[0001] Die Erfindung betrifft einen Kantenschutz-Richtwinkel für die Eckenbewehrung einer
auf die Wärmedämmschicht eines Vollwärmeschutzmantels aufzutragenden, als Träger für
die Sichtputzschicht dienenden und mit Glasfaser (GFK)-Gewebematten bewehrten Spachtelmaterialschicht
und mit den weiteren, im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten, gattungsbestimmenden
Merkmalen.
[0002] Derartige Kantenschutz-Richtwinkel können auch für die Bewehrung des Eckbereiches
einer mineralischen Sichtputzschicht verwendet werden, die unmittelbar auf die gemauerten
oder betonierten Gebäudewände aufgebracht wird. Als Grundkörper des Kantenschutz-Richtwinkels
dient ein 90°-Kunststoff-Winkelprofil, dessen Winkelschenkel ca. 20-25mm breit sind
und eine Dicke um 1mm haben. Die Profilschenkel sind mit Löchern versehen, durch die
das zum Fixieren des Kantenschutz-Richtwinkels benutzte Spachtelklebermaterial hindurchtreten
kann. Außenseitig ist an dem Kunststoff-Winkelprofil ein Glasfaser-Gewebestreifen
befestigt, der mit freien Randstreifen über die freien Längskanten der Winkelprofilschenkel
hinausragt, um so den Anschluß an die großflächige Putzbewehrung zu vermitteln. An
der Außenseite des Kunststoff-Winkelprofils ist eine rippenförmige Abzugsleiste angeordnet,
die den definiertgeradlinigen Eckkantenverlauf zwischen aneinander anschließenden
Putzschichten gleichsam markiert und auch die Einhaltung einer definierten Dicke der
Spachtelmaterial- bzw. Putzschicht im Eckbereich erleichtert.
[0003] Bei einem bekannten Kantenschutz-Richtwinkel dieser Art (DE 43 30 403 A1) ist die
Abzugsleiste als Profilrippe des Kunststoff-Profilkörpers ausgebildet, die schon beim
Extrudieren oder Spritzen des Winkelprofils gebildet wird, d.h. bevor in die Profilschenkel
die Löcher eingestanzt werden und außenseitig der Glasfaser-Gewebestreifen befestigt
wird, z.B. durch Annähen oder Antackern.
[0004] Bei dem bekannten Kantenschutz-Richtwinkel ist als Nachteil anzusehen, daß der Glasfaser-Gewebestreifen
außenseitig an der Abzugsleiste vorbeitretend an dem Wnkelprofil befestigt werden
muß, so daß die Außeneck-Kante, bedingt durch das auftragende Gewebe, eine Welligkeit
hat, die bei einem Abziehen der Spachtelmaterialschicht oder der Putzschicht mit einem
Werkzeug mit relativ scharfkantig-geradliniger Abzugskante stört. Es kommt hinzu,
daß der Glasfaser-Gewebestreifen aufgrund seiner Steifigkeit erst in einem Mindest-Abstand
von der Abzugsleiste mit unmittelbarer Anlage an den breiten Winkel-Profilschenkeln
an diesen befestigt werden kann, so daß die Spachtel-Materialschicht, soweit sie außerhalb
des Gewebestreifens angeordnet ist, zur Abzugsleiste hin eine keilförmig abnehmende
Dicke hat, was für eine sichere Haftung der Schicht im Bereich der Abzugsleiste ungünstig
ist.
