[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Polieren von Halbleiterscheiben, bei
dem mindestens eine Seite mindestens einer Halbleiterscheibe gegen einen mit einem
Poliertuch bespannten Polierteller gedrückt und poliert wird, wobei die Halbleiterscheibe
und der Polierteller eine Relativbewegung ausführen. Die Erfindung betrifft auch eine
Vorrichtung, die zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
[0002] Die Planarisierung einer Halbleiterscheibe mittels eines chemo-mechanischen Polierverfahrens
bildet einen wichtigen Bearbeitungsschritt im Prozeßablauf zur Herstellung einer ebenen,
defektfreien und glatten Halbleiterscheibe. Dieser Polierschritt stellt in vielen
Fertigungsabläufen den letzten formgebenden und somit die Oberflächeneigenschaften
maßgeblich bestimmenden Schritt vor der Weiterverwendung der Halbleiterscheibe als
Ausgangsmaterial für die Herstellung elektrischer, elektronischer und mikroelektronischer
Bauteile dar. Ziele des Polierverfahrens sind insbesondere das Erreichen einer hohen
Ebenheit und Parallelität der beiden Scheibenseiten, der Abtrag durch Vorbehandlungen
geschädigter Oberflächenschichten ("damage removal") und die Reduktion der Mikrorauhigkeit
der Halbleiterscheibe.
[0003] Üblicherweise werden Einseiten- und Doppelseiten-Polierverfahren eingesetzt. Bei
der Einseitenpolitur einer Gruppe von mehreren Halbleiterscheiben ("single side batch
polishing") werden die Halbleiterscheiben mit einer Seite auf die Vorderseite einer
Trägerplatte montiert, indem zwischen der Seite und der Trägerplatte eine form- und
kraftschlüssige Verbindung, beispielsweise durch Adhäsion, Kleben, Kitten oder Vakuumanwendung,
hergestellt wird. In der Regel werden die Halbleiterscheiben so auf die Trägerplatte
montiert, daß sie ein Muster von konzentrischen Ringen ausbilden. Nach der Montage
werden die freien Scheibenseiten unter Zuführung eines Poliermittels gegen einen Polierteller,
über den ein Poliertuch gespannt ist, mit einer bestimmten Polierkraft gedrückt und
poliert. Die Trägerplatte und der Polierteller werden dabei üblicherweise mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit gedreht. Die notwendige Polierkraft wird von einem Druckstempel, der
nachfolgend Poliertopf ("polishing head") genannt wird, auf die Rückseite der Trägerplatte
übertragen. Eine Vielzahl der verwendeten Poliermaschinen sind so konstruiert, daß
sie über mehrere Poliertöpfe verfügen und dementsprechend mehrere Trägerplatten aufnehmen
können.
[0004] Bei der Doppelseitenpolitur ("double side polishing", DSP) werden Vorderseite und
Rückseite gleichzeitig poliert, indem mehrere Halbleiterscheiben zwischen zwei mit
Poliertüchern bespannten, oberen und unteren Poliertellern geführt werden. Dabei liegen
die Halbleiterscheiben in dünnen Führungskäfigen ("wafer carrier"), die als Läuferscheiben
bezeichnet werden und in ähnlicher Form auch beim Läppen von Halbleiterscheiben verwendet
werden. Doppelseiten-Polierverfahren und -Vorrichtungen sind stets für die Behandlung
von Gruppen von Halbleiterscheiben ausgelegt ("batch polishing").
[0005] Mehrere Faktoren machen es schwierig, die angestrebte Ebenheit und Parallelität der
Halbleiterscheiben, nachfolgend angestrebte Geometrie genannt, zu erreichen. Polierte
Halbleiterscheiben weisen oftmals Seiten auf, die nicht parallel zueinander liegen,
sondern im Querschnitt die Form eines Keils einnehmen.
[0006] Die Form des Keils läßt sich mit dem Begriff lineare Dickenvariation beschreiben.
