[0001] Die Erfindung betrifft ein Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, einen Innenschaft
und eine Sohle, wobei der Innenschaft zumindest eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige
Funktionsschicht und eine zur Innenseite gerichtete Futterstoffschicht umfaßt.
[0002] Derartige Schuhe sind vielfach bekannt und zeichnen sich durch hohen Tragekomfort
aus. Einerseits wird durch die wasserdichte Funktionsschicht ein Eindringen von Wasser
in das Schuhinnere wirksam verhindert, während die durch die Fußtranspiration entstehende
feuchte Luft durch die Funktionsschicht hindurchtreten kann. Wie sich aus diesen Ausführungen
ergibt, ist es bei dieser Art von Schuhen besonders wichtig, das Schuhwerk derart
zu gestalten, dass insbesondere an den im Sohlenbereich vorhandenen Verbindungsstellen
zwischen Außenschaft, Innenschaft, Brandsohle und/oder Laufsohle, wobei die Verbindungsstellen
in der Regel entweder über Verkleben oder über Vernähen, aber auch über Kombination
von Vernähen und Verkleben erzeugt werden, ein Eindringen von Wasser wirksam vermieden
wird.
[0003] In einer ersten Ausführungsform wurde der Innenschaft in Form eines Sockens ausgebildet
(US 4,599,810), wobei alle zur Ausbildung der Fußform erforderlichen Nähte wasserdicht
ausgebildet wurden, was beispielsweise durch Abkleben mit wasserdichten Bändern erfolgte.
Diese Ausführungsform benötigt eine große Menge an wasserdichter, wasserdampfdurchlässiger
Funktionsschicht, sodass diese Ausführungsform sehr teuer ist. Außerdem ist eine Funktionsschicht
im Sohlenbereich in den meisten Fällen nicht erforderlich, weil das darunter angeordnete
Sohlenmaterial häufig aus wasserdichtem Material besteht, welches nicht wasserdampfdurchlässig
ist. Dies gilt insbesondere für Schuhwerk mit angespritzter Laufsohle. Außerdem beeinträchtigen
die im Fußbereich erforderlichen Nähte des Innenschaftes den Komfort eines solchen
Schuhwerkes, da diese Nähte häufig Druckstellen an den Füßen des Trägers verursachen.
Insofern suchte man im folgenden nach Wegen, wie bei derartigen Schuhwerken die Menge
an Funktionsschicht verringert und gleichzeitig der Komfort erhöht werden kann.
[0004] Ein derartiges Beispiel ist aus DE-A-38 21 602 für Schuhwerk mit angespritzten Sohlen
bekannt geworden, bei dem die Verbindung zwischen Außenschaft und Innenschaft über
ein poröses Material erfolgt, welches vom Anspritzmaterial des Sohlenwerkstoffes durchdringbar
ist, wobei das Sohlenmaterial bis zum Innenschaft vordringt und sich mit diesem wasserdicht
verbindet. Die Verbindung zwischen Innenschaft und Außenschaft erfolgt hierbei in
den kritischen Zonen im Kontaktbereich zwischen Sohle und Obermaterial, sodass diese
Verbindung insbesondere in den Abrollzonen stark belastet wird. Insofern besteht die
Gefahr, dass die wasserdichte Verbindung insbesondere in den Abrollzonen der Laufsohle
aufbricht und somit Wasser wieder in den Innenraum eindringt. Außerdem wird die wasserdichte,
wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht in der Regel als Laminat verarbeitet, wobei
zum Innenraum hin ein textiles Flächengebilde zur Steigerung des Tragekomforts und
zur Außenseite hin ein die Funktionsschicht verstärkendes textiles Flächengebilde
vorgesehen ist. Beim Durchdringen des porösen Materials wird häufig das äußere, der
Verstärkung der Funktionsschicht dienende textile Flächengebilde nicht vollständig
von dem Sohlenmaterial durchdrungen, so dass eindringendes Wasser bis zur Endkante
des Innenschaftes vordringen kann und dann von dem inneren textilen Flächengebilde
aufgesaugt wird und somit in den Innenraum des Schuhs gelangt. Auch hier ist der kritische
Bereich der ständigen Abrollung der Laufsohle zu sehen.
