(19)
(11) EP 0 916 275 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.05.1999  Patentblatt  1999/20

(21) Anmeldenummer: 98120875.4

(22) Anmeldetag:  04.11.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A43B 7/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.11.1997 DE 19749455
11.09.1998 DE 19841566

(71) Anmelder: Akzo Nobel N.V.
6824 BM Arnhem (NL)

(72) Erfinder:
  • Pavelescu, Liviu-Mihai
    42119 Wuppertal (DE)
  • Haderlein, Manfred
    42781 Haan (DE)

(74) Vertreter: Fett, Günter et al
Akzo Nobel GmbH Kasinostrasse 19 - 21
42103 Wuppertal
42103 Wuppertal (DE)

   


(54) Wasserdichter Schuh mit Innenschaftverlängerung


(57) Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft (1), einen Innenschaft (2) und eine Sohle (7), wobei der Innenschaft zumindest eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und eine zur Innenseite gerichtete Futterstoffschicht umfaßt, dadurch gekennzeichnet, dass der der Laufsohle zugewandte untere Endbereich des Innenschaftes eine Verlängerung (3',3'') aufweist, die mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes wasserdicht verbunden ist und aus einem wasserdichten Material besteht, und der Innenschaft nur über die Verlängerung im Sohlenbereich fixiert wird. Bevorzugt umfaßt die Verlängerung das untere Ende des Innenschaftes.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, einen Innenschaft und eine Sohle, wobei der Innenschaft zumindest eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und eine zur Innenseite gerichtete Futterstoffschicht umfaßt.

[0002] Derartige Schuhe sind vielfach bekannt und zeichnen sich durch hohen Tragekomfort aus. Einerseits wird durch die wasserdichte Funktionsschicht ein Eindringen von Wasser in das Schuhinnere wirksam verhindert, während die durch die Fußtranspiration entstehende feuchte Luft durch die Funktionsschicht hindurchtreten kann. Wie sich aus diesen Ausführungen ergibt, ist es bei dieser Art von Schuhen besonders wichtig, das Schuhwerk derart zu gestalten, dass insbesondere an den im Sohlenbereich vorhandenen Verbindungsstellen zwischen Außenschaft, Innenschaft, Brandsohle und/oder Laufsohle, wobei die Verbindungsstellen in der Regel entweder über Verkleben oder über Vernähen, aber auch über Kombination von Vernähen und Verkleben erzeugt werden, ein Eindringen von Wasser wirksam vermieden wird.

[0003] In einer ersten Ausführungsform wurde der Innenschaft in Form eines Sockens ausgebildet (US 4,599,810), wobei alle zur Ausbildung der Fußform erforderlichen Nähte wasserdicht ausgebildet wurden, was beispielsweise durch Abkleben mit wasserdichten Bändern erfolgte. Diese Ausführungsform benötigt eine große Menge an wasserdichter, wasserdampfdurchlässiger Funktionsschicht, sodass diese Ausführungsform sehr teuer ist. Außerdem ist eine Funktionsschicht im Sohlenbereich in den meisten Fällen nicht erforderlich, weil das darunter angeordnete Sohlenmaterial häufig aus wasserdichtem Material besteht, welches nicht wasserdampfdurchlässig ist. Dies gilt insbesondere für Schuhwerk mit angespritzter Laufsohle. Außerdem beeinträchtigen die im Fußbereich erforderlichen Nähte des Innenschaftes den Komfort eines solchen Schuhwerkes, da diese Nähte häufig Druckstellen an den Füßen des Trägers verursachen. Insofern suchte man im folgenden nach Wegen, wie bei derartigen Schuhwerken die Menge an Funktionsschicht verringert und gleichzeitig der Komfort erhöht werden kann.

[0004] Ein derartiges Beispiel ist aus DE-A-38 21 602 für Schuhwerk mit angespritzten Sohlen bekannt geworden, bei dem die Verbindung zwischen Außenschaft und Innenschaft über ein poröses Material erfolgt, welches vom Anspritzmaterial des Sohlenwerkstoffes durchdringbar ist, wobei das Sohlenmaterial bis zum Innenschaft vordringt und sich mit diesem wasserdicht verbindet. Die Verbindung zwischen Innenschaft und Außenschaft erfolgt hierbei in den kritischen Zonen im Kontaktbereich zwischen Sohle und Obermaterial, sodass diese Verbindung insbesondere in den Abrollzonen stark belastet wird. Insofern besteht die Gefahr, dass die wasserdichte Verbindung insbesondere in den Abrollzonen der Laufsohle aufbricht und somit Wasser wieder in den Innenraum eindringt. Außerdem wird die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht in der Regel als Laminat verarbeitet, wobei zum Innenraum hin ein textiles Flächengebilde zur Steigerung des Tragekomforts und zur Außenseite hin ein die Funktionsschicht verstärkendes textiles Flächengebilde vorgesehen ist. Beim Durchdringen des porösen Materials wird häufig das äußere, der Verstärkung der Funktionsschicht dienende textile Flächengebilde nicht vollständig von dem Sohlenmaterial durchdrungen, so dass eindringendes Wasser bis zur Endkante des Innenschaftes vordringen kann und dann von dem inneren textilen Flächengebilde aufgesaugt wird und somit in den Innenraum des Schuhs gelangt. Auch hier ist der kritische Bereich der ständigen Abrollung der Laufsohle zu sehen.