Die lineare Dickenvariation ist der größte gemessene Dickenunterschied zwischen zwei
Meßstellen, die auf gleichem Durchmesser symmetrisch zum Mittelpunkt der Halbleiterscheibe
liegen. Üblicherweise liegen die Meßstellen symmetrisch auf einem Kreis, der einen
Abstand von beispielsweise 6 mm vom Scheibenrand der Halbleiterscheibe hat. Ist der
Rand der Halbleiterscheibe, der zum Trägerplattenrand zeigt, dicker (dünner), als
der Scheibenrand, der zur Trägerplattenmitte zeigt, spricht man von einer positiven
(negativen) linearen Keiligkeit.
[0007] Ein anderes Maß für die Keiligkeit von Halbleiterscheiben ist der sogenannte TTV-Wert
(TTV = total thickness variation). Dieser Wert gibt die Differenz zwischen der dicksten
und der dünnsten Stelle auf der Halbleiterscheibe an.
[0008] Eine durch die Politur verursachte Keiligkeit einer Halbleiterscheibe ist letztlich
das Resultat eines ungleichmäßigen Materialabtrags. Sie kann entstehen, wenn die Trägerplatte
während der Politur durch ihr Eigengewicht radial deformiert wird oder eine bestimmte,
herstellungsbedingte radiale Keiligkeit hat. Manchmal ist auch eine sich einstellende
Abnutzung des Poliertuchs Ursache dafür, daß sich die Scheibengeometrie im Verlauf
mehrerer Polierfahren verschlechtert. Eine gewisse Grundkeiligkeit resultiert selbst
bei Verwendung ideal ebener Trägerplattten wegen der kinematischen Verhältnisse bei
der Einzelscheibenpolitur, die einen inhomogenen Materialabtrag fördern.
[0009] In der EP-4033 A1 wird vorgeschlagen, Zwischenlagen aus weichen elastischen Körpern
zwischen den Poliertopf und der Rückseite der Trägerplatte einzulegen, wodurch die
Trägerplatte absichtlich ein wenig radialsymmetrisch gewölbt wird. Damit kann zu einem
gewissen Maß verhindert werden, daß die Halbleiterscheiben keilig poliert werden.
Dieses Verfahren ist jedoch nicht automatisierbar und fehleranfällig, da sein Erfolg
größtenteils von der Erfahrung und der Umsicht des Bedienungspersonals abhängt, das
die Zwischenlagen an Hand deren Breite auswählen und einlegen muß. Aber auch wenn
dabei keine Fehler gemacht werden, bleibt die Keiligkeit der polierten Halbleiterscheiben
über einem bestimmten Grenzwert.
[0010] Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, bei der Politur von Halbleiterscheiben
eine verbesserte Vergleichmäßigung des Polierabtrages zu erreichen, so daß insbesondere
die Keiligkeit der polierten Halbleiterscheiben gering ist.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Polieren von Halbleiterscheiben, bei
dem mindestens eine Seite mindestens einer Halbleiterscheibe gegen einen mit einem
Poliertuch bespannten Polierteller gedrückt und poliert wird, wobei die Halbleiterscheibe
und der Polierteller eine Relativbewegung ausführen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halbleiterscheibe während des Polierens mindestens zwei Bereiche auf dem Polierteller
überstreicht, die bestimmte radiale Breiten aufweisen und unterschiedliche Temperaturen
haben, und Temperiermittel im Polierteller vorgesehen sind, mit deren Hilfe die Anzahl,
die radialen Breiten und die Temperaturen der Bereiche vor dem Polieren der Halbleiterscheiben
festgelegt werden.
[0012] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
die gekennzeichnet ist durch ein im Polierteller untergebrachtes Kammersystem aus
konzentrisch angeordenten Ringkammern, durch die ein Temperiermedium strömt, das in
jeder Ringkammer eine bestimmte, einstellbare Temperatur aufweist.
