[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe von unterschiedlichen Kraftstoffsorten
an einer Zapfstelle mit mindestens einem mit einem Zapfventil versehenen Zapfschlauch,
dem der jeweils abzugebende Kraftstoff ausgehend von jeweils mindestens einem Lagertank
pro Kraftstoffsorte mittels jeweils einer Kraftstofförderpumpe durch Rohrleitungen
zugeführt wird, wobei zwischen der Druckseite jeder Kraftstofförderpumpe und dem mindestens
einen Zapfschlauch eine für alle Kraftstoffsorten gemeinsame, mit einem Rechner verbundene
Meßeinrichtung angeordnet ist und jeder Kraftstofförderpumpe ein Rückschlagventil
nachgeschaltet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Ermittlung des
Kraftstoffabgabepreises bei einer derartigen Vorrichtung.
[0002] Bei den üblichen aus der Praxis bekannten Zapfstellen ist pro Kraftstoffsorte ein
Zapfschlauch vorgesehen, dem ausgehend von einem Kraftstofftank mittels einer Kraftstofförderpumpe
der Kraftstoff über Rohrleitungen zu geführt wird, wobei in jeder Rohrleitung pro
Kraftstoffsorte eine mit einem Rechner verbundene Meßeinrichtung zur Ermittlung der
abgegebenen Kraftstoffmenge und des Abgabepreises angeordnet ist.
[0003] Zur Verringerung des Platzbedarfes innerhalb einer jeden Zapfstelle ist aus der EP-A-0
723 929 eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, bei der eine für alle Kraftstoffsorten
gemeinsame Meßeinrichtung vorgesehen ist, der über separate Rohrleitungen die einzelnen
Kraftstoffsorten zugeführt werden. Zwar ermöglicht diese bekannte Vorrichtung eine
Reduzierung der Anzahl der Meßeinrichtungen pro Zapfsäulenseite auf eine Meßeinrichtung,
jedoch ist es bei dieser bekannten Vorrichtung zur Ansteuerung der Meßeinrichtung
notwendig, daß in jeder vom Lagertank zur Meßeinrichtung führenden Rohrleitung ein
Absperrventil angeordnet ist. Durch diese Anordnung jeweils eines Absperrventils pro
Kraftstoffsortenzuleitung erhöhen sich die Herstellungs- und Wartungskosten für eine
solche bekannte Vorrichtung.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung zur Abgabe von unterschiedlichen
Kraftstoffen den montagetechnischen und wartungsbedingten Aufwand zu reduzieren, so
daß eine solchermaßen ausgestaltete Vorrichtung einfacher und kostengünstiger herzustellen
und zu betreiben ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zur Ermittlung
des Abgabepreises für eine solchermaßen ausgebildete Vorrichtung bereitzustellen.
[0005] Vorrichtungsmäßig ist die
Lösung dieser Aufgabenstellung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die druckseitigen
Rohrleitungen der Kraftstofförderpumpen in Förderrichtung des Kraftstoffes vor der
Meßeinrichtung in eine gemeinsame Rohrleitung zusammengeführt sind.
[0006] Durch dieses Zusammenführen der Kraftstoffzuleitungen in eine gemeinsame, zur Meßeinrichtung
führende Rohrleitung ist der Montageaufwand im Bereich der Meßeinrichtung von einer
Rohrleitung pro Kraftstoffsorte auf die eine gemeinsame Rohrleitung reduziert.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zudem vorgeschlagen, daß
die gemeinsame Rohrleitung direkt an die Meßeinrichtung angeschlossen ist. Da es sich
bei dem gesamten System zwischen Kraftstofförderpumpe und Zapfventil um ein geschlossenes
und somit mit Kraftstoff gefülltes System handelt, ist es möglich eine erfindungsgemäß
ausgestaltete Vorrichtung ohne jegliche Absperrventile im Bereich zwischen Rückschlagventil
und Meßeinrichtung bzw. Meßeinrichtung und Zapfventil zu betreiben. Durch diese ventillose
Ausgestaltung werden der Montage- und Wartungsaufwand für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
gegenüber dem bekannten Stand der Technik deutlich reduziert.
