(19)
(11) EP 0 916 783 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.05.1999  Patentblatt  1999/20

(21) Anmeldenummer: 97119929.4

(22) Anmeldetag:  14.11.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 19/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Kronospan Technical Company Ltd.
Nikosia 1082 (CY)

(72) Erfinder:
  • Moebus, Maik
    01561 Lampertswalde (DE)

(74) Vertreter: Türk, Gille, Hrabal 
Patentanwälte - European Patent Attorneys, Brucknerstrasse 20
40593 Düsseldorf
40593 Düsseldorf (DE)

   


(54) Fussbodenleiste


(57) Die Erfindung betrifft eine Fußbodenleiste mit einer an einer Wand (1) befestigbaren Halteleiste (2) und mit einer an der Halteleiste (2) befestigten Abdeckleiste (3), bei der das technische Problem, eine Montage und Demontage der Fußbodenleiste in einfacher und zuverlässiger Weise durchführen zu können, wobei gleichzeitig eine dauerhafte Befestigung der Fußbodenleiste an der Wand gewährleistet ist, dadurch gelöst ist, daß die Abdeckleiste (3) auf die Halteleiste (2) aufgesteckt ist und über eine Feder-Nut-Verbindung mit der Halteleiste befestigt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fußbodenleiste mit einer an einer Wand befestigbaren Halteleiste und mit einer an der Halteleiste befestigbaren Abdeckleiste.

[0002] Fußbodenleisten dienen im allgemeinen dazu, in einem Raum die zwischen dem Fußbodenbelag und der Seitenwand verlaufende Kante zu verdecken. Denn in der Regel ist eine so exakte Verarbeitung des Fußbodenbelages nicht möglich, daß eine ansehnliche Kante zwischen Wand und Fußbodenbelag erreicht wird.

[0003] Es gibt nun verschiedene Arten von Fußbodenleisten. In einer weit verbreiteten Form besteht die Fußbodenleiste aus einer durchgehenden einteiligen Leiste, die mit Hilfe von Befestigungsmitteln wie beispielsweise Nägeln oder Schrauben an der Wand befestigt ist. Als Material wird insbesondere Holz oder Kunststoff verwendet.

[0004] Derartige Fußbodenleisten werden in der Regel nur dann von der Wand gelöst und wieder an der Wand befestigt, wenn ein neuer Fußbodenbelag verlegt wird. Denn das Anbringen der Fußbodenleiste ist wegen der Verwendung der Befestigungsmittel aufwendig. Zudem besteht beim Abnehmen der Fußbodenleiste die Gefahr, daß die Fußbodenleiste beschädigt oder gar zerstört wird.

[0005] Problematisch ist es jedoch, wenn die Wände des Raumes bearbeitet, insbesondere neu gestrichen werden, weil bei der Bearbeitung die Oberfläche der Fußleiste möglicherweise unbeabsichtigt verändert, insbesondere überstrichen wird. Ein Abkleben der Fußbodenleiste ist daher in der Regel als Vorsichtsmaßnahme notwendig. Dieses ist jedoch aufwendig und führt darüber hinaus eventuell zu Klebstoffrückständen auf der Oberfläche der Fußbodenleiste. Wird dagegen die Wand neu tapeziert oder wird ein neuer Fußbodenbelag verlegt, so ist in jedem Fall eine Demontage der Fußleiste erforderlich.

[0006] Weiterhin ist aus dem Stand der Technik eine Fußbodenleiste bekannt, die aus einem Grundteil besteht, das dauerhaft an der Wand befestigt ist. Auf das Grundteil wird dann als Abdeckung beispielsweise ein Streifen des Fußbodenbelages aufgeklebt, so daß sich ein einheitliches Bild zusammen mit dem Fußbodenbelag ergibt.

[0007] Aber auch hier ergibt sich das Problem, daß bei einer Bearbeitung der Wand das Grundteil abgeklebt werden muß, auch wenn die Abdeckung abgenommen wird. Bei einer erneuten Anbringung der Abdeckung muß dann wieder Klebstoff verwendet werden.

[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannte Fußbodenleiste derart auszugestalten und weiterzubilden, daß eine Montage und Demontage der Fußbodenleiste in einfacher und zuverlässiger Weise durchgeführt werden kann, wobei gleichzeitig eine dauerhafte Befestigung der Fußbodenleiste an der Wand gewährleistet ist.

[0009] Das zuvor aufgezeigte technische Problem wird erfindungsgemäß durch eine Fußbodenleiste mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Halteleiste ist in geeigneter Höhe an der Wand befestigt, wobei vorzugsweise Klebstoff verwendet wird. Eine Befestigung mit mechanischen Befestigungsmitteln wie Nägeln oder Schrauben ist ebenso möglich. Die Abdeckleiste ist weiterhin auf die Halteleiste aufgesteckt, so daß eine Feder-Nut-Verbindung besteht und die Abdeckleiste einen festen Sitz aufweist.