[0013] Untersuchungen der Erfinder zufolge stellt sich beim Polieren ein radial konvexes
Temperaturprofil auf dem Polierteller ein, das für die Keiligkeit polierter Halbleiterscheiben
mitverantwortlich ist. Das Temperaturprofil verursacht einen inhomogenen Materialabtrag,
der durch den Einsatz der oben genannten elastischen Zwischenlagen nicht (beispielsweise
bei Verwendung keramischer Trägerplatten, die praktisch nicht gewölbt werden können)
oder nicht ausreichend (bei Verwendung von Trägerplatten aus weniger steifem Material)
kompensiert werden kann. Durch die vorliegende Erfindung ist eine solche Kompensation
möglich, weil durch die Schaffung von temperierten Bereichen ein radiales Temperaturprofil
des Poliertellers vorgegeben wird, das den Materialabtrag entscheidend mitbestimmt.
Die Erfindung erlaubt, durch Polieren die Keiligkeit von Halbleiterscheiben in vergleichsweise
weiten Grenzen einzustellen. Durch die Erfindung können Halbleiterscheiben hergestellt
werden, die gezielt positiv oder negativ keilig sind. In erster Linie wird die Erfindung
jedoch genutzt, um kinematische Einflüsse und Einflüsse der Trägerplatte oder des
Poliertuchs, die zu Keiligkeiten führen würden, zu kompensieren und beispielsweise
eine Verlängerung der Nutzungsdauer des Poliertuches zu erreichen.
[0014] Die Erfindung kann sowohl bei der Einseitenpolitur (Ein- und Mehrscheibenpolitur),
als auch bei der Doppelseitenpolitur angewendet werden. Die Erfindung wird nachstehend
am Beispiel der Mehrscheiben-Einseitenpolitur (single-side-batch-polishing) näher
erläutert.
[0015] Gemäß der Erfindung wird sichergestellt, daß die Halbleiterscheiben während des Polierens
mindestens zwei Bereiche auf dem Polierteller überstreichen, die durch Temperiermittel
im Polierteller auf bestimmten Temperaturen gehalten werden. Die Bereiche sind vorzugsweise
in konzentrischen Ringen angelegt, wobei sich die Temperaturen von mindestens zwei
der Bereiche unterscheiden. Die Anzahl, die radialen Breiten und die Temperaturen
der Bereiche werden vor einer Polierfahrt festgelegt. Nicht ausgeschlossen ist, die
Temperaturen, auf denen die Bereiche gehalten werden, während einer Polierfahrt zu
verändern.
[0016] Aufgrund von Einflüssen der Polierkinematik, der Verwendung nicht vollkommen ebener
Trägerplatten und einer inhomogenen Abnutzung des Poliertuches herrscht während des
Polierens von Halbleiterscheiben auf einem üblichen Polierteller keine homogene Temperatur
vor. Die Temperatur nimmt häufig vom Rand bis r/2 des Poliertellers zu (r ist der
Radius des Poliertellers) und fällt zum Zentrum des Poliertellers ab, so daß ein radial
konvexes Temperaturprofil resultiert. Durch die Einrichtung von Bereichen auf dem
Polierteller, die von im Polierteller untergebrachten Temperiermitteln auf bestimmten
Temperaturen gehalten werden können, kann eine Homogenisierung des Temperaturprofils
erreicht werden. Zur Vermeidung der Ausbildung eines radial konvexen Temperaturprofils
sollten mindestens zwei temperierte Bereiche auf dem Polierteller eingerichtet werden.
Geeignet sind beispielsweise drei Bereiche in der Form konzentrischer Ringe, wobei
der äußere und der innere auf einer höheren Temperatur gehalten werden als der mittlere
Bereich. Dadurch wird Wärme, die im Zentrumsbereich des Poliertellers während des
Polierens von Halbleiterscheiben entsteht, über das Temperiermittel abgeführt. Der
äußere und innere Ring und somit die randnahen Teile des Poliertellers erhalten hingegen
zusätzlich Wärmeenergie, so daß insgesamt ein flacheres radiales Temperaturprofil
resultiert. Grundsätzlich kann durch die Erfindung jedes beliebige, sich beim Polieren
einstellende, radiale Temperaturprofil vergleichmäßigt werden.
