(57) Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Sende- und Empfangssystems mit einem
UKW-Rundfunk-Empfänger und mit einem Sender für ein Pilotsignal und ein Übertragungssignal
für Einsatzfahrzeuge, insbesondere Feuerwehr-, Polizei-, Rettungswagen, Fahrzeuge
des THW, ADAC-Fahrzeuge, Instandsetzungsfahrzeuge der Autobahnmeisterei usw.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verwendung eines Sende- und Empfangssystems welches nach
Art des Systems zur Übertragung von Verkehrsmeldungen beim Rundfunk arbeitet.
[0002] Verkehrfunkmeldungen, welche über den Rundfunk ausgestrahlt werden, sind allgemein
bekannt. In der Regel geht der Verkehrsfunkmeldung ein Pilotsignal voraus, welches
die Rundfunkempfänger z.B. auf eine voreingestellte Lautstärke umstellt, bzw. Bandabspielgeräte
stillsetzt und auf Rundfunkempfang umstellt, so dass die Verkehrsinformation nicht
nur empfangen sondern auch über den Lautsprecher abgegeben werden kann. Auf diese
Weise können unabhängig vom Rundfunkprogramm bzw. von anderen Abspielgeräten dem Kraftfahrzeugfahrer
auf relativ einfache und schnelle Weise wichtige Informationen übermittelt werden.
[0003] Es ist jedoch auch bekannt, dass zuweilen Rundfunkgeräte oder Band bzw. Plattenabspielgeräte
derart laut eingestellt sind, dass der Fahrer Verkehrsgeräusche nicht oder kaum mehr
wahrnimmt. Da bereits die Fahrt- und Windgeräusche des eigenen und der anderen am
Verkehr teilnehmenden Fahrzeuge die akustische Wahrnehmung anderer Signale reduzieren,
kann die Kombination der Fahrtgeräusche mit laut eingestellten Rundfunk-, Kasseten-,
CD-Geräten oder Autotelefonen (Handy) dann zu heiklen Situationen führen, wenn Unregelmäßigkeiten
im Verkehr auftreten, was dann z.B. der Fall ist, wenn Einsatzfahrzeuge wie Polizeiwagen,
Rettungswagen, Feuerwehrwagen, Fahrzeuge des THW, ADAC-Fahrzeuge usw. am Verkehrsgeschehen
teilnehmen. Zwar besitzen diese Fahrzeuge Sirenen, jedoch werden diese Sirenen aufgrund
der zum Teil sehr laut eingestellten Musik in den anderen Kraftfahrzeugen nicht oder
nicht rechtzeitig wahrgenommen. Mitunter hat dies schon zu Unfällen geführt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, herannahende Einsatzfahrzeuge zusätzlich
zur Sirene mit einem Instrument auszustatten, mit dem das Einsatzfahrzeug zusätzlich
wahrgenommen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Sende- und Empfangssystem
mit einem UKW-Rundfunkempfänger und mit einem Sender für ein Pilotsignal und ein Übertragungssignal
für Einsatzfahrzeuge, insbesondere Feuerwehr-, Polizei-, Rettungswagen u.dgl. verwendet
wird.
[0006] Die Erfindung sieht also vor, im Einsatzfahrzeug einen Sender zu installieren, mit
welchem Pilotsignale und Übertragungssignale an die in den Personenkraftwagen sich
befindenden UKW-Rundfunkempfänger abgestrahlt werden können. Auf diese Weise können
die Einsatzfahrzeuge ihr Herannahen den im Umkreis sich befindenden Rundfunkempfängern
anzeigen, so dass die Fahrzeuglenker über ihren Rundfunkempfänger eine Information
erhalten. Auf diese Weise kann zusätzlich zur üblichen Sirene dem Kraftfahrzeuglenker
ein weiteres Warnsignal übermittelt werden. Dieses Warnsignal kann optischer und/oder
akustischer Natur sein, so dass z.B. auch Motorradfahrer gewarnt werden können.
[0007] Vorteilhaft ist das Pilotsignal des im Einsatzfahrzeug sich befindenden Senders dazu
geeignet, den Verkehrsfunkdecoder der UKW-Rundfunkempfänger zu nutzen. Dabei ist vorgesehen,
dass über das Pilotsignal in jedes Sendeprogramm eingegriffen werden kann. Es hängt
also nicht vom eingestellten Programm ab, ob der Fahrzeuglenker die vom Einsatzfahrzeug
ausgesandten Informationen erhält oder nicht.
[0008] Alternativ oder zusätzlich können bei vorhandenen Verkehrsleitsystemen auf dem im
Display erscheinenden Stadtplanausschnitten optische Signale erscheinen. Bevorzugt
werden auch der Ort bzw. der Weg des Einsatzfahrzeugs angezeigt.
[0009] Vorteilhaft sind mit dem Sender festgelegte oder beliebige Informationen übertragbar.
Festgelegte Informationen sind z.B. die automatische Lautstärkenreduzierung oder die
Abgabe von Warnsignalen oder eine direkte Übertragung des Sirenen-Heultons, wohingegen
beliebige Informationen z.B. über ein im Kraftfahrzeug installiertes Mikrofon individuell
eingegeben werden können. Beliebige Informationen sind z.B. auch auf einem Speicher
abgelegte Informationen, die turnusmäßig ausgegeben werden. So kann z.B. auch ein
Bandabspielgerät mit Warnhinweisen zum herannahenden Fahrzeug abgespielt werden.
[0010] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Sender dazu geeignet, das Rundfunkprogramm
zu unterdrücken. Bei den derzeitigen Verkehrsdurchsagen werden die Rundfunkprogramme
unterbrochen, da die Verkehrshinweise direkt von den Sendeanstalten ausgesendet werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Sende- und Empfangssystem werden die Rundfunkprogramme jedoch
nicht unterbrochen sondern unterdrückt, d.h. sie laufen im Hintergrund weiter. Außerdem
werden gleichzeitig alle Sendeprogramme unterdrückt, so dass der Warnhinweis gleichzeitig
auf allen Sendern empfangen werden kann.
[0011] Mit Vorzug weist der Sender eine einstellbare Reichweite auf. Diese beträgt z.B.
100 m bis 500 m, so dass lediglich die im Umfeld des Einsatzfahrzeuges sich befindenden
Empfänger die abgestrahlten Signale empfangen können und weiter entfernte Empfänger
unbeeinflusst bleiben. Vorteilhaft kann die Reichweite mit der Geschwindigkeit des
Einsatzwagens gekoppelt sein bzw. kann die Reichweite bei Stadtfahrten anders gewählt
werden als bei Überlandfahrten.
[0012] Mit Vorzug ist die Senderichtung einstellbar und insbesondere verstellbar. Vorteilhaft
strahlt der Sender in Fahrtrichtung des Einsatzfahrzeuges ab. Es ist jedoch auch denkbar,
dass das Einsatzfahrzeug (z.B. an Unfallstellen oder bei Einsatzfahrzeugen von Autobahnmeistereien)
durch ein nach hinten abgegebenes Signal herannahender Fahrzeuge warnen, da es mitunter
auch vorkommen kann, dass die Unfallstelle bzw. die Einsatzfahrzeuge relativ spät
bemerkt werden. Außerdem ist die Senderichtung innerhalb eines bestimmten Winkelbereiches
nach rechts bzw. links in Fahrtrichtung verstellbar. Es ist auch denkbar, dass sich
Einstzfahrzeuge gegenseitig warnen.
[0013] Vorzugsweise kann das Pilotsignal bzw. der Empfänger so eingestellt sein, dass dieser
über das Pilotsignal selbsttätig von einem ausgeschalteten in einen eingeschalteten
Zustand übergeht und dann wieder in den ausgeschalteten Zustand dann übergeht, wenn
eine gewisse Zeitspanne verstrichen ist oder wenn er keine Signale mehr vom Sender
empfängt. Auf diese Weise können auch Fahrzeuginsassen erreicht werden, die ihren
Rundfunkempfänger abgeschaltet haben. Dabei ist jedoch vorgesehen, dass die Rundfunkempfänger
dann nicht eingeschaltet werden, wenn die Zündung des Kraftfahrzeugs ebenfalls ausgeschaltet
ist.
1. Verwendung eines Sende- und Empfangssystems mit einem UKW-Rundfunk-Empfänger und mit
einem Sender für ein Pilotsignal und ein Übertragungssignal für Einsatzfahrzeuge,
insbesondere Feuerwehr-, Polizei-, Rettungswagen, Fahrzeuge des THW, ADAC-Fahrzeuge,
Instandsetzungsfahrzeuge der Autobahnmeisterei usw.
2. Sende- und Empfangssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Pilotsignal
des Senders dazu geeignet ist, den Verkehrsfunkdecoder von UKW-Rundfunkempfängern
zu nutzen.
3. Sende- und Empfangssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit
dem Sender festgelegte oder beliebige Informationen übertragbar sind.
4. Sende- und Empfangssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sender dazu geeignet ist, das Rundfunkprogramm zu unterdrücken.
5. Sende- und Empfangssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sender eine einstellbare Reichweite besitzt.
6. Sende- und Empfangssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Senderichtung einstellbar und insbesondere verstellbar ist.
7. Sende- und Empfangssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass über ein Sendesignal des Senders alle Rundfunkprogramme, insbesondere gleichzeitig
ansprechbar sind.
8. Sende- und Empfangssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass über ein Signal des Senders die in der Reichweite liegenden Empfänger von ihrem
ausgeschalteten in den eingeschalteten Zustand bringbar sind.
9. Sende- und Empfangssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass dieser eingeschaltete
Zustand solange anhält, bis eine gewisse Zeitspanne verstrichen ist oder bis das Signal
nicht mehr empfangen wird.