeckung 136 überfangen. Die Abdeckung
136 ist feststehend angeordnet und weist einen geringen Abstand zum Band 131 auf,
so daß das aufgrund der Sauglöcher 132 als Saugband ausgebildete Band 131 nicht an
der Abdeckung 136 scheuert. Es ist jedoch auch möglich, ein möglichst abriebfestes
Band 131 einzusetzen, so daß ein Kontakt des Bands 131 mit der Abdeckung 136 ohne
nennenswerten Abrieb moglich ist.
[0042] Gemäß Figur 24 ist beidseitig der Hafteinrichtung 7 die Transporteinrichtung 8 ausgebildet,
die von zwei Saugriemenvorrichtungen 16 gebildet ist.
[0043] Die Vorrichtung gemäß der Figuren 23 und 24 hat folgende Funktionsweise: Mittels
des Hubsaugers 135 wird vom Stapel 4 der zuoberst liegende Gegenstand 2 an seinem
der Transportrichtung 134 abgewandten Ende angehoben. Aufgrund des umlaufenden Trums
130 gelangt eines seiner Sauglöcher 132 in die Nähe des angehobenen Bereichs des Gegenstands
2 und übt aufgrund der in Transportrichtung 134 fortlaufenden Bewegung eine über den
Gegenstand 2 laufende Saugwirkung aus, so daß der Gegenstand 2 wellenartig fortschreitend
an die Unterseite der Abdeckung 136 angesaugt wird. Die beidseitig der Hafteinrichtung
7 angeordneten Saugriemenvorrichtungen 16 befinden sich bei diesem Anheben des Gegenstandes
2 in Ruhestellung; weisen jedoch beide eine Unterdruckwirkung oder aber eine magnetische
Wirkung auf, und halten demzufolge den Gegenstand 2 fest. Ist der Gegenstand 2 aufgrund
der Saugwirkung des Sauglochs 132 vollständig angehoben, so setzen sich die Saugriemenvorrichtungen
16 in Bewegung und transportieren den Gegenstand 2 in Richtung der Transportrichtung
134 ab. Es kann dann der nächste Gegenstand 2 vom Stapel 4 abgehoben werden. Dieses
Abheben kann auch teils überlappend mit dem sich im Abtransport befindlichen vorherigen
Gegenstand 2 durchgeführt werden. Es ist -gemäß Figur 24- möglich, den Gegenstand
2 ohne Berührung mit der Unterseite der Abdeckung 136 abzutransportieren, sofern der
Gegenstand 2 aufgrund seiner Flexibilität leicht nach unten durchhängt. Dieses Durchhängen
ist deshalb gegeben, weil aufgrund des nicht mit Saugloch 132 ausgebildeten Bereichs
des Bandes 131 im betrachteten Betriebszustand vom Saugkasten 133 keine Saugwirkung
auf den Gegenstand 2 ausgeübt wird.
[0044] Die Figuren 25 bis 28 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1
zum Vereinzeln flexibler, flächiger Gegenstände 2. Sie weist als Hafteinrichtung 7
mehrere in Transportrichtung betrachtet mit Abstand nebeneinanderliegende Hubsauger
140 auf, die durch Ventile 141 von einer nicht dargestellten Steuereinrichtung einzeln
ansteuerbar sind. Beidseitig der Hafteinrichtung 7 befindet sich gemäß der Figuren
26 und 28 die Transporteinrichtung 8, die zwei Saugriemenvorrichtungen 16 aufweist.
Es ergibt sich folgende Funktionsweise: Zunächst fährt der entgegen der Transportrichtung
134 am weitesten entfernt liegende Hubsauger 140 nach unten und setzt auf den zuoberst
liegenden Gegenstand 2 auf und hebt diesen -gehalten durch die Saugwirkung- an, so
daß der hintere Bereich des flächigen Gegenstands 2 angehoben wird. Nachfolgend setzt
der benachbarte Hubsauger 140 auf den flächigen Gegenstand 2 auf, wobei das Ventil
141 den Unterdruck aktiviert und der entsprechende Bereich des Gegenstandes 2 angehoben
wird. Dies setzt sich -in Richtung der Transportrichtung 134- bei den übrigen Hubsaugern
140 fort, so daß schließlich der gesamte Gegenstand 2 angehoben ist. Der Gegenstand
2 wird von den sich in Ruhe befindlichen Saugriemenvorrichtungen 16 haltend übernommen.
