[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnanlage mit mindestens einer Vorspinnmaschine und
mit mindestens einer Ringspinnmaschine und mit einem endlosen, umlaufenden Transportglied,
mittels dessen Vorgarnspulen von der Vorspinnmaschine zu der Ringspinnmaschine und
Vorgarnhülsen von der Ringspinnmaschine zu der Vorspinnmaschine transportierbar sind
und das mindestens zeitweise Vorgarnspulen mit unterschiedlichen Vorgarnqualitäten
auf Vorgarnhülsen mit den unterschiedlichen Vorgarnqualitäten zugeordneten unterschiedlichen
Farben transportiert, und mit mindestens einem selbsttätigem Umsetzer, mittels dessen
Vorgarnspulen und Vorgarnhülsen bestimmter Vorgarnqualität bzw. Hülsenfarbe in das
Transportglied einstellbar und aus ihm entnehmbar sind. Eine Spinnanlage im Sinne
der Erfindung umfaßt demgemäß ein einziges Transportglied, jedoch mindestens eine
Vorspinnmaschine, mindestens eine Ringspinnmaschine und mindestens einen Umsetzer.
[0002] Eine derartige Spinnanlage ist aus der DE 196 01 286 C1 bekannt. In ihr ist jeder
Vorspinnmaschine ein Umsetzer zugeordnet, der selbsttätig leere Vorgarnhülsen aus
einem an der Vorspinnmaschine vorbeilaufenden Transportglied entnimmt und durch volle
Vorgarnspulen ersetzt. Die Vorspinnmaschine liefert Vorgarnspulen einer Vorgarnqualität
ab, mit der das Transportglied bestückt wird und ist. Beim Wechseln der Vorgarnqualität
jedoch enthält das Transportglied bis zum Austausch aller Vorgarnspulen der "alten"
Qualität gegen solche der "neuen" Qualität vorübergehend zwei Vorgarnqualitäten.
[0003] Gemäß der EP 0 314 631 B1 kann eine Spinnanlage auch so ausgebildet sein, daß zwei
Vorspinnmaschinen ein gemeinsames Transportglied zugeordnet ist, das die Vorgarnspulen
beider Vorspinnmaschinen zu den ihnen zugeordneten Ringspinnmaschinen bzw. die Vorgarnhülsen
zurück fördert. Hierbei liefern die beiden Vorspinnmaschinen häufig unterschiedliche
Vorgarnqualitäten ab, mit denen dann das Transportglied gleichzeitig bestückt ist.
[0004] Wenn das Transportglied mit mehr als einer Vorgarnqualität bestückt ist, stellt sich
die Aufgabe, die unterschiedlichen Vorgarnqualitäten sowohl für Bedienpersonen als
auch insbesondere für solche selbsttätige Einrichtungen unterscheidbar zu machen,
die Vorgarnspulen oder Vorgarnhülsen aus dem Transportglied entnehmen oder in dieses
einstellen. Bei solchen Einrichtungen kann es sich um Umsetzer handeln, die leere
Vorgarnhülsen aus dem Transportglied entnehmen und sie einer Vorspinnmaschine zuführen,
in der sie erneut mit Vorgarn bewickelt werden. Diese Art von Umsetzern werden im
folgenden als Vorspinnmaschinen-Umsetzer bezeichnet. Es liegt auf der Hand, daß der
Umsetzer der Vorspinnmaschine nur solche Vorgarnhülsen zuführen darf, deren Farbe
der von der Vorspinnmaschine abgelieferten Vorgarnqualität zugeordnet ist. Es kann
sich aber auch um Umsetzer handeln, die volle Vorgarnspulen aus dem Transportglied
entnehmen und sie in das Gatter einer Ringspinnmaschine einstellen. Diese Art von
Umsetzern werden im folgenden als Ringspinnmaschinen-Umsetzer bezeichnet. Auch hier
liegt es auf der Hand, daß der Umsetzer der Ringspinnmaschine nur solche Vorgarnspulen
zuführen darf, deren Farbe der von der Ringspinnmaschine verarbeiteten Vorgarnqualität
zugeordnet ist.
[0005] Der Erfindung war demgemäß die Aufgabe gestellt, Vorgarnspulen mit unterschiedlichen
Vorgarnqualitäten sowohl für die Bedienpersonen als auch für die Vorgarnspulen und
die Vorgarnhülsen selbsttätig handhabende Einrichtungen wie Umsetzer unterscheidbar
zu machen.
[0006] Um Vorgarnspulen mit unterschiedlichen Vorgarnqualitäten für Bedienpersonen unterscheidbar
zu machen, ist es seit langem gängige Praxis, farblich unterschiedliche Vorgarnhülsen
zu verwenden und die Vorgarnqualitäten bestimmten Hülsenfarben zuzuordnen.
[0007] Ebenso ist es bekannt, Hülsen für Garne und für Vorgarne mit maschinell lesbaren,
optischen oder magnetischen Codes zu versehen. In diese Codes könnte auch die Qualität
des Vorgarnes eingestellt werden. Derartige Codes sind aber durch Bedienpersonen visuell
nicht lesbar. Eine Bedienperson könnte daher die Vorgarnqualität einer Vorgarnspule
und eine nicht ordnungsgemäße Sortierarbeit eines Umsetzers nicht erkennen.
[0008] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches
angeführten Merkmale. Diese Lösung bietet den Vorteil, daß einerseits eine Bedienperson
die Qualität des Vorgarnes auf einer Vorgarnspule ohne weiteres erkennen und bspw.
beim Auswechseln abgelaufener Vorgarnspulen im Gatter der Ringspinnmaschine von Hand
eine Vorgarnspule mit der richtigen Vorgarnqualität wählen kann. Andererseits kann
auch ein Umsetzer an der Farbe einer Vorgarnhülse erkennen, eine Vorgarnspule welcher
Qualität vorliegt oder an einer Position des Transportgliedes enthalten war - und
in aller Regel durch eine Vorgarnspule gleicher Qualität zu ersetzen ist. Falls es
sich um diejenige Vorgarnqualität handelt, die von der Vorspinnmaschine abgeliefert
wird oder die von der Ringspinnmaschine verarbeitet wird, der der Vorspinnmaschinen-Umsetzer
bzw. der Ringspinnmaschinen-Umsetzer zugeordnet ist, kann der Umsetzer den Umsetzvorgang
durchführen.
