(19)
(11) EP 0 915 202 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.05.1999  Patentblatt  1999/19

(21) Anmeldenummer: 98120042.1

(22) Anmeldetag:  23.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01B 3/46, E01B 1/00, E01B 3/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.11.1997 DE 29719400 U

(71) Anmelder: SAAR-GUMMIWERK GmbH
66687 Wadern-Büschfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Ihle, Erich, Dr.
    66687 Wadern-Limbach (DE)
  • Zimmer, Kurt
    66679 Losheim (DE)
  • Romanski, Werner
    66687 Wadern (DE)

   


(54) Beschuhter Schienensockel


(57) Die Erfindung betrifft einen Schienensockel (2) zur Verankerung von Eisenbahnschienen (6) in einem schotterlosen Oberbau, wobei der Schienensockel (2) in einen aus einer Bodenplatte und Seitenwänden aus elastischem Material bestehenden Schwellenschuh (3) eingesetzt, die Fuge zwischen Schienensockel und oberem Schwellenschuhrand abdichtend geschlossen und der Schienensockel (2) zusammen mit dem Schwellenschuh als Einheit in einer entsprechenden Ausnehmung des Oberbaus (1) gelagert ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schienensockel zur Verankerung von Eisenbahnschienen in einem schotterlosen Oberbau, wobei der Schienensockel in einen aus einer Bodenplatte und Seitenwänden aus elastischem Material bestehenden Schwellenschuh eingesetzt, die Fuge zwischen Schienensockel und oberen Schwellenschuhrand abdichtend geschlossen und der Schienensockel zusammen mit dem Schwellenschuh als Einheit in einer entsprechenden Ausnehmung des Oberbaus gelagert ist.

[0002] Derartige leichtmontierbare Schienensockel mit guten Elastizitäts- und Dämpfungseigenschaften sind nächstliegend gemäß dem Stand der Technik aus der EP-PS 0 557 870 bekannt. Bei dem bekannten Schienensockel wird durch einen umlaufenden Dichtungsrahmen aus elastischem Material verhindert, daß Feuchtigkeit und Flüssigkeit in nachteiliger Weise in den Innenbereich des Schwellenschuhes eintreten. Erreicht wird dies konstruktiv dadurch, daß der untere Randbereich des Dichtungssrahmens die Oberkante der Seitenwände des Schwellenschuhes auf deren Außenseite überlappt und mit diesem dichtend verbunden ist und dessen oberer Randbereich mit den Seitenflächen des Schienensockels dichtend verbunden ist.

[0003] Der bekannte Schienensockel weist neben seinen Vorteilen den Nachteil auf, daß der obere Randbereich des Dichtungsrahmens in den Schienensockel eingegossen werden muß, um die dichtende Wirkung in optimalem Umfang zu erzielen. Dies wirkt sich in unvorteilhafter Weise auf die Herstellungs- und Montagekosten aus, da der überstehende Dichtungsrahmen bei der Zwischenlagerung der Schienensockel vielfach beschädigt wird, was auch bei einer unsachgemäßen Montage zu befürchten ist.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ohne einen Verlust an bestehenden Vorteilen der bekannten Ausführung, die Einheit bestehend aus Schienensockel und Schwellenschuh kostengünstiger, montagegerechter und zugleich möglichst unempfindlich gegenüber möglichen Beschädigungen bei Lagerung und Montage zu gestalten.

[0005] Die Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelungen, daß der Schienensockel mit einer umlaufenden Nut versehen, der Schwellenschuh einstückig ausgeführt und an dessen oberem Schwellenschuhrand ein Dichtwulst angeformt ist, der einen zum Schienensockel hin gekröpften, in der umlaufender Nut des Schienensockels verankerbaren Dichtkopf hoher Dehnfähigkeit aufweist.

[0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird am Schienensockel, normalerweise aus Beton, ein eingegossener überstehender Dichtungsrahmen mit den schon genannten Nachteilen vermieden.

[0007] Die Folge ist das Ausbleiben von möglichen Beschädigungen in Form von Verbiegungen sowie von Ein- oder Abrissen am Dichtungsrahmen.

[0008] Die erfindungsgemäße Ausbildung mit einer umlaufenden Nut erlaubt nunmehr folgende Montagevarianten für das gemeinsame Lagern von Schienensockel und Schwellenschuh in der Ausnehmung des Oberbaus:

a) Einführen des am Schwellenschuh befindlichen Dichtwulstes mit einer entsprechenden Verankerungskontur in die Nut vor oder bei der Lagerung im Oberbau;

b) Einbringen des nichtüberstehenden Gegenprofiles in den Schienensockel bereits bei dessen Herstellung;

c) nachträgliches Einbringen des nichtüberstehenden Gegenprofiles in den mit einer umlaufenden Nut hergestellten Schienensockel vor dessen Lagerung im Oberbau oder

d) während oder nach bereits erfolgter Lagerung des Schienensockels im Oberbau erfolgendes Einfügen des Gegenprofils in die umlaufende Nut mit anschließendem Abdichten durch Einführen des Dichtwulstes in das Gegenprofil.



[0009] Gemäß den Unteransprüchen wird dazu der Dichtwulst mit seinem Dichtwulst unmittelbar oder mittelbar über ein eingefügtes Gegenprofil in der umlaufenden Nut abdichtend im Schienensockel verankert.

