[0001] Die Erfindung betrifft ein Holzbauelement mit einem Balken, insbesondere Kreuzbalken,
der aus einer Mehrzahl, insbesondere vier, von in Längsrichtung des Balkens parallel
zueinander verlaufenden und eine den Balken in Längsrichtung durchsetzende Ausnehmung
umschließenden Holzelementen gebildet ist, ein Verfahren zum Herstellen derartiger
Holzbauelemente, ein zum Herstellen dieser Holzbauelemente geeignetes Holzelement
sowie ein Verbindungselement für derartige Holzbauelemente.
[0002] Holzbauelemente der vorstehend angegebenen Art werden in zunehmendem Umfang zur wirtschaflichen
Verwendung von in Sägewerken anfallenden Abfällen (beispielsweise Außenteilen von
Modeln) und von im Wald anfallendem Schwachholz eingesetzt. Dabei wird von der Erkenntnis
Gebrauch gemacht, daß Holzbalken bei gleichzeitiger Verringerung ihres Gewichtes ohne
nennenswerte Beeinträchtigung ihrer Festigkeit mit einem geringeren Rohholzeinsatz
hergestellt werden können, wenn Sie aus einer Mehrzahl von parallel zur Längsrichtung
des Balkens verlaufenden und eine den Balken in Längsrichtung durchsetzende Ausnehmung
umschließenden Holzelementen bestehen.
[0003] Bei derartigen Holzbalken kann durch die Anordnung der zentralen Ausnehmung darüber
hinaus das Quell- und Schwindverhalten so beeinflußt werden, daß etwaige Formänderungen
hauptsächlich im Bereich der zentralen Ausnehmung des Balkens auftreten. Diese vorteilhafte
Beeinflussung des Quell- und Schwindverhaltens tritt besonders deutlich hervor, wenn
die vorstehend beschriebenen Holzbalken nach Art von Kreuzbalken mit vier die den
Balken in Längsrichtung durschsetzende Ausnehmung umschließenden Holzelementen gebildet
sind, wobei jedes Holzelement zwei etwa einen rechten Winkel miteinander einschließende
Begrenzungsflächen aufweist, auf denen die Jahresringe der Holzelemente vorzugsweise
etwa senkrecht auslaufen.
[0004] Bei der Verwendung der vorstehend beschriebenen Holzbauelemente kommt es jedoch zu
Problemen, wenn eine Verbindung mit anderen Bauteilen hergestellt werden muß, weil
aufgrund der axialen Ausnehmung innerhalb des Balkens bei der Vornahme von Bohrungen
oder anderen Bearbeitungen zur Festlegung von entsprechenden Verbindungselementen
an den Stirnflächen der Holzelemente so geringe Wandstärken zwischen der Bohrung und
der Begrenzungsfläche der einzelnen Holzelemente entstehen, daß eine nicht hinnehmbare
Reduzierung der Stabilität des Balkens, insbesondere an den Stirnflächen, beobachtet
wird. Zur Behebung dieses Mangels wurde bereits vorgeschlagen, die Ausnehmung zumindest
im Bereich der Stirnflächen der Balken zu vergießen. Wenngleich mit derartigen Holzbauelementen
selbst nach Anbringung von Verbindungselementen eine für eine Anzahl von Einsatzgebieten
akzeptable Stabilität erreicht werden kann, gibt es noch viele theoretisch denkbare
Einsatzgebiete für Holzbauelemente der eingangs beschriebenen Art, die aufgrund der
mangelhaften Stabilität nach Anbringung eines Verbindungselementes derzeit noch nicht
wirtschaftlich nutzbar sind.
[0005] Angesichts der vorstehend erläuterten Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Holzbauelement der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen,
das unter Gewährleistung einer hinreichenden Stabilität eine zuverlässige Verbindung
mit weiteren Bauteilen ermöglicht, ein Holzelement sowie ein Verbindungselement für
derartige Holzbauelemente anzugeben und Verfahren zum Herstellen erfindungsgemäßer
Holzbauelemente bereitzustellen.
[0006] Hinsichtlich der Holzbauelemente wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der
bekannten Holzbauelemente der eingangs genannten Art gelöst, die im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet ist, daß mindestens ein zur Herstellung einer Verbindung mit anderen
Bauteilen ausgelegtes Verbindungselement zumindest teilweise in der Ausnehmung aufgenommen
und festgelegt ist.
[0007] Diese Erfindung geht auf die überraschend einfache Erkenntnis zurück, daß durch Einführen
eines Verbindungselementes in die in einem Kreuzbalken vorhandene Ausnehmung gleichzeitig
eine Stabilisierung des Kreuzbalkens und eine Verbindungsmöglichkeit mit anderen Bauteilen
geschaffen werden kann.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen derartiger Holzbauelemente, bei dem
eine Mehrzahl von Holzelementen zu einem eine durchgehende axiale Ausnehmung aufweisenden
Balken, insbesondere einem Kreuzbalken zusammengefügt werden, ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß von einer Stirnfläche des Balkens ein zur Herstellung
einer Verbindung mit anderen Bauteilen ausgelegtes Verbindungselement in die Ausnehmung
eingeführt wird.
[0009] Wenngleich auch an eine formschlüssige Festlegung des Verbindungselementes in der
Ausnehmung gedacht ist, die beispielsweise durch Einschrauben des Verbindungselementes
in die Ausnehmung verwirklicht werden kann, hat es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, wenn das Verbindungselement mit einer Vergußmasse in der Ausnehmung festgelegt
wird.
[0010] Durch geeignete Wahl der Vergußmasse kann erreicht werden, daß die Auszugfestigkeit
des in der Ausnehmung festgelegten Verbindungselementes nicht mehr durch die Adhäsion
der Vergußmasse an dem Verbindungselement oder der von den Holzelementen gebildeten
Wand der Ausnehmung, sondern nur noch durch die Kohäsion der Holzelemente selbst,
d.h. durch die faserparallele Scherfestigkeit der zur Herstellung des Balkens eingesetzten
Holzelemente, begrenzt wird.
[0011] Zur Herstellung erfindungsgemäßer Holzbauelemente können beispielsweise Vergußmassen
auf Grundlage von Epoxidharzen eingesetzt werden. Epoxidharze sind Kunstharze mit
reaktionsfähigen Epoxidgruppen, die mit einer Vielzahl chemischer Verbindungen, den
sogenannten Härtern, unter bestimmten Bedingungen Vernetzungen eingehen (vgl. Becker,
W.; Braun, D.: Die Kunststoffe, Kunststoff-Handbuch, Hanser Verlag, München, 1990).
