[0001] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit einem Linearmotor nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Im Bereich von Rotationsbewegungen sind derartige Motoren als Schrittmotoren in großem
Umfang verbreitet. Bei Translationsbewegungen ist ein derartiger Linearmotor bisher
nicht bekannt geworden. In vielen Fällen, in denen eine Bewegung in eine bestimmte
Richtung mit relativ hoher Genauigkeit erforderlich ist, werden daher Schrittmotoren
eingesetzt, deren Drehbewegung über verschiedene Elemente in eine translatorische
Bewegung umgewandelt werden muß. Diese Vorrichtungen sind entsprechend teuer und bauen
relativ groß.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Linearmotor bereitzustellen,
der eine bestimmte, vorgebbare translatorische Bewegung hochgenau und wiederholbar
erzeugt.
[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die technische Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Wesentlich hierbei ist, daß in einem Gehäuse mit einer Spule ein Anker verschieblich
angeordnet ist, wobei an dem Anker mindestens ein Klemmteil verschwenkbar angeordnet
ist. Der Anker besteht hierbei aus einem magnetischen Material. Sobald nun die Spule
in dem Gehäuse von Strom durchflossen wird, wird durch das erzeugte Magnetfeld das
Klemmteil verschwenkt und im wesentlichen gleichzeitig der Anker bewegt. Bei dem Verschwenken
des Klemmteils legt sich dieses an dem zu fördernden Element an und stellt eine Verbindung
zwischen dem Anker und diesem Element her. Bei der Bewegung des Ankers wird das Element
anschließend gefördert.
[0006] Das zu fördernde Element kann als Draht, als Stange oder anderes, im wesentlichen
steifes Element ausgebildet sein. Allerdings ist es selbstverständlich ebenfalls möglich,
den erfindungsgemässen Linearmotor auf ein umlaufendes Band, z.B. einen Zahnriemen,
wirken zu lassen.
[0007] Bei der Verlängerung über das Gehäuse hinaus kann der Linearmotor darüber hinaus
als Pumpe eingesetzt werden. Die Verlängerung wird zu diesem Zweck bevorzugt mit einer
Rolle versehen und wirkt auf einen Schlauch, der gegenüber dem Gehäuse feststeht.
Bei der Bewegung des Ankers und damit des Klemmteils wird nun die Verlängerung bzw.
die Rolle auf den Schlauch gedrückt und komprimiert diesen. Anschließend erfolgt der
Hub, bei dem entsprechend eine bestimmte Menge des in dem Schlauch enthaltenen Mediums
verdrängt und damit gefördert wird. Nach dem Ende des Hubes wird das Klemmteil freigegeben,
die Verlängerung hebt von dem Schlauch ab und wird wieder in die Ausgangsstellung
gebracht.
[0008] In einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, das Klemmteil in Form
eines oder mehrerer Hebel auszubilden, die über eine zusätzliche Scheibe beaufschlagt
werden. Diese Scheibe ist am Anker in gewissem Umfang beweglich gelagert. Sobald der
Stromschluß angelegt wird, wird die Scheibe verschoben, wirkt auf die Hebel und drückt
diese gegen das zu fördernde Element. Im wesentlichen gleichzeitig hierzu erfolgt
wiederum der Hub des Ankers.
[0009] In beiden Ausführungsformen ist vorgesehen, den Rückhub des Ankers über eine Rückstellfeder
zu erreichen. Bei einer zweiten Ausführungsform ist zusätzlich eine Rückstellung der
Scheibe über eine weitere Feder vorgesehen.
[0010] Das Klemmteil selbst ist bevorzugt als Hebel ausgebildet, der an einem Ende mindestens
einen Zahn trägt. Es wird hierbei bevorzugt, mehrere Zähne anzuordnen, die bevorzugt
unterschiedliche Größen aufweisen. Hierdurch wird eine automatische Anpassung an unterschiedliche
Durchmesser erreicht. Die Ausgestaltung erfolgt hierbei bevorzugt so, daß bei Drähten
kleinen Durchmessers ein Zahn zum Eingriff kommt, der weit von den Schwenkpunkt des
Klemmteils gegenüber dem Anker entfernt sitzt. Da das auf das Klemmteil wirkende Drehmoment
stets gleich bleibt, ergibt sich eine relativ geringe Anpresskraft des Zahns an das
zu fördernde Element.