[0005] Eine funktionell günstigere Gestaltung der Abzugsleiste und des Anschlusses des Glasfaser-Gewebes
an die Profilschenkel des Kunststoff-Winkelprofils ist bei einem weiter bekannten
Kantenschutz-Richtwinkel (DE-OS 26 41 585) dadurch realisiert, daß in jeden der beiden
Profilschenkel Glasfaser-Gewebestreifen eingepreßt sind, die sich im Inneren der Profilschenkel
bis in die Basis der Abzugsleiste erstrecken. Dieser bekannte Kantenschutz-Richtwinkel,
der in einem Preßverfahren hergestellt werden muß, ist in der Herstellung sehr aufwendig
und einer rationellen Fertigung als Spritzguß-Teil oder als extrudierbares Profil
nicht zugänglich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kantenschutz-Richtwinkel der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß er bei gleichwohl sicherer Fixierung des Glasfaser-Gewebestreifens
am Winkelprofil-Grundkörper und wohldefinierter, glattberandeter Gestaltung der Abzugsleiste
einer rationellen Fertigung zugänglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abzugsleiste zur Erzielung
einer stoffschlüssiginnigen Verbindung mit dem Winkelprofil-Grundkörper sowie zur
formschlüssigen Fixierung des Glasfaser-Gewebestreifens an das seinerseits als Extrusionsprofil
hergestellte Winkelprofil anextrudiert ist.
[0008] Der erfindungsgemäße Kantenschutz-Richtwinkel, für dessen Abzugsleiste durch die
Merkmale der Ansprüche 2 und 3 besonders zweckmäßige Dimensionierungen angegeben sind,
vermittelt zumindest die folgenden Vorteile:
[0009] Der Glasfaser-Gewebestreifen ist, die Außenecke des Winkel-Grundprofils umschließend,
in dem dieser unmittelbar benachbart angeordneten Basisbereich der Abzugsleiste verankert,
der durch das beim Anextrudieren der Abzugsleiste erfolgende Verschmelzen ihres Materials
mit dem Grundkörper-Material sowohl eine innige stoffschlüssige Verbindung mit diesem
eingeht als auch eine sichere formschlüssige Verankerung des Glasfaser-Gewebestreifens
im Eckbereich des Kantenschutz-Richtwinkels vermittelt. Da die "weit" außerhalb des
Basisbereiches verlaufende Längskante der Abzugsleiste frei bleibt, kann ein an dieser
abgestütztes Spachtelwerkzeug leichtgängig zur präzisen Formung einer Putzecke entlanggeführt
werden. Die Herstellung des Kantenschutz-Richtwinkels ist sehr rationell möglich,
da das Anextrudieren der Abzugsleiste an den Grundkörper, nachdem dieser vorab extrudiert
und durch stanzende Bearbeitung gelocht sowie mit dem vorgekanteten Glasfaser-Gewebestreifen
belegt ist, zeitlich präzise auf das Extrudieren des Grundkörpers des Kunststoff-Profils
abgestimmt und daher gleichsam "in Linie" im Gleichtakt mit dem Extrudieren des Winkelprofil-Grundkörpers
erfolgen kann.
[0010] Dies gilt
a forteriori, wenn, wie gemäß Anspruch 4 vorgesehen, der Glasfaser-Gewebestreifen an mindestens
einem der Winkel-Profilschenkel und vorzugsweise an beiden mittels je eines an diesen
anextrudierten Verankerungsstreifens zusätzlich fixiert ist, da auch solche Verankerungsstreifen
gleichzeitig mit der Abzugsleiste anextrudiert werden können.
[0011] Diese Art der Fixierung des Glasfaser-Gewebestreifens am Kunststoff-Winkelprofil
ist auf einfache Weise möglich, da die sich beidseits der Abzugsleiste erstrekkenden,
aus dieser gleichsam heraustretenden Teilstreifen des Gewebematerials von vornherein
in einer sich an die Außenflächen der Profilschenkel anschmiegenden Lage befinden,
zumindest ohne Schwierigkeit vorbereitend in diese Lage gebracht werden können, in
der die zusätzlichen Verankerungsstreifen in den durch die Merkmale der Ansprüche
5 bis 8 angegebenen Anordnungen und Konfigurationen aufextrudiert werden können.
[0012] Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einschließlich
zweckmäßiger Gestaltungsvarianten desselben anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindinngsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkel in abgebrochener, schematisch vereinfachter
perspektivischer Ansicht, und
- Fig. 2
- die Anordnung des Kantenschutz-Richtwinkels gemäß Fig. 1 im Bereich einer Eckkante
des Wärmedämmantels eines mit einem üblichen Vollwärmeschutz-System versehenen Gebäudes
in einem abgebrochenen Schnitt in einer rechtwinklig zu den Ebenen der Profilschenkel
verlaufenden Schnittebene, in gegenüber der Fig. 1 vergrößertem Maßstab.