[0010] Dabei sind in vorteilhafter Weise für die Befestigung der Abdeckleiste an der Halteleiste keine besonderen Befestigungsmittel wie Schrauben oder Nägel erforderlich. Somit kann die Abdeckleiste unproblematisch und einfach von der Halteleiste entfernt und wieder an der Halteleiste angebracht werden.

[0011] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Halteleiste an der Vorderseite eine nach oben gerichtete Feder auf, wobei die Abdeckleiste eine nach unten geöffnete Nut aufweist. Die Feder greift in zusammengestecktem Zustand in die Nut von oben ein.

[0012] Bei einer alternativen Ausgestaltung weist die Halteleiste eine nach oben geöffnete Nut auf, wobei die Abdeckleiste an der Rückseite eine nach unten gerichtete Feder aufweist, die in die Nut von oben eingreift.

[0013] Diese beiden zuvor erläuterten Ausgestaltungen der Halteleiste und der Abdeckleiste haben gemeinsam, daß die Abdeckleiste ohne weitere Maßnahmen von oben auf die Halteleiste aufgesteckt werden kann und somit einen stabilen Sitz mittels der Feder-Nut-Verbindung aufweist. Ebenso einfach ist das Lösen der Abdeckleiste von der Halteleiste durchzuführen, indem die Abdeckleiste gleichmäßig nach oben geschoben wird und somit die Feder-Nut-Verbindung zwischen der Abdeckleiste und der Halteleiste aufgehoben wird. Durch die großflächige Anlagefläche der Halteleiste und der Abdeckleiste ist zudem während des Absenkens und des Anhebens der Abdeckleiste eine gute Führung der Abdeckleiste entlang der Halteleiste gewährleistet.

[0014] Ist die Abdeckleiste weiterhin so ausgestaltet, daß sie die Halteleiste im wesentlichen vollständig verdeckt, so kann in vorteilhafter Weise vor einer Bearbeitung der Wand die Abdeckleiste einfach abgenommen werden. Dabei ist kein Lösen von besonderen Befestigungsmitteln wie bspw. Schrauben oder Klebstoffen erforderlich. Wird beispielsweise die Wand neu gestrichen, so kann die Wand ohne weiteres bis zur oberen Kante der Halteleiste hinab gestrichen werden. Ein Abkleben der Abdeckleiste ist daher nicht erforderlich. Nach erneutem Anbringen der Abdeckleiste ergibt sich dann ein sauberer Übergang zwischen Abdeckleiste und Wand.

[0015] In weiter bevorzugter Weise ist die an der Halteleiste oder an der Abdeckleiste ausgebildete Feder dünnwandig, insbesondere darüber hinaus keilförmig ausgebildet. Somit kann sich die Feder beim Aufstecken leicht verformen und an die Oberfläche der angrenzenden Oberfläche der Nut anpassen. Somit entsteht eine reibschlüssige Verbindung zwischen den aneinander grenzenden Oberflächen der Feder und der Nut.

[0016] In bevorzugter Weise sind die Abdeckleiste und die Halteleiste aus einem mittelharten Holzfasermaterial (Medium Density Fiber Board - MDF) hergestellt. Dadurch wird aufgrund der Elastizität des Materials eine Anpassung der aneinandergrenzenden Oberflächen der Feder und der Nut ermöglicht.

[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1
im Querschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halteleiste,
Fig. 2
im Querschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abdeckleiste,
Fig. 3
im Querschnitt die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Halteleiste und Abdeckleiste im zusammengebauten Zustand,
Fig. 4
im Querschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halteleiste,
Fig. 5
im Querschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abdeckleiste und
Fig. 6
im Querschnitt die in den Fig. 4 und 5 dargestellten Halteleiste und Abdeckleiste im zusammengebauten Zustand.


[0018] In den Fig. 1 bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fußleiste dargestellt. Wie Fig. 3 zeigt, ist an einer Wand 1 eine Halteleiste 2 befestigt, wobei vorzugsweise Klebstoff verwendet wird, um eine dauerhafte Verbindung zwischen der Halteleiste 2 und der Wand 1 herzustellen. Eine Abdeckleiste 3 ist von oben auf die Halteleiste aufgesteckt. Dazu ist, wie in der Fig. 1 dargestellt ist, eine integral mit der Halteleiste 2 ausgebildete Feder 4 vorgesehen. Weiterhin ist, wie in Fig. 2 dargestellt ist, in der Abdeckleiste 3 eine Nut 5 ausgebildet, in die die Halteleiste 2 mit der Feder 4 eingreift. Somit entsteht beim Aufstecken der Abdeckleiste 3 auf die Halteleiste 2 eine dauerhafte reibschlüssige Feder-Nut-Verbindung.