[0008] Um die von der Kraftstofförderpumpe geförderte und von der Meßeinrichtung ermittelte
Kraftstoffmenge exakt bemessen zu können, wird gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung vorgeschlagen, daß in der gemeinsamen Rohrleitung vor der Meßeinrichtung
ein Absperrventil angeordnet ist, welches zur Unterdrückung des Nachlaufs der Kraftstofförderpumpe
die zur Meßeinrichtung führende gemeinsame Rohrleitung abdichtet.
[0009] Beim Einsatz einer erfindungsgemäßen Vorrichtung für Zapfstellen mit jeweils einem
Zapfschlauch pro Zapfsäulenseite und jeweils einer Meßeinrichtung pro Zapfsäulenseite
wird vorgeschlagen, daß die druckseitigen Rohrleitungen der Kraftstofförderpumpen
in Förderrichtung des Kraftstoffes vor der jeweils einen Meßeinrichtung pro Zapfsäulenseite
in eine gemeinsame Rohrleitung pro Zapfsäulenseite zusammengeführt sind und in den
zu den beiden Zapfsäulenseiten führenden druckseitigen Rohrleitungen der Kraftstofförderpumpen
vor der jeweils gemeinsamen Rohrleitung jeweils ein Absperrventil angeordnet ist.
Diese in den Kraftstoffzuleitungen pro Kraftstoffsorte vorgesehenen Absperrventile
dienen einerseits zur Zuleitung des Kraftstoffes zur jeweils gewünschten Zapfsäulenseite
und andererseits zum Absperren der Kraftstoffzuleitungen, um zu verhindern, daß durch
das Nachlaufen der Kraftstofförderpumpen eine exakte Bemessung der Kraftstoffabgabemenge
erschwert wird.
[0010] Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß bei der Ausgestaltung des einen
Zapfschlauches pro Zapfsäulenseite als mit getrennten Strömungskanälen für unterschiedliche
Kraftstoffsorten versehener Mehrkammerschlauch die von der einen Meßeinrichtung pro
Zapfsäulenseite zum Mehrkammerschlauch führende gemeinsame Rohrleitung im Bereich
des Schlauchanschlusses in zu den einzelnen Strömungskanälen führende Zulaufleitungen
aufgeteilt ist, wobei in jeder Zulaufleitung ein Absperrventil angeordnet ist. Diese
in den Zulaufleitungen angeordneten Absperrventile dienen zur Ansteuerung der einzelnen
Strömungskanäle in den Mehrkammerschlauch.
[0011] Gemäß einer praktischen Ausführungsform der Erfindung sind die Absperrventile der
erfindungsgemäßen Vorrichtung als Magnetventile ausgebildet.
[0012] Die verfahrensmäßige
Lösung zur Ermittlung des Kraftstoffabgabepreises bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer Wähleinrichtung zur Auswahl der abzugebenden Kraftstoffsorte ist gekennzeichnet
durch die Verfahrensstelle:
a) Überwachung der Betätigung der Wähleinrichtung,
b) Berechnen des Abgabepreises zumindest für das bekannte Volumen der gemeinsamen
Rohrleitung und der Meßeinrichtung nach dem Preis der Kraftstoffsorte vor der Betätigung
der Wähleinrichtung gemäß a),
c) automatisches Umschalten der Preisberechnung auf den Preis des unter a) gewählten
Kraftstoffes, sobald die Meßeinrichtung eine Kraftstoffabgabemenge ermittelt hat,
die zumindest dem Volumen der gemeinsamen Rohrleitung und der Meßeinrichtung entspricht
und
d) Addition der unter b) und c) ermittelten Preise.