[0013] Der in den Fig. 1 und 2 insgesamt jeweils mit 10 bezeichnete Kantenschutz-Richtwinkel
ist zum Schutz und zur Bewehrung freier Ecken eines Bauwerkes gedacht, das mit einem
sogenannten Vollwärmeschutz-System ausgerüstet ist, das Wärmedammplatten 11 und 12,
z.B. aus geschäumtem Polystyrol, umfaßt, die auf das schematisch angedeutete Mauerwerk
13 aufgeklebt sind und z.B. in der aus der Fig. 2 ersichtlichen Anordnung bündig aneinander
anstoßen. Derartige Ecken müssen, da das Kunststoffschaum-Material der Wärmedämmplatten
11 und 12 relativ nachgiebig ist, gegen Beschädigungen geschützt werden, so daß eine
Eck-Bewehrung einer an einer solchen Ecke aufgebrachten Putzschicht erforderlich ist.
Entsprechend dem üblichen Schichtaufbau eines solchen Vollwärmeschutz-Systems wird
auf die Außenseite der Wärmedämmplatten 12 und 13 eine Spachtelkleberschicht 14 mit
einer typischen Dicke von 2 bis 4mm aufgebracht, in die zur Bewehrung Glasfaser-Gewebematten,
die eine Gitterstruktur haben, vollständig eingebettet sind. Diese Glasfaser-Gewebematten
sollen der Spachtelkleberschicht 14 eine hinreichende mechanische Stabilität vermitteln,
die erforderlich ist, damit die Spachtelkleberschicht 14 eine Außenputzschicht 16,
z.B. einen mineralischen Putz, tragen kann. Die Glasfaser-Gittergewebe sind als großflächige
Matten ausgebildet, die an einer gemäß der Darstellung der Fig. 2 durch eine freie
vertikale Eckkante 17 jeweils einer der hier aneinander anstoßenden Warmedämmplatten
11 und 12 markierten Gebäudeecke, belastungsfest miteinander verbunden werden müssen.
[0014] Die diesbezügliche Eckverbindung der jeweils bis in die Nähe der Ecke reichenden
Bewehrungsmatten wird durch den Kantenschutz-Richtwinkel 10 vermittelt, der aus einem
insgesamt mit 18 bezeichneten, gleichschenkligrechtwinkligen Kunststoff-Winkelprofil,
dessen Profilschenkel 19 und 21 eine typische Breite um 25mm und eine Dicke von etwa
1mm haben, und einem insgesamt mit 22 bezeichneten Glasfasergewebestreifen besteht,
der eine typische Gesamtbreite von 20 bis 25cm hat und an der Außenseite des Kunststoff-Winkelprofils
18 derart befestigt ist, daß seine über die schmalen Längsstirnflächen 23 und 24 seiner
Profilschenkel und 19 und 21 hinausragenden, freien Randstreifen 26 und 27 etwa dieselbe
Breite haben, innerhalb derer genügend Überlappungsfläche mit den jeweils benachbarten
Bewehrungsgittermatten verbleibt, die für einen belastungssicheren Anschluß des Kantenschutz-Richtwinkels
10 an diese Gittermatten innerhalb der Spachtelkleberschicht 14 erforderlich ist,
wobei die großflächigen Gittermatten bis in unmittelbare Nähe der schmalen Längsstirnflächen
23 und 24 des Winkelprofils 18 heranreichend verlegt sind.