[0019] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 4 bis 6 dargestellt. Wie Fig. 4 zeigt, ist in der Halteleiste 2 eine in Längsrichtung verlaufende Nut 6 ausgebildet, in die eine integral an der Rückseite der Abdeckleiste 3 ausgebildete Feder 7 - siehe Fig. 5 - von oben eingreift.

[0020] Bei der Feder-Nut-Verbindung liegen dann zumindest jeweils eine der Oberflächen der Nut 5 bzw. 6 und der Feder 4 bzw. 7 aneinander an, die eine reibschlüssige Verbindung miteinander bilden. In bevorzugter Weise liegen beide Oberflächen der Feder 4 bzw. 7 zumindest teilweise an den Innenseiten der Nut 5 bzw. 6 an.

[0021] In weiter bevorzugter Weise ist die Feder 4 bzw. 7 dünnwandig ausgestaltet, wobei die Feder 4 bzw. 7 insbesondere eine keilförmige Form aufweist. Dadurch wird gewährleistet, daß sich die Feder 4 bzw. 7 beim Aufstecken der Abdeckleiste leicht verformen kann, um sich der Form der Nut 5 bzw. 6 anzupassen. Dieses fördert die Stärke der Feder-Nut-Verbindung.

[0022] In vorteilhafter Weise sind sowohl die Halteleiste 2 als auch die Abdeckleiste 3 aus einem mittelharten Holzfasermaterial (Medium Density Fiber Board - MDF) hergestellt. Wegen der Elastizität des Holzfasermaterials ist somit in vorteilhafter Weise eine Anpassung der aneinandergrenzenden Oberflächen der Feder 4 bzw. 7 und der Nut 5 bzw. 6 möglich. Somit wird die Bildung der Feder-Nut-Verbindung während des Aufsteckens der Abdeckleiste 3 auf die Halteleiste 2 unterstützt. Dabei werden in vorteilhafter Weise auch Unebenheiten der Wand und somit entlang der Halteleiste ausgeglichen. Eine dauerhafte, jedoch lösbare Verbindung zwischen Abdeckleiste 3 und Halteleiste 2 ist das Ergebnis.

[0023] Wie in den Fig. 3 und 6 dargestellt ist, reicht die Abdeckleiste 3 nach unten bis zu dem auf dem Boden 8 angeordneten Bodenbelag 9. Dazu ist es erforderlich, die Halteleiste 2 in einer vorgegebenen Höhe an der Wand 1 zu befestigen. Geringe Höhenunterschiede in der Anbringung der Halteleiste 2 an der Wand 1 sowie in dem Bodenbelag 9 werden durch die zuvor beschriebene Elastizität der Feder-Nut-Verbindung ausgeglichen.

[0024] Die Halteleiste 2 weist entlang der Außenfläche eine Vertiefung 10 auf, die zur Aufnahme von vorstehenden Nagel- oder Schraubenköpfen geeignet ist. Denn nicht in jedem Fall kann die Halteleiste an der Wand mittels eines Klebstoffes befestigt werden. In einem solchen Fall ist es notwendig, mechanische Befestigungsmittel wie Nägel oder Schrauben zu verwenden, die jedoch in der Regel ein wenig von der Oberfläche vorstehen. Die vorstehenden Köpfe werden dann durch die Vertiefung 10 aufgenommen und stören nicht das Aneinanderliegen von Abdeckleiste 3 und Halteleiste 2.

Bezugszeichenliste



[0025] 
1
Wand
2
Halteleiste
3
Abdeckleiste
4
Feder an 2
5
Nut in 3
6
Nut in 2
7
Feder an 3
8
Boden
9
Bodenbelag
10
Vertiefung



Ansprüche

1. Fußbodenleiste mit einer an einer Wand (1) befestigbaren Halteleiste (2) und mit einer an der Halteleiste (2) befestigten Abdeckleiste (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckleiste (3) auf die Halteleiste (2) aufgesteckt ist und über eine Feder-Nut-Verbindung mit der Halteleiste befestigt ist.
 
2. Fußbodenleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteleiste (2) an der Vorderseite eine nach oben gerichtete Feder (4) aufweist, daß die Abdeckleiste (3) eine nach unten geöffnete Nut (5) aufweist und daß die Feder (4) in die Nut (5) eingreift.
 
3. Fußbodenleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteleiste (2) eine nach oben geöffnete Nut (6) aufweist, daß die Abdeckleiste (3) an der Rückseite eine nach unten gerichtete Feder (7) aufweist und daß die Feder (7) in die Nut (6) eingreift.
 
4. Fußbodenleiste nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (4, 7) dünnwandig, insbesondere keilförmig ausgebildet ist.
 
5. Fußbodenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteleiste (2) und die Abdeckleiste (3) aus Holzfasermaterial, vorzugsweise aus mittelhartem Holzfasermaterial hergestellt ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vertiefung (10) entlang der Außenseite der Halteleiste (2) vorgesehen ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht