[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörgerät mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 sowie ein Verfahren zur Einstellung audiologischer/akustischer Parameter in einem
Hörgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 16.
[0002] Als Stand der Technik sind Hörgeräte bekannt, bei denen einzelne audiologische/akustische
Parameter direkt durch einzeln zugeordnete Stellglieder eingestellt werden. Das Platzangebot
am Hörgerät zur Anbringung einzelner Stellgliedelemente ist jedoch begrenzt und verringert
sich mit zunehmender Miniaturisierung der Hörgeräte.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hörgerät sowie ein Verfahren zur Einstellung
audiologischer/akustischer Parameter zu schaffen, wobei eine beliebige Anzahl audiologischer/akustischer
Parameter über Stellglieder einstellbar ist. Die Erfindung wird bei einem Hörgerät
nach Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Hörgeräts sind in
den Unteransprüchen 2 - 9 gekennzeichnet.
[0004] Das zugehörige Verfahren nach der Erfindung ist durch Patentanspruch 16 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Verfahrensvarianten sind in den Unteransprüchen 17- 21 angegeben.
[0005] Das erfindungsgemäße Hörgerät weist eine Zuordnungsvorrichtung zur Zusammenfassung
und/oder Ableitung audiologischer/akustischer Parameter auf, wodurch über mindestens
ein Stellglied mehrere zusammengefaßte und/oder abgeleitete Parameter einstellbar
sind. Hierdurch kann die Anzahl der Stellglieder am Hörgerät verringert werden, da
über ein einziges Stellglied gleichzeitig mehrere entsprechend zusammengefaßte oder
abgeleitete audiologische/akustische Parameter eingestellt werden können.
[0006] Bei der Zusammenfassung einer entsprechend großen Anzahl von Parametern kann somit
durch eine geringe Anzahl von Stellgliedern eine sehr große Anzahl von Parametern
eingestellt werden.
[0007] Neben der Zusammenfassung von Parametern können auch die einzelne Parameter verknüpft
werden und durch zwischengeschaltete (Rechen)-Operationen entsprechend abgeleitete
Parameter ermittelt werden. Auch hierdurch kann sich die Anzahl der über die Stellglieder
einstellbarer Parameter vergrößern.
[0008] Das erfindungsgemäße Hörgerät ermöglicht es, über ein einziges Stellglied mehrere
Parameter gleichzeitig (z.B. Gesamtverstärkung und Hochtonverstärkung) einzustellen,
ohne daß hierdurch Platz für zwei Stellglieder am Hörgerät benötigt wird oder zwei
einzelne Stellglieder individuell betätigt werden müssen.
[0009] Die zuordnende Zusammenfassung und/oder Ableitung der Parameter zu den einzelnen
Stellgliedern kann veränderbar sein, um aufgrund der aktuellen Hörsituation oder der
sich verändernden Hörgegebenheiten des Benutzers jeweils angepaßte Gruppen zusammengefaßter
und/oder abgeleiteter Parameter den jeweiligen einzelnen Stellgliedern zuzuordnen.
[0010] Bei einer programmierbaren Zuordnungsvorrichtung kann die Zuordnung der einzelnen
Parameter zu den Stellgliedern auch programmgesteuert geschehen. Hierbei können benutzerspezifische
Zuordnungen verwendet werden.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform umfaßt das erfindungsgemäße Hörgerät ein Detektorelement
zur Erfassung aktueller Nutz-/Störsignale. Nach einer Auswertung der erfaßten Nutz-/Störsignale
können dann entsprechende an die aktuelle Hörsituation angepaßte Zusammenfassungen
und/oder Ableitungen von Parametern zu den einzelnen Stellgliedern vorgenommen werden.
[0012] Falls sich der Benutzer z.B. häufig im Straßenverkehr aufhält, kann dies nach einer
Feststellung durch das Detektorelement bei der Zusammenfassung der einzelnen Parameter
berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang könnte einem einzelnen Stellglied sowohl
die Gesamtverstärkung, das Tiefton-AGC-Element sowie das Hochton-AGC-Element zugeordnet
werden.
[0013] Bei zunehmender Verstellung des Stellgliedes könnte so gleichzeitig die Grundverstärkung
und die Verstärkung durch das Hochton-AGC-Element zunehmen, während gleichzeitig das
Tiefton-AGC-Element (zur Ausblendung von tieffrequenten Störgeräuschen, z.B. Autolärm)
zurückgenommen wird.
