[0001] Die Erfindung betrifft eine Front für einen oder mehrere Briefkästen oder eine Briefkastenanlage
mit einer durch eine Einwurfklappe verschließbaren Einwurföffnung für jeden Briefkasten.
[0002] Herkömmliche Briefkästen weisen ein Briefkastengehäuse auf, welches mit einer Briefkastenfront
versehen ist. Diese Briefkastenfront kann einteilig oder mehrteilig sein. Das Briefkastengehäuse
ist entweder mit der Briefkastenfront vernietet oder an der Rückseite der Briefkastenfront
befinden sich angeschweißte Bolzen, an welche das Briefkastengehäuse angeschraubt
ist. Es ist auch denkbar, an der Rückseite der Briefkastenfront Kunststoffhalter vorzusehen,
in welche das Briefkastengehäuse eingehängt wird. In der Regel besteht bei diesen
Ausführungsformen die Briefkastenfront aus einem Profilelement (DE 195 37 183 A1).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde den Aufwand zum Befestigen eines Briefkastengehäuses
an der Briefkastenfront zu verringern und die Anzahl der zu verwendenden Teile bei
der Montage des Briefkastens zu reduzieren.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Front aus einem Blechmaterial
besteht und die Einwurföffnung aus der Front ausgestanzt ist, wobei beim Stanzvorgang
am oberen Rand der Einwurföffnung erste Abschnitte belassen sind und diese Abschnitte
nach einem Umbiegevorgang nach innen als Haken zum Einhängen des zugehörigen Briefkastengehäuses
dienen.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Front weist die Einwurföffnung an ihrem oberen Rand Haken
zum Einhängen des Briefkastengehäuses auf. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass
das Briefkastengehäuse ohne zusätzliche Mittel, wie Schweißbolzen, Kunststoffhalter
und dergleichen an der Front befestigt werden kann. Die Front bedarf keiner Nacharbeitung
bzw. wird thermisch nicht beeinflusst, was zum Beispiel bei Anschweißbolzen der Fall
wäre. Außerdem können die Briefkastengehäuse durch Einhängen relativ einfach an der
Front montiert und wieder entfernt werden.
[0006] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass beim Stanzvorgang an den beiden seitlichen
Rändern der Einwurföffnung zweite Abschnitte belassen sind und diese zweiten Abschnitte
nach einem Umbiegevorgang nach innen Lagerlaschen zur Lagerung der Schwenkachse der
Einwurfklappe bilden. Diese Ausgestaltung hat den wesentlichen Vorteil, dass keine
seperaten Halter zur Lagerung bzw. zur Aufnahme der Schwenkachse der Einwurfklappe
benötigt werden. Durch die umgebogenen Lagerlaschen kann die Einwurfklappe an der
Front gelagert werden, ohne dass sie hiervon thermisch beeinflusst wird bzw. ohne
dass an der Innenseite der Front weitere Bauteile befestigt werden müssen.
[0007] Eine Weiterbildung sieht vor, dass beim Stanzvorgang am unteren Rand der Einwurföffnung
ein dritter Abschnitt belassen ist und dieser dritte Abschnitt nach einem Umbiegevorgang
nach Innen eine Entnahmesicherung bildet. Auch bei dieser Weiterbildung bedarf es
keiner zusätzlichen Bauteile für die Entnahmesicherung, so dass hierfür die Front
ebenfalls keiner thermischen Beinflussung unterworfen werden muss bzw. an der Innenseite
der Front keine Bauteile befestigt werden müssen. Da die Entnahmesicherung einstückig
mit der Front verbunden ist, besitzt diese eine relativ große Stabilität, wodurch
die Sicherheit gegen Verbiegen dieser Entnahmesicherung erhöht wird. Durch das Umbiegen
der Ränder wird außerdem der Vorteil geschaffen, dass der gesamte Bereich der Entnahmeöffnung
eine größere Stabilität besitzt, als bei ausgestanzten Öffnungen, bei denen die zusätzlichen
Bauteile nachträglich befestigt werden müssen.
[0008] Eine Weiterbildung sieht vor, dass wenigstens ein Rand der Front, insbesondere alle
vier Ränder nach innen abgewinkelt sind. Auch dadurch wird die Front versteift und
bietet einen größeren Widerstand gegen Vandalismus. Außerdem dient dieser nach innen
abgewinkelte Rand zum Befestigen der Front zum Beispiel an einem Seitenteil einer
Eingangstür oder dergleichen.