[0009] Dadurch, daß ein Vorspinnmaschinen-Umsetzer nur Vorgarnhülsen der ihm bzw. seiner
Vorspinnmaschine zugeordneten Farbe/Vorgarnqualität umsetzt, ist zudem sichergestellt,
daß die zahlenmäßige Bestückung des Transportgliedes mit Vorgarnspulen der verschiedenen
Vorgarnqualitäten aufrecht erhalten bleibt.
[0010] Die Anordnung eines Farbsensors kann auch sinnvoll sein, wenn nur eine Vorspinnmaschine
an das Transportglied angeschlossen ist und das Transportglied in der Regel nur mit
der einen Vorgarnqualität bestückt ist, die von der Vorspinnmaschine abgeliefert wird.
Wenn die von der Vorspinnmaschine abgelieferte Vorgarnqualität gewechselt wird, ist
es aus mehreren Gründen vorteilhaft, wenn dieser Wechsel "fliegend" erfolgen kann,
d.h. wenn die Vorgarnspulen der "neuen" Vorgarnqualität bereits in das Transportglied
eingestellt werden können, während es auch noch Vorgarnspulen der "alten" Vorgarnqualität
enthält. Wenn ein Vorspinnmaschinen-Umsetzer, der das Bestücken des Transportgliedes
bewirkt, erfindungsgemäß mit einem Farbsensor ausgestattet ist, kann er diesen fliegenden
Wechsel, also das Entnehmen von Vorgarnspulen und von Vorgarnhülsen der "alten" Vorgarnqualität
und das Einstellen von Vorgarnspulen der "neuen" Vorgarnqualität ohne Eingreifen einer
Bedienperson selbst durchführen, da er die Vorgarnqualitäten unterscheiden kann.
[0011] Es ist aber auch der Fall denkbar, daß von den durch das Transportglied bedienten
Ringspinnmaschinen eine oder mehrere mit einer anderen Vorgarnqualität bedient werden
soll als derjenigen, die von der das Transportglied beliefernden Vorspinnmaschine
abgeliefert wird. Hierbei kann das Transportband von Hand oder durch einen alleinstehenden
oder beigestellten mobilen Umsetzer bspw. aus einem Transportbehälter mit den Vorgarnspulen
der anderen Vorgarnqualität bestückt werden. Hierbei muß der Vorspinnmaschinen-Umsetzer
die Vorgarnhülsen der anderen Farbe/Vorgarnqualität erkennen können um zu wissen,
daß es sie "seiner" Vorspinnmaschine nicht zuführen und daher nicht aus dem Transportglied
entnehmen darf. Dies ist durch den erfindungsgemäßen Farbsensor gewährleistet.
[0012] Aber auch im ganz normalen Betrieb bietet der erfindungsgemäße Farbsensor den Vorteil,
daß fälschlich in ein Transportglied eingestellte Vorgarnhülsen einer an ihm nicht
vorgesehen Farbe/Vorgarnqualität erkannt und gemeldet werden können, so daß Verwechslungen
von Vorgarnqualitäten vermieden sind und dem Fehler nachgegangen werden kann.
[0013] Insbesondere dann, wenn an das Transportglied zwei oder mehr Vorspinnmaschinen angeschlossen
sind, die unterschiedliche Vorgarnqualitäten abliefern, ist ein qualitätssortierter
Betrieb der Spinnanlage nur mit dem erfindungsgemäßen Farbsensor möglich. In der Regel
ist dabei jeder Umsetzer mit einem Farbsensor ausgestattet.
[0014] Durch den Einsatz einer zentralen, intelligenten Steuervorrichtung bietet sich die
Möglichkeit, auch beim Anschluß von zwei oder mehr Vorspinnmaschinen an das Transportglied
nur einen Farbsensor vorzusehen. Er leitet sein Farberkennungssignal der Steuervorrichtung
zu, die es der Position des Transportgliedes zuordnet, an der es generiert worden
ist und steuert - sobald diese Position den zuständigen Vorspinnmaschinen-Umsetzer
erreicht hat - diesen entsprechend. Damit ein Farberkennungssignal nicht durch nachfolgende
Eingriffe verfälscht werden kann, ist der Farbsensor vorteilhaft unmittelbar dicht
vor der oder den Umsetzstation/en angeordnet.
[0015] Die Umsetzer sind dazu vorgesehen, leere Vorgarnhülsen im Gatter der Ringspinnmaschine
bzw. im Transportglied durch volle Vorgarnspulen zu ersetzen. Sie weisen daher auch
einen Füllsensor auf, der - im Falle des Vorspinnmaschinen-Umsetzers - eine Vorgarnhülse
bzw. - im Falle des Ringspinnmaschinen-Umsetzers - eine Vorgarnspule im Transportglied
erkennt und gegebenenfalls einen Wechselvorgang auslöst.
[0016] Das Abtasten einer Farbe/Vorgarnqualität erscheint nur sinnvoll, wenn eine leere
Vorgarnhülse ertastet ist und umgekehrt, d.h. ein Abtasten einer leeren Vorgarnhülse
erscheint nur sinnvoll, wenn die zutreffende Farbe/Vorgarnqualität ertastet ist. Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, daß Füllsensor und Farbsensor
in der Weise voneinander abhängig sind, daß ein vorgeordneter der beiden Sensoren
den nachgeordneten nur dann aktiviert, wenn am vorgeordneten Sensor ein Signal anliegt,
das in Verbindung mit einem Signal des nachgeordneten Sensors einen Vorgang auslösen
kann. Hierbei kann sowohl der Farbsensor dem Füllsensor vorgeordnet und diesen aktivierend
sein als auch der Füllsensor dem Farbsensor.
