[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufreißen und /oder Öffnen von Säcken,
gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise in der EP - 0 686 562 A1 beschrieben.
Diese Vorrichtung hat sich inzwischen in der Praxis bewährt. Mittels dieser Vorrichtung
werden in überraschend einfacher Weise Säcke aufgerissen. Auch werden Verstopfungen
und Wicklungen von normalen Materialien um die Aufreißtrommel ausgeschlossen. Schwierigkeiten
bereiten jedoch lange und reißfeste Inhalte von Säcken, wie beispielsweise Sisalbindfäden
oder Videobänder. Diese gelangen teilweise in die Spalte zwischen den Förderelementen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung dahingehend zu verbessern,
zu verhindern, daß schwer zerreißbare lange Materialien in die Spalte zwischen den
Förderelementen gelangen und durch Wickeln die Aufreißvorrichtung zum Stillstand bringen
können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeweils zumindest an einem
der benachbarten Förderelementen mehrere das andere Förderelement quer zur Bewegungsrichtung
zumindest teilweise übergreifende Abdeck- und/oder Abstreifelemente angeordnet sind.
Mittels dieser Abdeck- und Abstreifelemente wird der Spalt zwischen den benachbarten
Förderelementen soweit überdeckt, daß verhindert wird, daß lange schwer zerreißbare
Gegenstände, wie beispielsweise Sisalbindfäden und Videobänder sich durch den Spalt
in das Innere der Aufreißvorrichtung ziehen können. Diese Gegenstände legen sich dann
auf die Abdeck- und Abstreifelemente und können so nicht in das Innere hinein gezogen
werden. Durch die vordere Abstreifkante werden darüber hinaus die Bereiche der Förderelemente
im benachbarten Bereich zueinander sauber gehalten, so daß verhindert wird, daß Material
in das Innere gelangt. Vielmehr wird das Material durch das Abdeck- und Abstreifelement
aus dem kritischen Bereich hinaus geschoben.
[0005] Eine besonders gute Abstreif- und Reinigungswirkung wird dadurch erreicht, daß die
Abdeck- und/oder Abstreifelemente beabstandet zueinander angeordnet sind. Dadurch,
daß die Abdeck- und/oder Abstreifelemente nicht als umlaufende Ringe, sondern durch
die beabstandet zueinander angeordneten Elementen als unterbrochener Ring, sägeartig
wirkendes Element ausgebildet ist, wird erst die verstopfungsfreie Arbeit mit der
einhergehenden Selbstreinigung erreicht. Ein umlaufender Ring hat in vielen Fällen
nicht die gewünschte Wirkung, sondern es kommt noch häufiger zu Verstopfungen, wie
Versuche gezeigt haben. Erst die sägezahnartige Ausbildung und Anordnung der Abstreif-
und/oder Abdeckelemente bringt in völlig überraschender Weise den Durchbruch für die
Schaffung einer verstopfungsfrei arbeitenden Vorrichtung. Hierbei können die Abstände
zwischen den Abdeck- und/oder Abstreifelementen größer und/oder kleiner als deren
Länge in Bewegungsrichtung der Förderlemente sind.
[0006] Eine besonders gute Abstreifwirkung wird dadurch erreicht, daß die Abdeck- und/oder
Abstreifelemente auf ihrer Vorderseite quer zur Bewegungsrichtung abgeschrägt sind
und zwar derart, daß deren Vorderseite etwa von der Befestigungsseite bezogen auf
ihre Bewegungsrichtung schräg bzw. schräggekrümmt und/oder leicht bogenförmig nach
hinten verläuft.
[0007] Insbesondere bei Vorrichtungen zum Aufreißen von Säcken, bei denen sich benachbarte
Förderelemente abwechselnd schrittweise vorwärts bewegen sowie abwechselnd schnell
vorwärts bewegen, hat sich als vorteilhaft herausgestellt, daß die Abdeck- und/oder
Abstreifelemente auf ihrer Rückseite quer zur Bewegungsrichtung abgeschrägt sind und
zwar derart, daß etwa von der Befestigungsseite, bezogen auf ihre Bewegungsrichtung
schräg bzw. schräggekrümmt und/oder leicht bogenförmig nach vorn verläuft. Infolge
dieser Maßnahme wird das anhaftende Material von dem Spalt weg zur Mitte des Förderelementes
geschoben.
