[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Ermittlung von auf Straßenstrecken, insbesondere
Autobahnen bezogene Verkehrsinformationen.
[0002] Im Stand der Technik ist es bekannt, an einzelnen Meßstellen Verkehrsflußinformationen
zu erfassen, um daraus direkte Störinformationen abzuleiten oder Verkehrsentwicklungsprognosen
für benachbarte Streckenabschnitte zu entwickeln. Es sind jeweils nur Einzellösungen
bekannt.
[0003] Beispielsweise ist in der EP 0 256 483 A1 ein Verkehrsleit- und Informationssystem
offenbart, welches unter Verwendung ortsfester Leitbaken und in Fahrzeugen angeordneten
Sende- bzw. Empfangseinheiten Verkehrsflußinformationen ermittelt. Aus diesen Verkehrsflußinformationen
werden insbesondere Störinformationen ermittelt, um Leitsignale zu schalten.
[0004] Aus der DE-P 44 08 547 ist ein Verfahren zur Verkehrserfassung und Verkehrssituationserkennung
auf Autostraßen, vorzugsweise Autobahnen, bekannt. Zur Bildung von sogenannten Meßquerschnitten
werden spurbezogene Meßstellen eingerichtet, die mit Verkehrssensoren, beispielsweise
Induktionsschleifen, zur Kfz.-Detektion und mit einer Verkehrsdaten-VerarbeitungsEinrichtung
versehen sind. Es werden regelmäßig Verkehrsdaten wie Kfz.-Geschwindigkeit, Verkehrsstärke
und Verkehrsdichte ermittelt und daraus bestimmte Verkehrskenngrößen in einer Verkehrsdatenaufbereitung
gebildet. Dabei bilden jeweils zwei benachbarte Meßstellen einen Meßabschnitt mit
einer bestimmten Streckenlänge. Aus den Verkehrsdaten zweier solcher Meßstellen werden
Verkehrskenngrößen gebildet. Diese sind eine Geschwindigkeitsdichte-Differenz, berechnet
aus lokalen Verkehrsdaten mittlerer Geschwindigkeit und der Verkehrsdichte, ein Trendfaktor,
ermittelt über einen bestimmten Zeitraum aus dem Verhältnis der Verkehrsstärken beider
Meßstellen sowie ein Verkehrsstärketrend. Aus diesen Daten wird mittels einer Fuzzylogik
die Wahrscheinlichkeit für eine kritische Verkehrssituation abgeleitet. Bei Erreichen
eines Wahrscheinlichkeitsschwellwertes kann dann ein Steuersignal für ein Wechselverkehrszeichen
erzeugt werden.
[0005] Im Stand der Technik sind auch Detektoren bekannt, die das Vorhandensein und die
Geschwindigkeit eines bewegten Objektes erfassen können. Beispielsweise arbeiten derartige
Detektoren nach einem Passiv-Infrarot-Verfahren, welches ggf. auch mit anderen Verfahren
kombiniert werden kann. Im Stand der Technik ist bisher kein Verfahren bekannt, flächendeckend
Verkehrsinformationen zu erfassen und auszuwerten. Insbesondere sind keine Verfahren
bekannt, die die Verkehrsinformationsermittlung streckenabschnittsbezogen variabel,
ggf. ereignisorientiert und mit geringem Datenübertragungsaufwand ermöglichen.
[0006] Ein geringer Datenübertragungsaufwand ist einerseits zur Durchführung eines energiesparenden
Verfahrens erforderlich, andererseits um möglichst transparente und leicht pflegbare
Datenbestände zu erzeugen.
[0007] Unter der Bezeichnung Bundesautobahnsystem Unix

BABSY/X" ist von dem Unternehmen Siemens zu Testzwecken ein Verkehrsbeeinflussungssystem
installiert worden. Dabei wurden im Abschnitt der A9 zwischen dem Autobahnkreuz Neufahrn
und dem Autobahnkreuz München-Nord eine Reihe von Detektoren in Form von Induktionsschleifen
angeordnet und die erfaßten Werte online ausgewertet, um die aktuelle Streckenbelastung
zu ermitteln. Diese wurden dann grafisch in unterschiedlichen Farben dargestellt,
wobei die Farben einen Zustandscode darstellen. Das System erstellte Kostenanalysen
für unterschiedliche Schaltzustände und war schließlich in der Lage, eine Linienbeeinflussungsanlage
zur Darstellung unterschiedlicher Wechselverkehrszeichen und Fahrtempfehlungen anzusteuern.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein flächendeckendes Verkehrsinformationssystem bereitzustellen, das mit
Einfachsensorik und geringem Datenübertragungsaufwand zuverlässige und hinreichend
aussagekräftige Datengrundlagen für unterschiedliche Verkehrsinformationsdienste bereitstellt.
[0009] Zur technischen
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, ein System zur Ermittlung von
auf Straßenstrecken, insbesondere Autobahnen, bezogene Verkehrsinformationen, mit
jeweils wenigstens einer Erfassungseinheit, einer Eingangsdatenkommunikationseinheit,
einer Datenverarbeitungseinheit zur Erzeugung von Meldesätzen, einer Meldungsmanagementeinheit
zur Aufbereitung von Meldesätzen, einer Ausgangsdatenkommunikationseinheit zur Informationsversendung
an Verteiler sowie einer Visualisierungseinheit zur Informationsdarstellung.
[0010] In vorteilhafter Weise ist das erfindungsgemäße System dadurch weitergebildet, daß
dieses ein Archiv für erfaßte und/oder verarbeitete Informationen, eine Anlagenüberwachungseinheit,
eine Datenflussüberwachungseinheit, eine Datenverarbeitungsüberwachungseinheit sowie
gegebenenfalls eine Zeitkontrolleinheit zur Überwachung von Meldungsfolgen aufweist.
[0011] In vorteilhafter Weise erfolgt die Visualisierung in Windowtechnik und das System
umfaßt ein Dialogmaskensystem.
[0012] Die Erfindung offenbart ein System zur Ermittlung von auf Straßenstrecken, insbesondere
Autobahnen, bezogene Verkehrsinformationen, wobei mittels ortsfester Detektoren lokale
Erfassungsquerschnitte gebildet, verkehrsbezogene Meßwerte erfaßt, mittels lokaler
Rechner vorverarbeitet und auf ein vorgegebenes Datenprotokoll normiert, aggregiert
und per Funk an eine übergeordnete Datenverarbeitungsanlage übertragen werden.
[0013] Die Erfindung ermöglicht die Realisierung eines stufenförmig organisierten Erfassungs-
und Verarbeitungssystems. Dadurch können unterschiedliche Verkehrsmodelle auf unterschiedliche
Stufen angewandt werden, die teils lokal, teil zentral ablaufen. Die Vorteile sind,
daß bereits kurzfristig Ergebnisse erzielt werden können, die durch Ausweitung in
die einzelnen Stufen konsolidiert und verfeinert werden. Durch die Auflösung in einzelne
Teilaufgaben bzw. Stufen ergibt sich ein hohes Maß an Flexibilität und an Ausfallsicherheit
durch die Bildung von Rückfallebenen. Durch die lokale Voranalyse des Verkehrs ergeben
sich Möglichkeiten zur äußerst energiesparenden, ereignisorientierten Datenübertragung
zu den übergeordneten Datenverarbeitungsanlagen bzw. -zentralen.
[0014] Mit der Erfindung wird vorgeschlagen, daß ortsfeste Detektoren an Anschlußstellen,
Knotenpunkten und dergleichen positioniert werden. Darüber hinaus wird vorgeschlagen,
daß die Anordnungsdichte der ortsfesten Detektoren in Abhängigkeit von Verkehrserwartungsschätzungen
bestimmt wird. Somit lassen sich durch die Anordnung vieler lokaler Erfassungssysteme
flächendeckende Netze aufbauen. Mit der Erfindung ist es auch möglich, einen Gesamtnetzaufbau
zu organisieren. An verkehrstechnisch kritischen Positionen werden lokale Detektoren
und Vorverarbeitungsrechner angeordnet, die über Funk in vorzugsweise digitaler Technologie
die Daten an übergeordnete Datenverarbeitungsanlagen bzw. -zentralen weiterleiten.