[0013] Durch dieses Verfahren zur Preisermittlung wird sichergestellt, daß der Benutzer
der erfindungsgemäßen Vorrichtung exakt den Preis bezahlt, der der abgegebenen Kraftstoffsorte
und Kraftstoffmenge entspricht.
[0014] Bei der Verwendung eines Einkammerschlauches werden die Verfahrensschritte b) und
c) wie folgt variiert:
b) Berechnen des Abgabepreises für das bekannte Volumen der gemeinsamen Rohrleitung,
der Meßeinrichtung sowie des Zapfschlauches nach dem Preis der Kraftstoffsorte vor
der Betätigung der Wähleinrichtung gemäß a) und
c) automatisches Umschalten der Preisberechnung auf den Preis des unter a) gewählten
Kraftstsoffes, sobald die Meßeinrichtung eine Kraftstoffabgabemenge ermittelt hat,
die dem Volumen der gemeinsamen Rohrleitung, der Meßeinrichtung sowie dem Zapfschlauch
entspricht.
[0015] Durch diese erfindungsgemäße Verfahren wird auch bei der Verwendung eines Einkammerschlauches
sichergestellt, daß der Benutzer einen Preis bezahlt, der exakt dem Preis für die
erhaltene Kraftstoffsorte und Kraftstoffmenge entspricht.
[0016] Gemäß einer praktischen Ausführungsform der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen,
daß für die Berechnung des Preises gemäß den Verfahrensschritten b) der Preis des
unter a) gewählten Kraftstoffes herangezogen wird, wenn der Preis dieses Kraftstoffes
niedriger ist als der des zuvor abgegebenen Kraftstoffes. Auf dieser Weise wird sichergestellt,
daß der Benutzer durch das abgegebene Restvolumen des vorangehenden Tankvorganges
nur den Preis der Kraftstoffsorte zahlt, die er bei der Betätigung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gewählt hat.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der sechs Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
- Fig.1
- eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem Einkammer-Zapfschlauch;
- Fig.2
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Einkammer-Zapfschlauch;
- Fig.3
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Einkammer-Zapfschlauch,
die Verwendung mit jeweils einem Zapfschlauch pro Zapfsäulenseite darstellend;
- Fig.4
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Mehrkammer-Zapfschlauch;
- Fig.5
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Mehrkammer-Zapfschlauch
und
- Fig.6
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Mehrkammer-Zapfschlauch,
die Verwendung an einer Zapfstelle mit jeweils einem Zapfschlauch pro Zapfsäulenseite
darstellend.
[0018] Die Abbildungen Fig. 1 bis 6 zeigen jeweils eine schematische Ansicht einer Zapfstelle
zur Abgabe von drei Kraftstoffsorten. Zur Förderung der einzelnen in Lagertanks 1
befindlichen Kraftstoffsorten hin zu einem mit einem Zapfventil 2 versehenen Zapfschlauch
3 ist jedem Lagertank 1 für eine jede Kraftstoffsorte eine Kraftstofförderpumpe 4
zugeordnet. Die Kraftstofförderpumpe 4 und der Zapfschlauch 3 sind über Rohrleitungen
5 miteinander verbunden.
[0019] Um ein Leerlaufen der Rohrleitungen 5 sowie des Zapfschlauches 3 in Richtung des
Lagertanks 1 zu verhindern, ist jeder Kraftstofförderpumpe 4 ein Rückschlagventil
6 nachgeschaltet. Zur Ermittlung der von der Kraftstofförderpumpe 4 geförderten und
über den Zapfschlauch 3 bzw. das Zapfventil 2 abgegebenen Kraftstoffmenge ist in der
Rohrleitung 5 vor dem Zapfschlauch 3 eine Meßeinrichtung 7 angeordnet, welche aus
einem Kolbenmesser 7a und einem Impulsgeber 7b besteht. Aus den von dem Impulsgeber
7b erzeugten Impulsen berechnet ein mit der Meßeinrichtung 7 verbundener Rechner 8
die abgegebene Kraftstoffmenge sowie den zugehörigen Kraftstoffabgabepreis. Die von
dem Rechner 8 ermittelten Werte werden einerseits auf der einen oder den zwei Anzeigen
9 einer jeden Zapfstelle angezeigt und andererseits an einen - nicht dargestellten
- Zentralrechner der Tankanlage übermittelt.