[0011] Wird nun ein größeres Element verwendet, so kommt ein Zahn zum Eingriff, der näher
an diesem Schwenkpunkt liegt. Da das Drehmoment konstant bleibt, ergibt sich automatisch
eine größere Anpresskraft, die üblicherweise bei größer dimensionierten Elementen
auch erforderlich ist.
[0012] Am gegenüberliegenden Ende ist das Klemmteil bevorzugt mit einem verbreiterten Kopf
versehen. Dieser Kopf dient dazu, die durch das Magnetfeld der Spule erzeugte Kraft
zu verstärken und hierdurch die Anpresskraft zu vergrößern.
[0013] Es ist selbstverständlich möglich, nicht nur eines, sondern mehrere derartige Klemmteile
vorzusehen. Je nach den Anforderungen können diese Klemmteile im wesentlichen gleichmässig
über den Umfang des Ankers verteilt oder nebeneinander angeordnet sein.
[0014] Es ist nicht zwingend erforderlich, das zu fördernde Element unbedingt durch das
Gehäuse und den Anker hindurchzuführen. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, mindestens eines der verwendeten Klemmteile über eine Verlängerung
nach außen über das Gehäuse hinaus zu führen. Auf diese Weise wird ein Einfädeln des
zu fördernden Elements in das Gehäuse und den Anker vermieden.
[0015] Um zu verhindern, daß das geförderte Element bei der Rückbewegung des Ankers unter
dem Einfluß der Rückstellfeder ebenfalls zurückgezogen wird, wird es über ein geeignetes
Rückhaltemittel fixiert. Hier kann ein mechanisches Relais verwendet werden.
[0016] Der erfindungsgemässe Linearmotor ist in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen einsetzbar:
Drahtvorschub, Bandvorschub, Antrieb für Rolladen, Sonnenblenden, Lüftungsklappen,
Kfz.-Bereich (Antrieb über Spiegel, Sitze, Schieber) als Antrieb für Transportbänder
sowie als Pumpe, insbesondere auch für medizinische Anwendungen. Auch eine Anwendung
im Spielwarenbereich ist möglich. Diese Aufzählung ist nicht abschließend.
[0017] Der Linearmotor kann ein zu förderndes Element verwenden, das in bestimmten Abständen
mit Vorsprüngen oder Einkerbungen versehen ist. Bevorzugt entspricht der Abstand zwischen
diesen Vorsprüngen genau dem Hub des Ankers oder einem Bruchteil davon. Das Klemmteil
greift somit zuverlässig stets in vorgegebenen Abständen in das zu fördernde Element
ein und bewegt dieses dann weiter. Durch die Verwendung eines Klemmteils mit zwei
Vorsprüngen - eines an jedem Hebelarm - oder die Verwendung eines zusätzlichen Klemmteils
kann somit wie bei dem Unruh einer Uhr ein vorgegebener Hub auch hochpräzise eingehalten
werden.
[0018] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0019] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0021] Dabei zeigt:
- Figur 3
- eine dreidimensionale Schnittdarstellung des Linearmotors nach der Erfindung in einer
ersten Ausführungsform,
- Figur 2:
- einen Längsschnitt auf die Ausführungsform nach Figur 1 bei abgeschaltetem Stromfluß,
- Figur 3:
- eine Ansicht gemäss Figur 2 bei eingeschaltetem Stromfluß,
- Figur 4:
- eine Ansicht gemäss Figur 2 in einer zweiten Ausführungsform,
- Figur 5:
- eine Ansicht gemäss Figur 2 in einer dritten Ausführungsform,
- Figur 6:
- ein Schnitt längs der Linie VI-VI in Figur 5,
- Figur 7 :
- eine Ansicht ähnlich Figur 6 in einer weiteren Ausführungsform,
- Figur 8:
- eine Ansicht ähnlich Figur 6 in einer weiteren Ausführungsform,
- Figur 9:
- eine Ansicht ähnlich Figur 6 in einer weiteren Ausführungsform,
- Figur 10:
- eine Seitenansicht der Ausführungsform der Figur 9,
- Figur 11:
- einen besonderen Anwendungsfall.