[0017] Entsprechend der bereits oben geschilderten Weiterbildung der Erfindung, gemäß der
nur ein Farbsensor vorgesehen ist, kann für die Vorspinnmaschinen-Umsetzer auch nur
ein Füllsensor vorgesehen sein. In diesem Falle erscheint es besonders vorteilhaft,
wenn Farbsensor und Füllsensor zu einer Sensoreinheit zusammengefaßt sind.
[0018] Nachdem eine intelligente, zentrale Steuervorrichtung in aller Regel so ausgebildet
ist, daß sie die aktuelle Stellung des Transportgliedes kennt und dessen Bewegung
auch steuern kann, kann an diesen Vorspinnmaschinen-Umsetzern auf eigene Sensoren
verzichtet werden, so daß die geräteinterne Steuerung diese Aggregate wesentlich vereinfacht
werden kann.
[0019] Im Handel angebotene Farbsensoren sind so ausgebildet, daß sie bis zu sechs deutlich
unterschiedliche Farben erkennen können. Es liegt auf der Hand, daß ein Farbsensor
für die erfindungsgemäße Anwendung jedoch mindestens so viele Farben erkennen sollte,
wie unterschiedliche Vorgarnqualitäten im Transportglied vorkommen können. Da dies
häufig nicht vorhersehbar ist, kann - ausgehend vom gegebenen Umfang einer Spinnanlage
- angegeben werden, daß ein Farbsensor mindestens eine der Anzahl der an das Transportglied
angeschlossenen Vorspinnmaschinen entsprechende Anzahl von Farben erkennen können
sollte.
[0020] Falls ein Vorspinnmaschinen-Umsetzer auch den Wechsel einer Vorgarnqualität selbsttätig
durchführen können soll, erhöht sich die Anzahl der Farben, die unterschieden werden
sollen, für jedes Paar von Vorgarnqualitäten, das in einer Spinnanlage gleichzeitig
selbsttätig wechselbar sein soll, um eine weitere Farbe.
[0021] Die Anzahl der durch ein Transportglied bedienbaren Vorspinnmaschinen und damit der
zu unterscheidenden Vorgarnqualitäten bzw. Hülsenfarben hängt von der Förderkapazität
des Transportgliedes, von der Umsetzleistung des Vorspinnmaschinen-Umsetzers und von
der Produktionsleistung der Vorspinnmaschinen ab. Diese Anzahl dürfte in aller Regel
drei nicht übersteigen. Da ein Wechsel einer Vorgarnqualität nur dann vorgenommen
wird, wenn er nicht vermeidbar ist, kommt er selten vor und ein gleichzeitiger Wechsel
von mehr als einer Vorgarnqualität dürfte die seltene Ausnahme sein. Die Anzahl der
durch ein Transportglied bedienten Ringspinnmaschinen hat nur insoweit Einfluß auf
die Anzahl der zu unterscheidenden Vorgarnqualitäten, als bei einer größeren Anzahl
von Ringspinnmaschinen die Wahrscheinlichkeit zunimmt, daß unterschiedliche Vorgarnqualitäten
vorgehalten werden müssen und daß gelegentlich zwei Vorgarnqualitäten gleichzeitig
gewechselt werden sollen.
[0022] In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- den Grundriß einer Spinnanlage mit einem zwei Vorspinnmaschinen und eine Mehrzahl
von Ringspinnmaschinen bedienenden Transportglied;
- Fig. 2
- die Draufsicht auf die beiden, Vorgarnspulen und Vorgarnhülsen einzeln umladenden
Umsetzer zweier Vorspinnmaschinen an einem Transportglied;
- Fig. 3
- die Draufsicht auf die beiden, zwei Vorgarnspulen zum Umladen vorhaltenden Umsetzer
zweier Vorspinnmaschinen an einem Transportglied;
- Fig. 4
- die Anordnung der Steuerglieder zum Steuern des Umladevorganges;
- Fig. 5
- den Grundriß einer Variante der Spinnanlage.
[0023] Wie aus Fig. 1 und 5 erkennbar, umfaßt die Spinnanlage, anhand deren die Erfindung
dargestellt und beschrieben wird, zwei Vorspinnmaschinen 1 und 2 und vier bzw. fünf
Ringspinnmaschinen 3. Es versteht sich, daß die Erfindung auch an Spinnanlagen mit
nur einer oder mehr als zwei Vorspinnmaschinen und mit nur einer oder einer anderen
Anzahl von Ringspinnmaschinen verwirklicht werden kann.
[0024] Die Vorspinnmaschinen 1 und 2 weisen eine nicht im einzelnen dargestellte Einrichtung
zum selbsttätigen Wechseln voller Vorgarnspulen gegen leere Vorgarnhülsen auf. Diese
Einrichtung kann so ausgebildet sein, wie sie bspw. in der DE 195 05 050 C2 beschrieben
ist, auf die insoweit Bezug genommen ist. Diese Einrichtung umfaßt eine in der Vorspinnmaschine
1 bzw. 2 umlaufende Transportvorrichtung 4, mittels deren die vollen Vorgarnspulen
einem der jeweiligen Vorspinnmaschine zugeordneten Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 zugeführt
bzw. vom Umsetzer vorgesetzte leere Vorgarnhülsen abgefördert werden.