[0009] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das freie Ende des Randes bezüglich
der Frontebene um 180° abgewinkelt ist. Dabei kann der Abstand des freien Randes zur
Frontebene auf die Dicke einer Einfach- oder Mehrfachverglasung abgestimmt sein. Auf
diese Weise wird durch relativ einfache Mittel die Möglichkeit geschaffen, dass die
Front und mit dieser die gesamte Briefkastenanlage in eine Aufnahmenut eingesetzt
und in dieser fixiert werden kann, welche die Abmessungen zur Aufnahme einer Einfach-
oder Mehrfachverglasung besitzt. In dieser Nut wird die Briefkastenfront durch entsprechende
elastische Mittel, wie Dichtungen und dergleichen abgedichtet sowie gehalten.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, das der Rand bzw. das freie Ende des Randes
mit einem einen Kanal bildenden Winkel verbunden, insbesondere vernietet ist. Über
diesen Kanal, welcher insbesondere eine Dicke aufweist, die auf die Dicke einer Einfach-
oder Mehrfachverglasung abgestimmt ist, kann die Front, wie oben beschrieben, relativ
einfach in eine Aufnahmenut für eine Glasscheibe eingesetzt und dort fixiert werden.
Außerdem dient der Kanal zum Beispiel zur Führung von elektrischen Leitungen für die
Sprech- und/oder Klingelanlage, die Beleuchtungseinrichtung oder gegebenenfalls einer
Videoüberwachung.
[0011] Eine optimale Befestigung des Briefkastengehäuses an der Front wird dadurch erfüllt,
dass die Unterseite des Briefkastengehäuses mit dem Kanal verbunden, insbesondere
vernietet ist. Dieses Briefkastengehäuse wird mit seiner Oberseite in die Haken der
Front eingehängt und wird mit seiner Unterseite mit einem darunterliegenden Briefkasten
bzw. mit dem darunter sich befindenden Kanal vernietet. Diese Ausgestaltung hat ebenfalls
den wesentlichen Vorteil, dass das Briefkastengehäuse sicher mit der Front verbunden
ist und außerdem nicht ohne Weiteres von dieser abgenommen werden kann. Ein mechanischer
Eingriff bzw. eine thermische Beeinflussung der Front ist nicht erforderlich.
[0012] Schließlich kann die Front beim Stanzvorgang mit weiteren Öffnungen wie zum Beispiel
für die Aufnahme von Namensschildern oder mit den Öffnungen eines Sprechgitters oder
dergleichen versehen werden.
[0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung
ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei
können die in der Zeichnung dargestellten sowie in den Ansprüchen und in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch ein an einer Front befestigtes Briefkastengehäuse mit geöffneter
Einwurfklappe;
- Figur 2
- eine Ausschnittsvergrößerung der Einwurföffnung aus Figur 1; und
- Figur 3
- die Vorderfront mit Ausstanzungen, jedoch vor dem Biegevorgang.
[0014] Die Figur 1 zeigt eine insgesamt mit 1 bezeichnete Vorderfront 1, an welcher ein
Briefkastengehäuse 2 befestigt ist. Anstelle eines einzigen Briefkastengehäuses 2,
wie in Figur 1 dargestellt, können an der Vorderfront 1 auch mehrere Briefkastengehäuse
untereinander sowie mehrere Briefkastengehäuse nebeneinander befestigt sein. In der
Figur 1 ist das Briefkastengehäuse 2 in vertikaler Ausrichtung angeordnet, wobei jedoch
auch die Möglichkeit besteht, dass das Briefkastengehäuse 2 in horizontaler Anordnung
an der Front 1 befestigt sein kann. In der Vorderfront 1 befindet sich eine Einwurföffnung
3, über welche das Briefkastengehäuse 2 von Außen zugänglich ist. Diese Einwurföffnung
3 wird durch eine Einwurfklappe 4 verschlossen, die über ein Lager 5 schwenkbar an
der Front 1 gelangert und in der Figur 1 in geöffneter Lage dargestellt ist. An der
Unterseite der Einwurföffnung 3 befindet sich eine Entnahmesicherung 6, die nach innen
und unten absteht. Außerdem weist die Vorderfront 1 eine Öffnung 7 für ein Namensschild
8 auf.
[0015] Die Ränder 9 der Front 1 sind um 90° nach innen, dass heißt in der Figur 1 nach links
abgewinkelt, wobei die freien Enden um weitere 90° abgewinkelt und jeweils mit einem
Winkel 11 verbunden sind. Der Rand 9 und die Winkel 11 bilden einen Kanal 12, in welchem
elektrische Leitungen oder dergleichen geführt werden können. Außerdem kann die Front
1 mit dem befestigten Briefkastengehäuse 2 über diesen Kanal 12 gefasst und fixiert
werden. Der Kanal 12 weist eine Breite B auf, die z.B. der Breite einer Nut zur Aufnahme
einer Mehrscheibenverglasung entspricht.
[0016] Die Figur 2 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung der Einwurföffnung 3 der Front 1,
wobei deutlich erkennbar ist, dass der obere Rand 13 der Einwurföffnung 3 einen ersten
Abschnitt 14 aufweist, der U-förmig umgebogen ist und parallel zur Ebene der Front
1 liegt. Dieser erste Abschnitt 14 bildet einen innenliegenden Haken 15 an dem das
Briefkastengehäuse 2 mit einem nach unten umgebogenen Rand 16 aufgehängt werden kann.