- Figur 12:
- eine Ausführungsform zur Umkehr der Bewegungsrichtung.
- Figur 13:
- eine weitere Ausführungsform nach Fig 12.
[0022] In Figur 1 ist ein Draht 1 dargestellt, der durch einen Anker 2 hindurchläuft. Am
Anker 2 ist ein Klemmteil 3 über einen Bolzen 4 schwenkbar in den Pfeilrichtungen
9,10 gelagert. Der Anker selbst ist in einem Gehäuse 5 in Pfeilrichtungen 7,8 verschieblich.
Die Verschiebung in Pfeilrichtung 7 erfolgt hierbei über ein Polteil 12 und eine Stromspule
13, während für eine Verschiebung in Pfeilrichtung 8 eine Feder 6 vorgesehen ist.
Am anderen Ende des Gehäuses 5 ist ein weiteres Polteil 11 angebracht, das die Verschwenkung
des Klemmteils 3 in Pfeilrichtung 10 bewirkt.
[0023] Die Betriebsweise des erfindungsgemässen Linearmotors ist in den Figuren 2 und 3
näher dargestellt. In Figur 2 ist die Spule 13 noch nicht unter Strom gesetzt. Entsprechend
ist das Klemmteil 3 etwas verkippt, so daß der Draht 1 im wesentlichen frei in den
Pfeilrichtungen 7,8 beweglich ist.
[0024] Sobald nun die Spule 13 mit Strom beaufschlagt wird, bildet sich ein magnetischer
Fluß, der schematisch in Figur 3 dargestellt ist. Das Klemmteil 3 wird in Pfeilrichtung
9 verschwenkt und drückt auf den Draht 1. Gleichzeitig wird der Anker 2 in Pfeilrichtung
7 bewegt und nimmt hierdurch das Klemmteil und den Draht 1 mit. Die Feder 6 wird hierbei
komprimiert.
[0025] Sobald der Strom abgeschaltet wird, geht das Magnetfeld auf Null zurück, und die
Rückstellfeder 6 schiebt den Anker 2 wieder in seine Ausgangslage. Gleichzeitig verkippt
das Klemmteil 3 wieder in seine in Figur 2 gezeigte Stellung und gibt hierdurch den
Draht 1 frei.
[0026] Bevorzugt ist das Klemmteil an seiner dem Anker 2 abgewandten Seite mit einem Kopf
18 versehen. Dieser Kopf 18 dient einerseits dazu, die Wirkung des Magnetfeldes auf
das Klemmteil 3 zu erhöhen, andererseits dazu, beim Abschalten des Magnetfeldes ein
Verkippen des Klemmteils in die Ruhestellung zu erleichtern und zu beschleunigen.
[0027] In den Figuren 2 und 3 ist das Gehäuse 5 nicht dargestellt. Es ist ebenfalls nicht
dargestellt, daß der Draht 1 über ein geeignetes Rückhaltemittel, z.B. ein mechanisches
Relais, eine gelochte und aufgebogene Scheibe oder dergleichen festgeklemmt werden
kann, um eine Bewegung in Pfeilrichtung 8 zu verhindern.
[0028] Selbstverständlich können eine oder mehrere Anschläge für den Anker 2 vorgesehen
sein, um einen genau definierten Hub in Pfeilrichtung 7 zu erreichen.