[0015] Der Glasfaser-Gewebestreifen 22 hat eine gitterförmige Struktur, bei der die Abstände
a
s im wesentlichen geradlinig verlaufender, einander benachbarter Schußfäden 28 und
die Abstände a
k einander benachbarter, wellig verlaufender Kettfäden 29 einander gleich sind und
groß gegen die jeweiligen Fadendicken sind. Das Gitter ist üblicherweise in einer
Bindung realisiert, in der die rechtwinklig zu den Schußfäden 28 verlaufenden, insgesamt
fadenförmig erscheinenden Gitterelemente durch Kettfadenpaare 29',29'' gebildet sind,
die an den Kreuzungsstellen 31 des Gewebes den jeweils umschlungenen Schußfaden 28
an einander gegenüberliegenden Seiten desselben überqueren, so daß sich bei ebener
Verlegung des Gewebestreifens eine koplanare Anordnung der Schußfäden 28 und lediglich
für die Kettfäden 29 ein "schwach" welliger Verlauf ergibt. In einer typischen Auslegung
des Glasfaser-Gewebes steht dessen effektive Dicke, die im wesentlichen durch die
Dicke an den Kreuzungsstellen 31 bestimmt ist, zu dem Abstand a
k bzw. a
s der Kett- und der Schußfäden voneinander in einem Verhältnis von 1/20 bis 1/40, wobei
die Faden-Abstände a
k und a
s typische Werte zwischen 4 und 10mm haben.
[0016] Der Glasfasergewebestreifen 22 ist an der Profilaußenseite des Winkelprofils 18,
d.h. an derjenigen Seite, an der die breiten äußeren Schenkelflächen 32 und 33 seiner
Profilschenkel 19 und 21 unter dem "freien" Winkel Φ von 270° erscheinen, anliegend
angeordnet und an den den schmalen Längsstirnflächen 23 und 24 der Profilschenkel
19 und 21 benachbarten, relativ schmalen streifenförmigen Bereichen durch außenseitig
an den Profilgrundkörper 18', der die Form eines gleichschenklig rechtwinkligen, abgesehen
vom Eckbereich ebenflächig begrenzten Winkelprofils hat anextrudierte Verankerungsstreifen
34 und 36, die aus demselben Kunststoffmaterial bestehen wie der Profilgrundkörper
18', verankert. Diese Verankerungsstreifen 34 und 36 sind gegenüber dem Grundprofilkörper
18' nur wenig auftragend ausgebildet, wobei ihre senkrecht zur jeweiligen Profilschenkelfläche
32 bzw. 33 gemessene Dicke nur geringfügig größer ist als die effektive Dicke des
Glasfaser-Gewebestreifens, deren typische Werte zwischen 0,2 und 0,6mm betragen.
[0017] Im Eckbereich des Kunststoff-Winkelprofils 18 ist an den "selbst" als extrudiertes
Winkelprofil hergestellten Grundkörper 18' eine stabile, gemäß der Darstellung der
Fig. 2 symmetrisch zur Winkelhalbierenden 37 des Profilwinkels ausgebildete bei der
Aufbringung der Spachtelmaterialschicht 14 als Abzugsleiste 38 nutzbare, "Profil"-Rippe
anextrudiert, die in dem den Eckbereich des Grundkörpers 18' mit im wesentlichen glatter
90°-Krümmung umspannenden zentralen Bereich des Glasfasergewebestreifens 22 eine zusätzliche
stabile Verankerung desselben am Kunstoff-Winkelprofil des Kantenschutz-Richtwinkels
10 vermittelt.
[0018] Durch die innig-stoffschlüssige Verbindung der anextrudierten Profilelemente 34,
36 und/oder 38 mit dem Profilgrundkörper 18' und die bereichsweise Einbettung streifenförmiger
Bereiche des Glasfaser-Gewebestreifens in diese Profilelemente wird, jedenfalls dann,
wenn in diese Profilelemente 34, 36 und/oder 38 auch in Längsrichtung des Kunststoff-Profils
18, d.h. parallel zu seinen schmalen Längsstirnflächen 23 und 24 verlaufende Gitterfäden
29 eingebettet sind, eine formschlüssige und daher besonders stabile Verankerung des
Glasfaser-Gewebestreifens 22 am Kunststoff-Profil 18 erzielt.
