(19)
(11) EP 0 916 756 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.05.1999  Patentblatt  1999/20

(21) Anmeldenummer: 99100144.7

(22) Anmeldetag:  12.08.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D02G 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 16.08.1995 DE 19530105
27.09.1995 DE 19535931

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
96112942.6 / 0761854

(71) Anmelder: B a r m a g AG
D-42897 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Jaschke, Klemens
    42499 Hückeswagen (DE)
  • Berges, Dietrich
    51709 Marienheide (DE)

(74) Vertreter: Kahlhöfer, Hermann, Dipl.-Phys. et al
Patent- und Rechtsanwälte Bardehle,Pagenberg,Dost,Altenburg, Geissler,Isenbruck Uerdinger Str. 5
40474 Düsseldorf
40474 Düsseldorf (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 08 - 01 - 1999 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Texturiermaschine mit pneumatischem Fadenanleger


(57) Es wird eine Texturiermaschine mit mehreren Arbeitsstationen und einem höhenverstellbaren Fadenanleger zum Anlegen eines Fadens (10) in einer Heizeinrichtung (8) und/oder Kühleinrichtung (9) beschrieben, wobei bei der Texturiermaschine an jeder Arbeitsstation der Faden (10) über ein Lieferwerk (11), die Heizeinrichtung (8), die Kühleinrichtung (9), einen Falschdraller und ein Abzugswerk (12) zu einer Aufwicklung (13) geführt wird. Gemäß der Erfindung bewirkt der Fadenanleger (5) das Öffnen oder Schließen einer Heizklappe (44) der Heizeinrichtung (8), wobei die Position des Fadenführers (6) als Steuersignal einer Steuereinrichtung (37) zugeführt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Texturiermaschine mit einem höhenverstellbaren Fadenanleger gemäß Oberbegriff von Anspruch 1, siehe die Druckschrift US-A-3 981 128.

[0002] Texturiermaschinen mit höhenverstellbaren Fadenanlegern sind weiter aus folgenden Druckschriften bekannt. Aus der DE-PS 23 48 322 ist ein Fadenanleger bekannt, welcher eine höhenverstellbare Handstange mit Gleitführung und einem Seilmechanismus mit Umlenkrollen zum Überbrücken größerer Bedienungshöhen beschrieben. Der Mechanismus ist relativ kompliziert, erfordert lange Bedienwege bei der manuellen Bedienung der Handstange und erfordert darüberhinaus neben einer hohen Kraftanwendung eine hohe Geschicklichkeit der Bedienperson.

[0003] Aus der DE 25 30 125 C2 ist ebenfalls eine Fadenanlegestange mit Geradführungen bekannt, welche manuell zu bedienen ist und Schwenkarme zur Aufnahme von Fadenführern aufweist. Diese manuell zu betätigende Fadenanlegestange erfordert ebenfalls eine hohe Kraftanwendung und Geschicklichkeit vor allen Dingen bei großen Höhen der Maschinen.

[0004] Aus der DE-PS 1 817 084 ist eine manuell heb- und senkbare Stange mit einem Galgen für einen Fadenführer bekannt. Auch hier ist es für die Bedienperson erforderlich, die Stange manuell mit großer Kraft und viel Geschicklichkeit anzuheben bzw. abzusenken.

[0005] Aus der DE-AS 21 55 514 ist ebenfalls eine manuell verschiebbare Stange mit Führungen als Fadenanleger bekannt.

[0006] Allen bekannten Texturiermaschinen mit den höhenverstellbaren Fadenanlegern des Standes der Technik ist gemein, daß vor allen Dingen bei großen Höhen eine relativ große Kraftaufwendung der Bedienperson sowie eine hohe Geschicklichkeit zum Anlegen eines Fadens aus einer unteren Fadeneinfädelposition in eine obere Fadenanlegeposition erforderlich ist. Der Nachteil der bei den bekannten Texturiermaschinen eingesetzten mechanischen Fadenanleger besteht darin, daß der Verschiebeweg der Bedienerstange bis zu ca. 1,20 m in den Bedienergang ragt. Diese relativ große Stange muß durch die Bedienperson bewegt werden.