[0029] In Figur 4 ist eine andere Ausführungsform dargestellt. Der Anker weist eine Verlängerung
auf, die in einem Anschlag 14 ausläuft. Auf dieser Verlängerung ist eine Scheibe 15
verschieblich gelagert. Zwischen dem Anker 2 und der Scheibe 15 ist eine Rückstellfeder
31 vorgesehen, die die Scheibe 15 in Pfeilrichtung 8 gegen den Anschlag drückt.
[0030] Am Anker 2 sind eine oder mehrere Hebel 16 vorgesehen. Beim Anlegen des Stromschlußes
wird nun die Scheibe 15 in Pfeilrichtung 7 gegen die Kraft der Feder 31 verschoben
und wirkt auf das obere Ende des Hebels 16. Dieser wird entsprechend in Pfeilrichtung
10 verdreht und drückt auf den Draht 1. Gleichzeitig wird der Anker 2 in Pfeilrichtung
7 bewegt, so daß insgesamt der Draht 1 gefördert wird.
[0031] Beim Abschalten des Stroms wird die Scheibe 15 von der Feder 31 in Pfeilrichtung
8 gedrückt. Der Hebel 16 wird daher nicht mehr gegen den Draht gedrückt. Gleichzeitig
wird der Anker 2 über die Feder 6 in Pfeilrichtung 8 zurückgedrückt.
[0032] Die gegenüberliegende Seite der Figur 4 kann genauso wie die dargestellte obere Seite
ausgebildet sein, so daß insgesamt zwei oder ggf. drei oder vier Klemmhebel 16 zum
Einsatz kommen. Es ist aber auch möglich, die untere Seite gemäss Figur 5 auszubilden.
[0033] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform mit einem Klemmteil 17, das mit mehreren
Zähnen 19 versehen ist. Es ist stets nur ein Zahn im Eingriff. Die Zähne sind derart
ausgebildet und angeordnet, daß immer nur ein Zahn 19 mit dem Draht 1 in Kontakt steht.
Sie sind darüber hinaus so konfiguriert, daß bei dem kleinsten verwendeten Drahtdurchmesser
der Zahn zum Eingriff kommt, der am weitesten von dem Bolzen 4 entfernt liegt. Mit
steigerndem Drahtdurchmesser wird dann entsprechend ein näher am Bolzen 4 liegender
Zahn 19 verwendet.
[0034] Diese Ausführungsform hat den besonderen Vorteil, daß mit steigendem Drahtdurchmesser
die Anpresskraft des Zahns 19 auf den Draht 1 erhöht wird. Das Drehmoment, das auf
das Klemmteil 17 ausgeübt wird, ist konstant, so daß sich mit geringerem Abstand zum
Bolzen 4 automatisch eine größere Anpresskraft ergibt. Eine derartige größere Anpresskraft
ist bei größeren Drähten in der Regel erforderlich.
[0035] Die Figuren 6 bis 8 zeigen jeweils Querschnitte längs der Linie VII-VII in Figur
5 in unterschiedlichen Ausführungsformen.
[0036] In Figur 6 ist dargestellt, daß lediglich ein einziges Klemmteil 3 bzw. 17 verwendet
wird, das den Draht 1 gegen eine Anlagefläche 20 des Ankers 2 drückt. Diese Anlagefläche
ist derart ausgebildet, daß Drähte 1 unterschiedlicher Durchmesser aufgenommen werden
können.
[0037] Es ist selbstverständlich ebenfalls möglich, nicht nur Drähte, sondern auch Bänder
21 zu fördern; dies ist in Figur 7 dargestellt. In diesem Fall sind bevorzugt mehrere
Klemmteile 3a bis 3c, 17a bis 17c im Anker 2 angeordnet. Die Klemmteile sind hierbei
lediglich schematisch dargestellt.
[0038] In diesem Fall ist die Auflagefläche 20 im wesentlichen eben ausgebildet. Sie muß
nicht durchgehend ausgebildet sein, sondern kann mit Vorsprüngen versehen sein, so
daß die Kontaktfläche zwischen dem Band 21 und dem Anker 2 verringert wird.
