Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem verfahren zur Steuerung eines atmosphärischen Gasbrenners
für Heizgeräte, insbesondere Wassererhitzer, nach der Gattung des Hauptanspruchs.
In der WO 97/36135 wird bei einem atmosphärisch betriebenen Gasbrenner vorgeschlagen,
zur Stabilisierung der Flammenposition die Primärluftansaugung und damit die Luftzahl
λ zu verändern, indem über eine mechanische Vorrichtung die Position der Gasdüsen
relativ zur Injektoröffnung verändert wird. Diese Vorrichtung ist aufwendig und erfordert
zusätzliche Bauteile.
Vorteile der Erfindung
[0002] Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil,
daß der Regel- bzw. Modulationsbereich des Gasbrenners ohne zusätzliche Bauteile an
die unterschiedlichen Betriebsbedingungen (Gasartenwechsel, Kaltstart des Brenners,
hoher Kaminzug etc.) unter Beibehaltung einer stabilen Verbrennung angepaßt wird.
Durch diese Anpassung kann der Regelbereich des Gasbrenners größer ausgelegt werden,
da beispielsweise Störungen in der Gasqualität ausgeregelt werden.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Ausgestaltungen
des Verfahrens nach dem Hauptanspruch möglich.
[0004] Wenn sich die Position der Flammen über bestimmte Grenzen hinaus verändert, sogenanntes
Abheben der Flammen, wird in vorteilhafter Weise die momentan eingestellte Brennerleistung
auf 65% der Nennleistung des Gasbrenners angehoben.
[0005] Der mit der Anhebung der Brennerleistung eingeschränkte Modulationsbereich wird wieder
erweitert, indem nach einer vorbestimmten Zeit die Erhöhung der Brennerleistung wieder
zurückgenommen wird.
[0006] Die Lageposition der Flammen wird in vorteilhafter Weise mittels eines Ionisationsstromsignals
überwacht.
Zeichnung
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
folgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch
den atmosphärischen Gasbrenner und Figur 2 eine Draufsicht auf die Brennerplatte des
Gasbrenners.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0008] Figur 1 zeigt einen Gasbrenner 10 für ein Heizgerät, mit einer Düsen 12 aufweisenden
Gaszufuhreinrichtung 14, die gegenüber einer horizontal ausgerichteten Injektoranordnung
16 des Gasbrenners 10 in Strömungsrichtung so beabstandet ist, daß den Düsen 12 jeweils
mit Abstand ein zylinderförmiger Strömungskanal 18 gegenüberliegt. Ein sich in Strömungsrichtung
des Brenngas-Luft-Gemisches an die Injektoranordnung 16 anschließender 90°-Umlenkbereich
22 geht in einen nach einer Seite trichterförmig erweiterten Gemischverteiler 24 über,
an dessen Auslaß eine gegenüber dem Gemischverteiler 24 abgedichtete Brennerplatte
26 angeordnet ist.
[0009] Die mit Befestigungsmitteln 28 gegenüber dem Gemischverteiler 24 fixierte Brennerplatte
26 ist mit Lamellen bzw. Rippen 30 aufgebaut, welche durch eine Kühlrohrschlange 32
miteinander verbunden sind und zwischen sich Kanäle bzw. Spalte 34 für den Durchtritt
des Brenngas-Luft-Gemisches begrenzen, das auf der dem Brennraum zugewandten Seite
der Brennerplatte 26 durch eine mit einer Hochspannungsquelle verbundenen und aus
zwei Elektroden bestehenden Zündvorrichtung 36 entzündbar ist. Weiterhin ist eine
Überwachungselektrode 38 vorgesehen, mit deren Hilfe das Vorhandensein einer Flamme
detektiert werden kann, indem der Ionisationsstrom der Flamme zwischen der Zündvorrichtung
36 und Überwachungselektrode 38 gemessen wird.
[0010] Der Gasbrenner 10 arbeitet auf folgende Art und Weise:
[0011] Über die Gasdüsen 12 wird Brenngas in die Strömungskanäle 18 der Injektoranordnung
16 eingedüst, wobei durch den Brenngasstrom Umgebungsluft mitgerissen wird. Das sich
in den Strömungskanälen 18 bildende Brenngas-Luft-Gemisch wird über den Umlenkbereich
22 und den trichterförmig sich erweiternden Gemischverteiler 24 zur Brennerplatte
26 geführt. Das gesamte Brennersystem (Düsendruck, Injektoren, Umlenkbereich, Brennerplatte
etc.) ist so ausgelegt, daß die für eine Verbrennung mit Luftüberschuß (λ > 1) notwendige
Verbrennungsluft bereits vollständig mit der Primärluftansaugung zur Verfügung gestellt
wird (sogenanntes Vormischbrennerprinzip).
[0012] Entsprechend der Wärmeanforderung ist der Gasbrenner 10 zwischen 45% und 100% seiner
Nennleistung regelbar. Bei einem Teillastbetrieb des Gasbrenners besteht jedoch die
Gefahr, daß die Verbrennung instabil wird, indem die Flammen von der Brenneroberfläche
abheben. In diesem Fall ist die Ausströmgeschwindigkeit des Brenngas-Luft-Gemisches
höher als die Geschwindigkeit mit der die Verbrennung erfolgt. Dieses Verhältnis von
Ausströmgeschwindigkeit und Flammengeschwindigkeit ändert sich beispielsweise dann,
wenn es zu einem Gasartenwechsel kommt, wenn der Gasbrenner aus dem kalten Zustand
heraus gestartet wird oder wenn sich die Druckverhältnisse in der Brennkammer bzw.
in der Abgasabführung (Stichwort: Kaminzug) des Heizgeräts ändern. Hier findet das
erfindungsgemäße Regelverfahren seine Anwendung:
[0013] Eine Lageänderung der Flammen wird mittels der Ionisationsüberwachung erfaßt. Sinkt
der Ionisationsstrom unter einen vorgegebenen Wert (z.B. 1 µA) wird die momentan eingestellte
Brennerleistung auf 65% der Nennleistung des Gasbrenners 10 erhöht. Durch die Anhebung
der Brennerleistung nimmt die Luftzahl λ ab, wodurch sich die Flammengeschwindigkeit
überproportional zur Ausströmgeschwindigkeit des Brenngas-Luft-Gemisches erhöht. Damit
wird das Gleichgewicht von Ausströmgeschwindigkeit und Flammengeschwindigkeit wiederhergestellt
und somit einem Abheben der Flammen entgegengewirkt. Da diese instabilen Verbrennungszustände
nur zeitweise in Erscheinung treten, wird nach 30s die Brennerleistung auf den ursprünglichen
Wert wieder zurückgeregelt. Sollte über die Ionisationsüberwachungseinrichtung weiterhin
ein instabiler Verbrennungszustand signalisiert werden, wird die Brennerleistung erneut
angehoben.
1. Verfahren zur Steuerung eines atmosphärischen Gasbrenners für Heizgeräte, insbesondere
Wassererhitzer, mit einer Gaszufuhreinrichtung und einer Injektoranordnung für das
Brenngas-Luft-Gemisch, sowie mit einer Überwachungseinrichtung zur Erfassung der Flammenposition,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Überschreiten eines bestimmten Abstandes der Flammen
in Bezug zur Brenneroberfläche die Brennerleistung angehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die momentan eingestellte Brennerleistung
auf 65% der Nennleistung des Gasbrenners angehoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung der Brennerleistung
innerhalb einer vorbestimmten Zeit wieder zurückgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lageposition der Flammen mittels eines Ionisationsstromsignals überwacht wird.