[0025] In der Variante der Fig. 1 sind die Ringspinnmaschinen 3 mit Ringspinnmaschinen-Umsetzern
6 ausgerüstet, die so ausgebildet sein können, wie sie bspw. in der DE 37 34 275 A1
dargestellt, jedoch wie in DE 39 41 822 C2 ausgeführt auf das Auswechseln einzelner
Vorgarnspulen abgestellt. Auf die Druckschriften ist insoweit Bezug genommen. Die
Ringspinnmaschinen-Umsetzer 6 sind entlang den Gattern der Ringspinnmaschinen 3 verfahrbar
und können abgelaufene oder kurz vor dem Ablaufen stehende Vorgarnspulen aus dem Gatter
der Ringspinnmaschinen entnehmen und gegen volle, ihnen zugeführte Vorgarnspulen ersetzen.
In der dargestellten Ausführungsform ist jede Ringspinnmaschine 3 mit je einem Ringspinnmaschinen-Umsetzer
6 auf jeder Seite ausgestattet. Es ist aber auch möglich, jeder Ringspinnmaschine
3 nur einen Ringspinnmaschinen-Umsetzer 6 zuzuordnen, der dann um eine Stirnseite
der Ringspinnmaschine auf deren andere Seite fahren kann. In der Variante der Fig.
5 ist vorgesehen, daß das Auswechseln der Vorgarnspulen und der Vorgarnhülsen durch
Bedienpersonen von Hand erfolgt.
[0026] Die Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 können so ausgebildet sein, wie sie bspw. in der
DE 197 02 163.8 beschrieben sind, auf die insoweit Bezug genommen ist. Wie aus Fig.
4 erkennbar, weisen die Umsetzer Hülsengreifer auf, die an den beiden Enden eines
drehbar gelagerten sowie heb- und senkbaren, doppelarmigen Hebels 8 sitzen und sich
demgemäß auf einer Kreisbahn 9 bewegen. Diese Kreisbahn 9 tangiert sowohl das Transportglied
7 als auch die Transportvorrichtung 4, so daß die Hülsengreifer einzelne Vorgarnspule
10 aus der Transportvorrichtung der jeweiligen Vorspinnmaschine 1 bzw. 2 ausklinken
und in einen Hängehalter des Transportgliedes einklinken und umgekehrt eine Vorgarnhülse
11 aus einem Hängehalter des Transportgliedes ausklinken und in einen Hängehalter
der Transportvorrichtung einklinken können.
[0027] Durch die beiden Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 und entlang der Gatter der Ringspinnmaschinen
3 - in der Variante der Fig. 1 entlang der Bewegungswege der Ringspinnmaschinen-Umsetzer
6 - ist ein endloses, im wesentlichen stetig umlaufendes Transportglied 7 geführt,
das als endlose, in einer geschlossenen Schienenbahn geführte Gliederkette ausgebildet
sein kann, an der geläufige Hängehalter angeordnet sind, in die Vorgarnspulen und
Vorgarnhülsen selbsttätig durch die Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5, die Ringspinnmaschinen-Umsetzer
6 oder von Hand durch Bedienpersonen einklinkbar sind.
[0028] Sowohl die Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 als auch die Ringspinnmaschinen-Umsetzer
6 weisen einen vorzugsweise als Lichtschranke ausgebildeten Füllsensor 12 auf, der
leeren Hängehalter/volle Spule/leere Hülse im Transportglied 7 erkennen kann. Die
Füllsensoren 12 sind in Höhe der Wicklungen der Vorgarnspulen 10, jedoch unterhalb
der Hängehalter im Transportglied angeordnet. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt,
daß die Ringspinnmaschinen-Umsetzer 6 einen weiteren Füllsensor aufweisen, der leere
oder nahezu leere Vorgarnspulen im Gatter der Ringspinnmaschine 3 erkennen kann. Da
dieser Füllsensor für das Verständnis der Erfindung nicht wesentlich ist, ist er hier
nicht dargestellt und nicht näher beschrieben.
[0029] Dem Füllsensor 12 ist ein hier nicht dargestellter Fühler zugeordnet, der den Füllsensor
beim Durchgang eines Hängehalters des Transportgliedes 7 aktiviert. Dessen Lichtschranke
registriert nach Aktivierung bei Durchgang eines leeren Hängehalters keine Unterbrechung,
bei Durchgang einer leeren Hülse eine kurze Unterbrechung und bei Durchgang einer
vollen Spule eine längere Unterbrechung, die jeweils als Signal für die jeweilige
Bestückung der Hängehalterposition dient.
[0030] Ferner weisen sowohl die Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 als auch die Ringspinnmaschinen-Umsetzer
6 einen vorzugsweise als Lichtschranke ausgebildeten Stellungsfühler 15 auf, der den
Einlauf eines Hängehalters des Transportgliedes 7 in eine Wechselstellung 16 fühlt.
Der Stellungsfühler 15 kann auf geläufige, hier nicht näher dargestellte und beschriebene
Art und Weise den als Reibradpaar 13 mit Motor 14 ausgebildeten Antrieb des Transportgliedes
7 so steuern, daß der Hängehalter im Bedarfsfall in einer Wechselstellung 16 zum Stillstand
kommt.
[0031] Erfindungsgemäß weisen die Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 und auch die Ringspinnmaschinen-Umsetzer
6 darüber hinaus einen in aller Regel als Lichttaster ausgebildeten Farbsensor 17
auf, der die Farbe einer vorbeilaufenden Vorgarnhülse 11 erkennen kann. Der Farbsensor
17 ist vorzugsweise in Höhe derjenigen Bereiche der Vorgarnhülsen angeordnet, die
nicht durch Vorgarnwicklung bedeckt sein können, also an deren oberen oder unteren
Ende. Der Farbsensor 17 sollte so ausgebildet sein, daß er mindestens zwei unterschiedliche
Farben erkennen kann, in aller Regel genügt es, wenn er bis zu sechs unterschiedliche
Farben erkennt.