[0005] Eine weitere Verbesserung der Wasserdichtigkeit ergibt sich aus DE-A-195 07 210.3, aus welcher ein Schuhwerk bekannt geworden ist, bei dem die Funktionsschicht verlängert ist und zum Innenbereich hin umgeschlagen ist, und bei dem insbesondere die Schnittkante der Funktionsschicht mit dem Sohlenmaterial verbunden ist, um ein Eindringen von Wasser weiter zu verhindern. Auch bei dieser Konstruktion liegt die Verbindung zwischen Funktionsschicht und Sohlenmaterial in einem kritischen Bereich, so dass zwar das Eindringen von Wasser gut verhindert wird. Doch kann bei längerem Gebrauch der Schuhe auch hier im Abrollbereich ein Aufbrechen der Verbindung zwischen Schnittkante der Funktionsschicht und dem Sohlenmaterial noch derart erfolgen kann, dass sich einzelne Poren bilden, die Wasser über die Kapillarkräfte dieser Poren in den Innenraum transportieren können.

[0006] Insofern besteht noch immer die Aufgabe, das eingangs genannte Schuhwerk so wasserdicht auszubilden, dass die Gefahr des Eindringens von Wasser auch nach längerem Gebrauch des Schuhwerks weiter verringert wird.

[0007] Bei einem Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, einen Innenschaft und eine Sohle, wobei der Innenschaft zumindest eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und eine zur Innenseite gerichtete Futterstoffschicht umfaßt, wird die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass der der Laufsohle zugewandte untere Endbereich des Innenschaftes eine Verlängerung aufweist, die mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes wasserdicht verbunden ist und aus einem wasserdichten Material besteht, und der Innenschaft nur über die Verlängerung im Sohlenbereich fixiert wird.

[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Schuhwerk kann die kritische wasserdichte Verbindung zwischen unterem Ende des Innenschaftes, welcher die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht enthält, aus dem kritischen Bereich in der Nähe der Sohle nach oben verlagert werden, so dass die Verbindung zwischen unterem Ende des Innenschaftes und der Verlängerung nicht mehr so stark belastet wird. Das Material der Verlängerung kann besser dem jeweiligen Belastungsfall angepaßt werden, so dass eine über die Verlängerung erfolgte Befestigung des Innenschaftes im Sohlenbereich stabiler auch bei Langzeitbelastung ausgebildet werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Schuhwerk wird aufgrund der Verlängerung eine geringere Menge von dem die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht enthaltenden Laminat benötigt, so dass der Mehraufwand durch das zusätzlich benötigte Material für die Verlängerung und das Anbringen der Verlängerung an dem Innenschaft weitgehend ausgeglichen ist. Durch die Variierfähigkeit der Verlängerung können als Verlängerung auch bereits bei einigen Schuhkonstruktion eingesetzte Kappen oder sonstige Elemente verwendet werden, die als Verlängerung allerdings aus wasserdichtem Material bestehen müssen.

[0009] Der Begriff Schuhwerk bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass entweder Teile eines Schuhs oder der gesamte Schuh das erfindungsgemäße Schuhwerk aufweisen. Insbesondere in steiferen Bereichen der Sohle, wie sie häufig im Bereich des Absatzes (Fersenbereich) oder beispielsweise bei Schutzschuhen im Spitzenbereich aufgrund einer steifen Schuhkappe vorkommen, ist die Ausstattung des Schuhs mit dem erfindungsgemäßen Schuhwerk nicht unbdingt erforderlich.

[0010] Im einfachsten Fall genügt es, wenn eine Verlängerung mit dem Innenschaft verbunden wird, wobei es dann zweckmäßig ist, diese mit der der Außenseite des Schuhwerks zugewandten Seite des Innenschaftes wasserdicht verbunden wird.