[0007] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Texturiermaschine mit höhenverstellbarem Fadenanleger zu schaffen, welcher mit geringem Kraftaufwand und ohne hohe Geschicklichkeit bei kleinen zurückzulegenden Wegen seitens der Bedienperson betätigbar ist.

[0008] Diese Aufgabe wird mit einer Texturiermaschine mit höhenverstellbarem Fadenanleger mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.

[0009] Danach wird bei der Texturiermaschine, bei welcher ein höhenverstellbarer Fadenanleger zum Anlegen eines Fadens in einer Heizeinrichtung und/oder Kühleinrichtung vorgesehen ist und bei welcher an jeder Arbeitsstation der Faden über ein Lieferwerk, die Heizeinrichtung, die Kühleinrichtung, einen Falschdraller und ein Abzugswerk zu einer Aufwicklung geführt wird. Da bei Stromausfall in einer Maschine die Fäden in den Heizern rasch schmelzen können bzw. sogar verbrennen, ist es wünschenswert, alle Fäden schnell aus den Heizern zu entfernen. Dazu ist ein seitens der Bedienperson möglichst einfach zu bedienender Fadenanleger erforderlich. Erfindungsgemäß bewirkt der Fadenleger das Öffnen oder Schließen einer Heizklappe der Heizeinrichtung, so daß in vorteilhafter Weise die Position des Fadenführers als Steuersignal einer Steuereinrichtung zuführbar ist.

[0010] Erfindungsgemäß wird ein oberer Anschlag des Gleitelementes durch einen Kontaktschalter gebildet, wobei der Kontaktschalter mit einer Steuereinrichtung zum Öffnen und Schließen einer Heizklappe der Heizeinrichtung verbunden ist.

[0011] Dazu weist die Steuereinrichtung vorzugsweise ein 3/2-Wege-Ventil und einen Schließzylinder auf, wobei das 3/2-Wege-Ventil mit dem Kontaktschalter derart angesteuert wird, daß ein Druckraum des Schließzylinders entlüftet oder mit einer Druckquelle verbunden wird.

[0012] Durch die vorteilhafte Ausbildung des oberen Anschlages, in dem vorzugsweise ein Kontaktschalter integriert ist, können Steuerimpulse zu einer Steuereinrichtung zum Öffnen und Schließen einer Heizklappe der Heizeinrichtung übertragen werden. Somit kann die Bedienperson sowohl den Fadenanleger als auch die Heizklappe mit einmaliger Betätigung eines Steuerventils steuern. Hierbei ist es besonders von Vorteil, wenn die Verstellung der Heizklappe mit einer druckluftbeaufschlagten Steuereinrichtung erfolgt. Die Versorgung des Fadenanlegers und der Steuereinrichtung kann mit einer Druckquelle geschehen.

[0013] Bevorzugterweise weist der Fadenanleger ein Gleitelement mit mindestens einem Magneten auf, der an der Außenfläche einer Hülse angebracht und daran verschiebbar befestigt ist. Die Polung des Magneten ist entgegengesetzt zu der Polung eines im Innern der Hülse geführten und pneumatisch mit Druckluft verlagerbaren kolbenstangenlosen Magnetkolbens. Durch den druckluftgeführten Magnetkolben kann bei fortwährender Druckluftzufuhr das Gleitelement mit dem der Fadenführer in eine jeweilige gewünschte Position gefahren werden bzw. durch entsprechende Schaltung auch in dieser gehalten werden.

[0014] Die Steuerung der Druckluftzufuhr auf die jeweilige Seite des in der Hülse geführten Magnetkolbens erfolgt insbesondere mittels eines Steuerventils, das vorzugsweise als 4/3-Wege-Ventil ausgebildet ist.