[0017] Die Anzahl der Bereiche, ihre radiale Breite und die Temperaturen, auf denen sie
gehalten werden, werden vor dem Polieren der Halbleiterscheiben festgelegt. Als Grundlage
für die Festlegung können Daten von einer Analyse der Geometrie zuvor polierter Halbleiterscheiben
verwendet werden, beispielsweise die bei diesen Halbleiterscheiben ermittelte lineare
Dickenvariation. Grundlage können auch Meßdaten des radialen Temperaturprofils des
Poliertellers sein, die während einer vorangegangenen Polierfahrt ermittelt wurden.
[0018] Der Funktionszusammenhang zwischen der nach einer Politur zu erwartenden Geometrie
der Halbleiterscheiben und der festzulegenden Anzahl, Breite und Temperaturen der
Bereiche auf dem Polierteller wird zweckmäßigerweise durch Routineexperimete ermittelt.
Bei solchen Experimenten werden die Anzahl, radiale Breite und Temperaturen der Bereiche
systematisch verändert und die Auswirkungen auf die Geometrie der polierten Halbleiterscheiben
untersucht.
[0019] Nach Abschluß solcher Experimente kann das Polierverfahren auf einfache Weise automatisiert
werden. Ein Leitrechner erhält als Eingangsdaten das radiale Temperaturprofil, das
während einer vorangegangenen Polierfahrt ermittelt wurde oder Daten zur Geometrie
(beispielsweise zur Keiligkeit) von Halbleiterscheiben, die bei einer vorhergehenden
Polierfahrt poliert wurden und legt auf der Grundlage des empirisch gefundenen Zusammenhangs
die zum Erreichen einer gewünschten Scheibengeometrie notwendigen Parameter (Anzahl,
radiale Breite und Temperatur der Bereiche) fest.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher beschrieben. In Figur 1 ist
eine bevorzugte Ausführungsform der beanspruchten Vorrichtung schematisch dargestellt.
Die Figur zeigt einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung in Seitenansicht. In Figur
2 ist ein Horizontalschnitt durch den Polierteller der Vorrichtung in Draufsicht dargestellt.
In den Figuren 3a, 3b und 4a, 4b ist schematisch dargestellt, wie die Geometrie von
Halbleiterscheiben durch die Anwendung der Erfindung beeinflußt werden kann. Nachfolgend
wird nur auf Merkmale hingewiesen, die zur Verdeutlichung der Erfindung notwendig
sind. In den Figuren wird auf gleichartige Merkmale mit denselben Bezugszeichen hingewiesen.
[0021] Zunächst wird auf die Figur 1 Bezug genommen. Bei der gezeigten Ausführungsform handelt
es sich um eine Einseitenpoliermaschine mit mehreren Poliertöpfen, von denen einer
zu sehen ist. Der Poliertopf 1 drückt eine Trägerplatte 2 mit einer Polierkraft K
gegen einen mit einem Poliertuch 3 bespannten Polierteller 4. Die Trägerplatte wird
beispielsweise über Vakuumansaugung am Poliertopf gehalten. Die Halbleiterscheiben
5 sind auf der zum Poliertuch 3 weisenden Vorderseite der Trägerplatte 2 fixiert.
Während des Polierens rotiert sowohl die Trägerplatte als auch der Polierteller mit
einer bestimmten Geschwindigkeit und Drehrichtung. Wesentliches Merkmal der Vorrichtung
sind im Polierteller in konzentrisch angelegten Bahnen laufende Ringkammern, durch
die ein Temperiermedium strömt. Im dargestellten Polierteller sind fünf Ringkammern
Z1 bis Z5 vorgesehen. Jede Ringkammer wird unabhängig von einer anderen von einem
Temperiermedium, beispielsweise Wasser, durchströmt, wobei das Temperiermedium in
jeder Ringkammer eine bestimmte Temperatur hat und die Temperaturen unterschiedlich
sein können. Das Temperiermedium wird durch Vorlaufleitungen VZ1 bis VZ5 in die jeweiligen
Ringkammern gepumpt und verläßt diese wieder durch Rücklaufleitungen RZ1 bis RZ5.