Die technisch wichtigsten Epoxidharze werden aus Bisphenol A und Epichlorhydrin hergestellt.
Die Vernetzung findet durch Polyaddition oder Polymerisation ohne Abspaltung von festen,
flüssigen oder gasförmigen Stoffen statt, so daß Epoxidharze während der Aushärtung
nur eine geringe Volumenschrumpfung zeigen. Handelsübliche Epoxidharze härten bei
Raumtemperatur innerhalb von 8 bis 10 Stunden vollständig aus. Bei Temperaturen unterhalb
von etwa 10 °C erfolgt die Vernetzung handelsüblicher Epoxidharze jedoch nur noch
zögerlich und unvollständig.
[0012] Zur Kosteneinsparung und zur Festlegung der Endeigenschaften können Epoxidharzen
unterschiedliche Füllstoffe, wie etwa Quarzsand, Quarzmehl, Kreide oder Metallpulver
zugesetzt werden. Dabei werden jedoch bei zunehmender Menge der Füllstoffe sowie bei
abnehmender Korngröße Beeinträchtigungen der Scherfestigkeit von auf Grundlage von
Epoxidharzen hergestellten Vergußmassen beobachtet. Daher ist es besonders zweckmäßig,
wenn den zur Herstellung erfindungsgemäßer Holzbauelemente gedachten Epoxidharzen
Füllstoffe in Form von Quarzsand mit einer mittleren Korngröße von mehr als 20 µm,
vorzugsweise mehr als etwa 40 µm in einer Menge von nicht mehr als 40 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht der Vergußmasse zugegeben werden.
[0013] Der Hauptvorteil von Epoxidharzen liegt in der ausgezeichneten Klebfähigkeit mit
vielen Kunststoffen, Metallen und auch Holz und darüber hinaus können Epoxidharze
mit einer vergleichsweise geringen Viskosität hergestellt und daher besonders einfach
ohne Preßdruck in schmale Fugen eingefüllt werden. Im Rahmen der Erfindung einsetzbare
Epoxidharze werden beispielsweise von der WEVO-Chemie-GmbH & Co., D-73751 Ostfildern
unter dem Handelsnamen WEVO-Epoxidharz EP 20/60 Q und WEVO-Plastic LM 200 vertrieben.
Letzteres ist mit 5 % Reaktivverdünner Hexandiodiglycithylether modifiziert und härtet
bereits bei Temperaturen unterhalb von etwa 5 °C schwundfrei aus.
[0014] Im Hinblick auf ihre Verarbeitung ist es jedoch nachteilhaft, daß die einzelnen Komponenten
von Epoxidharzen in der Gefahrstoffverordnung als reizend eingestuft sind. Daraus
folgt, daß bei der Verarbeitung ein Augenschutz, Handschuhe, ein Körperschutz sowie
ein Armschutz erforderlich sind. Außerdem kann die Verarbeitung von Epoxidharzen nur
an einem ausreichend be- und entlüfteten Arbeitsplatz erfolgen. Darüber hinaus sind
Epoxidharze vergleichsweise teuer.
[0015] Im Hinblick auf die gerade beschriebenen Probleme bei der Verwendung von Vergußmassen
auf Grundlage von Epoxidharzen ist es im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt,
Vergußmassen auf Grundlage von Polyurethanen einzusetzen. Als Polyurethane bezeichnet
man Makromoleküle, in denen die Grundbausteine durch Urethangruppen miteinander verknüpft
sind. Sie werden fast ausschließlich durch Polyaddition von di- oder mehrfunktionellen
Hydroxyverbindungen an di- oder mehrfunktionelle Isocyanate hergestellt (vgl. Becker,
W.; Braun, D.: Die Kunststoffe, Kunststoff-Handbuch, Hanser Verlag, München, 1990).
Die Polyaddition kann zum einen durch saure Verbindungen (z.B. Chlorwasserstoff) gehemmt
und zum anderen sowohl durch basische Verbindungen als auch durch einige Metallsalze
oder oranische Metallverbindungen beschleunigt werden. Bei der Herstellung von Form-
bzw. Vergußmassen findet die Vernetzung der Polyurethane durch die Umsetzung von Diisocyanaten
mit Verbindungen, die mehr als zwei Hydroxygruppen pro Molekül besitzen, statt. Hierbei
hängt der Vernetzungsgrad vor allem von der Struktur und der Funtionalität der Polyhydroxyverbindungen
ab, so daß sich durch deren Variation die Eigenschaften der Polyurethane beeinflussen
lassen.
[0016] Bei den in Verbindung mit Holzbauelementen eingesetzten Polyurethansystemen, bei
denen es sich im allgemeinen um Zweikomponentensysteme handelt, werden die Urethanverbindungen
durch die Umsetzung von Isocyanaten mit alkohlischen Hydroxylgruppen wie Polyesterolen
oder Polytherolen gebildet. Dabei findet im Gegesatz zur Wasservernetzung keine Abspaltung
von CO
2 statt, wodurch das unerwünschte Aufschäumen von Polyurethanen verhindert wird. Die
Verklebung der Polyurethane mit dem Holz beruht auf einer Brückenbindung zwischen
dem Klebstoff und der Zellulose.
[0017] Wenngleich Vergußmassen auf Grundlage von Polyurethanen im Vergleich zu Vergußmasse
auf Grundlage von Epoxidharzen im allgemeinen eine geringere kohäsive Festigkeit aufweisen,
ist der Einsatz von Vergußmassen auf Grundlage von Polyurethanen im Rahmen dieser
Erfindung aus den folgenden Gründen besonders bevorzugt:
1. Polyurethane härten auch bei tiefen Temperaturen vollständig aus.
2. Polyurethane zeigen im Vergleich zu Epoxidharzen eine bessere Vernetzung und zudem
eine höhere Klebfestigkeit an anderen Stoffen.
3. Die Preise für Vergußmassen auf Grundlage von Polyurethanen liegen ca. 40 % unter
denen von Epoxidharzen.
4. Polyurethansysteme sind als Ein- oder Zweikomponentenklebstoffe in Spritzkartuschen
am Markt frei verfügbar.
5. Polyurethansysteme sind in einem breiten Spektrum bis hin zu hochfesten Werkstoffen
modifizierbar.