[0008] Die Schrägen können geradlinig und/oder gekrümmt bzw. leicht bogenförmig verlaufen.
[0009] Um eine möglichst geringe Reibung zwischen den Abstreifelementen und dem Förderelement
zu erreichen, ist vorgesehen, daß die Abdeck- und/oder Abstreifelemente, in Bewegungsrichtung
gesehen, im Querschnitt gewölbt und/oder giebelartig ausgebildet sind.
[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen
zu entnehmen. Hierbei zeigen
- Fig. 1
- die Vorrichtung zum Aufreißen von Säcken in Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Vorrichtung in der Ansicht II-II,
- Fig. 3
- die Anordnung der Abdeck- und/oder Abstreifelemente an zwei benachbarten Förderelementen
in der Ansicht II-II und
- Fig. 4
- die Anordnung der Abdeck- und Abstreifelemente an benachbarten Förderelementen in
der Ansicht IV-IV.
[0011] Die Vorrichtung zum Aufreißen von Säcken weist den Rahmen 1 auf, der seitlich mit
geeigneten Wandteilen 2 verkleidet ist. An dem Rahmen 1 ist die Welle 3 angeordnet.
Auf dieser Welle 3 ist die als trommelähnliches Element ausgebildete Aufreißtrommel
4 angeordnet. Die Aufreißtrommel 4 besteht aus den beiden als Förderelementen ausgebildeten
Streifentrommeln 5 und 6, wobei auf den Streifen 7 und 8 der Streifentrommeln 5 und
6 die Aufreißelemente 9 angeordnet sind. Die beiden Streifentrommeln 5 und 6 sind
auf der Welle 3 drehbar gelagert. Jede Streifentrommel 5 und 6 besteht aus den umlaufenden
zylinderförmigen Streifen 7 bzw. 8, die auf einem Traggerüst 10 bzw. 11 festgeschraubt
sind. Das Traggerüst 10 der ersten Streifentrommel 5 besteht aus den Streben 12 und
den parallel zur Welle 3 verlaufenden Tragschienen 12'. Die Streben sind mittels der
Lager 13 drehbar auf der Welle 3 angeordnet. Die zweite Streifentrommel 6 besteht
aus den auf dem Traggerüst 14 befestigten Streifen 8. Das Traggerüst besteht aus den
Streben 15 und den Tragschienen 15'. Die Streben 15 sind ebenfalls mit Lager 16 auf
der Welle 3 drehbar gelagert. An der äußeren Strebe 12 der ersten Streifentrommel
5 ist ein Antriebszahnrad 17 befestigt, welches mit einem Antriebszahnrad 18 eines
ersten Hydraulikmotors 19 über eine Antriebskette 20 kraftschlüssig verbunden ist.
Die äußere Strebe 15 der zweiten Streifentrommel 6 ist mit dem Antriebsrad 21 kraftschlüssig
verbunden, welches ebenfalls über eine kettenförmige Verbindung 22 mit einem zweiten
Hydraulikmotor 23 kraftschlüssig verbunden ist.
[0012] Zwischen jeweils benachbarten Streifen 7 und 8 der Streifentrommeln 5 und 6 befindet
sich aus fertigungstechnischen Gründen ein kleiner Spalt 24. An den Streifen 7 sind
in Abständen zu einander Abdeck- und Abstreifelemente 25 angeordnet. Diese Abdeck-
und Abstreifelemente 25 übergreifen teilweise den jeweils benachbarten Streifen 8
der anderen Sreifentrommel quer zur Bewegungsrichtung der Streifentrommeln. Die Abdeck-
und Abstreifelemente 25 sind auf ihrer Vorderseite 26 quer zur Bewegungsrichtung 27
abgeschrägt, und zwar derart, daß deren Vorderseite 26 von ihrer Befestigungsseite
28, bezogen auf ihre Bewegungsrichtung 27, schräg nach hinten verläuft. Auf ihrer
Rückseite 29 sind die Abdeck- und Abstreifelemente 25 quer zur Bewegungsrichtung abgeschrägt
und zwar derart, daß deren Rückseite 29 von ihrer Befestigungsseite 28 aus schräg
nach vorn verläuft. Die Abdeck- und Abstreifelemente 25 sind in Bewegungsrichtung
28 gesehen, im Querschnitt leicht gewölbt und/oder giebeldachähnlich ausgebildet.