Die ortsfest stehenden Hubsauger 140 werden mittels der Ventile 141 deaktiviert und
der Gegenstand 2 wird durch Inbetriebnahme des Antriebs der Saugriemenvorrichtungen
16 abtransportiert.
[0045] Aus der Figur 27 ist zu erkennen, daß ein überlappender Abtransport der Gegenstände
2 erfolgen kann, derart, daß ein sich im Abtransport befindlicher Gegenstand 2 eine
noch überlappende Position zum Folgegegenstand 2 hat, indem im Bereich der Hinterkante
des zuerst abgehobenen Gegenstandes 2 bereits der Folgegegenstand 2 vom dort befindlichen
Hubsauger 140 beziehungsweise von den dort sich befindenden Hubsaugern 140 angehoben
wird.
[0046] Zur Figur 23 ist noch anzumerken, daß auf den Hubsauger 135 verzichtet werden kann,
sofern ein derart starker Unterdruck vom Saugloch 132 auf den Gegenstand 2 ausgeübt
wird, so daß dieser allein durch diese Saugwirkung angehoben wird. Es ist auch möglich,
einen Sauger 135 einzusetzen, der keine Auf- und Abbewegung macht, jedoch eine hinreichend
starke Saugwirkung aufweist. Hinsichtlich der Auf- und Abbewegung gilt dies auch -nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel- für die Ausführung der Figur 25, so daß anstelle
von Hubsaugern stationär angeordnete Sauger 140 angeordnet sind, die also keine vertikale
Auf- und Abbewegung durchführen.
[0047] Die Figur 29 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1, bei der
ein sich über die Länge des Gegenstands 2 erstreckender Saugkasten beziehungsweise
Saugbalken 150 vorgesehen ist. Die Absaugung des Saugbalkens 150 erfolgt an dem Ende,
das entgegengesetzt zur Transportrichtung 134 liegt. Die Absaugung ist dort mit einem
Pfeil 151 gekennzeichnet. Dem Saugbalken 150 ist -entsprechend den Darstellungen der
Figuren 26 und 28- beidseitig jeweils eine Saugriemenvorrichtung 16 zugeordnet, die
jedoch in der Figur 29 nicht dargestellt sind. Es ergibt sich folgende Funktionsweise:
Mittels eines Hubsaugers 140 wird das entgegen zur Transportrichtung 134 liegende
Ende des Gegenstands 2 angehoben und gegen den Saugbalken 150 gesaugt. Der Saugbalken
150 ist über seine gesamte Länge nach unten hin offen, so daß in dem Bereich, in dem
der flächige Gegenstand 2 gegen die Unterseite des Saugbalkens 150 anliegt beziehungsweise
sich dieser Unterseite nähert ein Unterdruck ausgebildet und demzufolge eine Saugwirkung
entfaltet wird, während der noch nicht angenäherte Bereich des Gegenstands 2 von dieser
Saugwirkung noch nicht erfaßt ist. Auf diese Art und Weise wird der Gegenstand 2 unter
Durchlaufen einer wellenförmigen elastischen Verformung an den Saugbalken 150 angesaugt.
