[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beleuchtung einer Grableuchte.
[0002] Als Lichtquelle in Grableuchten auf Friedhöfen werden meist Grabkerzen benutzt. Hierbei
handelt es sich üblicherweise um mit Brennstoff befüllte Plastikgefäße mit einem darin
angeordneten Docht. Als Brennstoff, der mit offener Flamme verbrennt, findet meist
Stearin, Parafin oder eine Mischung dieser Substanzen Verwendung.
[0003] Nachteilig an den bekannten Grabkerzen ist zunächst, dass diese nur eine begrenzte
Brenndauer haben. Nachdem die Kerzen abgebrannt sind, wird das Plastikgefäß einschließlich
möglicher Wachsrückstände weggeworfen. Hierdurch wird das Müllaufkommen erhöht und
die Umwelt belastet.
[0004] Eine weitere unangenehme Begleiterscheinung entsteht durch die beim Abbrennen der
Grabkerzen auftretende Russentwicklung. Dieser schlägt sich im Inneren nieder und
führt zum Verschmutzen einer Grableuchte.
[0005] Zuweilen kommt es auch vor, daß das Plastikgefäß einer Grabkerze durchschmort und
flüssiger Brennstoff ausläuft. Die so verschmutzte Grableuchte muß dann aufwendig
gereinigt werden.
[0006] Durch die mit offener Flamme abbrennenden Kerzen kommt es zudem zu einer großen Hitzeentwicklung
im Inneren einer Grableuchte. Hierdurch kann es infolge von Wärmeschwankungen zum
Platzen der Glasscheiben einer Grableuchte kommen. Dies ist insbesondere bei einsetzendem
Regen festzustellen.
[0007] Nachteilig ist ferner, dass die Grabkerzen insbesondere bei Wind und Regen nur schwer
zu entzünden sind. Generell fällt das Anzünden gerade älteren Mitmenschen schwer.
[0008] Schließlich muß auch noch auf ein Sicherheitsrisiko hingewiesen werden, da durch
die Grabkerzen eine offene Flamme bereitgestellt wird, die insbesondere Kinder reizen
kann, die Kerzen zu entfernen und damit herumzuzündeln.
[0009] Zum Stand der Technik zählen ferner batteriebetriebene Grabkerzen. Nachteilig hieran
ist vor allem der hohe Verbrauch an Batterien, da die Grabkerzen nach dem Einsetzen
der Batterien ununterbrochen brennen, bis ihre elektrische Energie zur Neige geht.
Im Anschluß daran müssen die Batterien entsorgt werden mit den bekannten Müll- und
Umweltproblemen.
[0010] Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine
zuverlässige und langlebige Vorrichtung zur Beleuchtung einer Grableuchte zu schaffen,
die einfach in der Handhabung ist und durch deren Verwendung zudem ein Beitrag zur
Restmüllreduzierung geleistet werden kann.
[0011] Die Lösung dieser Aufgbe besteht nach der Erfindung in einer Vorrichtung gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 1.
[0012] Vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Grundgedankens sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche 2 bis 7.
[0013] Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme, die für die Beleuchtung notwendige elektrische
Energie mit Hilfe von Solarzellen zu gewinnen und in einem Akkumulator zu speichern.
Bei einsetzender Dämmerung wird der Beleuchtungskörper durch eine Dämmerungssensorik
bzw. einen Dämmungsschalter aktiviert.
[0014] Auf diese Weise wird ein selbsttätiges Anschalten der Grabbeleuchtung realisiert.
Die erforderliche Energie zum Betrieb der Lampe wird bei Tageslicht gewonnen. Ein
umständliches Entzünden der Beleuchtung entfällt.
[0015] Für das Aufladen des Akkumulators, welcher vorzugsweise durch Siliziumknopfzellen
gebildet wird, genügt normales Tageslicht. Selbst bei bewölktem Himmel wird genügend
elektrische Energie gewonnen, um eine Aktivierung der Beleuchtung für einige Stunden
am Abend bzw. in der Nacht zu gewährleisten.