[0010] Durch die vorgenannten Montagevarianten wird der dichtenden Wirkung zwischen Dichtwulst und Schienensockel weiterer Gestaltungsraum eröffnet.

[0011] Der aus der EP 0 557 870 bekannte Ausführungsansatz gemäß Anspruch 5, durch Verschweißen des Schwellenschuhes mit dem Randbereich des überkragenden Dichtungsrahmens eine sehr vorteilhafte, hohe Dichtwirkung zu erzielen, wird durch die erfindungsgemäße Ausführung im besonderem Maße erreicht. Der Schienensockel wird im Dichtungsbereich fast unbeschädigbar lagerfähig, montagefreundlich und kostengünstig. Die Abdichtung des Schwellenschuhes am Schienensockel kann praktisch unabhängig vom Zeitpunkt der Lagerung vollzogen werden.

[0012] Die Wahl von vernetztem Kautschuk als Werkstoff, vorzugsweise SBR-Kautschuk, für den gesamten Schwellenschuh ermöglicht es durch unterschiedliche Werkstoffdichten und -dicken verschiedene Dehnfähigkeiten und Härten zu erreichen. Auch kann die Anformung des Dichtwulstes an den Schwellenschuh oder des Dichtkopfes an den Dichtwulst durch Einspritzen erfolgen, wobei dann wiederum auch zellige und kompakte Bereiche möglich sind.

[0013] Aus den speziellen Ausführungsformen gemäß Figur 1 ohne Verwendung eines Gegenprofiles 12 in der umlaufenden Nut 11 und Figur 2 mit Verwendung eines Gegenprofiles 12 in der umlaufenden Nut 11 ist ersichtlich, daß Nutform und -anordnung so gewählt ist, daß der Dichtwulst 9 eingeklipst werden kann in die Nut 11 oder das Gegenprofil 12.

[0014] Der Dichtwulst 9 weist dabei im gesamten Bereich eine hohe Dehnungsfähigkeit auf, die es erlaubt, den Dichtkopf des Dichtwulstes in die Nut 11 bzw. das Gegenprofil 12 einzubringen. Die Rückstellkräfte des erfindungsgemäßen Werkstoffes, vernetzter Kautschuk, wirken anschließend jedoch so stark, daß sich der Dichtkopf des Dichtwulstes 9 in der Nut 11 bzw. dem in die Nut eingelegten Gegenprofil 12 verankert; dichtend jedoch nicht unlösbar.

Bezugszeichenliste



[0015] 
1
Betongrundplatte des Oberbaus
2
Schienensockel
3
Schwellenschuh, bezugszeichen liegt in der Seitenwand
4
in den Schwellenschuh eingelegte Bodenplatte
5
Zwischenplatte zwischen Schiene und Schienensockel
6
Schiene
7
Befestigungsbügel, z. B. zur Verschraubung
8
Schrauben
9
Dichtwulst mit am Ende angeformtem Dichtkopf
10
Oberer Randbereich des Schwellenschuhs, an den der Dichtwulst angeformt
11
Umlaufende Nut im Schienensockel
12
Gegenprofil, in der umlaufende Nut einfügbar



Ansprüche

1. Schienensockel (2) zur Verankerung von Eisenbahnschienen (6) in einem schotterlosen Oberbau, wobei der Schienensockel (2) in einen aus einer Bodenplatte und Seitenwänden aus elastischem Material bestehenden Schwellenschuh (3) eingesetzt, die Fuge zwischen Schienensockel und oberem Schwellenschuhrand abdichtend geschlossen und der Schienensockel (2) zusammen mit dem Schwellenschuh als Einheit in einer entsprechenden Ausnehmung des Oberbaus (1) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Schienensockel (2) mit einer umlaufenden Nut (11) ausgeführt, der Schwellenschuh (3) einstückig ausgebildet und am oberen Schwellenschuhrand (10) ein Dichtwulst (9) angeformt ist, der einen zum Schienensockel (2) hin gekröpften, in der umlaufenden Nut (11) des Schienensockel verankerbaren Dichtkopf hoher Dehnfähigkeit aufweist.


 
2. Schienensockel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Dichtwulst (9) mit seinem Dichtkopf unmittelbar in der umlaufenden Nut (11) abdichtend verankerbar ist.


 
3. Schienensockel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Dichtwulst (9) mit seinem Dichtkopf mittelbar über ein in der umlaufenden Nut (11) eingefügtes Gegenprofil (12) abdichtend verankerbar ist.


 
4. Schienensockel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Schwellenschuh (3) aus vernetztem Kautschuk besteht, der im Dichtwulstbereich (9) eine wesentlich höhere Dehnfähigkeit besitzt als im Wandungsbereich.


 
5. Schienensockel nach einem der Ansprüche 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Schwellenschuh (3)aus vernetztem SBR-Kautschuk (Styrol-Butadien-Rubber) besteht.


 
6. Schienensockel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,

daß das Gegenprofil (12) so ausgeführt ist, daß es unabhängig vom Zeitpunkt der Lagerung von Schienensockel (1) und Schwellschuh (3) im Oberbau (1), in die umlaufende Nut (11) einfügbar ist.


 
7. Schienensockel nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,

daß das Gegenprofil (12) aus thermoplastischem oder ausgehärtetem Kunststoff besteht.


 
8. Schienensockel nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,

daß das Gegenprofil (12) aus metallischem Werkstoff besteht.


 




Zeichnung










Recherchenbericht