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EP 0 916 751 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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19.05.1999 Patentblatt 1999/20 |
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Anmeldetag: 21.10.1998 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: D01D 5/30 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
15.11.1997 DE 19750723
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Anmelder: Reifenhäuser GmbH & Co. Maschinenfabrik |
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53844 Troisdorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Kaun, Achim Dipl.-Ing.
53819 Neunkirchen (DE)
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Vertreter: Masch, Karl Gerhard, Dr. et al |
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Patentanwälte,
Andrejewski, Honke & Sozien,
Theaterplatz 3 45127 Essen 45127 Essen (DE) |
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Vorrichtung zum Herstellen eines Spinnvlieses aus Bikomponentenfäden |
(57) Eine Vorrichtung zum Herstellen eines Spinnvlieses aus Bikomponentenfäden zweier
unterschiedlicher thermoplastischer Kunststoffe enthält ein Zweikanal-Breitschlitzwerkzeug
(1), welches an seiner Unterseite zwei geradlinig und parallel zueinander verlaufende
Kanalaustrittsschlitze (4, 5) für die beiden Kunststoffschmelzen aufweist. Unter sowie
an dem Breitschlitzwerkzeug (1) ist eine Spinndüsenplatte (6) mit in Längs- und Querrichtung
des Breitschlitzwerkzeuges (1) in einem gleichmäßigen Raster angeordneten Spinndüsenbohrungen
(7) versehen. Dem Breitschlitzwerkzeug (1) und der Spinndüsenplatte (6) ist eine Verteilerplatte
(8) zwischengeschaltet, die Zuführbohrungen (9, 10) für die beiden Kunststoffschmelzen
aufweist. Die Einlässe (12) der Zuführbohrungen (9) für die eine Kunststoffschmelze
liegen im Bereich des einen Kanalaustrittsschlitzes (4) und die Einlässe (13) der
Zuführbohrungen (9) für die andere Kunststoffschmelze im Bereich des anderen Kanalaustrittsschlitzes
(5). Die Auslässe (14, 15) der Zuführbohrungen (9) für die beiden Kunststoffschmelzen
sind in abwechselnden Querreihen (16, 17) jeweils zentral zwischen vier in einem Rasterviereck
angeordneten Spinndüsenbohrungen (7) deren Eintrittsquerschnitt überlappend angeordnet.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Spinnvlieses aus Bikomponentenfäden
zweier unterschiedlicher thermoplastischer Kunststoffe.
[0002] Das Spinnen von Bikomponentenfäden aus zwei unterschiedlichen thermoplastischen Kunststoffen
ist bekannt (DE 37 10 946 A1), um den Fäden Eigenschaften zu verleihen, die durch
einen Kunststoff allein nicht erreichbar sind. Das hierzu eingesetzte Düsenpaket ist
in konstruktiver Hinsicht verhältnismäßig aufwendig und darüber hinaus für die Herstellung
eines Spinnvlieses weniger geeignet, weil die Bikomponentenfäden nur in beabstandeten
Fadengruppen erzeugt werden können. Die Herstellung von Spinnvliesen mit über die
Vliesbreite mehr oder weniger gleichbleibenden Eigenschaften (DE 37 38 326 C2) verlangt
regelmäßig aber eine über die Breite des herzustellenden Vlieses gleichmäßige Fadenerzeugung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie eine konstruktiv einfach
aufgebaute Vorrichtung der eingangs genannten Art auszusehen hat.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Vorrichtung zum Herstellen
eines Spinnvlieses aus Bikomponentenfäden zweier unterschiedlicher thermoplastischer
Kunststoffe, mit einem Zweikanal-Breitschlitzwerkzeug, welches an seiner Unterseite
zwei geradlinig und parallel zueinander verlaufende Kanalaustrittsschlitze für die
beiden Kunststoffschmelzen aufweist, einer unter sowie an dem Breitschlitzwerkzeug
befestigten Spinndüsenplatte mit in Längs- und Querrichtung des Breitschlitzwerkzeuges
in einem gleichmäßigen Raster angeordneten Spinndüsenbohrungen und einer dem Breitschlitzwerkzeug
und der Spinndüsenplatte zwischengeschalteten Verteilerplatte mit Zuführbohrungen
für die beiden Kunststoffschmelzen, wobei die Einlässe der Zuführbohrungen für die
eine Kunststoffschmelze im Bereich des einen Kanalaustrittsschlitzes und die Einlässe
der Zuführbohrungen für die andere Kunststoffschmelze im Bereich des anderen Kanalaustrittsschlitzes
liegen und die Auslässe der Zuführbohrungen für die beiden Kunststoffschmelzen in
abwechselnden Querreihen jeweils zentral zwischen mehreren in einem Rastervieleck
angeordneten Spinndüsenbohrungen deren Eintrittsquerschnitt überlappend angeordnet
sind
[0005] Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis aus, daß von einem bekannten Zweikanal-Breitschlitzwerkzeug
ausgegangen werden kann und an dieses über eine Verteilerplatte, die ausschließlich
Bohrungen aufweist, eine Spinndüsenplatte anschließbar ist, die die für die Vliesherstellung
gewünschte gleichmäßige Bikomponentenfadenverteilung gewährleistet.