[0014] In Zusammenhang mit dem Detektorelement kann also eine an die spezifische Hörsituation
angepaßte Zusammenfassung einzelner Parameter erfolgen, wobei gleichzeitig festgelegt
wird, ob bei einer zunehmenden Verstellung des Stellgliedes die zusammengefaßten Parameter
in gleichem oder unterschiedlichem Maße und in gleicher oder entgegengesetzter Richtung
verstellt werden.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die audiologischen/akustischen
Parameter auch über eine externe Einheit (also nicht direkt am Hörgerät) eingestellt
werden, wobei die externe Einheit über eine Kabelverbindung oder über eine Interface
mit dem Hörgerät verbindbar sein kann.
[0016] Die Einstellung über eine externe Einheit kann sich bei einer Neujustierung oder
Überholung des Hörgeräts beim Akustiker oder in der Herstellerfirma als vorteilhaft
erweisen, da in der externen Einheit weitere Bedienelemente und gegebenenfalls auch
Zusatzprogramme integriert werden können.
[0017] Die Zuordnungsvorrichtung zur Zusammenfassung und/oder Ableitung von Parametern zu
den einzelnen Stellgliedern kann im Hörgerät integriert sein oder aber auch in der
externen Einheit.
[0018] Die Zuordnungsvorrichtung selbst kann als Speichereinheit, vorteilhafterweise als
nicht-flüchtiger Speicher, ausgeführt sein, wodurch den jeweiligen Speicheradressen
mehrere und damit zusammengefaßte Parametergrößen zugeordnet werden können.
[0019] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Einstellung audiologischer/akustischer Parameter
werden diese Parameter zunächst zusammengefaßt und/oder abgeleitet und über einige
wenige Stellglieder eingestellt. Hierdurch kann durch eine geringe Anzahl von Stellgliedern
eine große Anzahl von Parametern eingestellt werden.
[0020] Die Zusammenfassung und/oder Ableitung der Parameter ist vorteilhafterweise veränderbar,
so daß eine Anpassung an aktuelle Hörsituationen oder sich verändernde Hörgewohnheiten
des Benutzers erfolgen kann.
[0021] In einer weiteren Verfahrensvariante kann nach einer Erfassung und Auswertung aktueller
Nutz-/Störsignale eine an die aktuelle Hörsituation angepaßte Zusammenfassung und/oder
Ableitung von Parametern erfolgen, so daß über die vorhandenen Stellglieder eine komfortable
Anpassung der Signalverarbeitung im Hörgerät an die aktuelle Hörsituation stattfinden
kann.
[0022] Vorteilhafterweise erfolgt eine Zusammenfassung und/oder Ableitung der Parameter
der Signalverarbeitungseinrichtung bzw. von deren Elementen, und zwar insbesondere
vom PC(Peak -Clipping)-Element, vom Vorverstärker, vom Trennfilter, von der Tiefton-AGC,
von der Hochton-AGC, vom Hochtonverstärker und/oder vom Tieftonverstärker.
[0023] In einem digitalen Hörgerät können vorteilhafterweise einzelne Signalverarbeitungsprozeduren
zusammengefaßt und/oder abgeleitet werden, wodurch über einzelne Stellglieder gleichzeitig
mehrere Signalverarbeitungsalgorithmen in der vorgenommen Verbindung und Verknüpfung
aktiviert werden können.
[0024] Vorteilhafterweise geschieht die Zuordnung der Stellglieder zu den Komponenten der
Signalverarbeitungsvorrichtung über eine Speichereinheit/Decodereinheit. Die Adressen
für die Speichereinheit/Decodereinheit werden durch eine Verkettung/Kombination der
digitalisierten Werte der Stellglieder erzeugt. Die Datenworte, die unter diesen Adressen
abgelegt sind, steuern die Signalverarbeitungsvorrichtung.
[0025] Zur Grund-/Neuprogrammierung benutzerspezifischer Parameter(-gruppen) wird bei einem
Hörgerät in der oben beschriebenen Ausführung üblicherweise eine externe EDV-Einheit
verwendet. Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Hörgerät sowie ein Verfahren
zur Grund-/Neuprogrammierung benutzerspezifischer Parameter(-gruppen) anzubieten,
welche ohne externe EDV-Einheit auskommen.
[0026] Ein solches Hörgerät gemäß der Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruchs
10 gekennzeichnet. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Hörgeräts sind durch die Ansprüche
11 bis 15 gekennzeichnet. Ein zugehöriges Verfahren ist durch Patentanspruch 22 und
die darauf bezogenen Ansprüche 23 bis 25 gekennzeichnet.