[0005] Eine weitere Verbesserung der Wasserdichtigkeit ergibt sich aus DE-A-195 07 210.3,
aus welcher ein Schuhwerk bekannt geworden ist, bei dem die Funktionsschicht verlängert
ist und zum Innenbereich hin umgeschlagen ist, und bei dem insbesondere die Schnittkante
der Funktionsschicht mit dem Sohlenmaterial verbunden ist, um ein Eindringen von Wasser
weiter zu verhindern. Auch bei dieser Konstruktion liegt die Verbindung zwischen Funktionsschicht
und Sohlenmaterial in einem kritischen Bereich, so dass zwar das Eindringen von Wasser
gut verhindert wird. Doch kann bei längerem Gebrauch der Schuhe auch hier im Abrollbereich
ein Aufbrechen der Verbindung zwischen Schnittkante der Funktionsschicht und dem Sohlenmaterial
noch derart erfolgen kann, dass sich einzelne Poren bilden, die Wasser über die Kapillarkräfte
dieser Poren in den Innenraum transportieren können.
[0006] Insofern besteht noch immer die Aufgabe, das eingangs genannte Schuhwerk so wasserdicht
auszubilden, dass die Gefahr des Eindringens von Wasser auch nach längerem Gebrauch
des Schuhwerks weiter verringert wird.
[0007] Bei einem Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, einen Innenschaft und eine Sohle,
wobei der Innenschaft zumindest eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht
und eine zur Innenseite gerichtete Futterstoffschicht umfaßt, wird die erfindungsgemäß
gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass der der Laufsohle zugewandte untere Endbereich
des Innenschaftes eine Verlängerung aufweist, die mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes
wasserdicht verbunden ist und aus einem wasserdichten Material besteht, und der Innenschaft
nur über die Verlängerung im Sohlenbereich fixiert wird.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Schuhwerk kann die kritische wasserdichte Verbindung zwischen
unterem Ende des Innenschaftes, welcher die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige
Funktionsschicht enthält, aus dem kritischen Bereich in der Nähe der Sohle nach oben
verlagert werden, so dass die Verbindung zwischen unterem Ende des Innenschaftes und
der Verlängerung nicht mehr so stark belastet wird. Das Material der Verlängerung
kann besser dem jeweiligen Belastungsfall angepaßt werden, so dass eine über die Verlängerung
erfolgte Befestigung des Innenschaftes im Sohlenbereich stabiler auch bei Langzeitbelastung
ausgebildet werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Schuhwerk wird aufgrund der Verlängerung
eine geringere Menge von dem die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht
enthaltenden Laminat benötigt, so dass der Mehraufwand durch das zusätzlich benötigte
Material für die Verlängerung und das Anbringen der Verlängerung an dem Innenschaft
weitgehend ausgeglichen ist. Durch die Variierfähigkeit der Verlängerung können als
Verlängerung auch bereits bei einigen Schuhkonstruktion eingesetzte Kappen oder sonstige
Elemente verwendet werden, die als Verlängerung allerdings aus wasserdichtem Material
bestehen müssen.
[0009] Der Begriff Schuhwerk bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass entweder
Teile eines Schuhs oder der gesamte Schuh das erfindungsgemäße Schuhwerk aufweisen.
Insbesondere in steiferen Bereichen der Sohle, wie sie häufig im Bereich des Absatzes
(Fersenbereich) oder beispielsweise bei Schutzschuhen im Spitzenbereich aufgrund einer
steifen Schuhkappe vorkommen, ist die Ausstattung des Schuhs mit dem erfindungsgemäßen
Schuhwerk nicht unbdingt erforderlich.
[0010] Im einfachsten Fall genügt es, wenn eine Verlängerung mit dem Innenschaft verbunden
wird, wobei es dann zweckmäßig ist, diese mit der der Außenseite des Schuhwerks zugewandten
Seite des Innenschaftes wasserdicht verbunden wird.
[0011] Besonders günstig ist es jedoch bei dem erfindungsgemäßen Schuhwerk, wenn die Verlängerung
den unteren Endbereich des Innenschaftes beidseitig umschließt und mit diesem wasserdicht
verbunden ist.
[0012] Die Verlängerung läßt sich auf besonders einfache Weise mit dem unteren Ende des
Innenschaftes verbinden, wenn die Verlängerung aus zwei wasserdichten Bändern besteht,
die in Umfangsrichtung des unteren Endbereichs des Innenschaftes angeordnet sind,
und die teilweise mit je einer Oberfläche des unteren Endbereichs des Innenschaftes
und teilweise miteinander wasserdicht verbunden sind.