[0011] Besonders günstig ist es jedoch bei dem erfindungsgemäßen Schuhwerk, wenn die Verlängerung den unteren Endbereich des Innenschaftes beidseitig umschließt und mit diesem wasserdicht verbunden ist.

[0012] Die Verlängerung läßt sich auf besonders einfache Weise mit dem unteren Ende des Innenschaftes verbinden, wenn die Verlängerung aus zwei wasserdichten Bändern besteht, die in Umfangsrichtung des unteren Endbereichs des Innenschaftes angeordnet sind, und die teilweise mit je einer Oberfläche des unteren Endbereichs des Innenschaftes und teilweise miteinander wasserdicht verbunden sind.

[0013] Günstig ist es wenn diese Bänder als Endlosbänder ausgebildet sind, deren Umfang dem Umfang des unteren Endes des Innenschaftes entspricht. Solche Endlosbänder können beispielsweise auch aus einer Folie aus wasserdichtem Material ausgestanzt sein. Die Dicke der Folie sollte hierbei nach dem zu erwartenden Belastungsfall ausgewählt werden. Sie beträgt in der Regel 0,2 bis 1,5 mm, kann aber auch in Spezialfällen mehrere Millimeter betragen. Diese aus einer Folie gestanzten Bänder, die ringförmig ausgebildet sein können, können vor oder während der Herstellung des Schuhwerks in die gewünschte Form verformt werden, so dass sie im Schuhwerk eine an den Verlauf des unteren Endes des Außenschaftes und daran anschließend an den Verlauf der Laufsohle oder der Brandsohle angepaßte Form aufweisen.

[0014] Für das erfindungsgemäße Schuhwerk können die Bänder auch als Klebebänder ausgebildet sein, so dass die Weiterverarbeitung erleichtert ist. Besonders bewährt haben sich hierbei aufbügelbare Klebebänder, deren Kleber über Hitze schmilzt und schmelzflüssig gut die die Funktionsschicht bedeckenden textilen Flächen durchdringen kann.

[0015] Die Fixierung des unteren Endbereichs des Innenschafts kann bevorzugt derart erfolgen, dass die Verbindung des Innenschaftes mit der Außenschicht und/oder mit der Brandsohle ausschließlich über die Verlängerung erfolgt. Diese Verbindung wird üblicherweise über Vernähen erfolgen. Es kommen jedoch auch Klebeverbindungen in Frage.

[0016] Bei einem Schuhwerk in Flexbauart, bei dem das untere Ende der Außenschicht nach außen umgebogen und mit einer Brandsohle vernäht ist, welche Brandsohle nach unten mit einer Laufsohle verbunden ist, ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Verlängerung zwischen dem umgebogenen Ende der Außenschicht und der Brandsohle angeordnet ist und das umgebogene Ende der Außenschicht, die Verlängerung und die Brandsohle miteinander vernäht sind.

[0017] Bei einem Schuhwerk in klebegezwickter Bauart mit einer Brandsohle, bei welcher das untere Ende des Innenschafts und das untere Ende des Außenschafts nach innen umgeschlagen und von außen mit der Brandsohle verbunden, bevorzugt verklebt sind, ist es erfindungsgemäß günstig, wenn die Verbindung bzw. die Verklebung des unteren Endes des Innenschaftes mit der Brandsohle ausschließlich über die Verlängerung erfolgt.

[0018] In der Regel wird die Verlängerung mit dem unteren Ende des Innenschaftes verklebt. In dem Falle, in dem die Verlängerung derart ausgeführt ist, dass je ein Band von außen und von innen mit dem unteren Ende des Innenschaftes verbunden wird, kann das auf der Innenseite des Innenschaftes angeordnete Band auch mit dem unteren Ende des Innenschaftes vernäht sein, da durch das außen angeordnete Band bereits eine genügende Abdichtung gegen eindringendes Wasser erfolgt.

[0019] Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert.

[0020] Es zeigen:
Figur 1
Einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in klebegezwickter Ausführungsform,
Figur 2
einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in Flex-Bauart,
Figur 3
einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in Good Year-Bauart.