[0027] Das gemäß den Ansprüchen 10-15 ausgeführte Hörgerät besitzt einen integrierten Generator
mit einer Generatorsteuerung. Bei der Grund-/Neuprogrammierung des Hörgeräts können
über diesen Generator Tonsignale, Rauschsignale oder Rauschimpulssignale erzeugt werden.
Bei der

In-situ-programmierung" kann der Benutzer gegenüber dem Akustiker anzeigen, wann vom
Akustiker durch Betätigung von Stellelementen erzeugte Signale gehört und/oder als
angenehm empfunden werden.
[0028] Hierdurch können schrittweise benutzerspezifischer Parameter(-gruppen) zur Signalverarbeitung
im Hörgerät (z.B. Verstärkung in den einzelnen Kanälen, AGC-Einstellungen, Dynamikwerte,
Unbehaglichkeitsschwellen etc.) eingestellt werden. Die

In-situ-Programmierung" findet unter Abschaltung des Mikrofons des Hörgeräts statt.
[0029] Durch den eingebauten Generator des Hörgeräts kann auf einer externen EDV-Einheit
zur Einspielung von Einstellungsprogrammen in das Hörgerät bei der Grund-/Neuprogrammierung
verzichtet werden. Damit wird eine Einstellung benutzerspezifischer Parameter(-gruppen)
besonders dann erleichtert, wenn eine derartige EDV-Einheit aus Kostengründen (z.B.
in Entwicklungsländern) nicht verfügbar ist.
[0030] Vorteilhafterweise ist eine externe Einheit zur Grund-/Neuprogrammierung des Hörgeräts
vorgesehen, über welche vom Akustiker weitere Stellglieder (

Trimmer") und das Steuerelement für die Generatorsteuerung betätigt werden. Zusätzlich
kann das erfindungsgemäße Hörgerät eine Programmierbuchse aufweisen, um auch eine
(ergänzende) Programmierung durch eine externe EDV-Einheit zu ermöglichen.
[0031] Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführung besteht darin, daß der Akustiker ohne
Verwendung einer externen EDV-Einheit über einige wenige Stellelemente verschiedene
und in ihrer Zuordnung veränderbare Parametergruppen berechnen und/oder einstellen
kann. Nach dem zugehörigen Verfahren findet eine Grund-/Neuprogrammierung benutzerspezifischer
Parameter(-gruppen) über einige wenige Stellglieder über einen ins Hörgerät integrierten
Generator mit Generatorsteuerung statt. Über den Generator werden unterschiedliche
Signale und Pegel erzeugt, welche vom Benutzer als hörbar und/oder behaglich eingestuft
werden. Daraufhin können die bereits erwähnten benutzerspezifischen Parameter(-gruppen)
und Kennwerte schrittweise zur Grund-/Neuprogrammierung am Hörgerät eingestellt werden.
[0032] Vorteilhafterweise erfolgt eine Einstellung der Kennwerte und Parameter schrittweise
bei verschiedenen Pegeln des Generatorsignals. Über eine externe Einheit kann weiterhin
ohne externe EDV-Einheit eine zusammengefaßte und gebündelte Anordnung und Einstellung
von Stellelgliedern und Steuerelementen für den Generator zur Grund-/Neuprogrammierung
verwirklicht werden.
[0033] Zusätzlich ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren auch über eine Programmierbuchse
eine Grund-/Neuprogrammierung über eine anschließbare externe EDV-Einheit.
[0034] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren näher
erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- ein Prinzipschaltbild des Hörgeräts mit interner Zuordnungsvorrichtung,
- FIG 2
- ein Prinzipschaltbild des Hörgeräts mit in eine externe Einheit integrierter Zuordnungsvorrichtung
sowie
- FIG 3
- ein Prinzipschaltbild des Hörgeräts mit interner Zuordnungsvorrichtung und externer
Stelleinheit,
- FIG 4
- ein Prinzipschaltbild eines Hörgerätes mit einem Generator und einer Generatorsteuerung.
[0035] FIG 1 zeigt ein Hörgerät mit einem Mikrofon 1, einer Signalverarbeitungseinrichtung
17 und einem Lautsprecher 20. In der Signalverarbeitungseinrichtung 17 sind einzelne
Signalverarbeitungselemente beispielhaft aufgeführt, nämlich ein PC-Element 2 (Peak-Clipping-Element),
ein Vorverstärker 3, ein Trennfilter 4, eine Tiefton-AGC 5, eine Output-AGC 6, eine
Hochton-AGC 7 sowie ein Hochtonverstärker 8 und ein Tieftonverstärker 9.