Außerdem sind die seitlichen Ränder 17 der Einwurföffnung 3 nach innen umgebogen und
bilden Lagerlaschen 18, in welchen das Lager 5 zur Aufnahme der Schwenkachse für die
Einwurfklappe 4 vorgesehen ist. Schließlich ist der untere Rand 19 ebenfalls nach
innen umgebogen und bildet mit seinem abgewinkelten Ende 20 eine Entnahmesicherung
21. Im unteren Rand 19 ist außerdem das Namensschild 8 gelagert.
[0017] Die Figur 3 zeigt die Front 1 mit den Rändern 9, in welchen sich Öffnungen 22 für
Niete 23 befinden. In den Rändern 9 befinden sich außerdem Durchbrüche 24 zur Durchleitung
elektrischer Leitungen in den bzw. aus dem Kanal 12. Weiterhin bilden eine Vielzahl
von Stanzlöcher 25 ein Sprechgitter für einen dahinter angeordneten Lautsprecher.
Die Stanzöffnungen 26 und 27 dienen zur Aufnahme von Klingelknöpfen sowie Namensschilder
bzw. Lichtschalter mit Hinweisschild. Die Ausstanzung 28 bildet die Einwurföffnung
3, wobei deutlich der erste Abschnitt 14 für die Haken sowie zweite Abschnitte 29
für die Lagerlaschen 18 und ein dritter Abschnitt 30 für die Entnahmesicherung 21
erkennbar sind. Diese Abschnitte 14, 29 und 30 werden, wie oben bereichts beschrieben,
jeweils nach innen abgewinkelt. Im Abschnitt 30 ist außerdem ein Schlitz 31 vorgesehen,
durch welchen das Namensschild von oben in die Öffnung 7 eingeschoben und verrastet
werden kann.
[0018] Die erfindungsgemäße Front 1 hat den wesentlichen Vorteil, dass sie durch wenige
Arbeitsschritte hergestellt werden kann und auf einfache Weise die Briefkastengehäuse
2 mit der Front 1 verbunden werden können, ohne dass die Front z.B. durch Anschweißen
eines Schweißbolzen thermisch beeinflusst wird, bzw. an der Rückseite der Front andere
Haltevorrichtungen befestigt werden müssen.
1. Front (1) für einen oder mehrere Briefkästen (2) oder eine Briefkastenanlage, mit
einer durch eine Einwurfklappe (4) verschließbaren Einwurföffnung (3) für jeden Briefkasten
(2), dadruch gekennzeichnet, dass die Front (1) aus einem Blechmaterial besteht und die Einwurföffnung (3) aus
der Front (1) ausgestanzt oder mittels eines Laserstrahl ausgeschnitten ist, wobei
beim Stanz- oder Schneidvorgang am oberen Rand (13) der Einwurföffnung (3) erste Abschnitte
(14) belassen sind und diese Abschnitte (14) nach einem Umbiegevorgang nach innen
als Haken (15) zum Einhängen des zugehörigen Briefkastens (2) bilden.
2. Front nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Stanz- oder Schneidvorgang
an den beiden seitlichen Rändern (17) der Einwurföffnung (3) zweite Abschnitte (29)
belassen sind und diese zweiten Abschnitte (29) nach einem Umbiegevorgang nach innen
Lagerlaschen (18) zur Lagerung der Schwenkachse der Einwurfklappe (4) bilden.
3. Front nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Stanz-
oder Schneidvorgang am unteren Rand (19) der Einwurföffnung (3) ein dritter Abschnitt
(30) belassen ist und dieser dritte Abschnitt (39) nach einem Umbiegevorgang nach
innen eine Entnahmesicherung (21) bildet.
4. Front nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein Rand (9) der Front (1) insbesondere alle vier Ränder (9) nach innen abgewinkelt
sind.
5. Front nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende (10) des Randes
(9) bezüglich der Frontebene um 180° abgewinkelt ist.
6. Front nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des freien Randes
(10) zur Frontebene auf die Dicke einer Einfach- oder Mehrfachverglasung abgestimmt
ist.
7. Front nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (9)
bzw. das freie Ende des Randes (9) mit einem einen Kanal (12) bildenden Winkel (11)
vebunden, insbesondere vernietet ist.
8. Front nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (12) eine Dicke aufweist,
die auf die Dicke einer Einfach- oder Mehrfachverglasung abgestimmt ist.
9. Front nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite des Briefkastens
(2) mit dem Kanal (12) verbunden, insbesondere vernietet ist.
10. Front nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Ausstanzungen
(7, 25 bis 27 und 31) zur Aufnahme von Namensschildern (8) als Öffnungen eines Sprechgitters
und dergleichen vorgesehen sind.