[0032] Dabei kann der Farbsensor in dem Sinne "intelligent" ausgebildet sein, daß er nur
beim Vorliegen einer ihm zum Erkennen aufgegebenen Farbe ein Signal abgibt. Er kann
jedoch auch so ausgebildet sein, daß er für alle durch ihn erkennbaren Farben unterschiedliche
Signale abgibt, die dann in einer nachgeordneten, entsprechend "intelligent" ausgebildeten
Steuereinheit auf das Vorliegen einer bestimmten Farbe überprüft werden müssen. Es
sei im folgenden davon ausgegangen, daß der jeweilige Farbsensor 17 eines Umsetzers
5 oder 6 dem jeweiligen Füllsensor 12 in Laufrichtung des Transportgliedes 7 vorgeordnet
ist. In diesem Falle werden der Füllsensor 12 und der Stellungsfühler 15 nur dann
aktiviert, wenn eine Hülse der "richtigen", also dem jeweiligen Umsetzer und der jeweiligen
Vorspinnmaschine bzw. Ringspinnmaschine zugeordneten Qualität bzw. Farbe erkannt wird
und weitere Unterscheidung auf volle Vorgarnspule oder leere Vorgarnhülse erforderlich
wird. Es ist jedoch ebenso möglich, den jeweiligen Füllsensor 12 dem jeweiligen Farbsensor
17 vorzuordnen. In diesem Falle werden der Farbsensor 17 und der Stellungsfühler 15
nur dann aktiviert, wenn - im Falle eines Vorspinnmaschinen-Umsetzers 5 - eine leere
Vorgarnhülse 11 oder ein leerer Hängehalter bzw. - im Falle eines Ringspinnmaschinen-Umsetzers
6 - eine volle Vorgarnspule 10 erkannt wird.
[0033] Der Farbsensor 17 und der Füllsensor 12 sind vorteilhafterweise innerhalb des jeweils
ersten Teilungsfeldes 18 der Hängehalter auf dem Transportglied 7 vor einer Wechselstellung
16 angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß die Signale der Sensoren sogleich zur Steuerung
verwendet werden können. Im anderen Falle müßten Speicher vorgesehen sein, die die
Signale zwischenspeichern, bis der Hängehalter, auf die sich ein Signal bezieht, in
die Wechselstellung 16 einläuft.
[0034] Schließlich enthält jeder Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 und jeder Ringspinnmaschinen-Umsetzer
6 eine Steuereinheit 19, die die eingehenden Signale des Farbsensors 17, des Füllsensors
12 und des Stellungsfühlers 15 sowie vom Wechselmechanismus des Umsetzers zugeleitete
Signale verarbeitet und in über die Leitung 20 weitergegebene funktionsgerechte Stellsignale
an den Wechselmechanismus und an den Antrieb 13, 14 des Transportgliedes 7 umwandelt.
Die Funktionen der Steuereinheit 19 sind in später näher erläuterten Weise auch umstellbar.
[0035] Wie aus Fig. 2 erkennbar, ist das Transportglied 7 - das in Richtung der angesetzten
Pfeilspitze umläuft - bei seinem Zulauf zu den Vorspinnmaschinen-Umsetzern 5 unregelmäßig
bestückt. Es weist neben leeren Hängehaltern 21 auch mit Vorgarnhülsen 11 oder mit
Vorgarnspulen 10 bestückte Hängehalter jeweils der Qualität/Farbe A (Kreise mit rechtssteigendem
Strich) und Qualität/Farbe B (Kreise mit linkssteigendem Strich) auf. Die Qualität
A werde von der Vorspinnmaschine 1, die Qualität B von der Vorspinnmaschine 2 geliefert.
[0036] Wenn der Farbsensor 17 eines der Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 eine Hülse "seiner"
Farbe/Qualität erkennt, gibt er ein Signal an den Steuereinheit 19 des Umsetzers,
der daraufhin mit einem Stellsignal den Füllsensor 12 des Umsetzers aktiviert. Wenn
der Füllsensor 12 ein einer leeren Vorgarnhülse entsprechende Signal an die Steuereinheit
19 leitet und diesem auch ein Signal der Wechselvorrichtung über das Vorhalten einer
vollen Vorgarnspule 10 am doppelarmigen Hebel 8 vorliegt, aktiviert dieser den Stellungsfühler
15 zum Anhalten des Transportgliedes 7 und zum Positionieren des Hängehalters in der
Wechselposition 16. Wenn der Steuereinheit 19 ein Bestätigungssignal des Positionierens
vorliegt, löst sie durch ein über die Leitung 20 an die Wechselvorrichtung gegebenes
Stellsignal den Umladevorgang aus. Durch diesen Umladevorgang wird die Vorgarnhülse
11 aus dem Transportglied 7 entnommen und eine Vorgarnspule 10 in das Transportglied
eingehängt sowie unmittelbar nach diesem Wechselvorgang das Transportglied wieder
in Umlauf gesetzt. Falls sich das Transportglied 7 und die Transportvorrichtung 4
einer Vorspinnmaschine 1, 2 nicht in gleicher Höhe befinden und das Neubestücken der
Hülsengreifer an den doppelarmigen Hebeln 8 daher nicht synchron beim Wechselvorgang
erfolgen kann, wird der Umsetzvorgang durch Absetzen der Vorgarnhülse 11 in die Transporteinrichtung
4 der Vorspinnmaschine und das Aufnehmen einer neuen Vorgarnspule 10 aus deren Transporteinrichtung
abgeschlossen.
[0037] Wenn der Steuereinheit 19 kein Signal über das Vorhalten einer Vorgarnspule 10 durch
die Wechselvorrichtung des Vorspinnmaschinen-Umsetzers 5 vorliegt, löst sie auf das
Positioniersignal des Stellungsfühlers 15 kein Stellsignal an den Antrieb 13, 14 des
Transportgliedes 7 aus, so daß dieses nicht angehalten wird. Wenn eine Transportvorrichtung
4 einer Vorspinnmaschine 1, 2 noch Vorgarnspulen 10 enthält und an ihr ein Spulenwechsel
ansteht, für den diese Transportvorrichtung geräumt sein muß, kann die Steuereinheit
19 des Umsetzers so programmiert werden, daß sie diese Vorgarnspulen auch in leere
Hängehalter 21 des Transportgliedes 7 einstellen läßt. Für einen Partiewechsel kann
die Steuereinheit 19 darüber hinaus auch so programmierbar sein, daß sie den Umsetzer
5 veranlaßt, sowohl Vorgarnspulen 10 als auch Vorgarnhülsen 11 einer Qualität/Farbe
aus dem Transportglied 7 zu entnehmen und mit Vorgarnspulen der neuen Vorgarnqualität
oder auch nicht zu bestücken bzw. leere Hängehalter des Transportgliedes mit Vorgarnspulen
einer neuen Qualität/Farbe zu bestücken.