Die Vor- und Rücklaufleitungen laufen durch eine Drehdurchführung 6, die an der Unterseite
des Poliertellers 4 befestigt ist. Der Übersichtlichkeit wegen sind die Vorlauf- und
Rücklaufleitungen unterbrochen dargestellt. Das Temperiermedium wird von einer Thermostatisier-Einrichtung
7 auf einer gewünschten Temperatur gehalten. Die Thermostatisier-Einrichtung wird
von einem Leitrechner 8 gesteuert, der die Soll-Temperaturen SZ1 bis SZ5 für das Temperiermedium
in den Ringkammern Z1 bis Z5 vorgibt. Der Leitrechner greift wiederum auf einen Datenspeicher
9 zurück, in dem Meßdaten vorangegangener Polierfahrten abgelegt sind und berechnet
daraus automatisch die Soll-Temperaturen.
[0022] Das Temperiermedium hält in jeder Ringkammer eine bestimmte Temperatur aufrecht,
so daß auf dem Polierteller radialsymmetrische Bereiche mit charakteristischer Temperatur
entstehen, die die Halbleiterscheiben beim Polieren überstreichen. Die Anzahl der
verfügbaren Bereiche richtet sich nach der Anzahl der bereitgestellten Ringkammern.
Die radialen Breiten der Bereiche sind von den gewählten radialen Breiten der Ringkammern
und von der Temperatur des Temperiermediums abhängig, das durch die Ringkammern strömt.
[0023] In Figur 2 ist ein Horizontalschnitt durch den Polierteller der Vorrichtung gemäß
Fig.1 in Draufsicht dargestellt. Wenn sich die Temperatur des Temperiermediums in
jeder Ringkammer Z1 bis Z5 von den Temperaturen des Temperiermediums in den übrigen
Ringkammern unterscheidet, erzeugen die Ringkammern auf dem Polierteller eine der
Zahl der Ringkammern entsprechende Anzahl ringfömiger Bereiche. Diese Bereiche werden
auf einer Temperatur gehalten, die im wesentlichen der Temperatur des Temperiermediums
in der zugehörigen Ringkammer entspricht. Die Anzahl der Bereiche ist entsprechend
geringer, wenn die Temperatur des Temperiermediums in zwei oder mehreren benachbarten
Ringkammern gleich ist. Ist die Temperatur des Temperiermediums in zwei benachbarten
Ringkammern gleich, resultiert daraus ein Bereich auf dem Polierteller, dessen radiale
Breite näherungsweise der Summe der radialen Breiten dieser Ringkammern entspricht.
Vorzugsweise werden 2 bis 5 Ringkammern bereitgestellt. Die radialen Breiten der Ringkammern
betragen bevorzugt 25 bis 120 % des Durchmessers der zu polierenden Halbleiterscheiben.
[0024] Die Ringkammern können abweichend von der Darstellung in Fig.2 auch in sich strukturiert
sein (beispielsweise mäanderförmig). Die Vorgabe eines bestimmten radialen Temperaturprofils
auf dem Polierteller durch die Bereitstellung von Bereichen mit einer bestimmten Temperatur
kann auch auf andere Weise, als vorstehend beschrieben, erreicht werden, beispielsweise
durch die Integration von Heiz- und Kühlelementen im Polierteller. Diese können induktiv
oder durch eine ebenfalls im Polierteller untergebrachte Stromversorgung betrieben
werden.
[0025] In den Figuren 3a, 3b und 4a, 4b ist schematisch dargestellt, wie die Geometrie von
Halbleiterscheiben durch die Anwendung der Erfindung beeinflußt werden kann. Die Figuren
spiegeln das Ergebnis von Ausführungsbeispielen wider.