6. Die Grundstoffe der Hauptkomponenten von Polyurethansystemen können aus Pflanzenteilen
gewonnen werden, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber synthetisierten
Grundstoffen ist.
7. Hinsichtlich der Verarbeitungsrichtlinien und Arbeitssicherheit fügen sich Polyurethansysteme
problemlos in jede Holzbaufertigung ein, weil hier bereits verbreitet mit Holzleimen
auf Grundlage von Polyurethanen gearbeitet wird.
[0018] Im Rahmen der Erfindung einsetzbare Polyurethane werden beispielsweise von der Firma
Klebchemie M.G. Becker GmbH & Co. KG, D-76353 Weingarten unter dem Handelsnamen Kleiberit
Bindemittel 538 eingesetzt. Diesem Bindemittel können auch noch Füllstoffe wie etwa
Quarzsand beigemischt werden. Daneben ist im Rahmen dieser Erfindung auch noch an
die Verwendung von Verbundmörtel aufweisenden Vergußmassen gedacht. Verbundmörtel
bestehen im allgemeinen aus zwei Komponenten, von denen eine ein organisches Bindemittel
(Harz und Härter) und die andere ein anorganisches Bindemittel (Zement und Wasser)
aufweist. Daneben können Verbundmörtel auch noch Verdickungsmittel und Füllstoffe
aufweisen. Im Rahmen dieser Erfindung einsetzbare Verbundmörtel werden beispielsweise
von der Firma Hilti unter den Handelsnamen HILTI HIT HY 50 und HILTI WTR angeboten.
[0019] Der Verguß der Verbindungselemente erfindungsgemäßer Holzbauelemente erfolgt zweckmäßigerweise
durch Einspritzen bzw. Einpressen der Vergußmasse in die Fuge zwischen Verbindungsmittel
und der von den Holzelementen gebildeten Wand der den Balken durchsetzenden Ausnehmung.
Dazu können Handeinspritzgeräte mit Kartuschen oder pneumatisch bzw. hydraulisch arbeitende
Geräte eingesetzt werden. Letztere sind für den industriellen Einsatz bereits derart
im Handel erhältlich, daß die einzelnen Komponenten der Vergußmasse aus getrennten
Gebinden gefördert und in einem vorgegebenen Verhältnis in einer Mischdüse kurz vor
Austritt aus einer Applikationspistole gemischt werden. Der Vorteil derartiger Geräte
liegt darin, daß in Arbeitspausen lediglich der Mischkopf zu reinigen ist und das
Gerät mit Klebstoff ansonsten jederzeit einsatzbereit bleibt.
[0020] Bei Einsatz von Vergußmassen auf Grundlage von Polyurethanen ist darauf zu achten,
daß eine CO
2-Bildung beim Aushärten der Vergußmasse in der Fuge vermieden wird, um so eine unerwünschte
Blasenbildung zu vermeiden. Deshalb muß sichergestellt sein, daß die Komponenten während
des Verbleibs im Applikationsgerät vor einem Zutritt von Luft oder Feuchtigkeit geschützt
sind.
[0021] Im Hinblick auf eine möglichst problemfreie Applikation der Vergußmasse unter gleichzeitiger
Sicherstellung einer guten Auszugfestigkeit des in der den Balken durchsetzenden Ausnehmung
aufgenommenen Verbindungselementes hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn die von der Vergußmasse zu füllende Fuge zwischen der Außenfläche des in der
Ausnehmung aufgenommenen Teils des Verbindungselementes und der von den Holzelementen
gebildeten Wand der den Balken durchsetzenden Ausnehmung etwa 1 bis 12 mm, vorzugsweise
etwa 3 bis 9 mm, besonders bevorzugt etwa 3 bis 5 mm beträgt. Dabei kann eine zufriedenstellende
Festigkeit der Verbindung zwischen dem Verbindungselement und den Holzelementen sichergestellt
werden, wenn die axiale Länge des in der den Balken durchsetzenden Ausnehmung aufgenommenen
Teils des Verbindungselementes etwa 100 bis 200 mm, vorzugsweise etwa 150 bis 200
mm beträgt.
[0022] Falls der in der Ausnehmung aufgenommene Teil des Verbindungselementes eine im wesentlichen
in Form einer Kreiszylindermantelfläche gebildete Außenfläche aufweist, beispielsweise
in Form einer Gewindestange gebildet ist, kann eine besonders feste Verbindung zwischen
dem Verbindungselement und dem Balken sichergestellt werden, wenn die von den Holzelementen
gebildete Wand der den Balken durchsetzenden Ausnehmung zumindest teilweise in Form
eines sich in Längsrichtung des Balkens erstreckenden Segmentes einer Kreiszylindermantelfläche
gebildet ist, vorzugsweise etwa die Form einer vollständigen Kreiszylindermantelfläche
aufweist, weil so eine von der Vergußmasse zu füllende Fuge konstanter Breite gebildet
werden kann, die eine feste Verbindung begünstigt.
[0023] Wie eingangs bereits angesprochen wird die Auszugfestigkeit des in der den Balken
durchsetzenden Ausnehmung festgelegten Verbindungselementes eines erfindungsgemäßen
Holzbauelementes bei geeigneter Wahl der Vergußmasse nur noch durch die Kohäsion der
zur Herstellung des Balkens verwendeten Holzelemente, d.h. durch die faserparallele
Scherfestigkeit dieser Holzelemente begrenzt. Überraschenderweise hat es sich gezeigt,
daß diese faserparalle Scherfestigkeit von zur Herstellung von Kreuzbalken geeigneten
Holzelementen erhöht werden kann, wenn das Holz des Balkens im Bereich der den Balken
durchsetzenden Ausnehmung zumindest teilweise, vorzugsweise verdichtet wird. Dabei
erfolgt die Verdichtung in besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung längs
mindestens einer die Längsachse des Balkens umlaufenden und damit quer zur Faserrichtung
der Holzelemente verlaufenden Linie. Eine derartige Verdichtung kann besonders einfach
vorgenommen werden, wenn die den Balken durchsetzende Ausnehmung unter Verwendung
eines geeigneten Gewindeformers mit einem Innengewinde versehen wird. Bei der Auswahl
geeigneter Gewindeformer ist darauf zu achten, daß möglichst keine Risse der Holzfasern
der Holzelemente gebildet werden. Daher weisen die zur Herstellung erfindungsgemäßer
Holzbauelemente eingesetzten Gewindeformer zweckmäßigerweise keine scharfen Kanten
sondern lediglich abgerundete Formgebungsflächen auf. Ferner werden zweckmäßigerweise
nur solche Gewindeformer verwendet, deren Außendurchmesser den Durchmesser der den
Balken durchsetzenden Ausnehmung um höchstens etwa 10 bis 20 mm, vorzugsweise höchstens
etwa 2 bis 5 mm überschreiten.