[0038] In vielen Fällen sind die Wechselvorrichtungen der Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 gemäß
Fig. 3 so ausgebildet, daß sie gleichzeitig zwei Vorgarnspulen 10 aus der Transportvorrichtung
4 einer Vorspinnmaschine 1, 2 entnehmen und zum einzelnen oder gleichzeitigen Einwechseln
in das Transportglied 7 vorhalten können. Die Umsetzer 5 weisen zu diesem Zweck zwei
Umsetzpositionen 16, 16' mit je einem der doppelarmigen Hebel 8 auf. Das Transportglied
7 ist dann vorteilhafterweise so bestückt, daß jeweils zwei aufeinanderfolgende Hängehalter
mit Vorgarnspulen der gleichen Qualität/Farbe belegt sind. In diesem Falle sind der
Farbsensor 17 und der Füllsensor 12 schon im zweiten Hängehalter-Teilungsfeld 22 vor
der in Durchlaufrichtung des Transportgliedes 7 ersten Wechselposition 16 angeordnet.
Sie können auf diese Weise erkennen, ob zwei aufeinanderfolgende Hängehalter mit leeren
Hülsen belegt sind und unter Zeitgewinn gemeinsam umgeladen werden können. Wenn dies
nicht der Fall ist, sind die Umsetzer so ausgebildet und durch die Steuereinheit 19
so steuerbar, daß auch einzelne Vorgarnspulen und Vorgarnhülsen an einer der Wechselpositionen
16, 16' umgeladen werden können, an der eine Vorgarnhülse 11 zum Auswechseln ansteht
und eine Vorgarnspule 10 zum Auswechseln vorgehalten wird.
[0039] Es ist von Vorteil, mehrere Vorspinnmaschinen 1, 2 oder zumindest die Wechselpositionen
16 bzw. 16 und 16' ihrer Umsetzer 5 in solchem gegenseitigem Abstand anzuordnen, daß
dieser einem ganzzahligen Vielfachen n*a (n = 2, 3, 4, ...) des Teilungsabstandes
a der Hängehalter im Transportglied 7 entspricht. In diesem Falle können bei einem
Stillstand des Transportgliedes 7 mehrere Umsetzer 5 unter Zeitgewinn gleichzeitig
umladen.
[0040] Für den Fall, daß die Vorspinnmaschinen 1, 2 häufig gleiche Qualitäten abliefern,
ist es vorteilhaft, das Transportglied 7 so zu führen, daß die Wechselpositionen 16
der Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 in etwa im Bruchteilsabstand der Anzahl der angeschlossenen
Vorspinnmaschinen am Transportglied liegen - bei zwei Vorspinnmaschinen also bspw.
im Abstand der halben Länge des Transportgliedes, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist.
Auf diese Weise ist eine annähernd gleichmäßige Bestückung des Transportgliedes 7
über dessen ganze Länge erreichbar. Falls in einem Transportglied 7 nur Vorgarnspulen
einer Qualität gefördert werden, kann der Farbsensor 17 stillgelegt sein, es sei denn,
es soll auch in diesem Falle überwacht werden, ob nicht versehentlich eine Vorgarnspule
10 oder Vorgarnhülse 11 "falscher" Farbe/Vorgarnqualität in das Transportglied 7 geraten
ist.
[0041] Wenn die Vorgarnqualität an einer Vorspinnmaschine 1, 2 gewechselt werden soll, soll
die auslaufende Vorgarnqualität umgehend aus dem Transportglied 7 entfernt und durch
die neue Vorgarnqualität ersetzt werden. Um dies zu erreichen, kann die Steuereinheit
19 so programmiert werden, daß sie den Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 so steuert, daß
er sowohl Vorgarnspulen 10 als auch Vorgarnhülsen 11 der auslaufenden Vorgarnqualität/Farbe
aus dem Transportglied 7 entnimmt und keine Vorgarnspulen mehr oder Vorgarnspulen
der neuen Vorgarnqualität in das Transportglied einstellt. Die aus dem Transportglied
7 entnommenen Vorgarnspulen 10 und Vorgarnhülsen 11 der auslaufenden Vorgarnqualität
sollen dabei natürlich nicht in die Transportvorrichtung 4 der Vorspinnmaschine 1
oder 2 eingestellt, sondern gesondert abgelegt werden. Die Wechselvorrichtung des
Umsetzers 5 muß für diesen Arbeitsablauf ausgebildet sein.
[0042] Die Funktion von Ringspinnmaschinen-Umsetzern 6 unterscheidet sich von derjenigen
von Vorspinnmaschinen-Umsetzern 5 dadurch, daß sie entlang des Gatters der Ringspinnmaschinen
3 patrouillieren und leere, bzw. kurz vor dem Auslaufen stehende Vorgarnhülsen 11
im Gatter suchen. Wenn ein Ringspinnmaschinen-Umsetzer 6 eine Vorgarnhülse 11 im Gatter
entdeckt hat, bleibt er stehen und bereitet den Wechselvorgang vor. Dabei erfaßt er
mittels seines aktivierten Farbsensors 17 und seines gegebenenfalls zu aktivierenden
Füllsensors 12 (oder umgekehrt) die Farbe/Vorgarnqualität und den Füllstand der im
Transportglied 7 an ihm vorbeilaufenden Vorgarnspulen 10 und Vorgarnhülsen 11. Sobald
er eine Vorgarnspule 10 der "richtigen", d.h. der Vorgarnqualität erkannt hat, die
an der Ringspinnmaschine 3 verarbeitet wird, an der er tätig ist, setzt seine Steuereinheit
durch ein Stellsignal an den Antrieb 13, 14 des Transportbandes 7 dieses still und
läßt durch ein Stellsignal an die Wechselvorrichtung des Umsetzers 6 die Vorgarnhülse
11 aus dem Gatter der Ringspinnmaschine gegen eine Vorgarnspule 10 aus dem Transportglied
auswechseln. Anschließend setzt sie das Transportglied 7 wieder in Bewegung.