[0016] Der Grundsockel kann in unterschiedlichsten Formen ausgeführt sein, beispielsweise
rund, eckig oder pyramidenförmig. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
wird der Grundsockel von einem Körper mit einer dreieckförmigen Standfläche gebildet,
dessen Seitenflächen gleich lang sind. Hierdurch wird die Standsicherheit der Vorrichtung
gewährleistet. Sie ist universell in unterschiedlichste Grableuchten integrierbar.
[0017] Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Seitenflächen geneigt sind, wobei auf jeder Seitenfläche
eine Solarzelle angeordnet ist. Insgesamt sind dann drei Solarzellen auf dem Grundsockel
angeordnet. Hierdurch kann auch die Strahlung der Sonne, deren Einfallswinkel sich
im Tagesverlauf ändert, sehr gut ausgenutzt werden.
[0018] Die Herstellung des Grundsockels ist kostengünstig und rationell möglich, wenn dieser
als Kunststoffspritzteil ausgebildet wird. Der Kerzenkörper ist vorzugsweise zylindrisch
ausgebildet. Hierdurch kann der Charakter einer konventionellen Grabkerze beibehalten
werden. In diesem Zusammenhang ist es weiterhin vorteilhaft, wenn im Beleuchtungskörper
ein Flackerlicht generierbar ist. Auf diese Weise wird der Anschein eines natürlichen
Kerzenlichtes erweckt.
[0019] Grundsätzlich kann der Beleuchtungskörper durch alle technisch einsetzbaren Lichtquellen
realisiert sein. In der Praxis bietet sich der Einsatz von Glühbirnen oder Leuchtdioden
an. Leuchtdioden haben den Vorteil eines geringen Energieverbrauchs bei hoher Lebensdauer.
[0020] Je nach Ausführungsform des Beleuchtungskörpers kann es zweckmäßig sein, diese mit
einer transparenten Schutzkappe zu versehen. Hierdurch kann Feuchtigkeit und Schmutz
ferngehalten werden, wodurch die zuverlässige Arbeitsweise verbessert und die Lebensdauer
erhöht wird.
[0021] Insgesamt können durch die erfindungsgemäße Vorrichtung alle bislang bei der Verwendung
von mit offener Flamme abbrennender Grabkerzen oder batteriebetriebener Grablampen
auftretenden Mängel und Nachteile vermieden werden.
[0022] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist einfach, weil die Aktivierung der
Beleuchtung am Abend selbsttätig erfolgt. Hierdurch kann dem Verlangen vieler Menschen
Rechnung getragen werden, abends bzw. in der Nacht ein Licht am Grab eines Verstorbenen
zu haben, und zwar auch wenn man hierzu selbst evtl. durch Krankheit, Alter oder Entfernung
nicht in der Lage ist.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Beleuchtung einer Grableuchte arbeitet zuverlässig
über einen langen Zeitraum und ohne wesentlichen Wartungsaufwand.
[0024] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
[0025] Die Figur 1 zeigt technisch vereinfacht eine erfindungsgemäße Grablampe 1. Diese
kann in eine hier nicht dargestellte Grableuchte eingesetzt werden.
[0026] Auf einem Grundsockel 2 ist ein Kerzenkörper 3 angeordnet. Dieser trägt an seinem
freien Ende 4 einen Beleuchtungskörper 5 in Form einer Leuchtdiode.
[0027] Der Grundsockel 2 ist von einem Spritzgußkörper 6 gebildet, der eine im wesentlichen
dreieckförmige Standfläche 7 aufweist und gleich lange Seitenflächen 8 besitzt. Die
Seitenflächen 8 sind geneigt angeordnet mit einem Neigungswinkel α, der vorzugsweise
zwischen 10° und 45° zur Mittellängsachse bzw. Kerzenkörper 3 gerichtet liegt.
[0028] Auf jeder Seitenfläche 8 ist eine Solarzelle 9 plaziert, mit deren Hilfe die einfallende
Strahlungsleistung des Sonnen- bzw. Tageslichtes direkt in elektrische Energie umgewandelt
wird. Diese dient zum Aufladen eines Akkumulators 10, welcher hier nur vereinfacht
dargestellt ist.