Ist dies erfolgt, so übernehmen die nicht dargestellten Saugriemenvorrichtungen, die
sich beidseitig des Saugbalkens 150 befinden, den Abtransport des Gegenstands 2. Aus
der Figur 30 geht eine entsprechend der Figur 29 ausgebildete Vorrichtung 1 hervor,
die jedoch Steuerglieder zur Beeinflussung des Unterdrucks aufweist. Demgegenüber
ist beim Gegenstand der Figur 29 quasi eine Selbststeuerung vorgesehen, das heißt,
je näher der entsprechende Bereich des Gegenstands 2 an den Saugbalken 150 gelangt,
um so stärker ist die ausgeübte Saugwirkung und demzufolge bildet sich quasi selbststeuernd
ein Ansaugeffekt aus. Beim Ausführungsbeispiel der Figur 30 ist demgegenüber innerhalb
des Saugbalkens 150 mindestens ein Trennglied 152 angeordnet, das beispielsweise als
verlagerbare Klappwandung oder aber auch als linear verfahrbare Wandung ausgebildet
sein kann. Mit dem Bezugszeichen 153 ist eine Klappwand und -nach einem anderen Ausführungsbeispiel-
mit dem Bezugszeichen 154 eine Schiebewand bezeichnet. Die Trennglieder 152 werden
mittels einer nicht näher dargestellten Einrichtung verlagert. Die Verlagerung erfolgt
derart, daß sich das Volumen des Saugbalkens 150 verkleinern läßt, sofern die Klappwand
153 beziehungsweise die Schiebewand 154 so verlagert ist, daß nicht das gesamte Volumen
vom Unterdruck (Pfeil 151) beaufschlagt wird, sondern nur ein Teil davon. Entsprechend
größer ist die Saugwirkung. Ist jedoch bereits ein entsprechender Teil des flächigen
Gegenstandes 2 angesaugt, so daß dieser -fortschreitend- in den Bereich der entsprechenden
Klappwand 153 beziehungsweise der Schiebewand 154 gelangt, so wird die Klappwand 153
in die waagerechte Position geklappt beziehungsweise die Schiebewand 154 aus dem Innern
des Saugbalkens 150 herausgezogen, wodurch auch in dem anschließenden Bereich des
Saugbalkens 150 der Unterdruck ausgebildet wird und demzufolge fortschreitend das
Ansaugen des flexiblen flächigen Gegenstandes 2 erfolgt. Bei den Ausführungsbeispielen
der Figuren 29 und 30 können für das anfängliche Ansaugen des flexiblen Gegenstandes
2 Hubsauger 140 an dem zur Transportrichtung entgegengesetzt liegenden Ende des flächigen
Gegenstandes 2 vorgesehen sein.
[0048] Mittels der Trennglieder 152 läßt sich die Saugwirkung und auch die Geschwindigkeit
der Fortschreitung der Saugwirkung über die Längserstreckung des Gegenstandes 2 steuern.
Die Figur 31 verdeutlicht dies anhand eines Diagramms. Auf der Ordinate ist die Geschwindigkeit
V angegeben, mit der die Saugwelle über die Oberfläche des Gegenstandes 2 läuft; auf
der Abszisse ist die Längserstreckung L des Gegenstandes 2 aufgetragen. Es ist erkennbar,
daß die waagerechte Linie 160 ein lineares Verhalten zeigt, das heißt, die Geschwindigkeit
der Ansaugwelle ist über die Längserstreckung des Gegenstandes überall gleich. Es
ist jedoch auch ein progressives Verhalten durch entsprechende Steuerung einstellbar,
wie dies die Linie 161 verdeutlicht, das heißt, über die Erstreckung des Gegenstandes
steigt die Geschwindigkeit der Welle an. Es läßt sich beispielsweise auf diese Art
und Weise eine Anpassung an die zu leistende Hubarbeit erzielen. Selbstverständlich
ist auch eine progressive Kennlinie realisierbar. Durch entsprechende Absaugsteuerung,
beispielsweise durch die erwähnten Trennglieder 151 oder aber auch durch andere, vorstehend
erwähnte Maßnahmen, läßt sich somit eine variable Geschwindigkeit der Saugwelle über
den Laufweg erzielen, so daß eine entsprechende Ansaugung des flexiblen Gegenstandes
2 erfolgt.
1. Verfahren zum Vereinzeln flexibler, flächiger Gegenstände, insbesondere von Papierbögen,
Kartonbögen, Blechtafeln oder dergleichen, wobei die Gegenstände von einem Stapel
nach oben abgehoben und dadurch vereinzelt sowie nachfolgend in horizontal oder etwa
horizontal verlaufender Transportrichtung abtransportiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abheben eine in Transportrichtung fortschreitende, den Gegenstand anziehende
Haftwirkung aufgebaut wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gegenstand beginnend an seiner zur Transportrichtung abgewandt liegenden
Hinterkante angehoben wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubbewegung und die Transportbewegung unabhängig voneinander durchgeführt
werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportbewegung nach Abschluß der Hubbewegung einsetzt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während des Transports eines Gegenstands eine Hubbewegung eines nachfolgenden
Gegenstands erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände zumindest während der Hubbewegung einer elastischen, also reversiblen
Formung unterworfen werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftwirkung als Unterdruckwirkung erzielt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftwirkung als magnetische Haltewirkung erzielt wird.