[0043] Insbesondere dann, wenn - wie in Fig. 1 dargestellt - die Wechselpositionen 16, 16'
der in ein Transportglied 7 einspeisenden Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 zweier oder
mehrerer Vorspinnmaschinen 1, 2 benachbart sind, kann für mehrere Vorspinnmaschinen-Umsetzer
5 an einem Transportglied 7 nur ein Farbsensor 17 und gegebenenfalls auch nur ein
Füllsensor 12 vorgesehen sein, die dann in Laufrichtung des Transportgliedes 7 zweckmäßig
unmittelbar vor diesen Wechselpositionen angeordnet sind. Nachdem erfindungsgemäß
ein enges Zusammenwirken der Füllsensoren 12 und der Farbsensoren 17 im Sinne eines
Aktivierens eines nachgeordneten Sensors durch einen vorgeordneten Sensor möglich
ist, sind der Farbsensor 17 und der Füllsensor 12 vorteilhaft zu einer Sensoreinheit
23 zusammengefaßt. Die Steuereinheit 19' ist dann nicht mehr den Umsetzern 5 zugeordnet,
sondern dieser Sensoreinheit 23.
[0044] Spinnereien weisen häufig eine intelligente, zentrale Steuervorrichtung auf, die
den Betrieb der verschiedenen Maschinen der Spinnerei selbsttätig funktionsgerecht
steuern. In Ausgestaltung der Erfindung kann auf die dezentralen Steuereinheiten 19
jedenfalls der Vorspinnmaschinen-Umsetzer 5 verzichtet werden und die Signale deren
Füllsensoren 12 oder deren Farbsensoren 17 oder beider können gemäß Fig. 5 einer solchen
zentralen Steuereinheit 24 aufgeschaltet werden, die dann die Steuerung der Umladevorgänge
dieser Umsetzer übernimmt. Die zentrale Steuereinheit 24 ordnet die ihr vom Farbsensor
17 zugeleiteten Signale der jeweiligen, ihr bekannten Position des Transportgliedes
7, für die diese Signale generiert worden sind, zu und kann, sobald die betreffende
Position die Wechselstellung 16, 16' des "richtigen" Vorspinnmaschinen-Umsetzers 5,
also desjenigen, der die zutreffende Vorgarnqualität handhabt, erreicht hat, dessen
Füllsensor 12 aktivieren. Wenn ihr darüber hinaus auch das von einem Füllsensor 12
generierte Signal zugeleitet wird, kann sie auch das Transportglied 7 stillsetzen
und den Umsetzer 5 unmittelbar zum Wechselvorgang ansteuern.
[0045] Indem das Umladen von Vorgarnhülsen und Vorgarnspulen farbabhängig gesteuert wird,
ist in dem Falle, in dem ein Transportglied Vorgarnspulen mindestens zweier unterschiedlicher
Vorgarnqualitäten transportiert, sichergestellt,
- daß eine Vorspinnmaschine nur mit Vorgarnhülsen derjenigen Farbe versorgt wird, die
der von ihr produzierten Vorgarnqualität entspricht und demgemäß jede Vorgarnqualität
immer nur auf Vorgarnhülsen mit der richtigen Farbe gewunden wird;
- daß eine mit einer Vorgarnspule bestückt gewesene Position des Transportgliedes wieder
mit einer Vorgarnspule derselben Vorgarnqualität bestückt wird und daher die Bestückung
des Transportgliedes mit Vorgarnspulen der verschiedenen Qualitäten quantitativ und
positionsbezogen gleich bleibt;
- daß eine Ringspinnmaschine nur mit Vorgarnspulen derjenigen Farbe/Vorgarnqualität
versorgt wird, die für sie vorgesehen ist.
[0046] Es können auch keine Verwechslungen vorkommen, wenn etwa an Positionen des Transportgliedes
bspw. durch eine Bedienperson Vorgarnspulen oder Vorgarnhülsen anderer Vorgarnqualität
- sprich Farbe - geladen werden. Ein Umsetzer führt seiner Vorspinnmaschine stets
nur Vorgarnhülsen der "richtigen" Farbe/Vorgarnqualität zu und bestückt das Transportglied
stets wieder mit einer Vorgarnspule der "richtigen" Vorgarnqualität.
[0047] Unter der Qualität eines Vorgarnes sind alle Parameter verstanden, durch die es sich
von einem anderen Vorgarn unterscheidet, insbesondere also seine Feinheit, sein Material,
bei Mischungen das Mischungsverhältnis, seine Farbe usw. Ein Verwechseln der Vorgarnqualitäten
kann zu schwerwiegenden und insbesondere dann kostspieligen Fehlern führen, wenn es
erst spät, gegebenenfalls erst in Fertigprodukt erkannt wird.