Dort können dann weitere Verkehrsmodelle auf die Daten angewandt werden.
[0015] Aus der lokalen Auswertung ergibt sich die Möglichkeit der lokalen Zustandserkennung.
Durch die Verknüpfung der Daten benachbarter lokaler Erfassungsquerschnitte kann ein
sogenannter streckenbezogener Level of Service in einer übergeordneten Datenverarbeitungsanlage
oder einer dem Gesamtnetz zugeordneten Zentrale ermittelt werden.
[0016] Die Verknüpfung dieser Daten, ggf. in Kombination mit den Daten der lokalen Erfassungsquerschnitte
ermöglicht die Errechnung einer erweiterten Situationserkennung. Hier können dynamische
Zustandsschätzungen erfolgen, um eine verbesserte Zustandsschätzung in kritischen
Streckenabschnitten durch Zuschaltung eines angepaßten Systems zur erweiterten Situationserkennung
zu erlangen. Die Ergebnisse sind detaillierte streckenbezogene Daten und feiner untergliederte
Situationsklassifizierungen. Darüber hinaus lassen sich Angaben einer etwaigen Sicherheit
der jeweiligen Schätzung erzielen. Eine Korrektur hinsichtlich stark verrauschter
Daten wegen schlechter Datenübertragung, bei größeren Zeitintervallen oder nur sporadischen
Daten ist mit der Erfindung vorgesehen.
[0017] Mit besonderem Vorteil wird vorgeschlagen, daß zur lokalen Vorverarbeitung der Daten
deren Plausibilität anhand von Modellvergleichen überprüft wird, Mittelwertberechnungen
durchgeführt, aus der Veränderung der Meßwerte Trendfaktoren ermittelt, und daß aus
den ermittelten Daten taktweise Zustandscodes ermittelt werden. Als Meßwerte werden
zumindest Fahrzeuggeschwindigkeit, Verkehrsstärke und querschnittsbezogene Belegung
erfaßt.
[0018] Nachdem von einem Detektor, beispielsweise einem Passiv-Infrarot-Detektor, Meßdaten
geliefert werden, werden diese vorverarbeitet, beispielsweise indem Mittelwertberechnungen,
Plausibilitätskontrollen und Trendfaktorermittlungen durchgeführt werden. Aus den
Veränderungen der Daten oder den Daten selbst werden dann Zustandscodes ermittelt,
beispielsweise in der Form eines Zahlenwertes für Zustände wie freier Verkehrsfluß,
Staugefahr, Stop and Go, Stau oder Stillstand u.s.w. Auswertungszyklen können beispielsweise
alle 1 bis 5 Minuten gewählt werden. Der Auswertungszyklus kann jedoch variabel festgelegt
werden, beispielsweise in Abhängigkeit von den Zustandscodes oder den Verkehrszuständen.
Das gleiche gilt für die Datenübertragungsrate, die beispielsweise in Abhängigkeit
von dem ermittelten Zustandscode angewandt wird, beispielsweise bei freiem Verkehrsfluß
alle 30 Minuten eine Übertragung bei Mittelwertbildung alle 5 Minuten. Je nach Störzustand
kann die Übertragungsdichte erhöht werden. Dabei werden die Datenübertragungsraten
benachbarter Erfassungsquerschnitte aufeinander abgeglichen.
[0019] Die Meßwerte können fahrspurenbezogen erfaßt werden, was aber nicht zwingend erforderlich
ist, es können auch andere Erfassungsquerschnitte definiert werden. Auch ist es grundsätzlich
möglich, Fahrzeugtypunterscheidungswerte, also beispielsweise Lkw, Pkw und dergleichen
zu erfassen.
[0020] Mit der Erfindung wird vorgeschlagen, daß übergeordnete Datenverarbeitungsanlagen
zumindest für zu Gruppen zusammengefaßte benachbarte Erfassungsquerschnitte zugeordnet
werden. Als übergeordnete Datenverarbeitungsanlage kann eine Zentrale für alle Erfassungsquerschnitte
eines Netzes oder für mehrere übergeordnete Datenverarbeitungsanlagen zugeordnet werden.
[0021] Die Netzorganisation kann in beliebigen Stufen erfolgen, was die Flexibilität und
die Datensicherheit beeinflußt. Hier können wirtschaftliche Parameter als Randbedingung
verwendet werden.
[0022] Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, daß berechnete Datenreihen durch
Modellvergleiche mit vorgegebenen Modellen überprüft bzw. korrigiert, daß zentrale
Datenauswertungen zur Störfallerkennung durchgeführt und daß zentrale Datenauswertungen
zur dynamischen Zustandsschätzung durchgeführt werden.
[0023] Darüber hinaus wird weiterhin vorgeschlagen, daß Quelle-Ziel-Beziehungen durch die
Analyse der Daten aller Erfassungsquerschnitte eines Netzes ermittelt, daß die Daten
zur Routensuche, zur Ausgabe von Verkehrsleitungsinformationen ausgewertet, zur Präzisierung
statistischen Analysen unterzogen und daß die Daten zur Abgabe von Verkehrsentwicklungsprognosen
ausgewertet werden.
[0024] Mit der Erfindung wird ein System bereitgestellt, um unterschiedliche Arten und Qualitäten
von Verkehrsinformationsdaten zur Verfügung zu stellen. Hauptaufgabe ist es, solche
Daten für die Kraftfahrzeugführer aufzubereiten und diesen zweckmäßige Informationen
bereitzustellen. Dabei kann es sich beispielsweise um Reisezeitanzeigen, Routenanzeigen,
Verkehrsschlußprognosen, Stauanzeigen und dergleichen handeln. In den einzelnen Fahrzeugen
werden beispielsweise Informationsdisplays angeordnet, auf welchen die Kraftfahrzeugführer
ihre geplanten Routen und die Reisezeitinformationen angezeigt bekommen. Sie können
dann beispielsweise unter verschiedenen Alternativen die jeweils schnellste Route
wählen. Zusätzlich oder alternativ können Hinweise auf Stauentwicklungen, Wahrscheinlichkeiten
in Bezug auf die weitere Entwicklung auf dem bevorstehenden Streckenabschnitt und
dergleichen angezeigt werden. Die Anwendungsbreite ist umfangreich.
[0025] Mit der Erfindung wird ein äußerst flexibles System angegeben, mit welchem unter
Verknüpfung unterschiedlichster Verkehrsmodelle ein nahezu netzumfassendes, flächendeckendes
Verkehrsinformationssystem aufbaubar ist, welches Daten für unterschiedlichste Informationszwecke
liefert. Es können herkömmliche und bereits bekannte Modelle und Verfahren eingesetzt
und kombiniert werden. Prognosen können ganglinienbasierte Prognosen an Meßstellen,
modellgestützte Prognosen für Abschnitte und Maschen und Ergänzungen nicht meßbarer
Effekte unter Verwendung künstlicher Intelligenz sein. Für die Berechnung von Mittelwerten
werden übliche Formeln eingesetzt.
[0026] Das System kann ergänzt werden um Systeme, die tageszeitabhängige Standardzusatzinformationen,
beispielsweise tageszeitabhängige und streckenbezogene Reisezeitinformationen, einbringen.
[0027] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines detailliert erläuterten und durch diverse Figuren veranschaulichten Beispiels.
Dabei zeigen
[0028]
Figur 1 den strukturellen Zusammenhang von Anwendungen,
Figur 2 schematisch die Kommunikation zwischen den einzelnen Modulen,
Figur 3 die Online-Verarbeitung von Meßwerten,
Figur 4 die Einspursimulation mit Vollerfassung,
Figur 5 ein Struktogramm des Verkehrsmodells Stufe 1,
Figur 6 ein Struktogramm des Verkehrsmodells Stufe 2,
Figur 7 ein Struktogramm des Verkehrsmodells Stufe 3,
Figur 8 ein Struktogramm des Meldungsmanagers,
Figur 9 eine schematische Übersicht über das Archiv,
Figur 10 ein Struktogramm zur Simulation der Einspurerfassung,
Figur 11 ein Struktogramm zur Offline-Simulation,
Figur 12 eine Visualisierung der Verkehrsinformationen,
Figur 13 ein Symbol für Verkehrsstörungen,
Figur 14 eine Landkarte als Hintergrund für die Visualisierung,
Figur 15 eine Einstellung der Farbgebung für die Visualisierung in Fenstertechnik
Figur 16 eine Übersicht über verkehrstechnische Meldungen in Fenstertechnik und
Figur 17 eine Meldung über Störungen in Fenstertechnik.