[0020] Weiterhin haben die in den Abbildungen Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsformen
gemeinsam, daß die von den Lagertanks 1 für die einzelnen Kraftstoffsorten ausgehenden
Kraftstoffleitungen 5a vor der Meßeinrichtung 7 in eine gemeinsame Rohrleitung 5b
übergehen, so daß nur eine Rohrleitung, nämlich die gemeinsame Rohrleitung 5b, an
die Meßeinrichtung 7 angeschlossen ist.
[0021] Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen
den Rückschlagventilen 6 und dem Zapfventil 2 kein weiteres Absperrventil vorhanden
ist. Diese absperrventilfreie Ausgestaltung wird dadurch ermöglicht, daß aufgrund
der ein Leerlaufen der Rohrleitungen 5 sowie des Zapfschlauches 3 verhindernden Rückschlagventile
6 das gesamte System vollständig mit Kraftstoff gefüllt ist. Zum Betrieb dieser Vorrichtung
bedarf es lediglich der Auswahl der abzugebenden Kraftstoffsorte über eine nicht dargestellte
Wähleinrichtung, über die die entsprechende Kraftstofförderpumpe 4 in Betrieb gesetzt
wird. Ohne ein zusätzliches Absperrventil betätigen zu müssen, strömt der von der
angewählten Kraftstofförderpumpe geförderte Kraftstoff über die Rohrleitung 5a in
die gemeinsame Rohrleitung 5b hin zum Kolbenmesser 7a. Nach dem Verlassen des Kolbenmessers
7a gelangt der Kraftstoff über die gemeinsame Rohrleitung 5b in den Zapfschlauch 3,
der im dargestellten Ausführungsbeispiel als Einkammer-Zapfschlauch ausgebildet ist.
[0022] Die in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsform einer mit einem Einkammer-Zapfschlauch
3 versehenen Vorrichtung unterscheidet sich von der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
dadurch, daß in der gemeinsamen Rohrleitung 5b vor der Meßeinrichtung 7 ein Absperrventil
10 angeordnet ist. Dieses fakultativ anzuordnende Absperrventil 10 dient dazu, die
gemeinsame Rohrleitung 5b schlagartig abzudichten, wenn das Zapfventil 2 wieder zurück
in die (nicht dargestellte) Aufnahme an der Zapfsäule zurückgehängt wird. Die durch
den Nachlauf der Kraftstofförderpumpe 4 nach dem Abschalten der Kraftstofförderpumpe
4 geförderte Kraftstoffmenge wird bei verschlossenem Absperrventil 10 über einen -
nicht dargestellten - Bypass zurück in den Lagertank 1 geführt.
[0023] Die in Abbildung Fig. 3 dargestellte dritte Ausführungsform zeigt schließlich eine
Zapfstelle mit jeweils einem Einkammer-Zapfschlauch 3 pro Zapfsäulenseite. Wie aus
der Abbildung ersichtlich, verzweigen sich die Rohrleitungen 5a der einzelnen Kraftstoffsorten
in Strömungsrichtung gesehen hinter den Rückschlagventilen 6 derart, daß jeweils eine
Rohrleitung 5a einer jeden Kraftstoffsorte zu jeder Zapfsäulenseite führt. Die einzelnen
Rohrleitungen 5a einer jeden Zapfsäulenseite sind wiederum vor der Meßeinrichtung
7 zu einer gemeinsamen Rohrleitung 5b zusammengeführt. Um wahlweise Kraftstoff über
eine der Kraftstofförderpumpen 4 zu einer der beiden oder gar beiden Zapfsäulenseiten
zu fördern, sind in zu den einzelnen Zapfsäulenseiten führenden Rohrleitungen 5a der
einzelnen Kraftstoffsorten Absperrventile 11 angeordnet. Diese Absperrventile 11 dienen
neben der Ausrichtung der Kraftstofförderrichtung zur jeweiligen Zapfsäulenseite dazu,
daß durch dieser Absperrventile 11 die Rohrleitungen 5a verschlossen werden können,
um durch den Nachlauf der Kraftstofförderpumpen 4 das Meßergebnis der Meßeinrichtung
7 nicht zu verfälschen.