[0006] Nach bevorzugter Ausführungsform sind die Verteilerplatte und die Spinndüsenplatte
von unten mit dem Breitschlitzwerkzeug verschraubt. Im übrigen empfiehlt es sich,
die Spinndüsenbohrung in einem rechteckigen, vorzugsweise quadratischen Raster anzuordnen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Herstellen eines Spinnvlieses im Querschnitt,
- Fig. 2
- einen Schnitt A-A durch den Gegenstand der Fig. 1 und
- Fig. 3
- das Detail X der Fig. 2 in vergrößerter Darstellung.
[0008] Die in der Figur dargestellte Vorrichtung dient zum Herstellen eines Spinnvlieses
aus Bikomponentenfäden zweier nebeneinander liegender, unterschiedlicher thermoplastischer
Kunststoffe, die mit zwei Extrudern aufbereitet werden. An die Extruder ist ein ZweikanalBreitschlitzwerkzeug
1 angeschlossen, das über jeweils einen Schmelzekanal 2 bzw. 3 eine der beiden Kunststoffschmelzen
zuführt und an seiner Unterseite zwei geradlinig und parallel zueinander verlaufende
Kanalaustrittsschlitze 4 bzw. 5 aufweist. Unter dem Breitschlitzwerkzeug 1 ist mit
Abstand eine Spinndüsenplatte 6 angeordnet, die in Längs- und Querrichtung des Breitschlitzwerkzeuges
1 in einen quadratischen Raster angeordnete Spinndüsenbohrungen 7 aufweist. Dem Breitschlitzwerkzeug
1 und der Spinndüsenplatte 6 ist eine Verteilerplatte 8 zwischengeschaltet, die schräge
Zuführbohrungen 9, 10 für die beiden Kunststoffschmelzen aufweist. Die Verteilerplatte
8 und die Spinndüsenplatte 6 sind von unten mit Hilfe von Schrauben 11 mit dem Breitschlitzwerkzeug
1 verschraubt.
[0009] Die Einlässe 12 der Zuführbohrungen 9 für die eine Kunststoffschmelze liegen im Bereich
des einen Kanalaustrittsschlitzes 4; entsprechend liegen die Einlässe 13 der Zuführbohrungen
10 für die andere Kunststoffschmelze im Bereich des anderen Kanalaustrittsschlitzes
5. Wie man unschwer aus Fig. 3 verifiziert, liegen die Auslässe 14, 15 der Zuführbohrungen
9, 10 für die beiden Kunststoffschmelzen in abwechselnden Querreihen 16 bzw. 17. Dabei
sind diese Auslässe 14, 15 jeweils zentral zwischen vier in einem Rasterquadrat angeordneten
Spinndüsenbohrungen 7 so angeordnet, daß sie deren Eintrittsquerschnitt überlappen.
Auf diese Weise werden die Spinndüsenbohrungen 7 zweier benachbarter Querreihen von
den zwischen diesen mündenden Zuführbohrungen 9 bzw. 10 mit der einen Kunststoffschmelze
versorgt, während der andere thermoplastische Kunststoff über die Zuführbohrungen
10 bzw. 9 der nächsten Querreihe zugeführt werden. Durch die Größe des Überlappungsquerschnittes
und die Zuführgeschwindigkeit der Kunststoffe kann das Mengenverhältnis der beiden
Kunststoffe in den Bikomponentenfäden unschwer gesteuert werden.
[0010] Ansonsten entspricht die Vorrichtung zum Herstellen des Spinnvlieses in ihrem grundsätzlichen
weiteren Aufbau dem Stand der Technik (vgl. z. B. DE 37 38 326 C2).
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Spinnvlieses aus Bikomponentenfäden zweier unterschiedlicher
thermoplastischer Kunststoffe, mit einem Zweikanal-Breitschlitzwerkzeug (1), welches
an seiner Unterseite zwei geradlinig und parallel zueinander verlaufende Kanalaustrittschlitze
(4, 5) für die beiden Kunststoffschmelzen aufweist, einer unter sowie an dem Breitschlitzwerkzeug
(1) befestigten Spinndüsenplatte (6) mit in Längs- und Querrichtung des Breitschlitzwerkzeuges
(1) in einem gleichmäßigen Raster angeordneten Spinndüsenbohrungen (7) und einer dem
Breitschlitzwerkzeug (1) und der Spinndüsenplatte (6) zwischengeschalteten Verteilerplatte
(8) mit Zuführbohrungen (9, 10) für die beiden Kunststoffschmelzen, wobei die Einlässe
(12) der Zuführbohrungen (9) für die eine Kunststoffschmelze im Bereich des einen
Kanalaustrittsschlitzes (4) und die Einlässe (13) der Zuführbohrungen (9) für die
andere Kunststoffschmelze im Bereich des anderen Kanalaustrittsschlitzes (5) liegen
und die Auslässe (14, 15) der Zuführbohrungen (9, 10) für die beiden Kunststoffschmelzen
in abwechselnden Querreihen (16, 17) jeweils zentral zwischen mehreren in einem Rastervieleck
angeordneten Spinndüsenbohrungen (7) deren Eintrittsquerschnitt überlappend angeordnet
sind
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerplatte (8) und
die Spinndüsenplatte (6) von unten mit dem Breitschlitzwerkzeug (1) verschraubt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinndüsenbohrungen
(7) in einem rechteckigen, vorzugsweise quadratischen Raster angeordnet sind.