[0039] In der Ausführungsform gemäss Figur 8 ist dargestellt, daß diese Klemmteile 3a bis
3c, 17a bis 17c auch über den Umfang des Ankers 2 verteilt sein können. In diesem
Fall kann auf eine Anlagefläche verzichtet werden, da der zu fördernde Draht 1 automatisch
über die Klemmteile zentriert wird.
[0040] In Figur 9 ist dargstellt, daß die Wirkung des jeweiligen Klemmteils nicht zwingend
im Innenraum des Ankers 2 erfolgen muß. Hier wird ein Klemmteil 22 verwendet, das
über zwei Schenkel 23,24 nach aussen verlängert ist. Diese Verlängerungen 23,24 sind
nicht zwingend erforderlich, sondern können, je nach dem Anwendungsfall, auch entfallen.
Der Vorteil bei dieser Ausführungsform ist, daß das zu fördernde Element nicht mehr
in den Innenraum des Ankers 2 eingeführt werden muß.
[0041] Einen Spezialfall eines Linearmotors gemäss Figur 9 zeigt Figur 10. Hier ist an der
Verlängerung 24 eine Rolle 25 angebracht. Die Rolle 25 sitzt auf einem elastisch verformbaren
Schlauch 26. Der Schlauch 26 steht gegenüber dem Gehäuse 5 fest. Beim Einschalten
des Stromes wird nun die Verlängerung 24 in Pfeilrichtung 9 bewegt, so daß die Rolle
25 den Schlauch 26 zusammendrückt. Anschließend erfolgt der Hub des Ankers 2 in Pfeilrichtung
7, so daß das im Schlauch 26 enthaltene Medium in Pfeilrichtung 7 gefördert wird.
Beim Abschalten des Stroms hebt die Rolle 25 wieder von dem Schlauch 26 ab, wird in
Pfeilrichtung 8 zurückgefördert und dann bei erneutem Einschalten des Stroms wieder
angepresst.
[0042] In dieser Ausführungsform dient somit der erfindungsgemässe Linearmotor als Pumpe,
die für eine hochgenaue Dosierung im chemischen oder pharmazeutischen Bereich eingesetzt
werden kann. Ein Kontakt des Mediums 32 mit der Pumpe findet nicht statt. Der Schlauch
26 kann darüber hinaus ohne Schwierigkeiten gewechselt werden, was insbesondere bei
medizinischen Anwendungen (Blutuntersuchungen) wesentlich ist.
[0043] In der Ausführungsform gemäss Figur 11 wird die Verwendung des erfindungsgemässen
Linearmotors zum Antrieb eines umlaufenden Zahnriemens 27 dargestellt. Der Zahnriemen
27 wird über zwei Rollen 28,29 geführt und weist mehrere Zähne 30 auf. Der Hub des
Ankers 2 in Pfeilrichtung 7 ist hierbei bevorzugt auf den Abstand zwischen den Zähnen
30 abgestimmt. Somit greift das jeweils verwendete Klemmteil mit seinem Zahn stets
in den Zwischenraum zwischen zwei Zähnen 30 ein. Hierdurch wird eine hochgenaue Bewegung
des Zahnriemens 27 sichergestellt.
[0044] Es ist selbstverständlich nicht zwingend erforderlich, hier einen Zahnriemen zu verwenden,
sondern es kann auch ein einfacher Riemen verwendet werden.
[0045] In sämtlichen gezeigten Ausführungs- und Anwendungsbeispielen können darüber zwei
erfindungsgemässe Linearmotoren gegenläufig miteinander gekoppelt werden. Auf diese
Weise kann hochgenauer Hub in beide Richtungen realisiert werden. Da die verwendeten
Motoren sehr klein bauen, stellen sich im wesentlichen auch keine Platzprobleme.
[0046] Insgesamt ergibt sich ein hochgenauer Linearmotor, der aufgrund seiner Größe, seiner
Genauigkeit und seines im wesentlichen geräuschlosen Betriebs problemlos und kostengünstig
in einer Vielzahl von Anwendungsfällen einsetzbar ist.