[0029] Zum Zweck der Erstellung eines lokalen Verkehrserfassungssystems ist zur Verkehrsdatenerfassung,
Verkehrsdatenarchivierung, Verkehrsdatenvisualisierung und Analyse der Verkehrssituation
ein zentraler Verkehrsrechner installiert. Für diesen ist ein X25-Anschluß zur Datenübertragung
mit einem Modacom-Netzwerk installiert. Über diesen Datenanschluß erhält die Zentrale
die Daten der außenliegenden Meßstellen.
Die Hardware der Zentrale besteht aus einem PC als Kommunikationsrechner für die Schnittstelle
zum Modacom-Netz (X25/Modacom) und einer Workstation als Verkehrs- und Visualisierungsrechner.
Die vorgenannten Rechnerkomponenten sind in einem LAN miteinander verbunden. Zur Datenübertragung
mit den Außenstationen (Verkehrsdetektion) ist ein X25-Anschluß vorgesehen.
[0030] Es werden eine Reihe von Anwendungen softwaretechnisch realisiert, wie sie in Figur
1 dargestellt sind:
Basissoftware für rechnerinterne Kommunikation zwischen Applikationen über Warteschlangen
Meldungsmanager
Basissoftware für Kommunikation, Melde-Log-System wird in Verbindung mit dem Meldungsmanager
eingesetzt
Verteiler
Anwendung zur Verteilung von Datentelegrammen an verschiedene Applikationen.
[0031] Datentelegramme sind durch Datentyp-Nummern gekennzeichnet, Applikationen durch systemeindeutige
Applikations- und Rechnernummern. In der Verteiltabelle ist zu einem Datentyp hinterlegt,
an welche Applikationen er gesendet werden soll.
Datenflußkontrolle
[0032] Die Applikation dient zur Datenflußkontrolle. Sie bekommt über den Verteiler die
Datentelegramme, deren Datenfluß zu überwachen ist. In der Parametrierdatei ist hinterlegt,
welche Datentypen in welchem Zeitraster überwacht werden sollen. Die Aktionen, die
ausgeführt werden (Senden eines Telegramms), wenn der Empfang eines Telegramms z.B.
für einen Meßquerschnitt länger als durch das zugehörige Zeitraster spezifiziert ausbleibt,
sind in einer weiteren Datei, nach Aktionen für das Meldesystem und der Visualisierung
getrennt parametriert, festgelegt. Im allgemeinen wird an das Meldesystem ein Meldetelegramm
gesendet, das auf den fehlenden Datentyp für den bestimmten Meßquerschnitt hinweist
und angibt, wie lange er schon nicht mehr empfangen wurde.
[0033] Vorteil der Datenflußkontrolle ist gegenüber der Datenflußüberwachung, die bereits
durch das Kommunikationsmodul bezüglich der Aggregierungsmodule durchgeführt wird,
daß der Weg der Telegramme über den Verteiler und somit das Kommunikationssystem mitüberwacht
wird.
Zeitsynchronisierung
[0034] Die Rechneruhrzeit wird täglich durch einen Funkuhrtreiber und eine an einer seriellen
Schnittstelle angeschlossenen Funkuhr synchronisiert.
Cron
[0035] Der Cron ist die zentrale Stelle des UNIX-Systems zum Anstoß zyklisch auszuführender
Anwendungen. Der Zeitpunkt, wann welche Applikation oder UNIX-Stapeldatei ausgeführt
werden soll, wird je UNIX-Benutzer in einer eigenen Datei parametriert.
Meldungskonverter
[0036] Der Meldungskonverter mekonv selektiert aus den vom Meldesystem erzeugten Telegrammen
mit Meldungen jene heraus, die eine Aussage über die Erreichbarkeit eines Aggregierungsmoduls
machen. Die Meldungen werden in besondere Telegramme konvertiert und an die Visualisierung
(über den Verteiler) gesendet, so daß der Zustand in den Detailinformationen über
Messquerschnitte und Abschnitte angezeigt werden kann. Jede Meldung wird zyklisch
(ca. alle 15 Minuten) wiederholt, so daß nach einem Neustart der Visualisierung nach
einiger Zeit aktuelle Zustände angezeigt werden können.
Begriffe :
[0037]
AM: Aggregierungsmodul. Auswerteeinheit zur Aggregierung der Detektormeßwerte und Abwicklung der Datenübertragung
zur Zentrale.
AM-ID: Aggregierungsmodul-Identifikationsnummer, systemweit eindeutig Applikations-Ressourcen Programmspezifische
Einstellungen, die mit Hilfe von Funktionen des X-Window-Systems ausgewertet werden.
Müssen bestimmten Konventionen entsprechen und werden in Applikations-Ressource-Files
definiert.
BABSY/X: Bundesautobahn System basierend auf UNIX
Cadis: Computer aided dispatcher, hier: Server-Rechner für Modacom-Kommunikation
DAFL: Datenflusskontrolle
Detektor: kleinste physikalische Erfassungseinheit
DE / DE-Kanal: Datenendgerät, kleinste logische Erfassungseinheit
DT: Datentyp
KOMMOD: Kommunikationsmodul Modacom
LLI: Logical Link Identifier, Funkmodem-Identifikationsnummer
Modacom: Mobil data communication, Funkdienst der DeTeMobil.
MQ: Messquerschnitt, Zusammenfassung der Detektoren einer Fahrtrichtung
SYM: Synchronzeit Manager
SiAM: Siemens Aggregierungsmodul
TLS: Technische Lieferbedingungen für Streckenstationen
Basissystem
[0038] Das Kommunikationsmodul ist für die Datenübertragung zwischen dem Modacom-Server
auf dem Gateway-Rechner und den weiteren Komponenten des Zentralrechners zuständig,
wie es in Figur 2 dargestellt ist.
[0039] Der Modacom-Server des Gateway-Rechners wickelt selbständig die Kommunikation mit
dem Modacom-Netz über Datex-P/X.25 ab. Er stellt die von den Aggregierungsmodulen
empfangenen Daten, um entsprechende Protokollinformationen reduziert, über die TCP/IP-Socket-Schnittstelle
dem Kommunikationsmodul zur Verfügung.
[0040] Umgekehrt nimmt er über die gleiche Schnittstelle die vom Kommunikationsmodul zum
Senden an die Aggregierungsmodule bereitgestellten Daten entgegen und sorgt für die
Einspeisung in das Modacom-Netz.
[0041] Dem Kommunikationsmodul fallen folgende Aufgaben zu :
an der Schnittstelle zum/vom Modacom-Server
[0042]
Empfangen von Daten der Aggregierungsmodule,
Empfangen von Modacom/X.25-spezifischen Nachrichten des Modacom-Servers,
Senden von Parametrierungsdaten für die Aggregierungsmodule
an der Schnittstelle zum Basissystem
[0043]
Senden von Verkehrsdaten an den Verteiler,
Senden von Statusnachrichten an den Verteiler bzw. an den Meldungsmanager,
des weiteren
[0044]
Umsetzung von telegrammspezifischen in systeminterne Adressierungselemente,
Sammlung aller Verkehrsdaten eines Erfassungszyklusses,
Senden der Daten eines Erfassungszyklusses bei Vollständigkeit oder nach Timeout,
Telegrammkonvertierungen,
von Verkehrsdatentelegramm (Funktionscode 'V')
- Verkehrsdaten nach Telegramm Datentyp 40 (neu, Ergebnisübergabe SiAM)
- Datenendgerätestatus nach BABSY/X-Telegramm Datentyp 12 (Fehlerstatusantwort der Fahrstreifen)
von Statusdatentelegramm (Funktionscode 'S')
- für 'Wiederanlauf' : nach BABSY/X Telegramm Datentyp 300 (Fehlerstatusantwort der
Streckenstation) und
- für 'spontane Statusmeldung' : in Meldungstelegramm an Meldungsmanager,
Verbindungsüberwachung zu den Aggregierungsmodulen,
Versorgung und Überwachung der Parametrierung für Aggregierungsmodule (Quittierung
durch AM),
Senden von Meldungen bezüglich der Verfügbarkeit von
Aggregierungsmodul,
Daten-Endgerät,
Funk-Uhr des Aggregierungsmoduls,
Wiederanlauf-Kennung des Aggregierungsmoduls,
Überprüfung der Blockchecksumme,
Sammlung aller Verkehrsdaten eines Erfassungszyklusses,
Umsetzung von telegrammspezifischen in systeminterne Adressierungselemente.
[0045] Die Verkehrsdaten werden nach AM-ID, den im Datenblock stehenden Erfassungszeitpunkt
und DE einem Erfassungsintervall im internen Datenabbild zugeordnet und abgespeichert.
Dabei wird anhand der DE-Nr. auch der zugeordnete Meßquerschnitt ermittelt.
Senden der Daten eines Erfassungszyklusses bei Vollständigkeit oder nach Timeout
[0046] Es wird zyklisch überprüft, ob von allen Meßquerschnitten für alle Fahrspuren (also
DE) Daten für den aktuellen Erfassungszyklus vorliegen. Ist dies gegeben, werden die
Daten mehrerer MQ zu dem Datentelegramm DT 40 zusammengesetzt und an den Verteiler
gesendet. Ist auch nach Ablauf einer einstellbaren Überwachungszeit der Datenpool
des aktuellen Intervalls nicht vollständig, so werden die vorhandenen Daten zusammengefaßt
und an den Verteiler verschickt. Fehlende Daten werden durch das Setzen der Daten
auf die Werte 0xFF bzw 0xFFFE in dem entsprechenden Byte bzw. Word gekennzeichnet.
[0047] Über die laufende und Ende-Telegramm-Nr. können die empfangenden Applikationen erkennen,
ob noch weitere Daten für einen Erfassungszyklus zu erwarten sind.
Verbindungsüberwachung zu den Aggregierungsmodulen
[0048] Werden nach Ablauf einer paramtrierbaren Zeit (z.B. 11 Minuten) von einem AM keine
Daten empfangen, so wird das AM als ausgefallen vermerkt und gemeldet.
Senden von Meldungen bezüglich der Verfügbarkeit
[0049] Der im Datenblock enthaltene Status des DE wird im internen Abbild mitgeführt. Ergibt
sich aufgrund der empfangenen Daten eine Änderung, so wird diese mit einem Telegramm
Datentyp Fehlerstatus der Fahrstreifen. Zusätzlich meldet das Kommunikationsmodul
den Status stündlich an das Meldesystem zum Abgleich des Meldeabbilds mit dem internen
Abbild. Der Status der ASIM-Detektoren, der von diesen an den SiAM gemeldet werden
und ebenfalls im Statusbyte enthalten ist, wird vom Kommunikationsmodul für eine Meldung
aufbereitet und an den Meldungsmanager gesendet.
Versorgung und Überwachung der Parametrierung für Aggregierungsmodule
[0050] Nach dem Hochlauf des Kommunikationsmoduls sendet er an jedes AM ein Abfragetelegramm
zur Ermittlung der verkehrstechnischen Parameter und Statuskennungen des AM, wenn
das erste empfangenen Telegramm eines AMs kein Statustelegramm ist. Die weitere Verarbeitung
siehe 'Statusdaten eines AM'.
[0051] Betriebsmeldungen und Nachrichten über die Modacom und TCP/IP-verbindungen werden
auf dem Modacom-Server mitgeloggt. An das Kommunikationsmodul werden nur Modacom-spezifische
Meldungen über die Ablieferung eines Datenpaketes an ein SiAM-Modem weitergereicht.
Verkehrsmodell:
[0052] Die empfangenen Verkehrs-Rohdaten werden mit Hilfe verkehrstechnischer Verfahren
ausgewertet. Ziel ist die Ermittlung ausgewählter Verkehrskenngrößen.
[0053] Die Auswertung erfolgt in drei getrennten Stufen. Die Stufen unterscheiden sich in
der Komplexität der eingesetzten Verfahren und damit in Qualität und Art der errechneten
Verkehrskenngrößen.
[0054] Auf dem Online-System werden die erfaßten Verkehrsdaten auf zwei Wegen weiterverarbeitet.
Neben der Auswertung der unveränderten Vollspurdaten (in Figur 3 dargestellt) werden
die Rohdaten durch ein Modul zur Einspursimulation manipuliert (in Figur 4 dargestellt).
Die so erzeugten Simulations-Rohdaten werden dann parallel zu den Online-Daten ausgewertet.
Online- und Simulationsbereich der Verkehrsmodelle arbeiten unabhängig voneinander.
[0055] Zur offline-Auswertung von archivierten Daten können auf einem Offline-System archivierte
Daten wieder eingelesen und den Verkehrsmodellen zugeführt werden.
[0056] Die in den Figuren 3 und 4 schattiert dargestellten Module werden an anderer Stelle
beschrieben.
[0057] Die Eingangswerte aller Stufen sind die Meßwerte der Erfassungsquerschnitte.
[0058] Pro Erfassungsintervall werden folgende Werte empfangen.
- qKfz
- Anzahl der Kfz im Erfassungsintervall
- qPkw
- Anzahl der Pkw Erfassungsintervall
- qLkw
- Anzahl der Lkw Erfassungsintervall
- vPkw
- Mittlere Geschwindigkeit der Pkw
- vLkw
- Mittlere Geschwindigkeit der Lkw
- sv
- Standardabweichung der Geschwindigkeiten
- b
- Belegungsgrad
- fBeleg
- Fehlerkennung für Belegungsermittlung
- fLänge
- Fehlerkennung für Längenermittlung
[0059] Durch die Verkehrsmodelle wird der übermittelte Wert für q

nicht ausgewertet. Dieser Wert wird durch die Verkehrsmodelle berechnet aus q
Kfz - q
Lkw.
Verkehrsmodell Stufe 1 (in Figur 5 dargestellt)
[0060] Für jedes Erfassungsintervall werden die folgenden Kennwerte ermittelt:
Reisezeit im Streckenabschnitt,
Reisegeschwindigkeit im Streckenabschnitt,
Verkehrsdichte im Streckenabschnitt,
Standardabweichung der Geschwindigkeit.
[0061] Falls in einem Erfassungsintervall die Werte eines MQ fehlen, werden die fehlenden
MQ-Werte nicht interpoliert. Das Modell arbeitet dann so, als sei dieser MQ im System
nicht vorhanden. Falls der fehlende MQ der einzige in einem Abschnitt ist, wird der
Abschnitt folglich als Abschnitt ohne MQ behandelt.
Verkehrsmodell Stufe 2 (in Figur 6 dargestellt)
[0062] Für jedes Erfassungsintervall werden die folgenden Kennwerte ermittelt:
Reisezeit im Streckenabschnitt,
Reisegeschwindigkeit im Streckenabschnitt,
Verkehrsdichte im Streckenabschnitt,
Staukennung aufgrund lokaler Meßwerte,
Unruhekennung aufgrund lokaler Meßwerte,
Bemessungsverkehrsstärke im Abschnitt,
Standardabweichung der Geschwindigkeit.
In Knotenpunkten bilden Rampen einen eigenen Streckenabschnitt.
[0063] Falls in einem Erfassungsintervall die Werte eines MQ fehlen, werden die fehlenden
MQ-Werte nicht interpoliert. Das Modell arbeitet dann so, als sei dieser MQ im System
nicht vorhanden. Falls der fehlende MQ der einzige in einem Abschnitt ist, wird der
Abschnitt folglich als Abschnitt ohne MQ behandelt.
Verkehrsmodell Stufe 3 (in Figur 7 dargestellt)
Zur Visualisierung:
[0064]
Reisezeiten im Streckensegment
Verkehrsdichte im Streckensegment
Reisegeschwindigkeit im Streckensegment
Situationserkennung: Erkannte Situation im Streckenabschnitt
Zur Archivierung:
[0065]
Reisezeiten im Streckenabschnitt
Verkehrsdichte im Streckenabschnitt
Reisegeschwindigkeit mit Standardabweichung im Streckenabschnitt
Situationserkennung: Situationen und Situationswahrscheinlichkeit im Abschnitt zwischen
zwei Meßquerschnitten. Der Abschnitt wird identifiziert durch den stromaufwärts gelegenen
MQ.
[0066] Streckenabschnitt ist die Strecke zwischen zwei Knotenpunkten.

Segment" ist ein Teil der Strecke zwischen zwei Meßquerschnitten.
[0067] Im Verkehrsmodell 3 wird eine
Erweiterte Situationserkennung (
ESE") eingesetzt. Die Algorithmen in ESE werden nicht verändert. Es erfolgt lediglich
eine Anpassung der Schnittstellen auf Ein- und Ausgangsseite.
[0068] Die Ergebnisse von ESE beziehen sich auf Abschnitte, die von Meßquerschnitt zu Meßquerschnitt
reichen. Im Modul

Sammler" werden diese Größen auf streckenabschnitte übertragen, die sich auf den Bereich
zwischen zwei Knotenpunkten beziehen.
[0069] Der in Figur 8 als Struktogramm dargestellte Meldungsmanager ist für die Entgegennahme,
Aufbereitung und Weitergabe von Meldungen zuständig, die von Prozessen an das Meldesystem
abgesetzt werden. Er dient als zentrale Verwaltungsstelle von Daten, die dem Bediener
und Beobachter das korrekte oder inkorrekte Arbeiten des Systems anzeigen.
[0070] Für die meisten Meldungen kann projektiert werden, ob die Meldungen ausgedruckt,
archiviert oder visualisiert werden und/oder quittungspflichtig sind. Diese Behandlungen
werden über die Meldebehandlungsdatei eingestellt.
[0071] Die auszugebenden Meldungstexte werden durch Meldenummer, Parameter zur Ersetzung
von Aktualparametern in ein Grundgerüßt von Meldetexten in der Meldetextdatei definiert.
[0072] Der Meldungsmanager besteht aus den Komponenten Meldungsaufbereitung (MEAU) und Meldungsverteilung
(MEVT). Zwischen diesen Applikationen ist das Melde-Log-System MESALOG zwischengeschaltet,
daß für die Aufbereitung der Meldetexte zuständig ist. MEAU nimmt die Meldungstelegramme
der Applikationen über die SIPAX BW.KOM Schnittstelle entgegen und bereitet die darin
enthaltenen Aktualparameter für die Übergane an MESALOG auf.
[0073] MEVT speist die fertigen Meldungstexte zur weiteren Verarbeitung in das System ein.
Visualisierung
[0074] Die Visualisierung dient zur Online-Darstellung der Ergebnisse der verschiedenen
Modelle zur Bestimmung der Reisezeitbänder (Reisegeschwindigkeit im Abschnitt) und
Dichten, zur Anzeige von Detailinformationen der Abschnitte und Meßquerschnitte, sowie
zur Darstellung von Verkehrs- und Betriebsmeldungen.
[0075] Für das Visualisierungssystem werden bestehende Komponenten des BABSY/X-Standard-Systems
eingesetzt und ggf. modifiziert bzw. erweitert.
[0076] Das Laufzeitsystem der Visualisierung besteht aus sechs Prozessen, denen jeweils
ein spezieller Aufgabenbereich zugeordnet ist:
Komponenten :
Datenadapter Input
Empfang aller Telegramme an die Visualisierung im externen Format über das SIPAX-Interface
Plausibilitätsprüfung
Konvertierung der Telegramme je nach Hardwarekonfiguration (z.B. wg. unterschiedlicher
Byte-Order) in internes Format
Anmerkung: Beim T-Mobil-System laufen alle Prozesse, die Daten an die Vislualisierung
senden, auf einem Rechner. Daher sind hier externes und internes Datenformat identisch.
Verteilung der Telegramme an Zielapplikationen (hier: PAM, MEM)
Graphic user interface
[0077] Aufbereitung und Anzeige der Nettodaten in grafischer Form aufgrund von Aktualisierungstelegrammen
und Bedieneranforderungen.
Anzeige von Betriebs- und verkehrstechnischen Meldungen Entgegennahme von Bedienerquittungen
Meldungshandler
Empfang der Betriebs- und verkehrstechnischen Meldungen vom Meldesystem
Aufbereitung der Meldungen als Klartext
Weitergabe der Meldungen an GUI zur Darstellung
Prozeß-Abbild-Manager
[0078]
Erzeugen und initialisieren des Prozeß-Abbilds
Empfang der Datentelegramme im internen Format
Eintragen der Nettodaten ins Prozeß-Abbild
Senden des Aktualisierungsanstoßes an GUI
Prozeß-Abbild
[0079] Das Prozeß-Abbild wird beim Start der Visualisierung angelegt und mit den statischen
Informationen aus den Runtime-Files versorgt.
[0080] Alle Daten, die im laufenden Betrieb zur Visualisierung gesendet werden, werden vom
PAM im Prozeß-Abbild hinterlegt.
[0081] Das Prozeß-Abbild wird in einem Shared-Memory geführt. Alle Prozesse, die aus diesem
Pool Informationen und Daten benötigen, müssen diesen Shared-Memory in ihren Adreßraum
einbinden.
[0082] Zur Interprozeßkommunikation innerhalb des Visualisierungssystems werden Named-Pipes
(FIFO) verwendet:
Pipe |
Define |
Quelle |
Ziel |
Beschreibung |
appl_to.dapo |
Q_APPL_DAPO |
PBM |
DAPO |
Starttelegramm |
appl_to.gui |
Q_APPL_GUI |
PAM, MEM |
GUI |
Aktualisierung, Meldungen |
appl_to.mem |
Q_APPL_MEM |
alle Applikationen |
MEM |
interne Visualisierungsmeldungen |
gui_to.pbm |
Q_GUI_PBM |
GUI |
PBM |
Starttelegramm |
dapi_to.pam |
Q_DAPI_PAM |
DAPI |
PAM |
Telegramme im internen Format |
[0083] Alle Telegramme, die innerhalb des Visualisierungssystems versendet werden, besitzen
einen einheitlichen Aufbau:
Byte-Nr |
Anzahl |
Beschreibung |
0 |
2 |
Anzahl Folgebytes |
2 |
2 |
Auftragskennung |
4 |
k |
Nettodaten |
: |
: |
: |
l |
m |
Nettodaten |
[0084] Folgende Auftragskennungen werden verarbeitet.
Auftragskennung |
Beschreibung |
VIS_MEM_MELDUNG |
Aktualisierung Meldezeile/Meldeübersicht |
VIS_MEM_PAUSE |
quittungspflichtige Meldung anzeigen |
VIS_PAM_AKTU |
Aktualisierungsanstoß vom PAM |
VIS_PA_RESET |
Prozeß-Abbild initialisieren |
VIS_START |
Initialisierung der Visualisierung beendet |
[0085] Es werden folgende Eingangstelegramme verarbeitet:
Daten typ |
Define |
Beschreibung |
12 |
FESTAN_MQ_VD_FS |
Fehlerstatusantwort der Fahrstreifen |
40 |
ERGBUE_MQ_VD_TMOB0 |
Ergebnisübergabe |
400 |
ML_MLDKLASSE_TEXT |
(quittungspflichtige) Betriebsmeldung |
401 |
ML_FEHLER_MLD |
(quittungspflichtige) Fehlermeldung |
403 |
ML_UNRUHE_STAU |
(quittungspflichtige) VT-Meldung |
409 |
ML_UNRUHE_STAU_SIM |
(quittungspflichtige) VT-Meldung (f. Simulation) |
805 |
STM_TMOB1 |
Reisegeschwindigkeit und Dichte lokal |
806 |
STM_TMOB2 |
Reisegeschwindigkeit und Dichte Standard |
807 |
STM_TMOB1_SIM |
Reisegeschwindigkeit und Dichte lokal (SIM) |
808 |
STM_TMOB2:SIM |
Reisegeschwindigkeit und Dichte Standard (SIM) |
1505 |
STM_ESE_SEG1 |
Reisegeschw. Und Dichte ESE |
1508 |
STM_ESE_ABS3 |
VT-Situation aus ESE |
1509 |
STM_ESE_SEG1_SIM |
Reisegeschw. Und Dichte ESE (SIM) |
15012 |
STM_ESE_ABS3_SIM |
VT-Situation aus ESE (SIM) |
[0086] Die Eingangstelegramme werden in das interne Datenformat konvertiert und die Nettodaten
werden im Prozeß-Abbild objektbezogen abgelegt. Über einen Aktualisierungsanstoß wird
der Grafik-Prozeß (GUI) über die neuen Daten informiert. Meldungen werden als Klartext
an den GUI weitergereicht.
[0087] Die Eingangsdaten werden in folgender Form visualisiert:
Fehlerstatusantwort der Fahrstreifen - FESTAN MQ VD FS
[0088] Zugeordneter Streckenabschnitt wird mit der eingestellten Farbe für Fehlerkennung
eingefärbt.
In der Detailinfomaske wird der Fehlerstatus angezeigt.
Ergebnisübergabe - ERGBUE MQ VD TMOB0
[0089] In der Detailinfo-Dialogmaske werden die Verkehrsrohdaten in alphanumerischer (Tabelle)
und grafischer (Verkehrsdatenschreiber) Form angezeigt. Ist die Infomaske beim Empfang
neuer Daten aufgeblendet, wird die Anzeige aktualisiert.
Betriebsmeldung - ML MLDKLASSE TEXT
[0090] Der Meldetext wird in die Meldezeile und die Meldungsübersicht für Betriebsmeldungen
eingetragen. Ist die Meldung als quittungspflichtig gekennzeichnet, wird zusätzlich
ein Quittungsformular aufgeblendet. Ist die parametrierte Anzahl gleichzeitig geöffneter
Meldungsfenster erreicht, so werden neu eintreffende quittungspflichtige Meldungen
gepuffert. Erst nach Quittierung einer Meldung wird die nächste Meldung aus dem Puffer
angezeigt.
VT-Meldung - ML UNRUHE STAU
[0091] Der Meldetext wird in die Meldezeile und die Meldungsübersicht für verkehrstechnische
Meldungen eingetragen. Ist die Meldung als quittungspflichtig gekennzeichnet, wird
zusätzlich ein Quittungsformular aufgeblendet. Ist die parametrierte Anzahl gleichzeitig
geöffneter Meldungsfenster erreicht, so werden neu eintreffende quittungspflichtige
Meldungen gepuffert. Erst nach Quittierung einer Meldung wird die nächste Meldung
aus dem Puffer angezeigt.
Reisegeschwindigkeit und Dichte lokal - STM TMOB1
[0092] Der zugeordnete Abschnitt in den Übersichtsdarstellungen "Reisegeschwindigkeit lokal"
und "Dichte lokal" wird entsprechend den eingestellten Schwellwerten und Farbcodes
eingefärbt.
[0093] In der Detailinfomaske werden die Daten in alphanumerischer Form angezeigt. Ist die
Infomaske beim Empfang neuer Daten aufgeblendet, wird die Anzeige aktualisiert.
Reisegeschwindigkeit und Dichte Standard - STM TMOB2
[0094] Der zugeordnete Abschnitt in den Übersichtsdarstellungen "Reisegeschwindigkeit Standard"
und "Dichte Standard" wird entsprechend den eingestellten Schwellwerten und Farbcodes
eingefärbt.
In der Detailinfomaske werden die Daten in alphanumerischer Form angezeigt. Ist die
Infomaske beim Empfang neuer Daten aufgeblendet, wird die Anzeige aktualisiert.
Reisegeschwindigkeit und Dichte ESE
[0095] Das zugeordnete Segment in den Übersichtsdarstellungen "Reisegeschwindigkeit ESE"
und "Dichte ESE" wird entsprechend den eingestellten Schwellwerten und Farbcodes eingefärbt.
Archiv
[0096] Das Archiv (eine Übersicht ist in Figur 9 dargestellt) empfängt per Message-Queue
Daten- und Meldungstelegramme und schreibt diese in Archivdateien, die im sog.

Archiv-Bereich" der Festplatte liegen. Nach einem Tageswechsel wird per cron ein Sicherungsmechanismus
aktiviert, der die Daten des Vortages komprimiert. Die im komprimierten Daten können
auf DAT-Tape gesichert werden. Der Anstoß eines Backups erfolgt manuell durch den
Operator.
[0097] Die in Figur 9 schattiert dargestellten Module sind nicht Gegenstand dieser Beschreibung.
[0098] Die nachfolgend genannten Datenarten werden vom Archiv bearbeitet. Die Ergebnisse
der Einspursimulation werden unter eigenen Datentypen versendet. Das Archiv unterscheidet
anhand des Datentyps, in welchem Archivbereich ein Datensatz zu archivieren ist.
Datentyp ERGBUE_MQ_VD_TMOB0
Meßwerte der Detektoren
[0099]
- qKfz
- Anzahl der Kfz im Erfassungsintervall
- qPkw
- Anzahl der Pkw Erfassungsintervall
- qLkw
- Anzahl der Lkw Erfassungsintervall
- vPkw
- Mittlere Geschwindigkeit der Pkw
- vLkw
- Mittlere Geschwindigkeit der Lkw
- sv
- Standardabweichung der Geschwindigkeiten
- b
- Belegungsgrad
- fBeleg
- Fehlerkennung für Belegungsermittlung
- fLänge
- Fehlerkennung für Längenermittlung
Datentyp STM_TMOB1 / STM_TMOB1_SIM
Reisezeit im Streckenabschnitt
Reisegeschwindigkeit im Streckenabschnitt
Verkehrsdichte im Streckenabschnitt
Datentyp STM_TMOB2 / STM_TMOB2_SIM
Reisezeit im Streckenabschnitt
Reisegeschwindigkeit im Streckenabschnitt
Verkehrsdichte im Streckenabschnitt
Stau im Streckenabschnitt
Unruhe im Streckenabschnitt
Bemessungsverkehrsstärke im Abschnitt
Datentyp STM_ESE_ABS1 / STM_ESE_ABS1_SIM
Reisezeit im Streckenabschnitt
Reisegeschwindigkeit im Streckenabschnitt
Verkehrsdichte im Streckenabschnitt
Datentyp STM_ESE_ABS2 / STM_ESE_ABS2_SIM
Verkehrssituationen mit Wahrscheinlichkeiten im Streckenabschnitt
Datentyp ML_UNRUHE_STAU_IN / ML_UNRUHE_STAU_IN_SIM
Klartextmeldungen über Unruhe-/Stauerkennung und ESE-Situationserkennung
Datentyp ML_FEHLER_MLD_INPUT
Klartextmeldung über den Betriebsablauf der Anlage (Detektorstörungen, Übertragungsstörungen,
etc.)
[0100] Die Archivierung erfolgt grundsätzlich in ASCII-Dateien. Die Verzeichnisstruktur
ist wie folgt aufgebaut:
Für die Online-Daten:
./〈ARCHIV-Wurzel〉/〈Datentyp〉/〈Datum〉/〈Identifikation〉
Für die Simulations-Daten:
./〈ARCHIV-Wurzel〉/SIM/〈Datentyp〉/〈Datum〉/〈Identifikation〉
[0101] Für folgende Datentypen werden Verzeichnisse angelegt:
Rohdaten: vd40
Ergebnisse Stufe 1: vd_st1
Ergebnisse Stufe 2: vd_st2
Erg. Stufe 3 - Störungen: vd_st3s
Erg. Stufe 3 - Verkehrsdaten: vd_st3d
- Meldungen:
- mld
- Dateiname
- ./ARCHIV/vd40/〈datum〉/〈id〉
- z. B:
- ./ARCHIV/19970129/23 = Rohwerte vom 29.01.97
für MQ 23
Pro MQ wird eine eigene Datei angelegt.
- Dateiname
- ./ARCHIV/vd_st1/〈datum〉/〈id〉
- z. B:
- ./ARCHIV/vd_st1/19970129/23
= Ergebnisse VT-Stufe 1 vom 29.01.97 für MQ 23
Pro MQ und Tag wird eine eigene Datei angelegt.
- Dateiname
- ./ARCHIV/vd_st2//〈datum〉/〈id〉
analog VT1
- Dateiname
- ./ARCHIV/vd_st3s//〈datum〉/〈id〉
analog VT1 Dateiname ./ARCHIV/vd_st3d//〈datum〉/〈id〉
analog VT1
Betriebsmeldungen
[0102]
- Dateiname
- ./ARCHIV/mld/〈datum〉/std
- z. B:
- ./ARCHIV/mld/19970129/std = Betr.-Meldungen vom 29.01.97
Verkehrstechnische Meldungen
[0103]
- Dateiname
- ./ARCHIV/mld//〈datum〉/vt
- z. B:
- ./ARCHIV/mld/19970129/vt = VT-Meldungen vom 29.01.97
[0104] Im Rahmen der Tagessicherung werden alle im Archivbereich angelegten Dateien komprimiert.
[0105] Die Einspurerfassung von Verkehrsdaten wird durch Einspeisen von manipulierten Rohdaten
simuliert (siehe Figur 10). Dazu wird je MQ aus den erfaßten Daten ein Fahrstreifen
selektiert, aus dessen Daten die Verkehrsdaten des Gesamtquerschnitts hochgerechnet
werden. Der so ermittelte Datensatz wird an die Verkehrsmodelle verteilt und dort
bearbeitet. Die Bearbeitung der hochgerechneten Daten in den Verkehrsmodellen unterscheidet
sich nicht von der Bearbeitung von Online-Daten.
[0106] Folgende Simulationsparameter sind einstellbar:
Je MQ: Zu verwendender Fahrstreifen
Werte zur Hochrechnung der Vollspurdaten
[0107] Auf einem Offline-Rechner können archivierte Daten eingelesen und den Verkehrsmodellen
wieder zugeführt werden (siehe Figur 11). Dabei unterscheidet sich die Verarbeitung
in den Verkehrsmodellen nicht von der Verarbeitung im online-Fall.
[0108] Der zu simulierende Zeitbereich wird über ein Modul zur Ablaufsteuerung ausgewählt.
Die Bedienung der Offlinesimulation wird auf Shell-Ebene gesteuert.
Die Gestaltung der Bedienoberflächen :
[0109] Ein X-Window System ist ein grafisches standardisiertes Fenstersystem und damit ein
internationaler Defacto-Standard für UNIX-Systeme. Es ist ein rechner- und betriebssystemunabhängiges
Window-System mit grafischer Benutzeroberfläche, die das gleichzeitige Arbeiten mit
mehreren Prozessen ermöglicht. Es ist farbgrafikfähig, arbeitet objektorientiert und
mausunterstützt.
[0110] Durch das verwendete Client/Server Konzept können Anwendungen auf anderen UNIX-Rechnern
ausgeführt werden, während die Datenein- und ausgabe für diese Prozesse am lokalen
Arbeitsplatz erfolgt. Die Benutzer kommunizieren über Fenster mit dem Betriebssystem
und den Anwendungen.
[0111] Die Oberfläche teilt sich in eine Menüleiste, zwei Interaktionsbereiche und eine
Meldezeile auf. Über die Menüleiste kann der Bediener die einzelnen grafischen Darstellungen
anwählen, Detailinformationen abrufen, Meldungen anzeigen etc. In einem Interaktionsbereich
werden die Ergebnisse jeweils eines Verfahrens grafisch dargestellt. In der Meldezeile
wird die letzte eingehende verkehrstechnische- oder Betriebsmeldung angezeigt.
[0112] Die Darstellung in einem Interaktionsbereich erfolgt in Form einer schematischen
Übersicht in Figur 12 über das Autobahnnetz im Raum Köln/Bonn. Dabei sind die Autobahnen
im Bereich des Testgebiets in Abschnitte unterteilt, die aufgrund der eingehenden
Daten stufenweise eingefärbt werden.
[0113] Zur besseren Orientierung kann in den Hintergrund der Interaktionsbereiche eine Landkarte
eingeblendet werden (Menüpunkt
Grafik → Karte).
[0114] In den Interaktionsbereichen werden die Ergebnisse der verschiedenen Modelle zur
Bestimmung der Reisezeitbänder (Reisegeschwindigkeit im Abschnitt) und Dichten online
darge
[0115] stellt. Die Darstellung kann dabei auf Daten der Vollspurerfassung oder der Einspursimulation
basieren. Die Anzeige von Simulationsdaten wird durch die Einfärbung der Überschrift
des entsprechenden Interaktionsbereichs gekennzeichnet.
[0116] Im einzelnen sind folgende Darstellungen anwählbar:
Stufe 1
[0117]
- Reisegeschwindigkeitsbänder im Abschnitt aufgrund lokaler Verkehrsdaten (Original)
- Streckenbezogene Dichte im Abschnitt aufgrund lokaler Verkehrsdaten (Original)
- Reisegeschwindigkeitsbänder im Abschnitt aufgrund lokaler Verkehrsdaten (Simulation)
- Streckenbezogene Dichte im Abschnitt aufgrund lokaler Verkehrsdaten (Simulation)
Stufe 2
[0118]
- Reisegeschwindigkeitsbänder im Abschnitt aufgrund von Standardverfahren (Original)
- Streckehbezogene Dichte im Abschnitt aufgrund von Standardverfahren (Original)
- Reisegeschwindigkeitsbänder im Abschnitt aufgrund von Standardverfahren (Simulation)
- Streckenbezogene Dichte im Abschnitt aufgrund von Standardverfahren (Simulation)
Stufe 3
[0119]
- Reisegeschwindigkeitsbänder im Segment aufgrund von wissenschaftlichen Verfahren (Original)
- Streckenbezogene Dichte im Segment aufgrund von wissenschaftlichen Verfahren (Original)
- Reisegeschwindigkeitsbänder im Segment aufgrund von wissenschaftlichen Verfahren (Simulation)
- Streckenbezogene Dichte im Segment aufgrund von wissenschaftlichen Verfahren (Simulation)
[0120] Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt dabei durch stufenweise Einfärbung der Streckenabschnitte
bzw. Segmente. Hierbei werden folgende Schwellwerte als Voreinstellung verwendet.
Stufe |
Farbcode |
Dichte [Fz/Km] |
Geschwindigkeit [Km/h] |
Keine Daten |
hellblau |
--- |
--- |
Stufe 1 |
grün |
≤ 20 |
> 120 |
Stufe 2 |
gelb |
≤ 40 |
> 100 |
Stufe 3 |
orange |
≤ 60 |
> 80 |
Stufe 4 |
rot |
≤ 80 |
> 40 |
Stufe 4 |
magenta |
> 80 |
≤ 40 |
Fehler |
schwarz |
--- |
--- |
[0121] Über den Menüpunkt
Grafik → Legende... können die aktuell eingestellten Schwellwerte angezeigt werden. Schwellwerte
und Farbcodes werden im Applikations-Ressource-File definiert.
[0122] In die nachfolgende Tabelle können geänderte Farbcodes und Schwellwerte eingetragen
werden.
Stufe |
Farbcode |
Dichte [Fz/Km] |
Geschwindigkeit [Km/h] |
Keine Daten |
|
--- |
--- |
Stufe 1 |
|
≤ |
> |
Stufe 2 |
|
≤ |
> |
Stufe 3 |
|
≤ |
> |
Stufe 4 |
|
≤ |
> |
Stufe 4 |
|
> |
≤ |
Fehler |
|
--- |
--- |
In die Übersichtsgrafiken werden an den entsprechenden Stellen Symbole zur Anzeige
von Verkehrsstörungen eingeblendet. In den Symbolen wird eine Unruhe-/Staukennung
(aus Stufe 2) und eine Situationsnummer (aus Stufe 3) angezeigt.
Dabei werden Symbole für Verkehrsstörungen, die aufgrund von Daten aus der Vollspurerfassung
resultieren, nur in den Grafiken für die Originaldaten angezeigt. Symbole für Störungen
aufgrund von Simulationsdaten werden in den Grafiken für die Online-Simulation eingeblendet.
Somit ist ein direkter Vergleich möglich.