Bezugszahlenliste
[0048]
- 1, 2
- Vorspinnmaschinen
- 3
- Ringspinnmaschinen
- 4
- Transportvorrichtung
- 5
- Vorspinnmaschinen-Umsetzer
- 6
- Ringspinnmaschinen-Umsetzer
- 7
- Transportglied
- 8
- Doppelarmiger Hebel
- 9
- Kreisbahn
- 10
- (Volle) Vorgarnspule
- 11
- (Leere) Vorgarnhülse
- 12
- Füllsensor
- 13
- Reibradpaar
- 14
- Motor des Reibradpaares
- 15
- Stellungsfühler
- 16, 16'
- Wechselstellung
- 17
- Farbsensor
- 18
- Hängehalter-Teilungsfeld
- 19, 19'
- (Zentrale) Steuereinheit
- 20
- Leitung
- 21
- (Leerer) Hängehalter
- 22
- Hängehalter-Teilungsfeld
- 23
- Sensoreinheit
- 24
- Zentrale Steuereinheit
- a
- Gegenseitiger Abstand (Teilung) der Hängehalter im Transportglied
- n
- Anzahl der an das Transportglied angeschlossenen Vorspinnmaschinen
- n*a
- Ganzzahliges Vielfaches des Teilungsabstandes (n = ganze Zahl)
- m
- Anzahl von Vorgarnqualitäten, die gleichzeitig wechselbar sein sollen
1. Spinnanlage mit mindestens einer Vorspinnmaschine und mit mindestens einer Ringspinnmaschine
und mit einem endlosen, umlaufenden Transportglied, mittels dessen Vorgarnspulen von
der Vorspinnmaschine zu der Ringspinnmaschine und Vorgarnhülsen von der Ringspinnmaschine
zu der Vorspinnmaschine transportierbar sind und das mindestens zeitweise Vorgarnspulen
mit unterschiedlichen Vorgarnqualitäten auf Vorgarnhülsen mit den unterschiedlichen
Vorgarnqualitäten zugeordneten unterschiedlichen Farben transportiert, und mit mindestens
einem selbsttätigem Umsetzer, mittels dessen Vorgarnspulen und Vorgarnhülsen bestimmter
Vorgarnqualität bzw. Hülsenfarbe in das Transportglied einstellbar und aus ihm entnehmbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Farbsensor (17) vorgesehen ist, der zum selbsttätigen Erkennen der
unterschiedlichen Farben am Transportglied (7) an ihm vorbeilaufender Vorgarnhülsen
(11) und zum Steuern der Umladevorgänge des Umsetzers (5, 6) in Abhängigkeit von der
Farbe der Vorgarnhülsen (11) eingerichtet ist.
2. Spinnanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Umsetzer (5, 6) ein Farbsensor (17) zugeordnet ist, der die Umladevorgänge jeweils
desjenigen Umsetzers steuert, dem er zugeordnet ist.
3. Spinnanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Transportglied (7) mindestens ein Farbsensor (17) zugeordnet ist, der über eine
zentrale Steuereinheit (19') die Umladevorgänge mindestens eines Umsetzers (5) einer
Vorspinnmaschine (1, 2) steuert.
4. Spinnanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Farbsensor (17) zum Unterscheiden von mindestens n unterschiedlichen Farben eingerichtet
ist, wobei n die Anzahl der an das Transportglied (7) angeschlossenen Vorspinnmaschinen
(1, 2) ist.
5. Spinnanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Farbsensor (17) zum Unterscheiden von (n + m) unterschiedlichen Farben eingerichtet
ist, wobei n die Anzahl der an das Transportglied (7) angeschlossenen Vorspinnmaschinen
(1, 2) und m die Anzahl von Vorgarnqualitäten ist, die gleichzeitig wechselbar sein
sollen.
6. Spinnanlage nach Anspruch 1, mit mindestens einem Füllsensor, der zwischen (vollen)
Vorgarnspulen, (leeren) Vorgarnhülsen und leeren Hängehalterpositionen, die am Transportglied
an ihm vorbeilaufen, unterscheidet und der Umladevorgänge mindestens eines Umsetzers
steuert,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mindestens eine Farbsensor (17) dem Füllsensor (12) in Durchlaufrichtung der Vorgarnspulen
(10) und Vorgarnhülsen (11) vorgeordnet und zum Aktivieren des Füllsensors eingerichtet
ist.
7. Spinnanlage nach Anspruch 1, mit mindestens einem Füllsensor, der zwischen (vollen)
Vorgarnspulen, (leeren) Vorgarnhülsen und leeren Hängehalterpositionen, die am Transportglied
an ihm vorbeilaufen, unterscheidet und der Umladevorgänge mindestens eines Umsetzers
steuert,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Füllsensor (12) dem mindestens einen Farbsensor (17) in Durchlaufrichtung der
(vollen) Vorgarnspulen (10) und (leeren) Vorgarnhülsen (11) vorgeordnet und zum Aktivieren
des Farbsensors eingerichtet ist.
8. Spinnanlage nach Anspruch 3 und 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Farbsensor (17) und ein Füllsensor (12) zu einer Sensoreinheit (23) zusammengefaßt
sind.
9. Verfahren zum Betreiben einer Spinnanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Zulaufen einer Hängehalterposition des Transportgliedes (7) zu einem der Umsetzer
(5, 6) mittels des in Laufrichtung des Transportgliedes vorgeordneten Farbsensors
(17) vorab geprüft wird, ob die Hängehalterposition eine (volle) Vorgarnspule (10)
oder eine (leere) Vorgarnhülse (11) der dem Umsetzer bzw. dessen Vorspinnmaschine
(1, 2) zugeordneten Farbe/Qualität aufweist und nur dann, wenn dies der Fall ist,
der nachgeordnete Füllsensor (12) des betreffenden Umsetzers aktiviert wird.
10. Verfahren zum Betreiben einer Spinnanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Zulaufen einer Hängehalterposition des Transportgliedes (7) zu einem der Umsetzer
(5, 6) mittels des in Laufrichtung des Transportgliedes vorgeordneten Füllsensors
(12) vorab geprüft wird, ob die Hängehalterposition eine leere Vorgarnhülse (11) aufweist
und nur dann, wenn dies der Fall ist, nachgeordnete Farbsensoren (17) aktiviert werden.