[0024] Die in den Abbildungen Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen schließlich
Vorrichtungen zur Abgabe von unterschiedlichen Kraftstoffen, bei denen der Zapfschlauch
3 als mit getrennten Strömungskanälen für unterschiedliche Kraftstoffe versehener
Mehrkammer-Zapfschlauch 3 ausgebildet ist. Wie aus den Abbildungen ersichtlich, ist
es bei dieser Ausführungsform notwendig, die von der Meßeinrichtung 7 ausgehende gemeinsame
Rohrleitung 5b im Bereich des Schlauchanschlusses in zu den einzelnen Strömungskanälen
führende Zulaufleitungen 5c aufzuteilen. Zur Ansteuerung des der geförderten Kraftstoffsorte
entsprechenden Strömungskanals in dem Mehrkammer-Zapfschlauch 3 ist in jeder Zulaufleitung
5c ein Absperrventil 12 angeordnet, welches die zugehörige Zulaufleitung 5c entweder
für den Durchfluß des Kraftstoffes freigibt, oder aber verschließt.
[0025] Die in Fig. 5 dargestellte zweite Ausführungsform einer Vorrichtung mit einem Mehrkammer-Zapfschlauch
3 entspricht der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform bei der Verwendung des Einkammer-Zapfschlauches
3. Auch bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist in der gemeinsamen Rohrleitung
5b vor der Meßeinrichtung 7 ein Absperrventil 10 angeordnet, durch welches verhindert
wird, daß durch den Nachlauf der Kraftstofförderpumpe 4 das Meßergebnis der Meßeinrichtung
7 verfälscht werden könnte.
[0026] Die Abbildung Fig. 6 zeigt schließlich eine dritte Ausführungsform einer mit einem
Mehrkammer-Zapfschlauch ausgebildeten Vorrichtung, bei der pro Zapfsäulenseite ein
Mehrkammer-Zapfschlauch 3 vorgesehen ist. Ebenso wie bei der in Fig. 3 beschriebenen
Ausführungsform für den Einkammer-Zapfschlauch 3 teilen sich auch bei dieser Ausführungsform
die Rohrleitungen 5a für jede Kraftstoffsorte vor der Vereinigung zu der gemeinsamen
Rohrleitung 5b in Rohrleitungen 5a für jede Zapfsäulenseite auf. Wiederum sind in
den einzelnen Rohrleitungen 5a Absperrventile 11 angeordnet, über die einerseits die
Zuleitung des geförderten Kraftstoffes zur entsprechenden Zapfsäulenseite gewährleistet
wird und andererseits die Abschaltung der Rohrleitungen 5a ermöglicht wird, um die
während des Nachlaufs der Kraftstofförderpumpe 4 geförderte Kraftstoffmenge über den
Bypass zurück in der Lagertank 1 zu führen.
[0027] Nachfolgend soll anhand der Abbildungen Fig. 1 und Fig. 4 die Arbeitsweise einer
voranstehend beschriebenen Vorrichtung zur Abgabe von unterschiedlichen Kraftstoffsorten
beschrieben und das dazugehörige Verfahren zur Ermittlung des Kraftstoffabgabepreises
erläutert werden:
[0028] Vor dem Betankungsvorgang wählt der Benutzer über eine nicht dargestellte Wähleinrichtung
die von ihm gewünschte Kraftstoffsorte aus. Sobald der Benutzer das Zapfventil 2 aus
seiner Ruhestellung entnimmt, läuft die der gewählten Kraftstoffsorte entsprechende
Kraftstofförderpumpe 4 an. Durch die angetriebene Kraftstofförderpumpe 4 wird ausgehend
von dem zugehörigen Lagertank 1 die gewählte Kraftstoffsorte über die Rohrleitungen
5a und die gemeinsame Rohrleitung 5b zum Kolbenmesser 7a der Meßeinrichtung 7 gefördert.