[0013] Günstig ist es wenn diese Bänder als Endlosbänder ausgebildet sind, deren Umfang
dem Umfang des unteren Endes des Innenschaftes entspricht. Solche Endlosbänder können
beispielsweise auch aus einer Folie aus wasserdichtem Material ausgestanzt sein. Die
Dicke der Folie sollte hierbei nach dem zu erwartenden Belastungsfall ausgewählt werden.
Sie beträgt in der Regel 0,2 bis 1,5 mm, kann aber auch in Spezialfällen mehrere Millimeter
betragen. Diese aus einer Folie gestanzten Bänder, die ringförmig ausgebildet sein
können, können vor oder während der Herstellung des Schuhwerks in die gewünschte Form
verformt werden, so dass sie im Schuhwerk eine an den Verlauf des unteren Endes des
Außenschaftes und daran anschließend an den Verlauf der Laufsohle oder der Brandsohle
angepaßte Form aufweisen.
[0014] Für das erfindungsgemäße Schuhwerk können die Bänder auch als Klebebänder ausgebildet
sein, so dass die Weiterverarbeitung erleichtert ist. Besonders bewährt haben sich
hierbei aufbügelbare Klebebänder, deren Kleber über Hitze schmilzt und schmelzflüssig
gut die die Funktionsschicht bedeckenden textilen Flächen durchdringen kann.
[0015] Die Fixierung des unteren Endbereichs des Innenschafts kann bevorzugt derart erfolgen,
dass die Verbindung des Innenschaftes mit der Außenschicht und/oder mit der Brandsohle
ausschließlich über die Verlängerung erfolgt. Diese Verbindung wird üblicherweise
über Vernähen erfolgen. Es kommen jedoch auch Klebeverbindungen in Frage.
[0016] Bei einem Schuhwerk in Flexbauart, bei dem das untere Ende der Außenschicht nach
außen umgebogen und mit einer Brandsohle vernäht ist, welche Brandsohle nach unten
mit einer Laufsohle verbunden ist, ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Verlängerung
zwischen dem umgebogenen Ende der Außenschicht und der Brandsohle angeordnet ist und
das umgebogene Ende der Außenschicht, die Verlängerung und die Brandsohle miteinander
vernäht sind.
[0017] Bei einem Schuhwerk in klebegezwickter Bauart mit einer Brandsohle, bei welcher das
untere Ende des Innenschafts und das untere Ende des Außenschafts nach innen umgeschlagen
und von außen mit der Brandsohle verbunden, bevorzugt verklebt sind, ist es erfindungsgemäß
günstig, wenn die Verbindung bzw. die Verklebung des unteren Endes des Innenschaftes
mit der Brandsohle ausschließlich über die Verlängerung erfolgt.
[0018] In der Regel wird die Verlängerung mit dem unteren Ende des Innenschaftes verklebt.
In dem Falle, in dem die Verlängerung derart ausgeführt ist, dass je ein Band von
außen und von innen mit dem unteren Ende des Innenschaftes verbunden wird, kann das
auf der Innenseite des Innenschaftes angeordnete Band auch mit dem unteren Ende des
Innenschaftes vernäht sein, da durch das außen angeordnete Band bereits eine genügende
Abdichtung gegen eindringendes Wasser erfolgt.
[0019] Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Figur 1
- Einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in klebegezwickter Ausführungsform,
- Figur 2
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in Flex-Bauart,
- Figur 3
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in Good Year-Bauart.
[0021] Gemäß Figur 1 ist ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in klebegezwickter
Ausführungsform dargestellt. Ein Innenschaft 2, der eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige
Funktionsschicht und eine zur Schuhinnenseite hin gerichtete Futterschicht enthält,
ist im unteren Bereich von einer Verlängerung umfaßt, die aus den Bändern 3' und 3''
aus einem wasserdichten Material besteht. Hierbei reichen die Bänder 3' und 3'' einerseits
etwas über eine Brandsohle 4, 5 und andererseits entlang der Brandsohle bis zu einem
Punkt D. Die beiden Bänder 3' und 3'' sind mit dem Innenschaft bis zum Punkt B wasserdicht
verklebt, danach bis zu Punkt C zusammengeführt und bis zum Punkt D miteinander wasserdicht
verklebt. Weiterhin weist das erfindungsgemäße Schuhwerk eine Brandsohle 4, 5 und
einen Außenschaft 1 auf. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Schuhwerks wird
zunächst der Außenschaft, der Innenschaft und die an den Innenschaft angeklebte Verlängerung
hergestellt, wonach das erfindungsgemäße Schuhwerk über den Leisten gezogen wird.
