[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Datenübertragungskabel, bestehend aus mindestens
n-Paaren, wobei n ein gradzahliges Vielfaches von 1 ist, aus jeweils zwei isolierten
Leitern, einer aus elektrisch leitendem Material bestehenden Abschirmung der Leiterpaare
sowie aus einem äußeren Kabelmantel.
[0002] Derartige Datenübertragungskabel bestehen typischerweise aus vier Paaren aus zwei
verseilten isolierten Kupferleitern oder -litzen. Diese Kabel dienen vornehmlich dem
Einsatz in Kommunikationsnetzen, die optimierte Übertragungseigenschaften, insbesondere
einen definierten Wellenwiderstand und niedrigen Kopplungswiderstand, eine geringe
Dämpfung sowie ein geringes Nebensprechen verlangen. Um diese Eigenschaften zu erreichen,
sind die einzelnen Leiterpaare jeweils mit einer Abschirmung aus einer Metallfolie
oder dergleichen umgeben. Diese Einzelabschirmung der Leiterpaare bedingt einen hohen
Herstellungsaufwand, so daß derartige Datenübertragungskabel relativ teuer sind.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ausgehend von dem eingangs
beschriebenen Datenübertragungskabel, dieses derart auszugestalten, daß die Herstellungskosten
gesenkt werden können, ohne daß sich die Übertragungseigenschaften, insbesondere in
einem Übertragungsbereich von 1 bis 100 MHz oder 1 bis 600 MHz gegenüber denjenigen
Kabeln mit einzelgeschirmten Leiterpaaren verschlechtern.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die elektrische Abschirmung den Kabelquerschnitt
zumindest in zwei Schirmungssektoren unterteilt und in jedem Schirmungssektor ein
Leiterpaar verläuft, so daß die beiden Leiterpaare gegeneinander und nach außen abgeschirmt
sind.
[0005] Die Erfindung basiert demnach auf der Grundidee, daß der Kabelquerschnitt mittels
der Abschirmung in Sektoren unterteilt wird, in denen die Leiterpaare gegeneinander
und im wesentlichen nach außen abgeschirmt verlaufen. Die erfindungsgemäße Anordnung
der Abschirmung ermöglicht es weiterhin, daß das Aufbringen bzw. Einbringen der Abschirmung
in das Kabel durch die Verseilung und/oder die längsverlaufende Umformung der Leiterpaare
erfolgt. Hierdurch wird eine kostengünstige Herstellung in einem kontinuierlichen
Herstellungsprozeß ermöglicht.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten
und werden anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Datenübertragungskabel,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Übertragungskabels,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Übertragungskabels gemäß
Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Übertragungskabels gemäß
Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Übertragungskabels,
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch die Ausführungsform des Übertragungskabels gemäß Fig. 1 in
der Anwendung für zwei Übertragungspaare.
[0007] In den einzelnen Figuren 1 bis 6 sind gleiche Teile mit denselben Bezugsziffern versehen.
[0008] Ein in Fig. 1 dargestelltes erfindungsgemäßes Datenübertragungskabel weist vier Paare
1 aus jeweils zwei isolierten, verseilten Kupferleitern 2 oder -litzen auf. Optional
können diese Kupferleiter oder -litzen eine Leiterbeschichtung beispielsweise aus
Zinn aufweisen. Der effektive Durchmesser dieser Kupferleiter oder -litzen beträgt
insbesondere 0,4 bis 0,66 mm. Die Kupferleiter oder -litzen besitzen vorzugsweise
eine Isolation 3 aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyethylen,
Zell-Polyethylen, Foam-Skin-Polyethylen, Skin-Foam-Skin-Polyethylen, Polypropylen
oder Zell-Polypropylen, FEP oder Zell-FEP. Die Wanddicke der Isolation 3 liegt vorzugsweise
im Bereich von ca. 0,15 bis 0,7 mm. Das Einzeichnen der Kennzeichnung für Leiter 2
und Isolation 3 wird nur exemplarisch bei allen Figuren einmalig durchgeführt. Die
Verseilung der Paare 1 kann in einer sogenannten Helix-Verseilung oder aus einer SZ-Verseilung
(alternierende, rechts-links Verseilung) bestehen. Bei einer SZ-Verseilung der Paare
kann vorzugsweise der Abstand der Umkehrpunkte der Verseilrichtung so dimensioniert