[0047] In
Fig 12 ist ein Mechanismus zur Umkehr der Bewegungsrichtung des bisher beschriebenen Vorschubs
dargestellt. Nach der bisher beschriebenen Funktion wird das Stangenteil 52 durch
eine spezielle Klemmvorrichtung am Anker bewegt, wobei die Klemmvorrichtung selbst
nicht näher dargestellt ist.
[0048] Soll nun eine Bewegungsumkehr erfolgen, so muß eine Umschaltung von Spule 46 auf
Spule 47 erfolgen, wobei der Anker 42 in die strichliert gezeichnete Position nach
Pol 44 bewegt wird. Dieser weist nun einen weiterführenden Stoßteil 51 auf, der das
drehbare Klemmteil 48 um das Lagerteil im Schwenkpunkt 50 kippt, und damit die Klemmung
des Stangenteiles 52 aus der Position -a- aufhebt, und in der Pfeilrichtung -a-, -b-
in die gestrichelte Position -b- bringt. Die Zugfeder 49 hält anschließend wieder
das Klemmteil 48 in Position -b- fest. Bei einer anschließenden Rückwärtsbewegung
des Ankers bleibt das Stangenteil 52 des Klemmteiles 48 selbsthemmend gehalten.
[0049] Die nachfolgenden Vorwärtsbewegungen des Ankers schlagen nicht mehr mit dem Stoßteil
am Klemmteil 48 an, da dieser durch die neue Position b nun in einem entsprechenden
Abstand distanziert ist. Dafür erfolgt nun in der Rückwärtsbewegung des Ankers 2 eine
Verschiebung des Klemmteiles 48 unter Klemmung des vorgeschobenen Elementes in die
entgegengesetzte Richtung der ursprünglichen Vorschubrichtung.
[0050] Eine Rückstellung des Klemmteiles in seine normale Betriebsposition erfolgt durch
erneutes wechseln der in der Spulenbeschaltung von Spule 47 zurück auf Spule 46. Nach
diesem erneuten Wechsel ist die Lineareinheit wieder in ihrem ursprünglichen Betriebszustand,
und kann in gewohnter Weise wieder die Vorschubbewegung ausführen.
[0051] Eine weitere Ausführungsform eines Mechanismus für die Umkehr der Bewegungsrichtung
ist aus der Darstellung in
Fig. 13 zu erkennen. Bei dieser Ausführungsform ist die Zugfeder 49 aus Fig. 12 durch eine
Blattfeder 55 ersetzt. Die beiden Betriebsstellungen für das Klemmteil 8 sind wiederum
mit -a- und -b- bezeichnet. Der wesentliche Unterschied zur Ausführungsform nach Fig
12 liegt also in der Federausführung und der entsprechend geänderten Form des Klemmteiles
48, welches in seinem Gleitbereich unterhalb der Feder 55 entsprechend abgerundet
ausgebildet ist. Der Schwenkpunkt liegt bei dieser Ausführungsform in der Position
des Lagers 56.
[0052] Diese angeführten Ausführungsformen sind jedoch in keiner Weise von beschränkendem
Charakter. Es sind im Gegenteil weitere, nicht hier dargestellte Ausführungsformen,
wie z. B. federbelastete Kugeln, magnetische Rastungen etc. einsetzbar.