9. Vorrichtung zum Vereinzeln flexibler, flächiger Gegenstände, insbesondere von Papierbögen,
Kartonbögen, Blechtafeln oder dergleichen, mit einer die Gegenstände von einem Stapel
nach oben abhebenden Hafteinrichtung und einer die Gegenstände nach dem Abheben in
horizontal oder etwa horizontal verlaufender Transportrichtung abtransportierenden
Transporteinrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Hafteinrichtung (7) die den Gegenstand (2) anziehende Haftwirkung in Transportrichtung
(12) fortschreitend aufgebaut wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) mehrere, in Transportrichtung (12) nebeneinanderliegende,
nacheinander aktivierbare/deaktivierbare Saugelemente (20) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) mindestens ein sich in Transportrichtung (12) erstreckendes
Saugmittel aufweist, das durch Verlagerung eines Schiebers (30) fortschreitend aktivierbar
beziehungsweise in entgegengesetzter Richtung deaktivierbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Schiebers (30) eine Saugkamner (27) der Hafteinrichtung (7) vergrößert
beziehungsweise verkleinert wird.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) in Transportrichtung (12) kontinuierlich oder segmentweise
in Richtung auf den Gegenstand (2) zu dessen Anhaften/Anheben verlagerbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich nach dem Anheben eines Bereichs des Gegenstands (2) die Hafteinrichtung
(7) in diesem Bereich wieder vom Stapel (4) wegbewegt.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) mindestens ein sich in Transportrichtung (12) erstreckendes
Saugmittel (51) mit einer Saugkammer (52) aufweist, die durch mindestens eine Trennwand
(55) in Teilkammern (56) aufteilbar ist und daß die Trennwände (55) oder Bereiche
von ihnen zum Verbinden/Trennen benachbarter Teilkammern (56) verlagerbar sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) mehrere, in Transportrichtung (12) nebeneinanderliegende
Saugkammern/Saugöffnungen aufweist, die mittels einer Unterdrucksteuereinrichtung
(21) nacheinander aktivierbar/deaktivierbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) mindestens zwei in Transportrichtung (12) benachbart
zueinander liegende Saugriemenstrecken (Endlostrums 88) aufweist, die gleichzeitig
die Transporteinrichtung (8) bilden, wobei die Saugriemenstrecken hinsichtlich ihres
Unterdrucks und hinsichtlich ihres Antriebs nacheinander oder gleichzeitig aktivierbar/deaktivierbar
sind.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten Saugriemenstrecken (Endlostrums 88) Saugelemente (Saugbalken
90) liegen, die vorzugsweise gesteuert aktivierbar/deaktivierbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) als Blaslufteinrichtung ausgebildet ist, deren Blasluft
(111) im wesentlichen entlang der Oberfläche des anzuhebenden Gegenstands (2) geblasen
wird.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) als Unterdruckeinrichtung ausgebildet ist, der eine Blaslufteinrichtung
(Blasdüse 120) derart zugeordnet ist, daß die Blasluft die Unterdruckwirkung der Hafteinrichtung
(7) mindestens teilweise aufhebt.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch Steuerung der Blasluft (insbesondere Stärke, Richtung, Standort der Blasdüse)
aus der an sich konstanten Unterdruckwirkung der Hafteinrichtung (7) eine Unterdurckwirkung
wird, die sich in Transportrichtung (12) fortschreitend aufbaut.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (8) von mindestens einer vorzugsweise antriebsgesteuerten
und/oder vorzugsweise unterdruckgesteuerten Saugriemenvorrichtung gebildet wird.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hafteinrichtung (7) als vorzugsweise endloses Trum (130) ausgebildet ist,
das ein Saugband (131) aufweist, welches mindestens ein Saugloch (132) besitzt.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugloch (132) des Saugbandes (131) über den Gegenstand (2) hinwegbewegt
wird und den Gegenstand (2) dadurch anhebt.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in Transportrichtung weisende Länge des Sauglochs (132) erheblich kleiner
als die in Transportrichtung weisende Länge des Gegenstandes (2) ist.
26. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugband (131) von einer feststehenden, luftdurchlässigen Abdeckung (136)
abgedeckt ist, so daß diese sich zwischen Saugband (131) und Gegenstand (2) befindet.
27. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich neben der Hafteinrichtung (7), insbesondere neben dem Saugband (131),
vorzugsweise beidseitig der Haftvorrichtung (7), vorzugsweise beidseitig des Saugbandes
(131), die beziehungsweise jeweils eine der Transporteinrichtung(en) (8) angeordnet
ist/sind, die per Unterdruck und/oder magnetische Wirkung den Gegenstand (2) hält/halten
und abtransportiert/abtransportieren.