Beim Durchströmen des Kolbenmessers 7a erzeugt der Impulsgeber 7b entsprechende Impulse,
aus denen der mit der Meßeinrichtung 7 verbundene Rechner 8 die von der Kraftstofförderpumpe
4 durch den Kolbenmesser 7a geförderte Kraftstoffmenge ermittelt und aus dieser ermittelten
Kraftstoffmenge und dem im Rechner gespeicherten Grundpreis pro Kraftstoffmenge der
gewählten Kraftstoffsorte den der abgegebenen Kraftstoffmenge entsprechenden Kraftstoffabgabepreis
errechnet und diesen auf der Anzeige 9 anzeigt, die entweder auf einer oder auf beiden
Seiten der Zapfsäule angeordnet ist.
[0029] Da das gesamte Rohrleitungs- und Schlauchsystem einschließlich des Kolbenmessers
7a vollständig mit Kraftstoff gefüllt ist, bekommt der Benutzer bei der Betätigung
der Vorrichtung zunächst die Rest-Kraftstoffmenge geliefert, die sich von dem vorhergehenden
Betankungsvorgang noch in den Rohrleitungen 5b, dem Kolbenmesser 7a sowie dem Zapfschlauch
3 befindet. Um zu gewährleisten, daß der Benutzer auch nur den Kraftstoff bezahlt,
der tatsächlich an ihn ausgegeben wurde, erfolgt die Ermittlung des Kraftstoffabgabepreises
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eines Einkammer-Zapfschlauches 3 folgendermaßen:
[0030] Der Inhalt, das heißt das Volumen V1 des Zapfschlauches 3 ist bekannt und in dem
Rechner 8 in einer Tabelle oder als Stammdaten abgelegt. Ebenso ist das Volumen V2
der gemeinsamen Rohrleitung 5b sowie der Meßeinrichtung 7 bekannt und ebenfalls im
Rechner 8 als Tabelle oder in der Form von Stammdaten abgelegt. Bei der Betätigung
der Vorrichtung überwacht der Rechner 8 die Betätigung der Wähleinrichtung und berechnet
zunächst für das bekannte Volumen V1 und V2 des Zapfschlauches 3 sowie der gemeinsamen
Rohrleitung 5b und der Meßeinrichtung 7 den Abgabepreis nach dem Kraftstoffpreis,
der der Kraftstoffsorte entspricht, die in dem vorhergehenden Tankvorgang gefördert
wurde. Sobald der Rechner 8 über die Meßeinrichtung 7 ermittelt, daß eine Kraftstoffmenge
gefördert wurde, die dem Volumen V1 + V2 entspricht, wird die Preisberechnung im Rechner
8 automatisch und ohne den Tankvorgang zu unterbrechen auf den Preis der Kraftstoffsorte
umgestellt, der dem von dem Benutzer gewählten Kraftstoff entspricht. Bis zur Beendigung
des Tankvorgangs erfolgt die Berechnung des Abgabepreises dann mit diesem Preis. Zur
Ermittlung des Gesamtabgabepreises werden die beiden Preise im Rechner 8 addiert und
zusammen oder getrennt auf einem Kassenbeleg angegeben. Neben der exakten Menge der
einzelnen Kraftstoffsorten in Litern ist es darüber hinaus möglich, die einzelnen
Kraftstoffsortenmengen in Prozentzahlen auf dem Beleg anzugeben.