[0015] Der Magnetkolben ist so steuerbar, daß der Fadenanleger in jeder gewünschten Position arretierbar ist. Dazu kann das 4/3-Wege-Ventil manuell zwischen einer ersten Raststellung zum Einfahren bzw. Nach-Unten-Fahren des Fadenführers, einer zweiten Raststellung zum Halten des Fadenführers in einer bestimmten Position und einer dritten Raststellung zum Ausfahren des Fadenführers verstellt werden. Durch die verschiedenen Raststellungen wird die Zufuhr von Druckluft von einer Druckluftquelle auf die Oberseite bzw. Unterseite bzw. auf die Oberseite und die Unterseite des Magnetkolbens realisiert. Wenn die Druckluft auf die Oberseite des Magnetkolbens in der Hülse zugeführt wird, wird der Magnetkolben in der Hülse von oben nach unten verschoben, d.h. das Gleitelement bzw. der Fadenführer wird eingefahren.

[0016] Wenn dagegen die Unterseite des Magnetkolbens mit Druckluft beaufschlagt wird, wird während der Dauer der Druckluftzufuhr der Magnetkolben von unten nach oben gefahren, was bewirkt, daß der Fadenführer ausgefahren wird. Wenn die zweite Raststellung gewählt wird, wird Druckluft sowohl auf die Oberseite des Magnetkolbens als auch auf die Unterseite des Magnetkolbens geführt, wodurch, bedingt durch den herrschenden Druckausgleich zwischen der Oberseite und der Unterseite des Magnetkolbens in der Hülse, der Fadenanleger in dieser Position gehalten wird. Diese Haltestellung kann während des Einfahrhubes sowie auch während des Ausfahrhubes des Fadenanlegers in jeder beliebigen Position längs der Hülse aktiviert werden.

[0017] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist desweiteren zur Steuerung des 4/3-Wege-Ventils zusätzlich ein 2/2-Wege-Ventil vorgesehen, das über eine separate Steuereinrichtung angesteuert wird. Dieses 2/2-Wege-Ventil ist mit einem zusätzlichen Druckluftanschluß am 4/3-Wege-Ventil verbunden, so daß bei Stromausfall über diesen zusätzlichen Druckluftanschluß das 4/3-Wege-Ventil so steuerbar ist, daß der Fadenführer einfahrbar ist. Das ist insofern wichtig, als bei Stromausfall infolge ihrer Wärmekapazität die Heizer ihre Temperatur noch relativ lange beibehalten. Der nicht mehr weiter abgeförderte Faden kann somit in Kontakt mit den Heizeroberflächen gelangen und dadurch schmelzen bzw. verbrennen, weshalb es wichtig ist, das bei einem derartigen Stromausfall der Faden problemlos, relativ schnell und leicht aus dem Heizer bzw. auch aus der Kühleinrichtung herausgeführt werden kann. Dies wird durch Einfahren des Fadenführers realisiert.

[0018] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Raststellungen mittels eines Stößels realisiert. Mit diesem Stößel wird das 4/3-Wege-Ventil, d.h. sein Steuerkolben gesteuert, wobei dieser Steuerkolben als Doppelkolben ausgebildet ist und je nach Raststellung die Zufuhr von Druckluft zur Unterseite und/oder zur Oberseite des Magnetkolbens steuert. Die verschiedenen Raststellungen des Stößels liegen dicht genug beieinander und müssen lediglich dem Abstand der einzelnen Kolben des Doppelkolbens entsprechen, so daß die entsprechenden Zuleitungen bzw. Ableitungen zur Unterseite bzw. Oberseite des Magnetkolbens abdeckbar bzw. freigebbar sind. Dadurch ergeben sich kurze Wege, die durch die Bedienperson leicht und mit geringem Kraftaufwand durchgeführt werden können. Zur Realisierung dieser Raststellungen sind in dem Stößel Rastnuten vorgesehen, welche in federbelastete Rastelemente eingreifen, so daß durch Verschieben des Stößels ein Einrasten in die jeweils gewünschte Rastnut erfolgt. Die Betätigungsrichtung ist dabei entsprechend der gewünschten Bewegungsrichtung des Fadenführers. Unter Betätigungsrichtung ist die Richtung zu verstehen, in die der Stößel gedrückt bzw. gezogen werden muß.