[0026] Nach einer Polierfahrt in einer Vorrichtung gemäß Fig.1 wurden Halbleiterscheiben
mit positiver Keiligkeit erhalten. Während der Polierfahrt strömte durch die Ringkammern
Temperiermedium, das in den Ringkammern Z1 bis Z5 folgendermaßen temperiert war: Z1=30°C,
Z2=30°C, Z3=40°C, Z4=30°C und Z5=30°C (Fig. 3a). Durch eine Änderung der Temperaturen
in den Ringkammern (Z1=40°C, Z2=40°C, Z3=30°C, Z4=40°C und Z5=40°C) konnten nach einer
folgenden Polierfahrt Halbleiterscheiben mit nahezu planparallelen Seiten erhalten
werden (Fig. 3b).
[0027] Nach einer Polierfahrt in einer Vorrichtung gemäß Fig.1 wurden Halbleiterscheiben
mit negativer Keiligkeit erhalten. Während der Polierfahrt strömte durch die Ringkammern
Temperiermedium, das in den Ringkammern Z1 bis Z5 folgendermaßen temperiert war: Z1=30°C,
Z2=30°C, Z3=40°C, Z4=30°C und Z5=30°C (Fig. 4a). Durch eine Änderung der Temperaturen
in den Ringkammern (Z1=20°C, Z2=20°C, Z3=50°C, Z4=20°C und Z5=20°C) konnten nach einer
folgenden Polierfahrt widerum Halbleiterscheiben mit nahezu planparallelen Seiten
erhalten werden (Fig. 4b).
1. Verfahren zum Polieren von Halbleiterscheiben, bei dem mindestens eine Seite mindestens
einer Halbleiterscheibe gegen einen mit einem Poliertuch bespannten Polierteller gedrückt
und poliert wird, wobei die Halbleiterscheibe und der Polierteller eine Relativbewegung
ausführen, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbleiterscheibe während des Polierens
mindestens zwei Bereiche auf dem Polierteller überstreicht, die bestimmte radiale
Breiten aufweisen und unterschiedliche Temperaturen haben, und Temperiermittel im
Polierteller vorgesehen sind, mit deren Hilfe die Anzahl, die radialen Breiten und
die Temperaturen der Bereiche vor dem Polieren der Halbleiterscheiben festgelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche in Draufsicht
auf den Polierteller konzentrische Ringe ausbilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl,
die radialen Breiten und die Temperaturen der Bereiche in Abhängigkeit des Ergebnisses
einer während einer vorangegangenen Polierfahrt durchgeführten Messung des radialen
Temperaturprofils des Poliertellers festgelegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl,
die radialen Breiten und die Temperaturen der Bereiche in Abhängigkeit des Ergebnisses
einer Analyse der Geometrie von zuvor polierten Halbleiterscheiben festgelegt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl,
die radialen Breiten und die Temperaturen der Bereiche rechnergestützt und automatisch
festgelegt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturen
der Bereiche während des Polierens verändert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, das das Polieren
ausgewählt ist aus einer Gruppe von Polierverfahren, die die Einseitenpolitur, die
Doppelseitenpolitur, die Einscheibenpolitur und die Mehrscheibenpolitur umfaßt.
8. Vorrichtung zum Polieren von Halbleiterscheiben, mit mindestens einem Polierteller,
der mit einem Poliertuch bespannt ist, gekennzeichnet durch ein im Polierteller untergebrachtes
Kammersystem aus konzentrisch angeordenten Ringkammern, durch die ein Temperiermedium
strömt, das in jeder Ringkammer eine bestimmte, einstellbare Temperatur aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen Leitrechner, der auf der Grundlage
übermittelter Prozeßdaten die Temperatur des Temperiermediums in jeder Ringkammer
steuert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ringkammer
eine radiale Breite von 25 bis 120 % des Durchmessers der Halbleiterscheiben besitzt.