[0029] Vorteilhafterweise wird der Akkumulator 10 durch in Reihe und/oder parallel geschaltete
aufladbare Knopfzellen 10' gebildet.
[0030] In der Figur 1 erkennt man ferner, dass der Kerzenkörper 3 zylindrisch ausgebildet
ist. Hierdurch wird der Anschein einer normalen Grabkerze erhalten, insbesondere wenn
der Kerzenkörper 3 einen Mantel 11 besitzt, der rot gefärbt ist. Der natürliche Kerzeneindruck
wird ferner dadurch unterstützt, dass der in der Grablampe 1 integrierten Steuerplatine
ein Flackerlichtgenerator zugeordnet ist. Hierdurch kann ein dem natürlichen Kerzenlicht
nachempfundenes Licht des Beleuchtungskörper erzeugt werden.
[0031] Der Beleuchtungskörper 5 ist zum Schutz gegen Schmutz und Feuchtigkeit zusätzlich
mit einer transparenten Schutzkappe 12 ausgerüstet.
[0032] Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Grablampe 1 ist eine Dämmerungssensorik
13 mit einem Dämmerungsschalter, welcher bei einsetzender Dunkelheit den Beleuchtungskörper
5 aktiviert, ohne dass hierfür zusätzliche manuelle Maßnahmen erforderlich sind. Damit
ist ein selbsttätiges Einschalten der Grablampe 1 gewährleistet. Die Grablampe 1 erlischt
im Laufe der Nacht durch Erschöpfung des Akkumulators 10 oder bei Tagesanbruch. Das
Tageslicht führt über die Dämmerungssensorik 13 zum Abschalten des Beleuchtungskörpers
5.
[0033] Die für die Steuerung notwendigen elektronischen Bausteine bzw. -teile sind vorteilhafterweise
im Grundsockel 2 integriert. Dieser ist über seinen Boden zugänglich. Damit ist ein
einfacher Austausch der Bauteile des Akkumulators 10 nach Beendigung deren Lebensdauer
möglich. Des weiteren ist es möglich, die Grablampe 1 über den Grundsockel 2 fest
in einer Grableuchte zu fixieren, so dass diese nicht ohne zusätzlichen Aufwand aus
der Grableuchte entfernt werden kann.
Bezugszeichenaufstellung:
[0034]
- 1 -
- Grablampe
- 2 -
- Grundsockel
- 3 -
- Kerzenkörper
- 4 -
- Ende von 3
- 5 -
- Beleuchtungskörper
- 6 -
- Kunststoffspritzkörper
- 7 -
- Standfläche
- 8 -
- Seitenfläche von 6
- 9 -
- Solarzelle
- 10 -
- Akkumulator
- 10' -
- Knopfzelle
- 11 -
- Mantel von 3
- 12 -
- Schutzkappe
- 13 -
- Dämmerungssensorik
1. Vorrichtung zur Beleuchtung einer Grableuchte mit einem Grundsockel (2) und einem
darauf angeordneten Kerzenkörper (3), der an seinem freien Ende (4) einen Beleuchtungskörper
(5) trägt, und ein Akkumulator (10) als elektrischer Energiespeicher vorgesehen ist,
welcher durch wenigstens eine am Grundsockel (2) angeordnete Solarzelle (9) aufladbar
ist, wobei die Aktivierung des Beleuchtungskörpers (5) in die Abhängigkeit einer Dämmerungssensorik
(13) gestellt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundsockel (2) von einem Körper (6) mit einer dreieckförmigen Standfläche
(7) und gleich langen Seitenflächen (8) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (8) geneigt angeordnet sind und jeweils eine Solarzelle (9)
tragen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundsockel (2) ein Kunststoffspritzteil ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kerzenkörper (3) zylindrisch ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Beleuchtungskörper (5) ein Flackerlicht generierbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Beleuchtungskörper (5) durch eine transparente Schutzkappe (12) abgedeckt
ist.