Zeichnungs-Legende
[0053]
- 1
- Draht
- 2
- Anker
- 3
- Klemmteil
- 4
- Bolzen
- 5
- Gehäuse
- 6
- Feder
- 7
- Pfeilrichtung
- 8
- 9
- 10
- 11
- Polteil (vorne)
- 12
- Polteil (hinten)
- 13
- Stromspule
- 14
- Anschlag
- 15
- Scheibe
- 16
- Hebel
- 17
- Klemmteil
- 18
- Kopf
- 19
- Zahn
- 20
- Anlagefläche
- 21
- Band
- 22
- Klemmteil
- 23
- Schenkel
- 24
- Schenkel
- 25
- Rolle
- 26
- Schlauch
- 27
- Zahnriemen
- 28
- Rolle
- 29
- 30
- Zahn
- 31
- Feder
- 32
- Medium
- 33
- 34
- 35
- 36
- 37
- 38
- 39
- 40
- 41
- Anker
- 42
- Anker
- 43
- Pol
- 44
- Pol
- 45
- 46
- Spule
- 47
- Spule
- 48
- Klemmteil
- 49
- Zugfeder
- 50
- Schwenkpunkt (Lagerteil)
- 51
- Stoßteil
- 52
- Stangenteil
- 53
- Pfeil
- 54
- Pfeil
- 55
- Blattfeder
- 56
- Schwenkpunkt
1. Linearmotor zum Fördern eines Elements um einen bestimmten, vorgegebenen Hub unter
Zufuhr von elektrischem Strom, gekennzeichnet durch ein Gehäuse (5) mit Spule (13), in dem ein Anker (2) verschieblich angeordnet ist,
wobei an dem Anker (2) mindestens ein Klemmteil verschwenkbar (3, 17, 22) angeordnet
ist und bei Anlegen von elektrischem Strom das Klemmteil (3, 17, 22; 16) verschwenkt
und im wesentlichen gleichzeitig der Anker (2) bewegt wird.
2. Linearmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmteil (3, 22) als am Anker (2) schwenkbar angebrachter Hebel ausgebildet
ist, der an einem Ende mindestens einen Zahn (19) trägt.
3. Linearmotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmteil (3, 22) an dem dem Zahn (19) gegenüberliegenden Ende einen verbreiterten
Kopf (18) aufweist.
4. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Klemmteile (3, 17) vorgesehen sind.
5. Linearmotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmteile (3, 22) in wesentlichen gleichmäßig über den Umfang des Ankers
(2) oder nebeneinander angeordnet sind.
6. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmteil (3, 17) mit mehreren Zähnen (19) versehen ist.
7. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verlängerung (23, 24) mindestens eines Klemmteils (3, 17) nach außen über
das Gehäuse (5) hinaus vorgesehen ist.
8. Linearmotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß diese Verlängerung (24) mit einer Rolle (25) versehen ist.
9. Linearmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmteil in Form eines oder mehrerer Hebel (16) ausgebildet ist, die durch
eine zusätzliche Scheibe (15) beaufschlagbar sind, die bei Anlegen des Stromflusses
gegenüber dem Anker (2) verschoben wird.
10. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (5) eine Rückstellfeder (6) vorhanden ist, die auf den Anker
(2) wirkt.
11. Linearmotor nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder (31) zur Rückstellung der Scheibe (15) vorhanden ist.
12. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rückhaltemittel vorgesehen ist, daß eine Bewegung des geförderten Elements
(1, 21, 32) bei der Bewegung des Ankers (2) unter Einfluß der Rückstellfeder (6) verhindert.
13. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Umkehr der Vorschubrichtung durch das Klemmen des zu bewegenden Elementes
während der Rückwärtsbewegung erfolgt.
14. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umkehr der Bewegungsrichtung des Vorschubs das drehbare Klemmteil (48) um
das Lagerteil (50) gekippt wird.
15. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippung des Klemmteiles (48) im Schwenkpunkt (50, 56) durch eine Umschaltung
von Spule (46) auf Spule (47) erfolgt.
16. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rückstellung des Klemmteiles (48) in seine normale Betriebsposition durch
erneutes wechseln der in der Spulenbeschaltung von Spule (47) zurück auf Spule (46)
erfolgt.
17. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Betriebsstellungen für das gekippte Klemmteil (48), bezeichnet mit
-a- und -b-, durch eine Zugfeder (49) wird.
18. Linearmotor nach einem der Ansprüche 1 - 17, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Betriebsstellungen für das gekippte Klemmteil (48), bezeichnet mit
-a- und -b-, durch eine Blattfeder (55) fixiert wird.