[0036] Ferner weist das Hörgerät eine Zuordnungsvorrichtung 16 zur Zusammenfassung und/oder
Ableitung audiologischer/akustischer Parameter der genannten Elemente 2 - 9 der Signalverarbeitung
17 auf.
[0037] Die Ausgangskontakte A1 - A8 sind zur Ansteuerung direkt mit den einzelnen genannten
Elementen 2 - 9 verbunden. Über die Zuordnungsvorrichtung 16 können nun die Ausgangskontakte
A1 - A8 der Signalverarbeitungsvorrichtung 17 individuell und grundsätzlich beliebig
mit den Eingangskontakten E1 - E4 der Zuordnungsvorrichtung 16 und damit mit deren
Stellgliedern 10 - 13 verbunden werden.
[0038] Aus FIG 1 geht hervor, daß die Ausgänge A1, A4, A5 mit dem Eingang E1, die Ausgänge
A2 und A6 mit dem Eingang E3, Ausgang A3 mit dem Eingang E2 sowie die Ausgänge A6,
A7, A8 mit dem Eingang E4 der Zuordnungsvorrichtung 16 verbunden sind.
[0039] Bei Betätigung des Stellgliedes 10 erfolgt somit gleichzeitig eine Aktivierung der
mit den Ausgängen A1, A4, A5 verbundenen Elemente der Signalverarbeitungsvorrichtung
17.
[0040] Die Zuordnung zwischen den Ausgängen A und Eingängen E ist veränderbar und kann an
aktuelle Hörsituationen oder Benutzerwünsche angepaßt werden. Es können auch einzelne
Ausgänge A nur mit einem einzigen Eingang verbunden sein (z.B. Verbindung A2 - E3)
oder einzelne Ausgänge mit mehreren Eingängen verbunden sein (z.B. A6 mit E3 und E4).
[0041] Generell kann durch die Zuordnungsvorrichtung 16 nicht nur eine Verbindung zwischen
Ausgängen A und Eingängen E erfolgen, sondern können auch den Ausgängen A zugeordnete
audiologische/akustische Parameter durch weitere (Rechen-)Operationen, z.B. gewichtet,
gemittelt oder anderweitig bearbeitet werden, bevor eine Zusammenfassung der sich
ergebenden abgeleiteten Parameter erfolgt.
[0042] Das Hörgerät kann neben den Stellgliedern 10 - 13 noch weitere Bedienelemente 14,
15 aufweisen.
[0043] Über das Detektorelement 18 können aktuelle Nutz-/Störsignale aufgenommen werden
und die Zuordnung zwischen den Ausgängen A und den Eingängen E kann an die aktuelle
Hörsituation angepaßt werden.
[0044] FIG 2 zeigt ein Hörgerät mit einer in eine externe Einheit 19 integrierten Zuordnungsvorrichtung
16. Im Gegensatz zu FIG 1 ist die Zuordnungsvorrichtung 16 somit nicht im Hörgerät
integriert.
[0045] Über die Stellglieder 10 - 13 kann z.B. der Akustiker über die externe Einheit 19
eine entsprechende Zusammenfassung und/oder Ableitung der audiologischen/akustischen
Parameter vornehmen und über gegebenenfalls in die externe Einheit 19 integrierte
weitere Bedienelemente sowie EDV-Programme (nicht abgebildet) eine umfassende Zusammenfassung
und/oder Ableitung audiologischer/akustischer Parameter des Hörgeräts durchführen.
[0046] FIG 3 zeigt eine externe Einheit 19 mit Stellgliedern 10 - 13 zur Einstellung von
in einer hörgerätinternen Zuordnungsvorrichtung 16 an den Eingängen E1 - E4 zusammengefaßten
und/oder abgeleiteten Parametern der Ausgänge A1 - A8, die jeweils direkt mit einem
der Elemente 2 - 9 der Signalverarbeitungsvorrichtung 17 verbunden sind. Die externe
Einheit 19 weist keine Zuordnungsvorrichtung 16 auf und kann demnach kompakt ausgebildet
werden. Im Vergleich zur hörgerätinternen Anbringung der Stellglieder 10 - 13 ergeben
sich jedoch durch die externe Einheit 19 weitere Möglichkeiten in der Anbringung zusätzlicher
Stellglieder oder sonstiger Bedienelemente, um die in der Zuordnungsvorrichtung 16
zusammengefaßten und/oder abgeleiteten audiologischer/akustischer Parameter individuell
einstellen zu können.