[0019] Die Rastnuten können dabei sowohl zwischen dem Stößelgriff und dem Doppelkolben oder zwischen den einzelnen Kolben des Doppelkolbens angeordnet sein. Die letztere Bauart stellt dabei eine kompaktere Bauart für das als Steuerventil dienende 4/3-Wege-Ventil dar.

[0020] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden nun anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert.

[0021] Es zeigen:
Fig. 1
ein pneumatisches Schaltbild eines pneumatisch beaufschlagten Fadenanlegers;
Fig. 2
den prinzipiellen Aufbau einer Texturiermaschine in Verbindung mit der üblichen Anordnung eines Fadenanlegers;
Fig. 3
einen mit einem 4/3-Wege-Ventil gesteuerten Magnetfadenanleger in einer ersten Raststellung (Hochfahren) des Steuerventils;
Fig. 4
ein Fadenanlegersystem gemäß Fig. 3 in einer zweiten Raststellung (Position Halten) des Steuerventils;
Fig. 5
ein Fadenanlegersystem gemäß Fig. 3 in einer dritten Raststellung (Einfahren) des Steuerventils;
Fig.6
ein weiteres Ausführungsbeispiel mit zwischen den Einzelkolben eines Doppelkolbens angeordneten Rastnuten; und
Fig. 7
zwei Fadenanleger, die eine Heizeinrichtung bedienen, in ausgefahrenem Zustand.


[0022] Fig. 1 zeigt ein Pneumatikschaltbild einer prinzipiellen Anordnung eines pneumatisch beaufschlagten Fadenanlegers 5. Eine Druckluftquelle 1 ist über ein 4/3-Wege-Ventil 2 mit dem Fadenanleger 5 verbunden. Der Fadenanleger 5 weist eine Hülse auf, in welcher kolbenstangenlos durch Druckbeaufschlagung ein Magnetkolben auf- und abbewegt werden kann. An der Außenseite der Hülse ist ein Gleitelement 14 als Magnet gleitend befestigt, welcher eine Polung aufweist, die verschieden ist von der des Magnetkolbens im Innern der Hülse. Dadurch wird der am Außenumfang der Hülse befestigte Magnet bzw. Gleitelememt 14 bei Druckbeaufschlagung des Magnetkolbens im Innern der Hülse auf- und abbewegt. Am Außenurnfang der Hülse verschieblich angeordnetes Gleitelement 14 ist ein Fadenführer 6 angeordnet, mittels welchem der Faden in die Heizeinrichtung 8 bzw. Kühleinrichtung 9 eingelegt werden kann.

[0023] Das 4/3-Wege-Ventil 2 wird über ein 2/2-Wege-Ventil 3 angesteuert, das seinerseits durch eine Steuereinrichtung 4 angesteuert wird. Das 2/2-Wege-Ventil 3 dient dazu, daß bei Stromausfall die Druckluftquelle 1 mit dem in der Hülse 26 des Fadenanlegers 5 oberhalb des Magnetkolbens 7 gebildeten Raumes verbunden wird, so daß in dieser Situation bei Druckluftzufuhr zu diesem Raum der Magnetkolben 7 von oben nach unten bewegt wird.