Die Symbole sind wie in Figur 13 dargestellt aufgebaut:
[0123] Aus Stufe drei können sechs verschiedene Verkehrssituationen gemeldet werden. Diesen
sind die folgenden Situationsnummern zugeordnet:
Situationsnummer |
Beschreibung |
0 |
keine Verkehrsstörung erkannt |
1 |
verkehrstechnischer Engpaß |
2 |
baulicher Engpaß |
3 |
Verdichtung |
4 |
einwandernder Stau |
5 |
zugestauter Abschnitt |
6 |
stockender Verkehr |
[0124] Durch Klicken mit der linken Maustaste ohne gleichzeitige Betätigung einer Modifier-Taste
(SHIFT, CTRL oder ALT bzw. Ext. Char) an einen beliebigen Punkt innerhalb der Grafik,
wird dieser Punkt zum neuen Mittelpunkt.
[0125] Die Definition eines Ausschnitts erfolgt durch das sog. "Rubberbanding". Dabei wird
mit Hilfe der Maus ein Rechteck um den gewünschten Bildausschnitt aufgezogen. Der
definierte Ausschnitt wird anschließend vergrößert dargestellt.
[0126] Dazu bewegt man den Mauszeiger an die linke obere Ecke des zu vergrößernden Ausschnitts.
Mit gedrückter linker Maustaste bewegt man jetzt den Mauszeiger solange, bis das nun
sichtbare Rechteck den zu vergrößernden Bereich umschließt. Nach Los-lassen der Maustaste
wird der angewählte Ausschnitt vergrößert auf dem Bildschirm dargestellt.
[0127] Durch Betätigen der mittleren Maustaste erscheint an der aktuellen Position des Mauszeigers
ein Pop-Up-Menü auf dem Bildschirm. Mit den oberen drei Menüpunkten "größer", "kleiner"
und "reset" läßt sich die Darstellung vergrößern, verkleinern bzw. in die Grunddarstellung
zurückversetzen. Der Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungsfaktor ist der in der Maske
Grafik / Layout eingestellte Zoomfaktor.
[0128] Zum Vergrößern oder Verkleinern bewegt man den Mauszeiger an die Stelle im Bild,
die zum neuen Mittelpunkt der vergrößerten bzw. verkleinerten Darstellung werden soll.
Anschließend betätigt man einmal die mittlere Maustaste. Es erscheint ein Pop-Up-Menü,
aus dem die gewünschte Aktion ausgewählt werden kann.
[0129] Für die sensitiven Objekte in den Übersichtsdarstellungen können durch Selektion
mit der linken oder rechten Maustaste jeweils in Verbindung mit einer Modifier-Taste
(SHIFT oder CTRL) Zusatzinformationen abgerufen werden. Eine Kurzinfo zum Objekt erhält
man durch Anklicken mit der rechten Maustaste ohne Betätigung eines Modifiers.
[0130] Sensitive Objekte sind:
→ Abschnitte (Stufe 1 und 2)
→ Segmente (Stufe 3)
→ ortsbezogene Symbole für Verkehrsstörungen
→ Anschlußstellen
[0131] Zur besseren Orientierung kann in den Hintergrund der Interaktionsbereiche eine Landkarte,
wie in Figur 14 dargestellt, eingeblendet werden.
[0132] Die Ergebnisse der verschiedenen Modelle zur Bestimmung der Reisegeschwindigkeiten
und Dichten werden durch Einfärbung der entsprechenden Streckenabschnitte visualisiert.
Dabei werden die Eingangsdaten anhand von Schwellwerten in Stufen eingeteilt.
Nach Auswahl dieses Menüpunkts wird eine in Figur 15 dargestellt Maske aufgeblendet,
in der die aktuell eingestellten Farbcodes und Schwellwerte angezeigt werden.
[0133] Die Farbcodes und Schwellwerte können über eine Ressource-Einstellung geändert werden.
Das Menü
Meldungen enthält folgende Unterpunkte:
→ VT-Meldungen, zur Anzeige der in Figur 16 dargestellten Dialogmaske Verkehrstechnische Meldungen
→ Betriebsmeldungen, zur Anzeige der Dialogmaske Betriebsmeldungen
[0134] Beispiele für verkehrstechnische Meldungen:
09.04.1997-16:23:00 K S2:Stau:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:24:00 G S2:Stau:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:25:00 S2:Unruhe:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:26:00 K S3:VT-Engpass:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:27:00 K S3:Verdichtung:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:28:00 K S3:Bau-Engpass:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:29:00 K S3:Einw. Stau:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:30:00 K S3:Zugest. Abs.:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:31:00 K S3:Stockung:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:32:00 G S3:VT-Engpass:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:33:00 G S3:Verdichtung:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:34:00 G S3:Bau-Engpass:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:35:00 G S3:Einw. Stau:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:36:00 G S3:Zugest. Abs.:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
09.04.1997-16:37:00 G S3:Stockung:A3:AS Lohmar->AS Siegburg/Hennef
[0135] Betriebsmeldungen sind Meldungen über erkannte Gerätestörungen, d.h. Störungen der
Außenanlage oder über interne Systemfehler.
[0136] Wichtige Meldungen werden dem Operator in einem in Figur 17 dargestellten Message-Dialog
zur Quittierung vorgelegt.
[0137] Diese Meldungen müssen durch Aktivierung des Buttons
OK bestätigt werden.
1. System zur Ermittlung von auf Straßenstrecken, insbesondere Autobahnen, bezogene Verkehrsinformationen,
mit jeweils wenigstens einer Erfassungseinheit, einer Eingangsdatenkommunikationseinheit,
einer Datenverarbeitungseinheit zur Erzeugung von Meldesätzen, einer Meldungsmanagementeinheit
zur Aufbereitung von Meldesätzen, einer Ausgangsdatenkommunikationseinheit zur Informationsversendung
an Verteiler sowie einer Visualisierungseinheit zur Informationsdarstellung.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieses ein Archiv für erfaßte
und/oder verarbeitete Informationen aufweist.
3. System nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses wenigstens eine Anlagenüberwachungseinheit aufweist.
4. System nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses eine Datenflussüberwachungseinheit aufweist.
5. System nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses eine Datenverarbeitungsüberwachungseinheit aufweist.
6. System nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses eine Zeitkontrolleinheit zur Überwachung von Meldungsfolgen aufweist.
7. System nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mittels ortsfester
Detektoren lokale Erfassungsquerschnitte gebildet, verkehrsbezogene Meßwerte erfaßt,
mittels lokaler Rechner vorverarbeitet und auf ein vorgegebenes Datenprotokoll normiert,
aggregiert und per drahtloser Übermittlung an eine übergeordnete Datenverarbeitungsanlage
übertragbar sind.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ortsfeste Detektoren an Anschlußstellen,
Knotenpunkten und dergleichen positioniert sind.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnungsdichte
der ortsfesten Detektoren in Abhängigkeit von Verkehrserwartungsschätzungen bestimmt
ist.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur lokalen
Vorverarbeitung der Daten deren Plausibilität anhand von Modellvergleichen überprüfbar
ist.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der
Veränderung der Meßwerte Trendfaktoren ermittelbar sind.
12. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus den
ermittelten Daten taktweise Zustandscodes ermittelbar sind.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte
fahrspurenbezogen erfaßbar sind.
14. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß übergeordnete
Datenverarbeitungsanlagen zumindest für zu Gruppen zusammengefaßte benachbarte Erfassungsquerschnitte
zugeordnet sind.
15. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als übergeordnete
Datenverarbeitungsanlage eine Zentrale für alle Erfassungsquerschnitte eines Netzes
oder für mehrere übergeordnete Datenverarbeitungsanlagen zugeordnet ist.
16. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens
einer übergeordneten Datenverarbeitungsanlage streckenbezogene Verkehrsinformationen
durch Verknüpfung der übertragenen Daten benachbarter Erfassungsquerschnitte errechenbar
sind.
17. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zentrale
Datenauswertungen zur Störfallerkennung durchführbar ist.
18. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten
zur Routensuche auswertbar sind.
19. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten
zur Ausgabe von Verkehrsleitungsinformationen auswertbar sind.
20. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten
zur Abgabe von Verkehrsentwicklungsprognosen auswertbar sind.
21. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten
zur Ausgabe von Reisezeitinformationen auswertbar sind.
22. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten
zur Ausgabe von Stauinformationen auswertbar sind.
23. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Visualisierung
in Windowtechnik erfolgt.
24. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieses
ein Dialogmaskensystem umfaßt.