[0024] Zur Sicherstellung einer möglichst hohen Auszugfestigkeit des in dem Balken festgelegten
Verbindungselementes hat es sich weiter als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn zumindest
der in der Ausnehmung aufgenommene Teil des Verbindungselementes eine profilierte,
vorzugsweise mit einem Außengewinde versehene Außenfläche aufweist, weil so neben
einer stoffschlüssigen Verbindung auch noch eine formschlüssige Verbindung zwischen
der Vergußmasse und dem Verbindungselement erreicht werden kann.
[0025] Wie vorstehend bereits erläutert, wird ein erfindungsgemäßes Holzbauelement vorzugsweise
mit einem Verfahren hergestellt, bei dem zunächst ein eine sich in Längsrichtung erstreckende
Ausnehmung aufweisender Balken hergestellt wird und erst danach die Einführung des
Verbindungselementes in die Ausnehmung erfolgt. Dabei kann die zur Festlegung des
Verbindungselementes in der Ausnehmung benutzte Vergußmasse vor und/oder nach Einführen
des Verbindungselementes in die Ausnehmung eingefüllt werden.
[0026] Im Hinblick auf eine möglichst genaue Positionierung des Verbindungselementes in
der den Balken durchsetzenden Ausnehmung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn die Vergußmasse erst nach Einführen des Verbindungselementes in die Ausnehmung
eingefüllt wird, weil die Einführung des Verbindungselementes dann nicht durch die
Vergußmasse behindert wird. Das Einfüllen der Vergußmasse in die zwischen dem Verbindungselement
und den Holzelementen gebildete Fuge kann vereinfacht werden, wenn das Verbindungselement
ein im wesentlichen rohrförmiges Teil mit einem sich im wesentlichen in Längsrichtung
des Balkens erstreckenden, vorzugsweise über ein in seiner beispielsweise im wesentlichen
kreiszylindermantelförmigen Wand gebildetes Loch mit der Fuge zwischen den Holzelementen
und der Außenfläche des Verbindungselementes in Verbindung stehenden, an mindestens
einem seiner axialen Enden offenen Hohlraum aufweist.
[0027] Mit Hilfe eines derartigen rohrförmigen Teils kann die Applikation der Vergußmasse
mit Hilfe einer in den Hohlraum eingeführten Spritzlanze durch die in dem rohrförmigen
Teil gebildeten Löcher erfolgen. Auf diese Weise kann eine hinreichend feste und dauerhafte
Verbindung zwischen dem Balken und dem Verbindungselement über die gesamte Länge des
in den Balken eingeführten Teils des Verbindungselementes sichergestellt werden. Ferner
können zur Herstellung erfindungsgemäßer Verbindungselemente geeignete rohrförmige
Teile kostengünstig gefertigt werden und ermöglichen, wie vorstehend erläutert, eine
kostengünstige Fertigung erfindungsgemäßer Holzbauelemente durch Einspritzen der Vergußmasse
mit Hilfe einer geeigneten, in den Hohlraum einführbaren Spritzlanze. Dabei können
sich die Holzbalken während des Einspritzens etwa in horizontaler Richtung erstrecken,
um so die Herstellung erfindungsgemäßer Holzbauelemente mit einer großen Länge zu
erleichtern. Ferner kann in dem Hohlraum des rohrförmigen Teiles auch noch ein geeignetes
zum Herstellen einer Verbindung mit einem weiteren Holzbauelement und/oder einem anderen
Bauteil ausgelegtes Verbindungsteil festgelegt werden. Dadurch wird die Bereitstellung
eines modular aufgebauten Verbindungsmittels ermöglicht, das nach Art eines Baukastensystems
an bereits vorhandene konventionelle, wie auch an neu zu schaffende Verbindungsmittel
angepaßt werden kann. Zur Anpassung an bereits vorhandene Verbindungsmittel kann das
Verbindungsteil des erfindungsgemäßen Verbindungselementes mit einem Innengewinde
versehen sein.
[0028] Zusätzlich oder alternativ zu dem Verbindungsteil kann das erfindungsgemäße Verbindungselement
auch noch ein in dem Hohlraum aufgenommenes, vorzugsweise einen sich in Längsrichtung
des Balkens erstreckenden Hohlraum und den Löchern in dem rohrförmigen Teil entsprechende
Löcher aufweisendes Innenteil umfassen. Mit einem derartigen Innenteil kann das Volumen
der einzufüllenden Vergußmasse begrenzt werden. Das ist insbesondere dann zweckmäßig,
wenn beim Aushärten der Vergußmassen eine Volumenschrumpfung eintritt, die bei einem
mit Vergußmasse gefüllten Rohrteil die Lunkerbildung fördert. Der in dem Innenteil
vorgesehene Hohlraum mit den den Löchern in dem rohrförmigen Teil entsprechenden Löchern
kann als Verteiler für die Vergußmasse eingesetzt werden. Nach Aushärtung der in dem
Hohlraum des Innenteils aufgenommenen Vergußmasse kann das Innenteil beispielsweise
mittels eines verlängerten Bohrers ausgebohrt werden, um so die Einführung eines weiteren
Bauelementes, wie etwa eines zur Herstellung von vorgespannten Balken einsetzbaren
Stahlseils in die den Balken durchsetzende Ausnehmung zu ermöglichen.
[0029] Neben dem rohrförmigen Teil, dem Verbindungsteil und dem Innenteil kann den zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Holzbauelementes geeigneten erfindungsgemäßen Verbindungselementen
auch noch ein zur zentrischen Positionierung in der den Balken durchsetzenden Ausnehmung
dienendes Positionierungselement und/oder ein das Auslaufen der in die zwischen der
von den Holzelementen gebildeten Wand der Ausnehmung und der Außenfläche des in der
Ausnehmung aufgenommenen Teils des Verbindungselementes gebildeten Fuge gefüllten
Vergußmasse dienenden Verschluß zugeordnet sein. Dabei können das Positionierungselement
und der Verschluß zu einer Verschlußkappe zusammengefaßt sein, die einen gleichzeitig
zur Positionierung dienenden beispielsweise aus Schaumstoff oder Neopren hergestellten
Dichtungsring aufweist.