[0024] Fig. 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Texturiermaschine, bei welcher an jeder entsprechenden Arbeitsstelle der Faden 10 von der Ablaufspule 34 über ein Lieferwerk 11, das aus entsprechenden Förderrollen besteht, einer Heizeinrichtung 8 zugeführt. Am Ende der Heizeinrichtung 8 befindet sich eine Umlenkrolle 36, über welche der Faden 10 läuft und umgelenkt wird, so daß er danach in eine Kühleinrichtung 9 eintritt. Von der Kühleinrichtung wird der Faden 10 einem Falschdraller 31 und einem Abzugswerk 12 zugeführt, von wo aus er einer Aufwicklung 13 zugeführt wird. Alternativ kann der Faden 10 vor dem Lieferwerk 12 durch einen weiteren Heizer 33 geführt werden. Zwischen dem Heizer 33 und dem Falschdraller 31 ist das Lieferwerk 32 angeordnet. Im oberen Teil der Texturiermaschine zwischen dem Heizer 8 und der Kühleinrichtung 9 oberhalb von Bediengang 35 ist der Fadenanleger 5 dargestellt. Der länglich ausgebildete Stab ist als Hülse 26 ausgebildet, welche an einer Seite einen Anschlußstopfen für Druckluft aufweist, und welcher an ihrer anderen Seite, d.h. der unteren Seite in Fig. 2, das eigentliche mit einem Stößel 16 betätigbare 4/3-Wege-Ventil 2 aufweist. Das an der Außenseite der Hülse 26 geführte Gleitelement 14, an welchem der Fadenführer 6 befestigt ist, ist in Fig. 2 in der obersten Position gezeigt. Die oberste Position entspricht der Position, in welcher das Steuerventil so lange Druckluft von der Druckluftquelle 1 zur Unterseite des Magnetkolbens 7 zugeführt hat, bis dieser in der Hülse in seiner obersten Position im Anschlag mit dem Einlaßstopfen oder in einem äußeren Anschlag ist.

[0025] Fig. 3 zeigt den Fadenanleger in einem ersten Ausführungsbeispiel des 4/3-Wege-Ventils 2. An dem Steuerventil ist eine Druckluftquelle 1 vorgesehen, über welche Druckluft dem Steuerventil zugeführt wird. Von diesem Steuerventil wird je nach Stellung eines durch zwei Einzelkolben 15 gebildeten-Doppelkolbens eine Zuleitung zur Unterseite eines kolbenstangenlosen Magnetkolbens 7 bzw. zur Oberseite dieses Magnetkolbens 7 geführt, welcher in einer zylindrisch ausgebildeten Hülse 26 geführt ist. In entgegengesetzter Polung zur Polung des Magneten des Magnetkolbens 7 befindet sich gleitbar am Außenumfang der Hülse 26 ein Gleitelement 14 mit Magneten, an welchem der eigentliche Fadenführer 6 mit Umlenkrolle 36 angebracht ist. Der Magnetkolben 7 weist mehrere parallel zueinander angeordnete Ringmagnete 29 auf. Demgegenüber sind am Außenmantel die Ringmagnete 28 im Gleitelement 14 angeordnet. Im 4/3-Wege-Ventil 2 ist ein Druckluftanschluß 20 für die Verbindung der Druckluftquelle 1 mit dem Steuerventil, ein Druckluftanschluß 21 für die Verbindung des Steuerventils 2 mit der Oberseite des Magnetkolbens 7 über einen Druckluftanschlußstutzen 24 an der Oberseite der Hülse 26 zur Beaufschlagung der Oberseite des Magnetkolbens, ein Druckluftanschluß 22 zur Beaufschlagung des Magnetkolbens 7 von der Unterseite her sowie ein Druckluftanschluß 23 zum automatischen Einfahren des Fadenführers, d.h. zum Entfernen des Fadens aus der Heizeinrichtung 8 bzw. der Kühleinrichtung 9, vorgesehen. Der Doppelkolben 15 des Steuerventils 2 weist desweiteren einen Stößel 16 mit Stößelgriff auf. Zwischen dem Doppelkolben 15 und dem Stößelgriff sind im Stößel 3 Rastnuten 17 eingearbeitet, welche den jeweiligen Raststellungen des Fadenführers 6 entsprechen. Im Gehäuse des Steuerventils 2 befindet sich eine mit einer Feder 19 beaufschlagte Kugel 18, welche in eine der jeweiligen Raststellung entsprechende Rastnut 17 eingreift und so diese jeweilige Raststellung arretiert. Die in Fig. 3 dargestellte erste Raststellung entspricht der Stellung, bei welcher die Druckluft von der Druckluftquelle 1 über den Druckluftanschluß 20 und den Druckluftanschluß 22 die Unterseite des Magnetkolbens 7 beaufschlagt, wodurch dieser ausgefahren wird, d.h. von unten nach oben bewegt wird. Der Druckluftanschluß 21 ist mit dem Entlüftungskanal 30 des Doppelkolbens verbunden, so daß die Oberseite des Magnetkolbens 7 entlastet ist. Bleibt die Druckluftzufuhr lang genug bestehen, wird der Magnetkolben 7 bis zum Anschlag 43 nach oben bewegt. Wegen der unterschiedlichen Polung der Ringmagneten des Magnetkolbens 7 im Innern der Hülse 26 und des an deren Außenseite gleitenden Ringmagneten 28 wird somit der Fadenanleger 6 synchron zur Bewegung des Magnetkolbens 7 bewegt.