[0021] Gemäß Figur 1 ist ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in klebegezwickter Ausführungsform dargestellt. Ein Innenschaft 2, der eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und eine zur Schuhinnenseite hin gerichtete Futterschicht enthält, ist im unteren Bereich von einer Verlängerung umfaßt, die aus den Bändern 3' und 3'' aus einem wasserdichten Material besteht. Hierbei reichen die Bänder 3' und 3'' einerseits etwas über eine Brandsohle 4, 5 und andererseits entlang der Brandsohle bis zu einem Punkt D. Die beiden Bänder 3' und 3'' sind mit dem Innenschaft bis zum Punkt B wasserdicht verklebt, danach bis zu Punkt C zusammengeführt und bis zum Punkt D miteinander wasserdicht verklebt. Weiterhin weist das erfindungsgemäße Schuhwerk eine Brandsohle 4, 5 und einen Außenschaft 1 auf. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Schuhwerks wird zunächst der Außenschaft, der Innenschaft und die an den Innenschaft angeklebte Verlängerung hergestellt, wonach das erfindungsgemäße Schuhwerk über den Leisten gezogen wird. Danach wird von unten die Brandsohle 4, 5 auf den Leisten aufgelegt. Der Innenschaft 2 wird über die Verlängerung 3', 3'' an Punkt A über die Brandsohle 4, 5 gezogen und mit dieser wasserdicht verklebt (klebegezwickt). Danach wird der Außenschaft ebenfalls über über die auf die Brandsohle 4, 5 geklebte Verlängerung 3', 3'' gezogen und mit dieser und im Bereich zwischen D und E mit der Brandsohle wasserdicht verklebt (klebegezwickt). Die miteinander verklebten Bereiche der Bänder 3', 3'' können auch zunächst mit dem unteren Ende des Außenschaftes verbunden, beispielsweise vernäht werden und dann die Verlängerung 3', 3'' und das Außenschaftende gemeinsam über die Brandsohle gezogen werden. In der dargestellten Ausführungsform ist die Brandsohle 4, 5 zweischichtig ausgeführt. Hierbei besteht die Schicht 4 aus einem üblichen Material, beispielsweise aus Leder, während die Schicht 5 aus einem wasserdichten Material besteht. Die Brandsohle kann aber auch vollständig aus einem wasserdichten Material bestehen.

[0022] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist das innere Band 3'' nicht unbedingt erforderlich, wobei dann das äußere Band 3' mit der Brandsohle 4, 5 wasserdicht verklebt ist. Das innere Band 3'' kann auch weggelassen werden, ohne dass hierdurch die Dichtigkeit des Schuhs beeinträchtigt wird. In einigen Fällen kann es hierbei allerdings erforderlich sein, die Kontaktflächen zwischen dem umgeschlagenen Endbereich des Innenschaftes 2 und der Brandsohle 5, beispielsweise über einen wasserdichten Kleber, abzudichten. Es kann hierbei auch zweckmäßig sein, die Endkante (in der Figur im Punkt B liegend) des Innenschaftes 2 so umzuschlagen, dass bei Punkt B das Innenschaftende eine Umlenkung aufweist und in Richtung Punkt A teilweise doppelt zu liegen kommt. Die Endkante des Innenschaftes ist hierbei an einem Ort zwischen den Punkten A und B angeordnet.

[0023] Als Material für den Innenschaft hat sich ein Laminat bestens bewährt, welches unter dem Markennamen SYMPATEX® vertrieben wird. Der Innenschaft kann ohne weiteres mit dem Band 3'' der Verlängerung beispielsweise im Bereich zwischen den Punkten A und B vernäht sein, da das wasserdichte Band 3' den Innenschaft in diesem Bereich abdeckt und mit diesem wasserdicht verklebt ist. In dem anschließenden Bereich bis Punkt D sind die beiden wasserdichten Bänder 3' und 3'' ebenfalls wasserdicht miteinander verklebt, so dass kein Wasser bis zum Innenschaft vordringen kann. Außerdem ist die Brandsohle zumindest in dem der Laufsohle (nicht dargestellt) zugewandten Bereich wasserdicht ausgebildet, so dass ein Eindringen von Wasser in den Innenbereich des Schuhs praktisch unmöglich ist.

[0024] In Figur 2 wird ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in Flex-Bauart dargestellt. Hierbei sind Innenschaft 2 und Außenschaft 1 nach außen umgeschlagen, wobei wiederum der Innenschaft an seinem unteren Ende durch zwei wasserdichte Bänder 3' und 3'' umfaßt ist und das untere Ende des Innenschaftes 2 verlängern. Beide Bänder 3' und 3'' sind mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes 2 und in ihrer Fortsetzung miteinander wasserdicht verklebt. Das untere Ende des Außenschaftes sowie die Enden der Bänder 3' und 3'' sind mit der Brandsohle 4, 5 mit einer Naht 6 vernäht. Eine Sohle 7 ist von unten an die Brandsohle 4 angeklebt. Um den Innenbereich von eindringendem Wasser zu schützen, weist die Brandsohle eine obere Schicht 5 auf, die wasserdicht ausgebildet ist.