[0030] Schließlich kann dem erfindungsgemäßen Verbindungselement auch noch ein beispielsweise
aus einem Stück Schaumstoff-Rollschnur mit kreisförmigem Querschnitt hergestellter
Verschlußstopfen zugeordnet sein der mit dem Innenteil des Verbindungselementes in
die den Balken durchsetzende Ausnehmung geschoben wird und dazu dient, das Ausfließen
der Vergußmasse in das Balkeninnere zu verhindern.
[0031] Wie vorstehend bereits angeprochen, kann das Verbindungselement eines erfindungsgemäßen
Holzbauelementes zum Herstellen einer Verbindung mit einem Bauteil in Form eines die
Ausnehmung durchsetzenden, vorzugsweise aus Stahl gebildeten Vorspannelementes ausgelegt
sein. Mit einem derartigen Vorspannelement kann dem Durchbiegen eines horizontal eingebauten
Balkens unter Wirkung der Schwerkraft entgegengewirkt werden. Falls eine Baugruppe
aus mehreren parallel zueinander verlaufenden Holzbauelementen der eingangs beschriebenen
Art gebildet wird, reicht es aus, wenn nur eines dieser Holzbauelemente vorzugsweise
das am weitesten unten angeordnete, mit einem Vorspannelement versehen wird, um dem
Durchbiegen genügend entgegenzuwirken.
[0032] Zum Festlegen des Vorspannelementes kann das Verbindungselement von einem mit einem
Innengewinde versehenen, sich in Längsrichtung des Balkens erstreckenden Loch durchsetzt
sein. Das Vorspannelement kann dann in das Verbindungselement eingeschraubt werden.
Die Vorspannung des Vorspannelementes kann in diesem Fall entweder durch Einschrauben
des Verbindungselementes in die Ausnehmung oder durch Einschrauben des Vorspannelementes
in das im Verbindungselement gebildete Loch bewirkt werden, wenn das Vorspannelement
an einem dem Balken an dessen dem Verbindungselement entgegengesetzten Ende zugeordneten
Anschlag zur Anlage kommt. Daneben ist es jedoch auch möglich, daß das Vorspannelement
am Verbindungselement selbst festgelegt ist und mit einem an dem dem Verbindungselement
entgegengesetzten Ende des Balkens zugeordneten Konterelement vorspannbar ist.
[0033] Zusätzlich oder alternativ kann das Verbindungselement auch mit mindestens einem
zum Herstellen einer Verbindung mit einem sich quer zur Längsachse des Balkens erstreckenden
Bauteil ausgelegten Verbindungsbereich versehen sein. Zu diesem Zweck ist beispielsweise
daran gedacht, den Verbindungsbereich in Form eines sich quer zur Längsachse des Balkens
erstreckenden, vorzugsweise in und/oder an dem im Balken aufgenommenen Teil des Verbindungselementes
gebildeten Gewindes zu verwirklichen. Bei dieser Anordnung muß zum Herstellen der
Verbindung zunächst mindestens eines der Holzelemente des Holzbalkens von dem quer
zu dessen Längsachse verlaufenden Bauteil durchsetzt werden, wonach dann die Befestigung
dieses Bauteils an dem Holzbauelement erfolgen kann.
[0034] Wie vorstehend bereits erläutert, weist die den Balken durchsetzende Ausnehmung des
erfindugsgemäßen Holzbauelementes vorzugsweise eine im wesentlichen kreiszylindermantelförmige
Wand auf. Diese Form der den Balken durchsetzenden Ausnehmung kann unter Vermeidung
einer aufwendigen Bearbeitung des fertiggestellten Balkens verwirklicht werden, wenn
zur Herstellung dieser Balken Holzelemente mit zwei etwa einen rechten Winkel miteinander
einschließenden Begrenzungsflächen, auf denen die Jahresringe des Holzelementes vorzugsweise
etwa senkrecht auslaufen, und einer weiteren zur Bildung eines Teils der Wand der
den Balken durchsetzenden Ausnehmung dienenden weiteren Begrenzungsfläche eingesetzt
werden, bei denen die weitere Begrenzungsfläche bereits vor der Verbindung mit anderen
Holzelementen zur Herstellung eines Kreuzbalkens etwa die Form eines sich in Längsrichtung
des Holzelementes erstreckenden Segmentes einer Zylindermantelfläche aufweist. Die
Herstellung eines Holzelementes mit einer in Form eines Kreiszylindermantelflächen-Segmentes
gebildeten weiteren Begrenzungsfläche kann durch Verwendung geeigneter Bearbeitungswerkzeuge
in der ohnehin zur Formgebung der zur Herstellung der Holzbauelemente benötigten Holzelemente
erforderlichen Hobelanlage verwirklicht werden.
[0035] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Kreuzbalkens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Holzbauelementes,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht des Kreuzbalkens nach Fig. 1 mit einem darin eingesetzten Verbindungselement,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht durch ein zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Holzbauelementes
geeigneten Verbindungselementes,
- Fig. 4
- Schnittansichten von Einzelteilen eines erfindungsgemäßen Verbindungselementes und
- Fig. 5
- eine Schnittansicht eines aus den Einzelteilen nach Fig. 1 zusammengesetzten Verbindungselementes.
[0036] Der in Fig. 1 dargestellte Kreuzbalken besteht aus vier Holzelementen 20, 30, 40
und 50, die eine den Balken in Längsrichtung durchsetzende Ausnehmung 70 umschließen.
Jedes der Holzelemente 20, 30, 40 und 50 weist zwei einen rechten Winkel miteinander
einschließende Begrenzungsflächen 22, 24, 32, 34, 42, 44, 52, 54 auf, auf denen die
Jahresringe 26, 36, 46 und 56 der Holzelemente etwa senkrecht auslaufen. Darüber hinaus
weist jedes der Holzelemente 20, 30, 40 und 50 auch noch eine weitere Begrenzungsfläche
28, 38, 48 bzw. 58 auf, die die den Balken durchsetzende Ausnehmung 70 begrenzt. Jede
der weiteren Begrenzungsflächen 28, 38, 48 und 58 ist in Form eines sich in Längsrichtung
des Balkens 10 erstreckenden Segmentes einer Zylindermantelfläche gebildet, wobei
sich jede der weiteren Begrenzungsflächen 28, 38, 48 und 58 in Umfangsrichtung über
etwa 90° der Kreiszylindermantelfläche erstreckt. Auf diese Weise erhält die den Balken
10 durchsetzende Ausnehmung 70 eine im wesentlichen in Form einer Kreiszylindermantelfläche
gebildete Wand. Zur Herstellung des in Fig. 1 dargestellten Kreuzbalkens können Holzelemente
mit einer längsgehobelten weiteren Begrenzungsfläche in Form der gewünschten Segmente
einer Kreiszylindermantelfläche eingesetzt werden. Bei der Herstellung des in Fig.