Danach wird von unten die Brandsohle 4, 5 auf den Leisten aufgelegt. Der Innenschaft
2 wird über die Verlängerung 3', 3'' an Punkt A über die Brandsohle 4, 5 gezogen und
mit dieser wasserdicht verklebt (klebegezwickt). Danach wird der Außenschaft ebenfalls
über über die auf die Brandsohle 4, 5 geklebte Verlängerung 3', 3'' gezogen und mit
dieser und im Bereich zwischen D und E mit der Brandsohle wasserdicht verklebt (klebegezwickt).
Die miteinander verklebten Bereiche der Bänder 3', 3'' können auch zunächst mit dem
unteren Ende des Außenschaftes verbunden, beispielsweise vernäht werden und dann die
Verlängerung 3', 3'' und das Außenschaftende gemeinsam über die Brandsohle gezogen
werden. In der dargestellten Ausführungsform ist die Brandsohle 4, 5 zweischichtig
ausgeführt. Hierbei besteht die Schicht 4 aus einem üblichen Material, beispielsweise
aus Leder, während die Schicht 5 aus einem wasserdichten Material besteht. Die Brandsohle
kann aber auch vollständig aus einem wasserdichten Material bestehen.
[0022] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist das innere Band 3'' nicht unbedingt
erforderlich, wobei dann das äußere Band 3' mit der Brandsohle 4, 5 wasserdicht verklebt
ist. Das innere Band 3'' kann auch weggelassen werden, ohne dass hierdurch die Dichtigkeit
des Schuhs beeinträchtigt wird. In einigen Fällen kann es hierbei allerdings erforderlich
sein, die Kontaktflächen zwischen dem umgeschlagenen Endbereich des Innenschaftes
2 und der Brandsohle 5, beispielsweise über einen wasserdichten Kleber, abzudichten.
Es kann hierbei auch zweckmäßig sein, die Endkante (in der Figur im Punkt B liegend)
des Innenschaftes 2 so umzuschlagen, dass bei Punkt B das Innenschaftende eine Umlenkung
aufweist und in Richtung Punkt A teilweise doppelt zu liegen kommt. Die Endkante des
Innenschaftes ist hierbei an einem Ort zwischen den Punkten A und B angeordnet.
[0023] Als Material für den Innenschaft hat sich ein Laminat bestens bewährt, welches unter
dem Markennamen SYMPATEX® vertrieben wird. Der Innenschaft kann ohne weiteres mit
dem Band 3'' der Verlängerung beispielsweise im Bereich zwischen den Punkten A und
B vernäht sein, da das wasserdichte Band 3' den Innenschaft in diesem Bereich abdeckt
und mit diesem wasserdicht verklebt ist. In dem anschließenden Bereich bis Punkt D
sind die beiden wasserdichten Bänder 3' und 3'' ebenfalls wasserdicht miteinander
verklebt, so dass kein Wasser bis zum Innenschaft vordringen kann. Außerdem ist die
Brandsohle zumindest in dem der Laufsohle (nicht dargestellt) zugewandten Bereich
wasserdicht ausgebildet, so dass ein Eindringen von Wasser in den Innenbereich des
Schuhs praktisch unmöglich ist.
[0024] In Figur 2 wird ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in Flex-Bauart
dargestellt. Hierbei sind Innenschaft 2 und Außenschaft 1 nach außen umgeschlagen,
wobei wiederum der Innenschaft an seinem unteren Ende durch zwei wasserdichte Bänder
3' und 3'' umfaßt ist und das untere Ende des Innenschaftes 2 verlängern. Beide Bänder
3' und 3'' sind mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes 2 und in ihrer Fortsetzung
miteinander wasserdicht verklebt. Das untere Ende des Außenschaftes sowie die Enden
der Bänder 3' und 3'' sind mit der Brandsohle 4, 5 mit einer Naht 6 vernäht. Eine
Sohle 7 ist von unten an die Brandsohle 4 angeklebt. Um den Innenbereich von eindringendem
Wasser zu schützen, weist die Brandsohle eine obere Schicht 5 auf, die wasserdicht
ausgebildet ist.