[0031] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform einer Vorrichtung mit einem Mehrkammer-Zapfschlauch
3 ist es bei der Berechnung des Kraftstoffabgabepreises jedoch nicht notwendig, das
Schlauchvolumen zu berücksichtigen, da über die Absperrventile 12 gewährleistet wird,
daß immer der gleiche Strömungskanal des Mehrkammer-Zapfschlauches 3 für dieselbe
Kraftstoffsorte verwendet wird. Somit ist es bei dieser Ausführungsform lediglich
notwendig, für die Berechnung des Abgabepreises nach dem Preis der zuvor geförderten
Kraftstoffsorte das Volumen V2 der gemeinsamen Rohrleitung 5b sowie der Meßeinrichtung
7 zu berücksichtigen. Im übrigen erfolgt die Berechnung des Abgabepreises wie voranstehend
zu Fig. 1 beschrieben.
[0032] Da es vorkommen kann, daß zuerst eine teure Kraftstoffsorte getankt wird, während
nachfolgend einen günstigere Kraftstoffsorte ausgegeben werden soll, kann zusätzlich
im Rechner 8 ein Vergleich der beiden zur Berechnung zu verwendenden Kraftstoff-Grundpreise
derart stattfinden, daß auch zur Berechnung des Restvolumens (Volumen V1 + V2 oder
nur V2) der Preis der für den jetzigen Betankungsvorgang ausgewählten Kraftstoffsorte
herangezogen wird, wenn dieser niedriger ist als der der zuvor abgegebenen Kraftstoffsorte.
[0033] Die Ermittlung der Restvolumina ist neben der Ermittlung des exakten Abgabepreises
auch zum fehlerfreien Betrieb der Summenzähler der Zapfsäulen notwendig, die die Gesamtabgabemenge
pro Kraftstoffsorte und Zapfsäule registrieren.
[0034] Die in den Abbildungen Fig. 1 bis Fig. 6 dargestellten Vorrichtungen zeichnen sich
dadurch aus, daß durch die Zusammenführung der einzelnen Rohrleitungen 5a zu einer
gemeinsamen Rohrleitung 5b im Bereich vor der Meßeinrichtung 7 auf einzelne Absperrventile
pro Kraftstoffsortenzuleitung verzichtet werden kann, wie diese aus dem Stand der
Technik bekannt sind.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Lagertank
- 2
- Zapfventil
- 3
- Zapfschlauch
- 4
- Kraftstofförderpumpe
- 5a
- Rohrleitung
- 5b
- gemeinsame Rohrleitung
- 5c
- Zulaufleitung
- 6
- Rückschlagventil
- 7
- Meßeinrichtung
- 7a
- Kolbenmesser
- 7b
- Impulsgeber
- 8
- Rechner
- 9
- Anzeige
- 10
- Absperrventil
- 11
- Absperrventil
- 12
- Absperrventil
- V1
- = Volumen (Schlauch)
- V2
- = Volumen (Rohrleitung + Meßeinrichtung)
1. Vorrichtung zur Abgabe von unterschiedlichen Kraftstoffen an einer Zapfstelle mit
mindestens einem mit einem Zapfventil (2) versehenen Zapfschlauch (3), dem der jeweils
abzugebende Kraftstoff ausgehend von jeweils mindestens einem Lagertank (1) pro Kraftstoffsorte
mittels jeweils einer Kraftstofförderpumpe (4) durch Rohrleitungen (5) zugeführt wird,
wobei zwischen der Druckseite jeder Kraftstofförderpumpe (4) und dem mindestens einen
Zapfschlauch (3) eine für alle Kraftstoffsorten gemeinsame, mit einem Rechner (8)
verbundenen Meßeinrichtung (7) angeordnet ist, und jeder Kraftstofförderpumpe (4)
ein Rückschlagventil (6) nachgeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die druckseitigen Rohrleitungen (5a) der Kraftstofförderpumpen (4) in Förderrichtung
des Kraftstoffs vor der Meßeinrichtung (7) in eine gemeinsame Rohrleitung (5) zusammengeführt
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Rohrleitung