[0026] Fig. 4 entspricht der Anordnung nach Fig. 3, bei der jedoch der Stößel 16 in der zweiten Raststellung ist, welche dem Halten der Position des Fadenführers 6 entspricht. Wenn die Kugel 18 mit der Feder 19 in die zweite Rastnut 17 eingerastet ist, sind die Druckanschlüsse 20 für die Zufuhr der Druckluft von der Druckluftquelle 1, der Druckluftanschluß 21 für die Beaufschlagung der Oberseite des Magnetkolbens 7 und der Druckluftanschluß 22 zur Beaufschlagung der Unterseite des Magnetkolbens 7 zwischen den einzelnen Kolben 15 des Doppelkolbens angeordnet. Dadurch wird Druckluft von der Druckluftquelle sowohl zur Oberseite des Magnetkolbens 7 als auch zu dessen Unterseite geführt. Dadurch herrscht sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite des Magnetkolbens 7 der gleiche Druck, wodurch der Magnetkolben und damit der Fadenführer 6 in der jeweiligen Position erhalten werden.

[0027] Fig. 5 zeigt den Fadenanleger gemäß Fig. 3, jedoch in einer dritten Raststellung des Stößels 16. Diese dritte Raststellung, bei der die Kugel 18 mit Feder 19 in die dritte Rastnut eingreift, bewirkt, daß der Druckluftanschluß 22 mit dem Entlüftungskanal 30 verbunden ist, so daß die Unterseite des Magnetkolbens 57 entlastet wird. Die beiden anderen Druckluftanschlüsse 20, 21 sind somit untereinander über den zwischen den einzelnen Kolben 15 des Doppelkolbens befindlichen Raum miteinander verbunden, so daß Druckluft von der Druckluftquelle 1 direkt über den Anschlußstutzen 24 zur Oberseite des Magnetkolbens 7 gelangt, wodurch dieser zusammen mit dem Fadenführer 6 von oben nach unten bewegt wird.

[0028] Damit bei Stromausfall alle Fäden schnell aus den Heizern entfernt werden können, um zu verhindern, daß diese verbrennen, ist das Steuerventil 2 mit einem weiteren Druckluftanschluß 23 verbunden, der in einer Kammer stirnseitig zum Doppelkolben mündet. Wird dieser Druckluftanschluß 23 mit Druckluft, vorzugsweise von der Druckluftquelle 1 beaufschlagt, so wird der Doppelkolben ohne manuelle Unterstützung in die in Fig. 5 gezeigte dritte Raststellung verlagert, d.h. eine Schaltstellung zum Einfahren des Fadenlegers.

[0029] Zur Überprüfung, ob alle Fadenanleger in der jeweiligen Betriebstellung sind, kann ein einfaches Lasersystem mit einem Sensor eingesetzt werden. Ein solcher Laser ist dabei quer zu den Fadenanlegern 5 angeordnet, so daß der Laserstrahl die Lage der jeweiligen Fadenanleger 5 erfassen kann. Das kann zum einen durch Überwachung der tatsächlichen Lage der Fadenführer 6 erfolgen, dies kann jedoch auch über die Erfassung der Lage des Stößels 16 realisiert werden.

[0030] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, welches in seinem prinzipiellen Aufbau dem gemäß Fig. 3 entspricht. Das Steuerventil 2 weist dabei die Rastnuten zur Fixierung der entsprechenden Raststellungen im Bereich zwischen den beiden Kolben 15 des Doppelkolbens auf. Als Rastelemente dient dabei ein Raststift 27, der je nach Raststellung in die entsprechende Rastnut 17 eingreift.