[0025] In Figur 3 ist ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in Good Year-Bauart
dargestellt. Hierbei weist die Brandsohle 4, 5 eine umlaufende Brandsohlenlippe 8
auf, an welche von außen die Verlängerungen 3' und 3'' und der Außenschaft 1 über
die Naht 6 vernäht sind. Die Verlängerungen 3' und 3'' sind wiederum als Bänder ausgebildet
und sind am unteren Ende mit sich selbst und in ihrem oberen Teil von außen bzw. innen
mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes wasserdicht verklebt. Beide Bänder 3'
und 3'' sind bei der Herstellung des Schuhwerks zu Kappen geformt. Zwischen Brandsohlenlippe
8 und Brandsohle 4, 5 ist eine Ausballschicht 9 vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform
sollte die Brandsohle im unteren Bereich eine wasserdichte Schicht 5 aufweisen. Von
unten wird anschließend noch die Laufsohle angeklebt, gegebenfalls auch angespritzt
(nicht dargestellt).
[0026] In Figur 4 ist ein Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Schuhwerks in gestrobelter
Machart dargestellt. Der Begriff gestrobelt beinhaltet, dass Teile des Schuhwerks
mit einer Naht verbunden sind, wobei die Naht auf einer Maschine der Firma Strobel
hergestellt wurde. In der dargestellten Ausführungsform wird das untere Ende des Innenschaftes
2 von zwei Bändern 3' und 3'' umfaßt, die einerseits mit dem Ende des Innenschaftes
und andererseits miteinander wasserdicht veklebt sind. Der Außenschaft 1 ist mit dem
Band 3' über die Naht 10 vernäht. Das innere Band 3'' deckt die Naht 10 ab, so dass
einem in diesem Schuhwerk sich befindlichen Fuß eine häufig als unangenehm empfundene
Berührung mit der Naht 10 vermieden wird. Weiterhin ist das untere Ende der miteinander
veklebten Bänder 3' und 3'' mit einer Naht 11 an die Brandsohle 4 angestrobelt. Die
Brandsohle 4 kann hierbei aus einem wasserdichten Material bestehen. An das untere
Ende des Außenschaftes, das freie Ende des Bandes 3' und die Brandsohle ist eine Sohle
7 angespritzt. Eine entsprechend vorab geformte Sohle kann auch in der in Figur 4
dargestellten Weise angeklebt werden.
1. Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, einen Innenschaft und eine Sohle, wobei der
Innenschaft zumindest eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht
und eine zur Innenseite gerichtete Futterstoffschicht umfaßt, dadurch gekennzeichnet,
dass der der Laufsohle zugewandte untere Endbereich des Innenschaftes eine Verlängerung
aufweist, die mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes wasserdicht verbunden ist
und aus einem wasserdichten Material besteht, und der Innenschaft nur über die Verlängerung
im Sohlenbereich fixiert ist.
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung den unteren
Endbereich des Innenschaftes beidseitig umschließt und mit diesem wasserdicht verbunden
ist.
3. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung aus
zwei wasserdichten Bändern besteht, die in Umfangsrichtung des unteren Endbereichs
des Innenschaftes angeordnet sind, und die teilweise mit je einer Oberfläche des unteren
Endbereichs des Innenschaftes und teilweise miteinander wasserdicht verbunden sind.
4. Schuhwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixierung der Verlängerung des Innenschaftes im Sohlenbereich eine Verbindung
mit der Außenschicht und/oder mit einer Brandsohle ist.
5. Schuhwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung eine Naht und/oder eine Klebeverbindung ist.
6. Schuhwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 in Flexbauart, bei dem das
untere Ende der Außenschicht nach außen umgebogen und mit einer Brandsohle vernäht
ist, welche Brandsohle nach unten mit einer Laufsohle verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verlängerung zwischen dem umgebogenen Ende der Außenschicht und der Brandsohle
angeordnet ist und das umgebogene Ende der Außenschicht, die Verlängerung und die
Brandsohle miteinander vernäht sind.
7. Schuhwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 in klebegezwickter Bauart
mit einer Brandsohle, bei welcher das untere Ende des Innenschafts und das untere
Ende des Außenschafts nach innen umgeschlagen und von außen mit der Brandsohle verbunden,
bevorzugt verklebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung bzw. die Verklebung
des unteren Endes des Innenschaftes mit der Brandsohle ausschließlich über die Verlängerung
erfolgt.