[0019] Die Abzugsleiste 38 hat, gesehen in der Schnittdarstellung der Fig. 2, eine etwa
glockenförmige Außenkontur, der zwei zur Winkelhalbierenden 37 parallele oder annähernd
parallele Längsbegrenzungs-Flächenbereiche 39 und 41 entsprechen, die mit glatt gekrümmtem
Verlauf an die Außenflächen 32 und 33 der beiden Profilschenkel 19 und 21 anschließen
und mit einer sich über einen 180°-Winkelbereich erstreckenden, gekrümmten äußeren
Mantelfläche 42 auch glatt ineinander übergehen.
[0020] Da die Abzugsleiste 38 ein relativ massenreiches Profilelement ist, wird ihre Querschnittsform
zweckmäßigerweise möglichst genau durch die Querschnittsform der zu ihrer Herstellung
benutzten Extrusions-Düse vorgegeben. Im Unterschied dazu können die Verankerungsstreifen
34 und 36 durch Andrücken und Flachpressen rundstabförmiger Extrudate an den Profil-Grundkörper
18' geschaffen werden, derart, daß sie nur wenig mehr als die effektive Dicke des
Glasfaser-Gewebestreifens innerhalb der aufzubringenden Spachtelmaterialschicht 14
auftragen und deren Anbringung nicht behindern.
[0021] Zur Fixierung des Kantenschutz-Richtwinkels 10 an den Wärmedammplatten 11 und 12
vorgesehene Löcher 43, in denen sich gleichsam Brücken zwischen einer vor dem Ansetzen
des Kantenschutz-Richtwinkels 10 an die Gebäudeecke 17 schon auf die Wärmedämmplatten
11 und 12 aufgebrachten dünnen Spachtelmaterialschicht und der von außen her aufzubringenden
Spachtelmaterialschicht 14 bilden können, sind bei dem zur Erläuterung dargestellten
Ausführungsbeispiel in zwei Reihen pro Winkelschenkel angeordnet, die durch ihre paarweise
parallelen Längsmittelebenen 46 und 47 bzw. 48 und 49 repräsentiert sind. Diese Löcher
43 werden unmittelbar nach dem Extrudieren des Profil-Grundkörpers 18' aus diesem
ausgestanzt. Soweit der seitliche Abstand der jeweils an einem der Profilschenkel
angeordneten Lochreihen 46 und 47 bzw. 48 und 49 groß genug ist, kann auch zwischen
den beiden Lochreihen eines Profilschenkels ein Verankerungsstreifen 34' bzw. 36'
anextrudiert sein.
[0022] Bei der für das erläuterte Ausführungsbeispiel gegebenen Gitterstruktur des Glasfaser-Gewebestreifens
22 haben die Kettfäden 29 die größere Biegesteifigkeit als die Schußfäden 28. Demgemäß
ist es zweckmäßig, den Gewebestreifen 22 so am Kunststoffprofil 18 zu verankern, daß
die Kettfäden 29 parallel zu den Profil-Langskanten, d.h. parallel zur Abzugsleiste
38 sowie zu den Verankerungsstreifen 34 und 36 bzw. 34' und 36' verlaufen, wobei innerhalb
der Abzugsleiste 38 zwei Kettfäden 29 in symmetrischer Anordnung bezüglich der Winkelhalbierenden
37 angeordnet sind.
[0023] Die Verankerungsstreifen 34 und 36, die, von der Abzugsleiste aus gesehen, außerhalb
der Lochreihen 46 und 49 verlaufen, sind so ausgebildet, daß sie den flachen Raum
zwischen zwei äußeren Kettfäden 29 vollständig ausfüllen und seitlich doch etwas über
die Kettfäden hinwegtreten, um auch diese in die Verankerung mit einzubeziehen.