[0047] Hierbei werden dem Benutzer über die externe Einheit 19 z.B. virtuelle/visuelle Steller
angeboten. Die Zusammenfassung und Ableitung der Parameter wird dabei in der externen
Einheit 19 vollzogen.
[0048] Figur 4 zeigt ein Hörgerät mit einem Mikrofon 1, einer Signalverarbeitungseinrichtung
17 und einem Lautsprecher 20. Eine Signalverarbeitungseinrichtung 17 des Hörgerätes
umfaßt ein PC-Element 2 (

peak-clipping-element"), einen Vorverstärker 3, ein Trennfilter 4, eine Tiefton-AGC
5, eine Output-AGC 6, eine Hochton-AGC 7, einen Hochton-Verstärker 8 und einen Tiefton-Verstärker
9. Ausgangskontakte A1 - A8 sind zur Ansteuerung direkt mit den genannten Bauelementen
2 - 9 verbunden (nicht abgebildet).
[0049] Über eine Zuordnungsvorrichtung 16 können die Ausgangskontakte A1 - A8 der Signalverarbeitungseinrichtung
17 individuell und grundsätzlich beliebig mit Eingangskontakten E1 - E4 der Zuordnungsvorrichtung
16 und damit mit deren Stellgliedern 10, 11 und mittelbar mit Stellgliedern 12, 13
der externen Einheit 19 verbunden werden. Das Hörgerät weist noch weitere Bedienelemente
14 und 15 auf. Ein Detektorelement 18 kann aktuelle Nutz-/Störsignale aufnehmen, so
daß die Zuordnung zwischen den Ausgängen A und den Eingängen E an eine aktuelle Hörsituation
anpaßbar ist. Das erfindungsgemäße Hörgerät weist einen Generator 21 mit einer Generatorsteuerung
22 auf, die über den Ausgang A9 mit dem Steuerelement 24 verbunden ist.
[0050] Bei der

In-situ-programmierung" wird das Mikrofon 1 abgeschaltet und es werden über den Generator
21 Tonsignale, Rauschsignale oder Rauschimpulssignale bei einem bestimmten über das
Steuerelement 24 eingestellten Generatorpegel erzeugt.
[0051] Der Akustiker kann nun durch schrittweise Verstellung der Stellglieder 12 oder 13
das anliegende Generatorsignal verändern. Durch Rückäußerung kann der Benutzer zu
erkennen geben, ob das Signal hörbar ist oder als (un-)behaglich empfunden wird. Wenn
dies der Fall ist, können die entsprechenden Parameter(-gruppen), z.B. Verstärkung
in den einzelnen Kanälen, AGC-Einstellungen, Dynamikwerte, Unbehaglichkeitsschwelle
etc., festgehalten und abgespeichert oder über vorliegende Algorithmen berechnet und
abgespeichert werden.
[0052] Schrittweise werden nun bei unterschiedlichen über das Steuerelement 24 eingestellten
Generatorsignalpegeln über die Stellelemente 12, 13 sämtliche benutzerspezifische
Parameter(-gruppen) des Hörgeräts unter ständiger Rückäußerung vom Benutzer gegenüber
dem Akustiker eingestellt. Eine externe EDV-Einheit wird hierzu nicht gebraucht.
[0053] Durch einige wenige Stellglieder, z.B. die Stellglieder 12, 13, können mit der Zuordnungsvorrichtung
16 Gruppen von Parametern berechnet und/oder eingestellt werden. Hierdurch wird die
Anzahl der zur Grund-/Neuprogrammierung benötigten Stellglieder reduziert und seine
Bedienungsfreundlichkeit verbessert. Falls gewünscht oder notwendig, kann eine externe
EDV-Einheit über eine Programmierbuchse 23 zur (ergänzenden) Programmierung an die
Signalverarbeitungseinrichtung 17 angeschlossen werden.
1. Hörgerät mit einem Mikrofon, einer Signalverarbeitungseinrichtung, einem Lautsprecher
sowie mit Stellgliedern zur Einstellung audiologischer/akustischer Parameter,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Zuordnungsvorrichtung (16) zur Zusammenfassung und/oder Ableitung audiologischer/akustischer
Parameter vorgesehen ist, wodurch über mindestens ein Stellglied (10, 11, 12, 13)
mehrere zusammengefaßte und/oder abgeleitete Parameter einstellbar sind.
2. Hörgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammenfassung und/oder Ableitung audiologischer/akustischer Parameter
in der Zuordnungsvorrichtung (16) veränderbar ist.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnungsvorrichtung (16) zur Zusammenfassung und/oder Ableitung audiologischer/akustischer
Parameter programmierbar ist.
4. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Detektorelement (18) zur Erfassung aktueller Nutz-/Störsignale vorgesehen
ist.
5. Hörgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Detektorelement (18) mit der Zuordnungsvorrichtung (16) zur Einstellung der
Zusammenfassung und/oder Ableitung audiologischer/akustischer Parameter verbunden
ist.
6. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine externe Einheit (19) zur Einstellung der audiologischen/akustischen Parameter
des Hörgeräts vorgesehen ist.
7. Hörgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die externe Einheit (19) als Stelleinheit mit Stellgliedern und/oder weiteren
Bedienelementen ausgebildet ist.
8. Hörgerät nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die externe Einheit (19) eine programmierbare EDV-Vorrichtung ist.
9. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnungsvorrichtung (16) eine Speichereinheit, vorteilhafterweise ein nicht-flüchtiger
Speicher, ist
10. Hörgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Generator (21) mit einer Generatorsteuerung (22) zur Grund-/Neuprogrammierung
des Hörgeräts vorgesehen ist.
11. Hörgerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Generator (21) als Ton-, Rausch- und/oder Rauschimpulsgenerator ausgebildet
ist.
12. Hörgerät nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Generatorsteuerung (22) über ein Steuerelement (24) einstellbar ist.
13. Hörgerät nach einem der Ansprüche 10-12,
dadurch gekennzeichnet, daß mit der Signalverarbeitungseinrichtung (17) verbundene weitere Stellglieder (12,
13) zur Einstellung benutzerspezifischer Parameter(-gruppen) bei der Grund-/Neuprogrammierung
dienen.
14. Hörgerät nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Stellglieder (12, 13) und/oder das Steuerelement (24) über eine
externe Einheit (19) mit der Signalverarbeitungseinrichtung (17) verbunden sind.
15. Hörgerät nach einem der Ansprüche 10-14,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Programmierbuchse (23) zur Grund-/Neuprogrammierung des Hörgeräts über eine
externe EDV-Einheit vorgesehen ist.
16. Verfahren zur Einstellung audiologischer/akustischer Parameter in einem Hörgerät,
insbesondere zur Anwendung in einem Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere audiologische/akustische Parameter zusammengefaßt und/oder abgeleitet
werden und die zusammengefaßten und/oder abgeleiteten Parameter eingestellt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammenfassung und/oder Ableitung audiologischer/akustischer Parameter veränderbar
ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 oder 17
dadurch gekennzeichnet, daß eine Erfassung und/oder Auswertung der aktuellen Nutz-/Störsignale erfolgt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 - 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammenfassung und/oder Ableitung der Parameter in Anpassung an die Erfassung
und/oder Auswertung der Nutz-/Störsignale erfolgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 -19,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Zusammenfassung und/oder Ableitung der audiologischen/akustischen Parameter
der Signalverarbeitungseinrichtung erfolgt, insbesondere der Parameter des PC(Peak-Clipping)-Elements,
eines Vorverstärkers, eines Trennfilters, einer Tiefton-AGC, einer Hochton-AGC, einer
Output-AGC (AGCO), eines Hochtonverstärkers und/oder eines Tieftonverstärkers erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 - 20,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem digitalen Hörgerät eine Zusammenfassung und/oder Ableitung von Signalverarbeitungsalgorithmen
erfolgt.
22. Verfahren zur Einstellung audiologischer/akustischer Parameter in einem Hörgerät,
insbesondere zur Anwendung in einem Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 und 10-15,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Grund-/Neuprogrammierung des Hörgeräts über einen im Hörgerät integrierten
Generator mit zugehöriger Generatorsteuerung erfolgt.
23. Verfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Einstellung benutzerspezifischer Parameter(-gruppen) bei der Grund-/Neuprogrammierung
des Hörgeräts bei unterschiedlichen Pegeln des Generatorsignals erfolgt.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 oder 23,
dadurch gekennzeichnet, daß über mit einer externen Einheit verbundene weitere Stellglieder benutzerspezifische
Parameter(-gruppen) bei der Grund-/Neuprogrammierung eingestellt werden.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 - 24,
dadurch gekennzeichnet, daß eine (ergänzende) Programmierung über eine Programmierbuchse erfolgt.