[0031] Die Hülse 26 des Fadenanlegers 5 ist vorzugsweise aus Metall ausgebildet; in noch bevorzugter Ausbildung besteht die Hülse 26 aus einem Nirosta-Rohr. Es ist jedoch auch möglich, die Hülse 26 aus einem Kunststoffrohr auszubilden. In jedem Fall ist das Rohr in einem Aluminium-Profil eingelegt. Vorzugsweise sind die Druckluftleitungen in dem Profil selbst mit eingegossen. An dem einen Ende ist das Steuerventil mit dem Stößel 16 bzw. der Schaltstange angeordnet. Am gegenüberliegenden Ende befindet sich der Druckluftstutzen 24, über den ein Druckanschluß zu der Druckquelle 1 realisiert wird. Das Aluminiumprofil ist dabei vorzugsweise als Strangpreßprofil ausgebildet.

[0032] Fig. 7 zeigt, wie der erfindungsgemäße Fadenanleger 5 mit seinen Gleitelementen 14 an einem oberen Anschlag anliegt. Der Anschlag wird hierbei vorzugsweise durch einen Kontaktschalter 38 gebildet. Der Kontaktschalter 38 ist mit einer Steuereinrichtung 37 verbunden. Die Steuereinrichtung 37 besteht aus einem Steuerventil 39 und einem Schließzylinder 40. In der gezeigten Stellung wird das Steuerventil 39 mittels dem Kontaktschalter 38 in seine linke Schaltstellung verschoben. Der Kontaktschalter 38 erhält hierbei seinen Schaltimpuls von dem Gleitelement 14. In der linken Schaltstellung des Steuerventils 39, das als 3/2-Wege-Ventil ausgeführt ist, wird Druckluftquelle 1 mit dem Druckraum 41 des Schließzylinders 40 verbunden. Der Schließzylinder 40 ist mittels seiner Kolbenstange 42 mit der Heizklappe 44 der Heizeinrichtung 8 verbunden. Bei Druckbeaufschlagung des Druckraumes 41 fährt der Kolben aus und schließt somit die Heizklappe 44. Bei der gezeigten Ausführung weist die Heizeinrichtung 8 zwei Heizkanäle 43.1 und 43.2 auf. In jedem Heizkanal wird ein Faden 10 geführt. Die Steuereinrichtung 37 weist in diesem Fall zwei Steuerventile 39 auf, die jeweils von einem Kontaktschalter angesteuert werden. Jeder Kontaktschalter 38 bildet den Anschlag für den jeweiligen Fadenanleger der Fäden 10.1 und 10.2. Bei dieser Anordnung wird die Heizklappe 44 nur in dem Fall geschlossen, das beide Fadenführer bzw. Gleitelemente 14.1 und 14.2 in ihrem Anschlag liegen. Sobald sich ein Gleitelement 14 bzw. Fadenführer vom Anschlag entfernt, wird das Steuerventil in seine rechte Schaltstellung geschaltet. In dieser Schaltstellung wird der Druckraum 41 des Schließzylinders 40 entlüftet, so daß die Heizklappe 41 der Heizeinrichtung 8 geöffnet wird bzw. geöffnet bleibt. Somit kann der Faden entnommen werden.

Bezugszeichenliste



[0033] 
1
Druckluftquelle
2
Steuerventil (4/3-Wege-Ventil)
3
Ansteuerventil (2/2-Wege-Ventil)
4
Steuereinrichtung
5
Fadenanleger
6
Fadenführer
7
Magnetkolben
8
Heizer
9
Kühleinrichtung
10
Faden
11
Lieferwerk
12
Abzugswerk
13
Aufwicklung
14
Gleitelement
15
Doppelkolben
16
Stößel
17
Rastnut
18
Rastkugel
19
Feder
20
Druckluftanschluß
21
Druckluftanschluß
22
Druckluftanschluß
23
Druckluftanschluß
24
Druckluftanschlußstutzen
25
Druckluftanschlußstutzen
26
Hülse
27
Raststift
28
Ringmagnet
29
Ringmagnet
30
Entlüftungskanal
31
Falschdraller
32
Lieferwerk
33
Heizer
34
Ablaufspule
35
Bediengang
36
Überlaufrolle
37
Steuereinrichtung
38
Kontaktschalter
39
Steuerventil
40
Schließzylinder
41
Druckraum
42
Kolbenstange
43
Heizkanal
44
Heizklappe