1 dargestellten Kreuzbalkens können geringfügige Versetzungen zwischen den einzelnen
weiteren Begrenzungsflächen 28, 38, 48 und 58 längs der gehobelten Holzelemente 20,
30, 40 und 50 akzeptiert werden, solange sichergestellt wird, daß die die Ausnehmung
70 begrenzende Wand noch im wesentlichen kreiszylindermantelförmig ist.
[0037] Unter Benutzung des in Fig. 1 dargestellten Kreuzbalkens kann das in Fig. 2 dargestellte
erfindungsgemäße Holzbauelement hergestellt werden, indem zunächst ein Verbindungselement
80 in die den Balken 10 durchsetzende Ausnehmung 70 eingeführt und anschließend mit
einer Vergußmasse 90 vergossen wird. Dabei kann das Eindringen der Vergußmasse in
den Innenraum des Balkens 10 verhindert werden, indem vor Einführung des Verbindungselementes
80 ein Anschlagelement, beispielsweise ein Astlochdübel in die Ausnehmung 70 eingesetzt
wird. Wie vorstehend im einzelnen erläutert, wird zum Vergießen des Verbindungselementes
80 in der den Balken 10 durchsetzenden Ausnehmung 70 zweckmäßigerweise eine auf Grundlage
von Polyurethanen hergestellte Vergußmasse benutzt.
[0038] Wie in Fig. 3 dargestellt, kann das Verbindungselement des in Fig. 2 dargestellten
Holzbauelementes beispielsweise in Form einer mit einem Außengewinde 82 versehenen
Gewindestange 80 gebildet sein, wobei in einer nach Einführung in die den Balken 10
durchsetzende Ausnehmung 70 freiliegende Stirnfläche des Verbindungselementes 80 eine
mit einem Innengewinde 86 versehene Ausnehmung 84 gebildet ist. Falls die den Balken
10 durchsetzende Ausnehmung 70 einen Durchmesser von etwa 36,5 mm aufweist, kann der
Außendurchmesser der Gewindestange 80 etwa 30 mm betragen, so daß eine mittlere Klebefugenbreite
zwischen der Außenfläche der Gewindestange 80 und der die Ausnehmung 70 begrenzenden
Wand von etwa 3,25 mm entsteht.
[0039] Falls die in Form von Kreiszylindermantelsegmenten gebildeten weiteren Begrenzungsflächen
28, 38, 48 und 58 nach Zusammenfügung des Kreuzbalkens gegeneinander versetzt sind,
ist darauf zu achten, daß die minimale Klebefugendicke zwischen der Gewindestange
80 und der die Ausnehmung 70 begrenzenden Wand mindestens etwa 2,7 mm beträgt und
die maximale Klebefugendicke höchstens etwa 3,8 mm beträgt. Die Oberfläche der Gewindestange
80 ist vorzugsweise gedreht oder gewalzt und entspricht zweckmäßigerweise einem metrischen
ISO-Gewinde, in der dargestellen Ausführungsform einem metrischen ISO-Gewinde M30.
Die Ausnehmung 84 kann mit einem Grundlochgewinde, M12, M16 oder M20 versehen sein.
Insgesamt ist das Verbindungselement 80 zweckmäßigerweise aus einem eine die Scherfestigkeit
der Holzelemente 20, 30, 40 und 50 übersteigende Scherfestigkeit aufweisenden Stahl
gebildet. Alternativ oder zusätzlich zu dem in Fig. 3 dargestellten Grundlochgewinde
86 kann die Gewindestange 80 auch noch mit einem Gewindezapfen oder angeschweißten
Anschlußteilen versehen sein.
[0040] Das in den Fig. 4 und 5 dargestellte Verbindungselement besteht im wesentlichen aus
einem rohrförmigen Teil 110, einem in den das rohrförmige Teil 110 in axialer Richtung
durchsetzenden Hohlraum 116 einsetzbaren Anschlußteil 120 und einem ebenfalls in den
Hohlraum 116 einführbaren Innenteil 130.
[0041] Das rohrförmige Teil 110 bildet die Außenfläche des Verbindungselementes und kann
mit einer die mechanische Verzahnung der Vergußmasse auf der Außenfläche begünstigenden
Oberflächenstrukturierung versehen sein. In der dargestellten Ausführungsform ist
die Außenfläche des rohrförmigen Teils 110 mit einem Außengewinde 114 versehen. Die
Herstellung ist beispielsweise aus zwei geprägten und gestanzten Halbschalen denkbar,
die miteinander verschweißt sind, wenn eine wellenartige Gewindeausprägung auf der
Außenfläche gewünscht wird. Bei glatter Oberfläche kann auf fertige Rohrprodukte zurückgegriffen
werden.
[0042] In der Mantelfläche des rohrförmigen Teils 110 sind Langlöcher 112 gebildet, durch
die die Vergußmasse in die zwischen dem Außengewinde 114 und den Holzelementen gebildete
Fuge gespritzt werden kann. Das zur Herstellung einer Verbindung mit anderen Bauteilen
dienende Verbindungsteil 120 weist ein Innengewinde 122 auf. Das Verbindungsteil 120
kann als Gußteil, das anschließend mit einer Bohrung und dem Gewinde 122 versehen
wird, oder als Drehteil ausgeführt sein. Das Verbindungsteil wird zweckmäßigerweise
durch Verschweißen oder Verkleben mit dem rohrförmigen Teil 110 verbunden. Bei der
in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbindungselementes
ist das Verbindungsteil 120 mit einer Durchgangsbohrung 124 versehen, die die Applikation
der Vergußmasse ermöglicht.