[0013] Weiterhin sind an dem Rahmen 1 die Gegenhalteelemente 30 angeordnet, die aus zueinander
bewegbaren Streifen bestehen. Die Streifen der Gegenhalteelemente 30 sind im Ausführungsbeispiel
mittels einer Gelenkanordnung 31 am Rahmen 1 schwenkbar angeordnet und werden mittels
Hydraulikzylinder 32 oder anderer federnder Elemente in Richtung der Aufreißtrommel
4 gedrückt. Es ist auch möglich, diese bewegbaren Streifen der Gegenhalteelemente
30 mittels einer Blattfeder oder aus federndem Material selbst herzustellen und am
Rahmen 1 federnd anzuordnen. In manchen Fällen reicht auch nur die aus der Gewichtskraft
der Streifen resultierende Gegenhaltekraft aus.
[0014] Die Streifen der Gegenhalteelemente 30 sind mittels der Gelenkanordnung 31 an ihrem
in Drehrichtung 27 der Streifentrommel 5 und 6 gesehenen hinteren Ende am Rahmen 1
angelenkt. Das vordere Ende ist als freies Ende ausgebildet. Die Streifen der Gegenhalteelemente
30 sind einem Elefantenrüssel ähnlich geformt.
[0015] Die Aufreißtrommel 4 und die Gegenhalteelemente 30 sind derart angeordnet, daß sich
zwischen der Aufreißtrommel 4 und den Gegenhalteelementen 30 ein sich nach oben öffnender
Trichter 33 ergibt, in den die aufzureißenden Säcke 34 einzufüllen sind.
[0016] Wie sich aus der Zeichnung und der Konstruktion der ineinander verschachtelten Streifentrommeln
5 und 6 ergibt, sind die Streifentrommeln 5 und 6 um etwa 160° zueinander zu verdrehen.
Dies ist auf die Ausbildung der Traggerüste 10 und 11 zurückzuführen, die ineinander
verschachtelt sind.
[0017] Um nun in einfacher Weise die Säcke 34, die in den Aufreißtrichter 33 eingefüllt
werden zerreißen zu können, wird die Aufreißtrommel 4 in Pfeilrichtung 27 angetrieben.
Hierbei drehen sich über die jeweilige Drehphasen überwiegend jeweils nur eine der
Streifentrommeln 5 bzw. 6, während die andere Streifentrommel 5 bzw. 6 stillsteht.
Die Streifentrommeln 5 und 6 werden schrittweise abwechselnd um etwa 180° weitergedreht,
wobei die erste und letzte Phase der Drehphase sich um etwa 20° überlappen. Hierzu
sind dann die Antriebsmotore 19 und 23 derart angetrieben, daß der erste Antriebsmotor
19 in der ersten Phase stillsteht, daß heißt, daß auch die erste Streifentrommel 5
sich nicht bewegt. Während dieser ersten Phase dreht der zweite Antriebsmotor 23 die
zweite Streifentrommel 6 um 160°. Kurz vor erreichen der Drehbewegung über 180° wird
der erste Antriebsmotor 19 über eine Phase von etwa 20° zugeschaltet, daß heißt, daß
sich über eine Drehphase von etwa 20° beide Streifentrommeln 5 und 6 der Aufreißtrommel
4 drehen. Dieses ist vorteilhaft, weil hierdurch große Abbrems- und Anlaufmomente
vermieden werden, indem die Energie beim Abbremsen der einen Trommel 5 bzw. 6 dazu
benutzt wird, die andere Trommel 5 bzw. 6 zum Anlaufen zu bringen. Nach Ende einer
Drehphase von 180° der ersten Trommel 5 bei gleichzeitiger Drehung der Phase von etwa
20° wird der zweite Antriebsmotor 23 abgeschaltet und die erste Streifentrommel 5
wird von den ersten Antriebsmotor 19 um etwa 160° gedreht, wobei dann der zweite Antriebsmotor
23 wieder über eine Drehphase von etwa 20° zugeschaltet wird. Anschließend wird der
erste Antriebsmotor 19 abgeschaltet, und der zweite Antriebsmotor 23 treibt die zweite
Streifentrommel um 160° weiter. Dieser Phasenwechsel findet ständig statt, so daß
die Streifentrommeln 5 und 6 in einem

stop-and-go-Betrieb" gedreht werden. Durch diesen

stop-and-go-Betrieb" der ineinander verschachtelten Streifentrommeln 5 und 6 wird
eine Relativbewegung zwischen den Aufreißelementen 9 benachbarter Streifen 7 und 8
der Aufreißtrommeln 5 und 6 erreicht, so daß die Säcke 34 sicher aufgerissen und gut
entleert werden können. Desweiteren wird vermieden, daß es zu Wicklungen oder sonstigen
Verstopfungen der Aufreißtrommel 4 kommt.