sein, daß die dem Abstand der Umkehrpunkte korrespondierende Übertragungsfrequenz
über der definierten oberen Frequenzgrenze liegt. Der Einsatz der SZ-Verseilung für
die Übertragungspaare ist bei einer erfindungsgemäßen Bauart des Übertragungskabels
möglich. Im Gegensatz zu Konstruktionen, bei denen sich die Paare nicht in Sektoren
der Abschirmung befinden, lassen sich die Parallelstellen in den Paaren und der Abstand
der Parallelstellen in mehreren Paaren zueinander so kontrollieren, daß die Einhaltung
der Nebensprech- und Wellenwiderstandsforderungen gewährleistet wird. Ein erfindungsgemäßes
Datenübertragungskabel ist für eine maximale Übertragungsfrequenz von 100 oder 600
MHz, insbesondere von 100 oder 350 MHz geeignet. Als äußeren mechanischen Schutz weist
ein erfindungsgemäßes Übertragungskabel einen Kabelmantel 4 auf, der aus üblichen
thermoplastischen Mantelmaterialien besteht. Besondere EMV-Schutzmaßnahmen können
durch Aufbringen von Metallfolien und/oder Schirmgeflechten unterhalb des Kabelmantels
zusätzlich vorgesehen werden, was jedoch nicht dargestellt ist. Der vorstehend beschriebene
Aufbau ist in allen Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Datenübertragungskabels
gemeinsam. Es können jedoch nicht nur, wie dargestellt, vier Paare 1 vorgesehen sein,
sondern ein erfindungsgemäßes Datenübertragungskabel kann auch lediglich zwei Paare
verseilter Leiter gemäß Fig. 6 aufweisen. Es können beliebige n-Paare vorhanden sein,
wobei n ein gradzahliges Vielfaches von 1 ist.
[0009] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist innerhalb des Kabelquerschnittes eine elektrische
Abschirmung 5 ausgebildet. Hierdurch ist der Kabelquerschnitt im dargestellten Ausführungsbeispiel
in vier Schirmungssektoren 6 bis 9 unterteilt. In jedem der Schirmungssektoren 6 bis
9 verläuft ein Leiterpaar 1, so daß die Leiterpaare gegeneinander und nach außen abgeschirmt
sind. Die Abschirmung 5 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei voneinander
unabhängigen Teilabschirmungen 11, 12 im Querschnitt des Kabels gesehen die Form eines
gespiegelten "S", dessen Anfang und Ende überproportional ausgeprägt sind.
[0010] In der alternativen Ausführung gemäß Fig. 2 besitzen die beiden Teilabschirmungen
11, 12 im Querschnitt die Form der zahl "6". Eines der Leiterpaare 1 ist innerhalb
des runden Abschnittes 13 und ein Leiterpaar ist außerhalb dieses Abschnittes 13 von
dem bogenförmigen Endabschnitt 14 umfaßt angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
bei einer Ausbildung von vier Leiterpaaren sind die Teilabschirmungen 11, 12 innerhalb
des Kabelquerschnittes drehsymmetrisch angeordnet.
[0011] Die Ausbildung eines erfindungsgemäßen Datenübertragungskabels gemäß Fig. 3 unterscheidet
sich von der Ausführungsform gemäß Fig. 2 dadurch, daß der runde Abschnitt 13 der
Teilabschirmung 11, 12 vollständig geschlossen ist, so daß der Endbereich des runden
Abschnittes mit dem bogenförmigen Abschnitt 14 kontaktiert ist. Die Ausbildung gemäß
Fig. 4 eines erfindungsgemäßen Datenübertragungskabels unterscheidet sich von derjenigen
gemäß Fig. 3 dadurch, daß die runden Abschnitte 13 der beiden Teilabschirmungen 11,
12 derart innerhalb des Kabelquerschnittes verlaufen, daß sie sich etwa im Kabelzentrum
berühren. Hier kann erfindungsgemäß eine Verklebung der beiden Teilabschirmungen 11,
12 erfolgen.
[0012] Die Abschirmung 5 bzw. die Teilabschirmungen 11, 12 bestehen vorzugsweise aus Metallfolien,
insbesondere Aluminium-Folien oder aus mit Kunststoff kaschierten Aluminium-Folien.
Die Metallschichtdicke beträgt vorzugsweise einige 10 µm, beispielsweise 20 bis 60
µm bei Verwendung von Aluminium.
[0013] In Fig. 5 ist eine alternative Ausführungsform der Teilabschirmungen 11, 12 dargestellt.
Hierbei besitzen die Teilabschirmungen 11, 12 im Querschnitt des Datenübertragungskabels
gesehen die Form der Zahl "8". Die Leiterpaare befinden sich jeweils in den beiden
runden Abschnitten 15 der Teilabschirmungen 11, 12.