[0025] In Figur 3 ist ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk in Good Year-Bauart dargestellt. Hierbei weist die Brandsohle 4, 5 eine umlaufende Brandsohlenlippe 8 auf, an welche von außen die Verlängerungen 3' und 3'' und der Außenschaft 1 über die Naht 6 vernäht sind. Die Verlängerungen 3' und 3'' sind wiederum als Bänder ausgebildet und sind am unteren Ende mit sich selbst und in ihrem oberen Teil von außen bzw. innen mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes wasserdicht verklebt. Beide Bänder 3' und 3'' sind bei der Herstellung des Schuhwerks zu Kappen geformt. Zwischen Brandsohlenlippe 8 und Brandsohle 4, 5 ist eine Ausballschicht 9 vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform sollte die Brandsohle im unteren Bereich eine wasserdichte Schicht 5 aufweisen. Von unten wird anschließend noch die Laufsohle angeklebt, gegebenfalls auch angespritzt (nicht dargestellt).

[0026] In Figur 4 ist ein Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Schuhwerks in gestrobelter Machart dargestellt. Der Begriff gestrobelt beinhaltet, dass Teile des Schuhwerks mit einer Naht verbunden sind, wobei die Naht auf einer Maschine der Firma Strobel hergestellt wurde. In der dargestellten Ausführungsform wird das untere Ende des Innenschaftes 2 von zwei Bändern 3' und 3'' umfaßt, die einerseits mit dem Ende des Innenschaftes und andererseits miteinander wasserdicht veklebt sind. Der Außenschaft 1 ist mit dem Band 3' über die Naht 10 vernäht. Das innere Band 3'' deckt die Naht 10 ab, so dass einem in diesem Schuhwerk sich befindlichen Fuß eine häufig als unangenehm empfundene Berührung mit der Naht 10 vermieden wird. Weiterhin ist das untere Ende der miteinander veklebten Bänder 3' und 3'' mit einer Naht 11 an die Brandsohle 4 angestrobelt. Die Brandsohle 4 kann hierbei aus einem wasserdichten Material bestehen. An das untere Ende des Außenschaftes, das freie Ende des Bandes 3' und die Brandsohle ist eine Sohle 7 angespritzt. Eine entsprechend vorab geformte Sohle kann auch in der in Figur 4 dargestellten Weise angeklebt werden.


Ansprüche

1. Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, einen Innenschaft und eine Sohle, wobei der Innenschaft zumindest eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und eine zur Innenseite gerichtete Futterstoffschicht umfaßt, dadurch gekennzeichnet, dass der der Laufsohle zugewandte untere Endbereich des Innenschaftes eine Verlängerung aufweist, die mit dem unteren Endbereich des Innenschaftes wasserdicht verbunden ist und aus einem wasserdichten Material besteht, und der Innenschaft nur über die Verlängerung im Sohlenbereich fixiert ist.
 
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung den unteren Endbereich des Innenschaftes beidseitig umschließt und mit diesem wasserdicht verbunden ist.
 
3. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung aus zwei wasserdichten Bändern besteht, die in Umfangsrichtung des unteren Endbereichs des Innenschaftes angeordnet sind, und die teilweise mit je einer Oberfläche des unteren Endbereichs des Innenschaftes und teilweise miteinander wasserdicht verbunden sind.
 
4. Schuhwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung der Verlängerung des Innenschaftes im Sohlenbereich eine Verbindung mit der Außenschicht und/oder mit einer Brandsohle ist.
 
5. Schuhwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung eine Naht und/oder eine Klebeverbindung ist.
 
6. Schuhwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 in Flexbauart, bei dem das untere Ende der Außenschicht nach außen umgebogen und mit einer Brandsohle vernäht ist, welche Brandsohle nach unten mit einer Laufsohle verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung zwischen dem umgebogenen Ende der Außenschicht und der Brandsohle angeordnet ist und das umgebogene Ende der Außenschicht, die Verlängerung und die Brandsohle miteinander vernäht sind.
 
7. Schuhwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 in klebegezwickter Bauart mit einer Brandsohle, bei welcher das untere Ende des Innenschafts und das untere Ende des Außenschafts nach innen umgeschlagen und von außen mit der Brandsohle verbunden, bevorzugt verklebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung bzw. die Verklebung des unteren Endes des Innenschaftes mit der Brandsohle ausschließlich über die Verlängerung erfolgt.
 




Zeichnung