[0043] Das in den Fig. 4 und 5 dargestellte Innenteil 130 ist in Form eines beispielsweise
aus Recycling-Kunststoff hergestellten Kunststoff-Spritzgußteils ausgeführt. Der Außendurchmesser
des Innenteils 130 entspricht dem Innendurchmesser des im rohrförmigen Teil 110 gebildeten
Hohlraums 116. Das Innenteil 130 kann mit einer einfachen Montageklebung im Hohlraum
116 festgelegt werden. Das Innenteil 130 ist in Form eines mit einem Boden 134 an
einer seiner Stirnflächen geschlossenen Rohres mit einem sich in seiner axialen Richtung
erstreckenden Hohlraum 136 ausgeführt. Ferner sind in dem Innenteil 130 Langlöcher
132 gebildet, deren Position den Langlöchern 112 des rohrförmigen Teils 110 entspricht.
Das Innenteil 130 dient zur Verteilung der Vergußmasse und zur Befestigung des Verschlußstopfens
160 (siehe unten). Ferner wird durch das Innenteil 130 das Volumen der zur Befestigung
des Verbindungselementes benötigten Vergußmasse begrenzt. Das ist insbesondere dann
sinnvoll, wenn beim Aushärten der Vergußmasse eine Volumenschrumpfung eintritt, die
bei einem mit der Gußmasse gefüllten Rohrteil die Lunkerbildung fördert. Nach Aushärtung
der Vergußmasse in dem Hohlraum 136 des Verbindungsteils 130 kann das Innenteil mittels
eines verlängerten Bohrers ausgebohrt werden, um beispielsweise ein Stahlseil zur
Herstellung von vorgespannten Balken durchzuführen.
[0044] Dem im wesentlichen aus dem rohrförmigen Teil 110, dem Verbindungsteil 120 und dem
Innenteil 130 bestehenden Verbindungselement 100 sind auch noch eine Verschlußkappe
150, ein Verschlußstopfen 160 sowie ein weiterer Verschlußstopfen 140 zugeordnet.
Die in Fig. 4e dargestellte Verschlußkappe besteht im wesentlichen aus einem Kunstoff-Spritzgußteil,
das mit einem flexiblen Dichtungsring 152, beispielsweise aus Schaumstoff oder Neopren
versehen ist. Ferner weist die Verschlußkappe 150 auch noch einen Stutzen 154 auf,
der mit einem Gewinde oder mit einem zur Herstellung einer lösbaren Verbindung geeigneten
Klemmechanismus im Verbindungsteil 120 festlegbar ist. Die Verschlußkappe 150 erfüllt
drei Funktionen. Erstens kann das Verbindungselement mit Hilfe von Befestigungslöcher
156 der Verschlußkappe durchsetzenden Schrauben im Balkenloch fixiert werden. Gleichzeitig
wird durch Anpressen des Dichtungsringes die Klebefuge abgedichtet, so daß keine Vergußmasse
auslaufen kann. Drittens schützt der Stutzen 154 das Gewinde 122 im Verbindungsteil
120 vor Verunreinigungen bei der Applikation der Vergußmasse.
[0045] Der beispielsweise aus einem Stück handelsüblicher Schaumstoff-Rollschnur mit kreisförmigen
Querschnitt bestehende Verschlußstopfen 160 kann mit dem Innenteil 130 verklebt und
zusammen mit diesem in die den Balken 10 durchsetzende Ausnehmung 70 geschoben werden,
um so das Ausfließen der Vergußmasse in das Balkeninnere zu verhindern.
[0046] Auch der Verschlußstopfen 140 dient zur Verhinderung des Ausfließens der Vergußmasse.
Dazu wird der Verschlußstopfen 140 nach der Injektion der Vergußmasse in den Stutzen
154 der Verschlußkappe 150 geschoben.
[0047] Eine genaue Positionierung des in den Fig. 4 und 5 dargestellten Verbindungselementes
kann unter Sicherstellung einer gleichmäßigen Fugenbreite über die gesamte Länge des
Verbindungselementes mit Hilfe von in die Langlöcher 112 und 132 eingesetzten und
als Abstandhalter dienenden Bogenfedern gewährleistet werden. Mit derartigen Bodenfedern
wird die Durchlässigkeit der Langlöcher 112 und 132 für die Vergußmasse kaum beeinträchtigt.
[0048] Mit dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Verbindungselement kann die Vergußmasse
unter Preßdurck in die Klebefuge injiziert und eine Lunkerbildung in der Fuge weitgehend
vermieden werden. Gleichzeitig ist das Holzbauelement nach Applikation der Vergußmasse
und vor deren vollständiger Aushärtung transportabel und kann beispielsweise zur Beschleunigung
der Härtungsreaktion sowie zur Erhöhung der Festigkeitseigenschaften der Vergußmasse,
beispielsweise durch Mikrowellenbestrahlung erwärmt werden. Nach der Aushärtung können
die Verschlußkappe 150 und der Verschlußstopfen 140 abgenommen und wiederverwendet
werden. Dazu ist im allgemeinen lediglich der Dichtungsring 152 zu ersetzen.
[0049] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise ist auch an die Verwendung von in der Form eines Baustahls
gebildeten Verbindungselementen gedacht. Darüber hinaus kann das Verbindungselement
auch in die den Balken durchsetzende Ausnehmung eingeschraubt werden. Ferner können
in dem Verbindungselement auch beispielsweise in Form von weiteren Innengewinden gebildete
Verbindungsbereiche zum Herstellen einer Verbindung mit einem sich quer zur Längsachse
des Balkens erstreckenden Bauteil angeordnet sein.
1. Holzbauelement mit einem Balken, insbesondere Kreuzbalken (10) der aus einer Mehrzahl,
insbesondere vier, von in Längsrichtung des Balkens (10) parallel zueinander verlaufenden
und eine den Balken (10) in Längsrichtung durchsetzende Ausnehmung umschließenden
Holzelementen (20, 30, 40, 50) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein zur Herstellung einer Verbindung mit anderen Bauteilen ausgelegtes Verbindungselement
(80, 100) zumindest teilweise in der Ausnehmung (70) aufgenommen und festgelegt ist.
2. Holzbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(80, 100) mit einer vorzugsweise ein Epoxidharz, ein Polyurethan und/oder einen Verbundmörtel
aufweisenden Vergußmasse (90) in der Ausnehmung (70) festgelegt, insbesondere verleimt,
ist.
3. Holzbauelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der von der
Vergußmasse (90) gefüllten Fuge zwischen der Außenfläche des in der Ausnehmung (70)
aufgenommenen Teils des Verbindungselementes (80, 100) und der von den Holzelementen
(20, 30, 40, 50) gebildeten Wand der den Balken durchsetzenden Ausnehmung (70) etwa
1 bis 12 mm, vorzugsweise etwa 3 bis 9 mm, besonders bevorzugt etwa 3 bis 5 mm beträgt.
4. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die axiale Länge des in der den Balken (10) durchsetzenden Ausnehmung (70) aufgenommenen
Teils des Verbindungselementes (80, 100) etwa 100 bis 200 mm, vorzugsweise etwa 150
bis 200 mm beträgt.
5. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die von den Holzelementen (20, 30, 40, 50) gebildete Wand der den Balken durchsetzenden
Ausnehmung (70) zumindest teilweise in Form eines sich in Längsrichtung des Balkens
(10) erstreckenden Segmentes einer Kreiszylindermantelfläche gebildet ist, vorzugsweise
etwa die Form einer vollständigen Kreiszylindermantelfläche aufweist.
6. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Holz des Balkens (10) im Bereich der den Balken durchsetzenden Ausnehmung (70)
zumindest teilweise, vorzugsweise längs mindestens einer die Längsachse des Balkens
(10) umlaufenden Linie verdichtet, insbesondere mit einem Innengewinde versehen ist.
7. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest der in der Ausnehmung (70) aufgenommene Teil des Verbindungselementes (80,
100) eine profilierte, vorzugsweise mit einem Außengewinde (82, 114) versehene Außenfläche
aufweist.
8. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement (100) ein im wesentlichen rohrförmiges Teil (110) mit einem
sich im wesentlichen in Längsrichtung des Balkens (10) erstreckenden, vorzugsweise
über ein in seiner beispielsweise im wesentlichen kreiszylindermantelförmigen Wand
gebildetes Loch (112) mit einer Fuge zwischen der von den Holzelementen (20, 30, 40,
50) gebildeten Wand der Ausnehmung (70) und der Außenfläche (114) des Verbindungselementes
(100) in Verbindung stehenden, an zumindest einem seiner axialen Enden offenen Hohlraum
(116) aufweist.
9. Holzbauelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(100) ein in dem Hohlraum (116) des rohrförmigen Teils (110) festlegbares und zum
Herstellen einer Verbindung mit einem weiteren Holzbauelement und/oder einem anderen
Bauteil ausgelegtes Verbindungsteil (120) aufweist.
10. Holzbauelement nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(100) ein in dem Hohlraum (116) des rohrförmigen Teils (110) aufgenommenes, vorzugsweise
einen sich in Längsrichtung des Balkens (10) erstreckenden Hohlraum (136) und den
Löchern (112) in dem rohrförmigen Teil (110) entsprechende Löcher (136) aufweisendes
Innenteil (130) umfaßt.
11. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Verbindungselement (100) ein zur zentrischen Positionierung in der den Balken
(10) durchsetzenden Ausnehmung (70) dienendes Positionierungselement (150) und/oder
ein das Auslaufen der die zwischen der von den Holzelementen (10, 20, 30, 40, 50)
gebildeten Wand der Ausnehmung (70) und der Außenfläche (82) des in der Ausnehmung
(70) aufgenommenen Teils des Verbindungselementes (100) gebildeten Fuge gefüllten
Vergußmasse dienender Verschluß (140, 160) zugeordnet ist.
12. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement (100) zum Herstellen einer Verbindung mit einem Bauteil in
Form eines die Ausnehmung (70) durchsetzenden, vorzugsweise aus Stahl gebildeten Vorspannelementes
ausgelegt ist.
13. Holzbauelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorspannelement am
Verbindungselement festgelegt und mit einem an dem dem Verbindungselement entgegengesetzten
Ende des Balkens angeordneten Konterelement vorspannbar ist.
14. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement mit mindestens einem zum Herstellen einer Verbindung mit einem
sich quer zur Längsachse des Balkens erstreckenden Bauteil ausgelegten Verbindungsbereich
versehen ist.
15. Holzbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
im wesentlichen in Form einer Gewindestange (80) und/oder eines Baustahls gebildet
ist.
16. Holzbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement in die Ausnehmung einschraubbar ist.
17. Verbindungselement zum Herstellen eines Holzbauelementes nach einem der Ansprüche
8 bis 11.
18. Holzelement zum Herstellen eines Holzbauelementes nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit zwei etwa einen rechten Winkel miteinander einschließenden Begrenzungsflächen,
auf denen die Jahresringe des Holzelementes vorzugsweise etwa senkrecht auslaufen
und einer zur Bildung eines Teils der Wand der den Balken durchsetzenden Ausnehmung
dienenden weiteren Begrenzungsfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Begrenzungsfläche
etwa die Form eines sich in Längsrichtung des Holzelementes erstreckenden Segmentes
einer Zylindermantelfläche aufweist.
19. Kreuzbalken zur Herstellung eines Holzbauelementes nach einem der Ansprüche 1 bis
16 mit vier eine den Balken in Längsrichtung durchsetzende Ausnehmung umschließenden
Holzelementen, von denen jedes zwei etwa einen rechten Winkel miteinander einschließende
Begrenzungsflächen aufweist, auf denen die Jahresringe der Holzelemente etwa senkrecht
auslaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die den Balken durchsetzende Ausnehmung von
einer im wesentlichen kreizylindermantelförmigen Wand begrenzt wird.
20. Verfahren zum Herstellen eines Holzbauelementes nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
bei dem eine Mehrzahl von Holzelementen zu einem eine durchgehende axiale Ausnehmung
aufweisenden Balken, insbesondere Kreuzbalken, zusammengefügt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß von einer Stirnfläche des Balkens ein zur Herstellung einer Verbindung mit anderen
Bauteilen ausgelegtes Verbindungselement in die Ausnehmung eingeführt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß vor Einführung des Verbindungselements
eine Bearbeitung und/oder Bohrung an der Stirnfläche vorgenommen wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Holz des Balkens zumindest
im Bereich des das Verbindungselement aufnehmenden Teils der Ausnehmung vor und/oder
während der Einführung des Verbindungselementes verdichtet, vorzugsweise mit einem
Innengewinde versehen wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß vor und/oder
nach Einführen des Verbindungselementes eine Vergußmasse und/oder ein Leim in die
Ausnehmung eingefüllt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergußmasse nach Einführen
eines rohrförmigen Teils des Verbindungselementes durch in dem rohrförmigen Teil angeordnete
Löcher in die Ausnehmung eingefüllt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
in die Ausnehmung eingeschraubt wird.