[0014] Wie sich aus den vorstehenden Figuren 1 bis 5 ergibt, sind jeweils bei einem aus
vier Paaren bestehenden erfindungsgemäßen Datenübertragungskabel jeweils zwei Teilabschirmungen
11, 12 vorhanden, so daß insgesamt über den Kabelquerschnitt gesehen vier Schirmungssektoren
ausgebildet sind. Die Ausbildung gemäß Fig. 5 kann in Anlehnung an die Ausbildung
in Fig. 3 auch derart weiter gestaltet sein, daß etwa im Kabelzentrum die beiden Teilabschirmungen
11, 12 im Übergangsbereich zwischen den beiden runden Abschnitten 15 jeder Teilabschirmung
miteinander verklebt sind.
[0015] Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Datenübertragskabels, wie im Vorstehenden
beschrieben, kann derart erfolgen, daß das Aufbringen der Teilabschirmungen 11, 12
zusammen mit der Verseilung der Leiterpaare 1 und/oder der längslaufenden Umformung
der Leiterpaare 1 erfolgt.
[0016] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern umfaßt jede im Sinne der Erfindung gleichwirkende Ausgestaltung.
1. Datenübertragungskabel, bestehend aus mindestens n-Paaren, wobei n ein gradzahliges
Vielfaches von 1 ist, aus jeweils zwei isolierten Leitern, mit einer aus elektrisch
leitendem Material bestehenden Abschirmung (5) der Leiterpaare (1) sowie aus einem
äußeren Kabelmantel,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Abschirmung (5) den Kabelquerschnitt zumindestens in zwei Schirmungsektore
unterteilt, und in jedem Schirmungssektor ein Leiterpaar (1) verläuft, so daß die
beiden Leiterpaare (1) gegeneinander und nach außen geschirmt sind.
2. Datenübertragungskabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder vier Leiterpaare (1) symmetrisch zueinander in Kabelquerschnitt angeordnet
sind, und daß die Abschirmung aus zwei unabhängigen Teilabschirmungen (11, 12) besteht,
von denen jede Teilabschirmung (11, 12) zwei Leiterpaaren (1) zugeordnet ist, so daß
vier Schirmungssektoren (6, 7, 8, 9) ausgebildet sind.
3. Datenübertragungskabel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Abschirmung (5) bzw. die Teilabschirmungen (11, 12) die Form
des Buchstabens "S" ausbildet/en.
4. Datenübertragungskabel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Abschirmung (5) bzw. Teilabschirmungen (11, 12) im Querschnitt
des Kabels gesehen die Form der Zahl "6" ausbildet/en, wobei ein Leiterpaar (1) innerhalb
des runden Abschnittes (13) und ein Leiterpaar außerhalb dieses Abschnittes (13) von
dem bogenförmigen Abschnitt (14) umfaßt angeordnet ist.
5. Datenübertragungskabel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei im Querschnitt gesehen als die Zahl "6" geformte Teilabschirmungen (11,
12) vorgesehen sind, wobei die beiden Teilabschirmungen (11, 12) zueinander drehsymmetrisch
angeordnet sind und jede Teilabschirmung jeweils zwei um 90° zueinander versetzten
Leiterpaaren (1) zugeordnet ist.
6. Datenübertragungskabel nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der runde Abschnitt (13) der Teilabschirmung (11, 12) in sich geschlossen ist.
7. Datenübertragungskabel nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teilabschirmungen (11, 12) im Bereich des runden Abschnittes (13)
miteinander verbunden, insbesondere verklebt sind.
8. Datenübertragungskabel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (5) bzw. die Teilabschirmung (11, 12) im Querschnitt des Kabels
gesehen die Form der Zahl "8" besitzt bzw. besitzen und die Leiterpaare (1) jeweils
innerhalb der beiden runden Abschnitte (15) verlaufen.
9. Datenübertragungskabel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Form der Zahl "8" aufweisende Teilabschirmungen innerhalb des Kabelquerschnittes
drehsymmetrisch angeordnet sind und in den runden Abschnitten (15) jeder Teilabschirmung
jeweils um 90° versetzte Leiterpaare (1) verlaufen.
10. Datenübertragungskabel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (5) bzw. die Teilabschirmung (11, 12; 17, 18) aus Metallfolien,
insbesondere Aluminiumfolien bzw. kunststoffkaschierten Aluminiumfolien bestehen.
11. Datenübertragungskabel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterpaare (1) helixförmig- oder SZ-artig verseilt sind.