[0018] Wenn langes und schwer zerreißbares Material, wie beispielsweise Sisalbindfäden und
Videobänder sich um die Streifen der Aufreißtrommel 4 legen und in die Spalte 24 zwischen
die Streifen 5 und 6 ziehen wollen, wird dieses durch die Abdeck- und Abstreifelemente
25 verhindert, weil sie eine punktförmige bzw. abschnittsweise Abstützung gegen das
Eindringen der Materialien bilden bzw. eine abschnittsweise Abdeckung des Spaltes
24 bilden.
[0019] Die schräge Vorderseite 26 bzw. die schräge Rückseite 29 der Abdeck- und Abstreifelemente
25 bilden jeweils Abstreifer für die Streifen 5 und 6 in ihrem benachbarten Bereich
und gewährleisten somit einen funktionssicheren Betrieb der Aufreißtrommel 4. Durch
gewählte Schräge der Vorderseite 26 und der Rückseite 29 wird das abzustreifende Material
in Richtung des Pfeiles 35 vom Spalt 24 weg geschoben.
1. Vorrichtung zum Aufreißen von Säcken mit mehreren dicht nebeneinander angeordneten
und angetriebenen, endlos umlaufenden Förderelementen, welche Aufreißelemente tragen,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zumindest an einem der benachbarten Förderelementen
( 5, 6, 7, 8 ) mehrere das andere Förderelemente ( 5, 6, 7, 8 ) quer zur Bewegungsrichtung
( 27 ) zumindest teilweise übergreifende Abdeck- und/oder Abstreifelemente ( 25 )
angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeck- und/oder Abstreifelemente
( 25 ) mit Abstand zueinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den
Abdeck- und/oder Abstreifelementen ( 25 ) kleiner als deren Länge in Bewegungsrichtung
( 27 ) der Förderelemente ( 5, 6, 7, 8 ) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den
Abdeck- und/oder Abstreifelementen ( 25 ) größer als deren Länge in Bewegungsrichtung
( 27 ) der Förderelemente ( 5, 6, 7, 8 ) ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeck- und/oder Abstreifelemente ( 25 ) auf ihrer Vorderseite ( 26 ) quer
zu ihrer Bewegungsrichtung ( 27 ) abgeschrägt sind, und zwar derart, daß deren Vorderseite
( 26 ) etwa von ihrer Befestigungsseite ( 28 ), bezogen auf ihre Bewegungsrichtung
(27 ), schräg nach hinten bzw. schräg gekümmt oder leicht bogenförmig nach hinten
verläuft.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeck- und/oder Abstreifelemente ( 25 ) auf ihrer Rückseite ( 29 ) quer zur
Bewegungsrichtung abgeschrägt sind, und zwar derart, daß deren Rückseite ( 29 ) etwa
von ihrer Befestigungsseite ( 28 ), bezogen auf ihre Bewegungsrichtung ( 27 ), schräg
nach vorn bzw. schräg gekrümmt oder leicht bogenförmig nach vorn verläuft.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeck- und/oder Abstreifelemente ( 25 ), in Bewegungsrichtung ( 27 ) gesehen,
im Querschnitt gewölbt und/oder giebeldachähnlich ausgebildet sind.