Ansprüche

1. Texturiermaschine mit mehreren Arbeitsstationen, bei welcher an jeder Arbeitsstation ein Faden (10) über ein Lieferwerk (11), eine Heizeinrichtung (8), eine Kühleinrichtung (9), einen Falschdraller und ein Abzugswerk (12) zu einer Aufwicklung (13) geführt wird,
und bei welcher ein höhenverstellbarer Fadenanleger zum Anlegen eines Fadens (10) in der Heizeinrichtung (8) und/oder Kühleinrichtung (9) vorgesehen ist,
wobei der Fadenanleger (5) ein höhenverstellbares Gleitelement (14) aufweist, an dem ein Fadenführer (6) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fadenanleger (5) das Öffnen oder Schließen einer Heizklappe (44) der Heizeinrichtung (8) bewirkt, wobei die Position des Fadenführers (6) als Steuersignal einer Steuereinrichtung (37) zugeführt wird.
 
2. Texturiermaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der obere Anschlag des Gleitelementes (14) durch einen Kontaktschalter (38) gebildet wird und daß der Kontaktschalter (38) mit einer Steuereinrichtung (37) zum Öffnen und Schließen einer Heizklappe (44) der Heizeinrichtung (8) verbunden ist.
 
3. Texturiermaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (37) ein 3/2-Wege-Ventil (39) und einen Schließzylinder (40) aufweist, wobei das 3/2-Wege-Ventil (39) mit dem Kontaktschalter (38) derart angesteuert wird, daß ein Druckraum (41) des Schließzylinders (40) entlüftet oder mit einer Druckquelle (1) verbunden wird.
 
4. Texturiermaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß das Gleitelement (14) ein Magnet ist, der an der Außenfläche einer Hülse (26) verschiebbar angebracht ist und dessen Polung entgegengesetzt zu der eines im Innern der Hülse (26) druckluftgeführten kolbenstangenlosen Magnetkolbens (7) ist.
 
5. Texturiermaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Magnetkolben (7) zur Bewegung des Gleitelementes (14) mittels eines Steuerventils (2) steuerbar ist.
 
6. Texturiermaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuerventil (2) als 4/3-Wege-Ventil ausgeführt ist.
 
7. Texturiermaschine nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuerventil (2) manuell zwischen einer ersten Raststellung zum Einfahren, einer zweiten Raststellung zum Halten und einer dritten Raststellung zum Ausfahren des Fadenanlegers (5) verstellbar ist.
 
8. Texturiermaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß Gleitelement (14) arretierbar ist.
 
9. Texturiermaschine nach Anspruch 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Vorsteuerventil (3) vorgesehen ist, mittels welchem das Steuerventil (2) bei Stromausfall über einen zusätzlichen Druckluftanschluß (23) so steuerbar ist, daß der Fadenanleger (5) einfahrbar ist.
 
10. Texturiermaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Raststellungen mittels eines Stößels (16) einstellbar sind.
 
11. Texturiermaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
das 4/3-Wege-Ventil (2) einen Steuerkolben (15) aufweist, der als Doppelkolben ausgebildet ist und je nach Raststellung die Zufuhr von Druckluft (1) zur Unterseite und/oder zur Oberseite des Magnetkolbens steuert.
 
12. Texturiermaschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rastnuten (17) zwischen Stößelgriffund Doppelkolben und zwischen den Doppelkolben bildende Kolben angeordnet sind.
 
13. Texturiermaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Raststellungen jeweils mittels einem in eine Rastnut (17) eingreifenden federbelastenden Rastelement (18, 26) einstellbar sind.
 




Zeichnung