1. Kantenschutz-Richtwinkel (20) für die Eckenbewehrung einer auf die Wärmedämmschicht
eines Vollwärmeschutzmantels aufzutragenden, als Träger für die Sichtputzschicht dienenden
und mit Glasfaser (GFK) Gewebematten bewehrten Spachtelmaterialschicht (14) oder für
die Bewehrung mindestens des Eckbereiches einer mineralischen Sichtputzschicht, die
unmittelbar auf die gemauerten oder betonierten Gebäudewände aufgebracht wird, mit
einem unmittelbar an derartige Ecken ansetzbaren, dünnwandigen Kunststoff-Winkelprofil
(18), dessen Profilschenkel (19,21) mit Löchern (43) versehen sind, durch die das
zum Fixieren des Kantenschutz-Richtwinkels benutzte Spachtelkleber-Material hindurchtreten
kann, mit einem außenseitig an dem Kunststoff-Winkelprofil befestigten Glasfaser-Gewebestreifen
(22), der mit freien Randstreifen (26,27) über die freien Längskanten der Winkelprofilschenkel
hinausragt und mit einer ebenfalls an der Außenseite des Kunststoff-Winkelprofils
angeordneten Abzugsleiste (38) zur Erzielung eines definiert-geradlinigen Eckkantenverlaufs
der aufgebrachten Spachtelmaterial- oder Putzschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsleiste (38) zur Erzielung einer stoffschlüssig-innigen Verbindung mit
dem Winkelprofil-Grundkörper (18') und zur formschlüssigen Fixierung des Glasfaser-Gewebestreifens
(22) an das Winkelprofil (18') anextrudiert ist.
2. Kantenschutzrichtwinkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsleiste (38) zu der den Profilwinkel halbierenden Ebene (37) symmetrisch
ausgebildet ist, mit zu dieser Ebene parallelen Längsbegrenzungsflächen (39,41), die
mit glatter (180°)-Krümmung (42) ineinander übergehen und mit glatter Krümmung auch
an den jeweils benachbarten Profilschenkel (19,21) anschließen, wobei der seitliche
Abstand der Längsflächen in deren ebenen Bereichen und deren zwischen dem gekrümmten
Übergangsbereich und den Anschlußbereichen an die Profilschenkel gemessene Breite
annähernd, d.h. mit einer Abweichung von ±30%, gleich sind.
3. Kantenschutzrichtwinkel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der ebenen Längsflächen der Abzugsleiste zwischen 3 und 8mm beträgt,
und daß die Krümmungsradien, mit denen die ebenen Längsflächen der Abzugsleiste an
den jeweils benachbarten Profilschenkel anschließen, zwischen 2 und 5mm betragen.
4. Kantenschutzrichtwinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Glasfaser-Gewebestreifen an mindestens einem der Winkelprofilschenkel (19,21)
und vorzugsweise an beiden mittels je eines an diesen anextrudierten Verankerungsstreifens
(34,36) zusätzlich fixiert ist.
5. Kantenschutzrichtwinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Winkelprofil an
mindestens einem seiner Schenkel mit zwei Lochreihen versehen ist, die durch einen
streifenförmigen Bereich gegeneinander abgesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Verankerungsstreifen (39,36) zwischen dem äußeren Längsrand
(23,24) des jeweiligen Profilschenkels (19,21) und der diesem Längsrand benachbarten
Lochreihe oder zwischen den beiden Lochreihen angeordnet ist, oder daß in jeder der
beiden Anordnungen ein zusätzlicher Verankerungsstreifen vorgesehen ist.
6. Kantenschutzrichtwinkel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der/des Verankerungsstreifen(s) (34,36) geringfügig größer ist als
die effektive Dicke des Glasfaser-Gewebestreifens (22) und dieser annähernd gleich
ist.
7. Kantenschutzrichtwinkel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei der Glasfaser-Gewebestreifen
derart an dem Winkelprofil befestigt ist, daß die Gewebefäden einerseits parallel
und andererseits rechtwinklig zu den Profil-Längskanten verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Verankerungsstreifen (34,36) zwischen je zwei einander benachbarten,
sich in Längsrichtung des Kantenschutzrichtwinkels erstreckenden Gewebefäden (29)
angeordnet sind.
8. Kantenschutzrichtwinkel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsstreifen (34,36) den zwischen zwei benachbarten Längsfäden (29)
des Glasfaser-Gewebestreifens (22) erstreckenden, flachen Raum vollständig ausfüllen.