(5b) direkt an die Meßeinrichtung (7) angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der gemeinsamen Rohrleitung
(5b) ein Absperrventil (10) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit jeweils einem Zapfschlauch (3) pro Zapfsäulenseite
und jeweils einer Meßeinrichtung (7) pro Zapfsäulenseite, dadurch gekennzeichnet,
daß die druckseitigen Rohrleitungen (5a) der Kraftstofförderpumpen (4) in Förderrichtung
des Kraftstoffs vor der jeweils einen Meßeinrichtung (7) pro Zapfsäulenseite in eine
gemeinsame Rohrleitung (5b) pro Zapfsäulenseite zusammengeführt sind und in den zu
den beiden Zapfsäulenseiten führenden druckseitigen Rohrleitungen (5a) der Kraftstofförderpumpen
(4) jeweils ein Absperrelement (11) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der eine Zapfschlauch
(3) pro Zapfsäulenseite ein mit getrennten Strömungskanälen für unterschiedliche Kraftstoffe
versehener Mehrkammerschlauch ist, dadurch gekennzeichnet, daß die von der einen Meßeinrichtung
(7) pro Zapfsäulenseite zum Mehrkammer-Zapfschlauch (3) führende gemeinsame Rohrleitung
(5b) im Bereich des Schlauchanschlusses in zu den einzelnen Strömungskanälen führende
Zulaufleitungen (5c) aufgeteilt ist, wobei in jeder Zulaufleitung (5c) ein Absperrventil
(12) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absperrventile (10, 11, 12) als Magnetventile ausgebildet sind.
7. Verfahren zur Ermittlung des Kraftstoffabgabepreises bei einer nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 6 arbeitenden Vorrichtung zur Abgabe unterschiedlicher Kraftstoffsorten
mit einer Wähleinrichtung zur Auswahl des abzugebenden Kraftstoffes,
gekennzeichnet durch
die Verfahrensschritte:
a) Überwachen der Betätigung der Wähleinrichtung,
b) Berechnen des Abgabepreises zumindest für das bekannte Volumen V2 der gemeinsamen
Rohrleitung (5b) und der Meßeinrichtung (7) nach dem Preis des Kraftstoffes vor der
Betätigung der Wähleinrichtung gemäß a),
c) automatisches Umschalten der Preisberechnung auf den Preis der unter a) gewählten
Kraftstoffsorte, sobald die Meßeinrichtung (7) eine Kraftstoffabgabemenge ermittelt
hat, die zumindest dem Volumen V2 der gemeinsamen Rohrleitung (5b) mit dem Volumen
der Meßeinrichtung (7) entspricht und
d) Addition der unter b) und c) ermittelten Preise.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Zapfschlauch (3) ein Einkammer-Zapfschlauch (3)
ist, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
a) Überwachen der Betätigung der Wähleinrichtung,
b) Berechnen des Abgabepreises für das bekannte Volumen V2 der gemeinsamen Rohrleitung
(5b) und der Meßeinrichtung (7) sowie des Volumens V1 des Zapfschlauches (3) nach
dem Preis der Kraftstoffsorte vor der Betätigung der Wähleinrichtung gemäß a),
c) automatisches Umschalten der Preisberechnung auf den Preis der unter a) gewählten
Kraftstoffsorte, sobald die Meßeinrichtung (7) eine Kraftstoffabgabemenge ermittelt
hat, die dem Volumen V2 der gemeinsamen Rohrleitung (5b) und dem Volumen der Meßeinrichtung
(7) sowie dem Volumen V1 des Zapfschlauches (3) entspricht, und
d) Addition der unter b) und c) ermittelten Preise.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Berechnung des
Preises gemäß Verfahrensschritt b) der Preis der unter a) gewählten Kraftstoffsorte
herangezogen wird, wenn dieser niedriger ist als der der zuvor abgegebenen Kraftstoffsorte.